(19)
(11) EP 1 493 869 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.01.2005  Patentblatt  2005/01

(21) Anmeldenummer: 03405482.5

(22) Anmeldetag:  30.06.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02D 29/02, E01F 8/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(71) Anmelder: Mannhart, Martin
CH-8890 Flums (CH)

(72) Erfinder:
  • Mannhart, Martin
    8890 Flums (CH)
  • Mannhart, Micha
    8890 Flums (CH)

(74) Vertreter: Groner, Manfred et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)

   


(54) Elementblockmauer und Bauelement zum Erstellen einer solchen Mauer


(57) Die Schwergewichtsmauer ist aus mehreren vorgefertigten Bauelementen (1) erstellt, die in wenigstens zwei übereinander angeordneten und sich horizontal erstreckenden Reihen (A, B, C, D) angeordnet sind und jeweils eine dem Erdreich (2) zugewandte Rückseite (3), eine horizontale Oberseite (4), eine Unterseite (5), eine sichtbare Frontseite (6) und parallel zueinander verlaufende Stossseiten (7, 8) aufweisen. Die Bauelemente (1) sind Blöcke und weisen jeweils an der Unterseite (5) einen nach unten ragenden Schubnocken (9) auf, der bei den Bauelementen (1) der oberen Reihe (B, C, D) an der Rückseite (3) wenigstens eines Bauelements (1) einer unteren Reihe (A) ansteht. Vorzugsweise sind die Schubnocken (9) jeweils bündig zur Rückseite (3) des Bauelements (1).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Elementblockmauer und insbesondere eine Schwergewichtsmauer aus mehreren vorgefertigten Bauelementen, die in wenigstens zwei übereinander angeordneten und sich horizontal erstreckenden Reihen angeordnet sind und jeweils eine dem Erdreich zugewandte Rückseite, eine horizontale Oberseite, eine Unterseite, eine sichtbare Frontseite und parallel zueinander verlaufende Stossseiten aufweisen. Schwergewichtsmauern der genannten Art sind seit langem bekannt. Beispielsweise zeigt die EP 0 034 565 A des Anmelders eine Mauer, die aus vorgefertigten, rechteckigen Betonplatten und Betonbügeln besteht. Die Betonplatten bilden Wandplatten und weisen oben mindestens eine mittige und zwei Eckaussparungen auf. Die Betonbügel sind unten und oben über Stösse der Wandplatten gesteckt und halten diese zusammen. In der Regel sind zum Erstellen einer Mauer mehrere unterschiedliche Querbügel erforderlich. In der Praxis wären zum Erstellen einer längeren Mauer, beispielsweise einer Schallschutzmauer fünf unterschiedliche Elemente erforderlich. Auch wenn hier die einzelnen Betonelemente kostengünstig und einfach herzustellen und zu verlegen sind, so ist aufgrund der mehreren unterschiedlichen Elemente doch eine relativ aufwendige Bauweise erforderlich.

[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elementblockmauer und insbesondere eine Schwergewichtsmauer der genannten Art zu schaffen, die noch kostengünstiger und einfacher herzustellen und zu verlegen ist.

[0003] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Mauer dadurch gelöst, dass die Bauelmente Blöcke sind und jeweils an der Unterseite einen nach unten ragenden Schubnocken aufweisen, der bei den Bauelementen der oberen Reihe an der Rückseite wenigstens eines Bauelementes der ersten Reihe ansteht. Bei der erfindungsgemässen Schwergewichtsmauer können sämtliche Blöcke gleich ausgebildet sein. Trotzdem können sehr unterschiedliche Arten von Mauern aufgebaut werden, beispielsweise Stützmauern, Schallschutzwände oder Grenzzäune. Werden die Blöcke an einen Hang gebaut, so kann nach dem Erstellen der Masse diese sofort belastet werden. Die Hohlräume hinter den Blöcken können mit Erdreich verfüllt werden, was eine Begrünung wesentlich erleichtert. Eine Bewässerung der Pflanzen ist nicht erforderlich, da die hinter den Hohlräumen befindliche Erde in aller Regel nicht völlig austrocknen kann. Mit den Blöcken kann auch eine senkrechte Schallschutzmauer aufgebaut werden. Nötigenfalls können die Blöcke mit Mörtel oder anderen Mitteln miteinander verbunden werden.

