[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckkontakt-Steckverbinder mit zwei zusammensteckbaren
Steckverbinderteilen, von denen zumindestens ein erstes Steckverbinderteil, das in
einem nicht zusammengesteckten Zustand wasserdicht ist, mehrere Druckkontaktstifte,
die in dem Steckverbinderteil gegen eine Rückstellkraft axial verschieblich gelagert
sind, und eine die Druckkontaktstifte bereichsweise umgebende und abdichtende Dichtung
umfasst.
[0002] Derartige Druckkontakt-Steckverbinder weisen auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen
eine gute Beständigkeit auf und werden beispielsweise in der Audiound Nachrichtentechnik
bei Polizei und Militär aber auch für medizinische Anwendungen eingesetzt. Die Steckverbinderteile
des Druckkontakt-Steckverbinders weisen auch im nicht zusammengesteckten Zustand eine
gute Dichtheit gegenüber Wasser und Witterungseinflüssen auf. Bei solchen gattungsgemäßen
Steckverbindern richtet sich die Anzahl der Kontakte in den beiden Steckverbinderteilen
nach dem jeweiligen Verwendungszweck. In den üblichen Anwendungen sind zumindestens
zwei Druckkontaktstifte vorgesehen. Bei den meisten Ausführungen sind nur die Kontakte
eines Steckverbinderteils als Druckkontaktstifte ausgeführt, während bei einigen Ausführungen
die Kontakte auf beiden Steckverbinderteilen als Druckkontaktstifte ausgebildet sind.
Die Kontakte der beiden Steckverbinderteile liegen sich in den jeweiligen Steckflächen
der Steckverbinderteile gegenüber. Durch ihre Konstruktion können Druckkontakt-Steckverbinder
während des Steckvorgangs keinen Kurzschluss zwischen den Kontakten der Steckverbinderteile
erzeugen.
[0003] Durch die axial verschieblichen Druckkontaktstifte, die aufgrund der Rückstellkraft
bei zusammengesteckten Steckverbinderteilen auf den zugehörigen Kontakt des anderen
Steckverbinderteils drücken, wird eine sichere elektrische Verbindung erreicht. Diese
Verbindungstechnik hat sich aufgrund ihrer Betriebssicherheit in vielen Anwendungsbereichen
durchgesetzt. Durch solche gattungsgemäßen Druckkontakt-Steckverbinder kann in den
Steckverbinderteilen auf lange, weit über die Berührungsebene der Gehäusekörper der
Steckverbinderteile im zusammengesteckten Zustand hervorragende feste Kontaktstifte
verzichtet werden, die im Gebrauch leicht verbiegen oder abbrechen können. Um in einem
zusammengesteckten Zustand einen sicheren Kontakt herzustellen, stehen die Druckkontaktstifte
im nicht zusammengesteckten Zustand leicht über die Berührungsebene des Steckverbinderteils
vor und werden beim Zusammenstecken der beiden Steckverbinderteile durch die Kontakte
des anderen Steckverbinderteils gegen die Rückstellkraft in das zugehörige Steckverbinderteil
hineingedrückt. Die Druckkontakt-Steckverbinder ermöglichen somit eine hohe Zuverlässigkeit
der Kontaktverbindung mit einer guten Schock- und Vibrationsfestigkeit.
[0004] Aus der DE 23 08 316 A1 sind mittels Bajonettverschluss lösbar verriegelte elektrische
Steckverbinder bekannt, die mit Druckkontakten versehen sind. Die Druckkontakte sind
in einer Steckverbinderhälfte gegen die Federkraft einer Schraubenfeder axial verschieblich
angeordnet, wobei sich der an einem Ende als Hülse ausgebildete axial bewegliche Teil
des Druckkontakts über den mit einem Stift versehenen starren Anschlussteil des Druckkontakts
schiebt. Dabei ist der axial bewegliche Teil des Druckkontakts mit einem Dichtungsring
versehen, der den Druckkontakt in der axialen Führung abdichtet.
[0005] Heutzutage werden üblicherweise Druckkontakt-Steckverbinder eingesetzt, bei denen
die Dichtung direkt unterhalb der Kontaktflächen angeordnet ist, um ein Eindringen
von Schmutz und Feuchtigkeit in den Bereich des Druckkontaktmechanismus zu vermeiden.
Diese Dichtungen sind üblicherweise als Balgdichtung ausgeführt, die konstruktiv mit
den Druckkontaktstiften verbunden ist und deren axiale Bewegung mit vollzieht.
[0006] Ein weiterer elektrischer Steckverbinder wird in der DE 35 13 026 A1 beschrieben,
bei dem die Steckkontaktstifte der Steckverbinderhälften unter dem Druck einer Feder
mit ihren Stirnseiten aneinander anliegen. Auch hier ist die Dichtung im Bereich der
Kontaktflächen angeordnet. Beim Zusammenstecken der Steckverbinderhälften wird die
zwischen den Steckverbinderhälften befindliche Luft komprimiert. Der sich aufbauende
Luftdruck kann zwischen den Steckkontaktstiften und der Dichtung in die Steckverbinderhälfte
und darüber an die Umgebung entweichen. Im offenen und zusammengesteckten Zustand
dichten zwei einander entgegengerichtete konische Teile des axial beweglichen Steckkontakts,
die wechselweise an der Dichtung anliegen, die Steckverbinderhälfte ab. Bedingt durch
diese Konstruktion kann während des Steckvorgangs auch Feuchtigkeit durch die Dichtung
hindurch dringen. Im geöffneten Zustand kann sich zwischen dem Kontaktstift und der
Dichtung Feuchtigkeit und Dreck sammeln, die beim Zusammenstecken der Steckverbinderhälften
durch die Dichtung hindurch in die Steckverbinderhälfte hineingedrückt werden und
dort zu einer Beschädigung führen können.
[0007] Wasserdichte Druckkontakt-Steckverbinder weisen neben ihrer Beständigkeit bei rauen
Umgebungsbedingungen auch eine gute Zuverlässigkeit des Kontaktsystems bei Erschütterungen,
Vibrationen und extremen Temperaturen auf, die sie für viele Einsatzbereiche interessant
machen. Leider führt die durch die Funktion bedingte komplizierte Konstruktion zu
einer aufwändigen Herstellung und hohen Produktionskosten, wodurch sich die Nutzung
solcher Steckverbinder wiederum auf Einsatzbereiche mit hohen Anforderungen an die
Zuverlässigkeit reduziert.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, durch eine einfache Konstruktion den Herstellungsaufwand
und die Produktionskosten gattungsgemäßer wasserdichter Druckkontakt-Steckverbinder
zu verringern.
[0009] Diese Aufgabe wird für einen gattungsgemäßen Druckkontakt-Steckverbinder der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Dichtung als Gleitdichtung
ausgestaltet ist und die Druckkontaktstifte relativ verschieblich in der Gleitdichtung
geführt sind, so dass die Druckkontaktstifte beim Zusammenstecken der Steckverbinderteile
abgedichtet an der Gleitdichtung entlanggleiten.
[0010] Die Ausbildung der Dichtung als stillstehende Gleitdichtung ermöglicht die Abdichtung
des Druckkontaktmechanismus des ersten Steckverbinderteils mit einer einzigen im Wesentlichen
flächigen Dichtung. Dabei dichtet die Gleitdichtung den Druckkontaktmechanismus über
den gesamten Verschiebeweg der Druckkontaktstifte gegen das Eindringen von Wasser
und weiteren Stiften aus der Umgebung ab. Neben der Kostenersparnis für die Dichtung
ist durch die Gleitdichtung auch ein geringerer Aufwand bei der Montage der Steckverbinderteile
möglich.
[0011] Bevorzugt kann die Gleitdichtung zusammen mit zumindest einem Teil des ersten Steckverbinderteils
in einem 2-Komponenten-Spritzverfahren hergestellt sein. Dieses Herstellungsverfahren
reduziert die Anteile der beim Zusammenbau der Druckkontakt-Steckverbinder benötigten
Einzelteile. Das 2-Komponenten-Spritzverfahren führt dazu, dass die Gleitdichtung
mit dem gemeinsam hergestellten Teil des ersten Steckverbinderteils verbunden sein
kann, wodurch ein Eindringen von Feuchtigkeit zwischen den Gleitdichtung und dem gleichzeitig
gespritzten Teil unmöglich gemacht wird.
[0012] Zur Verbesserung der Dichtwirkung zwischen den Druckkontaktstiften und der Gleitdichtung
kann die Gleitdichtung mindestens einen ringförmig erhöht umlaufenden Steg zur Abdichtung
der Druckkontaktstifte aufweisen. Diese Ausbildung der Dichtflächen zwischen Druckkontaktstiften
und Gleitdichtung durch einen ringförmig erhöht umlaufenden Steg verringert neben
der Reibung auch die wirksame Fläche der Dichtung, jedoch wird der Anpressdruck der
Dichtflächen erhöht, was insgesamt zu einer höheren Flächenpressung und damit zu einer
Verbesserung der Dichtwirkung führt. Dabei ist es auch möglich, mehrere ringförmig
umlaufende Stege nacheinander anzuordnen, so dass sich z.B. eine im Schnitt wellenförmig
ausgebildete Lamellendichtung ergibt, die die Funktionssicherheit und nochmals die
Dichtwirkung der Gleitdichtung verbessert.
[0013] Eine Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass die Gleitdichtung aus einem thermoplastischen
Elastomer (TPE) hergestellt ist. Thermoplastische Elastomere weisen eine gute Verarbeitbarkeit
auf, die sie insbesondere für Spritzverfahren geeignet machen. Auch sind die elastischen
Eigenschaften, die Formbeständigkeit und der Abnutzungswiderstand thermoplastischer
Elastomere gut, was eine gute, andauernde Dichtwirkung ermöglicht.
[0014] Zur Optimierung der Dichtwirkung der Gleitdichtung kann das themoplastische Elastomer
eine Härte von 50 bis 80 Shore A, insbesondere 65 Shore A aufweisen. Diese Ausgestaltung
des thermoplastischen Elastomers ermöglicht eine Abstimmung der Eigenschaften des
thermoplastischen Elastomers auf die Funktion als Gleitdichtung.
[0015] Eine zweckmäßige Ausführungsform sieht vor, dass die Gleitdichtung bis zu einem Überdruck
von 1 bar wasserdicht ausgestaltet ist. Hierdurch sind die Steckverbinderteile in
einem nicht zusammengesteckten Zustand auch unter Wasser bis Wassertiefen von 10 m
wasserdicht. Dabei ist die Dichtwirkung der Gleitdichtung über den gesamten möglichen
Betätigungsweg der Druckkontaktstifte gegeben, unabhängig davon, ob der Druckkontakt-Steckverbinder
sich im zusammengesteckten oder offenen Zustand oder sich beim Zusammenstecken befindet.
Diese Ausgestaltung reicht ebenfalls zum Schutz der Steckverbinderteile gegenüber
einfacher Reinigungsmethoden aus.
