(19) |
 |
|
(11) |
EP 1 143 056 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
14.04.2004 Patentblatt 2004/16 |
(22) |
Anmeldetag: 06.03.2001 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: D04B 15/56 |
|
(54) |
Fadenführer für Flachstrickmaschinen
Yarn guide for flat bed knitting machine
Guide fil pour métier à tricoter rectiligne
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
DE ES IT |
(30) |
Priorität: |
04.04.2000 DE 10016760
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
10.10.2001 Patentblatt 2001/41 |
(73) |
Patentinhaber: H. Stoll GmbH & Co. |
|
72760 Reutlingen (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- SCHMID, Franz Dipl.-Ing. (FH)
72411 Bodelshausen (DE)
|
(74) |
Vertreter: Möbus, Daniela, Dr.-Ing. |
|
Patentanwältin
Kaiserstrasse 85 72764 Reutlingen 72764 Reutlingen (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 002 615 DE-U- 1 872 786 US-A- 5 174 003
|
DE-A- 4 135 759 GB-A- 2 156 867
|
|
|
|
|
- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1998, no. 09, 31. Juli 1998 (1998-07-31) & JP 10 102361
A (SHIMA SEIKI MFG LTD), 21. April 1998 (1998-04-21)
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenführer für Flachstrickmaschinen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Fadenführer für Flachstrickmaschinen bestehen seither aus einem Fadenführerschlitten,
der horizontal über den Nadelraum bewegt wird. Am Fadenführerschlitten ist ein nach
unten ragender Fadenführerbügel angeordnet, der den Strickfaden den Stricknadeln zuführt.
Der Fadenführerbügel weist dabei in der Regel an seinem oberen Ende eine erste Öse
und an seinem unteren Ende eine zweite Öse auf. In der oberen Öse wird der Strickfaden,
der von einer Fadenspule zugeführt wird, um ca. 90° aus einer horizontalen Lage in
eine vertikale Lage entlang des Fadenführerbügels umgelenkt. An der Öse an der Spitze
des Fadenführerbügels erfährt der Faden eine weitere Umlenkung aus der vertikalen
Richtung in die Abzugsrichtung des Fadens, die von der relativen Position der Fadenführerbügelspitze
zur Stricknadel bestimmt wird. Die beiden Umlenkstellen des Fadens in den beiden Ösen
des Fadenführerbügels führen dazu, dass der Strickfaden aufgrund der in den Ösen entstehenden
Reibung eine zunehmend höhere Fadenspannung erhält. Diese Spannungserhöhung hängt
stark von den Eigenschaften des Strickfadens, d. h. seiner Elastizität, seiner Dicke
und seiner Oberflächenbeschaffenheit sowie von der Anlagelänge des Fadens an den Ösen
ab und ist damit nur schwer kontrollierbar. Insbesondere bei Elastikfäden kann die
Fadenspannungserhöhung durch die beiden Umlenkösen des Fadenführerbügels zu Problemen
beim Stricken führen.
[0003] Aus der DE 41 35 759 A1 ist ein Fadenführer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
bekannt, der zur Vermeidung eines Spannungsabfalls des Fadens bei der Richtungsumkehr
des Fadenführers mit einer Umlenkrolle zusammenwirkt. Bei der Richtungsumkehr des
Fadenführers bleibt die Umlenkrolle zunächst ortsfest, bevor sie von einem Schleppschieber
mit dem Fadenführer mitbewegt wird. Die Umlenkrolle verbleibt dabei immer auf der
gleichen Seite des Fadenführers, eilt also in einer Bewegungsrichtung des Fadenführers
diesem vor und in der anderen Bewegungsrichtung diesem nach. Mit diesem bekannten
Fadenführer ist somit zwar eine Reduzierung von Fadenspannungsschwankungen bei der
Richtungsumkehr, jedoch nicht eine Vermeidung von Spannungserhöhungen in Folge von
Reibung zwischen Faden und Fadenleitorganen möglich.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fadenführer vorzuschlagen,
bei dem die Erhöhung der Fadenspannung gegenüber den bekannten Fadenführern deutlich
reduziert ist.
[0005] Die Aufgabe wird mit einem Fadenführer für Flachstrickmaschinen mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Gegenüber herkömmlichen Fadenführern ist also hier die obere Öse des Fadenführerbügels
ersetzt worden durch eine Umlenkrolle für den Strickfaden, die die Spannung des Strickfadens
kaum erhöht, da praktisch keine Reibung zwischen dem Faden und der Rolle auftritt.
[0007] Durch den seitlichen Versatz der Fadenumlenkrolle gegenüber der Mittelachse des Fadenführers
kann außerdem die Reibung, die der Strickfaden an der an der Spitze des Fadenführerbügels
angeordneten Leitöse erfährt, reduziert werden. Vorzugsweise kann die Umlenkrolle
den Faden dabei der an der Spitze des Fadenführerbügels befindlichen Leitöse derart
zuleiten, dass der der Öse zugeleitete Fadenabschnitt mit dem von der Öse abgehenden
Fadenabschnitt einen flachen Winkel einschließt. Dies führt dazu, dass die Anlagelänge
des Strickfadens an der Leitöse gegenüber herkömmlichen Fadenführern, bei denen eine
Umlenkung des Strickfadens in der Leitöse um annähernd 90° stattfindet, reduziert
wird.
