[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft verschiedene Vorrichtungen für Luftspinnmaschinen
zur Herstellung von gesponnenem Garn aus einem Stapelfaserverband gemäss dem Oberbegriff
der unabhängigen Ansprüche 1, 2 und 3.
[0002] Unter Luftspinnmaschinen sind Vorrichtungen zu verstehen, die mindestens eine, üblicherweise
aber eine Vielzahl von Spinnstellen aufweisen, die jeweils aus einem zugeführten Faserlängsgebilde
bzw. Stapelfaserverband ein Garn herstellen, wobei der Garnbildungsprozess mit einer
Luftspinnmethode geschieht, das heisst, die Garnbildung geschieht durch Luft-Drallerteilung
in einer sogenannten Spinnbox. Die Spinnbox weist dafür jeweils einen Faserförderkanal
mit einer Faserführungsfläche für das Führen des Stapelfaserverbandes auf, an dessen
Ausgang eine Wirbelkammer vorhanden ist, welche ihrerseits eine Spindel mit einem
Garnführungskanal umfasst. Die Wirbelkammer enthält eine Fluideinrichtung, welche
eine Wirbelströmung um die Einlassmündung des Garnführungskanals der Spindel erzeugt.
Der Stapelfaserverband bzw. das Garn wird durch den Garnführungskanal abgezogen. Die
Wirbelströmung um die Einlassmündung des Garnführungskanals verursacht beim Abziehen
des Faserlängsgebildes ein Verdrehen der äusseren Fasern des Stapelfaserverbandes
um dessen inneren Kern. Auf diese Weise wird aus einem Stapelfaserverband ein Garn
hergestellt.
[0003] Für die Belieferung der Spinnbox mit dem Faserlängsgebilde bzw. Stapelfaserverband
wird ein Streckwerk verwendet. Das Streckwerk wird benötigt, um das Faserlängsgebilde,
welches in der Regel ein Faserband ist, zuerst auf die für den Spinnprozess geeignete
Feinheit zu verziehen.
[0004] Derartige Vorrichtungen sind in der Textiltechnik bekannt und werden bereits für
Luftspinnverfahren eingesetzt. Eine solche Vorrichtung offenbart beispielsweise die
Schrift EP 854 214 (äquivalent zu US 5,927,062). Es ist weiter bekannt, dass der Abstand
zwischen dem Klemmpunkt oder der Klemmlinie vom Auslaufwalzenpaar des Streckwerks
und der Einlassöffnung der Spindel einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität des
erzeugten Garnes hat. Aus der DE 41 05 108 C 2 (äquivalent zu US 5,146,740 und US
5,263,310) und insbesondere aus der DE 41 31 059 A 1 (äquivalent zu US 5,211,001)
ist bekannt, dass der Abstand zwischen der Klemmlinie des Streckwerk-Auslaufwalzenpaares
und der Mündung der Spindel ein bestimmtes Verhältnis zur durchschnittlichen Faserlänge
des Stapelfaserverbandes aufzuweisen hat, damit eine gute Garnqualität erzeugt werden
kann. Es wurde festgestellt, dass der genannte Abstand im Bereich zwischen der halben
und der eineinhalbfachen durchschnittlichen Faserlänge des Stapels betragen sollte,
damit dem gesponnenen Faden eine echte Drehung erteilt wird.
[0005] Die Figur 1 zeigt eine Spinnstelle 1 einer Luftspinnmaschine, wie sie aus dem Stand
der Technik bekannt ist. Eine Luftspinnmaschine weist eine Vielzahl solcher Spinnstellen
1 auf. Die einzelnen Elemente der Spinnstelle 1 sind in der Figur 1 schematisch dargestellt.
Man sieht, wie der Stapelfaserverband 3 durch das Streckwerk 4 geführt und dort verfeinert
wird. Das Streckwerk 4 liefert über die Streckwerk-Auslaufwalzen 6 den verfeinerten
Stapelfaserverband 3 an die Spinnbox 5. Die aus dem Streckwerk 4 gelieferten Stapelfasern
3 werden über den Faserförderkanal 17 in die Spinnbox 5 eingeführt. Vom Faserförderkanal
17 gelangen die Fasern in die Wirbelkammer 9 der Spinnbox 5, in welcher ein (nicht
dargestellter Luft-) Wirbel durch die Fluideinrichtung 16 erzeugt wird. Das Garn 2,
beziehungsweise der noch nicht versponnene Stapelfaserverband 3, wird durch den Garnführungskanal
18 einer in der Wirbelkammer 9 enthaltenen Spindel 8 abgezogen. Die Bildung des Garnes
2 aus dem Stapelfaserverband 3 geschieht an der Mündung der Spindel 8, indem den äusseren
Fasern des Stapelfaserverbandes 3 durch die Wirbelströmung in der Wirbelkammer 9 ein
Drall, beziehungsweise eine echte Drehung, erteilt wird. Das Streckwerk 4 und die
Spinnbox 5 sind auf dem Gestell 13 der Luftspinnmaschine fest montiert. Bei der Auslegung
und dem Zusammenbau der Maschine wird darauf geachtet, dass der Abstand I zwischen
der Klemmlinie 7 des Streckwerk-Auslaufwalzenpaares 6 und der Spindel 8, beziehungsweise
der Mündung der Spindel 8, einen geeigneten Betrag aufweist. Nachteilig an den Spinnstellen
gemäss des Standes der Technik ist, dass der Abstand I durch die Konstruktion der
Maschine fest vorgegeben ist und nicht verändert werden kann oder nur durch eine zeitaufwendige
und mühsame Demontage der Spinnbox 5 oder des Streckwerks 4 vom Gestell 13 allenfalls
demontiert und mittels Anpassung der Halterungen 19 verändert werden kann.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Konstruktion vorzusehen,
mit welcher der Abstand zwischen dem Streckwerk und der Spindel, beziehungsweise der
Mündung der Spindel, schnell und einfach neu eingestellt werden kann.
Die Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen 1, 2 und 3 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0008] Durch die Verwendung einer Verstelleinrichtung, mit welcher der Abstand I zwischen
der Klemmlinie 7 des Streckwerk-Auslaufwalzenpaares 6 und der Spindel 8, beziehungsweise
der Mündung der Spindel 8, verstellt werden kann, ist es möglich, den Abstand I auf
eine einfache und schnelle Weise neu einzustellen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung
ist, dass der Abstand I auf den optimalen Betrag für den gerade verarbeiteten Stapelfasertyp
eingestellt werden kann. Die Vorrichtung ermöglicht es auch, beim Verspinnen verschiedener
Stapelfasern (Sortimente) den Abstand I schneller auf den optimalen Wert umzustellen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass das Ermitteln des optimalen Betrages
für den Abstand I mittels Versuchsreihen ermöglicht wird. Zwischen den Versuchsreichen
kann der Abstand I schnell und einfach verändert werden.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den weiteren
Ansprüchen angegeben.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung und der Erfindungsgedanke anhand von in Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen erläutert. Es soll aber ausdrücklich darauf hingewiesen werden,
dass sich die Erfindung beziehungsweise der Erfindungsgedanke, nicht auf die in den
Beispielen gezeigten Ausführungsformen einschränkt. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Spinnstelle einer Luftspinnmaschine gemäss dem Stand der Technik mit festen Halterungen
19;
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform der Erfindung mit einer erfindungsgemässen Verstellvorrichtung
10;
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 4
- eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Verstellvorrichtung 10 in Form
eines Exzenters;
- Fig. 5
- eine montierte Verstellvorrichtung enthaltend einen Exzenter mit zugehörigem Exzenterlager;
- Fig. 6, 7 und 8
- verschiedene Ausführungsformen vom Exzenterlager.
