(19) |
![](https://data.epo.org/publication-server/img/EPO_BL_WORD.jpg) |
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(11) |
EP 1 397 635 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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22.12.2004 Patentblatt 2004/52 |
(22) |
Anmeldetag: 17.06.2002 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: F42C 14/02 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/CH2002/000328 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2002/103279 (27.12.2002 Gazette 2002/52) |
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(54) |
ZÜNDER FÜR EINE HANDGRANATE
FUSE FOR A HAND GRENADE
DETONATEUR POUR GRENADE A MAIN
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
18.06.2001 EP 01810588
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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17.03.2004 Patentblatt 2004/12 |
(73) |
Patentinhaber: RUAG Ammotec |
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3602 Thun (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- GUENOT, Pascal
CH-1950 Sion VS (CH)
- KUTZLI, Jörg
CH-3631 Höfen (CH)
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(74) |
Vertreter: Frauenknecht, Alois J. et al |
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c/o PPS Polyvalent Patent Service AG,
Waldrütistrasse 21 8954 Geroldswil 8954 Geroldswil (CH) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
CH-A- 466 094 FR-A- 1 238 901 US-A- 1 521 996 US-A- 3 765 337 US-A- 4 730 559
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DE-C- 925 159 GB-A- 1 232 283 US-A- 2 737 116 US-A- 3 865 027
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Zünder für Handgranaten gemäss dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Notorisch bekannt sind Sprenggeschosse in Form von Handgranaten, bei denen ein einmal
entfernter Sicherheitsstift oder -splint zur Zündung führt. Um dies zu vermeiden,
muss der Auslösehebel fest gegen die Granate gedrückt werden; nach dessen Loslassen
wird ein Schlaghammer freigegeben, es erfolgt ein pyrotechnisch verzögerte Zündvorgang.
[0003] Es ist schon oft vorgekommen, dass die Sicherheitsstifte oder -splinte unbeabsichtigt
gezogen wurden (z.B. bei einem Sturz oder einer anderen Manipulation), wodurch schwere
Unfälle resultierten.
[0004] Zur Erhöhung der Sicherheit wurde daher eine Handgranate (US -A- 3,865,027) mit einem
drehgesicherten Splint versehen, so dass dieser nur in einer Stellung, über einen
Ring, zu ziehen ist. Die beispielsweise bajonettartig ausgebildete Sicherung erfordert
eine Drehung um genau 90° um in die Scharfstellung zu gelangen.- Dies erschwert die
Handhabung der Granate und verunmöglicht in einer Stress-Situation ein ggf. notwendiges
erneutes Sichern, wenn die Handgranate aus irgendwelchen Gründen nicht geworfen wird.
[0005] Eine weitere Handgranate mit einer Sicherheitseinrichtung ist bekannt aus der US
-A- 3,765,337. Die als Zugring genutzte Drahtsicherung weist hier eine im wesentlichen
rechteckige Form auf und ist in zwei Ebenen geformt und federnd um das Scharnier seines
Auslösehebel gelegt. Die Scharfstellung der Granate erfolgt in drei Schritten. Als
erstes wird das um das Scharnier gelegte Teil des Rings hochgeklappt und damit einseitig
ausgeklinkt, dann seitlich abgedreht und erst als Drittes kräftig daran gezogen, so
dass die umgelegten Enden eines Sicherungs-Splints beim Herausziehen aus ihrer Aufnahmebohrung
gerade gezogen werden.-Ein erneutes Sichern der Handgranate wäre nur mit entsprechenden
Werkzeugen wie Zangen etc. möglich.
