[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beleimen einer bewegten Bahn, insbesondere
einer streifenförmigen Zigarettenpapierbahn in einer Zigarettenstrangmaschine oder
von Faltschachtelzuschnitten in einer Zigarettenverpackungsmaschine, umfassend eine
Kontakt-Leimdüse, die an ein mit Leim gefülltes Reservoir angeschlossen ist, wobei
der Leim mittels Fördermitteln aus dem Reservoir der Kontakt-Leimdüse zugeführt und
im Bereich einer Austrittsöffnung aus dieser heraus gefördert und auf die sich an
der Kontakt-Leimdüse vorbei bewegenden Bahn aufgetragen wird.
[0002] Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Beleimen einer bewegten Bahn,
insbesondere einer streifenförmigen Zigarettenpapierbahn in einer Zigarettenstrangmaschine
oder von Faltschachtelzuschnitten in einer Zigarettenverpackungsmaschine, wobei die
wahlweise kontinuierlich oder intermittierend bewegte Bahn an einer Kontakt-Leimdüse
vorbei gefördert und mittels der Kontakt-Leimdüse mit Leim versehen wird.
[0003] Bei der Zigarettenherstellung werden einzelne oder mehrere Tabakstränge mit Zigarettenpapier
umhüllt, das nach der Beleimung zur Bildung des endgültigen Zigarettenstrangs geschlossen
wird. Bei der Herstellung von Zigarettenverpackungen werden die Faltschachtelzuschnitte
an definierten Stellen mit Leim versehen. Zum Beleimen werden das streifenförmige
Zigarettenpapier bzw. ein freiliegender Rand desselben, die Faltschachtelzuschnitte
oder andere Bahnen an einer Vorrichtung zum Beleimen, genauer an einer Leimdüse vorbei
gefördert. Üblicherweise handelt es sich dabei um eine Kontakt-Leimdüse, die an der
bewegten Bahn, nämlich z.B. am Zigarettenpapier anliegt und den Leim auf dem kontinuierlich
an der Kontakt-Leimdüse vorbei geförderten Zigarettenpapier aufbringt. Bei der Beleimung
anderer bewegter Bahnen, z.B. Faltschachtelzuschnitten, kann die Kontakt-Leimdüse
auch in einem geringen Abstand zu den intermittierend an der Kontakt-Leimdüse vorbei
bewegten Faltschachtelzuschnitten angeordnet sein. Bei der Beleimung des Zigarettenpapiers,
der Faltschachtelzuschnitte oder dergleichen stellt sich allerdings eine schleichende
Verschmutzung der Kontakt-Leimdüse ein. Insbesondere bilden sich in Transportrichtung
der bewegten Bahn hinter der Kontakt-Leimdüse, und zwar üblicherweise in einem durch
eine Außenwand der Kontakt-Leimdüse und der bewegten Bahn gebildeten spitzen Winkel,
sogenannte "Leimnasen". Diese sich langsam vergrößernden und durch Staub zusätzlich
belasteten Leimnasen reißen nach einiger Zeit undefiniert ab und werden beim Beleimen
von Zigarettenpapier in Transportrichtung des Zigarettenpapiers mitgerissen. Dabei
kommt es häufig zum Strangbruch, was wiederum zu einem Maschinenstillstand führt.
Bei der Beleimung von Faltschachtelzuschnitten bilden sich z.B. zwischen der Kontakt-Leimdüse
und den Zuschnitten aus dem Leimüberschuß als Stalagmiten und Stalaktiten bezeichnete
Leimnasen, die zur Verstopfung der Düse und zum Unterbrechen des Prozesses führen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die
geeignet ist, den Leimüberschuß zu beseitigen bzw. die Bildung von Leimnasen zu verhindern.
