[0001] Die Erfindung betrifft ein Expansionswerkzeug für Hohlkörper, insbesondere für Rohre,
mit einen elektrohydraulischen Antrieb, enthaltend einen Elektromotor, eine Hydraulikpumpe,
einen Arbeitszylinder mit einer Achse und einem Kolben, eine Kolbenstange, eine Rückstellfeder
für den Kolben, ein Überdruck-Rückströmventil und einen Speicher für eine Hydraulik-Flüssigkeit,
wobei der Arbeitszylinder mit einem Expansionskopf verbunden ist, der eine überwurfkappe
mit einem Satz radial beweglicher Spreizbacken aufweist, und wobei am Ende der Kolbenstange
ein Spreizkörper angeordnet ist, der mittels des Kolbens in einen dem Spreizkörper
angepaßten Hohlraum innerhalb der Spreizbacken einschiebbar ist.
[0002] Derartige Expansionswerkzeuge, kurz auch "Expander" genannt, bestehen üblicherweise
aus zwei Baugruppen, nämlich aus einem Expansionskopf und einem Antrieb, die beide
lösbar miteinander verbunden sind. Sie dienen zum Aufweiten von hohlen Werkstücken,
insbesondere von Rohren und Rohrenden zum Zwecke der Herstellung von dichten, druck-
und zugfesten Rohrverbindungen. Als Rohrwerkstoffe dienen dabei Metalle wie weicher
Stahl, Aluminium, insbesondere Kupfer, beidseitig mit Kunststoff beschichtetes Metall
wie Aluminium und auch Kunststoff, der die Eigenschaft hat, sich nach dem Expandieren
wieder teilweise zusammen zu ziehen. Die Berücksichtigung der Materialeigenschaften,
insbesondere das Fließverhalten, bilden ein erstes Kriterium für die Auslegung des
Expanders. Bei allen Werkstoffen ist zu beachten, daß die Verformungskräfte über den
Verformungsweg zunehmen.
[0003] Der Expansionskopf besitzt einen Satz radial beweglicher Spreizbacken, deren Außenflächen,
die sogenannten Arbeitsflächen, nicht nur der Geometrie der Werkstücke, sondern auch
deren Verformungseigenschaften und den Arbeitsfolgen beim Expandieren angepaßt sind.
Betrachtet man den Satz von Spreizbacken - in erster Näherung und vereinfacht - als
auf dem Umfang geschlossenen Rotationskörper, so können die Arbeitsflächen Zylinderflächen,
abgestufte Zylinderflächen, Kegelflächen und Kombinationen aus Zylinderflächen und
Kegelflächen und dergleichen mehr sein. An die Arbeitsflächen schließt sich ein radialer
Ringflansch an, mit dem die Spreizflächen in einer überwurfkappe geführt sind, die
lösbar mit dem Antrieb verbunden ist. Die radiale Führung in der überwurfkappe kann
dabei durch Niete, Preßstifte und Nuten im Ringflansch erfolgen und/oder unterstützt
werden.
[0004] Im Innern des Backensatzes befindet sich ein Hohlraum, der sich zum Backenende hin
verjüngt, und im dem sich in montiertem Zustand ein im wesentlichen komplementärer,
axial verschiebbarer Spreizkörper befindet, dessen Oberfläche als Kegel oder Kegelstumpf
oder als Pyramide oder Pyramidenstumpf ausgeführt ist und der zum Antrieb gehört.
Hohlraum und Spreizkörper wirken also über Steuerflächen nach Art "schiefer Ebenen
oder Flächen" gleitend zusammen. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Funktion
des Gesamtgerätes ist hier der öffnungswinkel bzw. die Steigung der Steuerflächen
und damit das übersetzungsverhältnis von Kräften und Wegen zwischen axialer und radialer
Bewegung, was nachstehend noch näher beschrieben wird.