[0006] Eine andere Sicherung von Granaten ist bekannt (US -A-2,737,116 (Grundlage für den
Anspruch 1)) bei welcher der Schlagbolzen mit seiner Spannfeder in gesichertem Zustand
seitlich zur Hauptachse verschwenkt ist. Erst durch das Entfernen eines SicherungsStreifens
erfolgt ein Geradestellen der Schlagvorrichtung in Wirkrichtung, wodurch der Stift
mit der Zündkette in eine Linie gebracht wird. Die Granate, vorwiegend zum Abschuss
mit Gewehren bestimmt, verwendet ein kompliziertes Hebelsystem zur Sicherung, Scharfstellung
und zu deren Zündung. Zudem ist der Schlagbolzen im Lagerzustand über eine Feder bereits
vorgespannt, um dessen Bewegung beim Transport zu verhindern; durch das Geradestellen
wird die Feder zusätzlich gespannt.- Ein erneutes Sichern nach einer ungewollten oder
verfrühten Entsicherung ist nicht möglich.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung die Sicherheit und damit die Unfallgefahr im Umgang
mit Handgranaten zu verbessern resp. erheblich zu reduzieren.
[0008] Die zu schaffende Handgranate soll im Lagerzustand keine auf den Zündstift in Schlagrichtung
einwirkende mechanische Energie speichern, die durch Schlag und/oder Fall eine ungewollte
Initiierung der Granate bewirken könnte. Der Sicherheitsmechanismus soll derart ausgelegt
werden, dass ein ungewolltes Auslösen, beispielsweise durch ein zufälliges Einhängen
des Mechanismus an einem vorspringenden Gegenstand nicht möglich ist. Im weiteren
soll eine entsicherte Granate, wenn sie aus irgendwelchen Gründen nicht sofort geworfen
wird, erneut und auf einfache Weise wieder zu Sichern sein, dies auch unter erschwerten
Umweltbedingungen (Kälte, Nässe etc.) und in Stress-Situationen (präventive Verteidigungsbereitschaft,
Kampf etc.).
[0009] Diese Aufgabe wird durch Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0010] Der Erfindungsgenstand erlaubt die Handgranate, bei Bedrohung, in Scharfstellung
zu bringen und im Falle ihres nicht benötigten Einsatzes, diese wieder einwandfrei
in die gesicherte Stellung zurückzuführen.
[0011] Konstruktiv sind die Sicherheitsmechanismen derart ausgestaltet, dass die Handhabung
der Granate auch bei extremer Kälte, beispielsweise auch mit schweren Handschuhen,
möglich ist.
[0012] In nachfolgenden abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstands
beschrieben.
[0013] Durch eine Feder lässt sich der rotationsfähige Zylinder zum äusseren Ende der exzentrisch
angeordneten Nut bewegen, so dass der Zündstift im Ruhezustand in gesicherter Stellung
gegenüber der Längsachse des Zünders versetzt wird.
[0014] Kinematisch günstig und platzsparend ist eine Spiralfeder, deren inneres Ende am
Zylinder und deren äusseres Ende am Zünderkörper befestigt sind.
[0015] Besonders einfach und platzsparend ist zudem die Kombination von Schieber und Nocken
in einstückiger Form
[0016] Eine Ausgestaltung der Führungsnut für den Schieber in Kurvenform, bevorzugt als
elliptische Kurve, erfordert wenig Fläche und verursacht eine konstante und nur geringe
Reibung zwischen Nocken und Nut.
[0017] Wird der Zündstift, entgegen seiner Schlagrichtung mit einer Feder belastet, so behält
er auch unter Vibrationen seinen Ruhezustand und beeinträchtigt den Versetzungsweg
des Schiebers nicht.
[0018] Die Ausbildung des Schlaghammers als zweiarmiger Hebel erlaubt auf einfache Weise
dessen Blockieren im gesicherten Zustand am zylindrischen Teil des Hohlzylinders.
[0019] Durch eine seitliche Anfräsung am Zylinder selbst wird dessen definierte Winkelstellung
zur Entsicherung und Freigabe des Schlaghammers geschaffen.
[0020] In gleicher Weise erfolgt dementsprechend das Sichern bzw. Entsichern des Sicherungs-Splints.
