[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Verbinden einer ablaufenden
Bahn aus Verpackungsmaterial mit einer neuen Bahn, wobei die Bahnen in regelmäßigen
Abständen voneinander angeordnete Druckmarken zur Steuerung von Organen aufweisen
und wobei der Vorgang des Verbindens nach Maßgabe des Verbrauchs der ablaufenden Bahn
eingeleitet wird, nämlich durch Feststellen einer Restlänge der ablaufenden Bahn.
[0002] Bei leistungsfähigen Verpackungsmaschinen ist die Handhabung des Verpackungsmaterials
von besonderer Bedeutung, wobei der Einsatz manueller Arbeitskraft so gering wie möglich
zu halten ist. Überwiegend verarbeiten Verpackungsmaschinen Verpackungsmaterial in
Form langer Materialbahnen, die als Bobinen vorliegen. Beim Verbrauch einer ablaufenden
Bahn soll die neue Bahn möglichst ohne manuelle Eingriffe mit der ablaufenden Bahn
verbunden werden. Dies gewährleistet einen durchgehenden Betrieb der Verpackungsmaschine.
[0003] Bei gedrucktem Verpackungsmaterial mit wiederkehrendem Druck muss die Relativstellung
von ablaufender und neuer Bahn beim Verbinden beider Bahnen beachtet werden. Sollen
nämlich gleichmäßige Zuschnitte aus der Bahn gefertigt werden, sind die Bahnen positionsgerecht
miteinander zu verbinden. Um eine positionsgerechte Verbindung herzustellen, sind
die Materialbahnen mit im Abstand von Zuschnittslängen auf der Bahn aufgedruckten
Druckmarken versehen. Es sind Markenleser bekannt, welche die aufgedruckten Druckmarken
erkennen und den Vorgang des Verbindens anhand der erkannten Druckmarken steuern.
[0004] Die EP 0 211 291 offenbart eine Vorrichtung bei der der Anfangsabschnitt der neuen
Bahn vor einem Verbindungsvorgang nicht automatisch in eine Referenzposition für das
anschließende Verbinden gebracht wird, sondern händisch von einem Bediener an einem
Bahnhalter befestigt werden muss. Die exakte Position dieses Anfangsabschnitts muss
dabei von Hand erkannt werden, wobei nur die Position der ablaufenden Bahn vor dem
Verbinden über eine Druckmarkenerkennung des Markenlesers festgelegt wird.
[0005] Das gleiche gilt für eine in der US 4 859 270 gezeigte Vorrichtung.
[0006] Auch in der US 5 284 197 ist ein Verbindungsverfahren dargestellt, bei der vor dem
Verbinden eine Referenzposition für die neue Bahn händisch ermittelt werden muss.
Der Anfangsabschnitt der neuen Bahn wird in dieser Referenzposition während des Verbindungsvorganges
festgehalten. Nur die Druckmarken der ablaufenden Bahn werden vor dem Verbinden erkannt
und dann die ablaufende Bahn in entsprechender Position zur neuen Bahn angehalten.
[0007] Aus der EP 0 186 750 ist ein Verfahren zur Erkennung von Fremddrucken, die zwischen
den Druckmarken angeordnet sind, bekannt, bei dem diese Fremddrucke dadurch ermittelt
werden, dass bestimmte Merkmale der zu erkennenden Drucke über Sensoren abgetastet
werden und diese Merkmale mit gespeicherten Merkmalen verglichen werden.
[0008] Die US 5 518 202 offenbart ein Verbindungsverfahren zum Verbinden einer ablaufenden
Bahn mit einer neuen Bahn, bei der die neue Bahn mittels eines Schwenkhebels in eine
Verbindungsposition gebracht wird.
[0009] Die EP 0 831 048 A1 zeigt ein Verfahren zum Anpassen der Spannung einer Materialbahn.
Zur Berechnung der Restlänge der Materialbahn wird der Drehwinkel der ablaufenden
Bahn in Beziehung gesetzt zu der Länge eines von der Bobine der ablaufenden Bahn abgezogenen
Bahnstücks.
