[0001] Die Erfindung betrifft ein programmierbares Nähmaschinensystem nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie einen Datenträger zum Einsatz in einem derartigen Nähmaschinensystem.
[0002] Ein Programmrechner für ein derartiges Nähmaschinensystem ist aus der DE 31 30 127
C2 bekannt. Dort dient als mobiler Datenträger ein PROM, welches in einen entsprechenden
Sockel einer Anzeigetafel des Programmrechners eingesteckt werden kann. Auch die DE
30 32 897 C2, auf die die DE 31 30 127 C2 Bezug nimmt, zeigt einen Programmrechner
mit einer entsprechenden Anzeigetafel.
[0003] Ein weiteres Nähmaschinensystem sowie ein Datenträger hierfür sind aus der DE 34
90 775 C2 bekannt. Dort ist als mobiler Datenträger zur Übertragung von Nähprogrammen
vom Programmrechner auf den Steuerrechner eine RAM-Steckkarte oder eine Diskette vorgesehen.
Steckkarten weisen eine sehr eingeschränkte Kompatibilität im Blick auf wechselnde
Rechnergenerationen auf. Da Nähmaschinensysteme und die dort eingesetzten Rechner
oftmals für relativ lange Lebensdauern ausgelegt sind, kommt es durchaus vor, dass
in einer Näherei mehrere unterschiedliche Rechnergenerationen von Programm- und Steuerrechnern
vorliegen. Datenträger zur Übertragung von Nähprogrammen in Form von Steckkarten können
dann nur sehr eingeschränkt verwendet werden. Steckkarten sind zudem relativ empfindlich
und in der Regel nicht darauf ausgelegt, von in Bezug auf den Umgang mit Rechnern
unerfahrenem Bedienpersonal eingesetzt zu werden. Disketten wiederum haben den Nachteil,
dass zur Übertragung ein Diskettenlaufwerk erforderlich ist. Bewegliche Komponenten
bei der Datenübertragung - wie bei Diskettenlaufwerken der Fall - stellen im Industrieumfeld
eines Nähmaschinensystems eine ständige Fehlerquelle dar und sind daher unbedingt
zu vermeiden.
[0004] Aus der DE 42 24 056 C2 ist ein Nähmaschinensystem mit einer ROM-Karte als mobiler
Datenträger beschrieben, welche mit einem entsprechenden Kartenverbinder der Nähmaschine
verbunden werden kann.
[0005] In neuerer Zeit sind sogenannte Flash-Speicher bekannt geworden, mit denen eine Datenübertragung
von einem PC auf einen anderen möglich ist. Derartige Flash-Speicher werden in einen
USB-(Universal Serial Bus) Anschluss der beteiligten Rechner eingesteckt. Derartige
USB-Anschlüsse sind nur bei neueren Rechnern vorhanden und finden sich bei den derzeit
gebräuchlichen Rechnern für Nähmaschinensysteme praktisch nicht. Zudem ist die USB-Steckverbindung
relativ bauklein und vergleichsweise empfindlich.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein programmierbares Nähmaschinensystem
der gattungsgemäßen Art sowie einen hierfür geeigneten Datenträger derart weiterzubilden,
dass er gleichzeitig flexibel und robust ist.
[0007] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 sowie durch einen Datenträger nach Anspruch 11.
[0008] Das erfindungsgemäße Nähmaschinensystem weist einen Datenträger mit einer Datenträgerschnittstelle
auf, welche zu den Rechnerschnittstellen der Rechnergenerationen, die derzeit bei
Nähmaschinensystemen zum Einsatz kommen, kompatibel ist. Beispiele für derartige Schnittstellen
sind Schnittstellen zum Anschluss einer Maus, eines Druckers oder auch eines Netzwerks.
Diese Schnittstellen werden nachfolgend auch als Standard-Schnittstellen bezeichnet.