Des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, das den Leimüberschuß
beseitigt bzw. die Bildung von Leimnasen verhindert.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß im Bereich der Austrittsöffnung der Kontakt-Leimdüse eine Zuführung zum Zuführen
eines zur Verflüssigung des Leims geeigneten Stoffes derart angeordnet ist, daß der
Stoff in Transportrichtung der bewegten Bahn direkt hinter die Kontakt-Leimdüse zuführbar
ist. Mit dieser erfindungsgemäßen Ausführung ist es auf überraschend einfache und
wirkungsvolle Weise möglich, die Bildung eines Leimüberschusses, insbesondere in Form
der bereits angesprochenen Leimnasen, zu verhindern, da der zusätzlich zugeführte
Stoff unmittelbar nach Entstehen bzw. Aufstauen des Leimüberschusses zu dessen Verflüssigung
führt, bzw. bereits gehärteten Leimüberschuß verflüssigt. Dadurch, daß der Leim in
Transportrichtung der bewegten Bahn hinter der Kontakt-Leimdüse verflüssigt bzw. verdünnt
werden kann, wird der überschüssige Leim sofort aus dem "Gefahrenbereich", also dem
zwischen Kontakt-Leimdüse und bewegter Bahn gebildeten Kontaktbereich, geführt, so
daß ein Aushärten von Leim an der Kontakt-Leimdüse, und damit eine Verschmutzung derselben
wirksam vermieden wird bzw. der Leim sich gar nicht erst festsetzen kann.
[0006] Vorteilhafterweise ist die Zuführung als Kapillare ausgebildet. Die besonders dünne
Ausbildung der Zuführung - mit anderen Worten der besonders kleine Durchmesser der
Röhre - stellt zum einen sicher, daß nur eine minimale, unbedingt für die Verflüssigung/Verdünnung
erforderliche Menge des Stoffes in den Bereich hinter die Kontakt-Leimdüse gebracht
wird. Zum anderen wird durch die Kapillare gewährleistet, daß sich in der Zuführung
selbst stets eine Säule des zuzuführenden Stoffes hält, selbst wenn das Zuführen unterbrochen
wird, so daß sich innerhalb der Zuführung keine Luft ansammelt.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Zuführung Bestandteil
einer Dosiereinheit, die einen Druckregler, einen Speicher zur Aufnahme des Stoffes,
ein Leitungssystem, einen Feinfilter, ein Feindosierventil, ein Wegeventil sowie eine
Steuereinheit umfaßt. Dadurch, daß die Zuführung Bestandteil einer Dosiereinheit ist,
kann auf besonders exakte Weise eine individuelle Einstellung und Steuerung der benötigten
Stoffmenge sowie der für die Zuführung geeigneten Zeitpunkte erfolgen. Insbesondere
kann der Volumenstrom des Stoffes besonders fein variiert werden. Auch besteht die
Möglichkeit, je nach Anwendungsfall automatisiert eine kontinuierliche oder getaktete
Zuführung des Stoffes zu ermöglichen.
[0008] Besonders vorteilhaft ist die modulartige Ausgestaltung der Dosiereinheit. Dadurch
können auf besonders einfache Weise bestehende Maschinen, wie z.B. Zigarettenstrangmaschinen,
Zigarettenverpackungsmaschinen oder dergleichen mit einer herkömmlichen Vorrichtung
zum Auftragen von Leim, nachgerüstet werden, was einerseits den Wartungsaufwand und
andererseits die Kosten senkt.
[0009] Des weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Schritten der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß in Transportrichtung der bewegten Bahn direkt hinter
der Kontakt-Leimdüse ein zur Verflüssigung des Leims geeigneter Stoff zugeführt wird.
Dadurch kann sich der Leimüberschuß gar nicht erst verfestigen und/oder aufbauen bzw.
sich ansammelnder Leimüberschuß wird sofort quasi "weggespült". Die durch den Leimüberschuß
gebildeten Leimnasen entstehen nicht bzw. werden sofort verflüssigt, so daß die Gefahr
des Strangbruchs und der Verstopfung der Düse vermieden wird.
[0010] Vorteilhafterweise wird der Stoff taktweise zugeführt. Dadurch wird zum einen sichergestellt,
daß stets ausreichend Stoff vorhanden ist, um die Leimnasen/den Leimüberschuß zu verdünnen
bzw. zu verflüssigen und somit die Bildung von Leimnasen zu verhindern. Zum anderen
wird die Zufuhr des Stoffes jedoch auf das notwendige Maß beschränkt, so daß der zugeführte
Stoff auch durch die bewegte Bahn, z.B. das Zigarettenpapier, absorbiert werden kann.
