[0001] Die Erfindung betrifft ein Wärmedämm-Verbundsystem sowie ein hiermit ausgestattetes
Gebäude.
[0002] Wärmedämm-Verbundsysteme der hier in Rede stehenden Art umfassen Dämmplatten aus
gebundener Mineralwolle, die flächig nebeneinander auf der Fassade angeordnet sind.
In den Untergrund eingeschraubte Dübel durchgreifen die Dämmplatten mit großflächigen
Dübeltellern und sichern so die Lage der Dämmplatten an der Fassade. An der Außenseite
der Dämmplatten und der Dübelteller ist ein armierter Außenputz in der Regel in der
Weise angebracht, daß in einem Unterputz eine Armierungsschicht eingebettet ist, der
mit einem Oberputz nach außen abgeschlossen ist.
[0003] Das Wärmedämm-Verbundsystem ist Belastungen durch Eigengewicht, durch hygrothermische
Einwirkungen und insbesondere durch Windsog ausgesetzt. Gegen Belastungen durch das
Eigengewicht kommt den Dübeln zwar eine sog. Konsoltragwirkung zu, jedoch werden Schubkräfte
durch das Eigengewicht vor allem durch eine Beschichtung mit Klebemörtel an der Rückseite
der Dämmplatten aufgefangen, welche die raue Außenfläche des Untergrundes mit der
rauen Rückfläche der Dämmplatten in kraftschlüssiger Weise, sei es durch Reibung,
sei es durch Haftverbindung, verbindet.
[0004] In Folge der hygrothermischen Einwirkungen (Schwinden des Putzes und Temperatur-
sowie Feuchteschwankungen) treten Zwängungsspannungen im Putzsystem sowie Verschiebungen
der Außenhaut in Fassadenrandbereichen auf. Mit den Verschiebungen in Scheibenebene
sind Schubkräfte verbunden, die sich den Kräften aus Eigenlasten überlagern. Im Hinblick
auf die Gebrauchsfähigkeit des Systems ist insoweit nur bedeutsam, ob die Zwängungsspannungen
Risse verursachen können, und im Hinblick auf die Standsicherheit ist lediglich auszuschließen,
daß die hygrothermisch bedingten Verschiebungen zu Ablösungen bzw. zum Abscheren des
Systems in Fassadenrand- und Fassadeneckbereichen führen.
[0005] Die größte mechanische Belastung des Wärmedämm-Verbundsystems erfolgt im allgemeinen
durch die Windsogkräfte. Diese führen senkrecht zum Untergrund über den Querschnitt
des Wärmedämm-Verbundsystems wirkende Zugkräfte in das Wärmedämm-Verbundsystem ein,
die von den Dübeln aufgenommen und in den Untergrund abgeleitet werden. Der zur Aufnahme
der Schubspannungen durch das Eigengewicht vorgesehene Klebemörtel bleibt dabei unberücksichtigt;
in Abreißversuchen zur experimentellen Ermittlung der erforderlichen Dübelanzahl wird
gar kein Klebemörtel verwendet.
[0006] Die Windsogkräfte wirken umso stärker, je höher der betrachtete Abschnitt der Gebäudefassade
über dem Boden liegt. Dementsprechend steigt die unter Berücksichtigung der erforderlichen
Sicherheitszuschläge notwendige Anzahl der Dübel pro m
2 Dämmfläche an. Bereits im untersten Gebäudeabschnitt bis zu einer Höhe von 8 m haben
sich vier bis sechs Dübel pro m
2 im Gebäudeflächenbereich (also im Abstand von den Rändern der Fassade) als notwendig
erwiesen.
[0007] Seit Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ist es bekannt, sog. Lamellenplatten
zur Bildung eines Wärmedämm-Verbundsystems ausschließlich durch Klebemörtel und ohne
alle Dübel am Untergrund zu befestigen; selbst in Abschnitten der Gebäudefassade mit
einer Höhe von 80 m und mehr. Derartige großformatige Lamellenplatten werden dadurch
hergestellt, daß von einem relativ dicken laminaren Mineralfaservlies Streifen abgeschnitten
und diese um 90° gedreht werden, derart, daß die Hauptausrichtung der Fasern nunmehr
in Richtung der Dicke der Lamellenplatte liegt.
[0008] Durch die überwiegende Faserausrichtung in Richtung der Dicke der Lamellenplatte
ergibt sich zwar ein geringerer Wärmedurchlaßwiderstand als bei laminarer Faserorientierung,
dafür aber eine hervorragende Zugfestigkeit in Richtung der Plattendicke, also eine
hohe Eigenfestigkeit der Lamellenplatte gegen Abreißen unter Zugbelastung senkrecht
zur Großfläche der Platte. Diese Eigenfestigkeit der Dämmplatte gegen Abreißen wird
nachfolgend als Querzugfestigkeit der Dämmplatte bezeichnet. Im Falle einer Lamellenplatte
liegt diese im Bereich oberhalb von 80 kPa. Damit kann die Klebeverbindung zwischen
Dämmplatte und Klebemörtel auf eine Abreißfestigkeit von 80 kPa als Start-Abreißfestigkeit
getestet werden, was nach Berücksichtigung aller Sicherheitsabschläge zu einer minimalen
Abreißfestigkeit nach Alterung von etwa 30 kPa führt. Im Ergebnis ist also die Klebeverbindung
mittels des Klebemörtels zwischen einer Lamellenplatte und einem Untergrund das "schwächste
Glied" gegen Abreißen, da hier die anfallenden Kräfte in die Wand übertragen werden
müssen. In jedem Falle reichen 30 kPa nach Alterung immer noch aus, um die als Lamellenplatten
ausgebildeten Dämmplatten des Wärmedämm-Verbundsystems auch in Höhenabschnitten der
Gebäudefassade von bis zu 100 m ohne jeden Einsatz von Dübeln gegen Herabfallen zu
sichern.
