[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Heizleitung oder ein elektrisches
Heizband mit im Schichtenaufbau angeordneten isolierenden Umhüllungen aus Polytetrafluorethylen.
[0002] Für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche, beispielsweise auch für die Beheizung
von aggresiven Medien, sind Heizleitungen in koaxialer Anordnung bekannt (DE-A 28
50 722), bei denen der Heizleiter von einem Fluorpolymer als Isoliermaterial umschlossen
ist. Überdeckt wird diese Isolierung von einem Kupferdrahtgeflecht, wobei die Einzeldrähte
zur Vermeidung von Korrosionen zusätzlich vernickelt sind. Dieses Geflecht aus den
Kupferdrähten ist der elektrische Schutzleiter der Leitung, der zur Vermeidung von
Unfallgefahren, beispielsweise auch durch Kurzschluß im elektrisch leitenden Teil,
innerhalb der Leitung vorgesehen ist. Überdeckt wird der Schutzleiter von einem äußeren
Kunststoffmantel, der zum Schutz gegen aggresive Medien der Umgebung z.B. aus einem
Fluorpolymer hergestellt ist. Vorteil einer so aufgebauten koaxialen Anordnung ist
neben dem weiten Einsatzbereich dieser Leitung aufgrund der hochtemperaturbeständigen
und auch gegen aggresive Medien unempfindlichen Werkstoffe, daß solche Leitungen in
praktisch beliebigen Längen mit hoher Flexibilität herstellbar sind.
[0003] Ähnliches gilt für bekannte elektrische Heizbänder (GB 2 092 420 A, GB 2 130 459
A), die z.B. für sog. Rohrbegleitheizungen eingesetzt werden oder auch auf dampfgespülten
Rohren für den Temperaturerhalt oder für eine Temperaturerhöhung sorgen. Schließlich
sind auch sog. selbstbegrenzende Heizbänder mit einem Halbleiter-Heizelement im Einsatz.
Da die Wärmeabgabe hier selbsttätig in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur gesteuert
wird, sind solche Heizbänder für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen besonders
geeignet.
[0004] Nun kommt es aber immer wieder vor, daß aufgrund äußerer Betriebsbedingungen beim
Einsatz von Heizleitungen, etwa in koaxialer Ausführung, bei äußerer Druckbelastung
der äußere Mantel so stark verquetscht und die Isolierung vom Heizleiter weggedrückt
wird, daß Schutzleiter und Heizleiter einander berühren bzw. der isolierende Abstand
zwischen Schutz- und Heizleiter so gering geworden ist, daß es zu Glimm- oder Funkenentladungen
kommt. Auch können bei der Beschädigung gebrochene Drähte des Schutzleiters in die
Isolierung gelangen und somit zum Ausfall der gesamten Heizleitung führen. Dies sind
Kriterien, die insbesondere bei solchen Heizleitungen zu berücksichtigen sind, die
in explosionsgeschützten Anlagen eingesetzt werden und an die von daher besondere
Sicherheitsanforderungen als vorbeugender Explosionsschutz gestellt werden. Diese
Kriterien sind aber auch zu berücksichtigen im Hinblick auf die geltenden Normen (
DIN VDE 0170/0171,EN 50014 und EN 50019), die beispielsweise einen Schutzleiter verlangen,
der eine hinreichende Bedeckung der Oberfläche der Leiterisolierung gewährleistet,
sowie eine gesonderte Quetschprüfung mit einer anschließenden Prüfung des Isoliervermögens
der Leiterisolierung. Eine Verstärkung der Wanddicke sowohl der Isolierung als auch
des äußeren Mantels zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten hilft hier nicht weiter,
abgesehen davon, daß diese Maßnahmen zu einer erheblichen Durchmesservergrößerung
der gesamten Leitung sowie zu einem erhöhten Kostenaufwand wegen der größeren Materialmenge
an Fluorkunststoff führen.
