[0001] Die Erfindung betrifft ein System mit einem Vergleichsmittel, das einen Vergleich
der verbrauchten kumulierten Freimachungsbeträge aller absenderfreigestempelten Postsendungen
eines Kunden mit dem kumulierten Betrag der bezahlten Wertkarten- und Wertvorgaben
ermöglicht.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst zuverlässige Ermittlung
von Postsendungen ohne ordnungsgemäße Freimachung insbesondere dann zu erzielen, wenn
die Sendungen von dem Absender frei gestempelt werden.
[0003] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein System nach dem Patentanspruch 1 gelöst.
[0004] Es ist vorgesehen, dass eine automatisierte Überprüfung, ob die Sendung eine erwartete
Freimachung aufweist, durchgeführt wird, und dass die Durchführung der Überprüfung
der Sendung durch Aufbringen eines Codes auf die Postsendung markiert wird.
[0005] Der Entgeltsicherungscode ist eine Markierung, die Angaben über ein Ergebnis der
jeweils durchgeführten Überprüfung enthält.
[0006] Grundsätzlich können beliebige Entgeltsicherungscodes eingesetzt werden. Es hat sich
jedoch gezeigt, dass ein Einsatz von 2-stelligen Entgeltsicherungscodes geeignet ist,
alle interessierenden Entgeltsicherungsvorfälle zu erfassen und in die weitere Bearbeitung
der Postsendungen, insbesondere ihre Sortierung, zu integrieren.
[0007] Der Einsatz eines derartigen Entgeltsicherungscodes kann sowohl zu einer weiteren
Prozesssteuerung, beispielsweise zu einem gezielten Ausschleusen von Postsendungen
bei Betrugsverdacht oder der Zuführung von zueinander verschiedenen, von dem Entgeltsicherungscode
abhängigen, weiteren Überprüfungsschritten dienen. Außerdem ermöglicht das Aufbringen
eines Entgeltsicherungscodes sicherzustellen, dass eine Postsendung nur einmal dem
Entgeltsicherungsvorgang unterzogen wird und/oder nur ein einziges Mal in einem Sendungserfassungssystem
erfasst wird.
[0008] Hierzu ist es besonders vorteilhaft, dass bei einer Bearbeitung der Postsendung in
einer Bearbeitungsmaschine überprüft wird, ob die Sendung mit einem Entgeltsicherungscode
markiert ist.
[0009] Eine wirksame Erfassung sämtlicher Postsendungen unter Vermeidung von Doppelerfassungen
lässt sich zweckmäßigerweise dadurch erzielen, dass Datenbestandteile der Postsendungen,
die nicht markiert sind, in einer Datenverarbeitungsanlage erfasst werden.
[0010] Ein derartiger Bearbeitungsschritt ist beispielsweise eine Grobsortierung in einem
Eingangs- bzw. Abgangsbriefzentrum.
[0011] Ein anderer Bearbeitungsschritt ist beispielsweise eine Feinsortierung in einem Eingangs-
bzw. Abgangsbriefzentrum.
[0012] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter
Ausführungsbeispiele der Erfindung.
[0013] Die dargestellten Durchführungsformen des Verfahrens und Ausführungsformen der Vorrichtung
ermöglichen eine Erfassung und Nutzung von sendungsbezogenen Daten für die Prozesssteuerung
und die Durchführung der Bearbeitungsschritte in Abhängigkeit von den ermittelten
Daten.
[0014] Alle maschinenlesbaren Postsendungen werden durch das erfindungsgemäße Entgeltsicherungssystem
erfasst. Wenn eine uncodierte Sendung im Maschinenlauf codiert wird, werden die Daten
in dem Entgeltsicherungssystem gespeichert. Wird eine codierte Sendung in die Maschine
eingegeben, erfolgt eine Datenerfassung nur bei erfolgreicher Nachcodierung. Die Erkennung
einer bereits vorhandenen Codierung erfolgt durch Überprüfungsmittel, die bei der
Untersuchung wenigstens einer Oberfläche feststellen, ob die Postsendung einen Code
enthält.
[0015] Ein besonders geeignetes Mittel zur Überprüfung bietet die erweiterte Nutzung der
Automatisierung in den Briefzentren, um so detaillierte Informationen pro automatisch
bearbeiteter Postsendung zu gewinnen. Das Ergebnis ist zum einen die zusätzliche Aussteuerung
von Postsendungen in "Entgeltsicherungs-Fächer". Zum anderen werden Daten aus den
Lese- und Prüfvorgängen in den Maschinen pro automatisch bearbeiteter Sendung für
die Prozesse gesammelt und bereitgestellt.
[0016] Ein besonders wichtiges Merkmal ist die Optimierung der Abläufe in den Briefzentren
und in allen angrenzenden Bereichen.
[0017] Die Erfindung ermöglicht die Erfassung von Angaben bei einer Vielzahl, vorzugsweise
bei allen für die Postsendungen möglichen Entgeltarten.
[0018] Die Überprüfung der Freimachungsarten kann auf verschiedene, an die jeweilige Freimachungsart
angepassten Überprüfungsschritte erfolgen.
[0019] Eine Überprüfung von mit Absenderfreistempelmaschinen AFM erzeugten Freimachungen
erfolgt vorzugsweise wie folgt:
[0020] Zunächst erfolgt eine möglichst automatisierte Identifizierung und Prüfung der Freimachungsart.
[0021] Besonders zweckmäßig ist eine Identifizierung und Prüfung der Freimachungsart in
einer Anschriftenlesemaschine (ALM), oder in einer integrierten Lese- und Videocodiermaschine
(ILVM).
[0022] Sendungen, die bei der Durchführung des Entgeltsicherungsverfahrens von einem zu
erwartenden Verhalten abweichen, erzeugen eine Entgeltsicherungswarnung. Derartige
Sendungen werden gesondert behandelt, insbesondere an einer geeigneten Stelle lokal
aus dem Sendungsverlauf ausgesteuert. Besonders geeignet ist eine Aussteuerung in
den Feinsortiermaschinen.
[0023] Eine Aussteuerung der Sendungen in einer Feinsortiermaschine hat den Vorteil, dass
in der Feinsortiermaschine mehr Fächer für die verschiedene Ausschleusung der Postsendungen
zur Verfügung stehen. Dies gestattet es, die Sendungen mit unterschiedlichen für die
Entgeltsicherung zu berücksichtigenden Vorfällen, beispielsweise etwa 10, selektiert
auszuschleusen.
[0024] Bei der Untersuchung von Postsendungen, die eine mit Absenderfreistempelmaschinen
erzeugte Freimachung enthalten, werden vorzugsweise alle Freimachungsabdrucke erfasst.