[0004] Zur Begrünung und als Schallschutzgründen können die Blöcke so angeordnet werden, dass zwischen ihnen Lücken bestehen. Diese Lücken bilden Fenster, durch welche Schall hinter die Mauer gelangt und damit absorbiert werden kann.

[0005] Die Erfindung betrifft zudem ein Element zur Herstellung einer Schwergewichtsmauer.

[0006] Vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.

[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine teilweise geschnittene schematische Ansicht einer erfindungsgemässen Schwergewichtsmauer,
Figur 2
eine weitere Ansicht der Schwergewichtsmauer gemäss Figur 1,
Figuren 3 und 4
Ansichten eines Bauelementes,
Figur 5
ein vertikaler Schnitt durch ein Bauelement,
Figur 6
ein vertikaler Schnitt durch eine Schwergewichtsmauer,
Figur 7
eine schematische Teilansicht einer Schwergewichtsmauer nach einer Variante und
Figur 8
schematisch eine Teilansicht einer weiteren Variante einer erfindungsgemässen Schwergewichtsmauer.


[0008] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Elementblockmauer ist eine Schwergewichtsmauer 3 weist drei Reihen A, B und C auf, die sich horizontal und im Bogen erstrecken. Diese Reihen A, B und C bestehen jeweils aus mehreren vorgefertigten Blöcken 1, die beispielsweise aus Beton hergestellt sind und die an einen Hang 2 gebaut sind. Die Mauer 13 ist rückseitig mit einer Füllung 17 aus wasserdurchlässigem Material, beispielsweise Kies und Schotter hinterfüllt. Die unterste Reihe A liegt auf einem Fundament 12 auf, das wie üblich erstellt worden ist.

[0009] Die vorgefertigten Blöcke 1 sind vorzugsweise alle gleich und bilden die Mauer 13. Weitere Bauelement sind nicht erforderlich. Die Blöcke 1 können wie in den Figuren 1 und 2 ersichtlich aufeinander gestellt werden. Das Gewicht eines Blockes beträgt beispielsweise etwa 1,5 t. Sind sie gemäss Figur 1 an einem Hang 2 gebaut, so sind die Blöcke 1 stabil und müssen wie erwähnt nicht zusätzlich befestigt werden. Die Stützmauer 13 kann somit aus gleichen Blöcken 1 aufgebaut werden und besitzt ohne zusätzliche Befestigungsmittel eine hohe Standfestigkeit. Die Blöcke 1 können so angeordnet werden, dass zwischen ihnen Lücken bestehen. In diesem Fall ist die Schwergewichtsmauer 13 wasserdurchlässig und eine Bepflanzung ist möglich.

[0010] Die Blöcke 1 weisen gemäss den Figuren 3 und 4 jeweils eine dem Hang 2 zugewendete Rückseite 3, eine horizontale Oberseite 4, eine Unterseite 5, eine sichtbare Frontseite 6 und parallel zueinander verlaufende Stossseiten 7 und 8 auf. Sie weisen jeweils an der Unterseite 5 einen unten ragenden Schubnocken 9 auf, der sich gemäss Figur 4 über die gesamte Breite der Rückseite 3 erstreckt. Rückseitig ist der Schubnocken 9 bündig zur Rückseite 3. Der Schubnocken 9 weist gemäss Figur 3 eine Stärke S auf, die etwa 1/5 der in Figur 4 gezeigten Riegelhöhe R beträgt. Die Höhe E des Schubnockens 9 liegt vorzugsweise im Bereich von 30 bis 50 cm und beträgt vorzugsweise etwa 40 cm. Die Riegelhöhe R liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 60 und 100 cm. In einer besonders bevorzugten Ausführung liegt die Riegelhöhe R im Bereich zwischen 70 und 90 cm. Beträgt die Riegelhöhe R 80 cm und die Höhe E 40 cm, so beträgt die bevorzugte Gesamthöhe des Blockes 1 120 cm.

[0011] Die Blöcke 1 sind vorzugsweise im Bereich des Schubnockens 9 armiert, beispielsweise mittels einer Eisenarmierung 10. Dadurch ergibt sich eine besonders hohe Stabilität der Schwergewichtsmauer 13.

