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EP 1 145 786 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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01.12.2004 Patentblatt 2004/49 |
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Anmeldetag: 06.04.2001 |
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Vorrichtung und Verfahren zum Bearbeiten von Hohlraumwänden einer Stranggiesskokille
Installation and method for the machining of cavity walls of continuous casting moulds
Installation et procédé pour le traitement des parois des cavités de lingotières de
coulée continue
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Priorität: |
11.04.2000 CH 7252000
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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17.10.2001 Patentblatt 2001/42 |
(73) |
Patentinhaber: CONCAST STANDARD AG |
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8027 Zürich (CH) |
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Erfinder: |
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- Reusser, Christian
5210 Windisch (CH)
- Kawa, Franz
8134 Adliswil (CH)
- Stilli, Adrian
8180 Bülach (CH)
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 1 577 330 GB-A- 2 266 255
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DE-A- 19 747 798
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Hohlraumwänden einer Stranggiesskokille
gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Verfahren zum Bearbeiten von Hohlraumwänden
einer Stranggiesskokille gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 12.
[0002] Für die Herstellung von Stranggiesskokillen, insbesondere für die Herstellung der
Geometrie des Formhohlraumes bei rohrförmigen Knüppel-, Vorblock- und Profilformaten,
sind verschiedenste Herstellungsverfahren wie Kaltverformen auf einen Dom oder spanabhebende
Bearbeitung etc. bekannt.
[0003] Die bekannten Herstellungsverfahren mittels Kalt- oder Explosionsverformung auf einen
Dorn sind kostspielig, weil für jeden Strangquerschnitt bzw. jeden Konizitätsverlauf
ein Dom hergestellt werden muss, der insbesondere beim Explosionsverformen eine kurze
Lebensdauer aufweist. Eine Herstellung mittels spanabhebender Bearbeitung stösst anderseits
an Grenzen, weil die Formen der Kokillenhohlräume aus stranggiesstechnischen Gründen
immer komplizierter geworden sind. Eine zusätzliche Schwierigkeit verursacht bei Rohrkokillen
aber auch das Verhältnis lichte Weite zur Länge des Formhohlraumes, weil dadurch die
Gestaltung der Bearbeitungsvorrichtung stark eingeschränkt ist. Nebst Kokillen mit
einem geraden Formhohlraum und mit einem allseitig gleichmässigen Giesskonus für einen
quadratischen oder runden Knüppelquerschnitt, werden heute mehrheitlich Kokillen mit
gebogenen Formhohlräumen für Kreisbogenstranggiessanlagen verwendet, was die Dimensionierung
der Bearbeitungsvorrichtung zusätzlich einschränkt.
[0004] Im weiteren werden zur Verbesserung der Strangqualität und zur Erhöhung der Giessleistung
Kokillen mit über die Kokillenlänge variierenden Giesskonizitäten, beispielsweise
mit parabelförmigem Verlauf der Giesskonizität, verwendet. Eine weitere wesentliche
Verbesserung der Giessleistung konnte mittels der sogenannten Konvexkokille erreicht
werden, die aus EP 0 498 296 bekannt ist. Bei einer solchen Kokille sind auf einem
Teil der Kokillenlänge die Kokillenwände mit Ausbauchungen versehen, die bei rechteckigen
Formhohlräumen in eine ebene Wand, bei runden Formhohlräumen in einen runden Strangquerschnitt
auslaufen. Im weiteren sind Kokillenhohlräume bekannt, die in den Eckbereichen kleinere
Giesskonizitäten als zwischen den Eckbereichen aufweisen. Solche Kokillenhohlräume
sind mit bekannten spanabhebenden Werkzeugmaschinen sowohl wegen der komplexen Geometrie
einerseits und anderseits wegen einer schlechten Zugänglichkeit im rohrförmigen Kokillenkörper
sowie wegen des ungünstigen Verhältnisses zwischen Kokillenlänge und lichtem Kokillenquerschnitt
nicht herstellbar.