[0009] Die Montage von Dübeln an der Fassade ist sehr arbeitsintensiv. Insbesondere müssen
die Bohrlöcher im Untergrund angerissen und angebracht werden, was schon aufwändig
ist. Um zu vermeiden, daß der Verarbeiter den Dübelteller auf die Armierung des noch
feuchten Unterputzes des Außenputzes setzen und anschließend den Oberputz über den
Dübeltellern anbringen muß, werden bei Wärmedämmsystemen der hier betrachteten Art
die Dübelteller auf der trockenen Oberfläche der Dämmplatten positioniert, bevor irgenwelche
Außenputzschichten aufgebracht werden, und liegen daher unter der Armierungsschicht,
die somit in bezug auf die Dübel keinen Festigkeitsbeitrag gegen Abreißen leisten
kann. Dieser Verzicht auf einen Beitrag der Armierungsschicht zur Dübelauszugs-Festigkeit
führt aber zu einer entsprechenden Erhöhung der Anzahl der Dübel und somit zur Notwendigkeit
einer höheren Anzahl von Dübellöchem, was die Kosten erhöht.
[0010] Daher ist generell anzustreben, wie im Falle von Lamellenplatten unter 100 m ganz
ohne Dübel, oder wenigstens mit einer verminderten Anzahl von Dübeln arbeiten zu können.
[0011] Dämmplatten für Wärmedämm-Verbundsysteme werden, wenn sie nicht als Lamellenplatten
hergestellt werden, als laminare oder als gestauchte Platten hergestellt. Im Falle
von laminaren Platten wird die Ausrichtung der Fasern bei der Ablage unter dem Zerfaserungsaggregat
im wesentlichen beibehalten, so daß die Faserhauptausrichtung parallel zu den Großflächen
der Platten liegt. Derartige laminare Platten haben geringe Querzugsfestigkeit von
beispielsweise 3,5 kPa oder noch weniger, weisen dafür aber einen hohen Wärmedurchlasswiderstand
in Querrichtung der Plattenerstreckung auf, so daß mit ihnen die Wärmeleitgruppe 035
erreicht werden kann. Derartige laminare Platten werden häufig als Zwei-Schicht-Platten
etwa mit einseitig oder beidseitig widerstandsfähigeren Harthautschichten ausgebildet.
Gestauchte Platten entstehen aus laminaren Platten, wenn die Mineralwolle vor der
Aushärtung gestaucht wird, derart, daß sich die Fasern aus ihrer liegenden Hauptrichtung
"aufstellen". Dadurch wird eine höhere Querzugfestigkeit von beispielsweise 15 kPa
erreicht, wenn auch noch viel geringer als bei Lamellenplatten, jedoch ein verminderter
Wärmedurchlasswiderstand in Querrichtung der Platte als bei laminaren Platten, so
daß mit solchen Platten allenfalls die Wärmeleitfähigkeitsgruppe 040 erzielbar ist.
[0012] Aufgrund der relativ geringen Querzugsfestigkeit ist in diesen Fällen die Dämmplatte
das "schwächste Glied" beim Widerstand gegen Windsogkräfte, da die Festigkeit der
Verbindung des Klebemörtels mit mindestens 30 kPa selbst nach Alterung erheblich höher
liegt als die Querzugsfestigkeit der Dämmplatten. Daher würde bei einer alleine klebenden
Befestigung dieser Dämmplatten das Wärmedämm-Verbundsystem unter den Windsogkräften
durch Abheben der Außenbereiche der Dämmplatten von ihren festgehaltenen Innenbereichen
nachgeben.
[0013] Erfindungsgemäß werden - bei Einhaltung bestimmter Parameter, wie in den Ansprüchen
angegeben - Dübel gewissermaßen als Hilfsmittel zur Verbesserung der Querzugfestigkeit
der Dämmplatten eingesetzt, und nicht als autonomes Haltemittel für das gesamte Wärmedämm-Verbundsystem
am Untergrund. Aus diesem Grunde kann eine verminderte Anzahl von Dübeln zum Einsatz
gelangen, nämlich höchstens drei Dübel pro m
2 und insbesondere auch nur höchstens zwei Dübel pro m
2 bei entsprechend günstigen Belastungs- und/oder Festigkeitsbedingungen. Diese verminderte
Anzahl von Dübeln wäre nicht in der Lage, das erfindungsgemäße Wärmedämm-Verbundsystem
ohne Berücksichtigung der Haltewirkung des Klebemörtels gegen Windsogkräfte abzustützen;
es würde vielmehr zu einem Durchzug der Dübelteller durch das Material der Dämmplatten
kommen, so daß die Dämmplatten mit dem Außenputz herabfallen würden. In ihrer Funktion
als Hilfsmittel zur Verbesserung der sich insgesamt ergebenden Querzugfestigkeit der
Dämmplatten hingegen erfolgt eine Grundfestigkeit gegen Windsoglast durch die Klebeverbindung
des Klebemörtels, und eine Sicherung gegen Aufschiefern bzw. Abheben der Oberschichten
der Dämmplatten unter den Windsogkräften durch die verminderte Anzahl von Dübeln.