Es werden bevorzugt derartige Standard-Schnittstellen für den Datenträger gewählt,
die rechnerseitig robust ausgeführt sind und sich daher zum vielfachen Umstecken im
Industrieeinsatz eignen. Hierfür ist insbesondere ein serieller RS 232- beziehungsweise
V 24-Anschluss geeignet. Bei der erfindungsgemäßen Datenübertragung sind keine beweglichen
Komponenten im Einsatz, sodass eine Verschmutzungsgefahr auch dann reduziert ist,
wenn das Nähmaschinensystem in staubiger oder flusenhaltiger Umgebung betrieben wird.
[0009] Eine Datenübertragung gemäß Anspruch 2 ist sicher. Alternativ können, je nach vorhandenen
rechnerseitigen Schnittstellen, auch andere Datenübertragungstechniken, wie zum Beispiel
eine optische Datenübertragung, zum Einsatz kommen.
[0010] Ein Datenspeicher nach Anspruch 3 kann auch ohne eigene elektrische Versorgung betrieben
werden. Dies vereinfacht die Ausführung des Datenträgers. In den meisten Fällen wird
alternativ ein wiederbeschreibbarer Datenspeicher für den Datenträger eingesetzt.
[0011] Eine Ausgestaltung des Nähmaschinensystems nach Anspruch 4 erweitert die Möglichkeiten
bei der Auslegung des Datenträgers, da dieser elektrisch versorgt werden kann.
[0012] Die Ausführung nach Anspruch 5 ermöglicht hierbei eine weitestgehende Verlagerung
der Übertragungssteuerung, die zur Datenübertragung vom oder hin zum Datenträger erforderlich
ist, auf den Rechner, was zu einer einfacheren Ausführung des Datenträgers führt.
[0013] Bei der Ausführung der Übertragungssteuerung nach Anspruch 6 kann der Datenträger
mit verschiedenen, rechnerseitig angebotenen Versorgungsspannungen oder Versorgungssignalen
betrieben werden. In diesem Fall kann zum Beispiel eine spezielle Ansteuerung der
rechnerseitigen Schnittstellen zur Vorgabe bestimmter Versorgungsspannungen oder -signale,
welche die Implementierung eines entsprechenden rechnerseitigen Steuerprogramms voraussetzt,
vermieden werden.
[0014] Eine Spannungsquelle des Datenträgers nach Anspruch 7 erweitert die Flexibilität
von diesem.
[0015] Dies gilt ebenso für einen Datenträger mit einer Mehrzahl von Datenträgerschnittstellen
nach Anspruch 8. Der Datenträger kann auf diese Weise so universell ausgeführt sein,
dass er zum Beispiel für eine Mehrzahl von Rechnergenerationen einsetzbar ist.
[0016] Rechnerschnittstellen gemäß Anspruch 9 sind bei typischen Rechnern für Nähmaschinensysteme
regelmäßig vorhanden.
[0017] Eine bidirektionale Datenübertragung nach Anspruch 10 bietet die Möglichkeit, neben
einer Übertragung von Nähmaschinenprogrammen auf den Steuerrechner auch eine Übertragung
von Nähmaschinen-Betriebsparametem von der Nähmaschine hin zum Programmrechner zu
gewährleisten. Dies ermöglicht eine Feinanpassung von Nähmaschinenprogrammen.
[0018] Die Vorteile eines Datenträgers nach Anspruch 11 sind bereits oben in Zusammenhang
mit der Erörterung der Vorteile des Nähmaschinensystems diskutiert worden.
[0019] Ein Datenträger gemäß Anspruch 12 bietet die Möglichkeit, ein Nähprogramm, welches
auf einer ersten Nähmaschine abgearbeitet wird, auf eine zweite Nähmaschine unverändert
zu übertragen.