[0010] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum positionsgerechten
Verbinden von Materialbahnen zu schaffen.
[0011] Zur Lösung dieses Problems ist das eingangs genannte Verfahren durch folgende zusätzliche
Merkmale gekennzeichnet:
a) die Restlänge der ablaufenden Bahn wird anhand des Drehwinkels der Bobine der ablaufenden
Bahn und einer Länge eines von der Bobine der ablaufenden Bahn abgezogenen Bahnstücks
ermittelt,
b) ein Linearschlitten mit einem linear verfahrbaren Greiferschlitten greift einen
Anfangsabschnitt der neuen Bahn,
c) der Anfangsabschnitt der neuen Bahn wird durch den linear verfahrbaren Greiferschlitten
von der Bobine der neuen Bahn abgezogen und in einer durch Abtasten der Druckmarken
der neuen Bahn bestimmten exakten Stellung zur Verbindung mit der ablaufenden Bahn
derart bereitgehalten, dass die ablaufende Bahn und die neue Bahn positionsgerecht
verbindbar sind,
d) die ablaufende Bahn wird verzögert oder angehalten und mittels auf dieser befindlicher
Druckmarken in Bezug auf die durch den Linearschlitten positionierte neue Bahn derart
ausgerichtet, dass sich eine auf der ablaufenden Bahn erkannte Druckmarke in entsprechender
Position zur Druckmarke der neuen Bahn befindet,
e) die ablaufende und die neue Bahn werden in dieser Verbindungsstellung miteinander
verbunden.
[0012] Die erkannten Druckmarken werden für die Steuerung der sogenannten Splice-Vorgänge
bzw. Vorgänge zum Verbinden von ablaufender mit neuer Materialbahn verwendet. Dabei
werden beim Verbinden die Materialbahnen derart positioniert, dass die Druckmarken
auch im Bereich des Verbindens gleiche Abstände behalten.
[0013] Die Breite von Aufdrucken sowie folgende Leerräume kann erkannt und ausgemessen und
mit eingegebenen Referenzwerten verglichen werden. Bei Übereinstimmung mit den Referenzwerten,
wird ein Aufdruck als Druckmarke erkannt. Auf diese Weise kann man zuverlässig zwischen
Fremddrucken und Druckmarken unterscheiden. Insbesondere kann man auf diese Weise
Fehlerkennungen von Aufdrucken als Druckmarken vermeiden.
[0014] Ferner kann man durch eine während des Betriebs fortlaufende Druckmarkendetektion
eine ständige Kontrolle der richtigen Vorschubgeschwindigkeit der Materialbahn bezüglich
des Einleitens von Abschneidevorgängen, z. B. zum Fertigen von Zuschnitten, erzielen.
Insbesondere kann man toleranzbedingtem, kontinuierlichen Verschieben durchzuführender
Schnitte entgegenwirken, das zum Hinauslaufen des Schnittes aus seiner richtigen Position
führen kann. Dadurch vermeidet man Fehlpackungen.
[0015] Bevorzugt wird die Drehzahl einer die ablaufende und/oder neue Materialbahn tragende
Bobine in Abhängigkeit des Füllgrades eines Bahnspeichers und der Drehzahl bzw. Geschwindigkeit
der betriebenen Maschine bzw. der Fördergeschwindigkeit der ablaufenden Bahn berechnet
und eingestellt. Bevorzugt wird dabei auch der jeweilige Bobinendurchmesser berücksichtigt.
Diese Drehzahlankopplung der Bobine an die Drehzahl der abnehmenden Maschine hat den
Vorteil, daß die Pendelabweichungen des Bahnspeichers vermindert werden. Dadurch werden
die Pendelbeschleunigungen bzw. Trägheitskräfte in dem Bahnspeicher vermindert, so
daß die mechanische Spannung in der Bahn konstant ist. Ein Antrieb, z. B. ein Servomotor,
gibt dabei die Drehzahl der ablaufenden bzw. neuen Bobine vor. Der Servomotor wird
unter Berücksichtigung der Pendelabweichung und Maschinendrehzahl und insbesondere
dem Bobinendurchmesser gesteuert, so daß sich die gewünschte Bobinendrehzahl einstellt.
[0016] Bevorzugt wird die Länge des abgezogenen Bahnstücks der ablaufenden Bahn ermittelt
aus dem Drehwinkel einer mit der ablaufenden Bahn mitlaufenden Umlenkrolle, insbesondere
unter Berücksichtigung des Umfangs der Umlenkrolle. winkel der Bobine wird dabei durch
einen Drehwinkelsensor erfaßt. Ebenso kann man den Drehwinkel der mitlaufenden Umlenkrolle
über einen Drehwinkelsensor oder ein Zählwerk zum Zählen der Umdrehungen der Umlenkrolle
erfassen. Ferner kann man mittels eines Sensors am mitnehmenden Schlitten den Verfahrweg
des Schlittens ermitteln. Diese Größen gelangen an eine zentrale Recheneinheit, die
aus den Größen den Bobinendurchmesser berechnet. Ebenso kann diese Recheneinheit aus
den erfaßten Größen die Restmenge bzw. Länge der auf einer Bobine aufgewickelten Bahn
berechnen.
[0017] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der Beschreibung. Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Materialeinheit einer Verpackungsmaschine in schematischer Seitenansicht;
- Fig. 2
- eine Materialbahn mit Druckmarken und Fremddrucken und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung zur Ermittlung der Bobinensolldrehzahl.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Materialeinheit 10 einer Verpackungsmaschine in schematischer Ansicht.
Auf einem um eine Achse 11 drehbar gelagerten Bobinenarm 12 befinden sich an den Enden
des Bobinenarms 12 eine ablaufende Bobine 13 und eine neue Bobine 14. Auf den Bobjnen
13, 14 ist jeweils eine Materialbahn aufgewickelt. Derartige Materialbahnen finden
insbesondere Verwendung beim Herstellen von Zuschnitten für Zigarettenpackungen sowie
sonstige im Zusammenhang mit der Verpackung von Zigaretten verwendeten Verpackungseinheiten.
Die Materialbahn 15 der ablaufenden Bobine 13 wird in Richtung des Pfeiles 16 zu dem
Teil der Verpackungsmaschine gefördert, der aus der Materialbahn Verpackungen herstellt.
[0019] Wenn sich die ablaufende Bobine 13 ihrem Ende nähert, muß die ablaufende Materialbahn
15 mit der neuen Materialbahn 17 der neuen Bobine 14 verbunden werden. Dieses Verbinden
erfolgt in einer Verbindungsvorrichtung 18, die einen pneumatisch betriebenen Linearschlitten
19 aufweist. An dem Linearschlitten 19 befindet sich ein Greiferschlitten 20, der
in Richtung des Pfeiles 21 und in umgekehrte Richtung linear verfahrbar ist und sich
in Richtung seiner gestrichelt dargestellten Position bewegen kann, um ein Ende der
neuen Materialbahn 17 zu greifen.
[0020] Nach Ergreifen des Endes der neuen Materialbahn 17 fährt der Greiferschlitten 20
in Richtung des Pfeiles 21 in seine untere, voll ausgezogen dargestellte Position.
Die genaue Position wird durch einen Sensor in Form eines Lichttasters 22 gesteuert,
der Druckmarken auf der Materialbahn erfaßt. Der Linearschlitten 19 zieht also die
neue Materialbahn 17 soweit nach unten, daß sich eine Druckmarke an einer bestimmten
Position befindet. Ein zweiter Sensor in Form eines Lichttasters 23 tastet die Druckmarken
der ablaufenden Materialbahn 15 ab.
[0021] Umlenkrollen 24-28 führen die ablaufende Materialbahn 15 von der ablaufenden Bobine
vorbei an dem zweiten Lichttaster 23 zu einem Materialspeicher 32. Die Umlenkrolle
24 führt die ablaufende Materialbahn 15 an der neuen Bobine 14 vorbei. Im Bereich
zwischen den Umlenkrollen 25, 26 befindet sich die ablaufende Materialbahn 15 im wesentlichen
parallel zu der neuen Materialbahn 17.
[0022] Zwischen den Umlenkrollen 27, 28 ist eine weitere Umlenkrolle 29 angeordnet, die
ein Zählwerk zum Zählen der Anzahl der Umdrehungen der Umlenkrolle 29 aufweist. Das
Zählwerk erhält von sogenannte Initiatoren 30, 31, d. h. berührungslose Sensoren,
Signale, die vom Zählwerk gezählt werden. Aus der Anzahl der Umdrehungen, insbesondere
auch von Bruchteilen von Umdrehungen, kann man auf die Länge der an der Umlenkrolle
29 vorbeigeförderten Materialbahn 15 schließen. Dabei ist der Durchmesser bzw. Umfang
der Umlenkrolle 29 zu berücksichtigen. Die Umrechnung von Umdrehungen in Längen erfolgt
in einer nicht dargestellten Steuereinheit. Alternativ kann man die Länge der geförderten
Materialbahn 15 auch durch einen Drehwinkelgeber, ebenfalls unter Berücksichtigung
des Durchmessers bzw. Umfangs der Umlenkrolle 29, ermitteln.
[0023] Der Materialspeicher 32 weist je eine Reihe oberer Umlenkrollen 33 und unterer Umlenkrollen
34 auf. Er dient dazu, ein Verzögern der Förderbewegung der ablaufenden Materialbahn
15 im Bereich zwischen den Umlenkrollen 24 bis 28, beispielsweise beim Verbinden der
ablaufenden Materialbahn 15 mit der neuen Materialbahn 17, auszugleichen. Um diesen
Ausgleich zu gewährleisten, ist die Reihe unterer Umlenkrollen 34 in der Höhe verschiebbar
angeordnet. Durch diese Verschiebbarkeit ist der Materialspeicher 32 in der Lage,
unterschiedliche Materialbahnlängen aufzunehmen. Alternativ kann auch die Reihe oberer
Umlenkrollen 33 in der Höhe verstellbar angeordnet sein. Ebenso ist es möglich sowohl
obere als auch untere Reihe von Umlenkrollen 33, 34 höhenverstellbar zu positionieren.
Letztlich kommt es auf eine Änderung der Relativstellung der Reihe oberer Umlenkrollen
33 zur Reihe unterer Umlenkrollen 34 an.
[0024] Beim Verbinden der ablaufenden Materialbahn 15 mit der neuen Materialbahn 17 befindet
sich die neue Materialbahn 17 in durch den Linearschlitten 19 nach unten gezogenen,
an einer erkannten Druckmarke ausgerichteten Position. Die ablaufende Materialbahn
15 wird verzögert bzw. angehalten und zwar derart, daß sich eine auf der ablaufenden
Materialbahn 15 erkannte Druckmarke in entsprechender Position zur Druckmarke der
neuen Materialbahn 17 befindet. Nachdem diese Ausrichtung anhand der Druckmarken erfolgt
ist, werden ablaufende Materialbahn 15 und neue Materialbahn 17 übereinander gebracht
und verbunden bzw. verklebt.
[0025] Am Greiferschlitten 20 ist ein weiterer Initiator 35 angebracht, der zum Ermitteln
der exakten Position des Greiferschlittens 20 auf der Linearführung 19 dient. Anhand
der ermittelten Position des Greiferschlittens 20 läßt sich der Verfahrweg S des Greiferschlittens
20 bestimmen. Ferner befindet sich an jedem Ende des Bobinenarms 12 - sowohl an der
ablaufenden Bobine 13 als auch an der neuen Bobine 14 - je ein Drehwinkelsensor. Mittels
dieses Drehwinkelsensors kann der Drehwinkel der jeweiligen Bobine erfaßt werden.
