[0001] Die Erfindung betrifft eine Biegemaschine zum Biegen von stangen- und/oder stabartigen
Werkstücken, insbesondere von Rohren, mit einem Gestell sowie mit einer wenigstens
ein Biegewerkzeug aufweisenden Werkzeugeinheit an der von dem Gestell abliegenden
Seite eines Tragarms, der sich parallel zu der Längsrichtung der zu bearbeitenden
Werkstücke zwischen dem Gestell und der Werkzeugeinheit erstreckt, wobei wenigstens
ein Werkzeugantriebsmotor zur Betätigung eines Biegewerkzeugs vorgesehen und die Werkzeugeinheit
mittels wenigstens eines Drehantriebsmotors um eine parallel zu der Längsrichtung
der zu bearbeitenden Werkstücke verlaufende Drehachse gegenüber dem Gestell drehbar
ist.
[0002] Eine derartige Rohrbiegemaschine ist offenbart in DE 40 10 445 A1. Die vorbekannte
Maschine umfasst eine Werkzeugeinheit, die über einen Tragarm in Form eines Biegetischs
mit einem Gestell verbunden ist. Die,Werkzeugeinheit ist gemeinschaftlich mit dem
Biegetisch um eine parallel zu der Achse der zu bearbeitenden Rohre verlaufende Drehachse
drehbar. Durch Drehung der Baueinheit aus Biegetisch und Werkzeugeinheit kann in Abhängigkeit
von der durchzuführenden Bearbeitung eines von zwei an einander gegenüberliegenden
Seiten der Werkzeugeinheit vorgesehenen Biegewerkzeugen in seine Funktionsstellung
überführt werden. Es lassen sich dadurch wahlweise Rechts- oder Linksbiegungen sowie
Biegungen mit unterschiedlichen Biegeradien erzeugen. Der Drehantriebsmotor zur Drehung
von Biegetisch und Werkzeugeinheit ist in dem Gestell der vorbekannten Maschine, ein
Werkzeugantriebsmotor zur Betätigung der Biegewerkzeuge der Werkzeugeinheit in dem
Biegetisch untergebracht. Die Verbindung zwischen dem Drehantriebsmotor bzw. dem Werkzeugantriebsmotor
und dem oder den jeweils anzutreibenden Maschinenteilen ist mittels üblicher Getriebeelemente
hergestellt.
[0003] Eine Maschine mit kompakter Bauweise bereitzustellen, hat sich die vorliegende Erfindung
zum Ziel gesetzt.
[0004] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Biegemaschine nach Patentanspruch
1. Im Sinne der Erfindung sind demnach wenigstens ein Drehantriebsmotor der Werkzeugeinheit
sowie wenigstens ein Werkzeugantriebsmotor zur Betätigung eines Biegewerkzeuges in
unmittelbarer Nähe des jeweils anzutreibenden Maschinenteiles angeordnet. Der Umfang,
in welchem Einbauraum benötigende und massebehaftete Getriebeelemente zwischen Drehantriebsmotor
und Werkzeugeinheit bzw. zwischen Werkzeugantriebsmotor und Biegewerkzeug vorzusehen
sind, reduziert sich somit auf ein Minimum. In der Folge ergibt sich eine Antriebs-Gesamtkonfiguration,
die sich durch eine kompakte und massearme Bauweise auszeichnet. Tragarm und Werkzeugeinheit
bilden mit den jeweiligen Antriebsmotoren eine in sich abgeschlossene Baugruppe, die
auf die jeweiligen Einsatzerfordernisse, etwa auf wechselnde Biegeantriebsleistungen,
abgestimmt werden kann. Aufgrund der Konzentration der erforderlichen Antriebstechnik
außerhalb des Gestells erübrigt es sich, an dem Gestell der erfindungsgemäßen Biegemaschine
entsprechenden Einbauraum bereitzustellen. Infolgedessen kann auch das Gestell der
erfindungsgemäßen Biegemaschine klein bauen. Funktionell lässt sich das Gestell konsequent
auf die ihm obliegenden tragenden Aufgaben beschränken.
[0005] Besondere Ausführungsarten der Biegemaschine nach Patentanspruch 1 ergeben sich aus
den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 12.
