Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Klammer zum Fassen eines Wäschestücks gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Sie betrifft ausserdem einen Vereinzeler zum Aufnehmen eines Wäschestücks
aus einem ungeordneten Haufen von Wäschestücken, welcher eine derartige Klammer umfasst
sowie ein Verfahren zu seinem Betrieb.
Stand der Technik
[0002] Klammern zum Fassen eines Wäschestücks sind seit langem bekannt. Sie werden zum Beispiel
in Eingabevorrichtungen eingesetzt, welche Wäschestücke einer Mangel oder einem anderen
Bearbeitungsgerät zuführen. Dabei werden die Wäschestücke manuell in die Klammern
eingelegt. Klammern dieser Art sind jedoch nicht geeignet, ein einzelnes Wäschestück
aus mehreren herauszugreifen. Dies ist jedoch erforderlich, wenn etwa Wäschestücke
aus einem ungeordneten Haufen vereinzelt und z.B. gezählt werden sollen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Klammer anzugeben, mit der es möglich
ist, ein einzelnes Wäschestück herauszugreifen, auch wenn ein Bündel über- oder hintereinanderliegender
Wäschestücke vorliegt. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs
1 gelöst. Die Klammer ist damit als Komponente eines Vereinzelers geeignet, welcher
dazu dient, einzelne Wäschestücke aus einem ungeordneten Haufen von Wäschestücken,
wie sie etwa nach dem Waschen und Trocknen vorliegen, herauszugreifen, etwa um sie
zu zählen oder sonst einzeln weiterzuverarbeiten. Ein derartiger Vereinzeler wird
in Anspruch 16 umschrieben. Sein Betrieb kann in vorteilhafter Weise gemäss dem Verfahren
nach Anspruch 26 erfolgen.
[0004] Die Erfindung bietet die Möglichkeit, Wäschestücke mit grosser Zuverlässigkeit zu
vereinzeln und damit für bestimmte nachfolgende Arbeitsgänge bereitzumachen oder sie
automatisch zu zählen. Letzteres ist vor allem für Putzlappen und dgl. von Bedeutung,
die gewaschen oder gereinigt und dann in bestimmten Stückzahlen in Säcke abgefüllt
und so ausgeliefert werden. Das Zählen und Abfüllen, das bisher manuelle Arbeit erforderte,
kann mit den erfindungsgemässen Mitteln vollständig automatisiert werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemässen Vereinzeler in Hinteransicht, in einer Ladestellung, wobei
bestimmte Teile weggelassen sind,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den erfindungsgemässen Vereinzeler längs A-A in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2, mit dem Vereinzeler in einer Arbeitsstellung,
- Fig. 4a
- vergrössert eine Seitenansicht der Klammer des Vereinzelers nach Fig. 1, 2, in einem
Klemmzustand,
- Fig. 4b
- eine Draufsicht auf die Klammer gemäss Fig. 4a,
- Fig. 5
- eine perspektivische Teilansicht der Klammer nach Fig. 4a,b, in einem offenen Zustand,
- Fig. 6
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2, nach einem ersten Schritt eines Vereinzelungsdurchgangs,
- Fig. 7
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2, nach einem zweiten Schritt des Vereinzelungsdurchgangs,
- Fig. 7a
- vergrössert einen Ausschnitt aus Fig. 7,
- Fig. 7b
- vergrössert einen Ausschnitt aus einem Schnitt längs B-B in Fig. 7a und
- Fig. 8
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2, mit dem Vereinzeler nach einem dritten Schritt
des Vereinzelungsdurchgangs.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0006] Der erfindungsgemässe Vereinzeler weist (Fig. 1, 2) zwei voneinander beabstandete
Seitenteile 1a,b auf, welche kastenartig ausgebildet sind und Schaltungen und andere
Komponenten enthalten. Sie sind u.a. durch ein waagrechtes Joch 2 verbunden und durch
eine ebenfalls waagrechte Achse 3, an welcher ein oben offener Behälter 4 kippbar
aufgehängt ist. Der Behälter 4 hat etwa die Form einer umgekehrten Pyramide und verjüngt
sich dementsprechend nach unten. Am Joch 2 ist ein Pneumatikzylinder 5 als Aktuator
gelagert, dessen Kolbenstange am unteren Ende des Behälters 4 angreift und mittels
dessen der Behälter 4 zwischen einer nach vorn gekippten Beladeposition, die er in
einer Ladestellung des Vereinzelers (Fig. 2) einnimmt und einer Betriebsposition,
die er in einer Arbeitsstellung (Fig. 3) desselben einnimmt, umgestellt werden kann.