Der Drehwinkel der neuen Bobine 14 ist mit ϕ bezeichnet. Anhand des von dem Greiferschlitten
20 zurückgelegten Verfahrweges S sowie dem Drehwinkel ϕ der neuen Bobine 14 läßt sich
der Bobinendurchmesser berechnen. Er ergibt sich aus dem Quotienten der zweifachen
Meßstrekke und dem Drehwinkel ϕ der Bobine, das heißt

[0026] Fig. 2 erläutert das automatische Erkennen der richtigen Druckmarke und zeigt eine
Materialbahn 36 mit Druckmarken 37-39. Zwischen den Druckmarken 37-39 befinden sich
Fremddrucke 40-42, die als Aufdrucke bezeichnet werden. Die gestrichelten Linien deuten
jeweils Anfang bzw. Ende eines Zuschnitts an.
[0027] Die Erfindung ermöglicht es unter den Aufdrucken diejenigen "herauszufiltern", welche
die Druckmarken darstellen. Dabei erfolgt das automatische Erkennen der richtigen
Druckmarken 37-39 über zwei Kriterien. Zum einen wird die Breite 43 der Aufdrukke,
zum anderen der Abstand 44 zwischen zwei Aufdrucken gemessen. Der Abstand sowie die
Breite werden mittels der Lichttaster 22, 23 ermittelt und die gemessenen Werte einer
Auswerteeinheit zugeführt. Die Auswerteeinheit hat zuvor Referenzdaten für die Breite
einer Druckmarke sowie den Abstand zwischen einer Druckmarke und einem Fremddruck
erhalten. Die Auswerteeinheit vergleicht eine gemessene Breite mit der zuvor eingegebenen
Breite sowie einen gemessenen Abstand mit dem zuvor eingegebenen Abstand und erzeugt
ein entsprechendes Signal, falls die Werte im wesentlichen übereinstimmen. Dieses
erzeugte Signal zeigt das Erkennen einer Druckmarke an. Diese Messungen können entweder
nur zum Einleiten eines Verbindungsvorganges zweier Materialbahnen oder aber permanent
während des Betriebs der Anlage/Verpackungsmaschine, insbesondere der Materialeinheit
10, erfolgen.
[0028] Diese Methode erlaubt es zuverlässig auch dann Druckmarken richtig zu erkennen, wenn
in Bewegungsrichtung gesehen zwischen den Druckmarken 37-39 auch Fremddrucke 40-42
angeordnet sind. Dabei ist es durchaus möglich, daß Fremddrucke die gleiche Breite
aufweisen wie die Druckmarken und gleichwohl zuverlässig zwischen Fremddrucken und
Druckmarken unterschieden werden kann, da neben der Breite auch der Abstand zwischen
Aufdrucken berücksichtigt wird.
[0029] Mit Hilfe der automatischen Erkennung einer Druckmarke ist es möglich, eine Druckmarke
während des gesamten Abwickelvorgangs zu kontrollieren. Anhand des beschriebenen Verfahrens
ist eine Identifizierung der richtigen Druckmarke auch im laufenden Betrieb der Anlage
möglich. Eine einmal identifizierte Druckmarke kann weiterverfolgt werden, indem die
nächste Druckmarke im Abstand von einer Zuschnittslänge erwartet und erkannt wird.
[0030] Fig. 3 erläutert die Bobinendrehzahl für den Antrieb der aktiven Bobine, d.h. der
Bobine, von der die Materialbahn direkt der abnehmenden Verpackungsmaschine zugeführt
wird. In Fig. 1 wäre dies die ablaufende Bobine 13. Die aktive Bobine wird angetrieben
durch einen nicht dargestellten Motor. Die Drehzahl der Bobine wird dabei vom Antrieb
vorgegeben. Diese Drehzahl ist durch den unteren Block 45 dargestellt.
[0031] Die Bobinendrehzahl 45 ist abhängig von der als Block 46 dargestellten Pendelabweichung
und der als Block 47 dargestellten Maschinendrehzahl. Dabei bedeutet Pendelabweichung
die Abweichung des Materialspeichers 32 von einem normalen Füllgrad und Maschinendrehzahl
die Arbeitsgeschwindigkeit der Verpackungsmaschine bezogen auf ein sich in der Verpackungsmaschine
befindendes, drehendes Referenzrad. Die Maschinendrehzahl ist in der Regel abhängig
von der Fördergeschwindigkeit der Materialbahn im Bereich der Verpackungsmaschine,
d.h. insbesondere im Bereich stromabwärts des Materialspeichers 32.