[0005] Ein gegen äußere mechanische Belastungen widerstandsfähiges elektrisches Heizkabel
mit koaxialem Schichtenaufbau ist bereits bekannt (DE-ES 101 07 429). Eine Glaskeramikbandschicht
im Schichtenaufbau oberhalb der Leiterisolierung dieses Kabels soll im Zusammenwirken
mit einer ebenfalls luftdurchlässigen Verstärkungsschicht Schutz gegen mechanische
Beschädigungen bieten. Beidseitig dieser beiden Schichten sind luftundurchlässige
Schichten aus einem extrudierfähigen Fluorpolymer vorgesehen, so daß sich zwischen
ihnen ein Luftpolster ausbilden kann. Abgesehen von dieser aufwendigen sowie den Kabeldurchmesser
vergrößernden Schichtenkonstruktion führt das bewußt herbeigeführte Luftpolster im
Kabelinnern zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Wärmeleitung weg vom Heizleiter
an die Kabeloberfläche und damit zu einer Verschlechterung des Wirkungsgrades des
Heizkabels selbst.
[0006] Um das zu vermeiden, dennoch aber den Forderungen der geltenden Normen nach ausreichender
Widerstandsfähigkeit gegen äußere Schlag- oder Druckbeanspruchungen zu genügen, hat
man bereits vorgeschlagen (EP 0 609 771 B1), unter- und/oder oberhalb des Schutzleiters
bei einer gattungsgemäßen elektrischen Heizleitung eine oder mehrere Lagen eines Bandes
aus mechanisch hochfesten Kunststoffen, etwa aus Polyimid, vorzusehen. Eine solche
Bewicklung ist in der Lage, hohe Druckbeanspruchungen auszuhalten, äußere Schläge
werden gedämpft abgefangen, eine Beschädigung der Leiterisolierung ist vermieden.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik geht die Erfindung einen anderen Weg zum Schutz
der im Schichtenaufbau einer Heizleitung oder eines Heizbandes befindlichen Umhüllungen
( Leiterisolierung, Zwischenmantel, äußerer Schutzmantel ) aus Polytetrafluorethylen.
auch bei höchster mechanischer Krafteinwirkung durch Schlag- oder Quetschbeanspruchungen.
[0008] Gemäß der Erfindung ist mindestens eine der Polytetrafluorethylen-Umhüllungen durch
mindestens eine angrenzende Isolierschicht aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren
Fluorpolymer stoßgesichert. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß ein
ausreichender Schutz gegen äußere mechanische Beanspruchungen erreicht werden kann
durch das Nebeneinander von Polymerschichten aus der gleichen Polymerfamilie, aber
unterschiedlicher Polymerstruktur. So ist nach dem Vorschlag der Erfindung das Polytetrafluorethylen
mit seiner fasrigen, sogenannte Fibrillen aufweisenden, Polymerstruktur durch das
benachbarte thermoplastische Polymer mit seiner amorphen Struktur geschützt. Das ergibt
sich dadurch daß bei Stoß- oder Schlagbeanspruchungen im Gegensatz zur Faserstruktur
die amorphe Polymerstruktur Stoß absorbierend wirkt.