[0008] Zur optimalen Einstellung des Winkels kann der horizontale Abstand der Fadenumlenkrolle
zur senkrechten Mittelachse des Fadenführers vorzugsweise einstellbar sein. Zur Erzielung
einer optimalen Fadenspannung ist es außerdem notwendig, dass die Umlenkrolle in Bewegungsrichtung
des Fadenführers voreilend vor der Mittelachse des Fadenführers angeordnet ist.
[0009] Die Umlenkrolle wird mittels einer Mechanik mit dem Fadenführerantrieb gekoppelt,
sodass sich die optimale Lage der Umlenkrolle in Abhängigkeit von der Position des
Fadenführers automatisch einstellt. Die Umlenkrolle sollte außerdem möglichst reibungsarm
sein. Dazu ist es vorteilhaft, wenn die Umlenkrolle mit einer geringen Rollreibung
gelagert ist und aus einem leichten Material gefertigt ist. Unabhängig von der Umschlingungslänge
des Strickfadens wird damit die Fadenspannung des Strickfadens durch die Umlenkrolle
kaum erhöht.
[0010] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fadenführers
anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Fadenführers nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fadenführers in Bewegungsrichtung
nach links;
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht des Fadenführers in Bewegungsrichtung nach rechts.
[0012] Der Fadenführer 1 nach dem Stand der Technik gemäß Fig. 1 weist einen Fadenführerschlitten
2 und einen daran angeordneten Fadenführerbügel 3 auf. Der Fadenführerschlitten 2
bewegt sich dabei in Pfeilrichtung 60 nach links. Der Fadenführerbügel 3 weist eine
obere Öse 4 sowie eine untere Öse 5 für einen Strickfaden 10 auf. Die Abschnitte des
Strickfadens 10 vor der öse 4, zwischen den ösen 4 und 5 und zwischen der Öse 5 und
einer Stricknadel 100 sind mit 10', 10'' und 10''' gekennzeichnet. Die obere Öse 4
bildet eine Umlenkstelle 40 für den Strickfaden 10, wodurch der Strickfaden 10 eine
Umlenkung von ungefähr 90° aus der Horizontalen in die Vertikale (Fadenabschnitt 10")
erfährt. An der zweiten Öse 5 wird der Strickfaden 10 nochmals an der Umlenkstelle
50 um ungefähr 90° umgelenkt. Der Winkel, den der von der Öse 5 zur Stricknadel 100
abgehende Strickfadenabschnitt 10''' mit der Horizontalen einschließt, ist mit 20
gekennzeichnet. Der Winkel des Strickfadenabschnitts 10''' mit der Vertikalen ist
mit 30 gekennzeichnet. Insgesamt erfährt also der Strickfaden 10 an der Umlenkstelle
50 eine Umlenkung um einen Gesamtwinkel, der sich aus den Winkeln 20 und 30 zusammensetzt.
[0013] Die durch die beiden Umlenkstellen 40 und 50 erzeugte Reibung zwischen dem Strickfaden
10 und den ösen 4 und 5 führt zu einer deutlichen Erhöhung der Fadenspannung, die
insbesondere bei elastischen Strickfäden von Nachteil für das Strickergebnis ist.
[0014] Zur Abhilfe dieses Problems ist in den Fig. 2 und 3 ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Fadenführers 11 gezeigt, der ebenfalls einen Fadenführerschlitten
21 und einen Fadenführerbügel 31 aufweist. Der Fadenführerbügel 31 weist hier jedoch
nur an seiner Spitze eine Öse 51 auf. Im oberen Bereich ist keine Öse vorgesehen.
Dafür ist eine Umlenkrolle 41 für den Strickfaden 10 vorhanden. Die Umlenkrolle 41
ist in Bewegungsrichtung des Fadenführers 11 um den Abstand A seitlich gegenüber seiner
Mittelachse 71 versetzt. Dadurch wird erreicht, dass der Strickfaden 10 zwischen den
Abschnitten 10'' und 10''' einen flachen Winkel einschließt, wodurch an der Umlenkstelle
150 der Öse 51 eine sehr viel geringere Reibung zwischen dem Strickfaden 10 und der
Leitöse 51 entsteht als bei der Umlenkstelle 50 der Leitöse 5 des Fadenführers 1 aus
Fig. 1. Der Abstand A der Umlenkrolle 41 von der Mittelachse 71 ist einstellbar, sodass
je nach verwendetem Strickfaden 10 ein optimaler Winkel zwischen den Strickfadenabschnitten
10'' und 10''' einstellbar ist. Die Umlenkrolle 41 ist dabei sehr leicht und an einer
Achse 61 mit geringer Reibung gelagert, sodass nur eine äußerst geringe Erhöhung der
Fadenspannung des Strickfadens 10 entsteht.
