(19) |
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(11) |
EP 1 252 264 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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14.04.2004 Patentblatt 2004/16 |
(22) |
Anmeldetag: 11.01.2001 |
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2001/000273 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2001/057161 (09.08.2001 Gazette 2001/32) |
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(54) |
2-STUFIGE SYNTHESEGASKÜHLUNG
2-STAGE COOLING PROCESS FOR SYNTHESIS GAS
REFROIDISSEMENT DE GAZ DE SYNTHESE EN DEUX ETAPES
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
(30) |
Priorität: |
31.01.2000 DE 10004138
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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30.10.2002 Patentblatt 2002/44 |
(73) |
Patentinhaber: THERMOSELECT AKTIENGESELLSCHAFT |
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FL-9490 Vaduz (LI) |
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(72) |
Erfinder: |
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- KISS, Günter, H.
CH-6648 Minusio (CH)
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(74) |
Vertreter: Pfenning, Meinig & Partner GbR |
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Mozartstrasse 17 80336 München 80336 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 412 587 DE-C- 3 923 840 US-A- 4 175 929
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EP-A- 0 520 086 HU-B- 213 189
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Entsorgung und Nutzbarmachung von Abfallgütern aller Art, bei dem unsortierter, unbehandelter,
beliebige Schadstoffe in fester und/oder flüssiger Form enthaltender Industrie-, Haus-
und/oder Sondermüll sowie Industriegüterwracks einer stufenweisen Temperaturbeaufschlagung
und thermischen Trennung bzw. Stoffumwandlung unterzogen werden.
[0002] Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Vermeidung der Emission
von COS in den in die Umwelt entlassenen Abgasen.
[0003] Weiterhin bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine für das obige Verfahren
geeignete Vorrichtung.
[0004] Die bekannten Verfahren der Abfallentsorgung bilden keine befriedigende Lösung der
wachsenden Müllprobleme, die ein wesentlicher Faktor der Umweltzerstörung sind. Industriegüterwracks
aus Verbundwerkstoffen, wie Kraftfahrzeuge und Haushaltsgeräte aber auch Öle, Batterien,
Lacke, Farben, toxische Schlämme, Medikamente und Krankenhausabfälle, unterliegen
gesonderten, gesetzlich streng vorgeschriebenen Entsorgungsmaßnahmen.
[0005] Hausmüll hingegen ist ein unkontrolliertes heterogenes Gemisch, das nahezu alle Arten
von Sondermüllfraktionen und organischen Bestandteilen enthalten kann und ist bezüglich
der Entsorgung noch in keinem Verhältnis zu seiner Umweltbelastung eingestuft.
[0006] Eines der Entsorgungs- und Verwertungsverfahren für Abfallgüter ist die Müllverbrennung.
Bei den bekannten Müllverbrennungsanlagen durchlaufen die Entsorgungsgüter ein breites
Temperaturfeld bis zu ca. 1000 °C. Bei diesen Temperaturen sollen mineralische und
metallische Reststoffe nicht aufgeschmolzen werden, um nachfolgende Gaserzeugungsstufen
möglichst nicht zu stören. Die den verbleibenden Feststoffen innewohnende Energie
wird nicht oder nur mangelhaft genutzt.
[0007] Eine kurze Verweilzeit des Mülls bei höheren Temperaturen und die hohe Staubentwicklung
durch die Vorgabe großer Mengen stickstoffreicher Verbrennungsluft in die unverdichteten
Abfallverbrennungsgüter begünstigen die gefährliche Bildung von chlorierten Kohlenwasserstoffen.
Man ist deshalb dazu übergegangen, die Abgase von Müllverbrennungsanlagen einer Nachverbrennung
bei höheren Temperaturen zu unterziehen. Um die hohen Investitionen solcher Anlagen
zu rechtfertigen, werden die abrasiven und korrosiven heißen Abgase mit ihrem hohen
Staubanteil durch Wärmetauscher geleitet. Bei der relativ langen Verweilzeit im Wärmetauscher
bilden sich erneut chlorierte Kohlenwasserstoffe, die sich mit den mitgeführten Stäuben
verbinden und letztlich zu Verstopfungen und Funktionsstörungen führen und als hochgiftige
Schadstoffe entsorgt werden müssen. Folgeschäden und die Kosten ihrer Beseitigung
sind nicht abschätzbar.
[0008] Bisherige Pyrolyseverfahren in konventionellen Reaktoren haben ein der Müllverbrennung
ähnlich breites Temperaturspektrum. In der Entgasungszone herrschen hohe Temperaturen.
Die sich bildenden heißen Gase werden zur Vorwärmung des noch nicht pyrolysierten
Entsorgungsgutes genutzt, kühlen hierbei ab und durchlaufen ebenfalls den für die
Neubildung chlorierter Kohlenwasserstoffe relevanten und damit gefährlichen Temperaturbereich.
Um ein ökologisch bedenkenlos nutzbares Reingas herzustellen, durchlaufen Pyrolysegase
im Regelfall vor der Reinigung einen Cracker.
[0009] Gemeinsam weisen die vorbeschriebenen Verbrennungsund Pyrolyseverfahren den Nachteil
auf, daß sich die bei der Verbrennung oder pyrolytischen Zersetzung verdampften Flüssigkeiten
oder Feststoffe mit den Verbrennungs- oder Pyrolysegasen vermischen und abgeleitet
werden, bevor sie die zur Zerstörung aller Schadstoffe notwendige Temperatur und Verweilzeit
im Reaktor erreicht haben. Das verdampfte Wasser ist nicht zur Wassergasbildung nutzbar
gemacht. Deshalb werden im Regelfall bei Müllverbrennungsanlagen Nachverbrennungskammern
und bei Pyrolyseanlagen Crackerstufen nachgeschaltet.