An der Position der Dübelteller erfolgt natürlich eine unmittelbare Absicherung des
Materials der Dämmplatten gegen Windsogkräfte, im Bereich zwischen den Dübeln jedoch
tragen die Dübel durch Abspannung der Oberflächenbereiche der Dämmplatten durch oberflächenseitige
Zugkräfte zu den Dübeln hin zu einer Verbesserung der sich insgesamt ergebenden Querzugfestigkeit
bei. Dies ist ein ähnlicher Effekt wie beim Niederhalten einer Oberfläche durch eine
Steppdecke an mehreren Steppknöpfen im Vergleich zu einem homogenen Federbett, welches
unter Sogkräften erheblich größeren Oberflächenverformungen ausgesetzt wäre.
[0014] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteil der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
[0015] Es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein beispielhaftes Wärmedämm-Verbundsystem der
Erfindung und
Fig. 2 eine beispielhafte Dübelanordnung bei einem erfindungsgemäßen Wärmedämm-Verbundsystem.
[0016] In Fig. 1 ist mit 1a der tragende Untergrund, also der Wandbaustoff 1 der Gebäudewand
und mit 2 ein darauf angebrachter Altputz oder ein bei Bedarf darauf anzubringender
Ausgleichsputz bezeichnet, was weiter unten noch näher erläutert wird.
[0017] Mit 3 ist Klebemörtel bezeichnet, der in einer Schichtdicke von mindestens etwa 3
mm vollflächig oder in Randwulst-Punkt-Verklebung (Aufbringen eines randseitigen Wulstes
entlang des Umfangs der zu klebenden Dämmstoffplatte mit einem zentralen Punktauftrag)
mit mindestens 40% Flächenanteil aufgetragen ist. Die Klebemörtelschicht 3 kann bis
zu 20 mm dick ausgeführt werden, wobei Klebemörtel zum Einsatz kommen, die für den
entsprechenden Einsatzzweck allgemein bauaufsichtlich zugelassen sind.
[0018] Der Untergrund 1a (samt Putzschicht 2) ist "klebegeeignet", wie dies weiter unten
noch näher erläutert ist. Weiterhin hat er eine Konsistenz, die eine zulässige Tragfähigkeit
von Befestigern (Dübeln) von mindestens 0,20 kN/Dübel zuläßt.
[0019] Mit 4 ist eine ausschnittsweise dargestellte Dämmplatte bezeichnet, wobei es sich
versteht, daß eine Vielzahl derartiger Dämmplatten nebeneinander die gesamte Fassadenfläche
abdeckt, wie dies Fig. 2 veranschaulicht.
[0020] Die Dämmplatten 4 sind entweder laminare oder gestauchte Mineralwolle-Dämmplatten.
[0021] Laminare Mineralfaser-Dämmplatten sind in der Regel 40 mm bis 200 mm dicke, "nichtbrennbare
(Baustoffklasse DIN 4102-A1) Platten" nach DIN 18165-1 vom Typ WV und der Wärmeleitfähigkeitsgruppe
035. Die Rohdichte liegt zwischen 70 und 150 kg/m
3, bevorzugt zwischen 100 und 140 kg/m
3, im Beispielsfalle insbesondere bei 120 kg/m
3 ± 15%. Die Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene (Querzugsfestigkeit) nach DIN
EN 1607 beträgt 3,5 kPa. Die Seitenabmessungen mögen im Beispielsfalle 800 mm x 625
mm betragen. Die Platten setzen sich aus einer verdichteten Deckschicht und einer
Unterschicht zusammen. Die Deckschicht ist gekennzeichnet und so angebracht, daß die
verdichtete Deckschicht außen liegt.
[0022] Ein Beispiel für eine derartige laminare Mineralwolle-Dämmplatte 4 ist etwa das Produkt
"Sillatherm WVP 1-035" der Anmelderin, wie sie in der allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassung Z-33.40-142 vom 29.05.2000 des Deutschen Instituts für Bautechnik in Einzelheiten
erläutert ist.
[0023] Im Falle einer gestauchten Dämmplatte 4 liegt deren Rohdichte im Bereich von 80 bis
160 kg/m
3, insbesondere von 110 bis 150 kg/m
3, und kann beispielsweise einen Nennwert von 130 kg/m
3 ± 15% haben. Es handelt sich dabei um "nichtbrennbare (Baustoffklasse DIN 4102-A1)
Platten" nach DIN 18165-1 vom Typ WD (Festigkeitsklasse HD) und Wärmeleitfähigkeitsgruppe
040. Die Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene (Querzugsfestigkeit) nach DIN EN
1607 beträgt 14 kPa. Diese gestauchten Mineralwolle-Dämmplatten werden bevorzugt in
Seitenabmessungen von 800 mm x 625 mm und mit Dicken von 40 bis 140 mm eingesetzt.
Die praktische Obergrenze der Dämmstoffdicke von 200 mm kann bei Verwendung von derartigen
gestauchten Mineralwolle-Dämmplatten mit einer geringeren Dicke von 140 mm durch "Aufdoppelung"
hergestellt werden, d.h. das Verkleben von zwei Lagen des Dämmstoffes mit versetzten
Fugen. Ein Beispiel für eine derartige gestauchte Mineralwolle-Dämmplatte 4 ist das
Produkt "Sillatherm WVP 1-040" der Anmelderin, wie sie in der allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassung Z-33.40-142 vom 29.05.2000 des Deutschen Instituts für Bautechnik in Einzelheiten
erläutert ist.