Der Pneumatikzylinder 5 kann auch dazu eingesetzt werden, den Behälter 4 einer Rüttelbewegung
zu unterwerfen.
[0007] Oberhalb des Behälters 4 ist ein ebenfalls die Seitenteile 1a,b verbindender Querbalken
6 angeordnet, an welchem das untere Ende eines annähernd senkrecht ausgerichteten
Pneumatikzylinders 7 befestigt ist, dessen Kolbenstange am Ende einen als Pneumatikgreifer
ausgebildeten Greifer 8 trägt. Ein kolbenstangenloser Pneumatikzylinder 9, dessen
eines Ende ebenfalls am Querbalken 6 befestigt ist, ragt, zu seinem entgegengesetzten
Ende hin etwas ansteigend, vom Querbalken nach hinten. An ihm ist ein Träger 10 über
seine ganze Länge verschiebbar gelagert, an welchem eine als Pneumatikklammer ausgebildete
Klammer 11 befestigt ist. Die Enden des Pneumatikzylinders 7 und des Pneumatikzylinders
9 liegen am Querbalken 6 unmittelbar nebeneinander. Die Klammer 11 ist am Träger 10
seitlich versetzt angebracht, derart, dass sie in eine Uebernahmeposition direkt am
Greifer 8 geführt werden kann, wenn sich dieser wie in Fig. 2 dargestellt in einer
Uebergabeposition befindet. Am Seitenteil 1b ist ein optischer Sensor 12 angeordnet,
welcher, mit einem Reflektor 13 am Seitenteil 1a zusammenwirkend, überwacht, ob die
Klammer 11 ein Wäschestück gefasst hat oder nicht.
[0008] Am Seitenteil 1b ist ein zum Pneumatikzylinder 9 paralleler Fortsatz 14 (in Fig.
1 weggelassen) befestigt, welcher seitlich einen Trichter 15 trägt, der etwa unterhalb
des äusseren Endes des Pneumatikzylinders 9 angeordnet ist, derart, dass die Klammer
11, wenn sie sich in einer Abgabeposition (Fig. 8) befindet, direkt über dem Trichter
15 liegt. Unter dem Trichter 15 kann z.B. ein Behälter oder ein Sack o.dgl. angeordnet
sein.
[0009] Die Klammer 11, welche das Kernstück des Vereinzelers bildet und auch in anderem
Zusammenhang eingesetzt werden kann, ist in Fig. 4a,b in einem geschlossenen Klemmzustand
und in Fig. 5 in einem offenen Zustand dargestellt. Sie weist ein Gehäuse 16 auf,
in welchem eine erste Backe 17a und eine zweite Backe 17b, welche als gegeneinander
gebogene hakenförmige Bänder rechteckigen Querschnitts ausgebildet sind, um vertikale
Achsen beschränkt drehbar gelagert sind. Ihre Aussenseiten bilden eine erste Frontfläche
18a bzw. eine zweite Frontfläche 18b, die durch eine erste Klemmkante 19a bzw. eine
zweite Klemmkante 19b von einer rechteckigen Endfläche der ersten Backe 17a bzw. der
zweiten Backe 17b getrennt ist. Die erste Frontfläche 18a und die zweite Frontfläche
18b liegen nahezu in einer Ebene.
[0010] Die Endflächen bilden eine erste Klemmfläche 20a und eine zweite Klemmfläche 20b,
welche kongruent sind und sich, mit der ersten Frontfläche 18a bzw. der zweiten Frontfläche
18b ungefähr einen rechten Winkel einschliessend, jeweils bis zu einer Hinterkante
21 erstrecken. Die erste Klemmfläche 20a und die zweite Klemmfläche 20b drücken im
Klemmzustand der Klammer 11 mit einer bestimmten Kraft gegeneinander und berühren
einander - falls die Klammer 11 kein Wäschestück gefasst hat - im Bereich ihrer Hinterkanten
21. Sie schliessen dabei einen kleinen Winkel ein, so dass die erste Klemmkante 19a
und die zweite Klemmkante 19b geringfügig voneinander beabstandet sind.