[0006] Patentanspruch 2 beschreibt die erfindungsgemäß bevorzugte Form der Verbindung des
oder der Werkzeugantriebsmotoren mit einer zugehörigen Energiequelle. Demnach ergibt
sich bei der Drehung eines Werkzeugantriebsmotors eine Relativbewegung zwischen dem
motorseitigen Teil wenigstens einer Energieversorgungsleitung und dem von dem Werkzeugantriebsmotor
abliegenden Leitungsteil. Dieser Umstand wird durch entsprechende Bemessung der Länge
der Energieversorgungsleitung zwischen der Antriebsmotorseite und dem zu der Energiequelle
hin liegenden Leitungsteil berücksichtigt. Mit konstruktiv einfachen Mitteln wird
so eine funktionssichere Energieeinkopplung in den betreffenden Werkzeugantriebsmotor
ungeachtet dessen Drehbeweglichkeit sichergestellt.
[0007] Ausweislich Patentanspruch 3 ist die Energieversorgungsleitung des Werkzeugantriebsmotors
zwischen dem zu der Energiequelle hin liegenden Leitungsteil und ihrer Antriebsmotorseite
geführt. Leitungsschäden und damit verbundene Betriebsstörungen lassen sich dadurch
wirksam vermeiden.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Patentanspruch 4 als Leitungsführung
eine Führungskette vorgesehen. Derartige Führungsketten sorgen zum einen für eine
geführte Bewegung des betreffenden Leitungsabschnittes der Energieversorgungsleitung;
zum andern schützen sie den geführten Leitungsabschnitt gegen schädliche äußere Einflüsse,
insbesondere Beschädigungen.
[0009] Im Einklang mit dem erfindungsgemäßen Grundkonzept, die Antriebstechnik für die Werkzeugeinheit
bzw. wenigstens eines der Biegewerkzeuge außerhalb des Maschinengestells zu konzentrieren,
ist im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 5 vorgesehen, dass der Leitungsabschnitt
zwischen dem zu der Energiequelle hin liegenden Leitungsteil und der Antriebsmotorseite
der Energieversorgungsleitung, gegebenenfalls auch die Leitungsführung, an dem Tragarm
verläuft. Die gemäß Patentanspruch 6 an dem Tragarm vorgesehene Leitungsaufnahme sorgt
dabei für eine definierte Unterbringung des genannten Leitungsabschnittes der Energieversorgungsleitung
bzw. der Leitungsführung. Dabei ist die Leitungsaufnahme an dem Tragarm erf indungsgemäß
derart gestaltet, dass eine geschützte Unterbringung der Leitungsführung bzw. des
betreffenden Leitungsabschnittes der Energieversorgungsleitung sichergestellt ist,
ohne dass die kompakte Bauweise der Gesamtanordnung beeinträchtigt wäre.
[0010] In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Biegemaschine ist ausweislich
Patentanspruch 7 vorgesehen, dass der Leitungsabschnitt zwischen dem zu der Energiequelle
hin liegenden Leitungsteil und der Antriebsmotorseite der Energieversorgungsleitung
an dem Tragarm schleifenförmig verläuft. Auf diese Art und Weise lässt sich mit einfachsten
Mitteln die aufgrund der Drehbeweglichkeit des Werkzeugantriebsmotors benötigte Leitungsreserve
bereitstellen.
[0011] Im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 9 sind neben wenigstens einer Energieversorgungsleitung
weitere Verbindungsleitungen für zumindest einen Werkzeugantriebsmotor vorgesehen
und entsprechend den vorstehend im Einzelnen beschriebenen Merkmalen der Energieversorgungsleitung
ausgebildet.
[0012] Im Interesse einer kompakten Bauweise der Gesamtanordnung sind die kennzeichnenden
Merkmale der Patentansprüche 8 und 10 vorgesehen.
[0013] Im Falle der Erfindungsvariante nach Patentanspruch 11 ist die von dem Drehantriebsmotor
der Werkzeugeinheit zu bewegende Masse auf ein Minimum reduziert. Dies ermöglicht
zum einen den Einsatz von Drehantriebsmotoren mit relativ geringer Antriebsleistung;
zum andern vereinfacht sich aufgrund der Massenreduzierung eine hochgenaue Positionierung
der Werkzeugeinheit.
[0014] Eine Erfindungsbauart, im Falle derer sich das Grundkonzept der Erfindung als besonders
vorteilhaft erweist, ist in Patentanspruch 12 beschrieben. An derartigen Biegemaschinen
wird die mit wenigstens einem Werkzeugantriebsmotor versehene Werkzeugeinheit um eine
Drehachse gedreht und außerdem der Tragarm mit dem Drehantriebsmotor um die anspruchsgemäße
Schwenkträgerdrehachse geschwenkt. Ungeachtet dieser kinematischen Gegebenheiten lassen
sich aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen Anordnung der Antriebsmotoren in nächster
Nähe der anzutreibenden Maschinenteile die benötigten Antriebsverbindungen mit geringem
Aufwand herstellen.
