[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Befeuern eines für die Öl- oder
Gasfeuerung ausgelegten Kessels mit einem staubförmigen, mit Hilfe von Luft fluidisierten
Brennstoff.
[0002] Aus der US 4 057 021 ist ein Brenner für die Verfeuerung von Kohlenstaub bekannt,
der aus einer divergenten Brennermuffel und einer sich an deren größten Durchmesser
anschließenden Beschleunigungsdüse besteht. Verbrennungsluft wird der divergenten
Brennermuffel an ihrem Ende kleineren Durchmessers über Leitschaufeln zugeführt, die
die Verbrennungsluft in eine um die Achse der Brennermuffel rotierende Strömung versetzen,
so daß die Verbrennungsluft in wendelförmigen Bahnen unter einem Winkel von etwa 45°
gegen die Mantetlinie des Brenners in Richtung auf den größten Durchmesser der Brennermuffel
strömt Aufgrund der Art der Luftzuführung entsteht im Zentrum des Lufteintrittsbereichs
ein großer Unterdruck, der zur Folge hat, das ein Teil der wendeiförmigen Luftströmung
im Bereich des größten Durchmessers der Brennermuffel umkehrt und als Ruckströmung
im Zentrum der Brennermuffel zum Lufteintrittsbereich zurückströmt. In diese Rückströmung
wird mit Hilfe einer zentrisch angeordneten Einblaslanze, die den Lufteintrittsbereich
der Brennermuffel durchdringt und im Bereich des größten Durchmessers der Brennerrnuffel
endet und dort eine Umlenkhaube trägt, Kohlenstaub in fluidisiertem Zustand eingeblasen.
Das Trägermedium für die Fluidisierung des Kohlenstaubs ist ein inertes Gas, insbesondere
Verbrennungsabgas. Der Kohlenstaub wird von der Rückströmung in den Lufteintrittsbereich
getragen. Nach dem erstmaligen Zünden mittels einer Zündlanze im Bereich des Lufteintrittsbereichs
brennt der Kohlenstaub in der wendelförmig verlaufenden Strömung. Die von ihm ausgehende
Strahlungswärme erwärmt den Kohlenstaub in der Rückströmung. Da er sich dort in einem
Inertgas befindet, kann er nicht sogleich verbrennen, sondern wird lediglich erhitzt
und aktiviert. Infolgedessen zündet er spontan, wenn er im Lufteintrittsbereich mit
Verbrennungsluft in Berührung gebracht wird.
[0003] Die Druckschrift erwähnt, daß die Atmosphäre im Brenner gegenüber der im zu befeuemden
Raum einen Überdruck von 20 mm WS (ungefähr 200 Pa) hat, und daß in der Brennermuffel
etwa 30% bis 50% der im Kohlenstaub enthaltenen kalorischen Energie verbrannt werden.
Es ist ferner beschrieben, daß der Brenner anstelle eines Gas- oder Ölbrenners zur
Befeuerung eines Kessels verwendet werden kann und die bei der Verbrennung des Kohlenstaubs
entstehende Asche trocken ausfällt, da die ascheführenden Brenngase im befeuerten
Raum-abgekühlt werden und dadurch die Ascheschmelztemperatur unterschreiten. Dieses
Ziel kann aber nur dann erreicht werden, wenn der Kessel ein ausreichend großes Volumen
aufweist, so daß die Kohle vollständig ausbrennen und die Asche sich unter die Ascheschmelztemperatur
abkühlen kann. Über die Voraussetzungen, die einen Austausch eines Gas- oder Ölbrenners
gegen einen Kohlenstaubbrenner zulassen, ist in der Druckschrift jedoch nichts erwähnt.
[0004] Öl- oder gasgefeuerte Wasserrohrkessel zur Erzeugung z. B. von Dampf sind heute so
konstruiert, daß
- der Feuerraum zum Ausbrand der Öl- oder Gasflamme ausreicht, und
- die Temperatur der Rauchgase im Bereich Austritt Feuerraum / Eintritt Überhitzer (auch
Ecktemperatur tE genannt) meist bei 1.050 bis 1.150°C liegt. Die Ecktemperatur ergibt sich als wirtschaftliches
Optimum der Gesamtkosten der Kesselanlage, die sich aus den Kosten für den Feuerungsraum
und den Kosten des stromabwärts desselben angeordneten Konvektionsteils ergeben.
