[0001] Die Erfindung betrifft eine Rasierklingeneinheit für einen Rasierapparat mit den
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 297 23 430 U1 und aus DE 297 23 518 U1, Figuren
21 und 22, ist eine Klingeneinheit bekannt, die eine von dem Griff getrennt herstellbare
Tragestruktur mit Halsform aufweist, die als Ansteckteil mit dem Griff verbindbar
ist. Dieser halsförmige Abschnitt ist als flexibles federndes Kunststoffgelenk ausgebildet
und aus einem Material hergestellt, das flexibler ist als das des Gehäuses der Klingeneinheit
und das des Gehäuses des mit dem Schaft verbundenen Kopplungsteils. Die so gebildete
Klingeneinheit wird aus Kunststoff, entweder im Zweikomponentenspritzverfahren oder
aus ein- und demselben Kunststoff, hergestellt. Zur leichteren Schwenkbarkeit des
Kopfes kann der halsförmige Abschnitt auch Einschnürungen aufweisen. Die gesamten
Biegekräfte wirken auf eine relativ schmale Übertragungszone, so dass bei längerer
Benutzung infolge von Biegewechselbelastungen ein Bruch nicht auszuschließen ist.
[0003] Aus der US-5,771,591 ist ein Handrasierapparat bekannt, bei dem der Griff bzw. der
Griffschaft und die Klingeneinheit einteilig aus Kunststoff hergestellt sind. Auch
hier ist im Anschluss an den Handgriff ein halsförmiges Übergangsteil vorgesehen,
das in die Breite der Klingeneinheit übergeht. Die Teile sind aus Kunststoff gefertigt,
wobei der Übergangsbereich vorzugsweise aus federndem Kunststoff besteht und so dimensioniert
ist, dass eine federnde Auslenkung mindestens in einer Achsenebene, nämlich nach oben
und nach unten bzw. nach vorn und nach hinten, möglich ist, damit beim Rasieren eine
automatische Anpassung der Neigungswinkelverstellung der Rasierklingeneinheit an die
zu rasierende Körperfläche erfolgt. Die Biegebelastungen konzentrieren sich auch hier
auf einen sehr schwachen Bereich im Übergangsbereich.
[0004] Ein in der Struktur gleicher Rasierapparat ist aus der US-3,823,471 bekannt. Der
dort angegebene, im Wesentlichen einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisende Griff
weist im vorderen Bereich einen halsförmigen, flexiblen, federnden Zwischenabschnitt
auf, so dass der daran befestigte Aufnahmekopf für die Rasierklinge sich in einer
Richtungsebene gegenüber dem Handgriff verschwenken lässt. Die Rückstellung erfolgt
durch die Federkraft des Übergangsteils.
[0005] Aus der US-5,560,106 ist ferner ein Rasierapparat mit einem halsförmigen Übergangsteil
bekannt, der geteilt ist und dessen beide Teile in ein flexibles Kunststoffteil eingesetzt
und eingebettet sind. Dieses Kunststoffteil ist so dimensioniert, dass eine Bewegung
des weiteren Halsabschnittes mit der angesetzten Klingeneinheit in drei Achsenrichtungen
möglich ist, nämlich in X-, Y- und Z-Achsenrichtung. Der Nachteil, der durch die Trennung
des Halses zum einen und zum anderen durch die Verbindung mittels zwischengefügten
Kunststoffschaumkörpers gegeben ist, ist offensichtlich, da die Endabschnitte mit
einer ausreichenden Tiefe im Kunststoffschaumkörper festgelegt werden müssen, was
zwangsläufig zu einer größeren Länge des Halses führt, wenn eine leichte Ausbiegung
gewünscht ist. Bei kurzem Kunststoffzwischenkörper ist praktisch keine gewünschte
Federwirkung erzielbar.
[0006] Handgriffe bzw. Schäfte mit einem flexiblen Übergangsteil sind weiterhin bei Zahnbürsten
bekannt. Ferner weist die EP 0 429 174 B1 einen Rasierapparathandgriff auf, der zwischen
Rasierklingeneinheit und Griff einen flexiblen, federnden, durch Wellenformgebung
geprägten Halsabschnitt aufweist, der ebenfalls eine Auslenkung in X-, Y-Richtung
ermöglicht.