[0020] Ein Datenträger gemäß Anspruch 13 bietet die Möglichkeit, bei der Erstellung von
Nähprogrammen zwischen verschiedenen Programmrechnern zu wechseln.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine teilweise interne Details darstellende Seitenansicht einer Nähmaschine mit einem
Steuerrechner als Teil eines programmierbaren Nähmaschinensystems,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht eines Teils des Steuerrechners von Fig. 1 mit einem aufgesetzten
mobilen Datenträger,
- Fig. 3
- eine weitere vergrößerte Teilansicht des Steuerrechners gemäß dem Sichtpfeil III in
Fig. 1, welche einen Blick auf eine Rechnerschnittstelle zum Anstecken des Datenträgers
zulässt,
- Fig. 4
- eine vergrößerte und nicht sichtbare innere Details schematisch wiedergebende weitere
Ansicht des Datenträgers nach Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines Programmrechners als weiteren Bestandteil des programmierbaren
Nähmaschinensystems und
- Fig. 6
- eine vergrößerte Teilansicht des Programmrechners gemäß dem Sichtpfeil V in Fig. 5,
welche einen Blick auf eine Rechnerschnittstelle des Programmrechners zum Anstecken
des Datenträgers zulässt.
[0022] Die in Fig. 1 dargestellte Nähmaschine 1a weist eine gehäuseartige Grundplatte 1,
einen oberen Arm 2 und einen diese verbindenden Ständer 3 auf, ist also insgesamt
etwa C-förmig ausgebildet. Im Arm 2 ist in üblicher Weise eine Armwelle 4 gelagert,
über die eine Nadelstange 5 mit einer Nadel 6 auf- und abgehend antreibbar ist. Der
Antrieb der Armwelle 2 erfolgt mittels eines Antriebsmotors 7 über einen Riementrieb
8.
[0023] Die Nähmaschine 1a ist auf einem Gestell 9 angeordnet, und zwar ist sie derart in
das Gestell 9 integriert, dass die Oberseite der Grundplatte 1 mit der Oberseite einer
Auflageplatte 10 des Gestells fluchtet. Unterhalb der Auflageplatte 10 und unterhalb
der Grundplatte 1 ist am Gestell 9 ein Nähmaschinen-Steuerrechner 11 angebracht, der
über eine Steuer-Leitung 12 mit dem Antriebsmotor 7 verbunden ist.
[0024] Auf der Auflageplatte 10 ist weiterhin eine Bedien-Einrichtung 13 angeordnet, die
eine Eingabe-Tastatur 14 und eine Anzeige-Einrichtung 15, also ein Display, aufweist.
Die Bedien-Einrichtung 13 ist mittels einer Signal-Leitung 16 mit dem Steuerrechner
11 verbunden. Weiterhin führt von dem Steuerrechner 11 eine weitere Steuer-Leitung
17 zur Nähmaschine, die zur Ansteuerung weiterer, nicht dargestellter Einrichtungen
bzw. Aktuatoren, wie Fadenspann-Vorrichtung, Stoffschieber-Betätigung u.dgl. dient.
[0025] Wie aus Fig. 1 hervorgeht weist der Steuerrechner 11 einen Mikroprozessor 18 auf.
Dieser ist über eine Datenleitung 19 mit einem in bekannter Weise ausgeführten Speicher
20 verbunden. Eine mehrpolig ausgeführte Signal-Leitung 21 verbindet den Mikroprozessor
18 mit einer Steuerrechnerschnittstelle 22. Hierbei handelt es sich um eine neunpolige
serielle Standard-Schnittstelle vom Typ RS 232. Über eine weitere Signal-Leitung 23
ist der Mikroprozessor 18 mit weiteren Komponenten des Steuerrechners verbunden, die,
da sie in bekannter Weise ausgeführt sind, hier nicht weiter interessieren. Bei der
Steuerrechnerschnittstelle 22 handelt es sich um einen RS 232-Stecker. Je nach Ausführung
des Steuerrechners 11 kann es sich aber auch um eine RS 232-Buchse handeln. Die Steuerrechnerschnittstelle
22 ist ein Standard-Rechnerbauteil, welches beispielsweise zum Anschluss eines seriellen
Peripheriegerätes wie einer Maus oder einem Modem eingesetzt wird. Die Bedien-Einrichtung
13 weist eine Bedienschnittstelle 23a auf, die genauso aufgebaut ist wie die Steuerrechnerschnittstelle
22, jedoch als RS 232-Buchse ausgeführt ist.