[0011] An der Rückseite der zweiten Backe 17b ist ein Streifen 22 befestigt, dessen Vorderseite
eine über deren ganze Länge etwa rechtwinklig an die Hinterkante 21 der zweiten Klemmfläche
20b anschliessende, zur ersten Frontfläche 18a und zur zweiten Frontfläche 18b annähernd
parallele zurückgesetzte Anlagefläche 23 bildet. Sie erstreckt sich auch im offenen
Zustand der Klammer 11 mindestens bis zur Hinterkante 21 der ersten Klemmfläche 20a
und überbrückt somit den Abstand zwischen den Backen 17a,b. Beim Uebergang vom offenen
zum Klemmzustand wird die Hinterkante 21 der ersten Klemmfläche 20a mit geringem Abstand
über die Anlagefläche 23 geschoben.
[0012] Unmittelbar an die erste Klemmkante 19a und die zweite Klemmkante 19b anschliessende
Abschnitte der ersten Frontfläche 18a bzw. der zweiten Frontfläche 18b sind als Kontaktflächen
ausgebildet, welche zur Erhöhung des Reibungskoeffizienten aufgerauht oder beschichtet
sind.
[0013] Der Abstand zwischen der ersten Klemmkante 19a und der zweiten Klemmkante 19b von
der Anlagefläche 23, also die Tiefe der ersten Klemmfläche 20a und der zweiten Klemmfläche
20b zwischen der ersten Klemmkante 19a und der Hinterkante 21 bzw. der zweiten Klemmkante
19a und der Hinterkante 21 sollte jeweils 5mm, vorzugsweise 3mm nicht übersteigen,
aber auch im allgemeinen nicht kleiner als 1mm, vorzugsweise 2mm sein. Der optimale
Abstand hängt jedoch auch von der Dicke der aufzunehmenden Wäschestücke ab. Es ist
möglich, mehrere austauschbare Klammern vorzusehen und jeweils in Anpassung an die
Dicke der bearbeiteten Wäschestücke auszuwählen und einzusetzen. Die Länge der Klemmkanten
19a,b beträgt mindestens das Doppelte ihrer Tiefe, vorzugsweise 1,5cm bis 2cm.
[0014] Es sind verschiedene Abweichungen von der beschriebenen Ausführung denkbar. So können
etwa die Klemmflächen im Klemmzustand ganzflächig aneinander anliegen oder sogar einspringen,
so dass das Wäschestück praktisch nur von den Klemmkanten gefasst wird. Annähernd
parallele Klemmflächen haben jedoch den Vorteil, dass das Wäschestück zwischen den
ganzen Klemmflächen und dadurch sehr schonend geklemmt wird. Dass die Klemmflächen
20a,b einen spitzen Winkel einschliessen und somit die Klemmkanten 19a,b auch im Klemmzustand
zwar nahezu, aber nicht ganz aneinander anliegen, trägt dazu bei, dass ein Fassen
von zwei oder mehr Lagen und damit von mehr als einem Wäschestück zuverlässig vermieden
wird. Entscheidend dafür dürfte jedoch sein, dass der Abstand zwischen den Klemmkanten
19a,b oder mindestens einer Klemmkante und der Anlagefläche 23 gering ist, insbesondere
die Dicke einer Lage nicht oder nicht wesentlich überschreitet. Am günstigsten scheint
es zu sein, wenn der besagte Abstand geringfügig grösser ist als die Dicke einer Lage,
derart, dass ein Fassen mehrerer Lagen immer noch zuverlässig vermieden wird, aber
andererseits keine Häufung von Leerläufen der Klammer 11 auftritt.
[0015] Wichtig für das effiziente Funktionieren der Klammer 11 ist auch der verhältnismässig
hohe Reibungskoeffizient der an die Klemmkanten 19a,b anschliessenden Kontaktflächen,
der bewirkt, dass das Wäschestück 27 beim Schliessen der Klammer 11 von der Bewegung
der Backen 17a,b mitgenommen und leicht gebauscht wird und dadurch zwischen die Klemmkanten
19a,b gerät, so dass die Klammer 11 nicht leer läuft. Dies wird von der Gegenfläche
26 unterstützt, die ein Ausweichen des Wäschestücks 27 auf die entgegengesetzte Seite
verhindert.