[0009] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich bei einer elektrischen
Heizleitung in koaxialer Anordnung mit einem zentralen Leiter, einer Isolierung aus
Polytetrafluorethylen und einem Schutzleiter in Form aufgeseilter oder -geflochtener
Drähte sowie einem äußeren Schutzmantel dann, wenn die Polytetrafluorethylen - Isolierung,
ein- oder mehrschichtig, durch mindestens eine angrenzende Isolierschicht aus einem
aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer stoßgesichert ist.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungform einer Heizleitung in koaxialer Anordnung
ergibt sich nach der Erfindung dann, wenn unterhalb der den Leiter umschließenden
Polytetrafluorethylen - Isolierung, und damit unmittelbar auf dem Leiter selbst, die
Stoß absorbierende Isolierschicht aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer
angeordnet ist. Durch die Verwendung artverwandter Werkstoffe auch für den mechanischen
Schutz ist gegenüber den bekannten Heizkabeln oder -leitungen die Dauertemperaturbeständigkeit,
eine notwendige Eigenschaft für Heizleitungen, wesentlich erhöht. Die erfindungsgemäße
Heizleitung weist keine Luftpolster im Schichtenaufbau auf, die vom Leiter erzeugte
Heizwärme gelangt somit ohne wesentlichen Wärmestau zur Kabel- / Leitungsoberfläche,
also dorthin, wo sie auch gebraucht wird. Der Leitungsaufbau ist fertigungstechnisch
problemlos, durch die extrudierten polymeren Schutzschichten können die Leitungsdurchmesser
klein gehalten werden.
[0010] Da in der Regel die Polytetrafluorethylen - Isolierung einer Temperaturbehandlung
zum Zwecke des Sinterns des Polymermaterials unterworfen wird, ergibt sich durch die
dadurch bewirkte Schrumpfung des Polytetrafluorethylens eine Kompaktierung des Schichtenaufbaues.
Die Leitung ist daher, im Gegensatz zur bekannten Heizleitung mit Luftpolster, auch
längswasserdicht, während bekannte Glasseidengeflechte, Glimmerbänder oder anorganische
Folien noch eine unerwünschte Dochtwirkung aufweisen und daher für einen idealen Feuchtigkeitstransport
sorgen.
[0011] Wie oben ausgeführt, sind neben den beschriebenen Heizleitungen in koaxialer Ausführung
auch elektrische Heizbänder der unterschiedlichsten Ausführungsformen im Einsatz.
Besteht ein solches Heizband beispielsweise aus parallel geführten Speiseadern und
einer die Leiter dieser Speiseadern in Abständen kontaktierenden Heizwendel sowie
einem Zwischenmantel und/oder einem Außenmantel aus Polytetrafluorethylen, dann ist
in Durchführung der Erfindung mindestens eine Mantelschicht durch mindestens eine
angrenzende Isolierschicht aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer
stoßgesichert.
Bei einer anderen Variante eines Heizbandes mit parallelen, unisolierten Speiseleitern
und einem parallel zu diesen geführten und mit den Speiseleitern in Abständen kontaktierten
Heizdraht sowie einer gemeinsamen Umhüllung aus Polytetrafluorethylen ist nach der
Erfindung die Umhüllung durch mindestens eine angrenzende Isolierschicht aus einem
aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer stoßgesichert.
Für spezielle Anwendungen haben sich selbstbegrenzende Heizbänder als vorteilhaft
erwiesen, beispielsweise im Explosionsschutz, Bei diesen Heizbändern mit parallelen,
unisolierten Speiseleitern und einer diese umschließenden halbleitenden Umhüllung
sowie einer gemeinsamen Isolierung und/oder einem äußeren Schutzmantel aus Polytetrafluorethylen
sind wiederum die gemeinsame Isolierung und/oder der Schutzmantel nach dem Vorschlag
der Erfindung stoßgesichert.
[0012] Dem Zweck der Längswasserdichtigkeit und Kompaktheit der erfindungsgemäßen Heizleitungen
oder Heizbänder dient in Weiterführung der Erfindung auch eine Verschweißung oder
Verklebung der Stoß absorbierenden Isolierschichten mit den Polytetrafluorethylen
- Umhüllungen. Gleichzeitig wird die Biegewechselfestigkeit solcher Anordnungen wesentlich
erhöht.