[0005] Ein spanabhebendes Bearbeiten von Hohlräumen von Stranggiesskokillen mittels einer
klassischen Stosshobelmaschine ist im Stand der Technik bekannt. Ein in einem Maschinenständer
gelagerter und geführter Werkzeugträger ist mit einem Hobelstahl und mit Einrichtungen
zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen dem Hobelstahl und dem Kokillenhohlraum
versehen. Zur Steuerung der Bewegungen ist eine Kopiereinrichtung angeordnet, die
mittels einem Tastfinger die Kontur des Kokillenhohlraumes von einem zu diesem Zweck
hergestellten Dom abtastet und auf den Werkzeugträger bzw..den Hobelstahl überträgt.
Dieses Kopierverfahren benötigt für jede Hohlraumkonfiguration einen eigenen Kopierdom
und ist entsprechend kostspielig. Im weiteren nimmt die Instabilität des Werkzeugträgers
für Kokillen im Bereich von 500 - 1000 mm Länge zu und gleichzeitig die Zerspanungsleistung
ab. Die Genauigkeit und die Oberflächengüte des Formhohlraumes erreicht die erforderlichen
Qualitätsstandards nicht mehr.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren für
eine spanabhebende Bearbeitung von Hohlräumen verschiedenster Konfigurationen, insbesondere
bei Stranggiesskokillen für Knüppel-, Vorblock- und Profilstränge zu schaffen, wobei
einerseits eine hohe Formhohlraumgenauigkeit und eine hohe Oberflächengüte und anderseits
ein preisgünstiges industrielles Herstellungsverfahren mit reproduzierbaren Prozessdaten
gefordert ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch die Summe der Merkmale von Anspruch
1 bzw. Anspruch 12 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäss Vorrichtung bzw. das erfindungsgemässe Verfahren ermöglichen
es erstmals, mittels eines auf beiden Seiten des Kokillenhohlraumes gelagerten stangenförmigen
Werkzeugträgers Hobelwerkzeuge zum spanabhebenden Bearbeiten einzusetzen und Kokillenhohlräume
für Knüppel, Vorblockund Profilstränge mit über die Kokillenlänge variierenden Konizitätsgraden,
mit parabelförmiger Konizität oder mit konvex ausgebauchten Seitenwänden mit einer
NC-gesteuerten Maschine herzustellen. Im weiteren kann durch das Verfahren bzw. die
Vorrichtung eine hohe Formhohlraumgenauigkeit und Oberflächengüte erreicht werden.
Weitere Vorteile sind ein hoher Automatisierungsgrad und eine hohe Zerspanungsleistung.
Die Summe dieser Vorteile führen gesamthaft zu einem kostengünstigen Herstellungsverfahren
für neue Kokillen oder zu einem kostengünstigen Nachbearbeitungsverfahren für bereits
gebrauchte und nach Gebrauch mit einer Beschichtung versehene Kokillen.
[0009] Der Ständer und das dem Ständer benachbarte Stützlager können einzeln oder als verbundene
Einheit auf einem Maschinenbett angeordnet sein. Im weiteren kann der Ständer stationär
auf dem Maschinenbett vorgesehen und der Werkzeugträger relativ zum Ständer mittels
eines Antriebs, wie beispielsweise mittels eines Kugelgewinde- oder Zahnstangenantriebs,
oszillierend bewegt werden. Gemäss einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, den
Ständer mit Führungen für eine Oszillationsbewegung in der Längsrichtung des Werkzeugträgers
und mit einer Einrichtung zur Erzeugung der Oszillationsbewegung längs einer Strecke,
die etwas länger ist als die Länge des Kokillenhohlraumes, zu versehen. Diese Lösung
erlaubt das rasche Auswechseln des Werkzeugträgers für unterschiedliche Hohlraumquerschnitte
und Hohlraumlängen.