[0015] Nachstehend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Gesamtdarstellung einer Biegemaschine zum Biegen von Rohren mit
einem Gestell und einer daran über einen Tragarm gehaltenen Werkzeugeinheit,
- Fig. 2
- schematische Einzeldarstellungen zur Kinematik der Werkzeugeinheit gemäß Fig. 1,
- Fign. 3 und 4
- den Bereich des Tragarms gemäß Fig. 1 in der Seitenansicht sowie in perspektivischer
Darstellung und
- Fig. 5
- einen Schnitt durch den Tragarm gemäß den Fign. 1, 3 und 4 mit einem in Fig. 4 durch
die Linie V-V angedeuteten Schnittverlauf.
[0016] Gemäß Fig. 1 weist eine Biegemaschine 1 zum Bearbeiten von Rohren ein Gestell 2 mit
einem Rohrvorschub 3 und einer Werkzeugeinheit 4 auf. Ein in Fig. 1 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestelltes Rohr 5 ist in Fig. 2 angedeutet.
[0017] Der Rohrvorschub 3 umfasst einen Vorschubwagen 6, der in Fig. 1 von einer Maschinenabdeckung
7 weitgehend verdeckt und an seiner sichtbaren Vorderseite mit einer Spannzange 8
versehen ist. Der Vorschubwagen 6 ist auf dem Gestell 2 in Längsrichtung 9 zu bearbeitender
Rohre 5 hin und her verfahrbar. Die Spannzange 8 dient in gewohnter Weise zur Halterung
der von der Werkzeugeinheit 4 abliegenden Enden der Rohre 5 und ist in Richtung eines
Doppelpfeils 10 drehbeweglich. Durch translatorische Bewegung des Vorschubwagens 6
in Längsrichtung 9 der Rohre 5 sowie durch Drehbewegung der Spannzange 8 in Richtung
des Doppelpfeils 10 werden zu bearbeitende Rohre 5 vor der Bearbeitung gegenüber der
Werkzeugeinheit 4, im Einzelnen gegenüber einem von zwei Biegewerkzeugen 11, 12 der
Werkzeugeinheit 4, ausgerichtet. Die Bewegungen von Vorschubwagen 6 und Spannzange
8 sind ebenso wie die übrigen Funktionen der Biegemaschine 1 rechnergesteuert.
[0018] Bei den Biegewerkzeugen 11, 12 handelt es sich um herkömmliche Rotationszugbiegewerkzeuge,
die als Werkzeugteile jeweils eine Biegematrize, eine Spannbacke und eine Gleitschiene
aufweisen. Im Einzelnen umfasst das Biegewerkzeug 11 eine Biegematrize 13, eine Spannbacke
14 und eine Gleitschiene 15, das Biegewerkzeug 12 eine Biegematrize 16, eine Spannbacke
17 und eine Gleitschiene 18. Die Spannbacken 14, 17 sind auf einem Biegearm 19 der
Werkzeugeinheit 4 in Richtung eines Doppelpfeils 20 verschiebbar. Entsprechend sind
die Gleitschienen 15, 18 auf einem Führungsteil 21 der Werkzeugeinheit 4 beweglich.
Die Biegematrizen 13, 16 lassen sich um eine gemeinsame Biegeachse 22 drehen. Der
Biegearm 19 ist um die Biegeachse 22 schwenkbar.
[0019] Die Drehbewegung der Biegematrizen 13, 16 sowie die damit einhergehende Schwenkbewegung
des Biegearms 19 wird mittels eines Werkzeugantriebsmotors 23 bewirkt. Zur Ausführung
der translatorischen Bewegung der Spannbacken 14, 17 in Richtung des Doppelpfeils
20 dient ein Werkzeugantriebsmotor 24, zur Ausführung der gleichgerichteten translatorischen
Bewegung der Gleitschienen 15, 18 ein Werkzeugantriebsmotor 25, der in Fig. 1 von
dem Werkzeugantriebsmotor 24 verdeckt ist. Zusätzlich kann ein Werkzeugantriebsmotor
zur translatorischen Bewegung der Gleitschienen 15, 18 in Längsrichtung 9 der zu bearbeitenden
Rohre 5 vorgesehen sein. Gemäß Fig. 1 sind sämtliche Werkzeugantriebsmotoren 23, 24,
25 in die Werkzeugeinheit 4 integriert.