Die Dicke der Stoß absorbierenden Schicht beträgt 0,1 bis 0,8 mm, vorzugsweise 0,2
bis 0,5 mm. Die zu wählende Dicke hängt im Falle von Heizleitungen in koaxialer Anordnung
und auf dem Leiter unmittelbar befindlicher Stoß absorbierender Isolierschicht im
wesentlichen vom jeweiligen Leiterdurchmesser ab. So beträgt die Stoß absorbierende
Schicht bei einem Leiterdurchmesser von 1,5 mm beispielsweise 0,2 mm.
[0013] Die Erfindung bietet besondere Vorteile auch dann, wenn die Leiterisolierung aus
einem mit Überlappung der Kanten gewickelten Polytetrafluorethylen - Band besteht,
etwa mit rechteckförmigem Querschnitt. In diesem Fall werden erfindungsgemäß die durch
die Wicklung des Bandes gebildeten Zwickel mit dem Fluorpolymer der Stoß absorbierenden
Schicht ausgefüllt. Die Haftung der aneinandergrenzenden Schichten wird verbessert,
die dadurch gewonnene weitere Kompaktheit sichert eine hohe Stabilität der Leitung
gegen Knicken und Biegen.
[0014] Die Stoß absorbierende Schicht besteht nach der Erfindung aus einem aus der Schmelze
verarbeitbaren Fluorpolymer. Da es bei einer gattungsgemäßen Heizleitung oder einem
Heizband von ihrer Aufgabe her auch auf eine hohe Dauertemperaturbeständigkeit, gegebenenfalls
auch unter dem Einfluss aggressiver Medien, ankommt, kann man vorteilhaft die Stoß
absorbierende Schicht aus einem Tetrafluorethylen - Perfluoralkylvinylether - Copolymerisat
(TFA/PFA) herstellen. Aber auch das Tetrafluorethylen / Hexafluorpropylen - Copolymer
(FEP) oder das Polytetrafluorethylen -Perfluormethylvinylether - Copolymerisat, auch
bekannt unter dem Handelsnamen HYFLON MFA, sind, je nach Einsatzgebiet, vorteilhafte
Polymere zur Durchführung der Erfindung.
[0015] Auch andere bekannte Fluorpolymere, die aus der Schmelze verarbeitbar sind, wie das
Polyvinylidenfluorid (PVDF) oder das Ethylen - Tetrafluorethylen (ETFE) können mitunter
eine vorteilhafte Anwendung finden.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich bei einer Polytetrafluorethylen
- Umhüllung aus einem gewickelten Polytetrafluorethylen - Band dann, wenn dieses eine
plankonvexe Querschnittsform aufweist. Gegenüber gängigen Bändern mit rechteckförmiger
Querschnittsform führt die plankonvexe Form nach dem Wickeln und Sintern des Polytetrafluorethylenbandes
zu einer kompakten Umhüllung mit geschlossener glatter äußerer Oberfläche. Diese ist
von besonderem Vorteil dann, wenn die äußere Oberfläche aggressiven Medien der Umgebung
ausgesetzt ist.
[0017] Eine andere vorteilhafte Möglichkeit, eine Verbesserung der Isolierqualität gegenüber
der aus rechteckförmigen Bändern herbeizuführen, ist die, das Band aus Polytetrafluorethylen
im Querschnitt als Flachprofil auszubilden, mit von der Mitte nach beiden Seiten spitz
zulaufenden Randbereichen und an den Kanten regelmäßigem Bandverlauf. Nach dem Wickeln
des Bandes mit überlappenden Kanten und Sintern des Bandmaterials ( PTFE ) ergibt
sich durch das Auslaufen der Bandkanten in den Überlappungsbereich hinein eine besonders
glatte, in sich geschlossene Isolieroberfläche. Dabei sind vorteilhaft die Ränder
des Bandes aus Polytetrafluorethylen breit gezogen, wobei die Randbreite beidseitig
des die Banddicke bestimmenden mittleren Bereichs mindestens 45 %, vorzugsweise 50
bis 80 %, der gesamten Breite des Bandes beträgt.