[0010] Aus der EP 91 11 8158.4 (EP-A-0 520 086) ist ein Verfahren zur Entsorgung und Nutzbarmachung
von Abfallgütern bekannt, das die oben geschilderten Nachteile vermeidet. Dabei werden
die Abfallgüter einer stufenweisen Temperaturbeaufschlagung und thermischen Trennung
bzw. Stoffumwandlung unterzogen und die anfallenden festen Rückstände in eine Hochtemperaturschmelze
überführt. Hierzu wird das zu entsorgende Gut chargenweise zu Kompaktpaketen komprimiert
und durchläuft die Temperaturbehandlungsstufen in Richtung steigender Temperatur von
einer Niedertemperaturstufe, in der unter Aufrechterhaltung der Druckbeaufschlagung
ein formund kraftschlüssiger Kontakt mit den Wänden des Reaktionsgefäßes sichergestellt
ist und organische Bestandteile entgast werden, zu einer Hochtemperaturzone, in der
das entgaste Entsorgungsgut eine gasdurchlässige Schüttung ausbildet und durch kontrollierte
Zugabe von Sauerstoff Synthesegas erzeugt wird. Dieses Synthesegas wird dann aus der
Hochtemperaturzone abgeleitet und kann weiter verwertet werden.
[0011] Diese Ableitung des Rohsynthesegases des Hochtemperaturreaktors ist ihrerseits fest
mit einer Gaskammer zur Gasschnellkühlung verbunden, die eine Wasserinjektionseinrichtung
für Kaltwasser in den heißen Rohsynthesegasstrom besitzt. Diese Gasschnellkühlung
(Schockkühlung) verhindert eine erneute Synthese von Schadstoffen, da das Rohsynthesegas
durch die Schockkühlung den kritischen Temperaturbereich sehr rasch durchläuft und
auf eine Temperatur abgekühlt wird, bei der eine Neusynthese der Schadstoffe nicht
mehr stattfindet. Diese Kaltwasserinjektion in den Rohsynthesegasstrom bindet zusätzlich
im Gasstrom mitgeführte Flüssigkeits- oder Feststoffpartikel, so daß nach der Schnellkühlung
ein gut vorgereinigtes Rohsynthesegas erhalten wird.
[0012] Bei dieser in der EP 91 11 8158.4 beschriebenen Anlage können aus den im Müll enthaltenen
Schwefelanteilen nicht nur H
2S sondern auch geringe Spuren von COS gebildet werden, die den Vergasungsbereich in
gasförmiger Form mit dem gebildeten Synthesegas verlassen.
[0013] Die im Syntheserohgas vorhandenen H
2S-Bestandteile werden anschließend in einer Gaswäsche mit Eisenchelat vollständig
aufgenommen und zu elementarem Schwefel oxidiert und dadurch aus dem Syntheserohgas
entfernt, während das COS nur teilweise von dem Eisenchelat gebunden und/oder zersetzt
wird. Das nichtaufgenommene COS verbleibt im Synthesegas und wird bei der anschließenden,
beispielsweise thermischen Nutzung des Synthesegases in SO
2 transformiert und als Schadstoff in die Atmosphäre abgegeben.
[0014] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung
vorzuschlagen, mit denen der erfindungsgemäße Entsorgungs- und Nutzbarmachungsprozeß
ohne schädliche Emissionen von SO
2 durchgeführt werden kann.
[0015] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 und die Vorrichtung nach Anspruch
12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung werden in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen gegeben.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren schließt sich inhaltlich an das in der EP 91 11 8158.4
offenbarte Verfahren an, wobei bezüglich des Verfahrens und der Vorrichtung die Offenbarung
dieser Druckschrift hiermit vollständig in den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung
eingeschlossen wird.
[0017] Erfindungsgemäß wird die oben genannte Schadstoffbelastung vermieden, indem das in
dem Hochtemperaturreaktor erzeugte Synthesegas einer 2-stufigen schockartigen Wasserbeaufschlagung
zur Abkühlung unterworfen wird. In einer ersten schockartigen Abkühlung wird das Synthesegas
auf eine Temperatur zwischen 150 °C bis 200 °C abgekühlt und verweilt dort für eine
vorbestimmte Zeit. Anschließend erfolgt eine weitere schockartige Wasserbeaufschlagung
bis zur Abkühlung unter 90 °C.
[0018] Durch die schockartige Abkühlung wird die Neubildung von Dioxinen und Furanen in
dem Synthesegas ausgeschlossen. Dadurch, daß das Synthesegas in einem ersten Schritt
auf eine Temperatur zwischen 150 °C und 200 °C abgekühlt wird, wird anschließend das
in dem Synthesegas enthaltene COS unter Anwesenheit von Wasserdampf gemäß der folgenden
Gleichung

in Schwefelwasserstoff transformiert.