[0024] An der Außenseite der Dämmplatten 4 ist ein insgesamt mit 5 bezeichneter Außenputz
vorgesehen. Der Außenputz besteht im Beispielsfalle aus einem Unterputz 6 und einem
Oberputz 7. Der Unterputz 6 ist mit einer Schichtdicke zwischen etwa 3 und 8 mm oder
mehr in einer ersten Lage 8 mit mittigen Bewehrungsgewebe 9 und einer zweiten Lage
10 naß-in-naß aufgebracht. Es können in der Praxis diejenigen Unterputze zum Einsatz
kommen, die für Mineralfaserdämmstoffe und die entsprechende Befestigungsart allgemein
bauaufsichtlich zugelassen sind (Zulassung der Systemhersteller).
[0025] Als Oberputz 7 kommen insbesondere dünnschichtige Oberputze zur Anwendung, die in
Kornstärke aufgezogen und strukturiert werden. Es können die Oberputze zum Einsatz
kommen, die für Mineralfaserdämmstoffe und die entsprechende Befestigungsart allgemein
bauaufsichtlich zugelassen sind (Zulassung der Systemhersteller).
[0026] Zum Abschluß erfolgt bei Anwendung von Strukturputzen im allgemeinen eine Beschichtung
mit einer systemzugehörigen Egalisierungsfarbe. Vor dem Auftrag des Oberputzes kann
ein zugehöriger "Haftvermittler" aufgebracht werden.
[0027] Das bislang beschriebene System aus Untergrund 1a, Klebemörtelschicht 3, Dämmplatten
4 und Außenputz 5 könnte, jedenfalls für den untersten Gebäudeabschnitt, die auftretenden
Kräfte, insbesondere die Windsogkräfte, aufnehmen, wenn zwischen und innerhalb sämtlicher
Schichten oder Lagen des Systems eine Zugfestigkeit von mindestens 30 kPa nach Alterung
vorliegen würde. Dabei ist der Untergrund 1a so beschaffen, gewählt oder ausgebildet,
daß der Untergrund 1a für eine dauerhafte Zugbelastung von 30 kPa oder mehr geeignet
ist, wobei bevorzugt unter Einschluß aller denkbaren Sicherheitszuschläge eine Abreißfestigkeit
von 80 kPa erreicht werden sollte, um auch alle bauaufischtlichen Anforderungen an
einen klebegeeigneten Untergrund 1a sicher zu erfüllen.
[0028] Hierzu muß die Oberfläche des Wandbaustoffes 1 eben, trocken, fett- und staubfrei
sein. Bei Untergründen aus Mauerwerk nach DIN 1053 ohne Putz oder Beton nach DIN 1045
ohne Putz kann die Abreißfestigkeit in der Regel ohne weitere Nachweise vorausgesetzt
werden. Die Prüfung der Abreißfestigkeit muß - falls erforderlich - nach DIN 18555-6
erfolgen.
[0029] Die dauerhafte Verträglichkeit eventuell vorhandener Beschichtungen mit dem Klebemörtel
3 ist sachkundig zu prüfen. Unebenheiten ≤ 1 cm/m dürfen überbrückt werden; größere
Unebenheiten müssen mechanisch egalisiert oder durch einen Putz 2 nach DIN 18550-2
ausgeglichen werden. Die Abreißfestigkeit des Putzes muß nach der Erhärtung kontrolliert
werden. Stark saugende oder sandende Untergründe 1a müssen mit einer Grundierung verfestigt
werden.
[0030] Zwischen der Klebemörtelschicht 3 und den Mineralfaser-Dämmplatten 4 ist bei geeigneter
Wahl des Klebemörtels 3 eine Abreißfestigkeit von mehr als 30 kPa und insbesondere
mehr als 80 kPa problemlos zu erzielen. Dies ist aus entsprechenden Klebeverbindungen
mit sog. Lamellenplatten als Dämmplatten 4 bekannt und verifizierbar. Hier steht ein
erheblicher Teil der Mineralwollefasem senkrecht zur Großfläche der Dämmplatte 4,
in der Darstellung gemäß Fig. 1 also horizontal in den Klebemörtel 3 hinein. Dies
ist ein relativ ungünstiger Verbindungsfall, da eine mit ihrem Ende in eine Klebeschicht
hineinstehende Faser ausschließlich durch Haftkräfte gehalten wird, und keinerlei
Formschlußkräfte die Verbindung unterstützen. Bei einem Faserverlauf abschnittsweise
parallel zur Erstreckung der Großfläche bzw. der Kleberschicht hingegen kann der Kleber
die randseitigen Fasern umfassen und so neben der Haftwirkung auch eine Forschluß-Halte-
oder -Verkrallwirkung zum Einsatz bringen. Wenn somit Dämmplatten 4 in Form von Lamellenplatten
eine Abreißfestigkeit von über 80 kPa am Klebemörtel 3 erbringen, so ist dies bei
laminaren oder gestauchten Dämmplatten 4 erst recht der Fall: bei laminaren Dämmplatten
liegt der Großteil der oberflächenseitigen Fasern parallel zu den Großflächen, und
auch bei gestauchten Dämmplatten 4 herrscht in den Randbereichen diese Faserausrichtung
vor. Daher ist die Abreißfestigkeit zwischen Klebemörtel 3 und Dämmplatte 4 im Falle
laminarer und gestauchter Mineralwolledämmplatten unbedenklich gegeben.
[0031] Die selben Überlegungen gelten bezüglich der Verbindung zwischen der Außenseite der
Dämmplatten 4 und der im Beispielsfalle ersten Lage 8 des Innenputzes 6.