[0011] Weitere bevorzugte Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer
Vorrichtung zum Auftragen von Leim, anhand der auch das Verfahren beschrieben wird,
ist in der Zeichnung dargestellt. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer (nur teilweise dargestellten) Vorrichtung zum
Auftragen von Leim mit einer zugeordneten Dosiereinheit, und
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung der Konatkt-Leimdüse gemäß Figur 1 im Schnitt.
[0012] Die anhand der Figuren 1 und 2 beschriebene Vorrichtung dient vorzugsweise zum Beleimen
von Zigarettenpapier. Es sind jedoch auch andere Verwendungszwecke möglich, bei denen
Leim auf einen üblicherweise bewegten Gegenstand, z.B. auf Faltschachtelzuschnitte,
aufgebracht wird.
[0013] Bei der gezeigten Vorrichtung handelt es sich um eine übliche und bekannte Vorrichtung
10 zum Auftragen von Leim 11, so daß wesentliche Komponenten der Leim-Vorrichtung
nicht explizit dargestellt sind. Die Vorrichtung 10 umfaßt im wesentlichen eine Kontakt-Leimdüse
12, die an ein mit Leim 11 gefülltes (nicht dargestelltes) Reservoir angeschlossen
ist. Der Leim 11 wird mittels (ebenfalls nicht dargestellter) Fördermittel aus dem
Reservoir der Kontakt-Leimdüse 12 zugeführt und im Bereich einer Austrittsöffnung
13 aus dieser herausgeführt.
[0014] Im Bereich der Kontakt-Leimdüse 12, genauer im Bereich der Austrittsöffnung 13 ist
eine separate, von extern gespeiste Zuführung 14 angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform
ist die Zuführung als eine Kapillare 15 ausgebildet. Das bedeutet, daß es sich um
ein Röhrchen mit sehr geringem Durchmesser handelt. Vorzugsweise ist der Durchmesser
der Kapillare 15 bzw. eines Kanals 16 innerhalb der Kapillare 15 nicht größer als
2mm. Die Kapillare 15 ist in der gezeigten Ausführungsform getrennt von der Kontakt-Leimdüse
12 als ein separates Element ausgebildet und derart an der Kontakt-Leimdüse 12 angebracht,
daß es an seinem freien Ende 17 bündig mit dem freien Ende 18 der Kontakt-Leimdüse
12 abschließt bzw. bevorzugt geringfügig mit Bezug auf das zu beleimende Zigarettenpapier
19 gegenüber dem freien Ende 18 zurückversetzt ist. Vorzugsweise beträgt der Abstand
zwischen dem Zigarettenpapier 19 und dem freien Ende 17 mindestens 0,3mm. Die Kapillare
15 ist mit einem geringen Abstand d zur Kontakt-Leimdüse 12 angeordnet, wobei der
Abstand d zweckmäßigerweise ca. 0,4mm beträgt. In anderen Ausführungsformen kann der
Abstand d jedoch auch größere Werte aufweisen, bzw. null sein, so daß die Kapillare
15 eng an der Kontakt-Leimdüse 12 anliegt. In einer weiteren (nicht dargestellten)
Ausgestaltung kann die Zuführung 14 auch einstückig mit der Kontakt-Leimdüse 12 ausgebildet
sein, so daß sie integraler Bestandteil der Kontakt-Leimdüse 12 ist.
[0015] Die Spitze 20 der Kontakt-Leimdüse 12 läuft zum freien Ende 18 hin leicht konisch
zu. Die Neigung bzw. der Winkel der Spitze 21 der Kapillare 15 ist an den Winkel der
Spitze 20 angepaßt, derart, daß die Außenwände 22 bzw. 23 der Kontakt-Leimdüse 12
bzw. der Kapillare 15 im Bereich der Spitzen 20, 21 im wesentlichen parallel zueinander
verlaufen. Dadurch ist grundsätzlich gewährleistet, daß der aus der Kapillare 15 geförderte
Stoff 15 in Transportrichtung der bewegten, streifenförmigen Bahn, nämlich des Zigarettenpapiers
19, hinter die Kontakt-Leimdüse 12 zuführbar ist. Der Kanal 16 der Kapillare 15 erstreckt
sich ebenfalls parallel zur Außenwand 23. Die Anordnung des Kanals 16 bzw. der Winkel,
in dem der Kanal 16 aus der Spitze 21 austritt ist aber ebenso variabel wie die Anordnung
der Spitzen 20, 21 zueinander. Bevorzugt ist eine Anordnung, in der ein aus der Kapillare
15 geförderter und im Bereich einer Austrittsöffnung 24 der Kapillare 15 austretender
Stoff 25, der zweckmäßigerweise Wasser ist, unmittelbar hinter einen zwischen Kontakt-Leimdüse
12 bzw. der Spitze 20 und dem Zigarettenpapier 19 gebildeten Kontaktbereich 26 geleitet
und dem Leim 11 zugeführt wird, um diesen zu verflüssigen. Je näher der Stoff 25 an
die Austrittsöffnung 13 bzw. den Kontaktbereich 26 heran geführt werden kann, desto
geringer ist die Neigung zur Bildung der Leimnasen.