[0005] üblicherweise werden solche Backensätze aus Rotationskörpern aus Stahl durch radiales,
achsparalleles Zersägen in vier bis acht Sektoren, hergestellt, wobei die Breite des
Sägeblattes die Spaltbreite und den radialen Verschiebeweg der einzelnen Spreizbacken
bestimmt, d.h. die maximale Verringerung des Durchmessers gegenüber dem ursprünglichen
Rotationskörper. Die Arbeitsflächen sind also Sektorflächen, und der ursprüngliche
Ringflansch bildet Flanschsektoren. Sonderformen von Spreizbacken können auch durch
Präzisionsguß hergestellt werden, z.B. solche Formen, bei denen die die Spalte begrenzenden
Seitenflächen der Sektoren unter Bildung einer beweglichen Verzahnung ineinander eingreifen,
damit die Spalte zonenweise gegen ein "Einsinken" des Rohrwerkstoffs in die Spalte
überbrückt werden. Diese Gefahr besteht insbesonderen bei Kunststoffen und den dafür
nötigen großen radialen Aufweitewegen.
[0006] In einem achsparallelen Querschnitt gesehen hat dabei jede Spreizbacke zusammen mit
dem Flanschsektor einen etwa L-förmigen Querschnitt. Der Expansionskopf ist infolgedessen
gegen überlastung durch übermäßige Antriebskräfte bis zur Zerstörung der Führung und
Bruchgefahr der Backen gefährdet.
[0007] Die bekannte Urform solcher Expander ist die sogenannte Expanderzange, bei der der
Spreizkörper in einem Grundkörper gelagert ist, von dem ein erster Handgriff radial
absteht. In dem Grundkörper ist schwenkbar ein zweiter Handgriff gelagert, dessen
Bewegung durch Nocken mit und ohne Rollen, Kniehebel oder eine Zahnstange auf den
Spreizkörper übertragen wird. Die verschiedenen Arten der Kraftübertragung sind von
unterschiedlichen Reibungsverlusten begleitet. Bei solchen mechanischen Expandern
ist eine Kraftbegrenzung durch - vorzugsweise verstellbare - Anschläge zwischen den
Handgriffen möglich.
[0008] Durch die US-A-5 125 324, Figuren 20, 27a und 27b, ist nun auch ein elektrohydraulischer
Expander der eingangs beschriebenen Gattung bekannt, bei dem ein Elektromotor über
eine Pumpe Öl aus einem Reservoir ansaugt und in einen Zylinder mit einem einseitig
wirkenden Kolben fördert, dessen Kolbenstange von einer Rückstellfeder umgeben ist.
Auf das Ende des Zylinders ist eine Muffe aufgeschraubt, auf deren Ende wiederum ein
Expansionskopf aufgeschraubt ist, der aus einer überwurfkappe mit sechs L-förmigen
Expansionsbacken besteht. Deren Flanschsektoren sind über Niete in radialen Schlitzen
der überwurfkappe geführt. Die Kolbenstange ist einstückig mit einem Spreizkörper
ausgeführt, so daß das Übersetzungsverhältnis zwischen der axialen Kolbenbewegung
und der radialen Backenbewegung festgelegt und nicht veränderbar ist. Zur Druck- und
Kraftbegrenzung ist zwischen dem Zylinderraum und dem Ölreservoir ein fest eingestelltes
federbelastetes vorgesteuertes überdruck- und Rückströmventil vorgesehen, nach dessen
Ansprechen das Öl in das Reservoir zurückfließt, bis der Kolben wieder seine Ausgangsstellung
erreicht hat.