[0015] Die Umlenkrolle 41 ist über eine hier nicht näher dargestellte Mechanik mit dem Antrieb
des Fadenführers 11 gekoppelt, sodass sich automatisch bei einer Umkehr der Bewegungsrichtung
des Fadenführers 11 die in Fig. 3 gezeigte Position der Umlenkrolle 41 einstellt.
Sie ist jetzt in Bewegungsrichtung 70 des Fadenführers 11 voreilend um den Abstand
A versetzt zur Mittelachse 71 angeordnet. Auch hier stellt sich wieder der gleiche
Winkel zwischen den Fadenabschnitten 10'' und 10''' ein. Die Anlagelänge des Strickfadens
10 an der Umlenkrolle 41 ist geringer als bei der Anordnung der Umlenkrolle 41 gemäß
Fig. 2, was sich jedoch auf die Fadenspannung nicht auswirkt, da die Reibung an der
Umlenkrolle 41 unabhängig von der Umschlingungslänge des Strickfadens 10 ist.
1. Fadenführer (11) für Flachstrickmaschinen mit einem Fadenführerbügel (31), mit einer
Fadenumlenkrolle (41) für den Faden (10), die den Strickfaden (10) einer an der Spitze
des Fadenführerbügels (31) angeordneten Leitöse (51) zuführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle (41) mittels einer Mechanik mit dem Fadenführerantrieb gekoppelt
ist, sodass sich bei einer Umkehr der Bewegungsrichtung des Fadenführers (1) die Umlenkrolle
(41) automatisch um einen horizontalen Abstand (A) voreilend zur Mittelachse (71)
des Fadenführers anordnet.
2. Fadenführer (11) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der horizontale Abstand (A) der Fadenumlenkrolle (41) zur senkrechten Mittelachse
(71) des Fadenführers (11) einstellbar ist.
3. Fadenführer (11) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle (41) den Faden (10) der an der Spitze des Fadenführerbügels (31)
befindlichen Leitöse (51) derart zuleitet, dass der der Öse (51) zugeleitete Fadenabschnitt
(10'') mit dem von der Öse (51) abgehenden Fadenabschnitt (10''') einen flachen Winkel
einschließt.
4. Fadenführer (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle (41) mit einer geringen Rollreibung an einer Achse (61) gelagert
ist.
5. Fadenführer (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle (41) aus einem leichten Material gefertigt ist.
1. Thread guide (11) for flatbed knitting machines with a thread guide arm (31) with
a thread return roller (41) for the thread (10) supplying the knitting yarn (10) to
a guide eyelet (51 arranged at the tip of the thread guide arm (31), characterised in that the return roller (41) is coupled to the thread guide drive by means of a mechanism,
so when the direction of movement of the thread guide (1) is reversed, the return
roller (41) is automatically arranged ahead of the centre line (71) of the thread
guide with horizontal spacing (A).
2. Thread guide (11) according to claim 1, characterised in that the horizontal spacing (A) of the thread return roller (41) from the vertical centre
line (71) of the thread guide (11) can be adjusted.
3. Thread guide (11) according to claim 1 or 2, characterised in that the return roller (41) passes the thread (10) to the guide eyelet (51) located at
the tip of the thread guide arm (31) such that the thread portion (10'') passed to
the eyelet (51) encloses a flat angle with the thread portion (10''') issuing from
the eyelet (51).
4. Thread guide (11) according to any of claims 1 to 3, characterised in that the return roller (41) is mounted with low rolling friction on a shaft (61).
5. Thread guide (11) according to any of claims 1 to 4, characterised in the return roller (41) is manufactured from a light material.
1. Guide fil (11) pour métier à tricoter rectiligne comprenant un étrier (31) de guide
fil, un galet (41) de renvoi du fil (10) qui envoie le fil (10) à tricoter à un oeillet
(51) de guidage disposé à la pointe de l'étrier (31) du guide fil, caractérisé en ce que le galet (41) de renvoi est couplé au dispositif d'entraînement du guide fil au moyen
d'une mécanique de sorte que, lors de l'inversion du sens de déplacement du guide
fil (1), le galet (41) de renvoi précède automatiquement, d'une distance (A) horizontale,
l'axe (71) médian du guide fil.
2. Guide fil (11) suivant la revendication 1, caractérisé en ce que la distance (A) horizontale du galet (41) de renvoi du fil à l'axe (71) médian vertical
du guide fil (11 ) est réglable.
3. Guide fil (11) suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le galet (41) de renvoi envoie le fil (10) à l'oeillet (51) de guidage se trouvant
à la pointe de l'étrier (31) du guide fil de façon à ce que le tronçon (10") du fil
envoyé à l'oeillet (51) fasse un angle dièdre avec le tronçon (10"') du fil partant
de l'oeillet (51).
4. Guide fil (11) suivant l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le galet (41) de renvoi est monté sur un axe (61) ayant un faible frottement de roulement.
5. Guide fil (11) suivant l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le galet (41) de renvoi est en un matériau léger.