[0026] Wie Fig. 2 entnehmbar ist, ist in die Steuerrechnerschnittstelle 22 ein Datenträger
24 eingesteckt. Die Steuerrechnerschnittstelle 22 ist mit einzelnen Pins 25 versehen.
[0027] Fig. 4 zeigt Details des Datenträgers 24. Neben einer ersten Datenträgerschnittstelle
26, einer RS 232-Buchse, mit der der Datenträger 24 gemäß Fig. 2 in die Steuerrechnerschnittstelle
22 eingesteckt ist, weist der Datenträger 24 noch eine zweite Datenträgerschnittstelle
27 in Form eines RS 232-Steckers auf. Mit letzterer kann der Datenträger 24 alternativ
mit einem Steuerrechner 11 verbunden werden, der statt eines RS 232-Steckers als Steuerrechnerschnittstelle
22 eine RS 232-Buchse aufweist.
[0028] Der in der Zeichnung schematisch dargestellte Datenträger 24 kann als Quader mit
den Abmessung 3 cm x 3 cm x 1 cm ausgeführt sein. Entsprechend den Industrieanforderungen
bei Nähmaschinensystemen sind die Datenträgerschnittstellen 26, 27 robust ausgeführt.
[0029] Über eine Datenleitung 28 stehen die beiden Datenträgerschnittstellen 26, 27 mit
einem Speicher 29 des Datenträgers 24 in Verbindung. Der Speicher 29 weist zwei Speicherbereiche
30, 31 auf. Diese können als Permanentspeicher oder auch als wiederbeschreibbare Speicher
ausgeführt sein. Über eine Signal-Leitung 32 stehen der Speicher 29 und die Datenträgerschnittstellen
26, 27 mit einem elektrischen Schaltkreis 33 in Verbindung. Dieser weist ein Erfassungsmodul
34 auf, welches der Erfassung einer Versorgungsspannung für den Schaltkreis 33 sowie
gegebenenfalls für weitere Komponenten des Datenträgers 24 dient. Die Versorgungsspannung
wird diesen Bauteilen über die Datenträgerschnittstellen 26 oder 27 und eine Versorgungsleitung
33a zugeführt. Alternativ oder zusätzlich kann der Schaltkreis 33 eine Spannungsquelle
35, z. B. eine Batterie, aufweisen. Die Spannungsquelle 35 kann eine Versorgungsspannung
und/oder eine Pufferspannung zur Sicherung der Daten im Speicher 29 erzeugen.
[0030] Die Nähmaschine 1 a mit dem Steuerrechner 11 sowie der Datenträger 24 sind Bestandteile
eines programmierbaren Nähmaschinensystems zur Abarbeitung vorgegebener Nähprogramme.
Hierbei kann es sich um Programme zur Steuerung eines bestimmten Nahtmusters und alternativ
oder zusätzlich um Programme zur Steuerung eines bestimmten Arbeitsablaufs der Nähmaschine,
also um sogenannte Betriebsprogramme, handeln. Zu den Nähprogrammen im Sinne des hier
Ausgeführten sollen auch Updates von Betriebsprogrammen gehören.
[0031] Fig. 5 zeigt einen Programmrechner 36, auf dem die Nähprogramme erstellt werden,
als weiteren Bestandteil des Nähmaschinensystems. Hauptkomponenten des Programmrechners
36 sind ein Rechnergehäuse 37, ein Bildschirm 38 sowie eine Tastatur 39. Im Rechnergehäuse
37 untergebracht sind die gleichen Rechnerkomponenten wie beim Steuerrechner 11, also
ein Mikroprozessor 40, ein mit diesem über eine Datenleitung 41 verbundener Speicher
41 a sowie eine Programmrechnerschnittstelle 42, die mit dem Mikroprozessor 40 über
eine Signal-Leitung 43 verbunden ist. Weitere, vorwiegend nicht interessierende Rechnerkomponenten
sind mit dem Mikroprozessor 40 über eine Signal-Leitung 44 verbunden. Die Programmrechnerschnittstelle
42 entspricht der Steuerrechnerschnittstelle 22, ist also ebenfalls ein RS 232-Stecker.