[0009] Würde man einen solchen Expander mit einem größeren Expansionskopf versehen, so könnte
der Aufweitevorgang nicht zu Ende geführt werden, weil das Rückströmventil vorher
anspricht. Würde man einen solchen Expander mit einem kleineren Expansionskopf versehen,
so besteht die erhebliche Gefahr und Wahrscheinlichkeit, daß der Expansionskopf zerstört
oder zumindest beschädigt werden, was zu einer Verkürzung der Lebensdauer führt.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein elektrohydraulisches Expansionswerkzeug
der eingangs beschrieben Gattung dahingehend weiter zu entwickeln, daß es mit Expansionsköpfen
unterschiedlicher Größe, Geometrie und mit unterschiedlichen übersetzungsverhältnissen
versehen werden kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß einerseits bei großen Expansionsköpfen
ein Expansionsvorgang nicht zuverlässig zu Ende geführt werden kann und ohne daß andererseits
bei kleinen Expansionsköpfen eine Zerstörung oder Beschädigung des Expansionkopfes
erfolgt.
[0011] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß
a) der Spreizkörper auswechselbar mit der Kolbenstange verbunden und durch einen Spreizkörper
mit anderer Geometrie ersetzbar ist,
b) innerhalb des Arbeitszylinders ein Anschlagkörper für den Kolben angeordnet ist,
und daß
c) der Anschlagkörper nach Maßgabe der Geometrie des Spreizkörpers in Richtung der
Achse definiert verstellbar ist.
[0012] Durch diese Lösung wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfangs gelöst, insbesondere
wird ein elektrohydraulisches Expansionswerkzeug der eingangs beschrieben Gattung
dahingehend verbessert, daß es mit Expansionsköpfen unterschiedlicher Größe, Geometrie
und mit unterschiedlichen übersetzungsverhältnissen versehen werden kann, ohne daß
die Gefahr besteht, daß einerseits bei großen Expansionsköpfen ein Expansionsvorgang
nicht zuverlässig zu Ende geführt werden kann und ohne daß andererseits bei kleinen
Expansionsköpfen eine Zerstörung oder Beschädigung des Expansionkopfes erfolgt.
[0013] Beim Stande der Technik wird die maximale Vorschubkraft des Kolbens und des Spreizkörpers
ausschließlich durch die Auslegung des überdruck-Rückströmventils begrenzt. Diese
Vorschubkraft ist vom Kolbenweg unabhängig, muß aber im Sinne des maximalen Kraftbedarfs
des größten infrage kommenden Expansionskopfes und/oder der übersetzungsverhältnisse
(Steigung bzw. öffnungswinkel des Spreizkörpers) ausgelegt sein. Dies aber kann zur
Zerstörung kleinerer Expansionköpfe führen.
[0014] Die Erfindung schlägt nun einen Weg vor, den Kolbenweg definiert einzustellen, dadurch
die Maximalwege nach Maßgabe der Auslegung der Expansionsköpfe und der Spreizkörper
durch Abfangen der Kräfte innerhalb des hydraulischen Systems zu begrenzen. Der definiert
voreingestellte Kolbenweg wird nun sicher für alle infrage kommenden Expansionsköpfe
bis zum Ansprechen des überdruck-Rückströmventils zu Ende geführt, ohne daß es zu
Zerstörungen auch kleinerer als der größten Expansionsköpfe kommen kann.
[0015] Dabei stehen sich zwei Probleme diametral entgegen: Der Spreizkörper wirkt auf die
Expansionsköpfe mit jeweils einer durch den öffnungswinkel des Spreizkörpers bedingten
übersetzung ein, was zu einer erheblichen Kraftverstärkung führt. Diese - zum Expandieren
von Rohren größeren Durchmessers bis zu 28 mm und darüber und für verformungsfeste
Rohrwerkstoffe gewollte - Kraftverstärkung hätte eine zerstörerische Wirkung auf jeweils
kleinere Expansionsköpfe, beispielsweise bei einer Fehlpositionierung der Spreizbacken
und oder beim versehentlich Aufsetzen eines falschen Expanderkopfes. Der axiale Kraftabbau
innerhalb des hydraulischen Systems erfolgt nämlich ohne die erst im Expansionskopf
stattfindende Kraftverstärkung.