[0021] Günstig ist eine Entriegelung und Verriegelung des Zünderkörpers mittels eines federbelasteten
Bolzens, der einerseits den Verdrehwinkel bestimmt und anderseits als Anzeige für
den Zustand Sicherung / Entsicherung dient.
[0022] Die Ausgestaltung des Zünderbügels mit Seitenlaschen ermöglicht dessen Sichern in
gegenüberliegenden Bohrungen, die dem Sicherungs-Splint entsprechen und dient gleichzeitig
als seitliche Dichtelemente für die Abdeckung des Schiebers.
[0023] Die Form des Zünderbügels lässt sich leicht an die Kinematik des Schlaghammers anpassen,
so dass er bei dessen Aktion noch während des Wurfs abgeworfen wird.
[0024] Die Erfindung und ihre Vorteile sind an Hand von Zeichnungen eines praktisch realisierten
Ausführungsbeispiels dargestellt und nachfolgend beschrieben.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen vertikalen Längsschnitt durch eine Zündvorrichtung, welche auf einem üblichen
Handgranatenkörper aufgeschraubt ist, in gesichertem Zustand,
- Fig. 2
- eine horizontale Schnittdarstellung entlang der Linie II - II aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vertikale Teil-Schnittdarstellung entlang der Linie III - III aus Fig. 1,
- Fig. 4
- eine horizontale Teil-Schnittdarstellung entlang der Linie VI - IV aus Fig. 3 und
- Fig. 5
- einen vertikalen Längsschnitt durch die Zündvorrichtung Fig. 1 im entsicherten Zustand,
unmittelbar vor der Zündung.
[0026] Zur Vereinfachung der Diskussion der Darstellungen wurden die Schnittebenen als Vertikal-
und Horizontalebenen bezeichnet, dies obwohl die Funktion der Handgranate lageunabhängig
ist.- Tatsächlich ist aber die Horizontalebene eine Ebene orthogonal zur Längsachse
des Zünders, wie beansprucht.
[0027] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemässe Zündvorrichtung mit 1 bezeichnet. Sie ist auf
einen notorisch bekannten Granatkörper 10,11 aufgeschraubt, welcher strichpunktiert
angedeutet ist und dessen vertikale Längsachse die Bezeichnung A trägt. Diese Längsachse
A fällt hier mit der Schnittlinie III - III zusammen.
[0028] Ein an sich ebenfalls bekannter Zündstift 2 ist oberhalb eines Zündhütchens 12 angeordnet
und ergibt mit diesem einen Perkussionszünder. Als Auslösehebel dient ein Zünderbügel
20, der hier durch einen Splint 3, siehe Fig. 1 und Fig. 2, gesichert ist.
[0029] Der Zünderbügel 20 ist an einer Lagerstelle 40 (Pivot) eingehängt und um diese schwenkbar
und kontaktiert den Zünderkörper 4 an dessen oberer Stirnseite. Die Lagerstelle 40
ist als einzelnes Teil ausgebildet und über einen Verbindungszapfen 8 und eine Bördelung
9 mit dem Zünderkörper 4 vernietet. In Fig. 1 sind im weiteren ein innerer Schenkel
30 und ein äusserer Schenkel 31 des Splints 3 ersichtlich, wobei am äusseren Schenkel
31 der Mittelbereich eines Schlagstücks 22 anliegt. Das obere Ende 24 des Schlagstücks
22 liegt auf der zylindrischen Partie eins Hohlzylinders 50 auf und ist damit drehgesichert;
eine Schraubenfeder 23 ist mit ihrem einen Ende 23b im Schlagstück 22 eingehängt und
belastet dieses. Das andere Ende 23a der gespannten Schraubenfeder 22 ist in eine
Sacklochbohrung in einem Zapfen 41 eingeführt. Zudem weist das Schlagstück 22 ein
unteres Ende auf, welches mit 25 bezeichnet ist und als Abwurfbogen wirkt (Fig. 5).