[0025] Eine besonders zweckmäßige lokale Prüfung von mit Absenderfreistempelmaschinen freigestempelten
AFM-Sendungen erfolgt mit den Kriterien der Maschinensortierprogramme, insbesondere
nachträglich, gegebenenfalls manuell und anhand einer Positiv/Negativdatei.
[0026] Die Überprüfung von digitalen Freimachungsvermerke aufweisenden Postsendungen ermöglicht
wegen der Vielzahl der in den digitalen Freimachungsvermerken enthaltenen Informationen
eine besonders wirksame Überprüfung der ordnungsgemäßen Freimachung der Sendungen.
[0027] Wegen der bevorzugten Erzeugungsart derartiger digitaler Freimachungen in Personalcomputern
(PC) wird diese Freimachungsart nachfolgend als PC-Frankierung bezeichnet. Die Ausführungen
gelten jedoch auch für andere digitale Freimachungen, die beispielsweise durch geeignete
Großseriendrucker oder durch für das Drucken von digitalen Freimachungsvermerken ausgestattete
Freimachungsmaschinen erfolgen können.
[0028] Ein weiterer Vorteil der Überprüfung der Echtheit von digitalen Freimachungen ist
die Möglichkeit eines automatisierten Identifizierens und Prüfens der Freimachungsart.
[0029] Vor allem erfolgt ein lokales Aussteuern von Sendungen in einer Sortiermaschine,
insbesondere in einer Feinsortiermaschine. Dabei werden Sendungen ausgesteuert, die
im Rahmen der Prüfung eine Entgeltsicherungswarnung erzeugen.
[0030] Die weiteren Verfahrensschritte erfolgen im Wesentlichen entsprechend dem vorangegangenen
Beispiel.
[0031] Für die Entgeltsicherung werden die Sendungsdaten der Kunden, die mit PC-Frankierung
ihre Sendungen freimachen, gesammelt und verdichtet bereitgestellt. Die Datenlieferung
ist in die Anwendung DB-Freimachung, beispielsweise Kundendaten, Positiv- und Negativdatei,
und den Postage-Point zu integrieren. Hier werden die Sendungsdaten den Kundendaten
zugeordnet.
[0032] Die verschiedenen Überprüfungsverfahren sind Ausführungsformen eines Bearbeitungsvorgangs
mit einer Erfassung der einzelnen Sendung, einer anschließenden Codierung der Sendung
in Abhängigkeit von dem Ergebnis eines Entgeltsicherungsverfahrensschritts und gegebenenfalls
der Ausschleusung von Sendungen, bei denen der Verdacht des Verstoßes gegen festgeschriebene
Freimachungsvoraussetzungen besteht.
[0033] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass jede Sendung in dem Entgeltsicherungssystem nur einmal gelesen wird, um Doppelerfassungen
der Sendungsdaten zu vermeiden.
[0034] Unter Berücksichtigung bevorzugter betrieblicher Abläufe wurden folgende Prozesse
für maschinenlesbare und maschinenfähige Postsendungen definiert:
- Wenn eine uncodierte Sendung - Freimachungsarten AFM/PC-F - im Maschinenlauf codiert
wird, werden die Daten für das Entgeltsicherungssystem erfasst.
- Wenn eine codierte Sendung in die Maschine eingegeben wurde, erfolgt keine Erfassung
für das Entgeltsicherungssystem (außer bei erfolgreicher Nachcodieraktion).
- Die Erkennung einer bereits vorhandenen Codierung wird von der Technik sichergestellt.
- Sonderregelungen gelten für Belegungen bei der Linearcodeabtastung.
In der Betriebsart "LAT aus" (Linearcodeabtastung aus) erfolgt keine Codierung. Die
Freimachung wird jedoch gelesen, ausgewertet und das Ergebnis für das Entgeltsicherungssystem
erfasst. Sendungen mit Entgeltsicherungswarnung können in diesem Fall in ein Grobsortierfach
der Anschriftenlesemaschine ALM ausgeschleust werden.
[0035] Nachfolgend wird die Bearbeitung der Postsendungen in Briefzentren dargestellt. Grundsätzlich
eignet sich die dargestellte Bearbeitung der Postsendungen für alle Briefzentren.
[0036] Die erstmalige Bearbeitung einer Sendung in einer Briefsortieranlage, insbesondere
in einer hierin integrierten Anschriftenlesemaschine, führt zur Erfassung in dem Entgeltsicherungssystem.
Die Codierung ist dabei abhängig von der Zielinformation und Maschinenlesbarkeit.
Die Mengen im Rejectfach der ALM werden beispielsweise nicht für Entgeltsicherungsdaten
erfasst. Anschließend erfolgt eine erneute Bearbeitung in der integrierten Lese- und
Videocodiermaschine ILVM, beziehungsweise der Videocodiermaschine VCM. Am Ende der
Bearbeitung in der ILVM/VCM wird die Menge im Rejectfach in dieser Ausführungsform
nicht für das Entgeltsicherungssystem im BZA-Betrieb erfasst.
[0037] Die Sendungen im Rejectfach der ILVM/VCM gehen nach dem letzten Durchlauf in die
Resthandsortierung.
[0038] Sendungen mit einer Entgeltsicherungswarnung, die zurück in den Beförderungslauf
gegeben werden, werden vorzugsweise in der ALM/ILVM auf die FSM-Sortierprogramme sortiert.
Vorzugsweise erfolgt dies dadurch, dass die Anschriftenlesemaschinen und Feinsortiermaschinen,
beziehungsweise die integrierten Lese- und Videocodiermaschinen, in einer besonderen
Betriebsart betrieben werden, die die Sortierung nach den im Code enthaltenen Entgeltsicherungs-Codes
unterdrückt ("ESi aus").
[0039] Es ist gleichfalls zweckmäßig, für die Feinsortiermaschinen (FSM), in denen Fächer
für die Ausschleusung der Sendungen mit Entgeltsicherungsmerkmalen eingerichtet sind,
die Funktion "ESi-aus" vorzusehen.
[0040] Die Bearbeitung von uncodierten Sendungen mit
- Resthandsortierung (RHS)
- E+1 KOOP-Sendungen (LR-Vorsortierung)
- Sendungen für ALM/ILVM (BZE)
über die Anschriftenlesemaschinen, beziehungsweise integrierten Lese- und Videocodiermaschinen,
in den Eingangsbriefzentren führt zur Erfassung in dem Entgeltsicherungssystem des
Eingangsbriefzentrums, sofern sie codiert wird. Die Codierung ist dabei abhängig von
der Zielinformation und Maschinenlesbarkeit.