[0016] Vorteilhafterweise kann die Gleitdichtung zu einem Überdruck größer 5 bar, bevorzugt
größer 10 bar, wasserdicht ausgestaltet sein. Hierdurch lässt sich zum einen ein Schutz
der offenen Steckverbinderteile gegen eine intensive Reinigung mittels Hochdruck und
zum anderen bis zu Wassertiefen von über 50 m, bzw. über 100 m, eine Dichtwirkung
gegen das Eindringen von Wasser bewirken.
[0017] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das erste Steckverbinderteil einen Verbindungsbereich
zur Herstellung einer festen elektrischen Verbindungen, aufweist, wobei der Verbindungsbereich
eine Ausgleichseinrichtung für den axialen Verschiebeweg der Druckkontaktstifte umfasst.
Die Ausgleichseinrichtung kompensiert den axialen Verschiebeweg der Druckkontaktstifte
und sichert dadurch die Funktion des Druckkontaktsteckverbinders sowie die Wiederholbarkeit
des Zusammensteckvorgangs.
[0018] Günstigerweise können die Druckkontaktstifte im Verbindungsbereich mit flexiblen
Anschlussleitungen verbunden sein, die in einem Hohlraum, den axialen Verschiebeweg
der Druckkontaktstifte ausgleichend, bewegbar sind. Hierdurch wird eine einfache und
preiswerte Kompensation des axialen Verschiebewegs der Druckkontaktstifte ermöglicht.
Dabei werden die Druckkontaktstifte einschließlich der Verbindung zu den flexiblen
Anschlussleitungen axial bewegt.
[0019] Um eine einfache Konstruktion der Druckkontakt-Steckverbinder zu ermöglichen, können
die Druckkontaktstifte als starre Einheiten ausgebildet sein. Bisher werden Druckkontaktstifte
als teleskopierbare Einheiten ausgeführt, wobei zumindest ein axial beweglicher Teil
und ein fest im Gehäuse verankertes Teil derart zusammenwirken, dass sich ein als
Buchse ausgebildetes Teil und ein als Stift ausgebildetes Teil des Druckkontaktstifts
teleskopartig ineinander verschieben. Dabei kann eine für die Zurückstellung der Druckkontaktstifte
notwendige Federeinrichtung sich an den ineinander teleskopierbaren Teilen der Druckkontaktstifte
abstützen. Insbesondere in Kombination mit einer in dem Verbindungsbereich des ersten
Steckverbinderteils angeordneten Ausgleichseinrichtung für den axialen Verschiebeweg
ermöglichen die als starre Einheiten ausgebildeten Druckkontaktstifte eine deutlich
einfachere Konstruktion der Druckkontakt-Steckverbinder.
[0020] Zur weiteren Verringerung der für die Herstellung der Druckkontakt-Steckverbinder
notwendigen Bauteile können die Druckkontaktstifte einteilig ausgebildet sein. Hierdurch
ist eine schnellere Montage und damit auch geringere Montagekosten möglich.
[0021] Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, dass die Druckkontaktstifte aus einem elektrisch
leitfähigen Material, insbesondere einer Kupfer-Zink-Legierung, hergestellt sind und
eine korrosionsbeständige Oberflächenbeschichtung, insbesondere aus Gold, aufweisen.
Solche Druckkontaktstifte weisen sehr niedrige Durchgangswiderstände und eine dauerhaft
hohe Kontaktzuverlässigkeit auch bei kleinen Spannungen und Strömen auf. Dies ermöglicht
auch unter extremen oder korrosiven Umgebungsbedingungen eine hohe Betriebssicherheit.
[0022] Eine einfache und kostengünstige konstruktive Lösung für die Bereitstellung der Rückstellkraft
kann dadurch ermöglicht werden, dass die Rückstellkraft durch eine Federeinrichtung,
insbesondere eine Schraubendruckfeder, aufbringbar ausgestaltet ist.
[0023] Ein Vorteil ist es weiter, wenn gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung die Steckverbinderteile
Kontaktflächen und Führungseinrichtungen aufweisen, wobei die Führungseinrichtungen
so ausgestaltet sind, dass beim Zusammenstecken der Steckverbinderteile jeweils zwei
gegenüberliegende Kontaktflächen eine relative Wischbewegung zueinander ausführen.
Durch die Führungseinrichtungen wird während des Steckvorganges der Steckverbinderteile
ein Kurzschluss zwischen den Kontakten der Steckverbinderteile verhindert. Die relative
Wischbewegung zwischen jeweils zwei gegenüberliegenden Kontaktflächen führt durch
die Reibung zwischen diesen Flächen zu einer Säuberung der Kontaktflächen, wodurch
sich die Kontaktzuverlässigkeit der Steckverbinder erhöht.
[0024] Eine Variante sieht vor, dass der Druckkontakt-Steckverbinder einen Bajonettverschluss
aufweist. Der Bajonettverschluss ermöglicht auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen
eine hohe Funktionssicherheit des Verschlussmechanismus, die insbesondere bei militärischen
oder Off-shore-Anwendungen gefordert wird.
[0025] Eine weitere Ausbildung sieht vor, dass der Druckkontakt-Steckverbinder einen Schraubverschluss
aufweist. Steckverbinder mit Schraubverschluss ermöglichen ein sicheres und nachvollziehbar
vollständiges Schließen des Verschlusses und werden insbesondere dort, wo es auf die
sichere Kontaktverbindung ankommt, z.B. Medizin-, Nachrichten- und Weltraumtechnik,
eingesetzt.