[0016] Die punktuelle Zuführung des Stoffes 25 exakt in den Bereich, in dem sich potentieller
Leimüberschuß ansammeln kann, verhindert die Bildung der Leimnasen, ohne den Leimprozeß
in anderer Weise zu beeinträchtigen. Zur Verflüssigung/Verdünnung können neben Wasser
auch andere niedrigviskose Flüssigkeiten, aber auch gasförmige Stoffe eingesetzt werden.
[0017] Die Zuführung 14 bzw. die Kapillare 15 ist Bestandteil einer Dosiereinheit 27. Diese
Fein-Dosiereinheit 27 besteht im wesentlichen aus einem Druckregler 28, einem Speicher
29 zur Aufnahme des Stoffes 25, einem vorzugsweise starren Leitungssystem 30 zum Verbinden
der einzelnen Komponenten der Dosiereinheit 27, einem Feinfilter 31, einem Feindosierventil
32, einem volumenneutralen Wegeventil 33 sowie einer Steuereinheit 34. Die Dosiereinheit
27 kann jedoch auch noch weitere Elemente, wie z.B. zusätzliche (nicht dargestellte)
Druckminderer, Drosseln oder dergleichen aufweisen. Die gesamte Dosiereinheit 27 einschließlich
der Zuführung 14 ist modulartig als Baugruppe ausgebildet, so daß ein Nachrüsten an
bereits im Einsatz befindlichen Zigarettenherstellmaschinen besonders einfach ist.
[0018] Der Druckminderer 28 setzt den Druck, in der Maschine herrscht üblicherweise ein
Druck von etwa 5 bar, auf einen Arbeitsdruck von etwa 0,5 bar herab. Zum Drosseln
des Druckes auf den Arbeitsdruck können jedoch auch noch zusätzliche Sicherungselemente,
wie z.B. ein weiterer Druckminderer eingesetzt werden. Zusätzlich kann hinter dem
Druckminderer 28 und vor dem Speicher 29 ein zusätzliches (nicht dargestelltes) 2/3-Wegeventil
zum Schalten der Druckkluft angeordnet sein. Durch diese Entlüftungsfunktion ist der
Speicher 29 nach dem Abschalten des Ventils völlig drucklos. Der Speicher 29 hat ein
bevorzugtes Volumen von 500ml und steht unter dem geringen Vordruck von etwa 0,5bar,
so daß der Volumenstrom unabhängig von der Füllhöhe des Speichers 29 ist.
[0019] Hinter dem Speicher 29 ist der Feinfilter 31 angeordnet. Dieser schützt zum einen
das Feindosierventil 32 und zum anderen das Wegeventil 33, das bevorzugt durch ein
Magnetventil ersetzt werden kann, vor Verschmutzung. Das Feindosierventil 32 dient
zum Einstellen der Wassermenge. Das unmittelbar vor der Kontakt-Leimdüse 12 bzw. der
Zuführung 14 angeordnete Wegeventil 33 bzw. Magnetventil dient zum Öffnen und Schließen
der Zuführung 14. Zwischen dem Feindosierventil 32 und dem Wegeventil 33 bzw. Magnetventil
kann als Fließwiderstand noch eine zusätzliche Drossel, vorzugsweise mit einem Innendurchmesser
von ca. 0,6mm, angeordnet sein. Das Magnetventil ist an die Steuereinheit 34 angeschlossen
und möglichst dicht an der Kontakt-Leimdüse 12 bzw. der Zuführung 14 angeordnet.