[0032] Das Nähmaschinensystem wird folgendermaßen betrieben:
[0033] Zunächst wird entsprechend abzuarbeitender Vorgaben auf dem Programmrechner 36 ein
Nähprogramm erstellt. Dieses beinhaltet Steuerbefehle für die verschiedenen bekannten
Aktuatoren der Nähmaschine 1a, zum Beispiel Steuerbefehle für die Bewegung der Nadel
6 und für einen in der Auflageplatte 10 untergebrachten Stoffschieber der Nähmaschine
1a. Das erstellte Nähprogramm wird zunächst auf dem Speicher 41 a des Programmrechners
36 abgelegt. Danach wird der Datenträger 24 mit der ersten Datenträgerschnittstelle
26 an die Programmrechnerschnittstelle 42 angesteckt. Das abgespeicherte Nähprogramm
wird dann, gesteuert vom Mikroprozessor 40, über die Datenleitung 41 und die Signal-Leitung
43 sowie über die Schnittstellen 42 und 26 an den Speicher 29 des Datenträgers 24
übertragen. Dort werden das eigentliche Nähprogramm sowie eine Identifizierungsinformation
für das Nähprogramm getrennt in den Speicherbereichen 30 und 31 abgelegt.
[0034] Zur Durchführung dieses Übertragungsvorgangs wird der Datenträger 24 über die Schnittstellen
42, 26 vom Rechner 36 mit einer Versorgungsspannung versorgt. Hierzu wird auf einem
bestimmten Pin 25 der Programmrechnerschnittstelle 42, gesteuert vom Mikroprozessor
40 dauerhaft ein Signalpegel ausgegeben, der zur Versorgung der Komponenten des Datenträgers
24 ausreicht. Das Erfassungsmodul 34 des Datenträger-Schaltkreises 33 erfasst diese
übertragene Versorgungsspannung. Sofern diese von einem Vorgabewert abweicht, passt
der elektrische Schaltkreis 33 die vom Erfassungsmodul 34 erfasste Versorgungsspannung
an eine Betriebsspannung an, mit welcher die Komponenten des Datenträgers 24 versorgt
werden können. Alternativ oder zusätzlich können die Komponenten des Datenträgers
24 über die Spannungsquelle 35 versorgt werden.
[0035] Wenn der Übertragungsvorgang des Nähprogramms auf den Datenträger 24 abgeschlossen
ist, wird dieser vom Programmrechner 36 abgezogen. Die erste Datenträgerschnittstelle
26 wird anschließend in die Steuerrechnerschnittstelle 22 eingesteckt. Das Nähprogramm
sowie die zugehörige Identifizierungsfunktion werden anschließend gesteuert vom Mikroprozessor
18 des Steuerrechners 11 vom Speicher 29 des Datenträgers 24 in den Speicher 20 des
Steuerrechners 11 übertragen.
[0036] Alternativ kann der Datenträger 24 auch mit der ersten Datenträgerschnittstelle 26
in die Bedienrechnerschnittstelle 23a der Bedien-Einrichtung 13 eingesteckt werden.
In diesem Falle erfolgt die Übertragung des Nähprogramms aus dem Datenträger 24, ebenfalls
gesteuert über den Mikroprozessor 18, über die Signal-Leitung 16 hin zum Steuerrechner
11 und von dort in den Speicher 20. Das im Speicher 20 abgelegte Nähprogramm kann
anschließend vom Mikroprozessor 18 identifiziert und in vorgegebener Weise abgearbeitet
werden, wobei die entsprechenden Aktuatoren der Nähmaschine 1a über die Steuerleitungen
12 und 17 vom Steuerrechner 11 aus angesteuert werden.