[0020] Gegenüber dem Gestell 2 ist die Werkzeugeinheit 4 einschließlich der Werkzeugantriebsmotoren
23, 24, 25 um eine Drehachse 26 in Richtung eines Doppelpfeils 27 drehbar. Zu diesem
Zweck ist die Werkzeugeinheit 4 an einem Tragarm 28 in Richtung des Doppelpfeils 27
beweglich gelagert. Ein Drehantriebsmotor 29 der Werkzeugeinheit 4 ist ausweislich
Fig. 5 im Innern des Tragarms 28 untergebracht. Die geometrische Achse seiner Motorwelle
fällt mit der Drehachse 26 der Werkzeugeinheit 4 zusammen. Die Lagerung der Werkzeugeinheit
4 an dem Tragarm 28 erfolgt über einen drehbeweglichen Lagerungsflansch 30. Bei dem
Drehantriebsmotor 29 sowie bei den Werkzeugantriebsmotoren 23, 24, 25 handelt es sich
um kompakte Elektromotoren.
[0021] Der Tragarm 28 ist seinerseits an einem Ende eines Schwenkträgers 31 angebracht.
Der Schwenkträger 31 wiederum ist um eine Schwenkträgerdrehachse 32 drehbar an dem
Gestell 2 gelagert. Alles in allem besitzt die Werkzeugeinheit 4 somit zwei Rotationsachsen,
nämlich zum einen die Drehachse 26 und zum andern die Schwenkträgerdrehachse 32.
[0022] Zur Werkstückbearbeitung ist in üblicher Weise zunächst das Rohr 5 zwischen einer
der Biegematrizen 13, 16 und der zugehörigen Spannbacke 14, 17 zu klemmen. Zu diesem
Zweck wird die betreffende Spannbacke 14, 17 mittels des Werkzeugantriebsmotors 24
aus einer Außerfunktionsstellung zu der Biegematrize 13, 16 hin bewegt. Die betreffende
Gleitschiene 15, 18 wird mittels des Werkzeugantriebsmotors 25 in eine rohrnahe Position
verfahren, bei deren Einnahme sie das Rohr 5 in seiner Querrichtung abstützen kann.
Anschließend wird die in Funktion befindliche Biegematrize 13, 16 mittels des Werkzeugantriebsmotors
23 um die Biegeachse 22 gedreht und zeitgleich der Biegearm 19 um die Biegeachse 22
geschwenkt. Durch die letztgenannte Dreh-/Schwenkbewegung wird das Rohr 5 um die betreffende
Biegematrize 13, 16 gebogen.
[0023] Die Dreh- bzw. Schwenkbeweglichkeit der Werkzeugeinheit 4 bezüglich der Drehachse
26 und der Schwenkträgerdrehachse 32 wird genutzt, um das für die Werkstückbearbeitung
vorgesehene Biegewerkzeug 11, 12 gegenüber dem Rohr 5 in die Funktionsstellung zu
überführen. Die Kinematik der Werkzeugeinheit 4 bei anfänglicher Biegung des Rohres
5 mittels des Biegewerkzeuges 11 und sich daran anschließender Bearbeitung mittels
des Biegewerkzeuges 12 ist in Fig. 2 veranschaulicht. Dieser Übergang von dem Biegewerkzeug
11 auf das Biegewerkzeug 12 wird vollzogen, wenn nacheinander Biegungen in entgegengesetzten
Richtungen zu erstellen sind. Im gezeigten Beispielsfall ist mit dem Wechsel der Biegerichtung
auch eine Änderung des Biegeradius' verbunden. So bildet die Biegematrize 13 des Biegewerkzeuges
11 einen größeren Biegeradius aus als die Biegematrize 16 des Biegewerkzeuges 12.