[0032] Ein entscheidendes Problem besteht jedoch darin, daß zwar Dämmplatten 4 in Form von
Lamellenplatten einen in der Darstellung gemäß Fig. 1 überwiegend horizontalen Faserverlauf
relativ geradlinig von der Kleberschicht 3 in Richtung auf den Außenputz 5 aufweisen
und daher eine Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene, hier als Querzugfestigkeit
bezeichnet, besitzen, die über 80 kPa liegt; laminare oder gestauchte Dämmplatten
4 hingegen weisen - bei erheblich höherem Wärmedurchlaßwiderstand - eine Querzugfestigkeit
auf, die ganz erheblich unter 30 kPa liegt, im Falle einer laminaren Dämmplatte 4
nur im Bereich von 3,5 kPA oder wenig mehr. Dies hat zur Folge, daß eine Klebebefestigung
wie im Falle von Dämmplatten 4 in Form von Lamellenplatten nicht möglich ist, da unter
dem Einfluß der Kräfte, insbesondere der Windsogkräfte, die Dämmplatte 4 in ihrem
Zusammenhalt versagt und auseinandergerissen wird, wobei ein Innenbereich der Dämmplatte
4 am Klebemörtel 3 gehalten bleibt, während der Außenbereich der Dämmplatte 4 mit
dem Außenputz 5 abfällt.
[0033] Erfindungsgemäß sind daher als zusätzliche Befestigungsmittel Dübel 11a vorgesehen,
die einen Dübelteller 11, einen Dübelschaft 12 und eine Dübelschraube 13 aufweisen.
Mit der Dübelschraube 13 wird der Dübel 11a in einer vorgebohrten Bohrung 14 im Untergrund
1a gehalten.
[0034] Derartige Dübel 11a sind handelsüblich und besitzen einen Durchmesser des Dübeltellers
11 von in der Regel 60 mm oder wenig mehr. Der Dübelteller 11 drückt daher flächig
auf die benachbarten Oberflächenbereiche der Dämmplatte 4.
[0035] Um eine noch großflächigere Anlage auf einfache Weise zu erzielen, kann der Dübel
11a mit einem zusätzlichen Dämmstoffhalteteller 15 versehen werden, wie dies selbsterklärend
aus Fig. 1 ersichtlich ist. Dieser hat einen Durchmesser von in der Regel 90 mm oder
mehr, beispielsweise 110 mm oder 140 mm, und bietet somit eine noch größere Haltefläche
als der Dübelteller 11 alleine.
[0036] Derartige Dübel 11a werden in der Praxis in ausreichender Anzahl benutzt, um das
gesamte Wärmedämmverbundsystem mechanisch zu halten. Hierzu ist ein Minimum von vier
Dübeln/m
2 erforderlich, da die Windsogkräfte zu 100% über die Dübelteller abgefangen werden
müssen.
[0037] Eine Verminderung der Anzahl der Dübel pro Flächeneinheit wäre zwar dadurch denkbar,
daß die Dübelteller 11 außerhalb des Bewehrungsgewebes 9 gesetzt werden, so daß das
Bewehrungsgewebe 9 Zugkräfte zwischen benachbarten Dübeln übertragen kann und so das
Wärmedämm-Verbundsystem stabilisiert. Dies erfordert jedoch ein Setzen der Dübel in
den nassen Putz, was arbeitsintensiv und unangenehm ist und daher von den Verarbeitern
nur selten akzeptiert wird.
[0038] Erfindungsgemäß gelingt jedoch eine Verminderung der Anzahl der Dübel auch dadurch,
daß die Dübel nicht als eigenständige Haltemittel gegen die Windsogkräfte betrachtet
werden, sondern vielmehr lediglich als ergänzende Hilfsmittel, zusätzlich zur Befestigung
an der Klebemörtelschicht 3, zur Verbesserung der Querzugfestigkeit oder des Reißverhaltens
der Dämmplatten 4. Die Dübel 11a dienen im System der vorliegenden Erfindung gewissermaßen
dazu, ein Aufreißen oder Aufschiefern der laminaren oder gestauchten Dämmplatten 4
unter dem Einfluß der Windsogkräfte zu unterdrücken. Es hat sich gezeigt, daß hierzu,
je nach spezifischer Querzugsfestigkeit der verwendeten Dämmplatten 4, eine verminderte
und ggf. ganz erheblich verminderte Anzahl von Dübeln erforderlich ist, verglichen
mit derjenigen Anzahl der Dübel, die zur Abstützung des Wärmedämm-Verbundsystems gegen
Windsogkräfte erforderlich sind. Soweit die Dämmplatte 4 eine Querzugfestigkeit von
wenigstens 2 kPa, insbesondere von wenigstens 3,5 kPa aufweist, ist bereits eine geringere
Anzahl von Dübeln pro Quadratmeter als vier ausreichend, um die Stabilität des Wärmedämm-Verbundsystems
im unteren Abschnitt von Gebäuden gegen die auftretenden Windsogkräfte, ergänzend
zur Haltewirkung des Klebemörtels 3, zu gewährleisten.
[0039] Eine verminderte Anzahl von Dübeln 11a bedeutet eine verminderte Anzahl von vorzufertigenden
Dübelbohrungen 14 und somit eine erhebliche Beschleunigung des Arbeitsfortschritts
bei der Montage des Wärmedämmverbundsystems. Da die Montagekosten und der Zeitbedarf
am Bau die kritischen Größen sind, bedeutet eine montagetechnische Einsparung in einem
zweistelligen Prozentbereich einen ganz erheblichen Produktivitätsfortschritt.