[0037] Je nach den jeweiligen Ausführungen der rechnerseitigen Schnittstellen 22, 23a und
42 können auch entsprechende, hierzu kompatible andere Datenträgerschnittstellen am
Datenträger 24 vorgesehen sein. Hierbei kann es sich zum Beispiel um parallele Schnittstellen
handeln, die bei Standard-Rechnern zum Beispiel zum Anschluss eines Druckers vorgesehen
sind. Alternative Schnittstellen, über die eine Übertragung von Daten und gegebenenfalls
von Versorgungsenergie von den Rechnern 11, 36 auf den Datenträger 24 möglich ist,
sind zum Beispiel USB- oder LAN-Schnittstellen.
[0038] Über den Datenträger 24 ist auch eine Datenkommunikation in umgekehrter Richtung,
also vom Steuerrechner 11 hin zum Programmrechner 36, möglich. Hierzu erfasst der
Mikroprozessor 18 des Steuerrechners 11 über die Signalleitungen 12 und 17 und entsprechende
Sensoren Betriebsparameter der Nähmaschine 1a. Die erfassten Betriebsparameterdaten
werden zunächst im Speicher 20 zwischengespeichert und dann an den angesteckten Datenträger
24 übertragen. Letzterer wird anschließend an den Programmrechner 36 umgesteckt, wobei
anschließend die erfassten Betriebsparameterdaten auf diesen übertragen werden. Im
Programmrechner 36 erfolgt im Anschluss eine Auswertung der erfassten Betriebsparameterdaten,
was zu einer Feinabstimmung der Nähprogramme genutzt werden kann.
[0039] Die von den Mikroprozessoren 18 und 40 gesteuerte Datenübertragung von und hin zum
Datenträger 24 wird anhand eines in den Rechnerspeichern 20 und 41 a abgespeicherten
Übertragungs-Steuerprogramms abgearbeitet. Das Übertragungs-Steuerprogramm dient auch
der Vorgabe der auf den Datenträger 24 zu übertragenden Versorgungsspannung.
[0040] Bei einer alternativen Ausführungsform des Datenträgers 24 wird dieser ausschließlich
von der Spannungsquelle 35 versorgt. Das Erfassungsmodul 34 und gegebenenfalls auch
der gesamte Schaltkreis 33 können hier entfallen. Ebenfalls ist es nicht erforderlich,
über die Rechnerschnittstellen 22, 23a oder 42 eine Versorgungsspannung auf den Datenträger
24 zu übertragen.
[0041] Der Speicher 29 kann auch als einmal beschreibbarer dauerhafter Permanentspeicher
ausgeführt sein. In diesem Fall kann eine Versorgungsspannung des Datenträgers 24
gänzlich entfallen.
[0042] Die gezeigte Ausführungsform des Datenträgers 24 mit zwei Datenträgerschnittstellen
26, 27 ist nicht zwingend. Genauso gut kann auch nur eine Datenträgerschnittstelle
oder es können mehr als zwei Datenträgerschnittstellen vorgesehen sein, je nachdem,
welche Flexibilität beim Einsatz des Datenträgers 24 gewünscht ist.
[0043] Mit dem Datenträger 24 ist zudem eine Übertragung von Nähprogrammen zwischen den
Steuerrechnern 11 verschiedener Nähmaschinensysteme möglich. Dies kann z. B. dazu
genutzt werden, ein bereits auf einem ersten Nähmaschinensystem getestetes Nähprogramm
unverändert auf ein zweites Nähmaschinensystem zu übertragen. Ferner kann der Datenträger
24 auch dazu eingesetzt werden, Nähprogramme von einem Programmrechner 36 auf einen
anderen Programmrechner 36 zu übertragen. Dies kann dazu genutzt werden, die Erstellung
von Nähprogrammen auf verschiedenen Programmrechnern 36 durchzuführen.