[0018] Die Dicke des gemäß der Erfindung vorteilhaft verwendeten Bandes aus Polytetrafluorethylen
beträgt 20 bis 200 µm, vorzugsweise 40 bis 160 µm. Die Banddicke nimmt zu den Kanten
( Rand ) hin auf 5 µm und weniger ab. Dabei wird die Bandbreite zweckmäßig 5 bis 50
mm, vorzugsweise 10 bis 30 mm, betragen.
[0019] Die gleichen Bandabmessungen gelten mit besonderem Vorteil auch für den Fall, daß
neben der Isolierung auch der äußere Schutzmantel aus einem gewickelten Band aus Polytetrafluorethylen
besteht.
[0020] In diesem Fall kann es mitunter vorteilhaft sein, unterhalb der Wickellage ( n )
aus Polytetrafluorethylen eine Stoß absorbierende Isolierschicht aus einem aus der
Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer anzuordnen. Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung wäre die, ein- oder beidseitig an den Schutzleiter eine Stoß absorbierende
Isolierschicht aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer angrenzen zu
lassen, den Schutzleiter also mit diesen Isolierschichten einzuschließen.
[0021] Die Erfindung sei anhand der in den Figuren 1 und 2 als besonders vorteilhafte Ausführungsformen
von elektrischen Heizleitungen in koaxialer Anordnung näher erläutert.
[0022] Zur Erhöhung der Flexibilität der Heizleitung nach der Erfindung besteht der Leiter
1, wie in der Figur 1 dargestellt, beispielsweise aus einer Anzahl einzelner Widerstandsdrähte.
Die Leiterisolierung ist mit 2 bezeichnet, sie besteht aus einem hochtemperaturbeständigen
Polytetrafluorethylen, wobei die Bezeichnung "Polytetrafluorethylen", wie oben auch,
solche Tetrafluorethylen - Polymere einschließt, die mit modifizierenden Zusätzen
versehen sind, jedoch in einer solchen Menge, daß das Polymere, wie das PTFE selbst,
aus der Schmelze nicht verarbeitbar ist.
[0023] In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das verwendete Polytetrafluorethylen
aus einem zunächst ungesinterten Band- oder Folienmaterial, das in ungesintertem Zustand
auf den Heizleiter aufgewickelt, vorzugsweise mit Überlappung, beispielsweise bis
zu 50 %, und im aufgewickelten Zustand durch eine entsprechende Temperaturbehandlung
gesintert wird. Die einzelnen Bandlagen werden dabei zu einer kompakten Isolierung
verschmolzen oder verschweißt.
[0024] Der Schutzleiter 3 besteht aus einzelnen metallischen Drähten, etwa aus vernickelten
Kupferdrähten, die auf die Isolierung 2 aufgeseilt oder zur Erzielung einer weitestgehenden,
über den Umfang reichenden Bedeckung aufgeflochten sind.
[0025] Nach außen hin ist die Heizleitung abgeschlossen durch den Mantel 4, der zweckmäßig,
da solche Leitungen auch im Einflussbereich aggressiver Medien eingesetzt werden,
etwa in der chemischen Industrie, aus einem entsprechend geeigneten Kunststoffmaterial
hergestellt ist. Als Mantelmaterialien haben sich Fluorpolymere ebenfalls als vorteilhaft
erwiesen, die in extrudierter Form aufgebracht werden, oder dadurch, daß eine Bewicklung
aus zunächst ungesinterten und im gewickelten Zustand gesinterten PTFE - Bändern den
äußeren Abschluss der Heizleitung bildet.
[0026] Um nun zu verhindern, daß bei äußerer Druckbelastung (Schlag) der Mantel 4 verquetscht
und/oder von dem Schutzleiter 3 weggedrückt wird, es also zum Schaden an der Heizleitung
und gegebenenfalls zu Leitungsausfällen kommt, ist unterhalb des Mantels 4 die Stoß
absorbierende Schicht 5 vorgesehen. Diese Schicht aus einem nach der Erfindung amorphen
extrudierbaren Fluorpolymer dämpft die von außen aufgebrachte Schlagenergie und verhindert
so eine Leitungsbeschädigung oder Zerstörung.
