[0001] Die Erfindung betrifft eine Elementblockmauer und insbesondere eine Schwergewichtsmauer
aus mehreren vorgefertigten Bauelementen, die in wenigstens zwei übereinander angeordneten
und sich horizontal erstreckenden Reihen angeordnet sind und jeweils eine dem Erdreich
zugewandte Rückseite, eine horizontale Oberseite, eine Unterseite, eine sichtbare
Frontseite und parallel zueinander verlaufende Stossseiten aufweisen. Schwergewichtsmauern
der genannten Art sind seit langem bekannt. Beispielsweise zeigt die EP 0 034 565
A des Anmelders eine Mauer, die aus vorgefertigten, rechteckigen Betonplatten und
Betonbügeln besteht. Die Betonplatten bilden Wandplatten und weisen oben mindestens
eine mittige und zwei Eckaussparungen auf. Die Betonbügel sind unten und oben über
Stösse der Wandplatten gesteckt und halten diese zusammen. In der Regel sind zum Erstellen
einer Mauer mehrere unterschiedliche Querbügel erforderlich. In der Praxis wären zum
Erstellen einer längeren Mauer, beispielsweise einer Schallschutzmauer fünf unterschiedliche
Elemente erforderlich. Auch wenn hier die einzelnen Betonelemente kostengünstig und
einfach herzustellen und zu verlegen sind, so ist aufgrund der mehreren unterschiedlichen
Elemente doch eine relativ aufwendige Bauweise erforderlich.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elementblockmauer und insbesondere
eine Schwergewichtsmauer der genannten Art zu schaffen, die noch kostengünstiger und
einfacher herzustellen und zu verlegen ist.
[0003] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Mauer dadurch gelöst, dass die Bauelmente
Blöcke sind und jeweils an der Unterseite einen nach unten ragenden Schubnocken aufweisen,
der bei den Bauelementen der oberen Reihe an der Rückseite wenigstens eines Bauelementes
der ersten Reihe ansteht. Bei der erfindungsgemässen Schwergewichtsmauer können sämtliche
Blöcke gleich ausgebildet sein. Trotzdem können sehr unterschiedliche Arten von Mauern
aufgebaut werden, beispielsweise Stützmauern, Schallschutzwände oder Grenzzäune. Werden
die Blöcke an einen Hang gebaut, so kann nach dem Erstellen der Masse diese sofort
belastet werden. Die Hohlräume hinter den Blöcken können mit Erdreich verfüllt werden,
was eine Begrünung wesentlich erleichtert. Eine Bewässerung der Pflanzen ist nicht
erforderlich, da die hinter den Hohlräumen befindliche Erde in aller Regel nicht völlig
austrocknen kann. Mit den Blöcken kann auch eine senkrechte Schallschutzmauer aufgebaut
werden. Nötigenfalls können die Blöcke mit Mörtel oder anderen Mitteln miteinander
verbunden werden.
[0004] Zur Begrünung und als Schallschutzgründen können die Blöcke so angeordnet werden,
dass zwischen ihnen Lücken bestehen. Diese Lücken bilden Fenster, durch welche Schall
hinter die Mauer gelangt und damit absorbiert werden kann.
[0005] Die Erfindung betrifft zudem ein Element zur Herstellung einer Schwergewichtsmauer.
[0006] Vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine teilweise geschnittene schematische Ansicht einer erfindungsgemässen Schwergewichtsmauer,
- Figur 2
- eine weitere Ansicht der Schwergewichtsmauer gemäss Figur 1,
- Figuren 3 und 4
- Ansichten eines Bauelementes,
- Figur 5
- ein vertikaler Schnitt durch ein Bauelement,
- Figur 6
- ein vertikaler Schnitt durch eine Schwergewichtsmauer,
- Figur 7
- eine schematische Teilansicht einer Schwergewichtsmauer nach einer Variante und
- Figur 8
- schematisch eine Teilansicht einer weiteren Variante einer erfindungsgemässen Schwergewichtsmauer.
[0008] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Elementblockmauer ist eine Schwergewichtsmauer
3 weist drei Reihen A, B und C auf, die sich horizontal und im Bogen erstrecken. Diese
Reihen A, B und C bestehen jeweils aus mehreren vorgefertigten Blöcken 1, die beispielsweise
aus Beton hergestellt sind und die an einen Hang 2 gebaut sind. Die Mauer 13 ist rückseitig
mit einer Füllung 17 aus wasserdurchlässigem Material, beispielsweise Kies und Schotter
hinterfüllt. Die unterste Reihe A liegt auf einem Fundament 12 auf, das wie üblich
erstellt worden ist.
[0009] Die vorgefertigten Blöcke 1 sind vorzugsweise alle gleich und bilden die Mauer 13.
Weitere Bauelement sind nicht erforderlich. Die Blöcke 1 können wie in den Figuren
1 und 2 ersichtlich aufeinander gestellt werden. Das Gewicht eines Blockes beträgt
beispielsweise etwa 1,5 t. Sind sie gemäss Figur 1 an einem Hang 2 gebaut, so sind
die Blöcke 1 stabil und müssen wie erwähnt nicht zusätzlich befestigt werden. Die
Stützmauer 13 kann somit aus gleichen Blöcken 1 aufgebaut werden und besitzt ohne
zusätzliche Befestigungsmittel eine hohe Standfestigkeit. Die Blöcke 1 können so angeordnet
werden, dass zwischen ihnen Lücken bestehen. In diesem Fall ist die Schwergewichtsmauer
13 wasserdurchlässig und eine Bepflanzung ist möglich.