[0016] Es ist im Zuge weiterer Ausgestaltungen der Erfindung besonders vorteilhaft, wenn
- entweder einzeln oder in Kombination - :
* der Anschlagkörper zweiteilig ausgebildet ist und aus einem längsverschiebbaren
Hohlzylinder und einer Einstellmutter besteht, durch die das kolbenferne Ende der
Kolbenstange hindurchgeführt ist,
* der Anschlagkörper gegenüber der Kolbenstange einen Ringspalt begrenzt, in dem die
Rückstellfeder, innen und außen geführt, untergebracht ist,
* die Einstellmutter an ihrem kolbenfernen Ende mit Ausnehmungen zum Einsetzen eines
Einstellwerkzeugs versehen ist,
* das Einstellwerkzeug zumindest auf einem Teil seiner Länge als Hülse ausgebildet
und mit Vorsprüngen zum Eingriff in die Einstellmutter und mit einer Skalierung für
die Einstelltiefe versehen ist,
* der elektrohydraulische Antrieb in einem Doppelrumpfgehäuse mit zwei durch Stege
untereinander verbundenen Rumpfteilen untergebracht ist, wobei
a) in dem einen Rumpfteil ein Elektromotor, mindesten ein Schalter und ein Exzenter
für die Hydraulikpumpe untergebracht sind,
b) in dem anderen Rumpfteil der Arbeitszylinder mit einer Verbindungseinrichtung für
einen Expansionskopf, das überdruck-Rückströmventil und der Speicher untergebracht
sind, und wobei
c) in dem einen Steg die Hydraulikpumpe untergebracht ist, insbesondere, wenn
* am Ende des Rumpfteils mit dem Elektromotor eine elektrische Steckverbindung für
das wahlweise Ansetzen eines Akkumulators oder eines Netzteils angeordnet ist.
[0017] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes und ihre Wirkungsweisen werden nachfolgend
anhand der Figuren 1 bis 6 näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1
- einen teilweisen Axialschnitt durch einen elektrohydraulischen Antrieb ohne Expansionskopf
in ausgefahrenem Zustand des Kolbens und mit zwei unterschiedlichen Spreizkörpern,
d.h., am Ende des Arbeitshubes,
- Figur 2
- einen Ausschnitt aus Figur 1 in zurückgeführtem Zustand des Kolbens, d.h., in der
Ausgangsstellung,
- Figur 3
- den Gegenstand von Figur 1 mit einem aufgesetzten Expanderkopf und einem am Ende expandierten
Rohr,
- Figur 4
- einen Ausschnitt aus Figur 2 in zurückgeführtem Zustand des Kolbens, d.h., in der
Ausgangsstellung, und mit einem noch nicht expandierten Rohr,
- Figur 5
- einen teilweisen Axialschnitt eines Antriebs nach den Figuren 1 bis 4, eingebaut in
ein Doppelrumpfgehäuse, wobei der Expansionskopf gegenüber seinem Antrieb in Explosionsdarstellung
gezeigt ist, und
- Figur 6
- ein Einstellwerkzeug zum Einstellen des maximalen Kolbenhubes.
[0019] In Figur 1 und, teilweise in Figur 2, ist ein Antrieb 1 mit einem Elektromotor 2
dargestellt, der über ein Getriebe 3 und einen Exzenter 4 auf eine Hydraulikpumpe
5 einwirkt, die als Kolbenpumpe ausgeführt ist. über eine nicht näher bezifferte Ventilsteuerung
wird aus einem Speicher 6 mit einem Nachfüllverschluß 7 Hydraulik-Flüssigkeit angesaugt
und über einen Kanal 8 in einen Kolbenraum 9 eines Arbeitszylinders 10 mit einer Achse
A-A gedrückt, in dem ein Kolben 11 mit einer angesetzten Kolbenstange 12 angeordnet
ist.
