[0001] Die Erfindung betrifft einen offenen und geschlossenen Metallbehälter zum Warmhalten
und Schmelzen von Metallen sowie deren Flüssigmetalltransport der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 vorausgesetzten Art.
[0002] Zum Warmhalten und Schmelzen von Metallen kommen bewegliche und fest eingeformte
Tiegel zum Einsatz.
[0003] Bewegliche Tiegel bestehen beispielsweise aus Tongraphit, Siliciumcarbid, Gusseisen,
Stahlguss oder Stahlblech je nach warm zuhaltenden oder zu schmelzenden Gießwerkstoffen.
Sie werden in Warmhalte- oder Schmelzöfen eingesetzt. Die Beheizung kann durch elektrischen
Widerstand, Induktion oder Gas erfolgen. Hierbei findet die Wärmeübertragung auf das
im Tiegel befindliche flüssige oder feste Metall über den Ofenraum bzw. bei Induktion
direkt durch die Tiegelwand statt, was zu einem erheblichen Verschleiß durch thermische,
mechanische und chemische Beanspruchung der eingesetzten Tiegel führt. Auch ist insbesondere
bei elektrischer Widerstands- oder Gasbeheizung ein hoher Energieaufwand für die Aufheizung
des Ofenraumes, des Tiegels als auch durch die Wärmeverluste der Ofenfeuerfestauskleidung
erforderlich. So zeigt beispielsweise die DE 29 17 577 A1 einen hitzebeständigen Aufrangbehälter
für Leckschmelze sowie diese signalisierende Kontakte, die EP 0 895 490 B1 als auch
die DE 198 02 342 C1 beschreiben einen Tiegelofen für das Niederdruck-Gießverfahren
bzw. zur Druckkammerbefüllung einer waage- und senkrechten Kaltkammer-Druckgießmaschine.
[0004] Festeingeformte Tiegel bilden einen festen Bestandteil des Ofens. Sie bestehen meist
aus einem Schamottesteinen-Mauerwerk mit einer gestampften oder gegossenen Feuerfestauskleidung.
Wegen der Mauerwerkdicke erfolgt die Flüssigmetallbeheizung im Ofen über eine Induktionsrinne.
Von großem Nachteil ist hierbei, dass die Induktionsrinne insbesondere bei AluminiumLegierungen
je nach Metalldurchsatz schon nach ca...2 Wochen durch anklebende Oxide und Nitride
den Metalldurchfluss verschließen kann. Zum Offnen der Induktionsrinne muss meist
der Gießofen ausgetauscht, die Restschmelze entfernt und die Induktionsrinne mittels
Presslufthammer wieder geöffnet werden. Auch liegen die Ofenaußenmanteltemperaturen
bei 70-100°C und im Induktionsrinnenbereich bei bis zu 120°C. Dieses geschlossene
Ofensystem wird hauptsächlich für das Niederdruckgießverfahren eingesetzt.
[0005] Um diese bekannten Nachteile zu vermeiden hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt:
Einen offenen und geschlossenen Metallbehälter zum Warmhalten, Schmelzen und dem Flüssigmetalltransport
von Metallen aufzuzeigen, der nach den bisherigen Definitionen weder einen beweglichen
noch einen festen Tiegel besitzt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass der offene und geschlossene Metallbehälter
durch ein Gehäuse ausgebildet wird, in dessen Innenraum Wärmeisolationsstoffe einen
offenen oder geschlossenen Hohlraum ausbilden, der mit einem textilen Flächengebilde
ausgekleidet ist und der geschlossene Metallbehälter ein bewegliches Ofensteigrohr
aufweist. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung beschreiben die Unteranspruche.
[0007] Der erfindungsgemäß gestaltete, offene und geschlossene Metallbehälter kann in der
offenen Ausführung als Warmhalte-, Schöpf- und Schmelzofen eingesetzt werden wobei
die geschlossene Ausführung als Warmhalteofen, Niederdruck-Gießofen, Niederdruck-Metallförderofen
und als Flüssigmetall-Transportbehälter einsetzbar ist.
[0008] Der erfindungsgemäße offene und geschlossene Metallbehälter besitzt ein einteiliges,
textiles Flächengebilde, das den offenen und geschlossenen Hohlraum des Metallbehälters
zur Aufnahme des flüssigen oder festen Metalls als auch Ausgussrinnen und Deckflächen
fugenlos auskleidet und abdeckt. Dies wird erreicht durch die hohe Flexibilität des
textilen Flächengebildes sowie deren vielfältigen geometrischen und räumlichen Gestaltungsmöglichkeiten.
Dabei kann das einteilige, textile Flächengebilde ein- oder mehrlagig zur Auskleidung
und Abdeckung von Hohlräumen und Flächen eingesetzt werden. Über Beschichtungen der
ein- oder mehrlagigen Oberflächen des textilen Flächengebildes, je nach den Erfordernissen
der zum Einsatz kommenden flüssigen oder festen Metalle, können deren thermischen,
chemischen sowie mechanischen Eigenschaften zusätzlich gesteigert. werden. In einer
weiteren vorteilhaften Ausbildung ist der die Mantel- und Bodenfläche des textilen
Flächengebildes umgebende Wärmeisolationsstoff als ein fugenloses nach oben offenes
Isolationsgehäuse ausgestaltet.
[0009] Zum Schutz vor chemischen als auch elektrischen Reaktionen sind die im flüssigen
Metall eingesetzten Heizelemente mit entsprechenden Schutzstoffen ummantelt. Die unter
dem textilen Flächengebilde angeordneten Heizelemente werden vor Flüssigmetall-Leckagen
durch eine dünne, auswechselbare Platte geschützt.
[0010] Das auf dem geschlossenen Metallbehälter befestigte, einteilige, bewegliche Ofensteigrohr
wird durch eine Buchse geführt und zentriert. Die mit dem Ofensteigrohr lösbar verbundene
Betätigungseinrichtung ermöglicht die Offnungs- und Schließvorgänge einer endlos fortlaufenden
Flüssigmetall-Befüllung metallischer und nichtmetallischer Gießformen als auch der
Befüllung von Druckkammern.
[0011] Zur Gewährleistung höchstmöglicher Sicherheit wird der geschlossene Metallbehälter
für den Flüssigmetalltransport zusätzlich von einem verschließbaren Einzel- oder Sammelcontainer
aufgenommen.
[0012] Verschleißfeste, flexible Materialien für das textile Flächengebilde nennt Anspruch
5, wobei der Anspruch 7 wirkungsvolle Wärmeisolationsstoffe aufzeigt und der Anspruch
8 Schutzstoffe für die im flüssigen Metall eingesetzten sowie der unter dem textilen
Flächengebilde angeordneten Heizelemente benennt. Diese, sowie weitere Vorteile werden
auch aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele ersichtlich.
Es zeigt:
- Fig.1
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen offenen Metallbehälter,
- Fig.2
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen geschlossenen Metallbehälter mit einem
beweglichen Ofensteigrohr,
- Fig.3
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen offenen Metallbehälter zum Schmelzen von
Metallen und
- Fig.4
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen geschlossenen Metallbehälter für den Flüssig-Metalltransport.
[0013] Der offene Metallbehälter
1a in Fig. 1 weist eine durch das textile Flächengebilde
4 ausgebildete Offnung
12 auf, die zur Befüllung des Hohlraumes
11 mit flüssigen und festen Metallen als auch zur Entnahme von Flüssigmetall für den
Gießprozess dient. Die Beheizung zum Warmhalten und Schmelzen von flüssigen und festen
Metallen kann hierbei durch Heizelemente
6, 7, 8 oder Induktion
9 erfolgen. Somit kann der offene Metallbehälter
1a als Warmhalte- Schöpf- und Schmelzofen im Gießbetrieb eingesetzt werden.
[0014] Einen weiteren offenen Metallbehälter
1c zum Schmelzen von Metallen mit einer Ausgussrinne
13 für das flüssige Metall und einer induktiven Beheizung
10 wird in der Fig.3 aufgezeigt.