[0041] Die Entscheidung, ob eine Sendung codiert oder uncodiert ist, trifft ein, in die
Sortieranlage integrierter Pre-Barcode Reader.
[0042] Es ist besonders zweckmäßig, bereits codierte Sendungen nicht erneut in dem Entgeltsicherungssystem
zu erfassen und gleichzeitig sicherzustellen, dass möglichst alle nicht codierten
Sendungen (nachträglich) erfasst werden.
[0043] Es ist zweckmäßig vorzusehen, dass alle Entgeltsicherungswarnungen, die bei der Codierung
im Eingangsbriefzentrum erforderlich werden, mit anderen Codes für die Stellen T1
und T2 verschlüsselt werden als bei der Codierung im Abgangsbriefzentrum. Es ist vorteilhaft,
die Funktion "ESi-aus" auch im Eingangsbriefzentrum für die Sortier- und Codieraggregate
vorzusehen.
[0044] Die Mengen im Rejectfach der Sortieranlage werden nicht für das Entgeltsicherungssystem
erfasst und werden der Resthandsortierung im Eingangsbriefzentrum BZE zugeführt.
[0045] Für eine Sendungsmenge, die im Abgangsbriefzentrum (BZA) ohne Linearcodeabtastung
bearbeitet wurde, damit für das Entgelterfassungssystem im BZA bereits erfasst wurde,
gilt, dass eine betriebliche BZE Bearbeitung nur in der RHS oder über Sortierprogramm
"BZE LAT aus" erfolgen darf, da sonst - verursacht durch den fehlenden Leitcode -
eine erneute Erfassung in ZinS und Codierung im BZE erfolgen würde.
[0046] Die Sendungsmenge aus LAT aus-Programmen BZA muss in entsprechenden gekennzeichneten
Briefbehältern (BfBeh) im BZE ankommen, um sie von den in der Sortieranlage des BZE
erfassten Sendungen unterscheiden zu können. Ein Sortierprogramm "BZE LAT aus" würde
eine Doppelerfassung für ZinS vermeiden, weil hierbei die Erfassung in ZinS ausgeschaltet
wäre.
[0047] Zur Durchführung der jeweiligen Überprüfungsarten eignen sich insbesondere die nachfolgend
dargestellten Überprüfungsschritte.
[0048] Die Sendungen werden einer Einheit der Sortieranlage, beispielsweise einer Codiermaschine,
lesegerecht zugeführt. Mit dem Prebarcodereader wird geprüft, ob die Sendung einen
vollständigen Barcode trägt. Sendungen mit vollständigem Barcode gehen in den normalen
Beförderungslauf und werden nicht in ZinS erfasst. Bei allen anderen Sendungen wird
das Image jeder Sendung am IMM und die angeschlossenen AFM- und 2D Barcode-Leseeinheit
weitergeleitet. Das IMM und die Leseeinheit prüfen das vorgeführte Image. Handelt
es sich um eine Sendung mit AFM-Abdruck, wird die AFM-Kennung und die AFM-Freimachung
gelesen.
[0049] Kann der AFM-Abdruck oder Teile davon nicht gelesen werden, wird automatisch eine
Entgeltsicherungswarnung codiert und die Sendung in der FSM in das Entgeltsicherungsfach
"AFM-Kennung nicht lesbar" oder "AFM-Freimachung nicht lesbar" ausgeschleust. Wurde
der AFM-Abdruck (AFM-Kennung und AFM-Freimachung) gelesen, so wird überprüft, ob die
AFM-Kennung in einer Negativdatei oder in einer Positivdatei erfasst ist und/oder
ob die Sendung unterfrankiert ist.
[0050] Ist die AFM-Kennung in der Negativdatei vorhanden, wird eine Entgeltsicherungswarnung
codiert und die Sendung in der FSM in das Entgeltsicherungsfach "AFM-Negativdatei"
ausgeschleust.
[0051] Ist die AFM-Kennung nicht in der Negativdatei vorhanden, wird sie auf Vorhandensein
in der Positivdatei geprüft. Ist die AFM-Kennung nicht in der Positivdatei enthalten,
wird auf der Sendung eine ESi-Warnung codiert und die Sendung in der FSM in das ESi-Fach
"AFM-Nicht in Positivdatei" ausgeschleust.
[0052] Ist die AFM-Kennung in der Positivdatei vorhanden, wird die Höhe der Frankierung
geprüft. Ist die Sendung unterfrankiert, wird auf der Sendung eine ESi-Warnung codiert
und die Sendung in der FSM in das ESi-Fach "AFM Unterfrankierung" ausgeschleust.
[0053] Ist die AFM-Kennung nicht in der Negativdatei, aber in der Positivdatei und liegt
keine Unterfrankierung vor, wird die Sendung ohne ESi-Warnung codiert und geht in
den normalen Beförderungslauf.
[0054] In einer vorzugsweise lokalen Datenbank werden alle als AFM identifizierten Sendungen
erfasst und die Kennung mit der dazugehörigen Freimachung registriert. Diese Daten
werden für die Auswertung und Erstellung des lokalen Produktionsberichtes bereitgestellt.
[0055] In einem lokalen Entgeltsicherungssystem wird täglich ein Produktionsbericht, um
die Ergebnisse einer Nachbearbeitung der Sendungen ergänzt, beispielsweise einer lokalen
Datenbank, mit folgendem Inhalt erstellt:
1. Zeitachse (Auswertung nach Schichtbeginn/-ende mit einem Zeitfenster von mind.
15 Minuten)
2. FSM (Maschinendaten)
3. Anzahl der Sendungen pro Entgeltsicherungvorfall (maschinell/Nachbearbeitung)
4. Anzahl der Sendungen pro Entgeltsicherungsfach (maschinell/Nachbearbeitung)
5. Esi-Codes
6. Zusätzliche Informationen:
- Nummer des Briefzentrums
- Erstellungsdatum
- Beginn und Ende der Erfassung (Uhrzeit)
[0056] Die Übertragung der lokalen Berichte an einer zentralen Datenbank (ZinS-Zentral)
erfolgt arbeitstäglich nach Verteilschluss und Eingabe der Ergänzungsbuchungen.