[0030] Ein Sicherungs- und Zugring 33, durch einen Klemmhalter 44 und durch einen ringförmigen
Bogen 32 des Splints 3, Fig. 2, geführt, dient der Entsicherung vor der Auslösung
des Zündvorganges.
[0031] Auf der Längsachse A der Zündvorrichtung 1, befindet sich in einem auf den Granatkopf
11 aufgeschraubten Hohlzylinder 50 ein kulissenartiger Schieber 70 in den ein axial
beweglicher Zündstift 2 eingesetzt ist. Eine Spiralfeder 56 in einer stirnseitigen
periphere Nut 53 umschliesst den Hohlzylinder 50, und greift mit einem Ende in den
um seine Achse A schwenkbaren Zünderkörper 4 und mit dem anderen Ende am Hohlzylinder
50 ein, vgl. Fig. 4. In ein inneres Gewinde 52 (Fig. 1) ist der Kopf 11 des Granatkörpers
10, eingeschraubt, der über einen Innenraum 51 hinausragt und eine an sich bekannte
Zündkette mit pyrotechnischer Verzögerung enthält. Ausserdem sind eine periphere Nut
53 und eine Kerbe 54 ersichtlich.
[0032] Die als Schnittdarstellung gezeichnete Draufsicht Fig. 2 zeigt die äussere Formgebung
des Zünderkörpers 4.
[0033] Eingezeichnet sind auch der Verdrehwinkel β zwischen den Kerben 54 und 55 (gestrichelt),
welche die Wegbegrenzung der Verdrehung des Zünderkörpers 4 charakterisieren. Ebenfalls
sieht man eine laterale Anfräsung 53a, die in der gesicherten Stellung nach Fig. 1
frei liegt. Im unteren, breiten Vorsprung des Zünderkörpers 4 ist ein Sackloch 45
eingelassen, in das eine Verriegelungskugel 61 hineinragt und einen Bolzen 60 auf
seinem Verschiebeweg begrenzt; die Stufen reduzierter Durchmesser sind mit 64 bis
66 bezeichnet - vgl. Fig. 3.
[0034] Ebenfalls erkennbar sind in Fig. 2 die Formgebung des Splints 3 und dessen konkrete
Aufnahme im Körper 4, sowie die zentrale Lage des Schlagstücks 22 in seiner gesicherten
Lage. Eine innere Bohrung 42 ist als Horizontal liegendes Langloch ausgeführt, damit
der innere Schenkel 30 mit seiner Abkröpfung 30a in seiner Aufnahmebohrung 42 ein-
und durchführbar ist.
[0035] Der Längsschnitt Fig. 3 zeigt die Ausführung des Bolzens 60 mit seiner Druckkuppe
60a und seiner unteren zentralen Längsbohrung 63, in welcher sich eine Rückstellfeder
62 gegen den Boden des Zünderkörpers 4 abstützt und den Bolzen 60 in der gezeichneten
Lage hält. Ebenfalls lässt sich erkennen, dass der Zündstift 2 mit dem Schieber 70
aus der Längsachse A verschoben ist und dass diese mit ihrem seitlichen Führungsnocken
71 in einer Nut 47 geführt ist. Der Zündstift 2 ist durch eine Feder nach oben gedrückt
und behindert den Verschiebeweg des Schiebers 70 nicht. Abgedeckt ist das Ganze oben
durch den Zünderbügel 20, dessen umgebogene Seitenränder wie ein Deckel wirken.
[0036] Fig. 4 zeigt u.a. die elliptische Kurvenform der Nut 47 und eine Ausnehmung 72 im
Schieber 70 in die ein im Gehäuse 4 herausragender Nocken 48 (gesicherte Stellung)
greift. Der durch die Nut 47 vorgegebene Verdrehwinkel α beträgt 90°.
[0037] Im Gegensatz zu den bisherigen Darstellungen betrifft die etwas vereinfachte Fig.
