[0001] Die Erfindung betrifft eine Holzbearbeitungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Holzbearbeitungsvorrichtung ist durch die DE-A1-195 07 197 bekannt.
Mit der Greifvorrichtung können verschieden lange Holzteile, beispielsweise Baumstammabschnitte,
aufgenommen werden, die dann mit der Spaltvorrichtung gespalten werden, so dass die
Bedienungsperson aus dem Gefahrenbereich herausgehalten und eine kostengünstige Holzbearbeitung
erreicht werden kann. Von Nachteil ist jedoch, dass die zu spaltenden Holzteile in
passender Form vorliegen müssen, d. h. dass sie in der Regel in einem besonderen Vorgang
abgelängt werden müssen.
[0003] Weiterhin ist durch ein Prospekt mit der Fa. Schlang & Reichart mit dem Titel "Kranspalter"
(S+R Kranspalter KS 40) ein an einem feststehenden Kran befestigter Holzspalter bekannt,
der eine Spaltvorrichtung und eine Greifvorrichtung aufweist und das zu spaltende
Holzteil in einem Arbeitsgang ergreift, transportiert und spaltet. Der Holzspalter
ist dabei aus einem umgekehrt U-förmigen Gestell aus einer horizontalen Basis und
zwei Schenkeln gebildet, wobei der eine Schenkel eine horizontal arbeitende Kolben-Zylinder-Einheit
trägt, deren Kolben mit einem auf der Basis verschiebbaren, Spaltkeile tragenden Spaltkeilträger
verbunden ist, und der andere Schenkel durch eine Druckplatte gebildet ist, und bei
der die Greifvorrichtung an der Basis befestigt ist.
[0004] Durch die DE-C2-199 10 429 ist ein Holzgreifer mit angebauter Kettensäge bekannt,
die gegenüber dem Holzgreifer in Längsrichtung des zu sägenden Holzes verschiebbar
ist.
[0005] Ferner ist durch die WO-A1-03031129 eine dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ähnliche
Holzbearbeitungsvorrichtung bekannt, die jedoch nicht an einem Bagger, sondern an
einem Hebekran angebracht ist. Diese bekannte Holzbearbeitungsvorrichtung weist bereits
eine Sägevorrichtung für das zu bearbeitende Holzteil auf. Spaltvorrichtung und Sägevorrichtung
können hydraulisch betrieben sein. Die Sägevorrichtung kann auch als Kettensäge ausgebildet
und im Ruhezustand in der Basis eines U-förmigen Gestells aufgenommen sein. Schließlich
kann zur Verschiebung einer den Spaltkeilen gegenüberliegenden Druckplatte eine Kolben-Zylinder-Einheit
vorgesehen sein.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Holzbearbeitungsvorrichtung der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, die um eine weitere Funktion
ergänzt ist und daher noch kostengünstiger arbeitet.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Mit der Sägevorrichtung kann nun das zu spaltende Holzteil von Langholz abgelängt
werden, ehe es gespalten wird. Auch während dieses Ablängvorgangs ist die Bedienungsperson
geschützt. Gesonderte Ablängvorgänge mit dazu nötigen Ablängwerkzeugen oder -maschinen
können daher vermieden werden. Am Holzspalter ist ferner eine Zwickvorrichtung zum
Zerteilen von zu spaltenden Holzteilen in deren Längsrichtung in zwei Hälften angebracht.
Dadurch können beispielsweise auch dickere Baumstämme abgesägt und in Längsrichtung
geteilt werden, so dass anschließend die Stammhälften nacheinander gespalten werden
können.
[0009] Eine weitere Ausbildung der Erfindung ist so getroffen, dass der Holzspalter aus
einem umgekehrt U-förmigen Gestell aus einer horizontalen Basis und zwei Schenkeln
gebildet ist, wobei der eine Schenkel eine horizontal arbeitende Kolhen-Zylinder-Einheit
trägt, deren Kolben mit einem auf der Basis verschiebbaren, Spaltkeile tragenden Spaltkeilträger
verbunden ist, und der andere Schenkel durch eine Druckplatte gebildet ist, dass die
Greifvorrichtung an der Basis befestigt ist und dass die Sägevorrichtung in der Nähe
der Druckplatte angeordnet und die Druckplatte vertikal verschiebbar ist. Das Langholz
kann daher nach dem Hochverfahren der Druckplatte mit der Greifvorrichtung ergriffen
werden und dann mit der Sägevorrichtung abgelängt werden; dann kann die Druckplatte
wieder abgesenkt und das abgelängte Holzteil mit der Spaltvorrichtung gespalten werden.
Die Integrierung der Sägevorrichtung am Holzspalter ist dabei in einfacher Weise erreicht.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Sägevorrichtung als hydraulische
Kettensäge ausgebildet. Die Kettensäge kann daher an das hydraulische Versorgungssystem
des Baggers angeschlossen werden.
[0011] Gemäß einer zweckmäßigen, weiteren Ausbildung der Erfindung ist das Blatt der Kettensäge
in deren Ruhezustand in der Basis aufgenommen.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist zur Verschiebung der Druckplatte
eine weitere Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen. Diese Einheit kann daher ebenfalls
an das hydraulische Versorgungssystem des Baggers angeschlossen werden.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird die Zwickvorrichtung hydraulisch
betrieben, so dass sie ebenfalls an das hydraulische Versorgungssystem des Baggers
angeschlossen werden kann.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind die Greifarme der Greifervorrichtung
auf ihrer Innenseite im oberen Greifbereich mit Vorsprüngen versehen. Diese Vorsprünge
halten die durch Zwicken entstandene Stammhälfte in der zum Spalten richtigen Lage.
[0015] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines an einem Bagger anbaubaren Holzspalters gemäß
der Erfindung,
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt durch den Holzspalter der Fig. 1 an der Stelle der Sägevorrichtung
und eine schematische Ansicht der Sägevorrichtung und eines Baumstamms,
- Fig. 3
- einen schematischen Schnitt durch den Holzspalter der Fig. 1 an der Stelle der Greifvorrichtung
und eine schematische Ansicht der Greifvorrichtung und einer längsgeteilten Baumhälfte,
- Fig. 4
- einen schematischen Schnitt durch den Holzspalter der Fig. 1 an der Stelle der Spaltvorrichtung
und eine schematische Ansicht der Spaltvorrichtung und eines Baumstamms,
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht eines an einem Bagger anbaubaren Holzspalters zweiter
Ausführung mit einer Zwickvorrichtung gemäß der Erfindung und
- Fig. 6
- einen schematischen Schnitt durch den Holzspalter der Fig. 5 an der Stelle der Zwickvorrichtung
und eine schematische Ansicht der Zwickvorrichtung und eines Baumstamms.
[0016] In Fig. 1 ist ein Holzspalter 1 dargestellt, der an einem mit einem hydraulischen
Versorgungssystem versehenen, nicht dargestellten Bagger über einen Rotator 2 zum
Drehen des Holzspalters 1 angebaut ist. Der Holzspalter 1 ist aus einem umgekehrt
U-förmigen Gestell 3 aus einer horizontalen Basis 4 und zwei Schenkeln 5, 6 gebildet,
wobei der Schenkel 5 eine horizontal arbeitende Kolben-Zylinder-Einheit 7 trägt, deren
Kolben 8 mit einem auf der Basis 4 verschiebbaren, Spaltkeile 9 tragenden Spaltkeilträger
10 verbunden ist. Die Einheit 7 ist in nicht dargestellter Weise mit dem hydraulischen
Versorgungssystem des Baggers verbunden. Der andere Schenkel 6 ist durch eine Druckplatte
11 gebildet. Die Basis 4 besteht dabei aus zwei im Abstand zueinander und übereinander
liegenden, miteinander verbundenen Hohlträgern 12, 13, deren Querschnitt aus den Figuren
2 - 5 hervorgeht. Der untere Hohlträger 13 weist zwei Schienen 14, 15 (s. auch Fig.
4) auf, auf denen der Spaltkeilträger 10 in Horizontalrichtung verfahrbar ist. Unterhalb
des Rotators 2 ist eine Greifvorrichtung 16 am unteren Hohlträger 13 angebracht, die
näher in Fig. 3 dargestellt ist. In der Nähe der Druckplatte 11 ist ferner am unteren
Hohlträger 13 eine Sägevorrichtung in Form einer Kettensäge 17 befestigt, die näher
in Fig. 2 dargestellt ist.
[0017] Die Druckplatte 11 ist am rechten Ende des Gestells 3 vertikal verschiebbar angeordnet.
Zur Verschiebung der Druckplatte 11 ist eine weitere Kolben-Zylinder-Einheit 18 vorgesehen,
die in nicht dargestellter Weise an das hydraulische Versorgungssystem des Baggers
angeschlossen ist.
[0018] Die Arbeitsweise der Holzbearbeitungsvorrichtung ist folgende: Der Bagger fährt mit
dem Holzspalter 1, dessen Druckplatte 11 nach oben hochgezogen ist, zu einem Holzlagerplatz
und greift mit der Greifeinrichtung 16 ein Langholzteil auf. Dann wird mit der Kettensäge
17 ein etwa 1 m langes Holzteil abgesägt, wonach die Druckplatte 11 wieder nach unten
verfahren wird, so dass nun das Holzteil zwischen der zurückgefahrenen Keilträgerplatte
10 und der Druckplatte 11 angeordnet ist. Dann wird die Einheit 7 betätigt, und das
Holzteil wird mittels der Keile 9, deren Anzahl hier sechs beträgt (es sind jedoch
bis zu 10 Keile möglich), gespalten.
[0019] Die Greifvorrichtung 16 wird bei Betätigung der Einheit 7 etwas zeitverzögert vollautomatisch
geöffnet, damit keine Beschädigung der Greifeinrichtung 16 durch die vorfahrenden
Spaltkeile 9 auftreten kann.
[0020] Die Zwickvorrichtung 29 muss vollständig geöffnet sein, damit der Spaltprozess starten
kann.
[0021] Die gesamten bewegten Teile sind mit Sensoren ausgestattet, so dass eine teilautomatische
Steuerung und somit eine Vermeidung von Beschädigungen der Greifeinrichtung 9, der
Kettensäge 17, der Spaltkeile 9 und der Zwickvorrichtung 29 stattfindet.
[0022] Weiterhin erfolgt beim Ergreifen eines Langholzes mit der Greifvorrichtung 16 eine
Messung des Durchmessers, um eine optimale Höheneinstellung des Holzstückes gegenüber
den Keilen 9 und damit eine optimale Aufspaltung ermöglichen zu können.
[0023] Danach werden die gespaltenen Holzstücke auf einem geeigneten Platz aus der Greifvorrichtung
16 entlassen. Dieser Arbeitszyklus kann beliebig wiederholt werden.
[0024] Die Fig. 2 zeigt die Kettensäge 17 in zwei Arbeitsstellungen. Ein Gehäuse 19 der
Kettensäge 17 ist am Gestell 3 befestigt. Ein im Gehäuse 19 drehbar befestigtes Blatt
20 mit der zugehörigen Sägekette ist in der Ruhelage der Kettensäge 17 in einer Ausnehmung
21 (Fig. 1) des unteren Hohlträgers 13 aufgenommen. Die zweite dargestellte Stellung
des Blatts 20 ist mit 20' bezeichnet und lässt den Sägevorgang in einem Holzteil 22
erkennen, das beispielsweise ein Baumstammteil ist.
[0025] Die Fig. 3 zeigt die Greifvorrichtung 16, die aus zwei Greifarmen 23, 24, einem am
unteren Hohlträger 13 befestigten Befestigungsblock 25, an dem die Greifarme 23, 24
drehbar gelagert sind, aus zwei Gelenkplatten 26, 27 für die Greifarme 23, 24 und
einer zwischen den Gelenkplatten 26, 27 angeordneten Kolben-Zylinder-Einheit 28 besteht,
die in nicht dargestellter Weise an das hydraulische Versorgungssystem des Baggers
angeschlossen ist.
[0026] In Fig. 4 ist die Lage der Spaltkeile 9 der Spaltvorrichtung 7 - 10 gezeigt, mit
der das Holzteil 22 in acht Stücke gespalten wird.
[0027] Zusätzlich kann bei einer zweiten Ausführung 1' des beschriebenen Holzspalters 1
der Figuren 1 - 4 am unteren Hohlträger 13 zwischen dem Schenkel 5 und der Greifvorrichtung
16 eine Zwickvorrichtung 29 gemäß der Erfindung befestigt sein, die dann verwendet
wird, wenn der Durchmesser des abgesägten Holzteils 22 für die Spaltung mit den Spaltkeilen
9 zu groß ist. Die Zwickeinrichtung 29 tritt nach dem Absägen des Holzteils 22 in
Funktion und zerteilt das abgesägte Holzteil in dessen Längsrichtung in zwei Hälften,
von denen eine Hälfte 22' in Fig. 3 gezeigt ist. Die beiden Holzhälften werden von
der Holzbearbeitungsvorrichtung nacheinander bearbeitet und einzeln durch die Greifvorrichtung
16 aufgenommen. Damit die Holzhälfte 22' in die für die Spaltung richtige Lage ergriffen
werden kann, sind die Greifarme 23, 24 der Greifervorrichtung 16 auf ihrer Innenseite
im oberen Greifbereich mit Vorsprüngen 30, 31 versehen. Die Spaltvorrichtung 7 - 10
kann nun die Hälften 21' jeweils in acht Stücke spalten.
[0028] Die Zwickvorrichtung 29 besteht aus zwei Zwickarmen 32, 33, einem am unteren Hohlträger
13 befestigten Befestigungsblock 34, an dem die Zwickarme 32, 33 drehbar gelagert
sind, und aus zwei drehbar mit dem Befestigungsblock 34 und den Zwickarmen 32, 33
verbundenen Zylinder-Kolben-Einheiten 35, 36, die in nicht dargestellter Weise an
das hydraulische Versorgungssystem des Baggers angeschlossen sind. Die Zwickarme 32,
33 sind in einer Lage gezeigt, in der das Holzteil durchgezwickt ist und dadurch zwei
Hälften 22' entstanden sind.
1. Holzbearbeitungsvorrichtung aus einem Bagger und einem an diesem anbaubaren Holzspalter,
der eine Greifvorrichtung und eine Spaltvorrichtung aufweist und das zu spaltende
Holzteil in einem Arbeitsgang ergreift, transportiert und spaltet,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Holzspalter (1, 1') eine Sägevorrichtung (17) für das Holzteil (22, 22') und
dass am Holzspalter (1') zusätzlich eine Zwickvorrichtung (29) zum Zerteilen von abgesägten
Holzteilen in deren Längsrichtung in zwei Hälften (22') angebracht ist und
dass der Holzspalter (1, 1') aus einem umgekehrt U-förmigen Gestelle (3) aus der horizontalen
Basis (4) und zwei Schenkeln (5, 6) gebildet ist, wobei der eine Schenkel (5) eine
horizontal arbeitende Kolben-Zylinder-Einheit (8) trägt, deren Kolben (8) mit einem
auf der Basis (4) verschiebbaren, Spaltkeile (9) tragenden Spaltkeilträger (10) verbunden
ist, und der andere Schenkel (6) durch eine Druckplatte (11) gebildet ist,
dass die Greifvorrichtung (16) an der Basis (4) befestigt ist und
dass die Sägevorrichtung (17) in der Nähe der Druckplatte (11) angeordnet und die Druckplatte
(11) vertikal verschiebbar ist.
2. Holzbearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sägevorrichtung als Kettensäge (17) ausgebildet ist.
3. Holzbearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Blatt (20) der Kettensäge (17) in deren Ruhezustand in der Basis (4) aufgenommen
ist.
4. Holzbearbeitungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Verschiebung der Druckplatte (11) eine weitere Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen
ist.
5. Holzbearbeitungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwickvorrichtung (29) hydraulisch betrieben wird.
6. Holzbearbeitungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Greifarme (23, 24) der Greifervorrichtung (16) auf ihrer Innenseite im oberen
Greifbereich mit Vorsprüngen (30, 31) versehen sind.