[0057] In einer zentralen Entgeltsicherungseinheit, beispielsweise einer zentralen Datenbank,
werden im Wesentlichen entsprechende Daten mehrerer Bearbeitungszentren gespeichert
und je AFM-Kennung ein Produktionsbericht Kunde mit folgendem Inhalt erstellt:
1. Zeitachse, beispielsweise anhand der Bearbeitungszyklen in einem Briefzentrum
2. AFM-Kennung
3. Kundendaten (EKP-Nummer, Name, Adresse) -die Daten werden von der Datenbank Freimachung
zur Verfügung gestellt
4. Freimachungsdaten incl. Nachbearbeitung Anzahl je Entgelthöhe)
5. Gegebenenfalls Entgeltsicherungsvorfälle und Ausschleusungsdaten incl. Nachbearbeitung
6. Anzeige von Sendungsmenge und Produktion incl. Nachbearbeitung
[0058] Die Daten des Produktionsberichts Kunde werden für den Produktions-Konto-Bericht
an die Datenbank Freimachung weitergeleitet.
[0059] Die Datenbank Freimachung verdichtet arbeitstäglich automatisch für jede AFM-Kennung
die eigenen und von ZinS Zentral übermittelten Daten:
■ Verbrauchter kumulierter Freimachungsbetrag
■ Kumulierter Betrag der bezahlten Wertkarten/Wertvorgaben.
[0060] Zu einem festgelegten Termin vergleicht die Datenbank Freimachung die Summe der verstempelten
Beträge und die Summe der bezahlten Wertkarten/Wertvorgaben für jede der im jeweiligen
Berichtszeitraum gelesenen AFM-Kennung. Überschreiten die Vergleichsergebnisse zwischen
gelesenen und bezahlten Beträgen bestimmte, festgelegte Grenzwerte, überspielt die
Datenbank Freimachung die Daten der entsprechenden AFM-Kennung automatisch in eine
"Alarmdatei", die ausgewertet und weiter bearbeitet wird.
[0061] Außerdem wird die Aufnahme der entsprechenden Kundendaten in die Negativdatei veranlaßt,
damit diese täglich aktualisiert über das zentrale Entgeltsicherungssystem an das
lokale Entgeltsicherungssystem geschickt werden kann.
[0062] Postsendungen, die dem Anschein nach eine digitale Freimachung (PC-F) enthalten,
werden dem ACR vorgeführt. Der ACR analysiert die Sendungsvorderseite und versucht
über Mustervergleich eine ihm bekannte Freimachungsart (AFM, PC-F usw.) zu erkennen.
[0063] Wird die Freimachungsart PC-F erkannt, wird die Sendung im Fach 1 oder 2 für die
weitere Bearbeitung in den Codiermaschinen lesegerecht aufgestellt.
[0064] Die Sendungen werden den Codiermaschinen lesegerecht zugeführt. Mit dem Prebarcodereader
wird geprüft, ob die Sendung einen vollständigen Barcode trägt.
[0065] Sendungen mit vollständigem Barcode gehen in den normalen Beförderungslauf und werden
nicht in ZinS erfasst. Bei allen anderen Sendungen wird das Bild(Image) jeder Sendung
an eine zentrale Bilderfassungseinheit IMM und die angeschlossene AFM- und 2D- Barcode-
Leseeinheit weitergeleitet. Das IMM und die Leseeinheit prüfen das vorgeführte Image.
Handelt es sich um eine PC-F Sendung, wird der 2D Barcode gelesen.
[0066] Kann der 2D Barcode nicht gelesen werden, wird automatisch eine Entgeltsicherungswarnung
codiert und die Sendung in der Feinsortiermaschine FSM in das Entgeltsicherungsfach
"PC-F Negativdatei/Barcode nicht lesbar" ausgeschleust.
[0067] Wurde der 2D Barcode gelesen, werden nach der Entschlüsselung des Cryptostrings folgende
Prüfungen durchgeführt:
- prüfen der PC-F Version
- prüfen der Postage-ID
- vergleichen der Lizenznummer mit der Negativdatei
- vergleichen der Hash-Werte
- prüfen des Datums im 2D Barcode
- prüfen der Mindestfreimachung
[0068] Ist die PC-F Version ungültig, wird eine ESi-Warnung codiert und die Sendung in der
FSM in das ESi-Fach "PC-F Version/Datum/Unterfrankierung" ausgeschleust.
[0069] Ist die PC-F Version gültig, wird die Postage-ID geprüft. Ist die Postage-ID ungültig,
wird auf der Sendung eine ESi-Warnung codiert und die Sendung in der FSM in das ESi-Fach
"PC-F Fälschungsverdacht" ausgeschleust.
[0070] Ist die Postage-ID gültig, wird sie automatisch mit der Negativdatei verglichen.
Ist die Postage-ID in der Negativdatei, wird auf der Sendung eine ESi-Warnung codiert
und die Sendung in der FSM in das ESi-Fach "PC-F Negativdatei/Barcode nicht lesbar"
ausgeschleust.
[0071] Ist die Lizenznummer nicht in der Negativdatei, wird der Hash-Wert verglichen. Ist
der Hash-Wert nicht in Ordnung, wird auf der Sendung eine ESi-Warnung codiert und
die Sendung in der FSM in das ESi-Fach "PC-F Fälschungsverdacht" ausgeschleust.
[0072] Ist der Hash-Wert in Ordnung wird das Datum im 2D Barcode überprüft. Weicht das Datum
im 2D Barcode um mehr als einen Tag vom tatsächlichen Datum ab, wird auf der Sendung
eine ESi-Warnung codiert und die Sendung in der FSM in das ESi-Fach "PC-F Version/Datum/Unterfrankierung"
ausgeschleust.
[0073] Ist das Datum im 2D Barcode gültig, wird die Mindestfreimachung geprüft. Ist die
Sendung unterfrankiert, wird auf der Sendung eine ESi-Warnung codiert und die Sendung
in der FSM in das ESi-Fach "PC-F Version/Datum/Unterfrankierung" ausgeschleust.
[0074] Das System erkennt die Höhe der Freimachung aus dem Barcode und vergleicht sie mit
gespeicherten Werten.
[0075] Konnte bei der PC-F Sendung der 2D Barcode gelesen werden, ist die PC-F Version und
die Postage-ID gültig und kein Eintrag in der Negativdatei vorhanden, sind der Hash-Wert
und das Datum gültig und liegt keine Unterfrankierung vor, wird die Sendung ohne ESi-Warnung
codiert und geht in den normalen Beförderungslauf.
[0076] Sendungen, bei denen eine manuelle Lesung und Prüfung mit dem Handscanner bestätigt,
dass die Postage-ID ungültig oder der Hash-Wert-Vergleich nicht korrekt ist, wurden
zu Recht ausgeschleust. Die Sendungen werden zu Beweiszwecken aus dem Beförderungslauf
genommen.