[0012] Die Figur 6 ist mit K1 das Gewicht der Blöcke 1 und mit K2 die Kraft des Hanges 2 auf eine Schwergewichtsmauer 14 schematisch dargestellt. Durch die Kräfte K2 werden die Blöcke 1 der untersten Reihe A gegen das Fundament 12, die Blöcke 1 der Reihe B gegen die Reihe A und die Blöcke 1 der Reihe C gegen die Reihe B angepresst. Diese Kräfte werden von den Schubnocken 9 aufgenommen, die rückseitig am Fundament 12 oder an der darunter liegenden Reihe A bzw. B anstehen. Die Schubnocken 9 verhindern damit sicher, dass die Schwergewichtsmauer 14 in Figur 6 sich nach rechts neigen kann. Eine Neigung nach links wird durch den Hang 2 verhindert.

[0013] Die Figur 7 zeigt eine weitere Variante einer Schwergewichtsmauer 15, bei welcher die Blöcke 1 der Reihe B so im Abstand zueinander angeordnet sind, dass sich zwischen diesen Lücken 11 bilden. Diese Lücken 11 können begrünt sein und der Schallabsorption dienen. Grundsätzlich können auch die Blöcke 1 der Reihe A im Abstand zueinander angeordnet sein, sodass sich zwischen diesen Fenster bilden, die schallabsorbierend wirken.

[0014] Die Figur 8 zeigt eine Variante einer Schwergewichtsmauer 16, bei welcher die auf das Fundament 12 gestellte Reihe A' aus Blöcken 1 besteht, deren Schubnocken 9 nach oben gerichtet sind. Bei den übrigen Reihen B, C und D sind die Blöcke 1 wie in Figur 6 gezeigt orientiert.


Ansprüche

1. Elementblockmauer aus mehreren vorgefertigten Bauelementen (1), die in wenigstens zwei übereinander angeordneten und sich horizontal erstreckenden Reihen (A, B, C, D) angeordnet sind und jeweils eine dem Erdreich (2) zugewandte Rückseite (3), eine horizontale Oberseite (4), eine Unterseite (5), eine sichtbare Frontseite (6) und parallel zueinander verlaufende Stossseiten (7, 8) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauelemente (1) Blöcke sind und jeweils an der Unterseite (5) einen nach unten ragenden Schubnocken (9) aufweisen, der bei den Bauelementen (1) der oberen Reihe (B, C, D) an der Rückseite (3) wenigstens eines Bauelementes (1) einer unteren Reihe (A) ansteht.
 
2. Elementblockmauer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) bündig zur Rückseite (3) des Bauelementes (1) ist.
 
3. Elementblockmauer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schubnocken (9) über die gesamte Breite des Blockes (1) erstreckt.
 
4. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) eine Armierung (10) aufweist.
 
5. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) rückseitig angeordnet ist und eine Stärke (S) aufweist, die etwa 1/5 der Riegelhöhe (R) beträgt.
 
6. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauelemente (1) jeweils eine Riegelhöhe (R) zwischen 60 und 100 cm, vorzugsweise 70 bis 90 cm aufweisen.
 
7. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) eine Höhe (E) zwischen 30 und 50 cm aufweist.
 
8. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Blöcken (1) wenigstens einer Reihe (A, B, C,D) Lücken (11) bestehen.
 
9. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauelemente (1) versetzt angeordnet sind.
 
10. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reihen (A, B, C, D) polygonal bogenförmig angeordnet sind.
 
11. Bauelement zum Erstellen einer Schwergewichtsmauer, dadurch gekennzeichnet, dass es als vorgefertigter Block (1) ausgebildet ist und an einer Unterseite (5) einen von dieser Unterseite (5) wegragenden Schubnocken (9) aufweist.
 
12. Bauelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) rückseitig bündig zu einer Rückseite (3) des Bauelementes (1) ist.
 
13. Bauelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schubnocken (9) über die gesamte Breite des Bauelementes (1) erstreckt.
 
14. Bauelement nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) eine Stärke (S) aufweist, die etwa 1/5 der Riegelhöhe (R) beträgt.
 
15. Bauelement nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass es für die Herstellung einer Schwergewichtsmauer vorgesehen ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht