(19)
(11) EP 1 413 772 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.04.2004  Patentblatt  2004/18

(21) Anmeldenummer: 03021586.7

(22) Anmeldetag:  25.09.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F15B 1/26, F15B 21/04, F04B 23/02, F04B 23/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 22.10.2002 DE 10249337

(71) Anmelder: Bosch Rexroth AG
97816 Lohr (DE)

(72) Erfinder:
  • Herr, Alfons
    97833 Frammersbach (DE)

   


(54) Geräuscharmes Hydraulikaggregat


(57) Ein geräuscharmes Hydraulikaggregat ist in der Art eines allseitig geschlossenen quaderförmigen Rahmens (10) ausgebildet. Auf einer Grundplatte (11) ist ein Vorratsbehälter (13) für hydraulisches Druckmittel angeordnet, wobei die Grundplatte (11) den Boden des Vorratsbehälters bildet. Der Vorratsbehälter bildet mindestens zwei Wände des Rahmens. Weitere Wände des Rahmens sind als Dämmwände (20,33) ausgebildet. Innerhalb des Rahmens sind mehreren Motor-Pumpe-Gruppen (40,41,42) an der Grundplatte gehalten. Um die Anzahl der Motor-Pumpe-Gruppen erhöhen zu können, ohne die Größe der einzelnen Dämmwände in gleichem Maße erhöhen zu müssen, bildet der Vorratsbehälter zwei Seitenwände (13a und 13b, 13c und 13d) des Rahmens, wobei eine Querwand (13e) die beiden Seitenwände derart miteinander verbindet, daß der Vorratsbehälter (13) einen H-förmigen Querschnitt aufweist. Die Motor-Pumpe-Gruppen sind in zwei Aufnahmeräumen (25,32) angeordnet, die sich jeweils zwischen der Querwand und zwei an diese angrenzenden, einander gegenüberliegenden Abschnitten der Seitenwände des Vorratsbehälters erstrecken.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein geräuscharmes Hydraulikaggregat, das in der Art eines allseitig geschlossenen quaderförmigen Rahmens ausgebildet ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein derartiges Hydraulikaggregat ist aus der Zeitschrift "Technische Rundschau", 2001, Nr. 6, Seiten 34 und 35, insbesondere Bild 2 und die zugehörige Beschreibung, bekannt. Ein Vorratsbehälter für hydraulisches Druckmittel in U-Form umschließt von drei Seiten eine Motor-Pumpe-Gruppe, die aus einem luftgekühlten Elektromotor und einer von diesem angetriebenen Pumpe gebildet ist. Der Vorratsbehälter bildet dabei drei Seitenwände eines quaderförmigen Rahmens, dessen Boden von einer Grundplatte gebildet ist. Der Rahmen ist seitlich durch eine erste Dämmwand abgeschlossen, die so zwischen den Schenkeln des Vorratsbehälters angeordnet ist, daß sie die vierte Seitenwand des quaderförmigen Rahmens bildet. Nach oben ist der quaderförmige Rahmen durch eine zweite Dämmwand abgeschlossen, die auf dem Vorratsbehälter aufliegt und die Decke des Rahmens bildet. Die Motor-Pumpe-Gruppe ist waagerecht liegend in einem Aufnahmeraum angeordnet, der von der Grundplatte, drei von dem Vorratsbehälter gebildeten Seitenwänden sowie zwei Dämmwänden umschlossen ist. Die Motor-Pumpe-Gruppe ist über Schwingungsdämpfer an der Grundplatte des Rahmens gehalten. Diese konstruktive Ausgestaltung des Hydraulikaggregats ermöglicht eine sehr gute Geräuschdämpfung. Die seitliche Dämmwand und die ebenfalls als Dämmwand ausgebildete Decke lassen sich leicht in den Rahmen einsetzen und bei Bedarf wieder von dem Rahmen lösen. Dies erleichtert nicht nur bei der Fertigung des Hydraulikaggregats die Montage der einzelnen Komponenten im Inneren des Rahmens sondern erlaubt auch später eine gute Zugänglichkeit der einzelnen Komponenten, z. B. für Wartungsarbeiten oder Reparaturen.

[0003] Diese Hydraulikaggregate wurden in der Weise weiter entwikkelt, daß in dem Aufnahmeraum mehrere Motor-Pumpe-Gruppen nebeneinander angeordnet sind. Derartige Konstruktionen benötigen eine größere Grundfläche als Hydraulikaggregate mit nur einer Motor-Pumpe-Gruppe. Dies führt zu einer entsprechenden Vergrößerung der Fläche der seitlichen Dämmwand und der oberen Dämmwand. Damit sich die Dämmwände nicht durchbiegen, sind zusätzliche konstruktive Maßnahmen, wie eine Verstärkung der Dämmwände oder zusätzliche Abstützungen erforderlich. Diese Maßnahmen führen, insbesondere im Fall der oberen Dämmwand, zu einer Erhöhung ihres Gewichts und/oder im Fall von zusätzlichen Abstützungen zu einer Verschlechterung der Zugänglichkeit des Aufnahmeraums bei der Montage, Wartung und Reparatur.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hydraulikaggregat der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine Erhöhung der Anzahl der Motor-Pumpe-Gruppen erlaubt, ohne die einzelnen Dämmwände entsprechend der Grundfläche des Hydraulikaggregats vergrößern zu müssen.