[0040] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Wärmedämm-Verbundsystems werden die Dämmplatten
4 aus Mineralwolle nach der Randwulst-Punkt-Methode oder bei sehr ebenen Oberflächen
vollflächig auf den Untergrund 1a geklebt (mindestens 40% der Fläche ist verklebt).
Der Klebemörtel 3 wird in Form von "Wülsten" und "Batzen" oder - wenn ein ebenmäßiger
Untergrund wie z.B. Beton-Fertigteilelemente vorliegt - vollflächig auf die Dämmplatten
4 aufgetragen. Der Klebemörtel 3 soll bei Verwendung von Mineralwolle-Dämmstoffen
in deren Oberfläche eingearbeitet (dünne Preßspachtelung) und dann aufgetragen werden.
Dies erfordert zwei Arbeitsgänge, nämlich das Benetzen des Dämmstoffes und das Auftragen
des Klebemörtels 3. Die so mit dem Klebemörtel 3 bestrichene Platte 4 wird wie unten
beschrieben angesetzt. Zur Vermeidung von Wärmebrücken sind die Dämmplatten 4 fugendicht
zu stoßen. Die Fugen brauchen nicht vermörtelt werden. Unbeabsichtigt auf die Stirnseiten
der Dämmplatten 4 gelangter Mörtel wird entfernt. Die Platten 4 werden dann an die
Wand gedrückt, mehrmals leicht hin und her verschoben ("eingeschwommen") und ganzflächig
gegen den Untergrund 1a gepreßt. Dies kann durch mehrmaliges Andrücken mit der flachen
Hand oder mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges (z.B. Reibebrett, Kartätsche etc.)
geschehen.
[0041] In den vergangenen Jahren hat sich bei Wärmedämm-Verbundsystemen zunehmend die maschinelle
Verarbeitung der Klebe- und Putzmörtel durchgesetzt. Dies ist beim Wärmedämm-Verbundsystem
mit Mineralwolle-Dämmplatten ebenfalls möglich. Hierfür können die Mineralwolle-Dämmplatten
4 werksseitig mit einer Haftbrücke beschichtet werden. Der Klebemörtel 3 kann zum
einen mittels einer "Zapfpistole" am Pumpschlauch der Mörtelpumpe auf die Dämmplatte
4 aufgetragen werden, wobei ein Mörtelwulst am Dämmplattenrand erstellt wird und der
Mörtel streifenförmig auf die Dämmplattenfläche aufgebracht wird. Mit dieser Arbeitstechnik
kann eine 40%ige Verklebung - mit verklebten Plattenrändern - erzeugt werden. Zum
anderen können die Dämmplatten 4 in der Weise verklebt werden, daß der Mörtel auf
die Wand gespritzt wird und die Platten in dieses Mörtelbett gesetzt werden. Der Mörtel
kann streifenförmig auf die Wand gespritzt werden. Die Dämmplatten sind dann unverzüglich
anzusetzen, einzuschwimmen und anzupressen. Zweckmäßig werden diese Mörtelstreifen
vertikal aufgespritzt, so daß die einzelnen horizontal verlegten Platten auf vielen
Mörtelstreifen angesetzt werden. Der Kleberwulst sollte in der Mitte eine Dicke von
mindestens 1 cm aufweisen und nicht weniger als 5 cm breit sein. Der Achsabstand der
Wülste ist so zu wählen, daß der oben beschriebene Klebeflächenanteil erreicht wird.
[0042] Um einen hinreichenden Haftverbund zwischen Dämmplatten 4 und vorgespritztem Klebemörtel
3 zu gewährleisten, ist eine zügige Arbeitsfolge zweckmäßig. Eine den Haftverbund
beeinträchtigende Hautbildung des Klebemörtels sollte noch nicht eingesetzt haben.
An Arbeitsfugen ist überschüssiger Klebemörtel zu entfernen.
[0043] Gemäß dem Stand experimenteller Untersuchungen sollten die Dämmplatten i.a. zu mindestens
60% der Fläche, aber nirgendwo weniger als zu 50% verklebt werden. Mit dieser Forderung
soll gewährleistet werden, daß bei Dämmplatten die Kleberwülste nicht zu weit von
den Plattenrändern entfernt platziert sind.
[0044] Es kann auch eine "Aufdoppelung" der Dämmschicht vorgenommen werden: Dabei wird die
Dämmschicht in zwei Lagen verlegt. Bei nicht mit einer Haftbrücke beschichteten Mineralwolle-Dämmstoffen
muß der Klebemörtel in die Oberfläche der ersten Dämmschicht und der zweiten Dämmschicht
eingearbeitet werden.
[0045] Die Oberfläche der ersten Dämmplattenlage sollte hinsichtlich der Ebenheit bereits
die Anforderungen der DIN 18202 an "flächenfertige" Wände erfüllen.
[0046] Unmittelbar nach dem Verkleben des Dämmstoffes oder erst nach hinreichendem Erhärten
der Dämmstoffverklebung werden die Dübel 11a montiert.
[0047] Der Unterputz kann in einer Lage aufgebracht werden, in die das Bewehrungsgewebe
anschließend mit einem Glätter "eingebügelt" wird. Alternativ wird gegebenenfalls
eine zweite dünne Lage des Unterputzes aufgezogen (nass-in-nass).
[0048] Nach hinreichender Standzeit des Unterputzes (gemäß Herstellerrichtlinien) kann eine
Grundierung (Haftvermittler) aufgetragen und wiederum nach deren Austrocknen der Oberputz
aufgezogen und sofort strukturiert (gescheibt) werden.