[0010] Der Werkzeugträger ist auf zwei beidseits des Kokillenhohlraumes angeordneten Stützlagern
abgestützt. Diese Abstützung erlaubt ein im wesentlichen vibrationsfreies Arbeiten
während des Hobelhubes. Die Stützlager können beispielsweise auf einem gegenüber dem
Maschinenbett beweglichen Tisch angeordnet sein und zusammen mit dem Werkzeugträger
quer zur Längsrichtung des Werkzeugträgers NC-gesteuerte Relativbewegungen bezüglich
des Hohlraums der Kokille ausführen. Gemäss einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
wird vorgeschlagen, die beiden Stützlager stationär anzuordnen und zwischen den beiden
Stützlagern einen Aufspanntisch für die Kokille vorzusehen, der mit Einrichtungen
für NC-gesteuerte Bewegungen quer zur Längsrichtung des Werkzeugträgers ausgestattet
ist.
[0011] Um den Werkzeugträger mit einem möglichst grossen Biegemoment gestalten zu können
und um gleichzeitig eine gute Zugänglichkeit für die Bearbeitung in den Ecken sicherzustellen,
wird gemäss einem Ausführungsbeispiel vorgeschlagen, den Werkzeugträger mit einer
NC-gesteuerten Einrichtung für eine Drehbewegung um seine Längsachse auszurüsten.
[0012] Eine weitere Leistungssteigerung in der Zerspanung und eine Optimierung in der Oberflächengüte
und Hohlraumgenauigkeit ist erreichbar, wenn eines der beiden Stützlager für den Werkzeugträger
in Längsrichtung des Werkzeugträgers verschiebbar auf dem Maschinenbett angeordnet
ist und der Abstand der beiden Stützlager an die Länge der zu bearbeitenden Kokille
angepasst werden kann.
[0013] Eine zusätzliche Leistungssteigerung kann erreicht werden, wenn der Werkzeugträger
mit mehreren Hobelwerkzeugen ausgerüstet ist, die wechselweise beim Vor- und Rückhub
Hobelarbeit leisten können.
[0014] Um das Durchführen des stangenförmigen Werkzeugträgers durch den Kokillenhohlraum
zu erleichtern, wird gemäss einem Ausführungsbeispiel vorgeschlagen, ein Stützlager
aus seiner Arbeitsstellung mittels einer Verschiebeeinrichtung nach unten oder zur
Seite hin verschiebbar anzuordnen. Im Sinne einer Alternativlösung wird zusätzlich
vorgeschlagen, das Stützlager im Führungsbereich für den Werkzeugträger in einer Teilungsebene
unterteilbar und ein Stützlageroberteil anhebbar sowie ein Stützlagerunterteil absenkbar
zu gestalten. Diese Lösungen stellen sicher, dass das Kokillenrohr zum und vom Aufspanntisch
in axialer Richtung z.B. auf einem Rollentisch bewegt und einer nachfolgenden Bearbeitungsoperation
zugeführt werden kann.
[0015] Die Zerspanungsleistung und die Oberflächengüte im Kokillenhohlraum können erhöht
werden, wenn der Werkzeugträger auswechselbar gestaltet ist und auswechselbare Lagerschalen
in den Stützlagern an unterschiedliche Durchmesser bzw. Querschnittsformen des Werkzeugträgers
anpassbar sind. Diese Ausgestaltung erlaubt es, für jede Kokillendimension bzw. jeden
Kokillenquerschnitt eine optimale Biegefestigkeit bzw. Vibrationsdämpfung zu erreichen.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie weitere Vorteile derselben sind nachfolgend
anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Bearbeitungsmaschine,
- Fig. 2:
- eine Draufsicht auf die Maschine gemäss Fig. 1,
- Fig. 3:
- eine Seitenansicht gemäss Pfeil A in Fig. 1,
- Fig. 4:
- einen vergrösserten Schnitt durch das aufgespannte Kokillenrohr gemäss Linie IV -
IV in Fig. 1 und
- Fig. 5:
- einen Schnitt durch ein Stützlager.