[0027] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeigt die Figur 2. Die
Heizleitung, wiederum in koaxialer Ausführung, besteht aus dem Heizleiter 6, beispielsweise
aus einer Vielzahl einzelner miteinander verseilter oder verflochtener Widerstandsdrähte.
Die Leiterisolierung ist mit 7 bezeichnet, sie besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus einer oder mehreren Lagen eines Bandes aus Polytetrafluorethylen ( PTFE ). Dieses
Band im ungesinterten Zustand aufgewickelt und im gewickelten Zustand gesintert bildet
zwar nach dem Sintern des PTFE - Materials eine kompakte, längswasserdichte Hülle,
die auch gegen aggressive Medien unempfindlich ist, aufgrund der Materialstruktur
aber nicht hinreichend geeignet ist, Schlag- oder Stoßbeanspruchungen ohne Schaden
aufzunehmen. Um diese Heizleitung auch für den Einsatz unter extremen mechanischen
äußeren Belastungen zu ertüchtigen, sie beispielsweise auch in explosionsgeschützten
( gefährdeten ) Anlagen einsetzen zu können, sieht die Erfindung die Stoß absorbierende
Schicht 8 aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer vor. Diese Schicht
überdeckt den Leiter 6 unmittelbar, wegen des im Verhältnis zum Durchmesser der Leitung
geringeren Leiterdurchmessers kann die Wanddicke der Schicht 8 extrem dünn gehalten
werden. Gegenüber der Lösung nach der Figur 1 wird hierdurch wesentlich an Polymermaterial
eingespart, darüber hinaus führt diese Ausführungsform zu einem gegenüber dem obigen
Ausführungsbeispiel, vor allem aber gegenüber dem Stand der Technik, verringerten
Gesamtdurchmesser.
[0028] Durch die Schicht 8, die aufgrund der Materialstruktur gleichsam als nachgiebige
Pufferschicht bei Schlageinwirkung auf die Leitung wirkt, wird die angrenzende Leiterisolierung
7 mechanisch geschützt. Die Isolierung wird nicht vom Leiter 6 weggequetscht oder
-gedrückt, ihre Isolierwirkung bleibt erhalten. Ein äußerer Schlag wird gedämpft abgefangen,
eine Beschädigung der Leiterisolierung 7 ist nicht zu befürchten. Dieser erfindungsgemäße
Leitungsaufbau verstärkt die werkstoffspezifischen Eigenschaften von PTFE und PFA
(TFA, MFA) wesentlich. Die höhere Härte von PTFE gekoppelt mit der höheren Elastizität
von PFA beispielsweise führen in dieser Verbundkonstruktion zu einer erheblichen Steigerung
der Druck- und Stoßbelastbarkeit bzw. Standfestigkeit.
[0029] Da der Unterbau bei Schlag- / Stoßeinwirkung unbeschädigt bleibt, besteht auch keine
Gefahr eines Drahtbruchs innerhalb des Schutzleiters 9 bzw. eines Ausfalls der Heizleitung
durch gebrochene Drähte, die durch eine beschädigte Isolierung 7 hindurchdringen könnten.
Die erfindungsgemäße Heizleitung erfüllt daher alle Sicherheitsforderungen, insbesondere
auch die für den Explosionsschutz. Darüber hinaus ist diese erfindungsgemäße Heizleitung
kostengünstig herstellbar, teils wegen der gegenüber dem Stand der Technik vereinfachten
Arbeitsschritte, teils wegen der geringeren Materialmengen, die zudem noch der gleichen
Polymerfamilie zuzuordnen sind. Ein besonderer Vorteil dann, wenn eine hohe Dauertemperaturbeständigkeit
gefordert wird, beispielsweise in Heißdampfreinigungsanlagen mit Betriebstemperaturen
zwischen 300° und 320° C.
