(19)
(11) EP 1 444 140 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.03.2005  Patentblatt  2005/09

(21) Anmeldenummer: 02783039.7

(22) Anmeldetag:  31.10.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 27/04
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2002/012126
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2003/042053 (22.05.2003 Gazette  2003/21)

(54)

FENSTERBRIEFUMSCHLAG

WINDOW ENVELOPE

ENVELOPPE A FENETRE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR

(30) Priorität: 13.11.2001 DE 10155708

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.08.2004  Patentblatt  2004/33

(73) Patentinhaber: Becker, Helga
52078 Aachen-Brand (DE)

(72) Erfinder:
  • BECKER, Hubert
    52078 Aachen (DE)

(74) Vertreter: Paul, Dieter-Alfred, Dipl.-Ing. et al
Paul & Albrecht, Patentanwaltssozietät, Hellersbergstrasse 18
41460 Neuss
41460 Neuss (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-U- 1 791 075
US-A- 1 387 717
US-A- 2 975 956
GB-A- 2 331 044
US-A- 2 842 050
US-A- 3 161 288
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Fensterbriefumschlag mit zwei dessen Vorder- und Rückseite bildenden Flachseiten und mit einem Adreßfenster aus durchsichtigem Material, wobei das Adreßfenster Abstand zu den Rändern des Fensterbriefumschlags hat.

    [0002] Briefumschläge sind in der Regel flache, taschenförmige Gebilde mit zwei Flachseiten rechteckigen oder quadratischen Umrisses, die die Vorder- und Rückseite bilden und an ihren Rändern über eine Falz miteinander verbunden sind. Bei größeren Briefumschlägen für den Transport von dickerem Blattgut - auch Versandtaschen genannt - werden die Ränder über Distanzstreifen verbunden, die auch faltbar sind. An einem der Ränder ist der Fensterbriefumschlag offen. Dort ist eine mit der Vorderseite über eine Falz verbundene Verschlußlasche vorhanden, mit der die Öffnung verschlossen werden kann, indem die Verschlußlasche auf die Rückseite umgelegt und mit dieser verklebt wird.

    [0003] In der Regel bestehen Fensterbriefumschläge aus undurchsichtigem Papiermaterial, Karton oder Kunststoffasermaterial. Sie sind mit einem durchsichtigen Adreßfenster auf der Vorderseite versehen. Das Adreßfenster ist begrenzt auf den Adressenbereich eines Briefs und hat erheblichen Abstand zu den Rändern. Es läßt deshalb nur die Adressierung erkennen, die in das Adressenfeld des Briefes eingetragen ist.

    [0004] Dokument GB-A-2 331 044, das als nächstliegender Stand der Technik liegt, offenbart einen Fensterbriefumschläg mit einem Adreßfenster, das mit einem undurchsichtbaren Material überspannt ist.

    [0005] In der US-A-1,387,717 ist ein Umschlag für die Aufnahme von Registrierungskarten, die Daten von Hotelgästen enthalten, offenbart. Um die Daten, insbesondere die Namen der Gäste auch ohne Entnahme aus dem Umschlag erfassen zu können, ist vorgesehen, daß der Umschlag in den beiden unteren Randbereichen ausgeschnitten ist, so daß die auf dem oberen Rand der Registrierungskarte aufgeschriebenen Daten erkennbar sind. Die Ausschnitte können mit einem transparenten Material abgedeckt sein. Der Ausschnitt hat also eine Funktion ähnlich der eines Adreßfensters bei einem Fensterbriefumschlag der eingangs genannten Art.

    [0006] In der DE-U-1 791 075 ist ein Briefumschlag offenbart, der teilweise oder vollständig transparent ausgebildet ist, um in den Briefumschlag aufgenommene Briefmarken nach außen hin sichtbar zu machen. Soweit die Vorderseite transparent ist, ist auf die transparente Folie ein Adressenzettel aufgeklebt. Es handelt sich also nicht um einen Fensterbriefumschlag, bei dem das Adressenfeld transparent ist, so daß die auf dem eingesteckten Brief geschriebene Adresse von außen sichtbar ist. Vielmehr muß die Adresse auf dem Adressenzettel zusätzlich angegeben werden.

    [0007] In jüngster Zeit sind terroristische Aktivitäten bekanntgeworden, die darin bestehen, daß in anonymen Briefen biologische Schadstoffe in Pulverform versandt werden, beispielsweise Milzbranderreger. Bei Kontakt mit dem Pulver, sei es infolge Undichtigkeiten am Briefumschlag oder beim Öffnen, infizieren sich die mit solchen Briefen befaßten Personen und erkranken häufig lebensbedrohlich. Auch Todesfälle sind schon bekanntgeworden. Bei den bekannten Fensterbriefumschlägen besteht praktisch keine Möglichkeit, zuverlässig zu erkennen, ob ein Brief ein solches Pulver enthält.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fensterbriefumschlag so zu gestalten, daß erkannt werden kann, ob er eine pulverige Substanz enthält.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Material des Adreßfensters bis zu einem der Ränder verlängert ist und sich auf der Rückseite des Fensterbriefumschlags wenigstens teilweise deckungsgleich fortsetzt. Grundgedanke der Erfindung ist es also, das ohnehin vorhandene, durchsichtige Adressenfenster in zumindest einer Richtung so zu verlängern, daß ein Randbereich durchsichtig ist. Auf diese Weise kann auch Pulver erkannt werden, dessen Farbe sich nicht gegenüber den undurchsichtigen Bereichen der Flachseiten des Briefumschlags absetzt. Dabei ist von besonderem Vorteil, daß die Herstellung eines solchen Fensterbriefumschlages keinen zusätzlichen Fertigungsaufwand erzeugt, die Kosten also nicht höher liegen als bei einem normalen Fensterbriefumschlag.