[0007] Aus der DE 295 11 444 U ist ein Nassrasierer mit einem Handgriff und einem mit dem
Handgriff fest oder lösbar verbundenen Rasierapparatekopf bekannt, bei dem der Handgriff
ein sich in Richtung des Rasierapparatekopfes verbreiterndes Vorderteil, ein schmales
als Griffleiste ausgebildetes Übergangsteil und ein in Form eines langgezogenen Tropfens
gebildetes Griffteil aufweist, das mindestens eine in Längs- und Querrichtung gewölbte,
sich an die Handinnenseite beim Festhalten der Griffleiste mittels Daumen und Zeigefinger
angelegte Oberflächenausbildung aufweist. Der Handgriff mit Vorderteil ist aus Kunststoff
einteilig gefertigt und nichtelastisch ausgebildet. Zur Unterstützung der Greif- und
Haltefunktion mittels Daumen und Zeigefinger sind in einer Variante an der Oberseite
des Übergangsteils Aussparungen vorgesehen, die sich bis in das Vorderteil des Handgriffes
erstrecken. Die Aussparungen, die bestimmte Konturen aufweisen, sind mit einem weichen,
griffigen Werkstoff gefüllt. Eine Federfunktion kommt dieser Einlage nicht zu.
[0008] Aus der DE 696 11 838 T2 ist ein Wegwerfrasierer, enthaltend einen Griff, eine Klingeneinheit
mit mindestens einer Klinge und eine elastische Verbindung zwischen Griff und der
Klingeneinheit, bekannt. Die elastische Verbindung ist als bogenförmige Linie zwischen
dem Griff und der Klingeneinheit ausgeformt, wobei die Klingeneinheit so an der elastischen
Verbindung befestigt werden kann, dass mindestes eine Klinge in einer Ebene positioniert
wird, die senkrecht zu einer parallel zur bogenförmigen Linie der elastischen Verbindung
verlaufenden Ebene verläuft. Die elastische Verbindung ist in Form einer doppelt bogenförmigen
Linie realisiert, wobei die Verbindung das gleiche Material wie der Griff enthält
und in einer Variante ein zweites Material mit einer zweiten Federcharakteristik.
Die Verbindung ist sehr komplex ausgebildet und gestattet eine federelastische Wirkung
über den Bogen vorwärts und rückwärts.
[0009] Die DE 299 21 556 U1 gibt einen Nassrasierer mit verlängertem Griff an, bei dem zwischen
der Rasierebene und der Grifflängsachse ein Winkel vorgegeben ist, der so dimensioniert
ist, dass eine Rasur auch bei einem kleinen Abstand von führender Hand und Rasierfläche
in einem bestimmten Winkelbereich ermöglich wird. Ein federelastischer Übergangsteil
ist hier nicht vorgesehen.
[0010] Aus der DE-AS 12 70 446 ist ein Nassrasierer mit seitlich ansetzbarem Injektor mit
auswechselbarer Klinge bekannt, wobei die Klinge zwischen einem starren oberen und
einer federnd an die erstere angepressten unteren Klingenspannplatt gehalten ist und
die starre obere Klingenspannplatte in einen Griffteil ausläuft. Die Anpressung der
unteren Klingenspannplatte gegen die obere erfolgt durch einen zweiten Griffteil,
dessen mit der Klingenspannplatte unmittelbar zusammenwirkenden Teil als elastisch
deformierbares Element ausgebildet ist, wobei eine Griffhülse die beiden Griffteile
gemeinsam umschließt und zusammenhält. An den zusammenwirkenden Flächen der Griffteile
und der Griffhülse sind Verriegelungselemente vorgesehen. Die federnde Klingenspannplatte
dient ausschließlich zur Fixierung der Klinge, nicht zur flexiblen Lagerung des Klingenhalters
an dem Griff. Der Griff und die obere Klingenspannplatte sind starr ausgebildet und
nicht flexibel miteinander gekoppelt.