[0019] Um diese Transformation zu erreichen wird in einer ersten Abkühlstufe vorteilhafterweise
gasvolumenabhängig soviel Wasser in den Gasstrom eingedüst, daß das Gas schockartig
auf die genannte Temperatur zwischen 150 °C und < 200 °C abgekühlt wird. Durch diese
Eindüsung von Kühlwasser enthält das abgekühlte Syntheserohgas bereits den für die
Umwandlung von COS erforderlichen hohen Wasserdampfanteil um COS in H
2S zu transformieren.
[0020] Anschließend wird die Endtemperatur des Syntheserohgases unterhalb von 90 °C durch
eine zweite schockartige Wasserabkühlung mittels Eindüsen von Kühlwasser durchgeführt.
[0021] Da nunmehr im Syntheserohgas Schwefelwasserstoff vorliegt und dieser in einer anschließenden
Gasreinigungsstufe mittels Eisenchelat entfernt wird, enthält anschließend das Syntheserohgas
keine nennenswerten COS-H
2S- Anteile. Damit wird auch bei der anschließenden thermischen Nutzung des Syntheserohgases
die Bildung von SO
2 vermieden und das Abgas aus der thermischen Nutzung von sonst üblichen SO
2-Anteilen befreit.
[0022] Idealerweise erfolgt die Wassereindüsung in beiden Stufen der Schnellabkühlung mittels
einer Vielzahl von Düsen die zu- oder abschaltbar sind. In diesem Falle kann über
eine Regelung der Zu- bzw. Abschaltung einzelner Düsen die in das Synthesegas injizierte
Wassermenge derart geregelt werden, daß die gewünschten Endtemperaturen des Synthesegases
zwischen 150 °C und 200 °C für die erste Wasserabkühlung bzw. < 90 °C für die zweite
Wasserabkühlung erzielt werden.
[0023] Im folgenden werden einige Beispiele für das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung beschrieben werden.
[0024] Es zeigen
Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung; und
Figur 2 eine erfindungsgemäße Gasschnellabkühlung.
[0025] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Stoffaufbereitung, -wandlung
und -nachbehandlung mit einem Hochtemperaturreaktor 10.
[0026] In Figur 1 ist gezeigt, wie Restmüll in eine Verdichtungspresse eingebracht wird.
Dabei erfolgt die Verdichtung durch eine Verdichtungspresse 1, die in ihrem Aufbau
einer an sich bekannten Schrottpresse entspricht, wie sie z.B. für die Verschrottung
von Fahrzeugen eingesetzt wird. Eine schwenkbare Preßplatte 2 ermöglicht das Beschicken
der Presse 1 mit Mischabfall. Eine Preßfläche 3 befindet sich in linker Position,
so daß der Beschickungsraum der Presse voll geöffnet ist. Durch das Einschwenken der
Preßplatte 2 in die dargestellte horizontale Position wird der Abfall zunächst in
vertikaler Richtung verdichtet. Danach bewegt sich die Preßfläche 3 horizontal in
die in ausgezogener Linienführung dargestellte Lage und verdichtet das Abfallpaket
in horizontaler Richtung. Die hierzu benötigten Gegenkräfte werden durch eine nicht
dargestellte aus- und einfahrbare Gegenplatte aufgenommen. Nachdem der Verdichtungsvorgang
abgeschlossen ist, wird die Gegenplatte ausgefahren und der verdichtete Abfallpfropfen
mit Hilfe der sich nach rechts weiterbewegenden Preßfläche 3 in einen unbeheizten
Bereich 5 des Schubofens 6 eingeschoben und so dessen Gesamtinhalt entsprechend weitertransportiert,
nachverdichtet und mit der Kanal- bzw. Ofenwand in Druckkontakt gehalten. Anschließend
wird die Preßfläche 3 in die linke Endposition zurückgefahren, die Gegenplatte eingefahren
und die Preßplatte 2 in die Vertikalposition zurückgeschwenkt. Die Verdichtungspresse
1 ist damit für eine Neubeschikkung bereit. Die Abfallverdichtung ist so groß, daß
der in den unbeheizten Bereich 5 des Schubofens 6 eingeschobene Abfallpfropfen gasdicht
ist. Die Beheizung des Schubofens erfolgt durch Flamm- und/oder Abgase, die einen
Heizmantel 8 in Pfeilrichtung durchströmen.
[0027] Beim Durchschub des verdichteten Abfalles durch den Ofenkanal 6 breitet sich eine
entgaste Zone zur Mittelebene des Schubofens 6 hin aus, begünstigt durch die mit dem
Seiten/Höhen-Verhältnis >2 seines Rechteckquerschnittes verbundene große Oberfläche.
Beim Eintritt in einen Hochtemperaturreaktor 10 liegt ein durch ständige Druckbeaufschlagung
beim Durchschub kompaktiertes Gemisch von Kohlenstoff, Mineralien, Metallen und teilzersetzten
vergasungsfähigen Komponenten vor. Dieses Gemisch wird im Bereich der Eintrittsöffnung
in den Hochtemperaturreaktor 10 extrem großer Strahlungshitze ausgesetzt. Die hiermit
verbundene plötzliche Expansion von Restgasen im Schwelgut führt zu dessen stückiger
Zerteilung. Das so erhaltene Feststoff-Stückgut bildet im Hochtemperaturreaktor ein
gasdurchlässiges Bett 20, in dem der Kohlenstoff des Schwelgutes mit Hilfe von Sauerstofflanzen
12 zunächst zu CO
2 bzw. CO verbrannt wird. Die oberhalb des Bettes 20 den Reaktor 10 verwirbelt durchströmenden
Schwelgase werden durch Cracken vollständig entgiftet. Zwischen C, CO
2, CO und dem aus dem Abfall ausgetriebenen Wasserdampf stellt sich ein temperaturbedingtes
Reaktionsgleichgewicht bei der Synthesegasbildung ein.