[0024] Nach Erstellung einer ersten Biegung an dem Rohr 5 (Teildarstellung 1 von Fig. 2)
ist das Biegewerkzeug 11 zu öffnen. Zu diesem Zweck werden die Spannbacke 14 sowie
die Gleitschiene 15 in eine rohrferne Außerfunktionsstellung verfahren. Danach wird
die Werkzeugeinheit 4 unter Drehen um die Drehachse 26 und Schwenken um die Schwenkträgerdrehachse
32 in eine Position bewegt, in welcher die Biegematrize 13 des Biegewerkzeuges 11
das Rohr 5 freigibt und die gesamte Werkzeugeinheit 4 zur Überführung des Biegewerkzeuges
12 in eine rohrnahe Position gedreht bzw. geschwenkt werden kann (Teildarstellungen
2 bis 4 von Fig. 2). Im Anschluss an diese Dreh- bzw. Schwenkbewegung wird die Werkzeugeinheit
4 gegenüber dem Rohr 5 derart positioniert, dass das Rohr 5 in der Umfangsnut der
Biegematrize 16 des Biegewerkzeuges 12 zu liegen kommt (Teildarstellungen 5 bis 7
von Fig. 2). Abschließend wird das Biegewerkzeug 12 geschlossen (Teildarstellung 8
von Fig. 2) und der nächste Biegevorgang durchgeführt.
[0025] Die Werkzeugantriebsmotoren 23, 24, 25 an der Werkzeugeinheit 4 sowie der Drehantriebsmotor
29 an dem Tragarm 28 sind während der Dreh- bzw. Schwenkbewegung der Werkzeugeinheit
4 mit ihrer Energiequelle verbunden. Zu diesem Zweck verlaufen zwischen dem Gestell
2 und dem Tragarm 28 bzw. der Werkzeugeinheit 4 Energieversorgungsleitungen, die durch
den Schwenkträger 31 geführt sind. Tragarmseitig sind an dem Schwenkträger 31 Anschlussklemmen
vorgesehen, von welchen aus Abschnitte der Energieversorgungsleitungen zu dem Drehantriebsmotor
29 und zu den Werkzeugantriebsmotoren 23, 24, 25 führen. Die Energieversorgungsleitungen
für die Werkzeugantriebsmotoren 23, 24, 25 verlaufen ausgehend von den genannten Anschlussklemmen
im Innern von Führungsketten 34, 35 (Fign. 3 bis 5). Derartige Führungsketten sind
beispielsweise in DE 43 02 757 C1 im Detail beschrieben.
[0026] Die Führungsketten 34, 35 sowie die in deren Innern untergebrachten Energieversorgungsleitungen
verlaufen schleifenförmig auf der Außenwand eines von dem Tragarm 28 ausgebildeten
Gehäuses 36 für den Drehantriebsmotor 29. Das rohrartige Gehäuse 36 ist gestellseitig
mit dem Schwenkträger 31 starr verbunden. An seinem der Werkzeugeinheit 4 zugewandten
Ende lagert und führt das Gehäuse 36 den Lagerflansch 30, über welchen die Werkzeugeinheit
4 um die Drehachse 26 drehbar mit dem Schwenkträger 31 verbunden ist. Mit dem Lagerflansch
30 drehbar sind Anschlussklemmen 37, 38, mit denen die Energieversorgungsleitungen
der Werkzeugantriebsmotoren 23, 24, 25 an ihrer Antriebsmotorseite versehen sind.
Neben den Energieversorgungsleitungen nehmen die Führungsketten 34, 35 auch Steuerleitungen
für die Werkzeugantriebsmotoren 23, 24, 25 auf. Auch diese Steuerleitungen sind über
die schwenkträgerseitigen Anschlussklemmen und durch das Innere des Schwenkträgers
31 zu dem Gestell 2 der Biegemaschine 1 geführt. Bei der Drehbewegung der Werkzeugeinheit
4 um die Drehachse 26 gleiten die Führungsketten 34, 35 auf dem Gehäuse 36 des Drehantriebsmotors
29. Durch entsprechende Ausrichtung der Schwenkachsen ihrer Kettenglieder hängen die
Führungsketten 34, 35 dabei in Schwerkraftrichtung allenfalls geringfügig durch. Sowohl
die Länge der Führungsketten 34, 35 als auch die Länge der in diesen geführten Leitungen
ist auf den Maximalbetrag der Relativ-Drehbewegung abgestimmt, die von der Werkzeugeinheit
4 gegenüber dem Schwenkträger 31 ausgeführt wird. Eine in Fig. 5 gezeigte Abdeckblende
39 des Tragarms 28 umschließt das Gehäuse 36 des Drehantriebsmotors 29 konzentrisch
und definiert gemeinsam mit dem Gehäuse 36 eine Leitungsaufnahme 40 mit ringförmigem
Querschnitt.