[0017] In Fig. 1 und 2 ist mit 1 eine Vorrichtung zum spanabhebenden Bearbeiten von Stranggiesskokillen
durch Hobeln dargestellt. Auf einem Aufspanntisch 3 ist eine Stranggiesskokille 2,
beispielsweise ein Kupferrohr, mittels Spanneinrichtungen 5 und 5' positioniert, abgestützt
und festgespannt. Der Aufspanntisch 3 ist mit Einrichtungen für NC-gesteuerte Bewegungen
in der x- und y-Achse versehen. Der Aufspanntisch 3 ist im weiteren zwischen zwei
Stützlagern 7 und 8 angeordnet. Die Stützlager 7 und 8 führen einen stangenförmigen
Werkzeugträger 9, der in diesem Beispiel mit einem Hobelwerkzeug ausgestattet ist.
Der stangenförmige Werkzeugträger 9 ist mit einem in der z-Achse (d.h. in Längsrichtung
des Werkzeugträgers 9) bewegbaren Ständer 10 verbunden. Mit ausgezogener Linie ist
die linke Endstellung 11 und mit strichpunktierter Linie ist die rechte Endstellung
12 des Ständers 10 dargestellt. Ein Antrieb 14 für eine Hubbewegung des Ständers 10
und des Werkzeugträgers 9 ist schematisch dargestellt. Der Antrieb kann beispielsweise
über eine Kugelrollspindel, über einen elektromagnetischen Linearantrieb oder hydraulisch
etc. erfolgen.
[0018] Der stangenförmige Werkzeugträger 9 besitzt eine Länge 15, die grösser ist als die
zweifache Länge des Kokillenhohlraumes der Kokille 2. Die beiden Stützlager 7 und
8 weisen einen Zwischenraum 16 auf, der etwas grösser ist als die Länge 17 des Kokillenhohlraumes.
Der Hubweg 18 des Werkzeugträgers 9 überschreitet die Länge 17 des Kokillenhohlraumes.
[0019] Das Stützlager 7 ist in diesem Beispiel axial zum Werkzeugträger 9 verschiebbar auf
einem Maschinenbett 19 angeordnet, um den Zwischenraum 16 zwischen den beiden Stützlagem
7 und 8 zu verändern bzw. der Länge 17 der Kokille anzupassen.
[0020] In Fig. 3 ist das Stützlager 8 im Führungsbereich für den Werkzeugträger 9 mit einer
Teilungsebene 22 versehen und ein Stützlageroberteil 23 ist nach oben abhebbar sowie
ein Stützlagerunterteil 24 absenkbar. Durch diese Bewegungen kann der Transportweg,
beispielsweise auf den Transportrollen 25, freigemacht werden und die Kokille 2 auf
zusätzliche Bearbeitungspositionen 26, 26' (Fig. 2) für nachfolgende Bearbeitungsoperationen
wie Polieren etc. transportiert werden. Das Stützlager 8 kann beispielsweise auch
ungeteilt so weit abgesenkt werden, dass der Transportweg zum Entfernen des Kokillenrohres
frei liegt.
[0021] In Fig. 4 ist die Kokille 2 mit der Spanneinrichtung 5 positioniert, abgestützt und
festgespannt. Der Werkzeugträger 9 ist in diesem Beispiel mit mehreren Hobelwerkzeugen
40 ausgerüstet, die ein Hobeln in beiden Hubrichtungen wechselweise erlauben. Der
Werkzeugträger 9 selbst ist mit einer NC-gesteuerten Einrichtung für eine Drehbewegung
a um seine Längsachse 21 ausgerüstet. Diese Drehbewegung a sorgt dafür, dass jedes
Hobelwerkzeug im ganzen Hohlraumumfang der Kokille positionierbar ist und beim Vor-
und Rückwärtshub gehobelt werden kann.