[0028] In dem mehr als 2000 °C heißen Kernbereich des Bettes 20 werden die mineralischen
und metallischen Bestandteile des Schwelgutes aufgeschmolzen. Aufgrund der unterschiedlichen
Dichte überschichten sie sich dabei und entmischen sich. Typische Legierungselemente
des Eisens, wie beispielsweise Chrom, Nickel und Kupfer, bilden mit dem Eisen des
Abfalles eine verhüttbare Legierung, andere Metallverbindungen, beispielsweise Aluminium,
oxidieren und stabilisieren als Oxide die Mineralschmelze.
[0029] Die Schmelzen treten direkt in einen Nachbehandlungsreaktor 16 ein, in dem sie in
einer mit Hilfe einer O
2-Lanze 13 eingebrachten Sauerstoffatmosphäre, gegebenenfalls unterstützt durch nicht
dargestellte Gasbrenner, Temperaturen von mehr als 1400 °C ausgesetzt werden. Mitgeschleppte
Kohlenstoffpartikel werden oxidiert, die Schmelze wird homogenisiert und in ihrer
Viskosität erniedrigt.
[0030] Bei ihrem gemeinsamen Austrag in ein Wasserbad 17 granulieren Mineralstoff und Eisenschmelze
getrennt und können danach magnetisch sortiert werden.
[0031] Das im oberen Teil des Hochtemperaturreaktors 10, der einen Stabilisierungsbereich
bildet, erzeugte Rohsynthesegas wird über eine Rohsynthesegasleitung 30 zu einem Behälter
bzw. Kammer 14 geleitet, in dem das Synthesegas durch Wassereindüsung 2-stufig auf
weniger als 90 °C schockartig gekühlt wird. Im Gas mitgeschleppte Bestandteile (Mineralien
und/oder Metall in geschmolzenem Zustand) werden im Kühlwasser abgeschieden, Wasserdampf
kondensiert, so daß sich das Gasvolumen verringert und so die Gasreinigung erleichtert
wird, die sich an die Schockkühlung in an sich bekannten Anordnungen anschließen kann.
Das zur schockartigen Kühlung des Synthesegasstromes verwendete Wasser kann gegebenenfalls
nach Aufreinigung, beispielsweise in einem Absetzer 32, wiederum zur Kühlung verwendet
und folglich im Kreislauf geführt werden. Bei der Schnellabkühlung des Rohsynthesegases
durch Einsprühen von Kühlwasser in den Rohsynthesegasstrom werden nicht nur Flüssigbestandteile
und Feststoffbestandteile (Stäube etc.) aus dem Rohsynthesegas entfernt, sondern das
Kühlwasser nimmt zusätzlich auch Gasbestandteile aus dem Rohsynthesegas auf. Dies
erfolgt beispielsweise durch Emulgieren von feinsten Gasbläschen in dem Kühlwasser
bzw. durch Lösung von Gasen aus dem Rohsynthesegas.
[0032] In der Kammer 14 erfolgt die Abkühlung auf unter 90 °C in einem 2-stufigen Verfahren.
In einer ersten Stufe wird Wasser in das Synthesegas injiziert, so daß das Synthesegas
sich auf eine Temperatur zwischen 150 °C und 200 °C abkühlt. Dann verweilt das so
abgekühlte Synthesegas bei dieser Temperatur, bis das im Synthesegas enthaltene COS
in H
2S umgewandelt worden ist. Anschließend erfolgt die zweite Stufe der schockartigen
Schnellabkühlung durch weitere Injektion von Kühlwasser zur Abkühlung des Synthesegases
auf unter 90 °C.
[0033] Das Kühlwasser wird aus dem Behälter 14 über eine Leitung 31 in einen Beruhigungsbereich,
hier einen Lamellenklärer 32, geleitet, wo die in ihm enthaltenen Feststoffe, z.B.
Schwebebestandteile, sich absetzen und die aufgenommenen Gase aus dem Kühlwasser ausgasen.
Das so aufgereinigte Kühlwasser wird über eine Leitung 33 in den Behälter 14 wieder
zur Kühlung des Rohsynthesegases zurückgeleitet und folglich in einem Kreislauf geführt.
[0034] Das in der Kammer 14 gereinigte Rohsynthesegas verläßt den Behälter 14 über eine
Leitung 30a und wird anschließend einer Feinwäsche bzw. Feinreinigung in Wäschern
34, 34a, 34b und 34c unterzogen. Der Wäscher 34a ist dabei eine Waschstufe, bei der
dem Rohsynthesegas mittels Eisenchelat das H
2S entzogen wird, das anschließend als reiner Schwefel ausgetragen werden kann.
[0035] Die so fein gereinigten Synthesegase können über eine Leitung 38 der Nutzung, beispielsweise
in einem Gasgenerator 35, zugeführt werden oder auch im Störungsfalle einer Brennkammer
mit Kamin zugeführt werden, wo sie unter Zwangsluftzufuhr ökologisch unbedenklich
verbrannt und entsorgt werden können.