[0005] Eine Öl- oder Gasflamme gibt ihre Wärme im Feuerungsraum zu 95% bis 97% in Form von
Strahlung ab. Bis zu 3% der Wärmeabgabe erfolgt durch Gasstrahlung, lediglich 2% Wärmeabgabe
erfolgt durch Konvektion im Feuerungsraum, denn die Gasströmung ist langsam und strähnig.
[0006] Die Notwendigkeit der Umrüstung bestehender Kesselanlagen von Öl- oder Gasfeuerung
auf die Verfeuerung staubförmiger Brennstoffe entstand im Sommer 2000, als die Öl-
und Gaspreise innerhalb kurzer Zeit um mehr als 100% angestiegen waren. Der Wärmepreis
von schwerem Heizöl erreichte das etwa 2,5-fache des Wärmepreises von Kesselkohle;
der Gaspreis folgt dem Heizölpreis üblicherweise mit einer gewissen Zeitverzögerung.
[0007] Ein einfacher Ersatz der Öl- oder Gasbrenner durch Kohlenstaubbrenner führt aus folgenden
drei Gründen nicht zum Ziel:
1) Die Staubflamme erfordert gegenüber einer Öl- oder Gasflamme das 2- bis 3-fache
Ausbrennvolumen. Wenn das Feuerraumvolumen für Gas- oder Ölbefeuenrng bemessen ist,
reicht es somit für den Ausbrand von Staub nicht aus. Bei gleicher Feuerungsteistung
wie bei Öl oder Gas würde sich der Ausbrand des Staubes bis weit in die nachgeschalteten
Einheiten hinein, wie beispielsweise den Überhitzer, hinziehen und dort starke Verschlackung
und Korrosion verursachen. Es besteht also als erstes Problem, den Ausbrand des Staubes
um 100 oder 200% zu beschleunigen.
2) Bei den für Öl- oder Gasfeuerung üblichen Ecktemperaturen von 1.050 bis 1.150°C
würde es bei Verbrennung von Kohlenstaub im Feuerraum und Überhitzer zu starker Schlakkenbildung
kommen. Daher muß die Ecktemperatur tE abgesenkt werden, und zwar in Abhängigkeit vom verwendeten Brennstoff:
a) für Steinkohle gibt das Ruhrkohle-Handbuch (7. Auflage, 1987, Seite 160, Kapitel
3.4 "Ascheschmelzverhalten") den zulässigen tE-Wert mit maximal 950°C an;
b) für Braunkohle gibt das Rheinbraun-Datenblatt vom März 1987 zum Ascheschmelzverhalten
an: "Sinter-Temperatur ≥ 900°C".
Eigene Untersuchungen der Anmelderin mit Braunkohle ergaben:
- tE = 940°C ... starke Verschlackung
- tE = 920°C ... Beginn der Verschlackung
- tE = 880 bis 900°C ...keine Verschlackung.
Die Zahlenangaben decken sich also mit den im Rheinbraun-Datenblatt angegebenen Werten.
Das zweite Problem besteht also darin, Maßnahmen zu ergreifen, die zu einer Absenkung
der Ecktemperatur von 1.050 bis 1.150°C auf ca. 900°C führen.
3) Senkt man die Ecktemperatur tE wie vorstehend ab, verkleinert sich das Temperaturgefälle vom Rauchgas (Temperatur
tE) zur Überhitzerrohrwand (meist 550 bis 600°C) von
- bisher z. B. 1.100°C - 600°C = 500°C
- auf jetzt z. B. 900°C - 600°C = 300°C,
also auf etwa 60% der bisherigen Temperaturdifferenz. Entsprechend verringert sich
die Dampfüberhitzung, was nicht zulässig ist, wenn dem Kessel beispielsweise eine
Turbine nachgeschaltet ist. Als drittes Problem ergibt sich daher, die Überhitzerteistung
trotz verringerter Ecktemperatur wieder auf den alten Wert zu erhöhen, der sich bei
Befeuerung mit Öl oder Gas ergeben würde.
[0008] Konventionelle Lösungen, mit denen sich die drei vorgenannten Probleme lösen ließen;
würden zu einem sehr großen Bauaufwand führen:
1) Für die Befeuerung mit staubförmigem Brennstoff ist nach dem Stand der Technik
eine Vergrößerung des Feuerraums notwendig.
2) Zur Absenkung der Ecktemperatur muß gemäß Stand der Technik die Heizfläche im Feuerraum
vergrößert werden.
3) Will man trotz abgesenkter Ecktemperatur die Überhitzerteistung beibehalten, muß
gemäß Stand der Technik der Überhitzer vergrößert werden.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
anzugeben, das sich ohne Änderung der bestehenden Kesseldimensionen in einem für eine
Ecktemperatur von 1.050 bis 1.150°C ausgelegten Kessel ausführen läßt.
[0010] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Befeuern eines für die Öl- oder Gasfeuerung
ausgelegten Kessels gelöst, bei dem ein staubförmiger, mit Hilfe von Luft fluidisierter
Brennstoff, einem Combustor zugeführt wird, in dem wenigstens 30% des Brennstoffs
verbrannt werden, wobei der Druck in dem Combustor 1000 Pa über dem Druck im Feuerraum
des Kessels liegt, ein durch die Verbrennung entstehendes brennendes Luft-/Brennstoff-Gemisch
zu einem Flammstrahl einer Geschwindigkeit von 100 bis 120 m/s beschleunigt wird,
der in einen Feuerraum des Kessels geblasen wird, und der Flammstrahl in den Feuerraum
derart gerichtet wird, daß sich darin ein schneller Umlauf von Rauchgasen ergibt.
[0011] Die Erfindung löst die komplexe, aus drei Einzelproblemen bestehende Aufgabe durch
eine einzige Maßnahme. Diese besteht darin, die bisherigen, unten am Feuerraum horizontal
angesetzten Öl- oder Gasbrenner durch Combustoren zu ersetzen, die im Bereich der
Feuerraumdecke oder auf dieser angeordnet sind und vorzugsweise abwärts gerichtet
feuern, damit dem Flammstrahl ein möglichst großes Ausbreitungsvolumen im Feuerraum
zur Verfügung steht und eine Schlackenbildung an Feuerraumwänden vermieden wird.
[0012] Unter Combustoren sind klein bauende, sehr hoch belastbare Spezialbrenrtkammem zu
verstehen, in denen wenigstens 30% bevorzugt 60% der Brennstoffwärme umgesetzt werden,
und die in einer Flammbeschleunigungsdüse enden, die einen Flammstrahl von wenigstens
40 m/s, bevorzugt 120 m/s Geschwindigkeit erzeugen. Im Flammstrahl brennt der restliche
Brennstoffanteil aus. Der Flammstrahl eines Combustors besitzt eine so hohe Geschwindigkeit,
daß die Rauchgase im Feuerraum von dem Flammstrahl in eine intensive Bewegung versetzt
werden, die zusätzlich zum Wärmeübergang aus der Flamme auf die Feuerraumwände durch
Strahlung einen Wärmeübergang durch Konvektion erzeugt und so zu einer Absenkung der
Ecktemperatur führt.
[0013] Es kommt also auf die geeignete Auswahl der Einrichtung, mit der der staubförmige
Brennstoff verbrannt wird, und auf deren Anbringungsort an.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf einen in Figur 1 schematisch
dargestellten Öl- oder Gaskessel, der auf die Befeuerung mit Kohlenstaub umgerüstet
ist, näher erläutert.
[0015] In der Zeichnung erkennt man einen von Wasserrohren O begrenzten Feuerraum 1 mit
einem Überhitzer 2 und einem Rauchgasaustritt 3. Stromabwärts davon befinden sich
Nachschaltheizflächen 4. Sämtliche Wasserrohre O und Heizflächen sind oben mit einer
Kesseltrommel 5 und unten mit einem Wassersammler 6 verbunden. Gestrichelt ist im
unteren Bereich die Stelle 7 eingezeichnet, an der früher ein Öl- oder Gasbrenner
angeflanscht war.
[0016] Die zuvor erwähnte Ecktemperatur t
E der Rauchgase herrscht im Bereich Austritt aus dem Feuerraum 1/Eintritt in den Überhitzer
2 und liegt bei modernen Kesseln bei 1.050 bis 1.150°C.