[0032] Durch diese Art der Steuerung des Bobinenantriebs nach einer Bobinensolldrehzahl
erreicht man eine Minderung der Pendelabweichungen des Bahnspeichers bzw. der Regelschwankungen
des Materialspeichers 32. Dadurch erhält man eine gleichmäßigere Bahnspannung, da
durch vermindernde Pendelabweichungen die Pendelbeschleunigungen und Trägheitskräfte
kleiner sind.
[0033] Außer der Pendelabweichung und der Maschinendrehzahl kann in die Berechnung der Bobinendrehzahl
auch der aktuelle Bobinendurchmesser einfließen. Dann erhält man eine Drehzahlankopplung
der abnehmenden Maschine unter Berücksichtigung des aktuellen Bobinendurchmessers
sowie zweier Proportionalitätsfaktoren (Faktor
1, Faktor
2) gemäß folgender Gleichung

[0034] Dabei wird der Bobinendurchmesser anhand folgender Gleichung berechnet:

[0035] Im erläuterten Beispiel kann man den ermittelten Bobinendurchmesser für folgende
Vorgänge verwenden. Erstens kann man anhand des Bobinendurchmessers das Ende der ablaufenden
Materialbahn vorhersagen und entsprechend kurz vor Ablauf der ablaufenden Materialbahn
den Splice-Vorgang starten. Zweitens kann man anhand des Bobinendurchmessers den Drehwinkeln
ϕ der Bobine in eine Materialbahnlänge umrechnen. Drittens kann man mit Hilfe des
Bobinendurchmessers die Bobinendrehzahl an die Drehzahl der abnehmenden Maschine anpassen.
[0036] Die Ermittlung des Bobinendurchmessers ermöglicht somit vielfältige Einsatzgebiete.
Insbesondere im Zusammenhang mit der Druckmarkenerkennung ergibt sich die Möglichkeit
einer leistungsfähigen und störungssicheren Verbindung einer ablaufenden mit einer
neuen Materialbahn.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 10
- Materialeinheit
- 11
- Achse
- 12
- Bobinenarm
- 13
- ablaufende Bobine
- 14
- neue Bobine
- 15
- ablaufende Materialbahn
- 16
- Pfeil
- 17
- neue Materialbahn
- 18
- Verbindungsvorrichtung
- 19
- Linearschlitten
- 20
- Greiferschlitten
- 21
- Pfeil
- 22
- Lichttaster
- 23
- Lichttaster
- 24
- Umlenkrolle
- 25
- Umlenkrolle
- 26
- Umlenkrolle
- 27
- Umlenkrolle
- 28
- Umlenkrolle
- 29
- Umlenkrolle
- 30
- Initiator
- 31
- Initiator
- 32
- Materialspeicher
- 33
- obere Umlenkrolle
- 34
- untere Umlenkrolle
- 35
- Initiator
- 36
- Materialbahn
- 37
- Druckmarke
- 38
- Druckmarke
- 39
- Druckmarke
- 40
- Fremddruck
- 41
- Fremddruck
- 42
- Fremddruck
- 43
- Breite eines Aufdrucks
- 44
- Abstand zwischen Aufdrucken
- 45
- Bobinendrehzahl
- 46
- Pendelabweichung
- 47
- Maschinendrehzahl
- S
- Verfahrweg
- ϕ
- Drehwinkel
1. Verfahren zum automatischen Verbinden einer ablaufenden Bahn (15) aus Verpackungsmaterial
mit einer neuen Bahn (17), wobei die Bahnen (15, 17) in regelmäßigen Abständen voneinander
angeordnete Druckmarken (37, 38, 39) zur Steuerung von Organen aufweisen und wobei
der Vorgang des Verbindens nach Maßgabe des Verbrauchs der ablaufenden Bahn (15) eingeleitet
wird, nämlich durch Feststellen einer Restlänge der ablaufenden Bahn (15),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Restlänge der ablaufenden Bahn (15) wird anhand des Drehwinkels der Bobine
(13) der ablaufenden Bahn (15) und einer Länge eines von der Bobine (13) der ablaufenden
Bahn (15) abgezogenen Bahnstücks ermittelt,
b) ein Linearschlitten (19) mit einem linear verfahrbaren Greiferschlitten (20) greift
einen Anfangsabschnitt der neuen Bahn (17),
c) der Anfangsabschnitt der neuen Bahn (17) wird durch den linear verfahrbaren Greiferschlitten (20) von der Bobine (14) der neuen Bahn