[0049] Zum Abschluß kann bei Verwendung von dünnschichtigen Oberputzen ein systemzugehöriger
Egalisierungsanstrich aufgetragen werden.
[0050] Auf den Einbau von Zubehörteilen wie Fugendichtbänder, Sockelschienen, Fugenprofilen,
Gewebeeckwinkeln etc. wird an dieser Stelle nicht näher eingegangen.
[0051] Bei Verwendung gestauchter Mineralwolle-Dämmplatten 4 können bauaufsichtlich zugelassene
Dübel 11a mit Tellerdurchmessem von mindestens 60 mm zur Anwendung kommen. Diese Dübel
werden unter dem Bewehrungsgewebe 9 gesetzt.
[0052] Werden laminare Mineralwolle-Dämmplatten 4 verwendet, so können bauaufsichtlich zugelassene
Dübel 11a mit einem wirksamen Tellerdurchmesser von wenigstens 90 mm, bevorzugt 110
oder 140 mm gewählt werden. Diese Durchmesser werden in der Regel durch Dämmstoffhalteller
15 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise erreicht. Auch diese Dübel 11a werden unter
dem Bewehrungsgewebe 9 gesetzt.
[0053] Die vorstehenden Angaben bezüglich Normen, bauaufsichtlichen Vorschriften, Sicherheitszuschlägen
usw. gelten in der vorliegenden Form für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.
In anderen Staaten gelten andere Vorschriften, die jedoch einen analogen Sachverhalt
reglementieren und somit in diesen Ländern entsprechend herangezogen werden sollen.
[0054] In Fig. 2 ist eine beispielhafte Anordnung der Dübel 11a an der Wand eines Einfamilienhauses
bis 8 m Gebäudehöhe veranschaulicht.
[0055] Zu unterscheiden ist grundsätzlich zwischen Fassadenrandbereichen 16 und von diesen
umschlossenen Fassadenflächenbereichen 17. In den Fassadenrandbereichen 16 ergeben
sich bei Windbelastung erhöhte Anforderungen in Folge von Unstetigkeiten der Windströmung,
Wirbelablösungen usw. Hier ist eine erheblich größere Dichte an Dübeln 11a erforderlich
als in den von den Randbereichen 16 umschriebenen Flächenbereichen 17 der Fassade
bzw. des Wärmedämm-Verbundsystems. Diese Fassadenflächenbereiche 17, mit welcher sich
die vorliegende Erfindung beschäftigt, machen jedoch den größten Teil der Fassadenfläche
aus.
[0056] Beim Beispiel gemäß Fig. 2 sind Dämmplatten 4 mit Abmessungen 800 mm x 625 mm verwendet.
Zwei Dämmplatten 4 bedecken somit einen Quadratmeter der Fassadenfläche. Im Rahmen
der Erfindung erfordern somit zwei Dämmplatten 4 zwei Dübel, es ist also ein Dübel
pro Dämmplatte erforderlich.
[0057] In dem in Fig. 2 dargestellten Anwendungsfall sind die Dübel 11a, wie ersichtlich,
in den Flächenbereichen 17 auf die vertikalen Fugen der Dämmplatten 4 gesetzt, derart,
daß jeder Dübel den Rand zweier Dämmplatten 4, je zur Hälfte, mit seinem Teller 11
bzw. dem Dämmstoffhalteteller 15 übergreift und haltert. Dies ergibt eine relativ
homogene Haltewirkung. Dadurch, daß die Dämmplatten 4 auch mit einer Klebemörtelschicht
3 durch Klebung mit dem Untergrund 1a verbunden sind, werden die Dübel 11a in den
Flächenbereichen 17 lediglich benötigt, um ergänzend die Querzugfestigkeit oder die
Reißbeständigkeit der Dämmplatten 4 zu unterstützen. Dies hat sich als mit einer erheblich
verminderten Anzahl von Dübeln 11a verglichen mit dem Fall als möglich erwiesen, daß
die Dübel 11a zur vollständigen Aufnahme der Windsogkräfte vorgesehen sind. In diesem
Falle sind mindestens vier Dübel pro Quadratmeter, also im Beispielsfalle der Fig.
2 zwei Dübel pro Dämmplatte 4 erforderlich, im erfindungsgemäßen Fall hingegen lediglich
zwei Dübel pro Quadratmeter bzw. ein Dübel pro Dämmplatte 4, was also wenigstens eine
glatte Halbierung der erforderlichen Dübelmenge in den Flächenbereichen 17 bedeutet.
Diese Halbierung der Dübelmenge führt zu einer entsprechenden Halbierung des Montageaufwands
zur Anbringung von entsprechenden Haltebohrungen 14 im Untergrund 1a für die Dübel.
1. Wärmedämm-Verbundsystem für den untersten, maximal 12 m, insbesondere maximal 8 m
hohen Abschnitt von Gebäudefassaden, insbesondere für Gebäude mit einer Putzhöhe von
bis zu 12 m,
mit einem Untergrund (1a), der eine Abreißfestigkeit von mindestens 30 kPa, insbesondere
mindestens 80 kPa aufweist und eine Dübellast von wenigstens 0,20 kN/Dübel (Lastklasse
der Dübeltragfähigkeit ≥ 0,20kN) zuläßt,
welches Dämmplatten (4) aus gebundener laminarer Mineralwolle mit einer Dicke von
40 mm oder mehr und mit einer Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene (Querzugfestigkeit)
von wenigstens 2 kPa, insbesondere von wenigstens 3,5 kPa aufweist, die als Putzträgerplatten
für gewebearmierten Außenputz (5) auf den Untergrund (1a) der Gebäudefassade mit wenigstens
40 % ihrer Fläche geklebt und am Untergrund (1a) mit Dübeln (11a) mit einem wirksamen
Tellerdurchmesser von wenigstens 90 mm mit unter dem Außenputz (5) und dem Armierungsgewebe
(9) angeordnetem Dübelteller (11, 15) befestigt sind, und
bei dem im Fassadenflächenbereich (17) höchstens 3, insbesondere höchstens 2 Dübel
pro m2 Dämmfläche vorgesehen sind.
2. Wärmedämm-Verbundsystem für den untersten, maximal 12 m, insbesondere maximal 8 m
hohen Abschnitt von Gebäudefassaden, insbesondere für Gebäude mit einer Putzhöhe von
bis zu 12 m,
mit einem Untergrund (1a), der eine Abreißfestigkeit von mindestens 30 kPa, insbesondere
mindestens 80 kPa aufweist und eine Dübellast von wenigstens 0,20 kN/Dübel (Lastklasse
der Dübeltragfähigkeit ≥ 0,20kN) zuläßt,
welches Dämmplatten (4) aus gebundener gestauchter Mineralwolle mit einer Dicke von
40 mm oder mehr und mit einer Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene (Querzugfestigkeit)
von wenigstens 2 kPa, insbesondere von wenigstens 3,5 kPa aufweist, die als Putzträgerplatten
für gewebearmierten Außenputz (5) auf den Untergrund (1a) der Gebäudefassade mit wenigstens
40 % ihrer Fläche geklebt und am Untergrund (1a) mit Dübeln (11a) mit einem wirksamen
Tellerdurchmesser von wenigstens 60 mm mit unter dem Außenputz (5) und dem Armierungsgewebe
(9) angeordnetem Dübelteller (11, 15) befestigt sind, und
bei dem im Fassadenflächenbereich (17) höchstens 3, insbesondere höchstens 2 Dübel
pro m2 Dämmfläche vorgesehen sind.
3. Wärmedämm-Verbundsystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Dämmplatten (4) eine Plattengröße
von 0,3 bis 0,7 m2, vorzugsweise 0,4 bis 0,6 m2, insbesondere von 0,5 m2 aufweisen.
4. Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Dübel (11a)
auf den Fugen zwischen den Dämmplatten (4) angeordnet sind.
5. Gebäude mit einer Putzhöhe von bis zu 12 m oder mit einem bis zu 12 m, insbesondere
bis zu 8 m hohen Abschnitt der Gebäudefassade, mit einem Wärmedämm-Verbundsystem,
mit einem Untergrund (1a), der eine Abreißfestigkeit von mindestens 30 kPa, insbesondere
mindestens 80 kPa aufweist und eine Dübellast von wenigstens 0,20 kN/Dübel (Lastklasse
der Dübeltragfähigkeit ≥ 0,20kN) zuläßt,
welches Dämmplatten (4) aus gebundener laminarer Mineralwolle mit einer Dicke von
40 mm oder mehr und mit einer Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene (Querzugfestigkeit)
von wenigstens 2 kPa, insbesondere von wenigstens 3,5 kPa aufweist, die als Putzträgerplatten
für gewebearmierten Außenputz (5) auf den Untergrund (1a) der Gebäudefassade mit wenigstens
40 % ihrer Fläche geklebt und am Untergrund (1a) mit Dübeln (11a) mit einem wirksamen
Tellerdurchmesser von wenigstens 90 mm mit unter dem Außenputz (5) und dem Armierungsgewebe
(9) angeordnetem Dübelteller (11, 15) befestigt sind, und
bei dem im Fassadenflächenbereich (17) höchstens 3, insbesondere höchstens 2 Dübel
pro m2 Dämmfläche vorgesehen sind.
6. Gebäude mit einer Putzhöhe von bis zu 12 m oder mit einem bis zu 12 m, insbesondere
bis zu 8 m hohen Abschnitt der Gebäudefassade, mit einem Wärmedämm-Verbundsystem,
der eine Abreißfestigkeit von mindestens 30 kPa, insbesondere mindestens 80 kPa aufweist
und eine Dübellast von wenigstens 0,20 kN/Dübel (Lastklasse der Dübeltragfähigkeit
≥ 0,20kN) zuläßt,
welches Dämmplatten (4) aus gebundener gestauchter Mineralwolle mit einer Dicke von
40 mm oder mehr und mit einer Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene (Querzugfestigkeit)
von wenigstens 2 kPa, insbesondere von wenigstens 3,5 kPa aufweist, die als Putzträgerplatten
für gewebearmierten Außenputz (5) auf den Untergrund (1a) der Gebäudefassade mit wenigstens
40 % ihrer Fläche geklebt und am Untergrund (1a) mit Dübeln (11a) mit einem wirksamen
Tellerdurchmesser von wenigstens 60 mm mit unter dem Außenputz (5) und dem Armierungsgewebe
(9) angeordnetem Dübelteller (11, 15) befestigt sind, und
bei dem im Fassadenflächenbereich (17) höchstens 3, insbesondere 2 Dübel pro m2 Dämmfläche vorgesehen sind.
7. Gebäude nach Anspruch 5 oder 6, bei dem die Dämmplatten (4) eine Plattengröße von
0,3 bis 0,7 m2, vorzugsweise 0,4 bis 0,6 m2, insbesondere von 0,5 m2 aufweisen.
8. Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei dem die Dübel (11a)
auf den Fugen zwischen den Dämmplatten (4) angeordnet sind.