[0011] Aus der JP 11 300 065 A ist ein Nassrasierer mit einem Steckverbindungsteil mit stirnseitigem
Bajonettverschluss bekannt, der auf einem Federlagerzapfen eines Griffteils aufgerastet
und durch Drehung an dem Griff gesichert gehalten wird. Der Steckverbindungsteil,
an dem der Klingenträger befestigt ist, ist nichtelastisch ausgebildet.
[0012] Aus der US 4,413,411 ist eine Rasierklingeneinheit mit einem Klingenträger bekannt,
an dem ein Aufrastverbinder aufgebracht ist, der auf einen Rastzapfen an einem Griff
aufrastbar ist. Durch ein auf den Griffteil aufgesetzten Schieber lässt sich der Aufrastteil
von der Rastverbindung wieder abschieben.
[0013] Aus der EP 0 357 820 A1 ist eine Rasierklingeneinheit mit einem Klingenträger bekannt,
der mittels einer Formfeder an einem Griff durch Einstecken in eine Lagerkammer gehalten
ist. Während des Rasiervorganges ist die Rasierklingeneinheit nach hinten entgegen
der Kraft einer weiterhin am Griff vorgesehenen Nulllagenfeder verschiebbar.
[0014] Aus der GB 2 139 541 A ist ein starrer Griff mit Übergangsteil zu einer Rasierklingeneinheit
eines Nassrasierers bekannt, der Aufnahmen für einen Griffbelag an der Oberseite aufweist.
Dieser Belag hat keine Federfunktion.
[0015] Aus der DE 28 51 457 A1 ist ein Einsatz für einen Rasierapparat mit einer Klingenauflage,
einer Rasierklinge und einer Kappe bekannt, bei der unterhalb der Rasierklinge ein
integrales festes oder wasserlösliches Rasierhilfsmittel vorgesehen ist.
[0016] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
einen Rasierapparat der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, dass die Klingeneinheit
mit dem Steckverbindungsteil als eine Einheit herstellbar ist, deren flexibler federnder
Verbindungsteil wahlweise auslegbar ist und die Biege- sowie Federkräfte großflächig
übertragen werden. Ein weiteres Ziel ist es, eine einfach strukturierte Rasierklingeneinheit
anzugeben, die preiswert herstellbar ist und höchsten Ansprüchen an die Rasurqualität
gerecht wird.
[0017] Gelöst wird die Aufgabe durch Ausgestaltung des Rasierapparates gemäß der im Anspruch
1 angegebenen technischen Lehre.
[0018] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen im Einzelnen
angegeben.
[0019] Gemäß der Lehre nach Anspruch 1 bilden Steckverbindungsteil, Klingenträger und der
Verbindungsteil eine Einheit. Diese Einheit wird in bekannter Weise aus Kunststoff
im Spritzverfahren in einer Form hergestellt, wobei das Verbindungsteil selbst aber
derartig flexibel ist, dass es die für die Rasur notwendige Festigkeit zur Kraftübertragung
von dem Handgriff auf den Klingenträger nicht aufweist, sondern praktisch nur eine
Verbindungsfunktion hat. Es dient lediglich zur statischen Verbindung, ohne die Federcharakteristik
wesentlich zu bestimmen. Die Federcharakteristik wird durch eine Verstärkung des Verbindungsteils
durch eine weitere federnde Kunststoffkomponente erreicht, die vorzugsweise aus einem
geschäumten Kunststoff bzw. aus einem solchen mit elastischer Struktur besteht. Das
Verbindungsteil kann dabei ein- oder mehrseitig eingebettet oder aber auch vollständig
umschlossen sein. Grundsätzlich kann die Kunststoffkomponente an der Oberseite oder
an der Unterseite des Verbindungsteils vorgesehen sein. In jedem Fall muss sie das
Verbindungsteil einfassen, hieran haften und den Klingenträger mit dem Steckverbindungsteil
verbinden. Dies erfolgt durch Einbringung des Kunststoffes in eine Form, die diesen
Übergangsbereich umschließt, mittels Zweikomponentenspritzverfahrens. Die Kunststoffkomponente