5 die Zündvorrichtung 1 in entsichertem Zustand, d.i. beispielsweise kurz nach dem
Wurf (von Hand). Der Zündstift 2 ist hier allseitig mit der Längsachse A zentriert,
noch vom Zündhütchen 12 beabstandet und bereit den zur Initiierung nötigen Impuls
S durch das Schlagstück 22 zu empfangen. Es ist offensichtlich, dass das endseitig
abgebogene Schlagstück 22 den Zünderbügel 20 dabei tangiert und diesen aus der Lagerstelle
ausklinkt, so dass der volle Schlagimpuls S auf den Stift 2 wirken kann. Zur Verstärkung
des mechanischen Impulses S des Schlaghammers 21 und zur Erhöhung der Steifigkeit
der Anordnung besitzt das Schlagstück 22 hier wiederum ersichtliche Seitenlaschen
22'. Ebenfalls sind im Zünderbügel 20 die innere Bohrung 34 und die äussere Bohrung
35 zu sehen, aus denen der Splint 3 gezogen wurde.
[0038] Die Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung beruht auf einer dreifachen Sicherheit und ist wie
folgt:
1. Der Splint 3 kann nicht unbeabsichtigt aus dem Zünderkörper 4 herausgezogen werden,
da dessen Abkröpfung 30a an der Peripherie des Hohlzylinders 50 ansteht. Siehe Fig.
2; Sicherheitsmechanismus 5.
2. Das Auflager 24 des Schlagstücks 22 liegt auf dem oberen Teil des Hohlkörper 50
auf, so dass dieses nicht drehen kann. Siehe Fig. 1; Sicherheitsmechanismus 6.
3. Der Zündstift 2 ist im gesicherten Zustand aus der Längsachse A gerückt und kann
das Zündhütchen 12 nicht kontaktieren. Siehe Fig. 3; Sicherheitsmechanismus 7.
Entsichern / Scharfmachen der Handgranate:
[0039] Durch einen Fingerdruck auf die Druckkuppe 60a des Verriegelungsbolzens 60 wir dieser
aus der in Fig. 3 gezeichneten Lage ausgerastet, so dass jetzt die Verriegelungskugel
61 den kleinsten Durchmesser 64 kontaktiert; anschliessend wird der Bolzen 60 durch
die Feder 62 noch oben gedrückt. Ein gleichzeitiges manuelles Verdrehen des Zünderkörpers
4 gegenüber dem auf dem Granatkopf 11 aufgeschraubten Hohlzylinder 11, mit einer durch
die Spiralfeder 56 vorgegebenen Kraft F um den Winkel α = 90°, bewirkt die Entsicherung;
vgl. Fig. 4. Damit wird die Randrierung/Markierung 67 sichtbar.- Diese erste Stufe
der Scharfstellung ist am Tage visuell leicht erkennbar und nachts tastbar.
[0040] Gleichzeitig hat sich der Schieber 70 im Hohlzylinder 50, dessen Führungen 57 entlang,
zur Mitte verschoben, weil durch die Drehung der Führungsnocken 71 in der Nut 47 entlang
ihrer elliptischen Kurve verschoben wurde; vgl. Fig. 4 in Verbindung mit Fig. 5. -
Der Zündstift 2 fluchtet nun mit der Längsachse A. Ebenfalls kommt dabei die Anfräsung
53a des Hohlkörpers 50 in den Bereich des Zapfens 41 des Schlagstücks 22 zu liegen,
so dass eine 2. Stufe der Scharfstellung eintritt. Unter dem Druck der Schlagstückfeder
23 kann dieses nun seine Hammerwirkung entfalten, sobald der Splint 3 aus den Bohrungen
42 (im Zünderkörper), 34 (im Zünderbügel) und 43 (im Zünderkörper), 35 (im Zünderbügel)
gezogen wird, wodurch der Zünderbügel 20 - während des Wurfs - freigegeben wird.-
Dies geschieht durch eine einzige Manipulation des Werfenden: Ein kräftiges Ziehen
am Ring 33.