(17) abgezogen und in einer durch Abtasten der Druckmarken der neuen Bahn (17) bestimmten exakten Stellung zur Verbindung
mit der ablaufenden Bahn (15) derart bereitgehalten, dass die ablaufende Bahn (15)
und die neue Bahn (17) positionsgerecht verbindbar sind,
d) die ablaufende Bahn (15) wird verzögert oder angehalten und mittels auf dieser
befindlicher Druckmarken in Bezug auf die durch den Linearschlitten (19) positionierte neue Bahn (17) derart ausgerichtet, dass sich
eine auf der ablaufenden Bahn (15) erkannte Druckmarke in entsprechender Position
zur Druckmarke der neuen Bahn (17) befindet,
e) die ablaufende und die neue Bahn werden in dieser Verbindungsstellung miteinander
verbunden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des abgezogenen Bahnstücks der ablaufenden Bahn (15) ermittelt wird aus
dem Drehwinkel einer mit der ablaufenden Bahn (15) mitlaufenden Umlenkrolle (29),
insbesondere unter Berücksichtigung des Umfangs der Umlenkrolle.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt des Verbindens und/oder eines Trennschnitts, insbesondere an der ablaufenden
Bahn (15), ermittelt wird aus dem Drehwinkel (ϕ) der Bobine (13) der ablaufenden Bahn
(15) und dem Drehwinkel einer mit der ablaufenden Bahn (15) mitlaufenden Umlenkrolle
(29), insbesondere unter Berücksichtigung des Umfangs der Umlenkrolle.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzustellende Drehzahl der ablaufenden oder neuen Bobine in Abhängigkeit des
Füllgrades eines Bahnspeichers (32) und der Drehzahl bzw. Geschwindigkeit der betriebenen
Maschine bzw. der Fördergeschwindigkeit der ablaufenden Bahn (15) berechnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bobinendrehzahl in Abhängigkeit des jeweiligen Bobinendurchmessers berechnet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass beim Beginn des Verbindens der Bahnspeicher (32) im wesentlichen vollständig gefüllt
ist.
1. Process for the automatic connection of a finishing web (15) made of packaging material
with a new web (17), with the webs (15, 17) having printed marks (37, 38, 39) arranged
at regular intervals to each other for the purpose of controlling operating elements,
with the connecting procedure being initiated in accordance with the usage of the
finishing web (15), namely by determining the remaining length of the finishing web
(15),
characterized by the following features:
a) the remaining length of the finishing web (15) is determined on the basis of the
angle of rotation of the reel (13) of the finishing web (15) and a length of a piece
of web drawn off the reel (13) of the finishing web (15),
b) a linear carriage (19) with a linear-displaceable gripper carriage (20) grips an
initial section of the new web (17),
c) the initial section of the new web (17) is drawn off the reel (14) of the new web
(17) by the linear-displaceable gripper carriage (20) held ready in a precise position
determined by scanning the printed marks of the new web (17) for the connection to
the finishing web (15) such that the finishing web (15) and the new web (17) can be
connected in their proper position,
d) the finishing web (15) is delayed or stopped and, by means of the printed marks
arranged on it, is aligned with respect to the new web (17) as positioned by the linear
carriage (19) such that a printed mark detected on the finishing web (15) is located
in a position corresponding to the printed mark of the new web (17),
e) the finishing web and the new web are connected to each other in this connection
position.