[0017] Zur Umstellung der Befeuerung des dargestellten Wasserrohrkessels auf Kohlenstaubfeuerung
wird der Öl- oder Gasbrenner 7 ausgebaut oder stillgesetzt. Statt dessen ist am Kopf,
d.h. oben am Kessel, ein Combustor 8 angeordnet, der von oben abwärts feuert. Ein
Combustor 8 besteht aus einem beliebig gestalteten Brennraum 9, in dem mindestens
30% der Brennstoffwärme umgesetzt werden, und einer sich an den Brennraum 9 anschließenden
Flammbeschleunigungsdüse 10, die einen Flammstrahl 11 erzeugt, der eine Geschwindigkeit
von etwa 100 m/s hat Die Wasserrohre O werden von dem Flammstrahl 11 und den durch
die Verbrennung entstehenden Rauchgasen erwärmt.
[0018] Der Combustor 8 ist im vorliegenden Falle so gestaltet, daß in ihm etwa 50% der Brennstoffwärme
umgesetzt werden. Die restlichen 50% brennen im Flammstrahl.
[0019] Der Combustor 8 ist an dem Kessel derart angebracht; daß der in den Feuerraum eingeblasene
Flammstrahl darin einen möglichst schnellen Umlauf der Rauchgase erzeugt
[0020] Der Betrieb der dargestellten Vorrichtung wird nun erläutert. Der staubförmige Brennstoff,
beispielsweise Kohlenstaub, wird dem Combustor 8 in fluidisiertem Zustand zugeführt.
In ihm werden mindestens 30%, vorzugsweise 50% des Brennstoffs bei einem Druck verbrannt,
der 1.000 Pa höher ist als der Druck im Feuerraum 1. Das brennende Luft/Brennstoff-Gemisch
wird in der Flammbeschleunigungsdüse 10 auf wenigstens 40 m/s, bevorzugt 100 m/s Flammstrahlgeschwindigkeit
beschleunigt. Der vom Flammstrahl im Brennraum erzeugte Impuls erzeugt dort eine starke
Rauchgaszirkulation, gegenüber der die Auftriebskräfte der heißen Rauchgase vernachlässigbar
sind. Nur der Flammstrahl 11 bestimmt das Strömungsbild im Feuerraum 1.
[0021] Im Flamrnstrahl brennt die restliche Brennstoffwärme aus. Wenn dieser Ausbrandanteil
pro Wärmemenge den doppelten Raumbedarf hat, wie vorher die Öl- oder Gasflamme, reicht
der für Öl- bzw. Gasfeuerung ausgelegte Brennraum somit für die Kohlenstaubbefeuerung
aus. Das oben an erster Stelle genannte Problem ist damit gelöst.
[0022] Auch das zweitgenannte Problem ist damit gelöst. Dieses wird ersichtlich, wenn man
sich die Zahlen anhand eines typischen Industrie-Wasserrohrkessels ansieht:
Kesselleistung 40 t/h, Brennerleistung insgesamt 38 MW.
- Der Rauchgasinhait des Feuerraums 1 ist ca. 28 kg.
- Bei 90 m/s Flammstrahlgeschwindigkeit hat der Combustor einen Impuls oder Strahlschub
von ca. 1,66 kN, oder 170 kg.
[0023] Der Impuls von 170 kg ist groß gegenüber der Rauchgasmenge von 28 kg und bestimmt
damit die Geschwindigkeit der Rauchgase im Feuerraum 1. So beträgt die Aufwärtsgeschwindigkeit
an der Hinterwand 12 des Feuerraums ca. 50 m/s.
[0024] Die Rauchgase laufen im Feuerraum 1 mehrfach um, bevor sie ihn durch die Überhitzer
2 und den Austritt 3 verlassen. Auf diese Weise wird zusätzlich zur Flamm- und Gasstrahlung
ein Wärmeübergang durch Konvektion erzeugt, der die Ecktemperatur t
E von z. B. 1.100°C auf 900°C senkt.
[0025] Damit ist auch das an zweiter Stelle genannte Problem gelöst.
[0026] Kurz vor dem Überhitzer 2 beträgt die Rauchgasgeschwindigkeit immer noch 30 bis 40
m/s. Damit ist die Strömung stark turbulent, während vorher bei den Öl- oder Gasbrennern
7 die aufsteigenden Flammgase nur mit 6 bis 10 m/s am Überhitzer 2 ankamen.