[0016] Der Greifer 8, der durch den Pneumatikkolben 7 aus der Uebergabeposition (Fig. 3)
bis auf den Grund des Behälters 4 absenkbar ist (Fig. 6), weist (Fig. 7a) eine längere
erste Greiferbacke 24 und eine derselben bezüglich der Klammer 11 vorgeordnete kürzere
zweite Greiferbacke 25 auf, die in einem offenen Zustand voneinander beabstandet sind,
während in einem geschlossenen Greifzustand die zweite Greiferbacke 25 gegen die erste
Greiferbacke 24 drückt und sie, wenn der Greifer 8 kein Wäschestück gefasst hat, berührt.
Im übrigen ist der Greifer 8 ähnlich wie die Klammer 11 als konventioneller Pneumatikgreifer
ausgebildet.
[0017] Befindet sich der Greifer 8 in der Uebergabeposition und die Klammer 11 in der Uebernahmeposition
(Fig. 7,'7a,b), so liegen (Fig. 7b) die an die erste Klemmkante 19a und die zweite
Klemmkante 19b anschliessenden Kontaktflächen an den Vorderseiten der Backen 17a,b
fast am über die zweite Greiferbacke 25 vorstehenden Abschnitt der Innenseite der
ersten Greiferbacke 24 an, welche dort eine zur Anlagefläche 23 ungefähr parallele
Gegenfläche 26 bildet.
[0018] Zum Betrieb des erfindungsgemässen Vereinzelers wird erst der Behälter 4 mittels
des Pneumatikkolbens 5 in Beladeposition (Fig. 1, 2) gebracht und mit ungeordneten,
vorzugsweise gleichartigen Wäschestücken 27, z.B. Putzlappen gefüllt. Anschliessend
wird er in eine Betriebsposition (Fig. 3) gekippt, in der er für den Greifer 8 gut
zugänglich ist. Der Vereinzeler befindet sich nun in einer Arbeitsstellung, mit dem
Greifer 8 im offenen Zustand und in der Uebergabeposition, also über dem Behälter
4 und der Klammer 11 entfernt von der Uebernahmeposition, also z.B. in der Abgabeposition
über dem Trichter 15.
[0019] Nun folgt ein Vereinzelungsdurchgang, der z.B. so oft wiederholt wird, bis eine bestimmte
Zahl von Wäschestücken vereinzelt wird oder bis der Behälter 4 leer ist. In einem
ersten Schritt wird der Greifer 8 mittels des Pneumatikkolbens 7 in den Behälter 4
abgesenkt (Fig. 6). Dies kann mit einer bestimmten, verhältnismässig geringen Kraft
erfolgen, so dass die Absenkung des Greifers 8 von selbst aufhört, sobald derselbe
gegen den Haufen von Wäschestücken 27 stösst und einen bestimmten Widerstand erfährt.
[0020] In einem zweiten Schritt wird dann, z.B. nach einer festen Zeit vom Beginn der Absenkung
an, der Greifer 8 in den Greifzustand übergeführt, in dem die erste Greiferbacke 24
und die zweite Greiferbacke 25 gegeneinander drücken und in der Regel ein Wäschestück
27 oder auch mehrere Wäschestücke zwischen sich festklemmen. Anschliessend wird der
Greifer 8 mittels des Pneumatikzylinders 7 wieder in die Uebergabeposition angehoben
und die Klammer 11 mittels des Pneumatikzylinders 9 in die Uebernahmeposition verschoben
(s. Fig. 7, 7a).
[0021] Das herabhängende Wäschestück 27 wird dabei zwischen den Frontflächen 18a,b der Klammer
11 einerseits und der Gegenfläche 26 andererseits geklemmt. Anschliessend werden die
Backen 17a,b gegeneinander bewegt, wobei die an den Kontaktflächen anliegenden Abschnitte
des Wäschestücks 27 durch Reibung mitgezogen werden, so dass sich der zwischen der
ersten Klemmkante 19a und der zweiten Klemmkante 19b liegende Teil desselben etwas
bauscht und zwischen die Klemmflächen 20a,b zu liegen kommt, wobei die Anlagefläche
23 verhindert, dass sich eine tiefe, eventuell mehrlagige Falte bildet (Fig. 7b).