[0030] Der äußere Mantel 10 besteht in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls aus einer Wicklung
aus PTFE - Bändern, im gewickelten Zustand einer Temperaturbehandlung unterworfen
und damit zu einer kompakten Umhüllung verschweißt oder verschmolzen. Die nach der
Erfindung vorgesehene besondere Querschnittsform des PTFE - Bandes führt zu einer
besonders glatten, in sich geschlossenen Oberfläche. Ein Aufreißen der einzelnen Bandlagen
unter Schlag- oder Stoßbeanspruchung ist durch die erfindungsgemäße Lösung, eine Stoß
absorbierende Polymerschicht aus der gleichen Polymerfamilie im Schichtenaufbau der
Heizleitung anzuordnen, vermieden.
[0031] Die erfindungsgemäße Heizleitung entsprechend Figur 2 zeichnet sich auch durch besonders
günstige äußere Abmessungen aus. Bei einem Gesamtdurchmesser von z. B. 4,8 mm beträgt
der Durchmesser des Leiters 6 1,4 mm, die Wanddicke der Stoß absorbierenden Schicht
8 beträgt 0,2 mm, die Isolierung 7 hat eine Wanddicke von 0,6 mm, die Dicke des Geflechtes
9 beträgt 0,4 mm und der Mantel 10 weist eine Wanddicke von 0,5 mm auf.
Abweichend von der bevorzugten Ausführungsform nach der Fig. 2 sind auch andere Varianten
möglich. So können sich Isolierschichten aus PTFE und PFA beispielsweise im Schichtenaufbau
der Heizleitung abwechseln, etwa PTFE / PFA /PTFE oder auch PFA / PTFE / PFA, Voraussetzung
dabei ist wie in den Ausführungsbeispielen, daß diese Isolierschichten jeweils aneinandergrenzen.
[0032] Der erfindungsgemäße Effekt läßt sich auch erreichen, wenn abweichend von den dargestellten
Ausführungsbeispielen bekannte Heizkabel oder Heizleitungen, auch in von der koaxialen
Konstruktion abweichenden Ausführungsformen, gegen Stoß- und Druckbeanspruchungen
zu ertüchtigen sind und an die dort verwendeten PTFE-Umhüllungen nach der Erfindung
Isolierschichten aus aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymeren angrenzen.
1. Elektrische Heizleitung oder elektrisches Heizband mit im Schichtenaufbau angeordneten
isolierenden Umhüllungen aus Polytetrafluorethylen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Polytetrafluorethylen - Umhüllungen durch mindestens eine angrenzende
Isolierschicht aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer stoßgesichert
ist.
2. Elektrische Heizleitung nach Anspruch 1 in koaxialer Anordnung mit einem zentralen
Leiter, einer Isolierung aus Polytetrafluorethylen und einem Schutzleiter in Form
aufgeseilter oder -geflochtener metallischer Drähte sowie einem äußeren Schutzmantel,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polytetrafluorethylen - Isolierung, ein- oder mehrschichtig, durch mindestens
eine angrenzende Isolierschicht aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer
stoßgesichert ist.
3. Elektrische Heizleitung nach Anspruch 2 in koaxialer Anordnung mit einer den zentralen
Leiter umschließenden einschichtigen Isolierung aus Polytetrafluorethylen und einem
diese überdeckenden Schutzleiter sowie einem äußeren Schutzmantel, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Polytetrafluorethylen - Isolierung, und damit unmittelbar auf dem Leiter,
eine Stoß absorbierende Isolierschicht aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer
angeordnet ist.