[0036] Da das Synthesegas frei von COS und H
2S ist, enthalten die Abgase aus der Synthesegasnutzung, beispielsweise die Abgase
des Gasgenerators 35 keine nennenswerten Schwefeldioxid-Anteile mehr und sind bezüglich
der Schwefelanteile emissionsfrei. Sie können unmittelbar, d.h. ohne Rauchgasreinigung
über einen Schornstein 36 in die Umwelt entlassen werden.
[0037] Figur 2 zeigt eine Kammer 14 mit 2-stufiger Schnellabkühlung, wobei in Figur 2 dieselben
Elemente mit denselben Bezugszeichen wie in Figur 1 bezeichnet und daher nicht weiter
beschrieben werden.
[0038] Die noch ungereinigten Synthesegase treten über die Leitung 30 und ein Zentralrohr
101 in die Kammer 14 ein. Innerhalb des Zentralrohres ist eine erste Wasserinjektionseinrichtung
103 mit Wasserdüsen 105 angeordnet. Diese Wasserinjektionseinrichtung 103 wird über
eine Leitung 33a mit Kühlwasser versorgt und sprüht Kühlwasser in den Synthesegasstrom
in dem Zentralrohr 101. Mittels Zu- und Abschalten einzelner Wasserdüsen 105 wird
dabei der Wasserstrom so eingeregelt, daß die durch das Kühlwasser abgekühlten Synthesegase
eine Temperatur zwischen 150 °C und 200 °C aufweisen. Die so erstmals schockartig
auf 150 °C bis 200 °C abgekühlten Synthesegasrohre strömen entlang des Zentralrohres
101, wobei das in dem Synthesegas enthaltene COS zu H
2S umgesetzt wird. Über das Volumen oder die Länge des Zentralrohres 101 läßt sich
die Verweilzeit des Synthesegases bei 150 °C bis 200 °C so einregeln, daß das Synthesegas
erst dann in die zweite Stufe der Schnellabkühlung eintritt, wenn das enthaltene COS
vollständig abgebaut ist.
[0039] Am Ende des Zentralrohres 101 tritt das Synthesegas in das das Zentralrohr 101 umgebende
Volumen der Kammer 14 ein, und wird dort über eine zweite Wasserinjektionseinrichtung
104 mit Wasserdüsen 105a mit Wasser besprüht und schockartig auf Temperaturen unter
90 °C abgekühlt. Die Wasserinjektionseinrichtung 104 wird dabei über eine Kühlwasserzuleitung
33b mit Kühlwasser versorgt. Auch hier wird die über die Düsen 105a eingesprühte Kühlwassermenge
mittels Zu- und Abschalten einzelner Düsen 105a derart eingeregelt, daß die Temperatur
des abgekühlten Synthesegases unter 90 °C liegt. Damit kann in dem Synthesegas keine
erneute Synthese von Dioxinen oder Furanen stattfinden.
[0040] Das so auf unter 90 °C abgekühlte Synthesegas verläßt über die Leitung 30a die Kammer
14 in Richtung der Gasfeinwäscher 34 bis 34c aus Figur 1.
[0041] Die Kammer 14 weist weiterhin einen Sumpf 102 und eine Auslaßleitung 31 auf, über
die das eingesprühte Kühlwasser gesammelt und abgeleitet wird (siehe Figur 1).
1. Verfahren zur Entsorgung und Nutzbarmachung von Abfallgütern aller Art, bei dem unsortierter,
unbehandelter, beliebige Schadstoffe in fester und/oder flüssiger Form enthaltender
Industrie-, Haus- und/oder Sondermüll sowie Industriegüterwracks einer stufenweisen
Temperaturbeaufschlagung und thermischen Trennung bzw. Stoffumwandlung unterzogen
werden und die anfallenden festen Rückstände in eine Hochtemperaturschmelze überführt
werden, wobei das Entsorgungsgut chargenweise zu Kompaktpaketen komprimiert die Temperaturbehandlungsstufen
in Richtung steigender Temperatur mit mindestens einer Niedertemperaturstufe, in der
unter Aufrechterhaltung der Druckbeaufschlagung ein form- und kraftschlüssiger Kontakt
mit den Wänden des Reaktionsgefäßes sichergestellt ist, und mit mindestens einer Hochtemperaturzone,
in der das Entsorgungsgut Synthesegas erzeugt und eine gasdurchlässige Schüttung sowie
eine oberhalb der Schüttung befindliche Stabilisierungszone für die Synthesegase ausbildet,
durchlaufen werden, und das erzeugte Synthesegas aus der Stabilisierungszone abgeleitet
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das abgeleitete Synthesegas unmittelbar nach Verlassen des Hochtemperaturreaktors
einer ersten schockartigen Wasserbeaufschlagung bis zur Abkühlung auf 150 °C bis 200
°C und anschließend einer zweiten schockartigen Wasserbeaufschlagung bis zur Abkühlung
unter 90 °C unterworfen wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das abgeleitete Synthesegas zwischen der ersten und der zweiten Wasserbeaufschlagung
für eine vorbestimmte Zeitdauer bei ca. 150 °C bis 200 °C verweilt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zur ersten und/oder zweiten Wasserbeaufschlagung eingesetzte Wassermenge in Abhängigkeit
vom Volumenstrom des Synthesegases geregelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beaufschlagung des Synthesegases mit Wasser über eine Vielzahl von Düsen erfolgt.
5. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die beaufschlagte Wassermenge durch Zu- bzw. Abschalten einzelner Düsen unter Konstanthaltung
der durch jede zugeschaltete Düse beaufschlagten Wassermenge variiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die zweite Wasserbeaufschlagung der in dem Synthesegas enthaltene
Schwefelwasserstoff (H2S) mittels Eisenchelat aus dem Synthesegas entfernt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Normalbetrieb zumindest die Niedertemperaturstufe unter Aufrechterhaltung der
Druckbeaufschlagung in form- und kraftschlüssigem Kontakt mit den Wänden des Reaktorgefäßes
unter Sauerstoffabschluß durchlaufen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Normalbetrieb die Niedertemperaturstufe im Temperaturbereich zwischen 100 °C und
600 °C durchlaufen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Normalbetrieb die Hochtemperaturstufe unter Sauerstoffzugabe durchlaufen wird.
10. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß im Normalbetrieb die Kohlenstoffanteile in der Schüttung durch dosierte Zugabe von
Sauerstoff zu Kohlendioxid vergast werden, so daß das Kohlendioxid beim Durchdringen
der kohlenstoffhaltigen Schüttung in Kohlenmonoxid reduziert wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Normalbetrieb die Hochtemperaturstufe bei Temperaturen von mehr als 1000 °C durchlaufen
wird.
12. Vorrichtung zur Stoffaufbereitung, -wandlung und - nachbehandlung von Entsorgungsgut
aller Art mit mehreren thermischen Behandlungsstufen, die mindestens eine Niedertemperaturstufe
unter Sauerstoffabschluß und mindestens eine Hochtemperaturstufe unter Sauerstoffzufuhr
bei Temperaturen über 1000 °C umfassen, sowie mit einer in der Hochtemperaturstufe
angeordneten Stabilisierungszone und einem Auslaß für das in der Hochtemperaturstufe
erzeugt Gasgemisch, wobei alle Reaktionsräume der Behandlungsstufen schleusenfrei
fest miteinander verbunden sind und in der Hochtemperaturstufe Vorrichtungen zum Einspeisen
von Sauerstoff und Vorrichtungen zum Einspeisen von Brennstoff vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gasauslaßseite der Hochtemperaturstufe mit einer ersten Gasschnellabkühlung und
einer der ersten Gasschnellkühlung im Gasstrom folgenden zweiten Gasschnellabkühlung
verbunden ist, die jeweils eine erste bzw. zweite Wasserinjektionseinrichtung für
Kaltwasser in den heißen Strom des Gasgemisches bzw. des Abgases aufweisen.
13. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder die zweite Gasschnellabkühlung eine Steuerungsvorrichtung zur
Regelung der in dem Strom des Gasgemisches injizierten Menge an Kaltwasser bzw. dessen
Stromstärke aufweisen.
14. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge bzw. Stromstärke des injizierten Kaltwassers derart regelbar ist, daß das
Synthesegas in der ersten Schnellabkühlung auf ca. 150 °C bis 200 °C und/oder in der
zweiten Schnellabkühlung auf unter 90 °C schockgekühlt wird.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder zweite Wasserinjektionseinrichtung eine Vielzahl von Düsen zur
Injektion von Wasser in die erste bzw. zweite Schnellabkühlung aufweisen.
16. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen zu- und abschaltbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der zweiten Gasschnellabkühlung eine Einrichtung zur Gasreinigung nachgeordnet ist.
18. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Gasreinigung eine Reinigungsstufe zur Entfernung von H2S mittels Eisenchelat aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Gasschnellabkühlung für das Synthesegasgemisch eine Einrichtung zur
Gasverwertung, beispielsweise ein Gasmotor, ein Generator oder dergleichen, nachgeordnet
ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsraum für die Niedertemperaturstufe ein horizontal angeordneter, außen
beheizter Schubofen rechteckigen Querschnittes ist, dessen Verhältnis Ofenbreite zu
Ofenhöhe größer zwei ist, wobei die Ofenlänge durch die Beziehung L
ofen ≥ 5

gegeben ist, mit F
Ofen als Querschnittsfläche des Schubofens.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsraum für die Hochtemperaturstufe als vertikaler Schachtofen ausgebildet
ist, in den oberhalb seines Bodens der Reaktionsraum für die Niedertemperaturstufe
mündet.
1. Method for disposal and utilisation of waste materials of all types in which ungraded,
untreated, industrial, domestic and/or special waste, which contain any pollutants
in a solid and/or liquid form, and also industrial scrapped goods are subjected to
a step-wise temperature application and to thermal separation or material conversion
and the occurring solid residues are converted into a high temperature melt, the item
for disposal, compressed into compact packets in batches, passing through the temperature
treatment stages in the direction of increasing temperature, with at least one low
temperature stage in which, whilst maintaining the pressure application, a form-fitting
and frictional contact with the walls of the reaction container is ensured, and with
at least one high temperature zone, in which the item for disposal produces synthesis
gas and forms a gas-permeable bed and also a stabilisation zone for the synthesis
gas located above the bed, and the produced synthesis gas being discharged from the
stabilisation zone,
characterised in that,
the discharged synthesis gas, directly after leaving the high temperature reactor,
is subjected to a first shock-like water application until cooling to 150°C to 200°C
and subsequently to a second shock-like water application until cooling below 90°C.
2. Method according to the preceding claim, characterised in that the discharged synthesis gas remains for a predetermined time at approximately 150°C
to 200°C between the first and the second water application.
3. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the water quantity used for the first and/or the second water application is controlled
dependent upon the volume flow of the synthesis gas.
4. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the application of water to the synthesis gas is effected via a multiplicity of nozzles.
5. Method according to the preceding claim, characterised in that the applied water quantity is varied by switching individual nozzles on and off whilst
maintaining constant the quantity of water applied by each switched-on nozzle.
6. Method according to one of the preceding claims, characterised in that, subsequent to the second water application, the hydrogen sulphide (H2S) contained in the synthesis gas is removed from the synthesis gas by means of iron
chelate.
7. Method according to one of the preceding claims, characterised in that, in normal operation, at least the low temperature stage is passed through with the
exclusion of oxygen whilst maintaining the pressure application in form-fitting and
frictional contact with the walls of the reactor container.
8. Method according to one of the preceding claims, characterised in that, in normal operation, the low temperature stage is passed through in the temperature
range between 100°C and 600°C.
9. Method according to one of the preceding claims, characterised in that, in normal operation, the high temperature stage is passed through with the addition
of oxygen.
10. Method according to the preceding claim, characterised in that, in normal operation, the carbon components in the bed are gasified by metered addition
of oxygen into carbon dioxide so that the carbon dioxide when penetrating the carbon-containing
bed is reduced to carbon monoxide.
11. Method according to one of the preceding claims, characterised in that, in normal operation, the high temperature stage is passed through at temperatures
of more than 1000°C.
12. Device for material reprocessing, conversion and subsequent treatment of disposal
materials of all types with a plurality of thermal treatment stages, which comprise
at least one low temperature stage with oxygen exclusion and at least one high temperature
stage with oxygen supply at temperatures above 1000 °C, and also with a stabilisation
zone disposed in the high temperature stage and with an outlet for the gas mixture
produced in the high temperature stage, all reaction chambers of the treatment stages
being connected to each other in a fixed manner without locks and, in the high temperature
stage, devices for feeding oxygen and devices for feeding fuel being provided,
characterised in that
the gas outlet side of the high temperature stage is connected to a first rapid gas
cooling and to a second rapid gas cooling following the first rapid gas cooling in
the gas flow, which have respectively a first or second water injection device for
cold water into the hot flow of the gas mixture or of the waste gas.
13. Device according to the preceding claim, characterised in that the first and/or the second rapid gas cooling have a control device for controlling
the quantity of cold water injected in the flow of the gas mixture or the flow strength
of said water.
14. Device according to the preceding claim, characterised in that the quantity or flow strength of the injected cold water is controllable such that
the synthesis gas in the first rapid cooling is shock-cooled to approximately 150°C
to 200°C and/or in the second rapid cooling to below 90°C.
15. Device according to one of the claims 12 to 14, characterised in that the first and/or second water injection device have a multiplicity of nozzles for
injection of water into the first or second rapid cooling.
16. Device according to the preceding claim, characterised in that the nozzles can be switched on and off.
17. Device according to one of the claims 12 to 16, characterised in that a device for gas purification is disposed after the second rapid gas cooling.
18. Device according to the preceding claim, characterised in that the device for gas purification has a purification stage for removing H2S by means of iron chelate.
19. Device according to one of the claims 12 to 18 characterised in that, in the second rapid gas cooling, a device for gas utilisation for the synthesis
gas mixture, for example a gas motor, a generator or the like, is disposed subsequently.
20. Device according to one of the claims 12 to 19,
characterised in that the reaction chamber for the low temperature stage is a horizontally disposed, externally
heated pusher-type furnace having a rectangular cross-section, the ratio of furnace
width to furnace height of which is greater than two, the furnace length being given
by the equation L
Ofen ≥ 5

, with F
Ofen as the cross-sectional surface of the pusher-type furnace.
21. Device according to one of the claims 12 to 20, characterised in that the reaction chamber for the high temperature stage is configured as a vertical pit
furnace into which the reaction chamber for the low temperature stage opens above
its base.
1. Procédé d'élimination et de valorisation de déchets de toute sorte, où les déchets
industriels, ménagers, et/ou spéciaux non triés, non traités, et contenant des matières
nocives quelconques sous une forme solide et/ou liquide, ainsi que des épaves de produits
industriels, sont soumis à une mise à température échelonnée et une séparation thermique
ou transformation matérielle thermique échelonnées, et où les résidus solides recueillis
sont amenés en une fonte de haute température, les produits à éliminer traversant,
par charges et comprimés en paquets compacts, les étages de traitement thermique dans
le sens d'une température croissante, comprenant au moins un étage de basse température,
où, tout en maintenant la mise sous pression, on assure un contact de conjugaison
des formes et de frottement avec les parois du caisson du réacteur, et comprenant
au moins une zone de haute température, où les produits à éliminer génèrent du gaz
de synthèse et forment une charge en vrac perméable aux gaz, et une zone de stabilisation
des gaz de synthèse située au-dessus de la charge en vrac, et le gaz de synthèse ainsi
généré étant évacué de la zone de stabilisation,
caractérisé en ce que
le gaz de synthèse évacué subit, immédiatement après sa sortie du réacteur de haute
température, une première aspersion d'eau de refroidissement brusque provoquant un
refroidissement brutal jusqu'à un niveau de 150°C à 200°C, puis une deuxième aspersion
d'eau de refroidissement brusque provoquant un refroidissement brutal jusqu'à un niveau
inférieur à 90°C.