[0020] Im äußeren Ende der Kolbenstange 12 befindet sich eine Verbindungseinrichtung 13
zum auswechselbaren Einsetzen unterschiedlicher Spreizkörper 14, von denen hier die
Hälften 14a und 14b zweier Spreizkörper mit unterschiedlichen Längen und Steigungen
gezeigt sind. Es versteht sich, daß auch Spreizkörper mit unterschiedlichen Basisdurchmessern
eingesetzt werden können, was z.B. aus einem Vergleich der Hälften 14a und 14b hervorgeht.
Die Basis von 14a hat einen kleineren, die Basis von 14b einen größeren Durchmesser
als die Kolbenstange 12. Die Verbindungseinrichtung 13 ist hier eine Gewindeverbindung,
die z.B. auch durch eine Bajonettverbindung ersetzt werden kann.
[0021] An den Zylinder 10 schließlich eine aufgeschraubte Muffe 15 an, die durch Schrauben
16 fixiert ist. Das äußere Ende der Muffe 15 trägt eine weitere Verbindungseinrichtung
17 zum auswechselbaren Aufsetzen von Expansionsköpfen 18 (Figuren 3 bis 5). Die Verbindungseinrichtung
17 ist hier eine Gewindeverbindung, die z.B. auch durch eine Bajonettverbindung ersetzt
werden kann.
[0022] Im Innern der Muffe 15 befinden sich, unter Belassung eines Ringspalts 19 gegenüber
der Kolbenstange 12 ein Anschlagkörper 20, der aus zwei Teilen besteht, nämlich aus
einer Einstellmutter 20a und einem Hohlzylinder 20b. Die Einstellmutter 20a ist mittels
einer Gewindeverbindung 21 verstellbar. Hierzu dienen zwei radiale Ausnehmungen 22
(Figur 2), in die entsprechend komplementäre Vorsprünge 23 eines Einstellwerkzeuges
24 nach Figur 6 eingesetzt werden können. Mit 25 ist die radiale Stirnfläche der Muffe
15 bezeichnet, die beim Einstellen als Bezugskante für das Einstellwerkzeug 24 dient.
[0023] Im Ringspalt 19 befindet sich eine durch die Kolbenstange 12 geführte Rückstellfeder
26, durch die der Kolben 9 und die Spreizkörper 14, 14a und 14b aus der Endstellung
nach Figur 1 in die Ausgangsstellung nach Figur 2 zurückgeführt werden können. Dies
geschieht nach dem Ansprechen eines voreingestellten und bekannten Überdruck-Rückströmventils
27 (Figur 1), das zwischen dem Kolbenraum 9 und dem Speicher 6 angeordnet ist. Die
Rückströmkanäle sind der Einfachheit halber nicht dargestellt.
[0024] Das gesamte Hydrauliksystem - einschließlich des Ansprechwerts des Überdruck-Rückströmventils
27 - hat eine solche Auslegung, daß auch der größte infrage kommende Expansionskopf
für alle Rohrdimensionen und Rohrwerkstoffe seinen Expansionsvorgang zuverlässig zu
Ende führen kann, korrekte Einstellung des Anschlagkörpers 20 vorausgesetzt.
[0025] In den Figuren 3 bis 5 ist ein Expansionskopf 18 dargestellt, dessen Bauweise vom
Grundprinzip her durch den Stand der Technik bekannt ist. In einer überwurfkappe 28
befinden sich - auf den Umfang äquidistant verteilt - zahlreiche Spreizbacken 29,
die durch Niete 30 in radialen Schlitzen der überwurfkappe und durch einen Abstand
zwischen einem Einsatzring 31, der Stirnfläche 25 (Figur 2) und einem Ringflansch
der überwurfkappe 28 geführt sind. Die Außenflächen sind die Arbeitsflächen, und im
Innern der Spreizbacken 29 befindet sich ein Hohlraum 32 der weiter oben beschriebenen
Geometrie. Dadurch erhalten die Spreizbacken 29 - achsparallel gesehen - einen im
wesentlichen L-förmigen Querschnitt.