[0022] In Fig. 5 ist ein Werkzeugträger 52 mit rechteckigem Querschnitt zum Bearbeiten von
Kokillen mit beispielsweise einem Hohlraum mit einem Vorprofilquerschnitt für einen
Doppel-T-Träger dargestellt. Die Stützlager 50 sind mit auswechselbaren Lagerschalen
51 für unterschiedliche Querschnittformen des Werkzeugträgers ausgerüstet.
[0023] Das Verfahren zum Bearbeiten von Hohlräumen von Stranggiesskokillen beinhaltet folgende
Verfahrensschritte:
Die Kokille 2 wird mittels einer Transporteinrichtung auf den Aufspanntisch 3 gebracht
und gleichzeitig der stangenförmige Werkzeugträger 9 durch den Kokillenhohlraum hindurchgeführt
und das zweite Stützlager 8 in seine Position gebracht. Anschliessend wird die Kokille
2 positioniert und festgespannt. Mittels einer NC-gesteuerten Drehbewegung a des Werkzeugträgers
9 sowie Bewegungen des Aufspanntisches 3 längs der x- und/oder y-Achse, d.h. quer
zur Längsrichtung des Werkzeugträgers, wird das Hobelwerkzeug vor oder während des
Hobelhubes laufend positioniert und mittels Hubbewegungen des Werkzeugträgers 9 in
dessen Längsrichtung die Innenform erzeugt. Vor dem Rückwärtshub kann ein zweites
Hobelwerkzeug am Werkzeugträger 9 durch eine Relativbewegung bezüglich des Hohlraums
für den jeweils nächsten Hobelstoss positioniert und der Rückwärtshub durchgeführt
werden. Dieser Zyklus wird so lange aufrechterhalten, bis der ganze Umfang des Hohlraumes
gehobelt ist und der Werkzeugträger 9 aus dem Hohlraum der Kokille 2 entfernt werden
kann. Mittels einer Transportvorrichtung kann die bearbeitete Kokille 2 einer nachfolgenden
Operation, beispielsweise Polieren etc., zugeführt werden.
[0024] Bei Kokillen mit sehr harten, beispielsweise aufgespritzten Beschichtungen, kann
die spanabhebende Bearbeitung an Stelle eines Hobelwerkzeuges mit einem Schleif- oder
Fräsapparat, der im Werkzeugträger eingebaut ist, durchgeführt werden.
[0025] Um Schwingungen des Werkzeugträgers weiter zu reduzieren und um die Oberflächengüte
im Kokillenhohlraum zu verbessern, wird vorgeschlagen, den Werkzeugträger 9 aus mehreren
Materialschichten aufzubauen, die im Stand der Technik zur Schwingungsdämpfung bekannt
sind.