[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Die Unterteilung des Rahmens in zwei getrennte Aufnahmeräume erlaubt es, für die obere Wand des Rahmens des Hydraulikaggregats Dämmplatten zu verwenden, deren Fläche kleiner als die gesamte Grundfläche des Hydraulikaggregats ist. In gleicher Weise können für die den Rahmen seitlich abschließende Wand Dämmplatten verwendet werden, deren Breite kleiner als die gesamte Länge der Grundplatte ist. Die Verbindung der Seitenwände des Vorratsbehälters durch die Querwand erlaubt darüber hinaus eine besonders stabile Konstruktion des Rahmens des Hydraulikaggregats, ohne daß die Zugänglichkeit der Aufnahmeräume behindernde zusätzliche Abstützungen erforderlich sind.

[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Ein symmetrischer Aufbau ergibt sich, wenn die Motor-Pumpe-Gruppen gleichmäßig auf die beiden Aufnahmeräume verteilt sind. Wenn die Motor-Pumpe-Gruppen in den Aufnahmeräumen derart nebeneinander liegend angeordnet sind, daß die Pumpen der Querwand zugewandt sind, lassen sich besonders kurze Saugleitungen realisieren.

[0007] Die Erfindung wird im folgenden mit ihren weiteren Einzelheiten anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Figur 1
einen waagerechten Schnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Hydraulikaggregat und
Figur 2
einen senkrechten Schnitt durch das in der Figur 1 dargestellte Hydraulikaggregat.


[0008] Die Figur 1 zeigt einen waagerechten Schnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Hydraulikaggregat, der entlang der in der Figur 2 mit C - D bezeichneten Linie geführt ist. Die Figur 2 zeigt einen senkrechten Schnitt durch das Hydraulikaggregat, der entlang der in der Figur 1 mit A - B bezeichneten Linie geführt ist. Da sich die Figuren 1 und 2 in ihrer Darstellung des Hydraulikaggregats jeweils ergänzen, bezieht sich die folgende Beschreibung sowohl auf die Figur 1 als auch auf die Figur 2.

[0009] Das Hydraulikaggregat weist die Form eines allseitig geschlossenen quaderförmigen Rahmens 10 auf. Den Boden des Rahmens 10 bildet eine Grundplatte 11, die aus zwei ineinander gestellten und miteinander verschweißten Wannen 11u und 11o gebildet ist. Während die untere Wanne 11u auf einem Fundament 12 aufliegt, ist an der oberen Wanne 11o ein H-förmiger Vorratsbehälter 13 für die Aufnahme von Hydraulikflüssigkeit gehalten. Die Wanne 11o bildet den Boden des Vorratsbehälters 13. Zwei Abschnitte 13a und 13b des Vorratsbehälters 13 bilden eine erste Seitenwand des Rahmens 10. Zwei weitere Abschnitte 13c und 13d des Vorratsbehälters 13 bilden eine zweite Seitenwand des Rahmens 10. Die beiden Seitenwände des Rahmens 10 sind durch eine Querwand 13e verbunden. Zwischen den Abschnitten 13a und 13c des Vorratsbehälters 13 ist eine erste seitliche Dämmwand 15 angeordnet, die eine weitere Seitenwand des Rahmens 10 bildet. Die Dämmwand 15 liegt an zwei senkrecht angeordneten Winkelprofilen 16, 17 sowie an zwei waagerecht angeordneten Winkelprofilen 18, 19 an. Zwischen den Abschnitten 13b und 13d des Vorratsbehälters 13 ist eine zweite seitliche Dämmwand 20 angeordnet, die die vierte Seitenwand des Rahmens 10 bildet. Die Dämmwand 20 liegt an zwei senkrecht angeordneten Winkelprofilen 21, 22 sowie an zwei waagerecht angeordneten Winkelprofilen 23, 24 an.

[0010] Der Abschnitt 13a, die Querwand 13e, der Abschnitt 13c und die Dämmwand 15 umschließen einen ersten Aufnahmeraum 25, der nach unten durch die Grundplatte 11 und nach oben durch eine Dämmwand 28 abgeschlossen ist. Die Dämmwand 28 liegt auf dem Winkelprofil 18, auf einem an dem Abschnitt 13a gehaltenen Winkelprofil 29, einem an der Querwand 13e gehaltenen Winkelprofil 30 sowie auf einem in den Figuren 1 und 2 nicht sichtbaren weiteren Winkelprofil, das an dem Abschnitt 13c gehalten ist, auf. Der Abschnitt 13b, die Querwand 13e, der Abschnitt 13d und die Dämmwand 20 umschließen einen zweiten Aufnahmeraum 32, der nach unten durch die Grundplatte 11 und nach oben durch eine weitere Dämmwand 33 abgeschlossen ist. Die Dämmwand 33 liegt auf dem Winkelprofil 24, auf einem an dem Abschnitt 13b gehaltenen Winkelprofil 35, auf einem an der Querwand 13e gehaltenen Winkelprofil 36 sowie auf einem in den Figuren 1 und 2 nicht sichtbaren weiteren Winkelprofil, das an dem Abschnitt 13d gehalten ist, auf.