[0026] Eine Modifikation sieht vor, dass das erste Steckverbinderteil ein Kontaktelement
aufweist, das die Gleitdichtung und die Druckkontaktstifte umfasst, und sowohl für
Druckkontakt-Steckverbinder mit einem Bajonettverschluss als auch für Druckkontakt-Steckverbinder
mit einem Schraubverschluss einsetzbar ausgestaltet ist. Ein solches, den Druckkontaktmechanismus
aufweisendes Kontaktelement ermöglicht es, den Verschlussmechanismus unabhängig vom
Kontaktelement frei zu wählen. Dabei kann das Kontaktelement als Einsatz ausgebildet
sein, das in gleicher Weise in Gehäuse mit unterschiedlichen Verschlussmechanismen
eingesetzt werden kann. Eine solche Konstruktion ermöglicht es, für unterschiedliche
Baureihen gleiche Bauteile einzusetzen. Die höhere Stückzahl der Einzelbauteile ermöglichen
eine Reduzierung der Bauteilkosten.
[0027] Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein Kontaktelement für einen Druckkontakt-Steckverbinder
mit mehreren gegen eine Rückstellkraft axial verschieblich gelagerten Druckkontaktstiften
und einer die Druckkontaktstifte bereichsweise umgebende und abdichtende Dichtung,
wobei die Dichtung als Gleitdichtung ausgestaltet ist und die Druckkontaktstifte relativ
verschieblich in der Gleitdichtung geführt sind, so dass die Druckkontaktstifte bei
einem Zusammenstecken des Druckkontaktsteckverbinders abgedichtet an der Gleitdichtung
entlanggleiten. Die Gleitdichtung dichtet die im Kontaktelement angeordneten axial
verschieblich gelagerten Druckkontaktstifte gegenüber der Umgebung ab, wobei die Druckkontaktstifte
relativ verschieblich gegenüber der stillstehenden Gleitdichtung und dem Kontaktelement
geführt sind.
[0028] Bevorzugt kann das Kontaktelement einen nicht elektrisch leitenden Führungskörper
umfassen, der zusammen mit der Gleitdichtung in einem 2-Komponenten-Spritzverfahren
hergestellt ist. Die gemeinsame Herstellung des Führungskörpers und der Gleitdichtung
verhindert Ausrichtungsprobleme zwischen diesen Elementen und garantiert eine sichere
Führung der Druckkontaktstifte in dem Kontaktelement. Dies verbessert zum einen die
Dichtwirkung der Gleitdichtung und erhöht zum anderen deren Funktionssicherheit.
[0029] Um in einem 2-Komponenten-Spritzverfahren ein kombiniertes Kontaktelement aus Führungskörper
und Gleitdichtung kostengünstig zu produzieren, kann der Führungskörper aus einem
nicht elektrisch leitenden Thermoplast, insbesondere Polyamid, hergestellt sein.
[0030] Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines Kontaktelements
für einen Druckkontakt-Steckverbinder, mit einem Führungskörper, mehreren in dem Führungskörper
gegen eine Rückstellkraft axial verschieblich gelagerten Druckkontaktstiften und einer
die Druckkontaktstifte bereichsweise umgebende und abdichtende Dichtung, wobei der
Führungskörper und die als Gleitdichtung ausgebildete Dichtung des Kontaktelements
unter Bildung einer gemeinsamen Lochmaske in einem 2-Komponenten-Spritzverfahren hergestellt
werden und nachträglich die Druckkontaktstifte in die Lochmaske eingeschoben werden.
Die Ausbildung des Führungskörpers und der Dichtung als ein Bauteil mit einer gemeinsamen
Lochmaske, ermöglicht bei der Montage eine einfachere Handhabung, wobei auf eine Ausrichtung
der Dichtung zum Führungskörper verzichtet werden kann.
[0031] Eine zweckmäßige Verfahrensvariante sieht vor, dass das Kontaktelement eine Steckseite
und eine Anschlussseite zur Herstellung einer festen elektrischen Verbindung aufweist,
und die Druckkontaktstifte von der Anschlussseite des Kontaktelements montiert werden.
Hierbei müssen die Druckkontaktstifte nicht als Einsatzelement im Spritzverfahren
in das Kontaktelement eingebracht werden, sondern können nachträglich von der Anschlussseite
her in den Führungskörper und die mit dem Führungskörper verbundene Dichtung eingeschoben
werden. Mit diesem Verfahren kann auf ein kostenintensives Einspritzen der Druckkontaktstifte
während des Spritzverfahrens verzichtet werden.
[0032] Um die Druckkontaktstifte sicher in dem Kontaktelement zu führen, kann das Kontaktelement
auf der Anschlussseite weiter mit einer Abstützplatte versehen werden, in der die
Druckkontaktstifte relativ verschiebbar zur Abstützplatte durch die Abstützplatte
hindurch geführt werden und wobei die Abstützplatte zur Abstützung einer die Rückstellkraft
der Druckkontaktstifte aufbringenden Federeinrichtung dient. Durch das Anbringen der
Abstützplatte werden die Druckkontaktstifte schon während der Montage auch im Bereich
der Anschlussseite mit nur geringem Spiel in ihrer Position gehalten. Auch erhöht
die Führung der Druckkontaktstifte in der Abstützplatte die Funktionssicherheit des
Druckkontakt-Steckverbinders. Mit der Abstützung der Federeinrichtung zur Rückstellung
der Druckkontaktstifte übernimmt die Abstützplatte neben der Führung der Druckkontaktstifte
eine weitere Funktion, wodurch sich die notwendige Anzahl von Bauteilen reduziert.
[0033] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Abstützplatte, die Druckkontaktstifte
und die Federeinrichtung gemeinsam durch eine Montageeinheit von der Rückseite des
Kontaktelements montiert werden. Die gleichzeitige Montage der Abstützplatte, der
Druckkontaktstifte und der Federeinrichtung von der offenen Rückseite, verringert
die notwendigen Montageschritte bei der Herstellung des Kontaktelements für einen
Druckkontakt-Steckverbinder.