1. Vorrichtung zum spanabhebenden Bearbeiten der einen Hohlraum einer Stranggiesskokille
(2) begrenzenden Hohlraumwände mittels Hobeln, bestehend aus einem in einem Ständer
(10) angeordneten stangenförmigen Werkzeugträger (9) mit mindestens einem Hobelwerkzeug
(40) und aus Einrichtungen zur Erzeugung von Relativbewegungen zwischen dem Hobelwerkzeug
und den Hohlraumwänden, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (9) eine Länge (15) aufweist, die grösser ist als die zweifache
Länge des Hohlraumes und der Werkzeugträger (9) in zwei Stützlagern (7, 8) geführt
ist, wobei die beiden Stützlager (7, 8) mit einem Zwischenraum (16) für die Stranggiesskokille
angeordnet sind und der Abstand der Stützlager grösser ist als die Länge (17) des
Hohlraumes, und dass eine Einrichtung (14) zur Erzeugung einer NC-gesteuerten Hubbewegung
des Werkzeugträgers (9) in der Längsrichtung des Werkzeugträgers (9) vorgesehen ist,
wobei die Länge des Hubwegs (18) die Länge des Hohlraumes überschreitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ständer (10) Führungen (13) für eine Oszillationsbewegung in der Längsrichtung
des Werkzeugträgers aufweist und mit einer Einrichtung (14) zur Erzeugung der Oszillationsbewegung
versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stützlager (7, 8) stationär angeordnet und zwischen den beiden Stützlagern
(7, 8) ein Aufspanntisch (3) für die Kokille (2) vorgesehen ist, der mit Einrichtungen
für NC-gesteuerte Bewegungen quer zur Längsrichtung des Werkzeugträgers (9) ausgestattet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (9) mit einer NC-gesteuerten Einrichtung für eine Drehbewegung
(a) um seine Längsachse versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden Stützlager (7) in Längsrichtung des Werkzeugträgers (9) verschiebbar
auf einem Maschinenbett (19) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Werkzeugträger (9) mehrere Hobelwerkzeuge (40) derart angeordnet sind, dass wechselweise
beim Vor- und Rückwärtshub Späne abhebbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützlager (8) aus seiner Arbeitsstellung mittels einer Verschiebeeinrichtung
nach unten oder zur Seite hin verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützlager (8) in einem Führungsbereich für den Werkzeugträger (9) eine Teilungsebene
(22) aufweist und ein Stützlageroberteil (23) anhebbar sowie ein Stützlagerunterteil
(24) absenkbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (9, 52) auswechselbar gestaltet ist und auswechselbare Lagerschalen
(51) in den Stützlagem (7, 8, 50) an unterschiedliche Durchmesser bzw. Querschnittsformen
des Werkzeugträgers (9, 52) anpassbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich am Maschinenbett Polierstationen vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (9) aus mehreren unterschiedlichen Materialschichten aufgebaut
ist.
12. Verfahren zum Bearbeiten der einen Hohlraum einer Stranggiesskokille begrenzenden
Hohlraumwände durch Hobeln, wobei ein in einem Ständer (10) geführter stangenförmiger
Werkzeugträger (9) mit einem Hobelwerkzeug in den Hohlraum der Stranggiesskokille
(2) eingeführt und mittels Hubbewegungen des Werkzeugträgers (9) die Hohlraumwände
bearbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokille (2) auf einen Aufspanntisch (3) gebracht und der Werkzeugträger (9) durch
den Hohlraum der Kokille (2) hindurch geführt und in ein zweites Stützlager (8) eingeführt,
anschliessend die Kokille am Aufspanntisch befestigt und mittels Hubbewegungen des
Werkzeugträgers (9) die Kokille (2) hohlraumseitig bearbeitet wird, wobei der Werkzeugträger
(9) in der Längsrichtung des Werkzeugträgers (9) und die Kokille zusammen mit dem
Aufspanntisch (3) quer zur Längsrichtung des Werkzeugträgers (9) bewegt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (9) zwischen zwei Hubbewegungen um seine Längsachse (21) geschwenkt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Hubbewegungen der Werkzeugträger (9) um seine Längsachse (21) geschwenkt
und gleichzeitig die Kokille quer zur Längsrichtung des Werkzeugträgers (9) bewegt
wird.
1. Mechanism for chip-removing machining of the cavity walls delimiting a cavity of a
continuous casting permanent mould (2) by planing, consisting of a rod-shaped tool
carrier (9), arranged in a stand (10) and having at least one planing tool (40), and
of devices for generating relative movements between the planing tool and the walls
of the cavity, characterised in that the tool carrier (9) has a length (15) which is greater than twice the length of
the cavity and the tool carrier (9) is guided in two support bearings (7, 8), the
two support bearings (7, 8) being arranged with an intermediate space (16) for the
continuous casting permanent mould and the distance between the support bearings being
greater than the length (17) of the cavity, and in that a device (14) for generating a numerically controlled stroke movement of the tool
carrier (9) in the longitudinal direction of the tool carrier (9) is provided, the
length of the stroke path (18) exceeding the length of the cavity.
2. Mechanism according to claim 1, characterised in that the stand (10) has guides (13) for an oscillating movement in the longitudinal direction
of the tool carrier and is provided with a device (14) for generating the oscillating
movement.
3. Mechanism according to claim 1 or 2, characterised in that the two support bearings (7, 8) are arranged as stationary and between the two support
bearings (7, 8) a clamping table (3) for the permanent mould (2) is provided, equipped
with devices for numerically controlled movements diagonally to the longitudinal direction
of the tool carrier (9).
4. Mechanism according to one of claims 1 to 3, characterised in that the tool carrier (9) is provided with a numerically controlled device for a rotational
movement (a) about its longitudinal axis.
5. Mechanism according to one of claims 1 to 4, characterised in that one of the two support bearings (7) is arranged as displaceable in the longitudinal
direction of the tool carrier (9) on a machine bed (19).
6. Mechanism according to one of claims 1 to 5, characterised in that several planing tools (40) are arranged on the tool carrier (9) in such a way that
chips can be removed alternately during forward and reverse stroke.
7. Mechanism according to one of claims 1 to 6, characterised in that support bearing (8) can be displaced downwards or sideways out of its operating position
by a displacement device.
8. Mechanism according to one of claims 1 to 6, characterised in that support bearing (8) has a joint face (22) in a guide area for the tool carrier (9)
and an upper part (23) of the support bearing can be lifted and a lower part (24)
of the support bearing can be lowered.
9. Mechanism according to one of claims 1 to 8, characterised in that the tool carrier (9, 52) is configured as interchangeable and interchangeable bearing
shells (51) in the support bearings (7, 8, 50) can be adjusted to different diameters
or cross-sectional shapes of the tool carrier (9, 52).
10. Mechanism according to one of claims 1 to 9, characterised in that polishing stations are provided on the side of the machine bed.
11. Mechanism according to one of claims 1 to 10, characterised in that the tool carrier (9) is constructed of several different layers of material.
12. Method for machining the cavity walls delimiting a cavity of a continuous casting
permanent mould by planing, wherein a rod-shaped tool carrier (9), guided in a stand
(10), is inserted with a planing tool into the cavity of the continuous casting permanent
mould (2) and the cavity walls are machined by means of stroke movements of the tool
carrier (9), characterised in that the permanent mould (2) is put on to a clamping table (3) and the tool carrier (9)
is guided through the cavity of the permanent mould (2) and inserted into a second
support bearing (8), then the permanent mould is fastened to the clamping table and
the permanent mould (2) is machined on the cavity side by means of stroke movements
of the tool carrier (9), the tool carrier (9) being moved in the longitudinal direction
of the tool carrier (9) and the permanent mould being moved together with the clamping
table (3) diagonally to the longitudinal direction of the tool carrier (9).
13. Method according to claim 12, characterised in that the tool carrier (9) is swivelled about its longitudinal axis (21) between two stroke
movements.
14. Method according to one of claims 12 or 13, characterised in that the tool carrier (9) is swivelled about its longitudinal axis (21) between two stroke
movements and simultaneously the permanent mould is moved diagonally to the longitudinal
direction of the tool carrier (9).
1. Dispositif pour l'usinage, avec enlèvement de copeaux, des parois délimitant une cavité
d'une coquille de coulée continue (2), par rabotage, constitué par un porte-outil
en forme de barre (9), qui est disposé dans un châssis (10) et comportant au moins
un outil de rabotage (40), et par des dispositifs servant à produire des déplacements
relatifs entre l'outil de rabotage et les parois de la cavité, caractérisé en ce que le porte-outil (9) possède une longueur (15), qui est supérieure au double de la
longueur de la cavité, et le porte-outil (9) est guidé dans deux paliers d'appui (7,
8), les deux paliers d'appui (7, 8) étant disposés avec un espace intercalaire (16)
pour la coquille de coulée continue et la distance des paliers d'appui étant supérieure
à la longueur (17) de la cavité, et qu'il est prévu un dispositif (14) pour produire
un déplacement de course commandé par commande numérique du porte-outil (9) dans la
direction longitudinale du porte-outil (9), la longueur de la course de déplacement
(18) dépassant la longueur de la cavité.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le châssis (10) comporte des guides (13) pour un mouvement oscillatoire dans la direction
longitudinale du porte-outil et est équipé d'un dispositif (14) pour produire le déplacement
oscillatoire.
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les deux paliers d'appui (7, 8) sont montés fixes et qu'entre les deux paliers d'appui
(7, 8) il est prévu une table de serrage (3) pour la coquille (2), qui est équipée
de dispositifs pour des déplacements commandés par commande numérique, transversalement
par rapport à la direction longitudinale du porte-outil (9).
4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le porte-outil (9) est équipé d'un dispositif commandé par commande numérique pour
un mouvement de rotation (a) autour de son axe longitudinal.
5. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'un des deux paliers d'appui (7) est disposé sur un banc de machine (9) de manière
à être déplaçable dans la direction longitudinale du porte-outil (9).
6. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que sur le porte-outil (9) sont disposés plusieurs outils de rabotage (4), de telle sorte
que des copeaux peuvent être soulevés alternativement lors de la course d'avance et
lors de la course de recul.
7. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le palier d'appui (8) est déplaçable vers le bas ou vers le côté à partir de sa position
de travail, sous l'action d'un dispositif de déplacement.
8. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le palier d'appui (8) comporte, dans une zone de guidage pour le porte-outil (9),
un plan de division (22) et une partie supérieure (23) du palier d'appui peut être
soulevée et qu'une partie inférieure (24) du palier d'appui peut être abaissée.
9. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que le porte-outil (9, 52) est agencé de manière à être interchangeable et que des coques
de paliers interchangeables (51) dans les paliers d'appui (7, 8, 50) peuvent être
adaptés à des diamètres différentes et à des formes différentes en coupe transversale
du porte-outil (9, 52).
10. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que des postes de polissage sont prévus notamment sur le banc de la machine.
11. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que le porte-outil (9) est constitué de plusieurs couches de matériaux différents.
12. Procédé pour usiner les parois, qui délimitent une cavité d'une coquille de coulée
continue, par rabotage, selon lequel on introduit un porte-outil (9) en forme de barre,
guidé dans un châssis (10), et portant un outil de rabotage dans la cavité de la coquille
de coulée continue (2) et on usine les parois de la cavité au moyen de courses de
déplacement du porte-outil (9), caractérisé en ce qu'on place la coquille (2) sur une table de serrage (3) et qu'on guide le porte-outil
(9) à travers la cavité de la coquille (2) et qu'on l'introduit dans un second palier
d'appui (8), qu'ensuite on fixe la coquille sur la table de serrage et qu'on usine
la coquille (2) côté cavité à l'aide des courses de déplacement du porte-outil (9),
le porte-outil (9) étant déplacé dans la direction longitudinale du porte-outil (9)
et la coquille pourvue de la table de serrage (3) étant déplacée transversalement
par rapport à la direction longitudinale du porte-outil (9).
13. Procédé selon la revendication 12, caractérisé en ce qu'on fait pivoter le porte-outil (9) entre deux courses de déplacement autour de son
axe longitudinal (21).
14. Procédé selon l'une des revendications 12 ou 13, caractérisé en ce qu'on fait pivoter le porte-outil (9) autour de son axe longitudinal (21) entre deux
courses de déplacement et que simultanément on déplace la coquille transversalement
par rapport à la direction longitudinale du porte-outil (2).