Dadurch und durch den verhältnismässig geringen Abstand der ersten Klemmkante 19a
und der zweiten Klemmkante 19b von der Anlagefläche 23 wird erreicht, dass, auch wenn
der Greifer 8 mehr als ein Wäschestück gefasst hat, stets nur eine Lage zwischen die
Klemmflächen 20a,b gerät und, wenn die Klammer 11 den Klemmzustand erreicht, zwischen
denselben geklemmt wird. Die Klammer 11 fasst daher jeweils höchstens ein Wäschestück.
[0022] In einem dritten Schritt wird nun der Greifer 8 wieder in den offenen Zustand umgestellt,
so dass er das Wäschestück 27 loslässt. Hat er mehr als ein Wäschestück gefasst, so
fallen diejenigen, die nicht von der Klammer 11 gefasst wurden, in den Behälter 4
zurück. Die Klammer 11 dagegen wird mittels des Pneumatikzylinders 9 gegen die Abgabeposition
über dem Trichter 15 verschoben. Kurz nach Beginn dieser Bewegung wird durch den Sensor
12 festgestellt, ob die Klammer 11 ein Wäschestück gefasst hat oder nicht. Wenn nicht,
wird der Vereinzelungsdurchgang abgebrochen und ein neuer begonnen. Hat die Klammer
11 dagegen ein Wäschestück 27 gefasst, so wird sie bis zur Abgabeposition verschoben
(Fig. 8), wo sie geöffnet wird und das Wäschestück 27 loslässt, so dass es durch den
Trichter 15 in einen Behälter oder Sack o.dgl. fällt. Wenn der Sensor 12 feststellt,
dass die Klammer 11 ein Wäschestück 27 gefasst und hat, so wird dies ausserdem an
einen Zähler weitergeleitet. Wenn der Zählerstand einen vorbestimmten Wert erreicht
hat, wird ein Signal erzeugt, das z.B. ein Auswechseln des Behälters oder Sackes zur
Folge hat.
[0023] Da der Greifer 8 immer an die gleiche Stelle des Behälters 4 abgesenkt wird, kann
sich dort mit der Zeit eine Grube im Haufen von Wäschestücken 27 bilden, die schliesslich
den Boden des Behälters 4 erreichen kann. Dem kann entgegengewirkt werden, indem der
Behälter mittels des Pneumatikzylinders 5 gerüttelt wird. Dies kann regelmässig, etwa
nach fünf oder zehn Vereinzelungsdurchgängen erfolgen oder auch nach einer bestimmten
Anzahl, z.B. fünf vom Sensor 12 festgestellten und von einem Zähler, der bei einem
erfolgreichen Vereinzelungsdurchgang jeweils auf Null zurückgesetzt wird, erfassten
erfolglosen Vereinzelungsdurchgängen.
[0024] Bleiben auch nach einem Rütteln des Behälters 4 mehrere, z.B. fünf Vereinzelungsdurchgänge
erfolglos, so deutet dies darauf hin, dass der Behälter 4 leer oder eine Störung aufgetreten
ist und es kann ein entsprechendes Signal erzeugt werden.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1a,b
- Seitenteile
- 2
- Joch
- 3
- Achse
- 4
- Behälter
- 5
- Pneumatikkolben
- 6
- Querbalken
- 7
- Pneumatikkolben
- 8
- Greifer
- 9
- Pneumatikkolben
- 10
- Träger
- 11
- Klammer
- 12
- Sensor
- 13
- Reflektor
- 14
- Fortsatz
- 15
- Trichter
- 16
- Gehäuse
- 17a,b
- Backen
- 18a,b
- Frontflächen
- 19a,b
- Klemmkanten
- 20a,b
- Klemmflächen
- 21
- Hinterkante
- 22
- Streifen
- 23
- Anlagefläche
- 24
- erste Greiferbacke
- 25
- zweite Greiferbacke
- 26
- Gegenfläche
- 27
- Wäschestück
1. Klammer zum Fassen eines Wäschestückes (27) mit einer ersten Backe (17a) mit einer
ersten Frontfläche (18a), welche von einer ersten Klemmkante (19a) berandet wird und
einer zweiten Backe (17b), welche Klammer (11) zwischen einem offenen Zustand, in
dem die erste Klemmkante (19a) von der zweiten Backe (17b) beabstandet ist, und einem
Klemmzustand, in der die erste Klemmkante (19a) an der zweiten Backe (17b) mindestens
nahezu anliegt, umstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine gegenüber der ersten Frontfläche (18a) zurückgesetzte, im offenen Zustand
der Klammer (11) mindestens annähernd den Abstand zwischen der ersten Backe (17a)
und der zweiten Backe (17b) überbrückende Anlagefläche (23) aufweist, von der die
erste Klemmkante (19a) höchstens 5mm entfernt ist.
2. Klammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der ersten Klemmkante (19a) von der Anlagefläche (23) zwischen 1mm und
5mm, vorzugsweise zwischen 2mm und 3mm beträgt.
3. Klammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Klemmkante (19a) bei der Umstellung vom offenen in den Klemmzustand etwa
parallel zur Anlagefläche (23) bewegt wird.
4. Klammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens der unmittelbar an die erste Klemmkante (19a) anschliessende Bereich der
ersten Frontfläche (18a) als Kontaktfläche ausgebildet ist, welche zur Erzielung eines
höheren Reibungskoeffizienten aufgerauht oder beschichtet ist.
5. Klammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Backe (17b) eine zweite Klemmkante (19b) aufweist, an welcher im Klemmzustand
die erste Klemmkante (19a) mindestens nahezu anliegt und im Klemmzustand ein an die
erste Klemmkante (19a) anschliessender Bereich der ersten Frontfläche (18a) und ein
an die zweite Klemmkante (19b) anschliessender Bereich einer zweiten Frontfläche (18b)
im wesentlichen in einer Ebene liegen, welche zur Anlagefläche (23) mindestens annähernd
parallel ist.
6. Klammer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Klemmkante (19a) und die zweite Klemmkante (19b) gerade sind und jeweils
eine Länge'aufweisen, welche, vorzugsweise um mindestens einen Faktor 2, grösser ist
als ihr Abstand zur Anlagefläche (23) im Klemmzustand.
7. Klammer nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an die erste Klemmkante (19a) eine erste Klemmfläche (20a) anschliesst, welche mit
der ersten Frontfläche (18a) einen positiven Winkel einschliesst und sich bis zu einer
Hinterkante (21) erstreckt und an die zweite Klemmkante (19b) eine zweite Klemmfläche
(20b) anschliesst, welche mit der zweiten Frontfläche (18b) einen positiven Winkel
einschliesst und sich bis zu einer Hinterkante (21) erstreckt und dass mindestens
die Hinterkante (21) der ersten Klemmfläche (20a) bei der Umstellung vom offenen Zustand
zum Klemmzustand etwa längs der Anlagefläche (23) verschoben wird.
8. Klammer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen der ersten Klemmfläche (20a) und der ersten Frontfläche (18a)
und der Winkel zwischen der zweiten Klemmfläche (20b) und der zweiten Frontfläche
(18b) jeweils ungefähr ein rechter Winkel ist.
9. Klammer nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Klemmzustand mindestens die Hinterkante (21) der ersten Klemmfläche (20a) gegen
die zweite Klemmfläche (20b) drückt.
10. Klammer nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Klemmfläche (20a) und die zweite Klemmfläche (20b) kongruent sind.
11. Klammer nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Klemmfläche (20a) und die zweite Klemmfläche (20b) jeweils rechteckig sind.
12. Klammer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (23) mit der zweiten Backe (17b) verbunden ist, so dass beim Uebergang
vom offenen Zustand in den Klemmzustand lediglich die erste Backe (17a) relativ zur
Anlagefläche (23) bewegt wird.
13. Klammer nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Backe (17a) und die zweite Backe (17b) als hakenförmig gegeneinander gebogene
Bänder mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet sind, jeweils mit einer Endfläche,
welche die erste Klemmfläche (20a) bzw. die zweite Klemmfläche (20b) bildet, während
ein an die Endfläche anschliessender Abschnitt der Vorderseite die erste Frontfläche
(18a) bzw. die zweite Frontfläche (18b) bildet.
14. Klammer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der ersten Backe (17a) oder an der Innenseite der zweiten Backe
(17b) ein über die Endfläche derselben hinausragender Streifen (22) befestigt ist,
dessen Vorderseite die Anlagefläche (23) bildet.
15. Klammer nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Pneumatikklammer ausgebildet ist, deren Backen beide um parallele Achsen
beschränkt drehbar in einem Gehäuse (16) gelagert sind.
16. Vereinzeler für Wäschestücke, dadurch gekennzeichnet, dass er einen aus einer Uebergabeposition absenkbaren und in dieselbe wieder anhebbaren
Greifer (8) umfasst mit einer nach unten ragenden ersten Greiferbacke (24) und einer
ebenfalls nach unten ragenden zweiten Greiferbacke (25), welcher zwischen einem offenen
Zustand, in der die zweite Greiferbacke (25) von der ersten Greiferbacke (24) beabstandet
ist, und einem Greifzustand, in der sie gegen dieselbe drückt, umstellbar ist sowie
eine Klammer (11) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 15, welche zwischen einer Uebernahmeposition
in der Nähe der Uebergabeposition des Greifers (8) und einer horizontal davon beabstandeten
Abgabeposition verschiebbar ist.
17. Vereinzeler nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Gegenfläche (26) aufweist, an welcher die erste Frontfläche (18a) der Klammer
(11) in der Uebernahmeposition nahezu anliegt.
18. Vereinzeler nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Greiferbacken (24) länger ist als der zweite Greiferbacken (25) und ein
über den letzteren hinausragender Abschnitt einer Innenfläche des ersten Greiferbackens
(24) die Gegenfläche (26) bildet.
19. Vereinzeler nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Klammer (11) an einem Pneumatikzylinder (9) aufgehängt ist, mittels dessen sie
zwischen der Uebernahmeposition und der Abgabeposition verschiebbar ist.
20. Vereinzeler nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass er einen oben offenen Behälter (4) für Wäschestücke (27) umfasst, welcher unter der
Uebergabeposition des Greifers (8) angeordnet ist und in welchen der Greifer (8) absenkbar
ist.
21. Vereinzeler nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Behälter (4) nach unten verjüngt.
22. Vereinzeler nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Aktuator umfasst, durch welchen der Behälter (4) in eine Rüttelbewegung
versetzbar ist.
23. Vereinzeler nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (4) um eine im wesentlichen waagrechte Achse (3) kippbar ist.
24. Vereinzeler nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Sensor (12) umfasst, welcher geeignet ist, festzustellen, ob die Klammer
(11) ein Wäschestück (27) hält oder nicht.
25. Verfahren zum Betrieb eines Vereinzelers nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass er hintereinander Vereinzelungsdurchgänge zum Vereinzeln eines Wäschestücks (27)
ausführt, bei welchen jeweils der Greifer (8) im offenen Zustand in den Behälter (4)
abgesenkt wird, dort in den Greifzustand umgestellt und wieder in die Uebergabeposition
gehoben wird, die Klammer (11) im offenen Zustand in die Uebernahmeposition verschoben
und in Klemmzustand umgestellt wird und darauf in die Abgabeposition verschoben und
geöffnet wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25 zum Betrieb eines Vereinzelers nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass bei jedem Vereinzelungsdurchgang mittels des Sensors (12) überprüft wird, ob die
Klammer (11) in der Uebernahmeposition ein Wäschestück (27) gefasst hat oder nicht.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass, falls bei aufeinanderfolgenden Vereinzelungsdurchgängen jeweils festgestellt wird,
dass die Klammer (11) kein Wäschestück (27) gefasst hat, dies jeweils von einem Zähler
erfasst wird und, wenn die Zahl eine vorgegebene Grenze erreicht, der Behälter (4)
vor dem nächsten Vereinzelungsdurchgang gerüttelt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass, falls bei einem Vereinzelungsdurchgang festgestellt wird, dass die Klammer (11)
ein Wäschestück (27) gefasst hat, dies jeweils von einem Zähler erfasst wird.