[0034] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines Druckkontakt-Steckverbinders mit Bajonettverschluss in einem
nicht zusammengesteckten Zustand,
- Fig. 2
- den Druckkontakt-Steckverbinder aus Fig. 1 in einem zusammengesteckten Zustand,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht eines Druckkontakt-Steckverbinder mit Schraubverschluss in einem
zusammengesteckten Zustand, und
- Fig. 4
- die im 2-Komponenten-Spritzverfahren gemeinsam hergestellten Führungskörper und Gleitdichtung
eines Kontaktelements in einer Schnittansicht.
[0035] Fig. 1 zeigt in schematischer Form einen erfindungsgemäßen Druckkontakt-Steckverbinder
aus zwei zusammensteckbaren Steckverbinderteilen 1,2 im nichtzusammengesteckten Zustand.
Dabei ist das auf der rechten Seite der Fig. 1 dargestellte erste Steckverbinderteil
1 als Stecker und das auf der linken Seite der Fig. 1 gezeigte Steckverbinderteil
2 als Flanschdose ausgeführt. Diese Steckverbinderteile 1,2 können mittels eines Bajonettverschlusses
zusammengesteckt und verriegelt werden.
[0036] Das als Stecker ausgebildete erste Steckverbinderteil 1 besteht aus einem in einem
Steckergehäuse 3 angeordneten Kontaktelement 4, in dem einteilige, zylinderförmige
Druckkontaktstifte 5 gegen die Rückstellkraft von Schraubendruckfedern 6 axial verschieblich
angeordnet sind. Das Steckergehäuse 3 weist eine innenliegende, umlaufende Nut 7 auf,
in der ein Dichtungsring 8 zur Abdichtung des Innenraums 9 angeordnet ist. Das Kontaktelement
4 ist in einem Verbindungsbereich 10, der zwischen der umlaufenden Nut 7 und der zum
zweiten Steckverbinderteil 2 gerichteten Stirnfläche 11 des Steckergehäuses 3 angeordnet
ist, mit dem Steckergehäuse 3 verbunden, insbesondere geschraubt oder verklebt. Das
Kontaktelement 4 besteht aus einem zylinderförmigen Führungskörper 12, der auf der
dem Steckverbinderteil 2 zugewandten Steckseite des Kontaktelements 4 als ringförmig
umlaufender Steg ausgebildet ist. Der ringförmig umlaufende Steg des Führungskörpers
12 weist an seiner Außenseite mehrere zunächst axial, dann radial zum Kontaktelement
4 verlaufende Bajonettbahnen 15 auf, die zum Zusammenstecken und zur Verriegelung
der Steckverbindteile 1,2 dienen. Zwischen dem ringförmig umlaufenden Steg ist eine
scheibenförmige Gleitdichtung 13 positioniert, die an ihrer Seitenfläche und der der
Steckseite abgewandten Rückseite mit dem Führungskörper 12 in Kontakt steht. In dem
Führungskörper 12 sind koaxial die Druckkontaktstifte 5 angeordnet, wobei die Druckkontaktstifte
5 durch die Gleitdichtung 13 hindurchgeführt sind und jeder Druckkontaktstift 5 einzeln
in dem Führungskörper 12 bewegbar ist. Die Druckkontaktstifte 5 ragen auf der Steckseite
über die Gleitdichtung 13 hinaus und weisen stirnseitige Kontaktflächen 14 auf. Weiter
weisen die Druckkontaktstifte 5 in ihrem Mittelteil ringförmig umlaufende Anschlagschultern
16 auf, die an entsprechenden Anschlagflächen 17 im Führungskörper 12 anliegen und
das Herausragen der Druckkontaktstifte 5 begrenzen. Auf der Rückseite der Anschlagschultern
16 sind koaxial um die Druckkontaktstifte 5 herum die Schraubendruckfedern 6 angeordnet.
Die bevorzugt aus Nirosta-Federstahl hergestellten Schraubendruckfedern 6 stützen
sich auf der der Steckseite abgewandten Kontaktseite des Kontaktelements 4 gegen eine
Halteplatte 18 ab, die am Führungskörper 12 befestigt ist. Die Druckkontaktstifte
5 sind durch die Halteplatte 18 in den Innenraum 9 des Steckergehäuses 3 hindurchgeführt
und im Innenraum 9 mit Anschlusshülsen 19 versehen. Die Anschlusshülsen 19 sind zum
Herstellen eines elektrischen Kontakts mit Anschlusslitzen 20 verbunden, insbesondere
durch eine Löt- oder Quetschverbindung. Die Gleitdichtung 13 dichtet an den Druckkontaktstiften
5 den inneren Teil des Kontaktelements 4 mit Führungskörper 12 und Schraubendruckfedern
6 sowie den Innenraum 9 des Steckergehäuses 3 gegenüber den Umgebungseinflüssen ab.