[0015] Der geschlossene Metallbehälter
1b in Fig.2 dessen Hohlraum 11 mit Flüssigmetall
18 befüllt ist, weist einen gasdicht verschlossenen Ofendeckel
16 auf, der mit dessen wärmeisolierender Auskleidung
3c und der Flüssigmetalloberfläche einen Begasungsraum
17 ausbildet und das mit der Betätigungseinrichtung
23 verbundene Ofensteigrohr
20 die senkrechten Offnungs- und Schließvorgänge des Ofensteigrohres
20 mit der Gießform
22 gewährleistet. Über die auf dem Ofendeckel
16 befestigte Buchse
21 wird das bewegliche Ofensteigrohr
20 geführt und zentriert. Diese vorteilhafte Ausbildung ermöglicht einen schnellen und
einfachen Wechsel der im Gießbetrieb eingesetzten Ofen. Die Beheizung des Flüssigmetalls
kann hierbei durch Heizelemente
6,7,8 oder Induktion
9 erfolgen. Somit kann der geschlossene Metallbehälter
1b als Niederdruck-Gießofen oder Niederdruck-Metallförderofen zur Befüllung von Gießformen
bzw. Druckkammern für den Druckgießprozess sowie zum Warmhalten von Metallen im Gießbetrieb
eingesetzt werden.
[0016] Ein weiterer geschlossener Metallbehälter
1d für den Flüssigmetalltransport in einem verschließbaren Einzel- oder Sammelcontainer
28 zeigt Fig.4. Um das Schwappen des Flüssigmetalls bei dessen Transport auszuschließen,
ist der den Innenraum auskleidende Wärmeisolationsstoff
3f des Transportbehälterdeckels
25 mit einem in das Flüssigmetall eintauchenden Kegel ausgeführt. Der geschlossene Metallbehälter
1d kann direkt als Warmhalteofen zur Metallpufferung in den Gießbetrieben als auch durch
Ofendeckelwechsel oder deren Entfernung als Warmhalte-, Schöpf-, Schmelzofen, Niederdruck-Gießofen
und als Niederdruck-Metallförderofen eingesetzt werden, wobei die Beheizung des Flüssigmetalls
durch einbringbare Heizelemente
6,7 oder durch vorher schon stationär installierte Heizelemente
8 bzw. Induktion
9 erfolgen kann.
[0017] Der erfindungsgemäße offene und geschlossene Metallbehälter
1a,1b,1c,1d ist in allen räumlichen Formen herstellbar, dabei bildet der Außenmantel
2 den Innenraum aus, der über Wärmeisolationsstoffe
3,3a,3b,3c,3e,3f sowie dem textilen Flächengebilde
4 einen offenen und geschlossenen Hohlraum
11 ausbildet, der das flüssige oder feste Metall zum Warmhalten bzw. Schmelzen und zum
Flüssigmetalltransport aufnimmt.
[0018] Die hohe Flexibilität und Reisfestigkeit des textilen Flächengebildes
4 ermöglicht die fugenlose Auskleidung des Hohlraumes
11, der Ausgussrinne
13 sowie der Deckflächen
2',3',3a', wobei Steckstifte
14 oder feste Stifte
15 das textile Flächengebilde
4 in seiner Lage fixieren. Da das flüssige Metall aus dem offenen Metallbehälter
1a,1c oder den zu öffnenden Metallbehälter
1b,1d entleert werden kann, ist der Wechsel des textilen Flächengebildes
4 kurzfristig durchführbar. Ein weiterer Vorteil des textilen Flächengebildes
4 ist dessen Zusammenlegbarkeit und sein geringes Gewicht das für deren Lagerhaltung
und Transport erhebliche Vorteile bedeutet. Durch die hohe thermische Stabilität des
textilen Flachengebildes
4 sind Vorwärmzeiten oder langsame Aufheizzeiten der offenen und geschlossenen Metallbehälter
1a,1b,1c,1d nicht erforderlich.