2. Procédé selon la revendication précédente, caractérisé en ce que le gaz de synthèse évacué est maintenu aux alentours de 150°C à 200°C pendant une
durée prédéterminée, entre les première et deuxième aspersions d'eau.
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la quantité d'eau employée pour les première et/ou deuxième aspersions d'eau est
réglée en fonction du débit du gaz de synthèse.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'aspersion d'eau du gaz de synthèse s'effectue par l'intermédiaire d'une multitude
de gicleurs.
5. Procédé selon la revendication précédente, caractérisé en ce que la quantité d'eau d'aspersion est modulée par la mise en marche ou l'arrêt de différents
gicleurs individuels, tout en maintenant constant la quantité d'eau d'aspersion débitée
à travers chaque gicleur mis en marche.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'à la suite de la deuxième aspersion d'eau, l'hydrogène sulfuré (H2S) contenu dans le gaz de synthèse est extrait du gaz de synthèse au moyen de chélate
de fer.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en fonctionnement normal, au moins l'étage de basse température est traversé en maintenant
la pression, faisant contact de conjugaison des formes et de frottement avec les parois
du caisson du réacteur, et à l'abri d'oxygène.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en fonctionnement normal, l'étage de basse température est traversé sur une plage
de température comprise entre 100°C et 600°C.
9. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en fonctionnement normal, l'étage de haute température est traversé avec apport d'oxygène.
10. Procédé selon la revendication précédente, caractérisé en ce qu'en fonctionnement normal, les parts de carbone contenues dans la charge en vrac sont
gazéifiées, par apport dosé d'oxygène, pour former du dioxyde de carbone, de sorte
que le dioxyde de carbone soit réduit, lorsqu'il traverse la charge en vrac contenant
du carbone, au monoxyde de carbone.
11. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en fonctionnement normal, l'étage de haute température est traversé à des températures
de plus de 1000°C.
12. Dispositif de pré-traitement, de transformation et de post-traitement de matières
à éliminer de toute sorte, comprenant plusieurs étages de traitement thermique incluant
au moins un étage de basse température fonctionnant à l'abri d'oxygène, et au moins
un étage de haute température fonctionnant avec apport d'oxygène à des températures
supérieures à 1000°C, et une zone de stabilisation agencée à l'intérieur de l'étage
de haute température, et une sortie pour le mélange des gaz générés à l'étage de haute
température, toutes les chambres de réaction des étages de traitement étant reliées
les unes aux autres sans sas et de manière fixe, et des dispositifs d'injection d'oxygène
et des dispositifs d'injection de combustible étant prévus dans l'étage de haute température,
caractérisé en ce que
le côté sortie des gaz de l'étage de haute température est relié à un premier système
de refroidissement rapide des gaz, et à un deuxième système de refroidissement rapide
des gaz agencé en aval du premier système de refroidissement rapide des gaz, dans
le flux des gaz, les systèmes comportant respectivement un premier et un deuxième
dispositif d'injection d'eau injectant de l'eau froide dans le flux chaud de gaz mélangés
ou gaz d'échappement.
13. Dispositif selon la revendication précédente, caractérisé en ce que les premier et/ou deuxième dispositifs de refroidissement rapide des gaz comportent
un dispositif de commande destiné à réguler la quantité ou le débit d'eau froide injectée
dans le flux de gaz mélangés.
14. Dispositif selon la revendication précédente, caractérisé en ce que la quantité ou le débit d'eau froide injectée est réglable, de manière telle que
le gaz de synthèse soit brutalement refroidi, lors du premier refroidissement rapide,
à une température d'environ 150°C à 200°C, et/ou, lors du deuxième refroidissement
rapide, à une température inférieure à 90°C.
15. Dispositif selon l'une des revendications 12 à 14, caractérisé en ce que les premier et/ou deuxième dispositifs d'injection d'eau comportent une multitude
de gicleurs pour l'injection d'eau dans les premier et deuxième dispositifs de refroidissement
rapide.
16. Dispositif selon la revendication précédente, caractérisé en ce que les gicleurs peuvent être mis en marche et arrêtés.
17. Dispositif selon l'une des revendications 12 à 16, caractérisé en ce qu'un système d'épuration des gaz est installé en aval du deuxième dispositif de refroidissement
rapide des gaz.
18. Dispositif selon la revendication précédente, caractérisé en ce que le dispositif d'épuration des gaz comporte un étage d'épuration destiné à enlever
le H2S au moyen de chélate de fer.
19. Dispositif selon l'une des revendications 12 à 18, caractérisé en ce qu'un dispositif de valorisation des gaz, par exemple un moteur à gaz, un générateur,
ou similaire, est installé en aval du deuxième dispositif de refroidissement rapide
des gaz pour le mélange de gaz de synthèse.
20. Dispositif selon l'une des revendications 12 à 19,
caractérisé en ce que la chambre de réaction pour l'étage de basse température est constituée d'un four
à poussoir disposé horizontalement, à chauffage externe, de section transversale rectangulaire,
dont le rapport entre la largeur du four et la hauteur du four est supérieur à 2,
la longueur du four étant donnée par la fonction L
four ≥ 5

, où F
four est l'aire de section du four à poussoir.
21. Dispositif selon l'une des revendications 12 à 20, caractérisé en ce que la chambre de réaction de l'étage de haute température est réalisée sous forme d'un
four droit vertical dans lequel débouche, au-dessus de son fond, l'étage de basse
température.