[0037] Das als Flanschdose ausgeführte Steckverbinderteil 2 weist mehrere Kontaktstifte
21, die in einem Isolierkörper 22 eingegossen oder eingespritzt sind, vorzugsweise
aus Polybuthylenterephthalat (PBT) mit einem 30%-igen Glasfaseranteil, und einem Bajonettring,
ebenfalls aus glasfaserverstärkten PBT, auf. Die Kontaktstifte 21 stehen auf der dem
Steckverbinderteil 1 zugewandten Steckseite der Flanschdose aus dem Isolierkörper
22 hervor mit stirnseitigen Kontaktflächen 24, die beim Zusammenstecken mit den Kontaktflächen
14 der Druckkontaktstifte 5 des Steckers in Kontakt gebracht werden. Die Kontaktstifte
21 sind im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet, wobei sich im Isolierkörper 22
kleine und große Durchmesser stufenförmig abwechseln, zur Verbesserung der Verankerung
der Kontaktstifte 21 im Isolierkörper 22 und zur Sicherstellung der Dichtigkeit zwischen
Kontaktstiften 21 und Isolierkörper 22. An der der Steckseite entgegengesetzten Anschlussseite
der Flanschdose enden die Kontaktstifte 21 in Anschlusshülsen 25. Der Isolierkörper
22 hat an seinem Außenumfang ein Gewinde 26 sowie einen auf der Steckseite angeordneten
nach außen gerichteten Befestigungsflansch 27, wobei der innenliegende Bereich des
Isolierkörpers 22 mit den Kontaktstiften 21 gegenüber dem Befestigungsflansch 27 zurückgesetzt
ist. Die Flanschdose kann über das Gewinde 26 und den Befestigungsflansch 27 in einer
Bohrung oder einem Gehäuse abgedichtet montiert werden. Der Bajonettring 23 ist in
den auf der Steckseite als offener Zylinderhohlkörper ausgebildeten Isolierkörper
22 eingesetzt. Der Bajonettring 23 weist mehrere nach innen gerichtete Verschlussstifte
28 auf, die mit den Bajonettbahnen 15 im Führungskörper 12 zum Zusammenstecken und
Verriegeln der zwei Steckverbinderteile 1,2 zusammenwirken.
[0038] Fig. 2 zeigt die beiden Steckverbinderteile 1,2 aus Fig. 1 in einem zusammengesteckten
Zustand. Dabei ist das Kontaktelement 4 des Steckers in den hohlzylinderförmigen Bereich
der Flanschdose eingeführt, wobei die Verschlussstifte 28 des Bajonetteinsatzes 23
in die Bajonettbahnen 15 des Führungskörpers 12 eingreifen. Die Kontaktflächen 24
der fest mit dem Isolierkörper 22 verbundenen Kontaktstifte 21 stehen in Kontakt mit
der Kontaktfläche 14 der Druckkontaktstifte 5, die gegen die Rückstellkraft der Schraubendruckfedern
6 axial in Richtung des Innenraums 9 des kraft der Schraubendruckfedem 6 axial in
Richtung des Innenraums 9 des Gehäuses 3 verschoben sind. Dabei stehen die steckseitigen
Enden der Druckkontaktstifte 5 weiterhin aus der Gleitdichtung 13 hervor. Die Anschlagschultern
16 der Druckkontaktstifte 5 haben sich von den im Führungskörper 12 ausgebildeten
Anschlagflächen 17 durch das Zusammenstecken der beiden Steckverbinderteile 1,2 abgehoben.
[0039] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Druckkontakt-Steckverbinders
im zusammengesteckten Zustand, wobei bei dieser Ausführung die Verbindung durch einen
Schraubverschluss realisiert ist. Das erste als Stecker ausgebildete Steckverbinderteil
1 weist ein beweglich auf dem Steckergehäuse 3 angeordneten Verriegelungsring 31 auf,
der radial um das Steckergehäuse 3 und das Kontaktelement 4 drehbar ist, jedoch sich
nicht in axialer Richtung verschieben lässt. Der Verriegelungsring 31 überdeckt dabei
den gesamten axial aus dem Steckergehäuse 3 hervorstehenden Teil des Kontaktelements
4, wobei dieser Teil des Verriegelungsrings 31 mit einem Außengewindeabschnitt 32
versehen ist. Der Außengewindeabschnitt 32 greift zum Zusammenstecken und Verriegelung
der Steckverbinderteile 1,2 in ein Innengewinde 33 ein, das auf der Innenseite des
als Hohlzylinder ausgebildeten Teils des Isolierkörpers 22 ausgebildet ist. Bei dieser
Ausführung ist das als Flanschdose ausgeführte Steckverbinderteil 2 bis auf das Innengewinde
33 baugleich mit dem in Fig. 2 gezeigten Steckverbinderteil 2 mit Bajonetteinsatz
23.
[0040] Fig. 4 zeigt den Führungskörper 12 des Kontaktelements 4 zusammen mit der zwischen
dem ringförmigen Teil des Führungskörpers 12 angeordneten Gleitdichtung 13. Die Gleitdichtung
13 und der Führungskörper 12 weisen Führungen 34 zur Aufnahme der Druckkontaktstifte
5 auf, wobei die Teile der Führungen 34 im Führungskörper 12 mit den Teilen der Führungen
34 in der Gleitdichtung 13 axial miteinander fluchten. Im Führungskörper 12 gehen
die Führungen 34 in eine zylinderförmige Öffnung 35 über, die einen größeren Druckmesser
als die Führungen 34 aufweisen und sich bis zur Kontaktseite erstrecken. Durch den
Übergang der Führung 34 in die Öffnung 35 bilden sich Anschlagflächen 17 an denen
die ringförmig umlaufenden Anschlagschultern 16 der Druckkontaktstifte 5 im geöffneten
Zustand anliegen. Der Durchmesser der Öffnung 35 ist dabei so gewählt, dass er geeignet
ist, die Anschlagschulter 16 und die Schraubendruckfedem 6 aufzunehmen.