[0041] Ein erneutes Sichern kann sehr leicht erfolgen - beispielsweise bei geänderter Bedrohungslage
- so lange der Splint 3 nicht gezogen ist. Durch ein weiteres Drücken der Druckkuppe
60a, diesmal in die Ausgangslage gemäss Fig. 3, dreht sich die Vorrichtung 1 durch
die Feder 56 wieder in die anfänglich beschriebene gesicherte Lage zurück.
[0042] Ein späteres vollständiges Sichern, bei gezogenem Splint 3 wäre ebenfalls noch möglich,
obliegt aber ähnlichen Schwierigkeiten, wie sie vom Stand der Technik bekannt sind.
[0043] Eine Teilsicherung gemäss den Sicherheitsstufen 2 und 3 ist jedoch auch ohne Einführen
des Splints 3 leicht möglich, wodurch die Handgranate bereits wieder transportfähig
wird. Dies Teilsicherung ist eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Bekannten
und entspricht im Sicherheitsgrad etwa dessen vollständigen Sicherung.
1. Zünder für eine Handgranate mit einer pyrotechnisch verzögernden Zündkette, mit einem
in einem Schieber angeordneten, aus der Wirkrichtung versetzbaren Zündstift, und mit
einem Schlaghammer welcher durch einen Zünderbügel und einen ausziehbaren Sicherungs-Splint
an einem Zünderkörper gesichert ist, wobei der Schieber (70) in einem manuell drehbaren
Zünderkörper (4) orthogonal zur Längsachse (A) des Zünders (1) verschieblich geführt
ist, wobei der Schieber (70) mit einem peripher angeordneten Nocken (71) wirkverbunden
ist, wobei dieser Nocken (71) in einer zur Längsachse (A) exzentrischen Nut (47) geführt
ist, und wobei der Zündstift (2) in gesicherter Stellung durch den von der Längsachse
(A) entferntesten Bereich der Nut (47) aus dem Wirkbereich der Zündkette (11,12) geführt
ist.
2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Zünderkörper 4 eine Feder (56) angreift, welche mit diesem gegenüber dem Zylinder
(50) in die Richtung zum von der Längsachse (A) entferntesten Bereich der Nut (47)
dreht.
3. Zünder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (50) ein peripher abgesetzter Hohlzylinder ist, und dass die Feder (56)
eine Spiralfeder ist, welche den Hohlzylinder umschliesst und dass das äusseres Ende
der Spiralfeder (56) am Zünderkörper (4) und deren inneres Ende am Hohlzylinder (50)
angreifen.
4. Zünder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (47) in ihrer Projektion die Form einer elliptischen Kurve aufweist.
5. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (70) eine seitliche Verlängerung aufweist, welche den Nocken (71) trägt.
6. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zündstift (2) im Schieber (70) entgegen seiner Wirkrichtung mit einer Feder belastet
ist.
7. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Schlaghammer (21) ein als zweiarmiger Hebel ausgebildetes Schlagstück (22,22')
mit einem an seinem kürzeren Teil versehenen Auflager (24) ist, und dass dieses in
gesicherter Stellung den Schlaghammer (21) in seiner Drehbewegung blockiert.
8. Zünder nach den Ansprüchen 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlzylinder (50) eine laterale Anfräsung (53a) aufweist, welche in der entsicherten
Stellung das Auflager (24) zur Drehung und damit den Schlaghammer (21) zur Abgabe
eines Impulses (S) freigibt.
9. Zünder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungs-Splint (3) U-förmig geformt ist und in gesicherter Stellung mit seiner
zusätzlichen Abkröpfung (30a) am Hohlzylinder (50) ansteht und in entsicherter Stellung
neben der Anfräsung (53a) ausziehbar ist.
10. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verriegelungsbolzen (60) mit einer in diesem eingesetzten Rückstellfeder (62)
vorgesehen ist, welcher über seine Rasterstellungen das Zünderkörper (4) blockiert
resp. zu einer Drehung freigibt.
11. Zünder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (60) eine Druckkuppe (60a) und dass dieser eine seitliche Randrierung/Markierung
(67) aufweist, die im gesicherten Zustand im Gehäuse (4) des Zünders (1) verdeckt
ist.
12. Zünder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zünderbügel (20) Seitenlaschen aufweist, dass der Zünderbügel (20) im gesicherter
Stellung in einer Vertiefung im Gehäuse (4) des Zünders (1) mit diesem plan versenkt
ist und dass in entsicherter Stellung das Schlagstück (22) mit seinem endseitigen
Abwurfbogen (25) auf der Innenseite den Zünderbügel (20) anund abhebt.
1. Fuze for a hand grenade having a pyrotechnically delaying firing chain, having a firing
pin which is arranged in a slide and can be moved out of the operating direction,
and having a firing hammer which is secured by a fuze bracket and a withdrawable safety
pin on a fuze body, with the slide (70) being guided in a fuze body (4), which can
be rotated manually, such that it can move at right angles to the longitudinal axis
(A) of the fuze (1), with the slide (70) being operatively connected to a peripherally
arranged stud (71), with this stud (71) being guided in a groove (47) which is eccentric
with respect to the longitudinal axis (A), and with the firing pin (2) being guided,
when it is in the safe position, out of the operating area of the firing chain (11,
12) by means of that area of the groove (47) which is furthest away from the longitudinal
axis (A).
2. Fuze according to Claim 1, characterized in that a spring (56) acts on the fuze body (4) and rotates with it with respect to the cylinder
(50) in the direction of that area of the groove (47) which is furthest away from
the longitudinal axis (A).
3. Fuze according to Claim 2, characterized in that the cylinder (50) is a peripherally stepped hollow cylinder, and in that the spring (56) is a spiral spring, which surrounds the hollow cylinder, and in that the outer end of the spiral spring (56) acts on the fuze body (4), and its inner
end acts on the hollow elliptical (50).
4. Fuze according to Claim 2, characterized in that the projection of the groove (47) is in the form of an elliptical curve.
5. Fuze according to Claim 1, characterized in that the slide (70) has an extension at the side, to which the stud (71) is fitted.
6. Fuze according to Claim 1, characterized in that the firing pin (2) is loaded in the opposite direction to its operating direction
by a spring in the slide (70).
7. Fuze according to Claim 1, characterized in that the firing hammer (21) of the fuze is a striker (22, 22') which is in the form of
a two-armed lever and has a support (24) which is provided on its shorter part, and
in that, in the safe position, this support (24) blocks the rotary movement of the firing
hammer (21).
8. Fuze according to Claims 3 and 7, characterized in that the hollow cylinder (50) has a lateral milled area (53a) which, in the armed position,
allows the support (24) to rotate, and thus allows the firing hammer (21) to emit
a pulse (S).
9. Fuze according to Claim 8, characterized in that the safety pin (3) is U-shaped and, when it is in the safe position, its additional
bend (30a) rests on the hollow cylinder (50) and, when it is in the armed position,
can be withdrawn alongside the milled area (53a).
10. Fuze according to Claim 1, characterized in that a locking bolt (60) is provided, which has a resetting spring (62), which is inserted
in the locking bolt (60) and its latch positions lock the fuze body (4), or allow
it to rotate.
11. Fuze according to Claim 10, characterized in that the bolt (60) has a pressure dome (60a) and has a knurled area/marking (67) on the
side, which is concealed in the housing (4) of the fuze (1) when in the safe state.
12. Fuze according to Claim 8, characterized in that the fuze bracket (20) has side lugs, in that the fuze bracket (20) is recessed in a depression in the housing (4) of the fuze
(1), such that it is flush with it, when in the safe state, and in that, in the armed position, the end release cam (25) on the inside of the firing piece
(22) raises and lifts off the firing bracket (20).