kann, da hier ein Kunststoff mit Netzstruktur verwendet werden kann, relativ großflächig
und/oder volumig aufgetragen werden. Der Übergangsbereich als solcher kann formangepasst,
in den Ansatz am Klingenträger und in dem Steckverbindungsteil übergehen und haftet
daran, wobei gleichzeitig die gewünschte Biege- und Federcharakteristik garantiert
ist. Die Hauptberührungsebene der Rasierklingeneinheit an der Rasierfläche, z.B. der
Wange eines Gesichts, verläuft dabei durch Ausgestaltung des Übergangsteils in einem
spitzen Winkel zum Handgriff. Der Handgriff ist ergonomisch ausgeformt und kann auch
relativ kurz ausgebildet sein, so dass auch der Übergangsteil und/oder der Steckverbindungsteil
als Haltegriff mit genutzt werden können. Der Steckverbindungsteil weist im Endabschnitt
zweckmäßigerweise eine äußere Kontur auf, die dem sich anschließenden Griffteil entspricht,
so dass ein fließender Übergang gegeben ist. In dem Steckverbindungsteil kann eine
sacklochförmige Aufnahme für ein Kupplungsteil eingebracht sein oder in Verlängerung
alternativ ein Kupplungsansatz vorstehen, der in eine entsprechende sacklochförmige
Aufnahme im Handgriff einführbar ist. Aus fertigungstechnischen Gründen, insbesondere
um die Rasierklingeneinheit in Blisterverpackungen oder anderen Verpackungen in Reihe
als auswechselbare Rasierklingeneinheiten bei geringem Raumbedarf verpacken zu können,
sollte die sacklochförmige Aufnahme im Steckverbindungsteil eingearbeitet sein und
das zapfenförmige Kupplungsteil sich am Handgriff befinden.
[0020] Durch die Kunststoffkomponente weist das verstärkte Verbindungsteil eine definierte
Biege- und Federcharakteristik in mindestens eine Achsenrichtung auf. Die flexible
Kunststoffkomponente kann sich infolge eines über den Griff ausgeübten Momentes in
mathematisch positiver Wirkungsrichtung in Bezug auf die Hauptberührungsebene der
Rasierklingeneinheit an der Rasurfläche dehnen und durch Momente in mathematisch negativer
Wirkungsrichtung stauchen. Wenn sich die Kunststoffkomponente unterhalb oder im Wesentlichen
unterhalb des Verbindungsteils befindet und praktisch den spitzen Winkel zwischen
Handgriff und Klingenträger ausfüllt, erfolgt durch Dehnung und Stauchung der Aufbau
einer Federwirkung, wodurch die Rasierklingeneinheit der Kontur der zu rasierenden
Fläche im Wesentlichen folgt und ein gewünschter gleichbleibender Schneidwinkel zwischen
Rasierklinge und Rasierfläche sichergestellt ist.
[0021] Der Klingenträger ist gegenüber dem Steckverbindungsteil relativ breit ausgebildet.
Die Breite beträgt ca. 25 mm bis ca. 40 mm, während die Breite des Steckverbindungsteils
nur ca. 8 mm bis ca. 10 mm beträgt. Der Verbindungsteil selbst kann eine Breite von
wenigen mm aufweisen oder aber auch als Biegestab ausgebildet sein. Die Handlichkeit
und die federnde Charakteristik wird von der relativ großvolumigen federnden Kunststoffkomponente
bestimmt. Der Verbindungsteil kann auch, je nach Ausbildung des Klingenträgers, vollständig
von der Kunststoffkomponente umgeben sein. Ferner sollte durch die Formgebung der
Kunststoffkomponente der Federweg und die Federcharakteristik in seitlicher Richtung
nur einen kurzen Schwenkweg ermöglichen, in Vor- und Rückwärtsbewegung einen größeren
Schwenkweg. Durch die gegebene Flexibilität und durch die winklige Anordnung von Klingenträger
und Handgriff ist sichergestellt, dass die Abhängigkeit zwischen der Kontur der zu
rasierenden Fläche und der Bewegungsbahn des Benutzers optimiert ist.