4. Elektrisches Heizband nach Anspruch 1 mit parallelen, aus isolierten elektrischen
Leitern bestehenden Speiseadern und einer die Leiter dieser Speiseadern in Abständen
kontaktierenden Heizwendel sowie einem Zwischenmantel und/oder einem Außenmantel aus
Polytetrafluorethylen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Mantelschicht durch mindestens eine angrenzende Isolierschicht aus
einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer stoßgesichert ist.
5. Elektrisches Heizband nach Anspruch 1 mit parallelen, unisolierten Speiseleitern und
einem parallel zu diesen geführten und mit den Speiseleitern in Abständen kontaktierten
Heizdraht sowie einer gemeinsamen Umhüllung aus einem Polytetrafluorethylen, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung durch mindestens eine angrenzende Isolierschicht aus einem aus der
Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer stoßgesichert ist.
6. Elektrisches Heizband nach Anspruch 1 mit parallelen, unisolierten Speiseleitern und
einer diese umschließenden halbleitenden Umhüllung sowie einer gemeinsamen Isolierung
und/oder einem äußeren Schutzmantel aus Polytetrafluorethylen, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Isolierung und/oder der Schutzmantel durch mindestens eine angrenzende
Isolierschicht aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer stoßgesichert
ist.
7. Heizleitung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Stoß absorbierenden Isolierschicht 0,1 bis 0,8 mm, vorzugsweise 0,2
bis 0,5 mm, in Abhängigkeit vom jeweiligen Leiterdurchmesser, beträgt.
8. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoß absorbierende Isolierschicht mit der Polytetrafluorethylen - Umhüllung (Isolierung,
Mantel) verschweißt oder verklebt ist.
9. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 1 oder einem der folgenden mit einer Umhüllung
aus einem mit Überlappung der Kanten gewickelten Polytetrafluorethylen - Band, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Wicklung des Bandes gebildeten Zwickel mit dem Fluorpolymer der Stoß
absorbierenden Isolierschicht ausgefüllt sind.
10. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoß absorbierende Isolierschicht aus einem Tetrafluorethylen - Perfluoralkylvinylether
- Copolymerisat (TFA/PFA) besteht.
11. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoß absorbierende Isolierschicht aus einem Tetrafluorethylen / Hexafluorpropylen
- Copolymer (FEP) besteht.
12. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoß absorbierende Isolierschicht aus einem Polytetrafluorethylen - Perfluormethylvinylether
(MFA) besteht.
13. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Polytetrafluorethylen der Umhüllung gesintert ist.
14. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Band aus Polytetrafluorethylen eine rechteckförmige Querschnittsform aufweist.
15. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Band aus Polytetrafluorethylen eine plankonvexe Querschnittsform aufweist.
16. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Band aus Polytetrafluorethylen im Querschnitt als Flachprofil ausgebildet ist,
mit von der Mitte nach beiden Seiten spitz zulaufenden Randbereichen und an den Kanten
regelmäßigem Bandverlauf.
17. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des Bandes aus Polytetrafluorethylen breit gezogen sind, wobei die Randbreite
beidseitig des die Banddicke bestimmenden mittleren Bereiches mindestens 45 %, vorzugsweise
50 bis 80 %, der gesamten Breite des Bandes beträgt.
18. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 15 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Bandes aus Polytetrafluorethylen 20 bis 200 µm, vorzugsweise 40 bis
160 µm, beträgt, die zu den Kanten ( Rand ) hin auf 5 µm und weniger abnimmt.
19. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Bandes aus Polytetrafluorethylen 5 bis 50 mm, vorzugsweise 10 bis
30 mm, aufweist.
20. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Schutzmantel aus einem gewickelten Band aus Polytetrafluorethylen besteht.
21. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Wickellage(n) aus Polytetrafluorethylen eine Stoß absorbierende Isolierschicht
aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer angeordnet ist.
22. Heizleitung oder Heizband nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß ein- oder beidseitig an den Schutzleiter eine Stoß absorbierenden Isolierschicht
aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymer angrenzt.