1. Détonateur pour grenade à main comprenant une chaîne d'amorçage à retard pyrotechnique,
un percuteur disposé dans un curseur et pouvant être décalé hors de la direction d'action,
et un chien qui est bloqué sur un corps de détonateur par un étrier d'amorçage et
par une goupille de sécurité extractible, le curseur (70) étant guidé en coulissement
orthogonalement à l'axe longitudinal (A) du détonateur (1) dans un corps de détonateur
(4) qui peut être tourné manuellement, le curseur (70) étant en liaison active avec
une came (71) disposée périphériquement, cette came (71) étant guidée dans une gorge
(47) excentrée par rapport à l'axe longitudinal (A), et le percuteur (2) en position
verrouillée étant guidé hors de la zone active de la chaîne d'amorçage (11, 12) au
travers de la zone de la gorge (47) la plus éloignée de l'axe longitudinal (A).
2. Détonateur suivant la revendication 1, caractérisé en ce que sur le corps de détonateur (4) agit un ressort (56) qui tourne avec celui-ci par
rapport au cylindre (50) en direction de la zone de la gorge (47) la plus éloignée
de l'axe longitudinal (A).
3. Détonateur suivant la revendication 2, caractérisé en ce que le cylindre (50) est un cylindre creux étagé sur sa périphérie, et que le ressort
(56) est un ressort spiral qui entoure le cylindre creux et que l'extrémité extérieure
du ressort spiral (56) attaque le corps de détonateur (4) et son extrémité intérieure
le cylindre creux (50).
4. Détonateur suivant la revendication 2, caractérisé en ce que la gorge (47) présente en projection la forme d'une courbe elliptique.
5. Détonateur suivant la revendication 1, caractérisé en ce que le curseur (50) présente un prolongement latéral qui porte la came (71).
6. Détonateur suivant la revendication 1, caractérisé en ce que le percuteur (2) est chargé dans le curseur (70) par un ressort à l'opposé de son
sens d'action.
7. Détonateur suivant la revendication 1, caractérisé en ce que son chien (21) est une pièce de percussion (22, 22') configurée sous forme de levier
à deux bras avec un appui (24) prévu sur sa partie la plus courte, et que celui-ci,
en position verrouillée, bloque le chien (21) dans son mouvement de rotation.
8. Détonateur suivant les revendications 3 et 7, caractérisé en ce que le cylindre creux (50) présente un chanfrein latéral (53a) qui en position déverrouillée
libère l'appui (24) pour la rotation et ainsi le chien (21) pour délivrer une impulsion
(S).
9. Détonateur suivant la revendication 8, caractérisé en ce que la goupille de sécurité (3) est formée en forme de U, s'applique sur le cylindre
creux (50) en position verrouillée par son coude supplémentaire (30a), et en position
déverrouillée peut être extraite à côté du chanfrein (53a).
10. Détonateur suivant la revendication 1, caractérisé en ce qu'il est prévu un axe de verrouillage (60) avec un ressort de rappel (62) logé dans
ce dernier, qui bloque ou libère pour une rotation le corps de détonateur (4) au-delà
de ses positions d'enclenchement.
11. Détonateur suivant la revendication 10, caractérisé en ce que l'axe (60) présente un dôme de pression (60a) et un moletage/marquage latéral (67),
masqué à l'état verrouillé dans le corps (4) du détonateur (1).
12. Détonateur suivant la revendication 8, caractérisé en ce que l'étrier d'amorçage (20) présente des pattes latérales, que l'étrier d'amorçage (20)
en position verrouillée est encastré dans un creux du corps (4) du détonateur (1),
en plan avec ce dernier, et que la pièce de percussion (22), en position déverrouillée,
soulève et décolle par son coude d'éjection d'extrémité (25) l'étrier d'amorçage (20)
sur le côté inférieur de l'étrier d'amorçage (20).