[0041] Beim Zusammenstecken von zwei Steckverbinderteilen 1, 2 mit Schraubverschluss wird
der Außengewindeabschnitt 32 des Verriegelungsrings 31 in das Innengewinde 33 des
Isolierkörpers 22 eingeschraubt, so dass die beiden Steckverbinderteile 1, 2 sich
in axialer Richtung aufeinander zu bewegen. Dabei kommen die Kontaktflächen 24 der
Kontaktstifte 21 der Flanschdose mit den Kontaktflächen 14 der Druckkontaktstifte
5 des Steckers in Kontakt bevor die axiale Bewegung der beiden Steckverbinderteile
1, 2 aufeinander zu beendet ist, z.B. durch das Anstoßen der Stirnfläche des Führungskörpers
12 gegen den Isolierkörper 22. Die Druckkontaktstifte 5 beginnen nach der Berührung
der Kontaktflächen 14, 24 sich axial in Richtung des Innenraums 9 des Steckergehäuses
3 zu verschieben. Dabei wirkt die Federkraft der Schraubendruckfedern 6, die sich
an der Halteplatte 18 abstützen, über die Anschlagschulter 16 der Druckkontaktstifte
5 der axialen Bewegung in Richtung des Innenraums 9 entgegen. Beim weiteren Zusammenstecken
der beiden Steckverbinderteile 1, 2 hebt sich infolge der axialen Bewegung die Anschlagschulter
16 von den Anschlagflächen 17 ab. Auch nach dem Erreichen einer Endstellung sind die
Anschlagschultern 16 im zusammengesteckten Zustand weiter von den Anschlagflächen
17 abgehoben, wodurch die stirnseitigen Kontaktflächen 14 der Druckkontaktstifte 5
durch die Rückstellkraft der Schraubendruckfedern 6 auf die Kontaktflächen 24 der
Kontaktstifte 21 gedrückt werden. Um einen sicheren Kontakt zwischen den Kontaktflächen
14, 24 zu gewähren ist ein minimaler Gleitweg der Druckkontaktstifte 5 in der Gleitdichtung
13 von 1 mm notwendig.
[0042] Bei einem Zusammenstecken zweier Steckverbinderteile 1, 2 mit einem Bajonettverschluss
verläuft die Zusammensteckbewegung analog zu Druckkontaktsteckverbindern mit Schraubverschluss.
Beim Erreichen der Endstellung werden die Steckverbinderteile 1, 2 zwischen 5° und
230° zueinander in radialer Richtung verdreht, wodurch sich die Verschlussstifte 28
des Bajonettrings 23 in den Bajonettbahnen 15 des Führungskörpers 12 in eine Arretierstellung
bewegen. Bei dieser Drehbewegung entsteht zwischen den unter Druck aufeinander liegenden
Kontaktflächen 14, 24 eine Reibbewegung, die die Kontaktflächen 14, 24 säubert und
damit auch bei kleinen Spannungen und Strömen einen guten Kontakt zwischen den Kontaktflächen
14, 24 sicherstellt. Eine solche relative Wischbewegung zwischen den Kontaktflächen
14, 24 ist in gleicher Weise bei einer Schraubverbindung realisierbar.
[0043] Die in Fig. 4 dargestellten Führungskörper 12 und Gleitdichtung 13 werden gemeinsam
in einem Zwei-Komponenten-Spritzverfahren hergestellt. Dazu wird in einer variablen
Spritzform zunächst der Führungskörper 12 aus einem elektrisch isolierenden Material
gespritzt, insbesondere aus Polyamid, z.B. PA6. In einem zweiten Schritt wird die
Spritzform verändert, so dass sich auf der Steckseite des Führungskörpers 12 ein Hohlraum
für die Gleitdichtung 13 ergibt. Im dritten Schritt wird in diesen Hohlraum ein thermoplastisches
Elastomer (TPE) eingespritzt. Dabei haftet sich das TPE fest an den Kontaktflächen
zum Führungskörper 12 an. So entsteht ein einzelnes Bauteil aus Führungskörper 12
und Gleitdichtung 13, das aus zwei Materialien besteht, aber eine gemeinsame Lochmaske
zur Aufnahme der Druckkontaktstifte 5 aufweist. Die Gleitdichtung 13 kann dabei in
der Führung 34 für die Druckkontaktstifte 5 Dichtlippen aufweisen, die die Dichtwirkung
zu den Druckkontaktstiften 5 verbessert, wobei die Dichtlippen bereits beim Spritzen
der Gleitdichtung 13 durch eine entsprechende Ausgestaltung der Spritzform entstehen.
Ferner kann die Gleitdichtung 13 in der Führung 34 mit einer Überpressung zu den Druckkontaktstiften
5 versehen sein, wobei die Überpressung einen ca. 10 % kleineren Druckmesser als die
Druckkontaktstifte 5 aufweist. Die Gleitdichtung 13 ist im Vergleich zu Dichtungen
mit sich nicht relativ zueinander bewegenden Dichtflächen verschleißempfindlicher,
weshalb der Gleitweg der Druckkontaktstifte 5 in der Gleitdichtung 13 möglichst gering
gewählt werden sollte, wobei aber der minimale Gleitweg für eine sichere Kontaktübergabe
eingehalten werden muss. Die Dichtwirkung der Gleitdichtung 13 ist auch für Anwendungen,
die nur eine geringe Anzahl oder ein einmaliges Zusammenstecken der Steckverbinderteile
1, 2 erfordern, auf mindestens 50 Steckzyklen auszulegen.
1. Druckkontakt-Steckverbinder mit zwei zusammensteckbaren Steckverbinderteilen (1,2),
von denen zumindest ein erstes Steckverbinderteil (1), das in einem nicht zusammengesteckten
Zustand wasserdicht ist, mehrere Druckkontaktstifte (5), die in dem Steckverbinderteil
(1) gegen eine Rückstellkraft axial verschieblich gelagert sind, und eine die Druckkontaktstifte
(5) bereichsweise umgebende und abdichtende Dichtung umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung als Gleitdichtung (13) ausgestaltet ist und die Druckkontaktstifte (5)
relativ verschieblich in der Gleitdichtung (13) geführt sind, so dass die Druckkontaktstifte
(5) beim Zusammenstecken der Steckverbinderteile (1,2) abgedichtet an der Gleitdichtung
(13) entlanggleiten.
2. Druckkontakt-Steckverbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitdichtung (13) zusammen mit zumindest einem Teil des ersten Steckverbinderteils
(1) in einem 2-Komponenten-Spritzverfahren hergestellt ist.
3. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitdichtung (13) mindestens einen ringförmig erhöht umlaufenden Steg zur Abdichtung
der Druckkontaktstifte (5) aufweist.
4. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitdichtung (13) aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) hergestellt ist.
5. Druckkontakt-Steckverbinder nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Elastomer eine Härte von 50 bis 80 Shore A, insbesondere 65
Shore A aufweist.
6. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitdichtung (13) bis zu einem Überdruck von 1 bar wasserdicht ausgestaltet
ist.
7. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitdichtung (13) bis zu einem Überdruck größer 5 bar, bevorzugt größer 10 bar,
wasserdicht ausgestaltet ist.
8. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Steckverbinderteil (1) ein Verbindungsbereich, zur Herstellung einer festen
elektrischen Verbindung, aufweist, wobei der Verbindungsbereich eine Ausgleichseinrichtung
für den axialen Verschiebeweg der Druckkontaktstifte (5) umfasst.
9. Druckkontakt-Steckverbinder nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkontaktstifte (5) im Verbindungsbereich mit flexiblen Anschlussleitungen
(20) verbunden sind, die in einem Hohlraum (9), den axialen Verschiebeweg der Druckkontaktstifte
(5) ausgleichend, bewegbar sind.
10. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkontaktstifte (5) als starre Einheit ausgebildet sind.
11. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkontaktstifte (5) einteilig ausgebildet sind.
12. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkontaktstifte (5) aus einem elektrisch leitfähigen Material, insbesondere
einer Kupfer-Zink-Legierung, hergestellt sind und eine korrosionsbeständige Oberflächenbeschichtung,
insbesondere aus Gold, aufweisen.
13. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellkraft durch eine Federeinrichtung, insbesondere eine Schraubendruckfeder
(6), aufbringbar ausgestaltet ist.
14. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steckverbinderteile (1,2) Kontaktflächen (14,24) und Führungseinrichtungen aufweisen,
wobei die Führungseinrichtungen so ausgestaltet sind, dass beim Zusammenstecken der
Steckverbinderteile (1,2) jeweils zwei gegenüberliegende Kontaktflächen (14,24) eine
relative Wischbewegung zueinander ausführen.
15. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkontakt-Steckverbinder einen Bajonettverschluss aufweist.
16. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkontakt-Steckverbinder einen Schraubverschluss aufweist.
17. Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Steckverbinderteil (1) ein Kontaktelement (4) aufweist, das die Gleitdichtung
(13) und die Druckkontaktstifte (5) umfasst, und sowohl für Druckkontakt-Steckverbinder
mit einem Bajonettverschluss als auch für Druckkontakt-Steckverbinder mit einem Schraubverschluss
einsetzbar ausgestaltet ist.
18. Kontaktelement (4) für einen Druckkontakt-Steckverbinder nach einem der Ansprüche
1 bis 17, mit mehreren gegen eine Rückstellkraft axial verschieblich gelagerten Druckkontaktstiften
(5) und einer die Druckkontaktstifte (5) bereichsweise umgebende und abdichtende Dichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung als Gleitdichtung (13) ausgestaltet ist und die Druckkontaktstifte (5)
relativ verschieblich in der Gleitdichtung (13) geführt sind, so dass die Druckkontaktstifte
(5) bei einem Zusammenstecken des Druckkontakt-Steckverbinders abgedichtet an der
Gleitdichtung (13) entlanggleiten.
19. Kontaktelement (4) nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (4) einen nicht elektrisch leitenden Führungskörper (12) umfasst,
der zusammen mit der Gleitdichtung in einem 2-Komponenten-Spritzverfahren hergestellt
ist.
20. Kontaktelement (4) nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (12) aus einem nicht elektrisch leitenden Thermoplast, insbesondere
Polyamid hergestellt ist.
21. Verfahren zur Herstellung eines Kontaktelements (4) für einen Druckkontakt-Steckverbinder,
mit einem Führungskörper (12), mehreren in dem Führungskörper (12) gegen eine Rückstellkraft
axial verschieblich gelagerten Druckkontaktstiften (5) und einer die Druckkontaktstifte
(5) bereichsweise umgebende und abdichtende Dichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (12) und die als Gleitdichtung (13) ausgebildete Dichtung des
Kontaktelements (4) unter Bildung einer gemeinsamen Lochmaske in einem 2-Komponenten-Spritzverfahren
hergestellt werden und nachträglich die Druckkontaktstifte (5) in die Lochmaske eingeschoben
werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (4) eine Steckseite und eine Anschlussseite zur Herstellung einer
festen elektrischen Verbindung aufweist, und die Druckkontaktstifte (5) von der Anschlussseite
des Kontaktelements (4) montiert werden.
23. Verfahren nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (4) auf der Anschlussseite weiter mit einer Abstützplatte (18)
versehen wird, in der die Druckkontaktstifte (5) relativ verschiebbar zur Abstützplatte
(18) durch die Abstützplatte (18) hindurch geführt werden und wobei die Abstützplatte
(18) zur Abstützung einer die Rückstellkraft der Druckkontaktstifte (5) aufbringenden
Federeinrichtung dient.
24. Verfahren nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützplatte (18), die Druckkontaktstifte (5) und die Federeinrichtung gemeinsam
durch eine Montageeinheit von der Rückseite des Kontaktelements (4) montiert werden.