    [0010] Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß wenigstens dort, wo die eine Flachseite durchsichtig und die andere Flachseite undurchsichtig sind, die andere Flachseite innenseitig eine Musterung aufweist. Auf diese Weise wird der Kontrast zwischen Pulver und Flachseite und damit die Erkennbarkeit des Pulvers wesentlich verbessert.

    [0011] Die durchsichtigen Bereiche des Briefumschlags können aus einer transparenten Folie oder einem transparenten Papier bestehen, wobei die Transparenz so beschaffen sein muß, daß ein im Briefumschlag enthaltenes Pulver erkennbar wird.

    [0012] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Es zeigen:
    Figur 1
    die Frontseite eines Fensterbriefumschlags und
    Figur 2
    die Rückseite des Fensterbriefumschlags gemäß Figur 1.


    [0013] Die Figuren zeigen einen Fensterbriefumschlag 1 üblichen Formats mit einer Frontseite 2 und einer Rückseite 3 aus Papier. Die Frontseite 2 weist ein symmetrisch angeordnetes, rechteckiges Feld 4 auf, das aus einer transparenten Folie besteht. Es erstreckt sich vom unteren Rand bis zur Höhe des oberen Randes eines normalerweise vorhandenen Adreßfensters 5 (gestrichelt dargestellt), schließt also das Adressenfenster 5 ein.

    [0014] Aus Figur 2 ist zu ersehen, daß sich das Feld 4 auf der Rückseite 3 als Feld 6 fortsetzt und ebenfalls aus transparentem Material besteht, und zwar in gleicher Ausbildung und Anordnung wie auf der Frontseite 2. Die Felder 4, 6 sind also deckungsgleich, so daß der Fensterbriefumschlag 1 in diesem Bereich durchsichtig ist. Es versteht sich, daß die Möglichkeit gegeben ist, daß das Feld 6 gegenüber dem Feld 4 reduziert ist, so daß das Feld 6 nur teilweise mit dem Feld 4 deckungsgleich ist. Die Felder 4 und 6 können auch in der Breite auf die Breite des Adreßfelds 5 reduziert sein.


    Ansprüche

    1. Fensterbriefumschlag (1) mit zwei dessen Vorder- und Rückseite (2, 3) bildenden Flachseiten, die an ihren Rändern miteinander verbunden sind und von denen eine Flachseite einen ein Adreßfenster (5) umfassenden Ausschnitt aufweist, der mit einem transparenten Material überspannt ist, wobei das Adreßfenster (5) Abstand zu den Rändern des Fensterbriefumschlags (1) hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschnitt und das transparente Material über den Bereich des Adreßfensters (5) hinaus bis zu einem der Ränder verlängert sind und sich auf der Rückseite des Fensterbriefumschlags (1) wenigstens teilweise dekkungsgleich fortsetzen.
     
    2. Briefumschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das transparente Material auf den beiden Flachseiten nur teilweise deckungsgleich ist und daß dort, wo die eine Flachseite transparent und die andere Flachseite undurchsichtig sind, die andere Flachseite innenseitig eine Musterung aufweist.
     


    Claims

    1. A window envelope (1) having two flat sides, forming its front and rear sides (2, 3), which are joined to one another at their edges and of which one comprises a cutout encompassing an address window (5) that is covered by a transparent material, the address window (5) being at a distance from the edges of the window envelope (1),
       wherein the cutout and the transparent material are extended beyond the region of the address window (5) to one of the edges, and continue on the rear side of the window envelope (1) at least partially congruently.
     
    2. The window envelope as defined in Claim 1, wherein the transparent material on the two flat sides is only partially congruent; and where the one flat side is transparent and the other flat side opaque, the other flat side bears a pattern on the inside.
     


    Revendications

    1. Enveloppe à fenêtre (1) avec deux côtés plats, formant son recto et son verso (2, 3), qui sont reliés l'un avec l'autre à leurs bords et dont un côté plat présente une section qui comporte une fenêtre d'adresse (5), laquelle section est recouverte d'un matériau transparent, étant donné que la fenêtre d'adresse (5) est située à une certaine distance des bords de l'enveloppe à fenêtre (1), caractérisée en ce que la section et le matériau transparent sont rallongés au-delà de la zone de la fenêtre d'adresse (5) jusqu'à un des bords et continuent au moins partiellement de manière congruente au verso de l'enveloppe à fenêtre (1).
     
    2. Enveloppe selon la revendication 1, caractérisée en ce que le matériau transparent n'est que partiellement congruent sur les deux côtés plate et que là où l'un des côtés plats est transparent et l'autre côté plat est opaque, l'autre côté plat présente un dessin sur sa face intérieure.
     




    Zeichnung