2. Process according to Claim 1, characterized in that the length of the drawn-off piece of web of the finishing web (15) is determined
from the angle of rotation of a deflection roller (29) which runs along with the finishing
web (15), in particular by taking the circumference of the deflection roller into
account.
3. Process according to Claim 1, characterized in that the point in time of the connection and/or of a severing cut, in particular on the
finishing web (15), is determined from the angle of rotation (ϕ) of the reel (13)
of the finishing web (15) and from the angle of rotation of a deflection roller (29)
which runs along with the finishing web (15), in particular by taking the circumference
of the defection roller into account.
4. Process according to Claim 1, characterized in that the rotational speed to be set for the finishing reel or for the new reel is calculated
as a function of the degree to which a web store (32) is filled and of the rate of
revolution or speed of the operated machine and/or as a function of the conveying
speed of the finishing web (15).
5. Process according to Claim 4, characterized in that the reel rotational speed is calculated as a function of the respective reel diameter.
6. Process according to Claim 4, characterized in that at the start of the connecting operation, the web store (32) is essentially completely
full.
1. Procédé de jonction automatique d'une bande finissante (15) de matériau d'emballage
à une nouvelle bande (17), les bandes (15, 17) présentant des marques d'impression
situées à intervalles réguliers les unes des autres (37, 38, 39) pour la commande
d'organes, et l'opération de jonction étant déclenchée d'après la consommation de
la bande finissante (15), à savoir par détermination d'une longueur restante de la
bande finissante (15),
caractérisé par les caractéristiques suivantes :
a) la longueur restante de la bande finissante (15) est déterminée à l'aide de l'angle
de rotation d'une bobine (13) de la bande finissante (15) et de la longueur d'un morceau
de bande déroulé de la bobine (13) de la bande finissante (15),
b) un chariot rectiligne (19) comportant un chariot préhenseur à mouvement rectiligne
(20) saisit un tronçon de début de la nouvelle bande (17),
c) le tronçon de début de la nouvelle bande (17) est déroulé de la bobine (14) de
la nouvelle bande (17) par un chariot préhenseur à mouvement rectiligne (20) et présenté
dans une position exacte déterminée par lecture des marques d'impression de la nouvelle
bande (17) pour sa jonction à la bande finissante (15), de façon telle la bande finissante
(15) et la nouvelle bande (17) puissent être jointes en bonne position,
d) la bande finissante (15) est ralentie ou arrêtée et alignée au moyen de marques
d'impression se trouvant sur elle par rapport à la nouvelle bande (17) positionnée
par le chariot rectiligne (19), de façon telle qu'une marque d'impression détectée
sur la bande finissante (15) se trouve en position correspondante par rapport à la
marque d'impression de la nouvelle bande (17),
e) la bande finissante et la nouvelle bande sont jointes dans cette position de jonction.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le fait que la longueur du morceau de bande déroulé de la bande finissante (15) est déterminée
à partir de l'angle de rotation d'un rouleau de renvoi (29) qui suit la bande finissante
(15), en particulier compte tenu de la circonférence du rouleau de renvoi.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le fait que l'instant de la jonction et/ou d'une coupe de séparation, en particulier sur la bande
finissante (15), est déterminé à partir de l'angle de rotation (φ) de la bobine (13)
de la bande finissante (15) et de l'angle de rotation d'un rouleau de renvoi (29)
qui suit la bande finissante (15), en particulier compte tenu de la circonférence
du rouleau de renvoi.
4. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le fait que la vitesse de rotation à fixer de la bobine finissante ou de la nouvelle bobine est
calculé en fonction du degré de remplissage d'un magasin à bandes (32) et de la vitesse
de rotation ou la vitesse de la machine utilisée ou de la vitesse de transport de
la bande finissante (15).
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé par le fait que la vitesse de rotation de la bobine est calculée en fonction du diamètre de celle-ci.
6. Procédé selon la revendication 4, caractérisé par le fait qu'au début de la jonction, le magasin à bandes (32) est sensiblement complètement rempli.