[0022] Es hat sich gezeigt, dass der verwendete Kunststoff für die Herstellung der flexiblen
Kunststoffkomponente auch als Schaumkante an der Klingeneinheit verwendet werden kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist deshalb vorgesehen, dass in den Klingenträger
mindestens ein Kanal eingebracht ist, und zwar durchgehend, der an der Vorderseite
des Klingenträgers im Bereich der unteren Kante in einer Quernut oder in mehreren
parallelen Quernuten mündet. Beim Zweikomponentenspritzgießverfahren kann dadurch
der eingebrachte zweite Kunststoff den oder die Kanäle durchdringen und sich in der
oder den Quernuten zu einer gewünschten profilierten Schaumkante ausbilden. Es versteht
sich, dass das Werkzeug entsprechende Aufnahmen und Ausnehmungen aufweisen muss. In
ein und demselben Fertigungsgang können eine gewünschte Schaumkante und die gewünschte
Kunststofffeder am Verbindungsteil hergestellt werden.
[0023] Um eine verdrehsichere Steckverbindung zwischen Steckverbindungsteil und Kupplungsteil
herzustellen, sollten die Lageröffnungen bzw. der Lageransatz oder das Kupplungsteil
angepasste Querschnitte aufweisen, die quadratisch, rechteckförmig, polygon, elliptisch
oder eine andere asymmetrische Form aufweisend ausgebildet sein können. Soll auf die
Auswechselbarkeit verzichtet werden, beispielsweise bei Einmalrasierern, ist eine
Trennung vom Handgriff nicht erforderlich. Für diesen Fall ist vorgesehen, dass der
Handgriff des Rasierapparates und die Klingeneinheit einteilig hergestellt werden,
also eine unlösbare Verbindung besteht.
[0024] Für die lösbare Befestigung bieten sich diverse konstruktive Ausgestaltungen des
Steckverbindungsteils und Kupplungsteils an, die im Einzelnen in den Ansprüchen 8
bis 13 angegeben sind. Die Klingeneinheit kann in bekannter Weise mehrere Klingen
aufweisen, ferner seitliche Führungs- und Begrenzungsrahmen. Der Klingenträger kann
aus zwei Gehäuseteilen bestehen, die miteinander kraft- oder formschlüssig verbunden
sind, z. B. durch Rast- oder Schweißverbindungen, Verkleben und dergleichen. Die Klingen
können auf Distanzteilen vormontiert und in entsprechend vorgesehene seitliche oder
kopfseitige Öffnungen eingeschoben werden. Es ist aber auch möglich, die Rasierklingen
direkt am Rasierklingenträger durch Einspritzen zu befestigen. Ferner kann auch in
bekannter Weise an der oberen Querkante des Gehäuses bzw. des Klingenträgers eine
Gleitschicht oder ein Gleitstreifen eingebracht sein.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Teilschnittzeichnung
ergänzend erläutert.
[0026] Die einzige Figur zeigt einen Klingenhalter 1 mit einem rückseitig querverlaufenden
Ansatz 9, der sich zur Mitte hin verjüngt und in den relativ schmalen Verbindungsteil
6 übergeht, dem sich ein Steckverbindungsteil 3 anschließt. Diese Kombination ist
einteilig ausgeführt und aus einem ersten Kunststoff gefertigt. Der Klingenträger
1 weist darüber hinaus Lagerstellen für z.B. drei Klingen 2 sowie seitliche Rahmenteile
17 auf. Bei anderer Ausgestaltung kann der Träger 1 für eine und/oder mehrere Klingen
2 ausgelegt sein. Die Klingen 2 stehen aus der Hauptberührungsebene 8 hervor. Diese
verläuft in einem relativ spitzen Winkel α, nahezu parallel zur Längsachse des Handgriffs
5, von dem nur der obere Teil dargestellt ist. Durch diese Anordnung ist eine optimale
Abhängigkeit zwischen der Kontur der zu rasierenden Fläche und der Bewegungsbahn des
Benutzers gegeben. Jede andere Winkeleinstellung und auch Anbindungsverschiebungen
von unten nach oben sind in Abhängigkeit vom vorgesehenen Einsatz möglich.