[0011] Die Figur 1 zeigt eine herkömmliche Spinnstelle einer Luftspinnmaschine, wie sie
aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die einzelnen Elemente der Spinnstelle 1 wurden
bereits weiter vorne beschrieben, weshalb an dieser Stelle nicht mehr darauf eingegangen
wird. Im Gegensatz zu den erfindungsgemässen Vorrichtungen sind in der Figur 1 sowohl
die Spinnbox 5 als auch das Streckwerk 4 über die zugehörigen Halterungen 19 fest
auf dem Gestell 13 der Luftspinnmaschine eingebaut und nicht verstellbar. Durch diese
Bauweise ist es nicht möglich, wie bereits weiter vorne beschrieben, den Abstand I
zwischen Klemmlinie 7 des Streckwerk-Auslaufwalzenpaares 6 und der Mündung der Spindel
8 zu verstellen. Dies bedeutet, dass eine solche Maschine einen Abstand I aufweisen
muss, welcher für einen breiten Bereich an Stapelfasertypen ausgelegt ist. Dies bedeutet
aber gleichzeitig, dass der Abstand I nicht auf einen bestimmten Stapelfasertyp (das
heisst, auf eine bestimmte mittlere Stapelfaserlänge) jeweils optimiert werden kann.
Eine Neuanpassung des Abtandes I auf das zu verarbeitende Sortiment ist mit den Vorrichtungen
des Standes der Technik daher nicht vorgesehen und auch nicht möglich: Das Abmontieren
der Spinnbox 5 oder des Streckwerks 4 an jeder Spinnstelle einer Luftspinnmaschine
(welche eine Vielzahl solcher Spinnstellen aufweist) und deren erneuter Einbau nach
Anpassung oder Austausch der Halterungen 19 wäre für den Benutzer der Maschine ein
unzumutbar grosser Aufwand.
[0012] Die Figur 2 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung, bei welcher eine erfindungsgemässe
(schematisch dargestellte) Verstellvorrichtung 10 an der Spinnbox 5 vorgesehen ist
(anstelle der Halterung 19 aus der Figur 1). Anhand der Pfeile in der Figur ist erkennbar,
wie die Spinnbox 5 in Faserführungsrichtung verstellt werden kann, wodurch sich der
Abstand I verändert. Die Verstellvorrichtung 10 ist in der Figur 2 nur schematisch
dargestellt, denn für die konkrete Ausführungsform der Verstellvorrichtung bestehen
viele Möglichkeiten, die allesamt durch diese Anmeldung abgedeckt werden sollen. Die
restlichen Bauteile entsprechen den Elementen aus der Figur 1, weshalb hier nicht
mehr darauf eingegangen wird. Man sieht in der Figur 2 wie der Abstand I zwischen
der Klemmlinie 7 des Streckwerk-Auslaufwalzenpaares 6 und der Spindel 8, beziehungsweise
und dessen Mündung, verstellt, inbesondere stufenlos verstellt, werden kann. Das Streckwerk
4 ist dabei nach wie vor auf einer konventionellen Halterung 19 montiert.
[0013] Für die Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es unwesentlich, ob die Verstellvorrichtung
10, wie in der Figur 2, an der Spinnbox 5 vorgesehen ist oder ob die Verstellvorrichtung
10 am Streckwerk 4 anstelle einer konventionellen Halterung 19 verwendet wird. Wesentlich
ist, dass die Verstellvorrichtung eine Relativbewegung zwischen der Klemmlinie 7 und
der Spule 8 erlaubt. In der Figur 3 ist daher die Verstellvorrichtung 10 am Streckwerk
4 vorgesehen, während die Spinnbox 5 eine konventionelle Halterung 19 aufweist. Die
restlichen Elemente entsprechen der Beschreibung aus der Figur 1 und 2. Auch hier
ist die Verstellvorrichtung 10 nur schematisch dargestellt. Die mögliche Verstellung,
beziehungsweise Bewegung des Streckwerks 4, ist mit den Pfeilen angedeutet. Die Verstellvorrichtung
10 ist einerseits am Streckwerk 4 befestigt und andererseits am Gestell 13 der Spinnstelle,
beziehungsweise der Luftspinnmaschine.
[0014] In Figur 4 wird eine von vielen denkbaren und möglichen konkreten Ausführungsformen
der Verstellvorrichtung 10 dargestellt. Es soll nochmals darauf hingewiesen werden,
dass sich die Erfindung nicht nur auf die im folgenden beschriebene Ausführungsform
der Verstellvorrichtung beschränkt.