[0011] In dem Aufnahmeraum 25 sind drei Motor-Pumpe-Gruppen 40, 41, 42 nebeneinander angeordnet. Jede der Motor-Pumpe-Gruppen weist einen Elektromotor M auf, der jeweils zwei Hydropumpen P1 und P2 antreibt. Der Elektromotor M ist an einem Motorträger T befestigt, der seinerseits über Dämpfungselemente D an der oberen Wanne 11o der Grundplatte 11 gehalten ist. Die Motor-Pumpe-Gruppen 40 bis 42 sind liegend angeordnet. Die Pumpen P1 und P2 sind der Querwand 13e zugewandt. Von der Pumpe P1 führt eine Saugleitung S1 in die Querwand 13e des Vorratsbehälters 13 für das hydraulische Druckmittel. In gleicher Weise führt von der Pumpe P2 eine Saugleitung S2 in die Querwand 13e. Diese Maßnahme erlaubt es, die Saugleitungen S1 und S2 der Pumpen P1 bzw. P2 kurz zu halten.

[0012] In dem zweiten Aufnahmeraum 32 sind drei weitere Motor-Pumpe-Gruppen 44, 45, 46 nebeneinander liegend angeordnet. Die Motor-Pumpe-Gruppen 44 bis 46 weisen ebenfalls einem Elektromotor M auf, der jeweils zwei an ihm gehaltene Hydropumpen P1 und P2 antreibt. Die Pumpen P1 und P2 der Motor-Pumpe-Gruppen 44 bis 46 sind wie die entsprechenden Pumpen der Motor-Pumpe-Gruppen 40 bis 42 der Querwand 13e zugewandt, wobei von den Pumpen P1 und P2 je eine Saugleitung S1 bzw. S2 in die Querwand 13e des Vorratsbehälters 13 für das hydraulische Druckmittel führt.

[0013] Im Gegensatz zu einem beim Stand der Technik eingesetzten Vorratsbehälter mit einem U-förmigen Querschnitt, bei dem sich die Dämmwände über sämtliche Motor-Pumpe-Gruppen erstrecken, brauchen die Dämmwände 15, 20, 28 und 33 bei einem Vorratsbehälter mit H-förmigem Querschnitt gemäß der Erfindung jeweils nur einen der Aufnahmeräume 25 bzw. 32 zu verschließen. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Vorratsbehälters 13 ermöglicht daher Dämmwände, die kleinere Abmessungen besitzen als dies beim Stand der Technik der Fall ist.

[0014] Abweichend von dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem die einzelnen Motor-Pumpe-Gruppen liegend in den beiden Aufnahmeräumen angeordnet sind, ist es auch möglich, die Motor-Pumpe-Gruppen stehend anzuordnen, wobei der Elektromotor vorzugsweise jeweils oberhalb der Hydropumpe (bzw. der Hydropumpen) angeordnet ist.


Ansprüche

1. Geräuscharmes Hydraulikaggregat, das in der Art eines allseitig geschlossenen quaderförmigen Rahmens ausgebildet ist,

- mit einer den Boden des Rahmens bilden Grundplatte,

- mit einem Vorratsbehälter für hydraulisches Druckmittel, der mindestens zwei Wände des Rahmens bildet,

- mit mehreren an der Grundplatte gehaltenen Motor-Pumpe-Gruppen, die aus je einem Elektromotor und mindestens einer von diesem angetriebenen Pumpe gebildet sind, und

- bei dem die weiteren Wände des Rahmens als Dämmwände ausgebildet sind,

dadurch gekennzeichnet,

- daß der Vorratsbehälter (13) zwei Seitenwände (13a und 13b, 13c und 13d) des Rahmens (10) bildet,

- daß eine Querwand (13e) die beiden Seitenwände (13a und 13b, 13c und 13d) derart miteinander verbindet, daß der Vorratsbehälter (13) H-förmigen Querschnitt aufweist, wobei sich zwischen der Querwand (13e) und zwei an diese angrenzenden, einander gegenüberliegenden Abschnitten (13a und 13c, 13b und 13d) der Seitenwände (13a und 13b, 13c und 13d) je ein Aufnahmeraum (25, 32) erstreckt, und

- daß die Motor-Pumpe-Gruppen (40 bis 42, 44 bis 46) in den Aufnahmeräumen (25, 32) angeordnet sind.


 
2. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Motor-Pumpe-Gruppen (40 bis 42, 44 bis 46) gleichmäßig auf die Aufnahmeräume (25, 32) verteilt sind.
 
3. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Motor-Pumpe-Gruppen (40 bis 42, 44 bis 46) derart nebeneinander liegend angeordnet sind, daß die Pumpen (P1, P2) der Querwand (13e) zugewandt sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht