[0001] Die Erfindung betrifft ein Schmelzsicherungsbauelement mit einem Schmelzleiter, der
sich in einem Innenraum eines zylinderförmigen Röhrchens aus einem elektrischen Isolator
zwischen zwei Stirnenseiten des Röhrchens erstreckt, wobei zwei Endkappen aus einem
elektrisch leitenden Material derart auf die beiden Enden des Röhrchens aufgebracht
sind, daß ein elektrischer Kontakt zu dem Schmelzleiter hergestellt ist.
[0002] Schmelzsicherungsbauelemente der eingangs genannten Art sind seit langem bekannt.
Beispielsweise gibt es Schmelzsicherungsbauelemente, bei denen das zylinderförmige
Röhrchen aus einem keramischen Material besteht und einen kreiszylinderförmigen Innenraum
sowie eine quadratische Außenkontur mit abgerundeten Kanten aufweist. Der Schmelzleiter
ist beispielsweise ein Draht, der sich in dem Innenraum diagonal derart erstreckt,
daß er die Wandungen des Röhrchens lediglich an den Enden berührt. Der Draht des Schmelzleiters
ist an den beiden Enden um die Stirnseiten des Röhrchens herumgeführt, wobei die Enden
des Schmelzleiterdrahts auf den Außenwandungen des Röhrchens anliegen. Auf die beiden
Enden des Röhrchens sind metallische Endkappen aufgesetzt. Die Endkappen können beispielsweise
aus elastischem Material sein und auf die Enden des Röhrchens aufgepreßt werden, wobei
das Aufpressen nicht nur für einen festen Sitz der Endkappen, sondern darüber hinaus
auch für den elektrischen Kontakt zu dem Schmelzleiter sorgt. Die Metallkappen können
auch auf die Enden des Röhrchens aufgeklebt oder nach entsprechender Vorbereitung
der Oberfläche der Außenwandung des Röhrchens auf diese aufgelötet sein. Es sind eine
Reihe von Techniken des Aufbringens der Endkappen bekannt, die sowohl für einen festen
Sitz der Kappen als auch für einen guten elektrischen Kontakt zum Schmelzleiter sorgen.
[0003] Es gibt Schmelzsicherungsbauelemente der eingangs genannten Art, bei denen zwischen
den Endkappen und der Wandung des Röhrchens ein Spalt derart verbleibt, daß der Innenraum
des Röhrchens über den Spalt mit der Umgebung des Röhrchens verbunden ist. In diesem
Fall gibt es einen Gasaustausch zwischen dem Innenraum und der Umgebung. Bei einer
Erwärmung und Ausdehnung des Gases im Innenraum strömt dieses aus dem Innenraum aus,
so daß ein relativ schneller Druckausgleich erfolgt.
[0004] Daneben gibt es Schmelzsicherungsbauelemente, bei denen die Kappen derart auf die
Enden des Röhrchens aufgebracht sind, daß der Innenraum hermetisch abgedichtet ist.
Bei diesen Bauelementen kann der Innenraum mit Luft, mit einem speziellen Gasgemisch
(beispielsweise Stickstoff) unter Normaldruck oder vermindertem Druck gefüllt sein
oder auch ein Vakuum enthalten.
[0005] Wenn der Schmelzleiter im Innenraum des Röhrchens durchtrennt wird (durchschmilzt;
d.h. die Sicherung abschaltet), bildet sich in der Regel ein Lichtbogen aus. Die impulsartige
Energiezufuhr aufgrund des Lichtbogens erwärmt das im Innenraum gegebenenfalls vorhandene
Gas und die beim Durchschmelzen verdampfenden Materialien. Bei einem Schmelzsicherungsbauelement
mit hermetisch dichtem Innenraum und Luft- bzw. Gasfüllung führt die über den Lichtbogen
zugeführte Energie zu einem plötzlichen, sprunghaften Anstieg des Gasdrucks im Innenraum
des Sicherungsbauelements. Dieser Druckimpuls wirkt auf den Lichtbogen löschend und
ist somit erwünscht. Nachteilig bei einem Schmelzsicherungsbauelement mit hermetisch
dichtem Innenraum ist allerdings, daß der Druckanstieg im Innenraum auch dann erzeugt
wird, wenn das Sicherungsbauelement, beispielsweise bei einem Montagevorgang, von
außen erwärmt wird. Eine solche Erwärmung tritt beispielsweise beim Auflöten eines
SMD-Sicherungsbauelements auf. Der mit einer solchen Erwärmung verbundene Druckanstieg
im Innenraum des Röhrchens führt zu einer unerwünschten Belastung des Sicherungsbauelements
und kann unter extremen Montagebedingungen zu einer Schädigung des Bauelements führen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schmelzsicherungsbauelement zu schaffen, das den
Vorteil des sprunghaften Druckanstiegs im Falle des Durchtrennens des Schmelzleiters
mit einer höheren Zuverlässigkeit des Bauelements bei einer Erwärmung während der
Bauelementmontage verbindet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Schmelzsicherungsbauelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Ausgehend von einem Schmelzsicherungsbauelement der eingangs genannten Art
wird an beiden Enden des Röhrchens in einem Zwischenraum zwischen dem jeweiligen Kappenboden
und der Stirnseite des Röhrchens und/oder in einem Teil des an die Stirnseite angrenzenden
Innenraums des Röhrchens jeweils wenigstens ein elastisches Dichtungselement derart
eingebracht, daß zwischen dem gasgefüllten Innenraum des Röhrchens und der äußeren
Umgebung des Schmelzsicherungsbauelements eine oder mehrere Druckausgleichkanäle von
derart geringem Querschnitt verbleiben, daß Druckänderungen im Innenraum nur sehr
langsam ausgeglichen werden, so daß ein sprunghafter Druckanstieg im Innenraum, wie
er sich aufgrund eines Lichtbogens ergibt, auf den Lichtbogen löschend einwirken kann.
Bei sprunghaften Druckanstiegen innerhalb kurzer Zeit verhält sich das Schmelzsicherungsbauelement
vorübergehend (temporär) so, als ob der Innenraum hermetisch abgedichtet wäre. Dies
soll im Rahmen dieser Beschreibung als temporäre quasihermetische Abdichtung des Innenraums
bezeichnet werden. Die wirksame Querschnittsfläche und die Länge des oder der Druckausgleichkanäle
zwischen dem Innenraum und der äußeren Umgebung sind in Abhängigkeit vom Volumen des
Innenraums und den bei der Montage auftretenden Temperaturgradienten so zu dimensionieren,
daß bei der Montage eine vorgegebene maximale Druckerhöhung im Innenraum nicht überschritten
wird. Daraus ergeben sich Mindestquerschnitte und Maximallängen der Druckausgleichkanäle.
Andererseits sollen die Druckausgleichkanäle klein genug sein, so daß der gewünschte
sprunghafte Druckanstieg im Abschaltfall so langsam abgebaut wird, daß er zuvor noch
löschend auf den Lichtbogen einwirken kann.
[0008] Das System aus gasgefülltem Innenraum und gasdurchströmten Druckausgleichkanälen
zeigt bei Aufprägung einer sprunghaften Druckänderung im Innenraum Ausgleichsvorgänge,
die sich in elektrischer Analogie näherungsweise als TiefpaßVerhalten modellieren
lassen. Es ergibt sich eine Zeitkonstante einer Näherung eines Tiefpasses erster Ordnung,
die sich aus dem exponentiell abfallenden Druck im Innenraum ableiten läßt. Vorzugsweise
ist das Schmelzsicherungsbauelement so zu dimensionieren, daß die Zeitkonstante eines
Abbaus sprunghafter Änderungen des Differenzdrucks zwischen dem Innenraum und der
äußeren Umgebung in der Größenordnung zwischen 10
-2 und 10
2 Sekunden liegt. Bei einer solchen bevorzugten Dimensionierung werden die bei SMD-Montagevorgängen
auftretenden Temperaturgradienten von beispielsweise 2 Kelvin pro Sekunde lediglich
akzeptabel geringe Druckerhöhungen im Innenraum bewirken.
[0009] Bei einer Ausführungsform der Erfindung, bei der der Schmelzleiter einen Draht umfaßt,
der aus dem Innenraum des Röhrchens um die Stirnseiten herumgeführt ist, so daß die
beiden Enden des Drahtes zwischen der Außenwandung des Röhrchens und den jeweiligen
Innenwandungen der Endkappen angeordnet sind, umfassen die Dichtungselemente in jeder
Endkappe jeweils ein in den Kappenboden eingelegtes plättchenförmiges Dichtungselement
mit einer dem Außenquerschnitt des Röhrchens angepaßten Form. Diese Dichtungselemente
werden von den Kappen an die Stirnseite der Röhrchen angepreßt, wobei der Schmelzleiterdraht
zwischen dem angepreßten Plättchen und der Stirnseite so hindurchgeführt ist, daß
aufgrund der elastischen Deformation des eingelegten plättchenförmigen Dichtungselements
ein sehr geringer Druckausgleichskanal zwischen Stirnseite des Röhrchens, Schmelzleiterdraht
und Dichtungselement verbleibt. Je stärker das Dichtungselement angedrückt wird, desto
geringer ist der Querschnitt der auf beiden Seiten des Drahtes verbleibenden Druckausgleichkanäle.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schmelzsicherungsbauelements,
bei dem der Schmelzleiter ebenfalls einen Draht umfaßt, der aus dem Innenraum des
Röhrchens um die Stirnseiten herumgeführt ist, so daß die beiden Enden des Drahtes
zwischen der Außenwandung des Röhrchens und den jeweiligen Innenwandungen der Endkappen
angeordnet sind, umfassen die Dichtungselemente jeweils wenigstens ein an den beiden
Enden in den Innenraum des Röhrchens eingepreßtes stopfenartiges Dichtungselement
aus einem elastischen Material. Der in den Innenraum eingebrachte Stopfen aus elastischem
Material drückt einen kurzen Abschnitt des Schmelzleiterdrahts an die Innenwandungen
des Röhrchens derart an, daß zwischen der Innenwandung des Röhrchens, dem Draht und
dem elastischen, deformierten Dichtungselement zwei Druckausgleichkanäle mit sehr
geringem Querschnitt verbleiben. Der Querschnitt der Druckausgleichkanäle hängt vom
Querschnitt des Drahtes und von der elastischen Deformation des Dichtungselements
ab.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführung sind in den Innenraum an beiden Enden des Röhrchens
jeweils ein elastischer Kunststoffstopfen eingepreßt. Die Kunststoffstopfen weisen
im mechanisch unbelastetem Zustand (vor dem Einpressen) eine Querschnittsfläche auf,
die gleich der oder geringfügig größer als die Innenquerschnittsfläche des Röhrchens
ist. Der eingepreßte Kunststoffstopfen preßt den Schmelzleiter eng an die Innenwandung
des Röhrchens und umgreift den an die Innenwandung angedrückten Schmelzleiter dabei
derart, daß nur einer sehr enger Druckausgleichkanal zwischen dem Schmelzleiter, der
Innenwandung des Röhrchens und dem Kunststoffstopfen verbleibt. Der elastische Kunststoffstopfen
besteht beispielsweise aus einem Silikongummi.
[0012] Weitere vorteilhafte und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen näher beschrieben.
In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1A eine schematische Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Schmelzsicherungsbauelements;
Figur 1B eine schematische Querschnittansicht des Schmelzsicherungsbauelements gemäß
Figur 1A; und
Figur 2 eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schmelzsicherungsbauelements.
[0014] In den Figuren 1A und 1B ist schematisch eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schmelzsicherungsbauelements dargestellt. Das Schmelzsicherungsbauelement 1 weist
einen Schmelzleiter 2 auf, der im Innenraum 3 eines zylinderförmigen Röhrchens 4 derart
angeordnet ist, daß er den Innenraum 3 näherungsweise diagonal durchläuft. Die diagonale
Anordnung des Schmelzleiters 2 im Innenraum 3 schafft definierte Umgebungsbedingungen
an der Oberfläche des Schmelzleiters, da dieser die Innenwandungen des Röhrchens 4
nicht berührt. Der Schmelzleiter 2 ist beispielsweise ein Draht mit kreisförmigem
Querschnitt. Bei alternativen Ausführungsformen kann der Schmelzleiter auch einen
spiralförmig um einen elektrisch isolierenden Kern gewickelten Draht aufweisen. Der
Schmelzleiter 2 kann auch aus mehreren miteinander verbundenen Drahtabschnitten bestehen.
An den Enden des Röhrchens 4 ist der Schmelzleiter um die Stirnseiten derart herumgeführt,
daß die Enden des Schmelzleiters 2 auf der Außenwandung des Röhrchens 4 aufliegen.
[0015] Auf die Enden des Röhrchens 4 sind Endkappen aus einem elektrisch leitenden Material,
vorzugsweise Metallkappen, aufgebracht. Beispielsweise sind die Endkappen aus Messingblech
hergestellt und anschließend verzinnt. Das Röhrchen 4 kann beispielsweise aus einem
Keramikmaterial (z. B. Al
2O
3), einem Glaswerkstoff oder einem anderen elektrischen Isolator hergestellt sein.
Bei der bevorzugten Ausführungsform wird ein Kunststoff-Röhrchen eingesetzt, beispielsweise
ein Röhrchen aus einem Polyamid-Copolymer, das ggf. glasfaser-verstärkt ist. Das Röhrchen
4 ist zylinderförmig und hat bei der bevorzugten Ausführungsform eine kreiszylinderförmige
Innenwandung und einen quadratischen Außenquerschnitt mit abgerundeten Kanten, wie
er in Figur 1B gezeigt ist. Bei dieser Ausführungsform ist der Schmelzleiterdraht
2 derart um die Stirnseiten des Röhrchens 4 herumgeführt, daß er in axialer Richtung
etwa in der Mitte auf einer der vier Außenflächen des Röhrchens 4 aufliegt. Die Endkappen
5 weisen einen Innenquerschnitt auf, der geringfügig größer als der Außenquerschnitt
des Röhrchens 4 ist. Sie werden auf die Enden des Röhrchens 4 mit herumgeführten Schmelzleiter
2 aufgesteckt und von außen durch Prägen derart verformt, daß sie mechanisch fest
auf dem Röhrchen 4 sitzen und dabei den Schmelzleiter 2 einklemmen. Um eine sichere
elektrische Verbindung zwischen Schmelzleiter 2 und Endkappen 5 herzustellen, ist
vorzugsweise eine Laserimpulslötung an einer Stelle 6 zwischen dem Schmelzleiter 2
und der Wandung der Endkappe 5 vorgesehen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat
das Röhrchen 4 einen Innendurchmesser von etwa 2,5 mm und Außenabmessungen von etwa
4 mm x 4 mm x 9,6 mm. Die Endkappen sind etwa 2,8 mm lang und haben einen Außendurchmesser
von etwa 4,4 mm.
[0016] Erfindungsgemäß ist an beiden Enden des Röhrchens 4 jeweils ein elastisch verformbarer
Kunststoffstopfen 7 in den Innenraum 3 eingepreßt. Der Außendurchmesser des elastischen
Kunststoffstopfens entspricht dem Innendurchmesser des Röhrchens 4 oder ist geringfügig
größer. Bei der bevorzugten Ausführungsform hat der Kunststoffstopfen einen Durchmesser
von 2,5 mm und eine Länge von 2 mm. Der Kunststoffstopfen 7 preßt den Schmelzleiter
2 über die Länge des Kunststoffstopfens an die Innenwandung des Röhrchens 4 an. Der
Kunststoffstopfen 7 ist aus einem relativ leicht verformbaren elastischen Material
hergestellt, beispielsweise aus einem Silikonkautschuk. Wie es in dem vergrößerten
Ausschnitt der Figur 1B gezeigt ist, verformt sich das Material des Kunststoffstopfens
7 im Bereich des Schmelzleiters 2 derart, daß es den Schmelzleiter umgreift, wobei
an beiden Seiten der Auflagefläche des Schmelzleiters 2 auf der Innenwandung des Röhrchens
4 geringfügige Druckausgleichskanäle 10 und 11 entlang des Schmelzleiters 2 verbleiben.
Der Kunststoffstopfen 7 darf dabei nicht aus einem Material gefertigt sein, das sich
plastisch verformt und derart fließt, daß es den Schmelzleiter 2 vollständig umschließt
und keine Druckausgleichskanäle hinterläßt. Außerdem ist bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
des Schmelzsicherungsbauelements 1 in beide Endkappen 5 ein Kunststoffplättchen 8
zwischen dem Boden der Endkappe 5 und den Stirnseiten des Röhrchens 4 eingelegt. Auch
diese Kunststoffplättchen 8 werden zusammengedrückt und dabei verformt, so daß sie
den Schmelzleiter 2, der auf der Stirnseite des Röhrchens 4 aufliegt, teilweise umgreifen.
Darüber hinaus stützen die Kunststoffplättchen 8 die Kunststoffstopfen 7 ab. Die Kunststoffplättchen
8 und die Kunststoffstopfen 7 können beispielsweise aus demselben Material hergestellt
sein.
[0017] Figur 2 zeigt eine Querschnittsansicht eines Teils einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schmelzsicherungsbauelements 1'. Wiederum ist ein Schmelzleiter
2' durch den Innenraum 3' eines Röhrchens 4' diagonal geführt, wobei die Enden des
Schmelzleiters 2' um die Stirnseiten des Röhrchens 4' herumgeführt sind und auf den
Außenwandungen des Röhrchens 4' aufliegen. Endkappen 5' sind auf die Enden des Röhrchens
4' aufgesetzt. Eine Kappenprägung sorgt für einen festen Sitz und ein mechanisches
Halten des Schmelzleiters 2'. Zusätzlich kann eine Laserimpulslötung 6' zur Herstellung
eines besseren elektrischen Kontakts vorgesehen sein.
[0018] Zwischen den Böden der Endkappen 5' und den Stirnseiten des Röhrchens 4' sind Plättchen
9 aus einem verformbaren, porösen Material eingelegt und dicht an die Böden der Endkappen
und die Stirnseiten angepreßt. Die Endkappen weisen stirnseitig eine Öffnung 12 auf,
in der ein Abschnitt des Plättchens 9 freigelegt wird. Aufgrund der porösen Struktur
des Plättchens 9 bilden sich bei geeigneter Materialauswahl kleine Druckausgleichkanäle
13 innerhalb des Plättchens 9 zwischen der Öffnung 12 und dem Innenraum 3' aus.
[0019] Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche alternative Ausführungsformen denkbar.
Beispielsweise kann die in Figur 1 gezeigte Ausführungsform dadurch abgewandelt werden,
daß die getrennten Dichtungselemente 7 und 8 zu einem Dichtungselement verbunden werden.
Es ist auch denkbar, daß die Dichtungselemente nur an einem Ende des Röhrchens 4 eingebracht
werden und das andere Ende hermetisch verschlossen wird. Die Endkappen 5 können bei
einer weiteren Abwandlung der in Figur 1A gezeigten Ausführungsform dicht auf den
Außenwandungen des Röhrchens 4 befestigt (z. B. geklebt oder gelötet) sein und zum
Schatten des Druckausgleichskanals mit einer zusätzlichen Bohrung im Kappenboden versehen
sein, wobei das Plättchen 8 in diesem Fall aus einem gasdurchlässigen Material besteht.
Schließlich sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen die Endkappen hermetisch
auf die Enden des Röhrchens 4 aufgesetzt sind und ein Druckausgleichskanal in der
Wandung des Röhrchens 4 geschaffen wird.
1. Schmelzsicherungsbauelement (1) mit einem Schmelzleiter (2), der sich in einem gasgefüllten
Innenraum (3) eines zylinderförmigen Röhrchens (4) aus einem elektrischen Isolator
zwischen zwei Stirnseiten des Röhrchens (4) erstreckt, wobei zwei Endkappen (5) aus
einem elektrisch leitenden Material derart auf die beiden Enden des Röhrchens (4)
aufgebracht sind, daß ein elektrischer Kontakt zu dem Schmelzleiter (2) hergestellt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an wenigstens einem der beiden Enden in einem Zwischenraum zwischen dem jeweiligen
Kappenboden und der Stirnseite des Röhrchens (4) und/oder in einen Teil des an die
Stirnseite angrenzenden Innenraums des Röhrchens jeweils wenigstens ein elastisches
Dichtungselement (7, 8; 9) derart eingebracht ist, daß zwischen dem gasgefüllten Innenraum
(3) des Röhrchens (4) und der äußeren Umgebung des Schmelzsicherungsbauelements (1)
ein oder mehrere Druckausgleichkanäle (10, 11; 13) von derart geringem Querschnitt
verbleiben, daß Druckänderungen im Innenraum (3) nur sehr langsam ausgeglichen werden,
so daß ein sprunghafter Druckanstieg im Innenraum, wie er sich aufgrund eines Lichtbogens,
der beim Durchtrennen des Schmelzleiters (2) entsteht, ergibt, auf den Lichtbogen
löschend einwirken kann.
2. Schmelzsicherungsbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante eines Abbaus sprunghafter Änderungen des Differenzdrucks zwischen
dem Innenraum und der äußeren Umgebung in der Größenordnung zwischen 10-2 und 102 Sekunden liegt.
3. Schmelzsicherungsbauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzleiter (2) einen Draht umfaßt, der aus dem Innenraum (3) des Röhrchens
(4) um die Stirnseiten herumgeführt ist, so daß die beiden Enden des Drahtes zwischen
der Außenwandung des Röhrchens (4) und den jeweiligen Innenwandungen der Endkappen
(5) angeordnet sind.
4. Schmelzsicherungsbauelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungselemente in jeder Endkappe (5) jeweils ein in den Kappenboden eingelegtes
plättchenförmiges elastisches Dichtungselement (8; 9) mit einer dem Röhrchenaußenquerschnitt
angepaßten Form umfassen.
5. Schmelzsicherungsbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungselemente jeweils wenigstens ein an den beiden Enden in den Innenraum
des Röhrchens (4) eingepreßtes stopfenartiges Dichtungselement (7) aus einem elastischen
Material umfassen.
6. Schmelzsicherungsbauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Innenraum (3) an beiden Enden des Röhrchens (4) jeweils ein elastischer Kunststoffstopfen
(7) eingepreßt ist, wobei der Kunststoffstopfen (7) im mechanisch unbelasteten Zustand
eine Querschnittsfläche aufweist, die gleich der oder geringfügig größer als die Innenquerschnittsfläche
des Röhrchens ist, wobei der eingepreßte Kunststoffstopfen (7) den Schmelzleiter (2)
eng an die Innenwandung des Röhrchens (4) preßt und den an die Innenwandung angedrückten
Schmelzleiter dabei derart umgreift, daß nur ein sehr enger Druckausgleichskanal (10,
11) zwischen dem Schmelzleiter (2), der Innenwandung des Röhrchens (4) und dem Kunststoffstopfen
(7) verbleibt.
7. Schmelzsicherungsbauelement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das stopfenartige Dichtungselement, das an beiden Enden des Röhrchens in den Innenraum
eingepreßt ist, auf seiner den Kappenböden zugewandten Seite einen vergrößerten Querschnitt
aufweist, so daß das Dichtungselement einen Zwischenraum zwischen der Stirnseite des
Röhrchens und dem Kappenboden zumindest teilweise ausfüllt.
8. Schmelzsicherungsbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (3) des Röhrchens (4) einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
9. Schmelzsicherungsbauelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (4) eine quadratische Außenkontur mit abgerundeten Kanten aufweist.
10. Schmelzsicherungsbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (4) aus einem Kunststoffmaterial besteht.