Die erfindungsgemässe Verstellvorrichtung kann beispielsweise, wie in dieser Figur
4 gezeigt, aus einem Exzenter 11 bestehen. Der Exzenter 11 weist eine exzentrisch
angeordnete Welle 20 auf. Die Funktionsweise eines Exzenters, wie er in der Figur
4 dargestellt ist, ist dem Fachmann bekannt. An dieser Stelle soll deshalb nicht näher
darauf eingegangen werden.
[0015] In der Figur 5 wird als Verstellvorrichtung ein Exzenter 11, wie er in der Figur
4 gezeigt ist, verwendet. Die Figur zeigt den Exzenter 11 im eingebauten Zustand (schematisch
dargestellt). Man sieht, wie der Exzenter 11 durch einen mittleren und zwei äussere
Exzenterlager 12 gehalten wird. Das mittlere Exzenterlager 12 dient der Lagerung der
exzentrischen Welle 20. Das mittlere Exzenterlager 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel
an der Spinnbox 5 befestigt. Die beiden äusseren Exzenterlager 12 sind beispielsweise
am Gestell der Spinnstelle, beziehungsweise der Luftspinnmaschine, befestigt (Befestigung
und Gestell nicht dargestellt). Durch das Verdrehen des Exzenters 11 (siehe Pfeil
am Exzenter 11) bewegt sich die exzentrische Welle 20, wodurch die Spinnbox 5 eine
Bewegung erfährt. Ist die Welle 20 des Exzenters 11 im Exzenterlager 12 wie in der
Figur 5 angeordnet, so erfährt die Spinnbox 5 eine Bewegung, die hauptsächlich in
Spinnrichtung 21 liegt. Die Bewegungskomponente der Spinnbox 5 normal zur Spinnrichtung
21 kann vernachlässigt werden, wenn der Exzenter 11 nur in einem bestimmten Bereich
verdreht wird, beziehungsweise, wenn die Dimensionsverhältnisse zwischen Exzenter
11, samt dessen exzentrisch angeordneten Welle 20, und der Spinnbox 5 entsprechend
gross gewählt werden. Da in der Figur 5 die äusseren Exzenterlager 12 fest, d.h. unbeweglich,
auf dem Gestell montiert sind (Gestell nicht gezeigt), führt die Spinnbox 5 eine Relativbewegung
zum Gestell und zu den äusseren Exzenterlager 12 sowie zum ebenfalls fest auf dem
Gestell montierten Streckwerk aus (Gestell und Streckwerk nicht gezeigt). Dies entspricht
einer Relativbewegung, wie sie die Spinnbox 5 in der Figur 2 ausführt. Die Relativbewegung
findet hauptsächlich in Spinnrichtung 21 statt.
[0016] Eine weitere, aber nicht gezeigte Variante der Figur 5 wäre, dass die äusseren Exzenterlager
12 nicht am Gestell (nicht gezeigt), sondern direkt mit dem Streckwerk 4 verbunden
wären. Durch Verdrehen des Exzenter 11 würde die Spinnbox 5 ebenfalls näher oder weiter
weg von dem Streckwerk positioniert werden.
[0017] Eine weitere Eigenheit dieser Vorrichtung ist es, dass die Spinnbox 5 auch um die
exzentrische Welle 20 geschwenkt werden kann (siehe Schwenkrichtung 22). Die Schwenkbarkeit
der Spinnbox 5 um die Achse 20 hat den Vorteil, dass diese durch das Ausschwenken
besser gewartet werden kann.
[0018] Die Figuren 6, 7 und 8 zeigen verschiedene Ausführungsformen für die Exzenterlager.