[0020] Das Beleimen von bewegten Bahnen wird am Beispiel des streifenförmigen Zigarettenpapiers
19 im folgenden beschrieben:
Das Zigarettenpapier 19 wird kontinuierlich mit hoher Geschwindigkeit, bei Zigarettenstrangmaschinen
z.B. mit bis zu 750 m/min, an der Kontakt-Leimdüse 12 vorbei gefördert, und zwar in
der durch den Pfeil A angezeigten Richtung, wobei die Kontakt-Leimdüse 12 mit der
Spitze 20 stets in Kontakt mit dem Zigarettenpapier 19 steht. Der Leim 11 wird kontinuierlich
auf das Zigarettenpapier 19 aufgebracht, indem es aus der Austrittsöffnung 13 gefördert
wird. Der größte Teil des Leims 11 benetzt das Zigarettenpapier 19 an den vorgesehenen
Bereichen. Ein Teil des Leims 11 wird jedoch, insbesondere durch den Transport des
Zigarettenpapiers 19 in Transportrichtung des Zigarettenpapiers 19 hinter die Kontakt-Leimdüse
12 gefördert und sammelt sich dort an. Genau in diesen Bereich, also unmittelbar hinter
die Kontakt-Leimdüse 12, wird ein zusätzlicher Stoff 25, vorzugsweise Wasser, geführt,
der den sich ansammelnden Leim 11 verflüssigt. Das Zuführen des Wassers erfolgt bevorzugt
getaktet. Durch den Transport des Zigarettenpapiers 19 wird der verflüssigte Leim
11 aus dem Kontaktbereich 26 abgeführt und vom Zigarettenpapier 19 aufgenommen, so
daß eine Rückführung des Leimüberschusses in den eigentlichen Beleimungsprozeß erzielt
wird. Daher fallen keinerlei Abfallstoffe an. Da Wasser ohnehin Bestandteil des Leims
11 ist, eignet es sich besonders gut zur Verflüssigung. Es können jedoch auch andere
Stoffe, wie z.B. dünnflüssige Medien oder Wasserdampf, verwendet werden.
[0021] Mittels der Dosiereinheit 27 werden u.a. die Menge des Wassers und der Zeitpunkt
der Zuführung eingestellt. Bevorzugt ist eine taktweise Zuführung des Wassers. Aber
auch eine kontinuierliche Zuführung kann gewünscht sein. Bei der getakteten Dosierung
sind mindestens zwei Einstellungen erforderlich. Die Öffnungszeit und die Intervallzeit
können dem Prozeß angepaßt werden. Die Öffnungszeit beeinflußt die Wassermenge und
kann bei Bedarf an die Größe der Leimnasen angepaßt werden. Die Intervallzeit ist
die Zeit zwischen zwei Ventilöffnungen. Sie muß stets kleiner sein als die Zeit zwischen
dem Bilden zweier Leimnasen. Bei der getakteten Dosierung des Wassers schaltet das
Wegeventil 33 bzw. das Magnetventil in zuvor eingestellten Zeitabständen einen Volumenstrom
ein und aus. Mittels der Steuereinheit 34 kann sowohl die Zeitdauer des Zustandes
"Magnetventil offen" als auch die Zeitdauer des Zustandes "Pause bis zum nächsten
Öffnen des Ventils" eingestellt werden. Durch die getaktete Dosierung kann gezielt
ein an der Austrittsöffnung 24 der Kapillare 15 auf eine Leimnase wartender Wassertropfen
erzielt werden.
[0022] Bei der kontinuierlichen Dosierung dient das Magnetventil ausschließlich zum Öffnen
und Schließen. Beim kontinuierlichen Dosieren muß bei geöffnetem Magnetventil über
das Feindosierventil 32 sichergestellt werden, daß ein kontinuierlicher aber sehr
geringer Volumenstrom eingestellt ist, um die Konsistenz des Leims 11 nicht zu verändern.
Neben der automatisierten Dosierung kann das Wasser auch manuell dosiert werden.