[0019] Zu einer zusätzlichen Reduzierung der Wärmeverluste durch Konvektion führt das aus
den Wärmeisolationsstoffen
3,3b fugenlos ausgestaltete nach oben offene Isolationsgehäuse, wobei der Wärmeisolationsstoff
3 aus einem gießbaren Glasschaum besteht und der Wärmeisolationsstoff
3b aus einem mit hohen Gewichten belastbaren faserkeramischen Material. Dies und die
optimale Wärmedämmung des offenen und geschlossenen Metallbehälters
1a,1b,1c,1d ermöglichen die Anordnung der Heizelemente
6,7,8 direkt im oder unmittelbar am Hohlraum
11, wobei die Heizelemente
8 durch eine dünne auswechselbare Platte
3d vor Flüssigmetall-Leckage geschützt sind. Durch diese direkte als auch indirekte
Übertragung der Wärmeenergie zum Warmhalten und Schmelzen von Metallen können Metallüberhitzungen
mit deren nachteiligen chemischen Reaktionen als auch einer erhöhten Gasaufnahme ausgeschlossen
werden.
[0020] Um das Schwap pen des flüssigen Metalls bei dessen Transport auszuschließen, ist
der Innenraum des Deckels
25 des geschlossenen Metallbehälters
1d mit einem kegelförmigen in das Flüssigmetall eintauchenden Wärmeisolationsstoff
3f ausgekleidet. Darauf hingewiesen werden soll noch, dass konstruktive Details durchaus
abweichend von den gezeigten Ausführungsbeispielen gestaltet sein können, ohne den
Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.
1. Offener und geschlossener Metallbehälter zum Warmhalten und Schmelzen von Metallen
sowie deren Flüssigmetalltransport mit Heizelementen (6,7,8) oder induktiver Beheizung (9,10), dadurch gekennzeichnet, dass der offene und geschlossene Metallbehälter (1a,1b,1c,1d) in dessen Innenraum Wärmeisolationsstoffe (3,3a,3b,3c,3e,3f ) einen offenen oder geschlossenen Hohlraum (11) ausbilden der mit einem textilen Flächengebilde (4) ausgekleidet ist, und dass der geschlossene Metallbehälter (1b) ein bewegliches Ofensteigrohr (20) aufweist.
2. Offener und geschlossener Metallbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der offene Metallbehälter (1a,1c) als Warmhalte-, Schöpf- und Schmelzofen und der geschlossene Metallbehälter (1b,1d) als Warmhalteofen, Niederdruck-Gießofen, Niederdruck-Metallförderofen sowie als Flüssigmetall-Transportbehälter
eingesetzt werden kann.
3. Offener und geschlossener Metallbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das einteilige, textile Flächengebilde (4) den Hohlraum (11), Ausgussrinnen (13) sowie Abdeckflächen (2',3',3a'), ein- oder mehrlagig, fugenlos auskleidet.
4. Offener und geschlossener Metallbehälter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen des ein- oder mehrlagigen textilen Flächengebildes (4) eine Beschichtung je nach Metallerfordernissen aufweist.
5. Offener und geschlossener Metallbehälter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde (4) aus Glas- oder Keramikfasern besteht.
6. Offener und geschlossener Metallbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der den Metallbehälterinnenraum ausbildende Wärmeisolationsstoff 3,3b ein fugenloses, nach oben offenes Isolationsgehäuse ausgestaltet.
7. Offener und geschlossener Metallbehälter nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeisolationsstoffe (3,3a,3b,3c,3e,3f) aus Glasschaum, Glasfaser, keramischen oder faserkeramischen Materialien bestehen
können.
8. Offener und geschlossener Metallbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzstoffe der im Metallbehälter (1a,1b,1d) angeordneten Heizelemente (6,7,8) aus Glas-, Glasfaser-, keramischen- oder faserkeramischen Materialien ausführbar
sind.
9. Offener und geschlossener Metallbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das einteilige, bewegliche Ofensteigrohr (20) auf dem Ofendeckel (16) durch eine Buchse (21) zentriert sowie geführt ist und durch eine Betätigungseinrichtung (23) bewegt wird.
10. Offener und geschlossener Metallbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der geschlossene Metallbehälter (1d) von einem zusätzlichen, verschließbaren Einzel- oder Sammelcontainer (28) aufgenommen wird.