Die Figur 6 zeigt austauschbare Exzenterlager 12.1 und 12.2. Diese beiden Exzenterlager
zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Bohrungen 14 für die Aufnahme der Exzenterwelle
11 an unterschiedlichen Stellen aufweisen. Die Exzenterlager 12.1 und 12.2 weisen
für ihre Befestigung Schwalbenschwänze 15 auf, womit sie auf dem Gestell oder auf
dem zu verstellenden Bauteil befestigt werden können. Durch die Verwendung von verschiedenen
Exzenterlagern 12.1 und 12.2 kann die Anpassung des Abstandes L zweistufig erfolgen:
Zum einen kann durch die Verwendung verschiedener Exzenterlagern 12.1 und 12.2 der
Abstand I stufenweise verstellt werden (erste Stufe Grobeinstellung). Zum anderen
kann dann durch den Exzenter der Abstand I noch genau eingestellt werden (zweite Stufe
Feineinstellung). Auf diese Weise ist es möglich, eine Grob- und eine Feinverstellung
des Abstandes I zu bewirken. Dies hat den Vorteil, dass der Abstand für jede mittlere
Stapellänge, beziehungsweise für jeden Stapelfasertyp, optimal über einen sehr grossen
Bereich mit einer Verstellvorrichtung eingestellt werden kann. Austauschbaren Exzenterlager
wie die Elemente 12.1 und 12.2 können sowohl am Gestell als auch am zu verstellenden
Bauteil benutzt werden (siehe Beispiel in Figur 5).
[0019] Die Figur 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bei diesem Beispiel
ist das Exzenterlager 12.3 nicht austauschbar, sondern verschiebbar am Gestell 13
(Maschinengestell, beziehungsweise Gestell der Spinnstelle) befestigt. Das verschiebbare
Exzenterlager 12.3 kann, wie in diesem Ausführungsbeispiel gezeigt, mit einer Feder
und einer Schraube in einer Führung verschiebbar gelagert sein. Diese Ausführungsform
der Verstellvorrichtung hat den Vorteil, dass die Verstellbarkeit des Abstandes I
über einen sehr weiten Bereich erfolgen kann.
[0020] Die Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Exzenterlagers 12.4 mit aussermittig
angeordneter Bohrung 14.1. In dieser Ausführungsform kann das Exzenterlager 12.4 in
zwei Positionen eingebaut werden: Dank der aussermittig angeordneten Bohrung 14.1
kann das Lager 12.4 auch um 180 ° verdreht eingebaut werden. Dadurch ändert sich der
Abstand I zwischen Klemmlinie 7 und Mündung der Spindel 8 (siehe vorangehende Figuren)
um den Betrag d. Das drehbare Exzenterlager 12.4 mit aussermittig angeordneter Bohrung
14.1 wird bevorzugt als Lager am zu verstellenden Bauteil gewählt, kann aber auch
als Exzenterlager am Gestell verwendet werden.
[0021] Die Erfindung und der Erfindungsgedanke sind nicht nur auf die Vorrichtungen einer
Luftspinnmaschine mit einem Streckwerk eingeschränkt. Insbesondere kann anstelle eines
Streckwerks auch eine andere Verfeinerungseinrichtung verwendet werden, wie beispielsweise
eine Auflösewalze mit nachfolgender Klemmeinheit, welche die Klemmung (analog zur
Klemmlinie des Streckwerkes) verursacht.
Im Weiteren ist es für die Erfindung nicht wesentlich, welches Bauteil schlussendlich
verstellt wird, ob dies die Spinnbox oder die Verfeinerungsvorrichtung, beziehungsweise
das Streckwerk, ist. Es wäre auch denkbar, dass die Verstellvorrichtungen mehrerer
oder jeder Spinnstelle mechanisch (z.B. durch eine Achse) oder steuerungstechnisch
gekoppelt sind. Dadurch wäre es möglich, dass von einer zentralen Steuereinheit der
Luftspinnmaschine aus die Spinndistanz (Abstand I) sämtlicher Verstellvorrichtungen
gemeinsam verstellt werden können.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf die explizit genannten Möglichkeiten und Ausführungsformen
beschränkt. Diese Varianten sind vielmehr als Anregung für den Fachmann gedacht, um
die Erfindungsidee möglichst günstig umzusetzen. Von den beschriebenen Ausführungsformen
sind daher leicht weitere vorteilhafte Anwendungen und Kombinationen ableitbar, die
ebenfalls den Erfindungsgedanken wiedergeben und durch diese Anmeldung geschützt werden
sollen. Einige der offenbarten Merkmale wurden in dieser Beschreibung kombiniert beschrieben
und werden in den folgenden Ansprüchen kombiniert beansprucht. Es ist aber auch denkbar,
einzelne Merkmale dieser Beschreibung für sich alleine oder in einer andern Kombination
in Anwendung des Erfindungsgedankens zu beanspruchen. Die Anmelderin behält sich daher
ausdrücklich vor, allenfalls andere Kombinationen in Anwendung des Erfindungsgedankens
vorzusehen.