[0023] Das Beleimen von anderen bewegten Bahnen, z.B. Faltschachtelzuschnitten, erfolgt
im wesentlichen ähnlich. Allerdings kann es dabei zweckmäßig sein, die Zuschnitte
intermittierend an der Kontakt-Leimdüse 12 vorbei zu führen, und zwar mit einem geringen
Abstand zwischen Zuschnitt und Kontakt-Leimdüse 12.
1. Vorrichtung zum Beleimen einer bewegten Bahn, insbesondere einer streifenförmigen
Zigarettenpapierbahn in einer Zigarettenstrangmaschine oder von Faltschachtelzuschnitten
in einer Zigarettenverpackungsmaschine, umfassend eine Kontakt-Leimdüse (12), die
an ein mit Leim (11) gefülltes Reservoir angeschlossen ist, wobei der Leim (11) mittels
Fördermitteln aus dem Reservoir der Kontakt-Leimdüse (12) zugeführt und im Bereich
einer Austrittsöffnung (13) aus dieser heraus gefördert und auf die sich an der Kontakt-Leimdüse
(12) vorbei bewegenden Bahn aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Austrittsöffnung (13) der Kontakt-Leimdüse (12) eine Zuführung (14)
zum Zuführen eines zur Verflüssigung des Leims (11) geeigneten Stoffes (25) derart
angeordnet ist, daß der Stoff (25) in Transportrichtung der bewegten Bahn direkt hinter
die Kontakt-Leimdüse (12) zuführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (14) derart angeordnet ist, daß der Stoff (25) unmittelbar hinter einen
zwischen Kontakt-Leimdüse (12) und bewegter Bahn, z.B. Zigarettenpapier (19), gebildeten
Kontaktbereich (26) geleitet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (14) zur punktuellen Zuführung des Stoffes (25) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (14) eine Kapillare (15) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (14) bzw. die Kapillare (15) getrennt von der Kontakt-Leimdüse (12)
ausgebildet und an dieser befestigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (14) bzw. die Kapillare (15) wahlweise mit einem Abstand d zu der Kontakt-Leimdüse
(12) versehen oder eng an dieser anliegend ist.
7. Vorrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (14) bzw. Kapillare (15) integraler Bestandteil der Kontakt-Leimdüse
(12) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (14) bzw. die Kapillare (15) Bestandteil einer Dosiereinheit (27) ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiereinheit (27) weiterhin einen Druckregler (28), einen Speicher (29) zur
Aufnahme des Stoffes (25), ein Leitungssystem (30), einen Feinfilter (31), ein Feindosierventil
(32), ein Wegeventil (33) sowie eine Steuereinheit (34) umfaßt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiereinheit (27) modulartig ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoff (25) ein dünnflüssiges Fluid, vorzugsweise Wasser ist.
12. Verfahren zum Beleimen einer bewegten Bahn, insbesondere einer streifenförmigen Zigarettenpapierbahn
in einer Zigarettenstrangmaschine oder von Faltschachtelzuschnitten in einer Zigarettenverpackungsmaschine,
wobei die wahlweise kontinuierlich oder intermittierend bewegte Bahn an einer Kontakt-Leimdüse
(12) vorbei gefördert und mittels der Kontakt-Leimdüse (12) mit Leim (11) versehen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in Transportrichtung der bewegten Bahn direkt hinter die Kontakt-Leimdüse (12) ein
zur Verflüssigung des Leims (11) geeigneter Stoff (25) zugeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein hinter der Kontakt-Leimdüse (12) entstehender Leimüberschuß unmittelbar hinter
der Kontakt-Leimdüse (12) verflüssigt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Leimüberschuß mittels eines dünnflüssigen Fluids, vorzugsweise Wasser verflüssigt
wird, indem das Wasser direkt hinter einen zwischen der Kontakt-Leimdüse (12) und
der bewegten Bahn, z.B. dem Zigarettenpapier (19), gebildeten Kontaktbereich (26)
geleitet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoff (25) taktweise zugeführt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen des Stoffes (25) über eine Dosiereinheit (27) zeit- und/oder mengenabhängig
gesteuert wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der verflüssigte/verdünnte Leimüberschuß in Transportrichtung weiter gefördert und
durch die bewegte Bahn, z.B. das Zigarettenpapier (19), aufgenommen wird.