[0027] Da die Wärmeübergangszahl α etwa mit der 0,7-ten Potenz der Geschwindigkeit geht:

steigt die Wärmeübergangszahl der Rauchgase im Überhitzer entsprechend an. Das durch
die kühleren Rauchgase (t
E = 900°C anstatt früher 1.100°C) verkleinerte Temperaturgefälle zwischen Rauchgas
und Überhitzer wird durch die erhöhte Wärmeübergangszahl α mehr als ausgeglichen.
[0028] Damit ist auch das an dritter Stelle genannte Problem gelöst.
[0029] Die durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen erzielte Steigerung des Wärmeübergangs
im Feuerraum 1 ist außerdem noch energiesparend, wie folgende Überlegung zeigt:
- die Luft wird dem Combustor 8 mit einem Druck zugeführt, der um 1.000 Pa über dem
Druck im Feuerraum 1 liegt;
- im Brennraum 9 des Combustors 8 verbrennt ein Teil des Brennstoffs bei diesem höheren
Druck;
- in der Flammbeschleunigungsdüse 10 wird das Druckgefälle vom Brennraum 9 zum Feuerraum
1 in Geschwindigkeit umgesetzt.
[0030] Die Luft wird also:
- auf den Druck des Brennraums 9 verdichtet,
- dann durch Teilverbrennung erwärmt, und
- schließlich auf den Druck im Feuerraum 1 entspannt:
[0031] Dies ist ein Wärmekraftmaschinenprozess, bei dem mechanische Arbeit frei wird. im
vorliegenden Fall erscheint diese Arbeit als Energiezunahme, d.h. Beschleunigung des
Ftammstrahls. Seine Energie entstammt also überwiegend der Verbrennung und muß nur
zu einem kleinen Teil vom Gebläse aufgebracht werden, mit dem der fluidisierte Brennstoff
in den Combustor 8 eingeführt wird. Der Kraftbedarf dieses Luftgebläses ist kaum größer
als der bei einem üblichen Ölbrenner.
[0032] Diese wirtschaftlichen Effekte bekommt man nicht nur bei der erfindungsgemäßen Umrüstung
von Öl- oder Gaskesseln auf Kohlenstaubbefeuerung, sondem erst recht, wenn man einen
Kessel von vornherein als Kohlenstaubkessel auslegt. Man kann.dann den Brennraum von
vornherein ebenso klein machen, wie etwa bei einem ölgefeuerten Kessel.
[0033] Die gleichen Überlegungen gelten auch für andere Brennstäube als Kohle.
[0034] Der Combustor kann je nach Kesselbauform in beliebige Richtung feuern, also abwärts,
aufwärts, quer oder schräg. Dieses hängt von praktischen Erwägungen ab, wie z. B.
der Erzielung eines möglichst schnellen Umlaufs der Rauchgase im Feuerraum oder der
Ausbiasung von Verunreinigungen. Wichtig ist, daß dem aus ihm austretenden Flammstrahl
ein ausreichendes freies Volumen zur Verfügung steht, in das er sich ausbreiten kann,
ohne auf Kessetwände zu treffen und dort einen zur Verschlackung führenden Ascheniederschlag
zu erzeugen. Bei liegenden Kesseln ist der Combustor also "quer", d.h. im Wesentlichen
horizontal angebracht.
[0035] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Combustor 8 exzentrisch angeordnet,
weil dieses unter den Bedingungen des Beispiels die größten Rauchgas-Umlaufgeschwindigkeiten
ergibt. Wenn andere Bedingungen es verlangen, kann der Combustor auch symmetrisch
zum Feuerraum angeordnet werden, wobei die Umlaufgeschwindigkeiten etwas kleiner werden.
[0036] Bei Feuerräumen größerer Abmessungen senkrecht zur Zeichnungsebene können mehrere
Combustoren nebeneinander als Batterie angeordnet sein.
[0037] Es sei abschließend erwähnt, daß man am Kessel ggf. im Bereich des Bodens, wo der
Wassersammler 6 verläuft, einen Ascheabzug einrichten kann, falls stark aschehattiger
Brennstoff eingesetzt werden sollte. Erfahrungen des Anmelders haben indessen gezeigt,
daß bei den meisten Kohlesorten auf einen solchen Ascheabzug verzichtet werden kann,
da die Asche als. Flugasche aufgrund der heftigen Rauchgasbewegung den Feuerraum zusammen
mit den Rauchgasen verlässt und außerhalb des Kessels aus den Rauchgasen gefiltert
werden kann.