[0026] In Figur 4 ist gezeigt, daß das Ende eines Rohres 33 zunächst lose auf die noch geschlossenen
Spreizbacken 29 aufgeschoben ist. Durch Vorwärtsbewegung (nach rechts) des Spreizkörpers
14, 14a oder 14b in die in Figur 3 gezeigte Stellung, wird die Teillänge 33a des Rohres
33 um ein voreingestelltes Maß aufgeweitet bzw. expandiert. Durch das Anstoßen des
Kolbens 11 am Anschlagkörper 20 kommt der Kolben 11 zum Stillstand, und die Antriebskräfte
werden - je nach Voreinstellung - im Innern des hydraulischen Systems aufgefangen
und nicht auf den Expansionskopf 18 übertragen. Nach dem erzwungenen Stillstand des
Kolbens 11 öffnet nach weiterem Druckanstieg das überdruck-Rückströmventil 27, und
die Rückstellfeder 26 schiebt den Kolben 11 und die Hydraulikflüssigkeit in den Speicher
6 zurück, bis wieder die Ausgangsstellung nach Figur 4 erreicht ist.
[0027] In Figur 5 ist gezeigt daß der elektrohydraulische Antrieb nach den Figuren 1 bis
4 in einem Doppelrumpfgehäuse 34 mit zwei durch Stege 35, 36 untereinander verbundenen
Rumpfteilen 34a, 34b untergebracht ist, wobei in dem einen Rumpfteil 34a der Elektromotor
2, mindestens ein Schalter 37 und der Exzenterantrieb 4 für die Hydraulikpumpe 5 untergebracht
sind. In dem anderen Rumpfteil 34b sind der Arbeitszylinder 10, das überdruck-Rückströmventil
27 und der Speicher 6 untergebracht. In dem einen Steg 35 ist die Hydraulikpumpe 5
untergebracht. Lediglich das äußere Ende der Muffe 15 mit der Verbindungseinrichtung
17 für den Expansionskopf 18 ragt aus dem Rumpfteil 34b hervor. Am Ende des Rumpfteils
34b mit dem Elektromotor 2 ist eine nicht gezeigte elektrische Steckverbindung für
das wahlweise Ansetzen eines Akkumulators 38 oder eines Netzteils angeordnet.
[0028] Figur 6 zeigt noch, daß das Einstellwerkzeug 24 zumindest auf einem Teil seiner Länge
als Hülse ausgebildet und mit den Vorsprüngen 23 zum Eingriff in die Einstellmutter
20a und mit einer ringförmigen Skalierung 39 für die Einstelltiefe versehen ist.
Bezugszeichenliste:
[0029]
- 1
- Antrieb
- 2.
- Elektromotor
- 3
- Getriebe
- 4
- Exzenter
- 5
- Hydraulikpumpe
- 6
- Speicher
- 7
- Nachfüllverschluß
- 8
- Kanal
- 9
- Kolbenraum
- 10
- Arbeitszylinder
- 11
- Kolben
- 12
- Kolbenstange
- 13
- Verbindungseinrichtung
- 14
- Spreizkörper
- 14a
- Spreizkörper (Halbdarstellung)
- 14b
- Spreizkörper (Halbdarstellung)
- 15
- Muffe
- 16
- Schrauben
- 17
- Verbindungseinrichtung
- 18
- Expansionsköpfe
- 19
- Ringspalt
- 20
- Anschlagkörper
- 20a
- Einstellmutter
- 20b
- Hohlzylinder
- 21
- Gewindeverbindung
- 22
- Ausnehmungen
- 23
- Vorsprünge
- 24
- Einstellwerkzeug
- 25
- Stirnfläche
- 26
- Rückstellfeder
- 27
- Überdruck-Rückströmventil
- 28
- überwurfkappe
- 29
- Spreizbacken
- 30
- Niete
- 31
- Einsatzring
- 32
- Hohlraum
- 33
- Rohr
- 33a
- Teillänge
- 34
- Doppelrumpfgehäuse
- 34a
- Rumpfteil
- 34b
- Rumpfteil
- 35
- Steg
- 36
- Steg
- 37
- Schalter
- 38
- Akkumulator
- 39
- Skalierung
- A-A
- Achse A-A
1. Expansionswerkzeug für Hohlkörper, insbesondere für Rohre (33), mit einen elektrohydraulischen
Antrieb (1), enthaltend einen Elektromotor (2), eine Hydraulikpumpe (5), einen Arbeitszylinder
(10) mit einer Achse (A-A) und einem Kolben (11), eine Kolbenstange (12), eine Rückstellfeder
(26) für den Kolben (11), ein überdruck-Rückströmventil (27) und einen Speicher (6)
für eine Hydraulik-Flüssigkeit, wobei der Arbeitszylinder (10) mit einem Expansionskopf
(18) verbunden ist, der eine überwurfkappe (28) mit einem Satz radial beweglicher
Spreizbacken (29) aufweist, und wobei am Ende der Kolbenstange (12) ein Spreizkörper
(14) angeordnet ist, der mittels des Kolbens (11) in einen dem Spreizkörper (14) angepaßten
Hohlraum (32) innerhalb der Spreizbacken (29) einschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) der Spreizkörper (14) auswechselbar mit der Kolbenstange (12) verbunden und durch
einen Spreizkörper (14a, 14b) mit anderer Geometrie ersetzbar ist,
b) innerhalb des Arbeitszylinders (10) ein Anschlagkörper (20) für den Kolben (11)
angeordnet ist, und daß
c) der Anschlagkörper (20) nach Maßgabe der Geometrie des Spreizkörpers (14, 14a,
14b) in Richtung der Achse (A-A) definiert verstellbar ist.
2. Expansionswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagkörper (20) zweiteilig ausgebildet ist und aus einem längsverschiebbaren
Hohlzylinder (20b) und einer Einstellmutter (20a) besteht, durch die das kolbenferne
Ende der Kolbenstange (12) hindurchgeführt ist.
3. Expansionswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagkörper (20) gegenüber der Kolbenstange (12) einen Ringspalt (19) begrenzt,
in dem die Rückstellfeder (26), innen und außen geführt, untergebracht ist.
4. Expansionswerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellmutter (20a) an ihrem kolbenfernen Ende mit Ausnehmungen (22) zum Einsetzen
eines Einstellwerkzeugs (24) versehen ist.
5. Expansionswerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einstellwerkzeug (24) zumindest auf einem Teil seiner Länge als Hülse ausgebildet
und mit Vorsprüngen (23) zum Eingriff in die Einstellmutter (20a) und mit einer Skalierung
(39) für die Einstelltiefe versehen ist.
6. Expansionswerkzeug nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der elektrohydraulische Antrieb (1) in einem Doppelrumpfgehäuse (34) mit zwei durch
Stege (35, 36) untereinander verbundenen Rumpfteilen (34a, 34b) untergebracht ist,
wobei
a) in dem einen Rumpfteil (34a) ein Elektromotor (2), mindesten ein Schalter (37)
und ein Exzenter (4) für die Hydraulikpumpe (5) untergebracht sind,
b) in dem anderen Rumpfteil (34b) der Arbeitszylinder (10) mit einer Verbindungseinrichtung
(17) für einen Expansionskopf (18), das Überdruck-Rückströmventil (27) und der Speicher
(6) untergebracht sind, und wobei
c) in dem einen Steg (35) die Hydraulikpumpe (5) untergebracht ist.
7. Expansionswerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Rumpfteils (34a) mit dem Elektromotor (2) eine elektrische Steckverbindung
für das wahlweise Ansetzen eines Akkumulators (38) oder eines Netzteils angeordnet
ist.