Legende
[0023]
- 1
- Spinnstelle
- 2
- gesponnenes Garn
- 3
- Stapelfaserverband
- 4
- Streckwerk
- 5
- Spinnbox
- 6
- Auslaufwalzenpaar
- 7
- Klemmlinie
- 8
- Spindel
- 9
- Wirbelkammer
- 10
- Verstellvorrichtung
- 11
- Exzenter
- 12
- Exzenterlager
- 13
- Gestell
- 14
- Bohrung
- 14.1
- aussermittig angeordnete Bohrung
- 15
- Schwalbenschwanz
- 16
- Fluideinrichtung
- 17
- Faserförderkanal
- 18
- Garnführungskanal
- 19
- Halterungen
- 20
- exzentrische Welle
- 21
- Spinnrichtung
- 22
- Schwenkrichtung
- I
- Abstand zwischen Klemmlinie des Streckwerk-Auslaufwalzenpaares und Spindel
- 12.1
- austauschbares Exzenterlager
- 12.2
- austauschbares Exzenterlager
- 12.3
- verschiebbares Exzenterlager
- 12.4
- Exzenterlager mit aussermittig angeordneter Bohrung
- d
- Abstandsänderung bei Drehung des Exzenterlagers 12.4
1. Spinnstelle (1) einer Luftspinnmaschine für die Herstellung von gesponnenem Garn (2)
aus einem Stapelfaserverband (3), enthaltend ein Streckwerk (4) mit einer daran anschliessenden
Spinnbox (5), wobei das Streckwerk (4) ein Streckwerk-Auslaufwalzenpaar (6) mit einer
Klemmlinie (7) aufweist und die Spinnbox (5) eine Wirbelkammer (9) mit einer Spindel
(8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstellvorrichtung (10) vorhanden ist zum Verstellen des Abstandes (I) zwischen
der Klemmlinie (7) des Streckwerk-Auslaufwalzenpaares (6) und der Spindel (8).
2. Spinnbox (5) für Luftspinnmaschinen zur Herstellung von gesponnenem Garn (2) aus einem
Stapelfaserverband (3), mit einer Wirbelkammer (9), welche bevorzugt eine Spindel
(8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Spinnbox (5) eine Verstellvorrichtung (10) zugeordnet ist, welche zum Verstellen
der Position der Spinnbox (5) dient.
3. Streckwerk (4) für Luftspinnmaschinen zur Herstellung von gesponnenem Garn (2) aus
einem Stapelfaserverband (3), mit einem Streckwerk-Auslaufwalzenpaar (6) mit einer
Klemmlinie (7), dadurch gekennzeichnet, dass
dem Streckwerk (4) eine Verstellvorrichtung (10) zugeordnet ist, welche zum Verstellen
der Position des Streckwerkes (4) dient.
4. Verstellvorrichtung (10) nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung (10) aus einem Exzenter (11) besteht.
5. Verstellvorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzenter (11) Exzenterlager (12, 12.1, 12.2, 12.3) aufweist, welche am Gestell
(13) oder am verstellbaren Element (4, 5) austauschbar oder verschiebbar befestigt
sind.
6. Exzenterlager (12.3) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Exzenterlager (12.3) in einer Führung am Gestell (13) mittels einer Schraube
und einer Feder verschiebbar gelagert ist.
7. Exzenterlager (12.4) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Exzenterlager (12.4) eine aussermittig angeordnete Bohrung (14.1) für die Aufnahme
der Exzenterwelle (11) aufweist, wobei das Exzenterlager (12.4) in verschiedenen Positionen
einbaubar ist.
8. Verstellvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzenter (11) Exzenterlager (12) aufweist, welche das Verschwenken des verstellbaren
Elementes (4, 5) erlauben.
9. Luftspinnmaschine mit mehreren Spinnstellen (1), welche mit Verstellvorrichtungen
(10) nach einem der vorangehenden Ansprüche ausgestattet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtungen (10) derart miteinander gekoppelt sind, dass sie von einer
zentralen Steuereinheit gemeinsam verstellt werden können.