1. 1. Programmierbares Nähmaschinensystem
- mit einem Programmrechner (36) zur Erstellung von Nähprogrammen,
- mit einer vom Programmrechner (36) getrennten Nähmaschine (1a)
-- mit einem Steuerrechner (11) zur gesteuerten Abarbeitung der Nähprogramme,
- mit einem mobilen Datenträger (24) zur Übertragung von Nähprogrammen vom Programmrechner
(36) auf den Steuerrechner (11), wobei
-- der Datenträger (24) einen Datenspeicher (29) für Nähprogrammdaten aufweist,
-- der Datenträger (24) mindestens eine einen Stecker (26) oder eine Buchse (27) aufweisende,
steckbare Datenträgerschnittstelle (26, 27) mit mindestens einer Datenleitung (28)
zur Übertragung von Nähprogrammdaten vom Programmrechner (36) einerseits und auf den
Steuerrechner (11) andererseits aufweist,
-- der Programmrechner (36) und der Steuerrechner (11) so eingerichtet sind, dass
über den eingesteckten Datenträger (24) eine Datenübertragung vom Programmrechner
(36) auf den Datenträger (24) einerseits und vom Datenträger (24) auf den Steuerrechner
(11) andererseits erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die steckbare Datenträgerschnittstelle (26, 27) als Standard-Schnittstelle derart
ausgebildet ist, dass sie an eine rechnerseitig bereits vorhandene Buchse (23a) oder
einen Stecker (22, 42) einer Rechnerschnittstelle (22, 23a, 42) angesteckt werden
kann.
2. Nähmaschinensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenträger (34) derart ausgeführt ist, dass die Datenübertragung elektrisch
erfolgt.
3. Nähmaschinensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenspeicher (29) des Datenträgers (24) als Permanentspeicher ausgeführt ist.
4. Nähmaschinensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenträgerschnittstelle (26, 27) und die Rechnerschnittstelle (22, 23a, 42)
mindestens eine elektrische Versorgungsleitung (25) für den Datenträger (24) aufweisen.
5. Nähmaschinensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Programmrechner (36) und/oder dem Steuerrechner (11) ein rechnerseitiger
Schaltkreis (18, 40) über ein rechnerseitiges Datenträger-Versorgungsprogramm derart
eingerichtet ist, dass über die elektrische Versorgungsleitung (25) eine Versorgungsspannung
für den Datenträger (24) vom Programmrechner (36) und/oder vom Steuerrechner (11)
erzeugt wird.
6. Nähmaschinensystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenträger (24) mindestens einen Schaltkreis (33) aufweist, der eine auf der
Versorgungsleitung (25) der Rechnerschnittstelle (22, 23a, 42) vorliegende Versorgungsspannung
an eine erforderliche Betriebsspannung für den Datenträger (24) anpasst.
7. Nähmaschinensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenträger (24) eine eigene Spannungsquelle (35) zur Erzeugung einer Puffer-
und/oder Betriebsspannung für den Datenträger (24) aufweist.
8. Nähmaschinensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenträger (24) eine Mehrzahl von Datenträgerschnittstellen (26, 27) aufweist,
welche an verschiedene Typen von rechnerseitig bereits vorhandenen Rechnerschnittstellen
(22, 23a, 42) angesteckt werden können.
9. Nähmaschinensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnerschnittstelle (22, 23a, 42) eine serielle oder parallele Standard-Schnittstelle
(22, 23a, 42) für eine Maus oder einen Drucker ist.
10. Nähmaschinensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Programmrechner (36) und der Steuerrechner (11) so eingerichtet sind, dass über
den eingesteckten Datenträger (24) eine Datenübertragung vom Steuerrechner (11) auf
den Datenträger (24) einerseits und vom Datenträger (24) auf den Programmrechner (36)
andererseits erfolgt.
11. Datenträger (24) zum Einsatz in einem Nähmaschinensystem nach einem der Ansprüche
1 bis 10.
12. Datenträger nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine Ausführung derart, dass eine Übertragung von Nähprogrammen von einem Steuerrechner
(11) eines ersten Nähmaschinensystems auf einen Steuerrechner (11) eines zweiten Nähmaschinensystems
möglich ist.
13. Datenträger nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch eine Ausführung derart, dass eine Übertragung von Nähprogrammen von einem Programmrechner
(36) eines ersten Nähmaschinensystems auf einen Programmrechner (36) eines zweiten
Nähmaschinensystems möglich ist.