1. Biegemaschine zum Biegen von stangen- und/oder stabartigen Werkstücken, insbesondere
von Rohren (5), mit einem Gestell (2) sowie mit einer wenigstens ein Biegewerkzeug
(11, 12) aufweisenden Werkzeugeinheit (4) an der von dem Gestell (2) abliegenden Seite
eines Tragarms (28), der sich parallel zu der Längsrichtung (9) der zu bearbeitenden
Werkstücke zwischen dem Gestell (2) und der Werkzeugeinheit (4) erstreckt, wobei wenigstens
ein Werkzeugantriebsmotor (23, 24, 25) zur Betätigung eines Biegewerkzeuges (11, 12)
vorgesehen und die Werkzeugeinheit (4) mittels wenigstens eines Drehantriebsmotors
(29) um eine parallel zu der Längsrichtung (9) der zu bearbeitenden Werkstücke verlaufende
Drehachse (26) gegenüber dem Gestell (2) drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Drehantriebsmotor (29) der Werkzeugeinheit (4) an dem Tragarm (28)
und wenigstens ein Werkzeugantriebsmotor (23, 24, 25) an der Werkzeugeinheit (4) vorgesehen
sind, wobei der Werkzeugantriebsmotor (23, 24, 25) an der Werkzeugeinheit (4) mit
dieser um deren Drehachse (26) gegenüber dem Gestell (2) drehbar ist.
2. Biegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der drehbare Werkzeugantriebsmotor (23, 24, 25) mit einer Energiequelle über wenigstens
eine Energieversorgungsleitung verbunden ist, die an ihrer Antriebsmotorseite mit
dem sich drehenden Werkzeugantriebsmotor (23, 24, 25) bewegungsgekoppelt ist und sich
bei Drehung des Werkzeugantriebsmotors (23, 24, 25) mit der Antriebsmotorseite relativ
zu einem zu der Energiequelle hin liegenden Leitungsteil bewegt und dass die Energieversorgungsleitung
zwischen dem zu der Energiequelle hin liegenden Leitungsteil und ihrer Antriebsmotorseite
eine Länge aufweist, die auf den Betrag der Relativbewegung der Antriebsmotorseite
gegenüber dem zu der Energiequelle hin liegenden Leitungsteil abgestimmt ist.
3. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Leitungsabschnitt zwischen dem zu der Energiequelle hin liegenden Leitungsteil
und der Antriebsmotorseite der Energieversorgungsleitung eine Leitungsführung vorgesehen
ist.
4. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsführung als Führungskette (34, 35) ausgebildet ist.
5. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsabschnitt zwischen dem zu der Energiequelle hin liegenden Leitungsteil
und der Antriebsmotorseite der Energieversorgungsleitung, gegebenenfalls auch die
Leitungsführung, an dem Tragarm (28) verläuft.
6. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsabschnitt zwischen dem zu der Energiequelle hin liegenden Leitungsteil
und der Antriebsmotorseite der Energieversorgungsleitung, gegebenenfalls auch die
Leitungsführung, in einer Leitungsaufnahme (39) an dem Tragarm (28) verläuft.
7. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsabschnitt zwischen dem zu der Energiequelle hin liegenden Leitungsteil
und der Antriebsmotorseite der Energieversorgungsleitung an dem Tragarm (28) schleifenförmig
verläuft.
8. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsaufnahme (39) an dem Tragarm (28) von einem Gehäuse (36) eines Drehantriebsmotors
(29) der Werkzeugeinheit (4) begrenzt ist.
9. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für wenigstens einen Werkzeugantriebsmotor (23, 24, 25) neben zumindest einer Energieversorgungsleitung
wenigstens eine weitere Verbindungsleitung vorgesehen ist, bezüglich derer die Merkmale
der Patentansprüche 2 bis 8 entsprechend vorgesehen sind.
10. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Drehantriebsmotor (29) der Werkzeugeinheit (4) im Innern des Tragarms
(28) aufgenommen ist.
11. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugeinheit (4) relativ zu dem Tragarm (28) um die Drehachse (26) drehbar
ist.
12. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (28) an einem Schwenkträger (31) angebracht ist, der seinerseits um eine
parallel zu der Längsrichtung (9) der zu bearbeitenden Werkstücke verlaufende Schwenkträgerdrehachse
(32) drehbar an dem Gestell (2) der Biegemaschine (1) gelagert ist, wobei die Drehachse
(26) der Werkzeugeinheit (4) und die Schwenkträgerdrehachse (32) in Achsquerrichtung
gegeneinander versetzt sind.