[0027] Wie aus der Zeichnung ferner ersichtlich ist, weist der Verbindungsteil 6 eine Verjüngung
auf, so dass quasi ein Filmscharnier gegeben ist, das eine relative Biegebewegung
des Klingenträgers gegenüber dem Steckverbindungsteil - in Abhängigkeit von der Breite
- mindestens in zwei Achsebenen (X, Y) ermöglicht. Um nun die gewünschte Federcharakteristik
und Biegefähigkeit sicherzustellen, ist in eine Lagerungsausnehmung im Ansatz 9 beginnend,
über den Verbindungsteil verlaufend und sich mit der Innenseite des Steckverbindungsteils
3 verbindend, eine Kunststoffkomponente 7, z. B. eine TPE-Komponente, im Zweikomponentenspritzgießverfahren
eingebracht. Die Breite und die Form sowie die Materialeigenschaften des verwendeten
Materials dieser Kunststoffkomponente 7 bestimmen die Federcharakteristik des kombinierten
Verbindungsteils 6, 7. Das kombinierte Verbindungsteil 6, 7 ist im unteren Bereich
an dem Klingenträger 1 angesetzt, so dass bei der Rasur eine Kraftwirkung in gewünschter
Weise gegeben ist und, je nach Stellung des Handgriffs 5, eine gewünschte Anlage der
Hauptführungsebene 8 mit den Klingen 2 auf der Rasieroberfläche gegeben ist.
[0028] In den Klingenträger sind im unteren Bereich nahe der unteren Kante 10 Durchgangskanäle
11 eingebracht, durch die beim Zweikomponentenspritzverfahren das Material der Kunststoffkomponente
7 in eine vorgesehene Quernut 12 einfließen kann. Durch die verwendete Form beim Einbringen
ist es somit möglich, in der Quernut 12 zugleich auch eine profilierte Schaumkante
aus dem gleichen Material aufzubauen.
[0029] Die Befestigung des Steckverbinders 3 an dem Griff 5 erfolgt durch Einführen eines
formangepassten, elastisch federnden Kupplungsteils 4 am Griff 5 in die sacklochförmige
Ausnehmung 13 im Steckverbinder 3. Das Kupplungsteil 4 ist zweckmäßigerweise aus Kunststoff
und z. B. einteilig aus dem Handgriff vorstehend gefertigt und besteht im Ausführungsbeispiel
aus zwei federnden Wänden, die im Wesentlichen parallel verlaufen und obenseitig über
eine Querwand miteinander verbunden sind. Die eine Wand weist einen nach außen vorstehenden
Rastansatz 14 auf, der in eine Ausnehmung 15 in der oberen Wand des Steckverbinders
3 eingreift. Der Steckverbinder 3 ist von dem Kupplungsteil 4 abziehbar oder herunterschiebbar.
Zum leichteren Herunterschieben ist eine Schiebeentriegelung mit einem obenseitig
vorstehenden Schiebeknopf 16 vorgesehen, der z.B. mit dem Daumen nach oben schiebbar
ist. Die Schiebedruckfläche untergreift dabei die Stirnkante des Steckverbinders 3
und schiebt diesen nach oben bei gleichzeitiger Verdrängung des Rastansatzes 14 aus
der Rastausnehmung 15. Zu diesem Zweck weist der Rastansatz 14 Auflaufschrägen auf,
die mit den Kanten des Rastdurchbruches 15 sowie beim Aufstecken mit der Innenkante
der oberen Wand des Steckverbinders 3 zusammenwirken. Ferner ist die obere Wand des
Kupplungsteils 4 durch Formgebung federelastisch ausgeführt. Der Vorschubhub des Schiebeknopfes
16 wird durch eine Anschlagsführung 18 an den Wänden des Kupplungsteils 3 begrenzt.
Alternativ kann eine Ausführung des Steckansatzes mit einer Auswurffunktion vorgesehen
sein.
[0030] Die Erfindung ist nicht nur auf dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Dem
Fachmann eröffnet die vermittelte Lehre mannigfaltige konstruktive Ausgestaltungsformen,
insbesondere was die Ausbildung der zusätzlichen Kunststoffkomponente 6 und die Verbindung
mit dem Handgriff 5 anbetrifft.
1. Rasierklingeneinheit mit einem Klingenträger (1) mit mindestens einer Rasierklinge
(2) und mit einem Steckverbindungsteil (3) zur lösbaren Befestigung an einem Kupplungsteil
(4) an einem Handgriff (5) eines Rasierapparates, wobei das Steckverbindungsteil(3)
und der Klingenträger (1) über ein flexibles Verbindungsteil (6) miteinander verbunden
sind und einteilig aus Kunststoff gefertigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass auf, unter, ein- oder mehrseitig oder um das Verbindungsteil (6) eine zusätzliche
federnde Kunststoffkomponente (7) aus einem anderen flexiblen Kunststoff derart das
Steckverbindungsteil (3) und den Klingenträger (1) verbindend angeformt ist, dass
das verstärkte Verbindungsteil (6) eine definierte Biege- und Federcharakteristik
in mindestens zwei Achsenrichtungen (X,Y) aufweist und sich die flexible Kunststoffkomponente
(7) in Folge über den Griff (5) ausgeübter Momente in mathematisch positiver Wirkungsrichtung
in Bezug auf die Hauptberührungsebene (8) der Rasierklingeneinheit an der Rasurfläche
dehnen und durch Momente in mathematisch negativer Wirkungsrichtung stauchen lässt
und/oder in kinematischer Umkehr wirkend angebracht ist.
2. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil (6) am Klingenträger (1) in der unteren Hälfte mittig, bezogen
auf die Breite des Klingenträgers, ausgeformt vorgesehen und wesentlich schmaler ist
als die Breite des Klingenträgers (1) und derart ausgeformt ist, dass die abgekehrte
Hauptberührungsebene (8) mit aus der Ebene vorstehenden Rasierklinge (2) in einem
definierten Winkel (α)zur Mittenachse des Handgriffes (5) verläuft.
3. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckverbindungsteil (3) mit dem Klingenträger (1) über einen in alle Richtungen
auslenkbaren Biegestab als Verbindungsteil (6) verbunden ist und dass der Biegestab
von der flexiblen Kunststoffkomponente (7) mindestens einseitig umgeben ist und sich
diese bis zum Ansatz (9) am Klingenträger (1) und dem Steckverbindungsteil (3) erstreckt
und eine derartige Querschnittsform und Masse aufweist, dass eine federelastische
Abbiegung der Rasierklingeneinheit gegenüber dem Handgriff (5) mindestens eine in
Achsenebene (X) möglich ist.
4. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Federweg in seitlicher Richtung (Z) kürzer als in Vor-/Rückwärtsbewegungsrichtung
(X, Y) ist.
5. Rasierklingeneinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klingenträger (1) mindestens einen Kanal (11) aufweist, der in mindestens einer
quer verlaufenden Nut (12) an der Vorderseite des Klingenträgers (1) im Bereich der
unteren Kante (10) mündet, und dass der Kunststoff der flexiblen Kunststoffkomponente
(7) beim Aufbringen auf den Verbindungsteil (6) durch den Kanal (11) hindurch gespritzt
ist und in der Nut (12) durch Formgebung eine flexible, profilierte Schaumkante bildet.
6. Rasierklingeneinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steckverbindungsteil (3) der Rasierklingeneinheit eine quadratische, rechteckförmige,
polygone oder elliptische oder im Allgemeinen asymmetrische Lageröffnung (13) oder
einen Lageransatz aufweist, die oder der mit dem formangepassten Kupplungsteil (4)
am Handgriff (5) lösbar verbindbar ist.
7. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , dass der Steckverbindungsteil (3) in einen einteilig angeformten Handgriff (5) übergeht.
8. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kupplungsteil (4) oder in der asymmetrischen Lagerungsöffnung (13) des Steckverbindungsteil
(3) elastische Formfedern oder andere federnde Mittel (14) zur Bildung einer Steckverrastung
im Zusammenwirken mit einer Ausnehmung am korrespondierenden Gegenstück sicherstellen
und dass die Rastverbindung entweder durch erhöhte Abzugskräfte oder durch Entriegelung
mittels eines auf die federnden Mittel (14) drückbaren Entriegelungsmittels wieder
auflösbar ist.
9. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Wand des Steckverbindungsteils (3) ein Rastdurchbruch (15) vorgesehen ist,
in den ein federbelasteter Rastansatz als federndes Mittel (14) an dem Kupplungsteil
(4) eingreift, der um ein definiertes Maß in das Kupplungsteil (4) eindrückbar bzw.
zurückdrängbar ist und ein Abziehen des Verbindungsansatzes im niedergedrückten oder
zurückgedrängten Zustand gestattet.
10. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere federbelastete Rastansätze vorgesehen sind.
11. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsteil (4) ein an den Handgriff (5) angeformter U-förmiger oder rahmenförmig
ausgebildeter Ansatz ist, dessen eine Wand gegenüber der anderen gegenüberliegenden
mindestens um ein definiertes Maß gegen die eigene Federkraft niederdrückbar ist,
und dass an der Oberseite der niederdrückbaren Wand der Rastansatz angeformt ist.
12. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass beabstandet zum Rastansatz (14) am Handgriff in einem Durchbruch eine Entriegelungstaste
gelagert ist oder ein Schiebeknopf (16) einer Schiebeentriegelungseinrichtung hinter
dem Steckverbindungsteil (3) als Aufschubteil auf den Kupplungsteil (4)aufgeschoben
ist, durch deren Betätigung die Wand oder der federnde Schenkel niederdrückbar ist
bzw. der Steckverbindungsteil (3) vorschiebbar ist, wodurch der Rastansatz (14) aus
der Ausnehmung (15) gleitet und das Steckverbindungsteils (3) abziehbar ist.
13. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet , dass die Rastverbindung durch mindestens eine elastische Noppe gebildet ist, die in eine
Ausnehmung oder einen Durchbruch des Gegenstückes eingreift und so ausgebildet ist,
dass durch erhöhte Abzugskräfte die Verbindung zwischen dem Kupplungsteil (4) des
Handgriffs (5) und Steckverbindungsteil (3) lösbar ist.
14. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeweg des Schiebeknopfes (16) durch Führungsausnehmungen (18) in den Wänden
des Kupplungsteils (4) begrenzt ist, in denen Anschläge (19) geführt sind.
15. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klingenträger (1) Lagerungen für eine oder mehrere Klingen (2) und seitliche
Führungs- und Begrenzungsrahmen (17) aufweist.
16. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Klingenträger (1) aus zwei Gehäuseteilen besteht, die miteinander durch Rast-,
Steck-, Schweiß- oder Klebeverbindungen verbunden sind, und dass die Klingen (2) unter
Zwischenfügen von Distanzteilen, die nachträglich einsetzbar oder an den Gehäuseteilen
vorgesehen sind, fixiert sind.
17. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einteilig ausgeführt ist und das Gehäuse aus Kunststoff besteht und dass die
Klingen in Distanzteilen gelagert sind, die durch seitliche oder kopfseitige Öffnungen
in das Gehäuse rastend einschiebbar oder durch andere formschlüssige oder kraftschlüssige
Verbindung in dem Gehäuse arretiert sind.
18. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasierklingen beabstandet zueinander in dem einteiligen Gehäuse im Spritzgießverfahren
eingegossen sind.
19. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der oberen Kante die Rasierklingeneinheit eine querverlaufende Gleitschicht
oder ein aufgeklebter, eingespritzter oder eingesetzter Streifen (20) aus Gleitmaterial,
mit oder ohne medizinischen Wirkstoffzusätzen, insbesondere antibakteriellen Stoffen,
vorgesehen ist.
20. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffkomponente (7) als Griffverstärkungskomponente des Handgriffes (5)
mindestens abschnittsweise diesen umschließt und mindestens seitliche Lagerausbuchtungen
zum Festhalten des Handgriffes aufweist.