[0010] Die Blöcke 1 weisen gemäss den Figuren 3 und 4 jeweils eine dem Hang 2 zugewendete
Rückseite 3, eine horizontale Oberseite 4, eine Unterseite 5, eine sichtbare Frontseite
6 und parallel zueinander verlaufende Stossseiten 7 und 8 auf. Sie weisen jeweils
an der Unterseite 5 einen unten ragenden Schubnocken 9 auf, der sich gemäss Figur
4 über die gesamte Breite der Rückseite 3 erstreckt. Rückseitig ist der Schubnocken
9 bündig zur Rückseite 3. Der Schubnocken 9 weist gemäss Figur 3 eine Stärke S auf,
die etwa 1/5 der in Figur 4 gezeigten Riegelhöhe R beträgt. Die Höhe E des Schubnockens
9 liegt vorzugsweise im Bereich von 30 bis 50 cm und beträgt vorzugsweise etwa 40
cm. Die Riegelhöhe R liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 60 und 100 cm. In einer
besonders bevorzugten Ausführung liegt die Riegelhöhe R im Bereich zwischen 70 und
90 cm. Beträgt die Riegelhöhe R 80 cm und die Höhe E 40 cm, so beträgt die bevorzugte
Gesamthöhe des Blockes 1 120 cm.
[0011] Die Blöcke 1 sind vorzugsweise im Bereich des Schubnockens 9 armiert, beispielsweise
mittels einer Eisenarmierung 10. Dadurch ergibt sich eine besonders hohe Stabilität
der Schwergewichtsmauer 13.
[0012] Die Figur 6 ist mit K1 das Gewicht der Blöcke 1 und mit K2 die Kraft des Hanges 2
auf eine Schwergewichtsmauer 14 schematisch dargestellt. Durch die Kräfte K2 werden
die Blöcke 1 der untersten Reihe A gegen das Fundament 12, die Blöcke 1 der Reihe
B gegen die Reihe A und die Blöcke 1 der Reihe C gegen die Reihe B angepresst. Diese
Kräfte werden von den Schubnocken 9 aufgenommen, die rückseitig am Fundament 12 oder
an der darunter liegenden Reihe A bzw. B anstehen. Die Schubnocken 9 verhindern damit
sicher, dass die Schwergewichtsmauer 14 in Figur 6 sich nach rechts neigen kann. Eine
Neigung nach links wird durch den Hang 2 verhindert.
[0013] Die Figur 7 zeigt eine weitere Variante einer Schwergewichtsmauer 15, bei welcher
die Blöcke 1 der Reihe B so im Abstand zueinander angeordnet sind, dass sich zwischen
diesen Lücken 11 bilden. Diese Lücken 11 können begrünt sein und der Schallabsorption
dienen. Grundsätzlich können auch die Blöcke 1 der Reihe A im Abstand zueinander angeordnet
sein, sodass sich zwischen diesen Fenster bilden, die schallabsorbierend wirken.
[0014] Die Figur 8 zeigt eine Variante einer Schwergewichtsmauer 16, bei welcher die auf
das Fundament 12 gestellte Reihe A' aus Blöcken 1 besteht, deren Schubnocken 9 nach
oben gerichtet sind. Bei den übrigen Reihen B, C und D sind die Blöcke 1 wie in Figur
6 gezeigt orientiert.
1. Elementblockmauer aus mehreren vorgefertigten Bauelementen (1), die in wenigstens
zwei übereinander angeordneten und sich horizontal erstreckenden Reihen (A, B, C,
D) angeordnet sind und jeweils eine dem Erdreich (2) zugewandte Rückseite (3), eine
horizontale Oberseite (4), eine Unterseite (5), eine sichtbare Frontseite (6) und
parallel zueinander verlaufende Stossseiten (7, 8) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauelemente (1) Blöcke sind und jeweils an der Unterseite (5) einen nach unten
ragenden Schubnocken (9) aufweisen, der bei den Bauelementen (1) der oberen Reihe
(B, C, D) an der Rückseite (3) wenigstens eines Bauelementes (1) einer unteren Reihe
(A) ansteht.
2. Elementblockmauer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) bündig zur Rückseite (3) des Bauelementes (1) ist.
3. Elementblockmauer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schubnocken (9) über die gesamte Breite des Blockes (1) erstreckt.
4. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) eine Armierung (10) aufweist.
5. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) rückseitig angeordnet ist und eine Stärke (S) aufweist, die etwa
1/5 der Riegelhöhe (R) beträgt.
6. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauelemente (1) jeweils eine Riegelhöhe (R) zwischen 60 und 100 cm, vorzugsweise
70 bis 90 cm aufweisen.
7. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) eine Höhe (E) zwischen 30 und 50 cm aufweist.
8. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Blöcken (1) wenigstens einer Reihe (A, B, C,D) Lücken (11) bestehen.
9. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauelemente (1) versetzt angeordnet sind.
10. Elementblockmauer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reihen (A, B, C, D) polygonal bogenförmig angeordnet sind.
11. Bauelement zum Erstellen einer Schwergewichtsmauer, dadurch gekennzeichnet, dass es als vorgefertigter Block (1) ausgebildet ist und an einer Unterseite (5) einen
von dieser Unterseite (5) wegragenden Schubnocken (9) aufweist.
12. Bauelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) rückseitig bündig zu einer Rückseite (3) des Bauelementes (1)
ist.
13. Bauelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schubnocken (9) über die gesamte Breite des Bauelementes (1) erstreckt.
14. Bauelement nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubnocken (9) eine Stärke (S) aufweist, die etwa 1/5 der Riegelhöhe (R) beträgt.
15. Bauelement nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass es für die Herstellung einer Schwergewichtsmauer vorgesehen ist.