[0077] Sendungen, bei denen die manuelle Lesung und Prüfung mit dem Handscanner bestätigt,
dass die Sendung unterfrankiert ist, werden an den Absender zurückgegeben oder mit
Nachentgelt belegt und dem Empfänger zugestellt.
[0078] Sendungen, bei denen die manuelle Lesung und Prüfung mit dem Handscanner bestätigt,
dass die Postage-ID in der Negativdatei enthalten ist, werden aus dem Beförderungslauf
genommen.
[0079] In einer vorzugsweise lokalen Datenbank werden alle als PC-F identifizierte Sendungen
erfasst und registriert. Die Daten werden für die Auswertung und Erstellung des lokalen
Produktionsberichtes bereitgestellt.
[0080] In einer lokalen Entgeltsicherungseinheit, die insbesondere mit einer lokalen Datenbank
ausgestattet ist, (ZinS-Lokal) wird beispielsweise täglich ein Produktionsbericht,
vom AGB-Prüfer um die Ergebnisse einer Nachbearbeitung der Sendungen ergänzt, mit
folgendem Inhalt automatisch erstellt:
1. Zeitachse (Auswertung nach Schichtbeginn/-ende mit einem Zeitfenster von vorzugsweise
mindestens 15 Minuten)
2. FSM (Maschinendaten)
3. Anzahl der Sendungen pro Esi-Vorfall (maschinell/Nachbearbeitung)
4. Anzahl der Sendungen pro Esi-Fach (maschinell/Nachbearbeitung)
5. Entgeltsicherungscodes
6. Zusätzliche Informationen:
- Nummer des Briefzentrums
- Erstellungsdatum
- Beginn und Ende der Erfassung (Uhrzeit)
Die Übertragung der lokalen Berichte an ZinS-Zentral erfolgt vorzugsweise arbeitstäglich
nach Verteilschluss und Eingabe der Ergänzungsbuchungen.
In einer zentralen Entgeltsicherungseinheit, die vorzugsweise mit einer zentralen
Datenbank zusammenwirkt, werden im Wesentlichen entsprechende Daten mehrerer Bearbeitungszentren
gespeichert und je Lizenznummer ein Produktionsbericht Kunde mit folgendem Inhalt
erstellt:
7. Zeitachse (=BZ-Tag)
8. Lizenznummer
9. Kundendaten (EKP-Nummer, Name, Adresse) -die Daten werden von der Datenbank Freimachung
zur Verfügung gestellt
10. Freimachungsdaten incl. Nachbearbeitung Anzahl je Entgelthöhe)
11. Ggf. Esi-Vorfälle und Ausschleusungsdaten incl. Nachbearbeitung
12. Anzeige von Sendungsmenge und Produktion incl. Nachbearbeitung
[0081] Um in der Datenbank Freimachung einen Produktions-Portobetrag-Bericht erstellen zu
können, werden die berechneten verbrauchten Freimachungsbeträge aus dem Nutzungsprofil
vom Postage-Point an diese übermittelt und dort kumuliert. Die Zeitabstände richten
sich danach, wann der Kunde Kontakt mit dem Postage-Point hatte (spätestens alle 3
Monate).
[0082] Nachdem der zuletzt angeforderte Portobetrag jedes einzelnen Kunden vom Postage Point
an die Datenbank Freimachung übertragen wurde und die Produktionsberichte für jeden
Kunden sortiert nach Lizenznummer vorliegen, wird in der Datenbank Freimachung täglich
aktualisiert - sortiert nach Lizenznummer
- ein Produktions-Portobetrag-Bericht automatisch mit folgendem Inhalt erstellt:
1. Lizenznummer
2. Kumulierter Freimachungsbetrag aller im Produktionsbericht Kunde erfassten Sendungen
(Produktionswert)
3. Berechneter verbrauchter Freimachungsbetrag aus dem Nutzungsprofil
4. Portobetrag aus dem Postage-Point
[0083] Vorzugsweise täglich wird pro Kunde der kumulierte Freimachungsbetrag aller im Produktionsbericht
erfassten Sendungen mit dem Portobetrag aus dem Postage-Point verglichen und die Ergebnisse
gespeichert. Ist der Produktionswert laut Bericht höher als der Portobetrag, überspielt
die Datenbank Freimachung die Kundendaten automatisch in eine "Alarmdatei". Außerdem
wird die Aufnahme der Kundendaten in die Negativdatei veranlasst, damit diese täglich
aktualisiert über das zentrale Entgeltsicherungssystem ZinS Zentral an das lokale
Entgeltsicherungssystem ZinS Lokal geschickt werden kann.
[0084] Für die Bearbeitung der ausgeschleusten Sendungen steht eine lokale Prüfvorrichtung
zur Verfügung. Die lokale Prüfvorrichtung besteht aus einer Datenerfassungseinheit,
einer graphischen Anzeigeeinheit, einer oder mehreren Eingabeeinheiten, einem Scanner
und gegebenenfalls weiteren Hilfsmitteln wie einem Drucker für das Drucken von Etiketten
und eine Briefwaage.
[0085] Die Vorrichtung kann unmittelbar im Bereich der Aufstell- und Sortiermaschinen individuell
eingesetzt werden. Die Datenbeziehungsweise Netzversorgung erfolgt über vorhandene
Schnittstellen (Ampeln) in der Produktion.
[0086] An die Freimachungsarten (zum Beispiel AFM und PC-F) modular angepaßte Bearbeitungsprogramme
unterstützen das Erfassen, Auswerten und Dokumentieren der gelesenen Freimachungsarten.
[0087] Die angeschlossenen Handscanner (Funk/Draht) liefern Informationen zur Beschaffenheit
sowie zum Entschlüsseln des 2D Barcodes mit Unterstützung eines Crypto-Servers.
[0088] Die Briefwaage dient der Überprüfung des Entgelts, ein (geplanter) Labeldrucker ermöglicht
das Erstellen von Aufklebern zur Rückgabe von Sendungen, beziehungsweise das Drucken
von Labeln zum Einziehen von Nachentgelten.
[0089] Die dargestellten Ausführungsbeispiele sind lediglich beispielhaft zu verstehen.
[0090] Das dargestellte Verfahren zum Bearbeiten von Postsendungen und die dargestellte
Vorrichtung können eine Vielzahl von verschiedenen Ausgestaltungen haben, um unterschiedliche
Funktionen zu erfüllen.
[0091] Der Einsatz von Entgeltsicherungscodes ermöglicht in allen Ausführungsformen einen
wirksamen Schutz des Postunternehmens vor Missbräuchen und verbindet diesen Schutz
mit einem umfassenden Datenschutz der Kunden des Postunternehmens und der vollständigen
Wahrung des Postgeheimnisses.
Abkürzungsverzeichnis |
Begriff |
Definition |
2D-Barcode |
Zweidimensionaler Matrixcode, der auf der Sendung abgedruckt wird und der sendungsspezifische
Informationen in maschinenlesbarer Form enthält. |
Absender |
Eigentlicher Vertragspartner der Deutschen Post. Schuldner des Beförderungsentgelts.
Muss nicht mit dem Einlieferer/Produzenten einer Briefsendung identisch sein. |
ACR |
→Advanced Colour Recognizer |
Advanced Colour Recognizer |
Technisches Gerät zur Erkennung von eingespeicherten PWz (und ggf. anderen Freimachungsarten)
anhand eines einfachen Images. |
Absender-Empfänger-Relation |
Wer sendet innerhalb der BRD in welche Leitregion? Wer sendet ins Ausland? |
Absenderfreigestempelt |
Sendungen, die vom Einlieferer mittels einer Freistempelmaschine mit dem Beförderungsentgelt
zum Zwecke der Bezahlung bedruckt werden. |
Absenderfreistempelmaschine |
Technisches Gerät zur Freimachung von Sendungen. Das erforderliche Entgelt wird direkt
auf die Sendung gedruckt. Der Freistempelmaschinennutzer kauft bei der Post ein "Guthaben".
Mit jedem Stempelabdruck verringert sich das Guthaben um den an der Maschine eingestellten
Betrag. |
Absenderstempelung |
Entwertung der PWz mit Stempelabdruck durch den Produzenten vor der Einlieferung (nur
bei den Produkten Infopost und Infobrief) |
AFM-Kennung |
7-stellige alphanumerische Kennung der Absenderfreistempelmaschine eines Postkunden.
Die 1. Stelle ist ein Buchstabe, der den Hersteller der Maschine identifiziert, die
nächsten 6 Ziffern identifizieren den Postkunden. |
AGB-Prüfer |
Mitarbeiter im Briefzentrum. Prüft im Betrieb, ob die zur Beförderung vorliegenden
Sendungen die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Deutschen Post" einhalten. |
ALM |
Anschriftenlesemaschine |
AM |
Aufstell- und Stempelmaschine |
Anschriftenfeld |
Der Bereich auf einem Briefumschlag, der von der Leseeinrichtung der ALM/ILVM erfasst
wird, um die Adresse (Straße, Hausnummer, Postfachnummer, Postleitzahl und Ort) des
Empfängers zu lesen. |
Ausschleusen |
Maschinelles Aussortieren bestimmter Sendungen in ein dafür vorgesehenes Fach |
Barcode |
Strichcode mit dem die Empfängeradresse, sowie die ESi-Warnung codiert wird. |
2D-Barcode |
Erkennungsmerkmal der Freimachungsart PC-Frankierung |
2D-Barcode Reader |
Leseeinrichtung im IMM , die den 2D-Barcode lesen, entschlüsseln und prüfen kann. |
Barfreimachung |
Bezahlung des Entgeltes für eine Einlieferung in bar bei einer Filiale der Deutschen
Post. Die Sendungen erhalten zum Nachweis der Bezahlung einen Freimachungsvermerk. |
Beförderungslauf |
Begriff für sämtliche Bearbeitungsschritte einer Sendung im BZ. |
BMF |
Bundesministerium für Finanzen: Herausgeber der PWz |
Briefsendungen |
Alle Sendungen, die über die Briefzentren bearbeitet werden: Brief-Postkarte-BüchersendungèWarensendung-Infopost/KatalogèInfobrief/KatalogèPostwurfsendung-Blindensendung
(entgeltfrei) |
Briefzusatzleistungen |
Der Absender kann bei einigen Produkten eine oder mehrere Zusatzleistungen gegen Zahlung
eines zusätzlichen Entgelts in Anspruch nehmen. Zusatzleistungen sind: Einschreiben-Einwurfeinschreiben-Eigenhändig-Rückschein-Nachnahme
Diese Zusatzleistungen erfordern eine von der normalen Bearbeitung abweichende Behandlung
der Sendungen. |
BZ |
Briefzentrum |
BZA-Zeitfenster |
Die Zeit, die einem BZ für die Bearbeitung der Sendungen bis zur Abfahrt der Fahrzeuge
(Hauptlauf) zur Verfügung steht. |
BZL |
Briefzusatzleistungen |
CCCS |
Customer Care Center Software; Vertriebsinformationssystem, das vom Geschäftskunden-Service
(Callcenter) in Bielefeld zur Dokumentation der Kundengespräche genutzt wird. |
Handsensor |
Technisches Gerät für die manuelle Echtheitsprüfung von PWz |
Datenbank FREIMACHUNG (DBFM) |
Die Datenbank FREIMACHUNG (DBFM)enthält kundenbezogene Daten aller AFM- und PC-F-Kunden
und ist Grundlage der automatisierten Entgeltsicherung |
Direkt-Marketing-Center (DMC) |
Die Direktmarketing-Center betreuen Kunden mit einem Briefumsatz von bis zu 25.000
DM p.a. Ziel der DM-Center ist es, ein größeres Volumen an Werbepost zu generieren. |
DV-Freimachung |
DV-Programm des Kunden, welches nach Eingabe bestimmter Angaben das für die jeweilige
Sendung zu bezahlende Entgelt ermittelt und auf der Sendung abdruckt. Die einzelnen
Sendungen sind fortlaufend nummeriert. Das Gesamtentgelt einer Einlieferung wird durch
das zuständige regionale Buchhaltungszentrum vom Kundenkonto eingezogen. |
Einlieferer |
Produzent einer Briefsendung. Muss nicht mit dem Absender identisch sein. |
Einlieferungs-BZ |
Briefzentrum, das in dem Bereich liegt, in dem der Postkunde seine Sendungen einliefert. |
Einlieferungsdatum |
Tag, an dem der Kunde eine Sendung, z.B. bei einer Postfiliale, abgibt. |
Einziehungsentgelt |
Gebühr für den Aufwand der Deutschen Post, das fehlende Entgelt zu kassieren. |
EKP-Nr. |
Einheitliche Kunden- und Produktnummer. |
Empfänger |
Adressat einer Sendung. Nicht Vertragspartner der Deutschen Post. |
Entgelt |
Der Betrag, der der Deutschen Post für die Beförderungsleistung einer Sendung bezahlt
werden muss; Freimachungsarten |
Erfassungstag |
Tag, an dem eine Briefsendung die Sortiermaschine durchläuft. |
Ermittlungsstelle |
Organisationseinheit der Deutschen Post; zuständig für die Vorermittlungen in Tatbeständen
zum Schaden der Post durch interne (Mitarbeiter) und externe Personen. In Strafsachen
die Schnittstelle der Post zur Staatsanwaltschaft. |
ESi |
Entgeltsicherung Alle Maßnahmen, die dazu beitragen, dass die Deutsche Post das für
erbrachte Leistungen zustehende Entgelt erhält. |
ESi-Fach |
Für das Ausschleusen von Sendungen der Entgeltsicherung zur Verfügung stehendes Fach
an der FSM. |
Filialbezirksleitung |
Organisationseinheit der Deutschen Post, Bindeglied zwischen Freistempelmaschinenhersteller,
Freistempelmaschinenbesitzer und Geschäftskunden-Service BRIEF KOMMUNIKATION |
Fluoreszenz |
Bestandteil von Postwertzeichen; chemischer Stoff, der durch Bestrahlung mit UV-Licht
sichtbar wird und in den Stempelmaschinen zum Erkennen von PWz und Ausrichten der
Sendungen benötigt wird. |
Freimachung |
Postalischer Begriff für die Bezahlung des Beförderungsentgelts für eine Briefsendung. |
Freimachungsarten |
Möglichkeiten zur Bezahlung des Entgelts für Briefsendungen. Man unterscheidet: Postwertzeichen-Absenderfreistempelung-Barfreimachung-DV-Freimachung-Frankierservice-PC-Frankierung |
Freimachungsvermerk |
Kennzeichnung auf einer Sendung, dass das Entgelt für die gesamte Einlieferung in
bar bei einer Annahmestelle der Deutschen Post bezahlt wurde. Der Freimachungsvermerk
enthält den Namen der Annahmestelle. Das Sendungsentgelt ist nicht angegeben. |
Freistempelabdruck |
Durch eine Freistempelmaschine auf der Sendung aufgebrachter Abdruck zum Nachweis
der Bezahlung. Der Freistempelabdruck besteht aus:
Entgeltstempel mit Angabe der AFM-Kennung, dem Sendungsentgelt, Schriftzug "Deutsche
Post AG" oder "Deutsche Bundespost" und dem Posthorn, Tagesstempel mit Angabe des
Datums und der vereinbarten Einlieferungsstelle (Postleitzahl und Ort), Werbeeinsatz
des Absenders. Infopost oder Infobrief enthalten den Zusatz "Entgelt bezahlt" im Freistempelabdruck
oder die Produktangabe.
Zurzeit wird der Abdruck in roter Farbe angebracht. Zur besseren maschinellen Lesung
wird in Zukunft eine kontrastreichere blaue Farbe benutzt werden. |
Freistempelmaschine |
Absenderfreistempelmaschine |
FreistIL |
Freistempler-InfoLine, Datenbankanalysewerkzeug der Entgeltsicherung im Unternehmensbereich
Brief der Deutschen Post. Es nutzt die im Bereich der Absenderfreistempelung erhobenen
Daten anderer Geschäftsbereiche und organisiert und verdichtet diese unter dem Aspekt
der Entgeltsicherung. |
FSM |
Feinsortiermaschine |
GBf |
Großbriefe |
GKS |
Geschäftskunden-Service BRIEF KOMMUNIKATION, Bielefeld Zuständig für sämtliche Vertragsangelegenheiten
bei Absenderfreistempelmaschinen. Pflegt die Stammdaten der Datenbank "Freimachung". |
Hand-Scanner |
Technisches Gerät zum Lesen eines 2D-Barcodes. Wird bei Ausfall des Barcode-Readers
oder zu Prüfzwecken bei der PC-Frankierung eingesetzt. |
Hash-Wert |
Funktion zum Verschlüsseln von Daten, die im Internet übertragen werden. |
(Speicher-)Historie |
Die gespeicherten Versionen von Dateien werden mit ihrem jeweiligen Speicherdatum
gesondert und nachvollziehbar archiviert. |
ILVM |
Integrierte Lese- und Videocodiermaschine |
IMM |
Image Management Module |
Laufzeit |
Zeitdauer für die Beförderung einer Sendung vom Einliefern durch den Kunden bis zum
Ausliefern an den Empfänger. Die Post hat für ihre Produkte bestimmte Beförderungszeiten
als Qualitätsziel fixiert. |
Laufzeitverzögerung |
Verlängerung der Laufzeit durch bestimmte Ereignisse. |
LAT |
Linearcodeabtastung |
Lokales System |
hier: lokaler ZinS-Rechner in jedem BZ. |
Marketingplan |
Im Marketingplan werden für jedes Produkt der Deutschen Post Zielvorgaben zu Absatz
und Umsatz angegeben. |
Masterfunktion |
Zentraler Zugriff auf lokale ZinS-Rechner. |
Mindestfreimachungswert |
Entspricht dem Entgelt der "billigsten" Sendung. Zurzeit ist dies Infopost Standard
National = 0,47 DM. |
Nachentgelt |
Bei Unterfrankierung: Nachentgelt = Einziehungsentgeld + Differenz zur korrekten Freimachung.
Unzureichend freigemachte Sendungen werden grundsätzlich im BZA ausgesondert und an
den Absender zurückgegeben. Ist kein Absender vorhanden, werden die Sendungen mit
Nachentgelt zugestellt. |
Negativdatei |
Enthält in Verdachtsfällen bestimmte ggf. auch zugelassene AFM-Kennungen und Kundendaten
der PC-Frankierung. Die Datei wird zentral erstellt und gepflegt. |
PC-F Kundensystem |
Das PC-F Kundensystem umfasst die Hard- und Software, die vom Kunden für die PC-Frankierung
eingesetzt wird. |
PC-F |
PC-Frankierung |
PC-Frankierung |
Neue Form der Frankierung bei der Deutschen Post, mit der Kunden unter Benutzung eines
herkömmlichen PC mit Drucker und zusätzlicher Soft- und ggf. Hardware sowie eines
Internetzugangs "digitale Frankiervermerke" auf Inlandsbriefe usw. drucken können. |
PLZ-Cluster |
Einzelne PLZ sollen im Rahmen des Projektes ZinS zu PLZ-Clustern verdichtet werden,
um so den Datenbestand zu reduzieren und überschaubarer zu machen. |
Portobetrag |
Betrag, der elektronisch in eine "Börse" im PC-F Kundensystem geladen wird und zur
Herstellung von Frankiervermerken verwendet wird. |
Positivdatei |
Die Datei enthält alle zugelassenen AFM-Kennungen mit entsprechender Postleitzahl
laut Tagesstempel. Sie wird täglich von der Datenbank FREIMACHUNG (DBFM) zentral bereitgestellt
und durch den Geschäftskunden-Service BRIEF KOMMUNIKATION in Bielefeld aktualisiert. |
Postage-Point |
Die DP stellt einen Postage-Point im Internet zur Verfügung, über den Portobeträge
geladen werden können. |
Postunterdrückung |
Unberechtigte Herausnahme von Sendungen aus dem Betriebslauf; Straftatbestand. |
Pre-Barcode-Reader |
Bestandteil der Briefsortieranlage, der alle Sendungen auf vorhandene Codes abtastet.
Dadurch werden Doppelcodierungen vermieden bzw. durch Ausschleusen der Sendung in
ein gesondertes Fach Nachcodierungen ermöglicht. |
PWz |
Postwertzeichen; Freimachungsart. |
RHS |
Resthandsortierung |
Schlüsseldaten (PC-F) |
Die Schlüsseldaten bestehen aus einer Zufallszahl und der Vorgabe-ID. Die Vorgabe-ID
enthält Informationen zur Identität des Kunden, zur Vorgabe selbst und zur Gültigkeit
der mit dieser Vorgabe hergestellten Freimachungsvermerke. Die Schlüsseldaten werden
im Postage-Point bereitgestellt. |
Scoring-Modell |
Modelle, die bei signifikanten Änderungen automatisch Aktionen auslösen; Beispiel:
verändert sich das Nutzungsverhalten eines Kunden, soll der zuständige Vertriebsmitarbeiter
informiert werden. |
SF |
Superfluoreszenz |
SFS |
Superfluoreszenzsensor |
Sendungen ohne Code |
Sendungen, die keine Adress- und ESi-Codierung haben. |
S/KBf |
Standard-/Kompaktbrief |
SoC |
Sendungen ohne Code |
Superfluoreszenz |
Stoff, der mittels Superfluoreszenzsensor oder Handsensor Echtheitsprüfung bei PWz
ermöglicht |
Superfluoreszenzsensor |
Technisches Gerät in der Aufstellmaschine, das die PWz auf Echtheit überprüft. |
Umsatz |
Betriebswirtschaftliche Kennzahl: Umsatz = Menge * Stückpreis; hier:
1. Wert der beförderten Sendungen (Summe der Einzelentgelte aller eingelieferten Sendungen
eines Kunden).
2. Vom Kunden bei der Post gekauftes Guthaben (z.B. gekaufte Wertkarten für eine bestimmte
Freistempelmaschine). |
Umsatzanalyse |
Für einzelne Kunden werden folgende Summen (Umsätze) verglichen:
"Wert der eingelieferten Sendungen" (Summe der Freimachungswerte) und vom Kunden vereinnahmte
Entgelte" (z.B. gekaufte Wertvorgaben für Freistempelmaschinen). |
Unterfrankierung |
Unterschreitung des nach den AGB für eine Sendung vorgesehenen Entgelts.
Beispiel:
Vorgesehenes Entgelt für einen Standardbrief ist 1,10 DM. Die Sendung ist aber nur
mit 0,80 DM freigestempelt. |
VCM |
Videocodiermaschine |
Verifizierung |
Durch Überprüfen die Richtigkeit bestätigen. Die vom System automatisch ausgeschleusten
Sendungen werden vom AGB-Prüfer auf Richtigkeit der Ausschleusung manuell überprüft. |
Vorgabe-ID |
Im PostagePoint gebildete Nummer, die Informationen zur Identität des Kunden, zur
Vorgabe und zur Gültigkeit der mit dieser Vorgabe hergestellten Frankiervermerke beinhaltet. |
Zentraler Vertriebssteuerer |
Mitarbeiter der Abteilung Zentrale Vertriebssteuerung (Abt. 142) in der Zentrale. |
ZinS |
Zusatzinformationen über Sendungen |
1. System mit einem Vergleichsmittel, das einen Vergleich der verbrauchten kumulierten
Freimachungsbeträge aller absenderfreigestempelten Postsendungen eines Kunden mit
dem kumulierten Betrag der bezahlten Wertkarten- und Wertvorgaben ermöglicht,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Datenbank FREIMACHUNG automatisch pro Kunden (pro AFM-Kennung) in vorgebbaren
Zeitintervallen, beispielsweise arbeitstäglich, die eigenen und von einer zentralen
Entgeltsicherungseinheit übermittelten Daten, insbesondere
• verbrauchten kumulierten Freimachungsbetrag (Umsatz aller Freimachungsbeträge auf
maschinell bearbeiteten Postsendungen des Kunden) und den
• kumulierten Betrag aller bezahlten Wertkarten/Wertvorgaben
zusammenfasst.
2. System nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Produktions-Konto-Bericht die Summe der Beträge der erzeugten Freimachungen
und die Summe der bezahlten Wertvorgaben/Wertkarten für jede in einem bestimmten Berichtszeitraum
gelesene AFM-Kennung abgleicht und den Differenzbetrag ermittelt.
3. System nach einem oder beiden der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Überschreitung eines zu definierenden Grenzwertes des Differenzbetrages
die Daten der entsprechenden AFM-Kennung automatisch in eine "Alarmdatei" überspielt
werden und/oder dass eine automatische Warnmeldung abgegeben wird und eine Auswertung,
Weiterverarbeitung, Speicherung der Vergleichsergebnisse je AFM-Kennung sowie eine
Aufnahme der AFM-Kennung in die Negativdatei erfolgt.
4. System nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es einen kundenbezogenen Abgleich des Umsatzes aller erfassten PC-frankierten Postsendungen
mit dem Portobetrag aus dem Postage-Point beinhaltet.
5. System nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenbank FREIMACHUNG automatisch pro Kunden (pro Lizenznummer) in einem vorgebbaren
Zeitintervall, beispielsweise arbeitstäglich, die eigenen und von der zentralen Entgeltsicherungseinheit
übermittelten Daten, insbesondere
• kumulierten Freimachungsbetrag (Umsatz aller Freimachungsbeträge auf maschinell
bearbeiteten Postsendungen des Kunden) und den
• Portobetrag aus dem Postage-Point
zusammenfasst.
6. System nach einem oder beiden der Ansprüche 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass es in einem Produktions-Portobetrag-Bericht den kumulierten Freimachungsbetrag aller
erfassten Postsendungen (Produktionswert) und den Portobetrag aus dem Postage-Point
täglich abgleicht und den Differenzbetrag ermittelt.
7. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass es ein Mittel enthält, das überprüft, ob der Produktionswert den Portobetrag übersteigt,
und dass für den Fall, dass der Produktionswert den Portobetrag übersteigt, automatisch
eine Warnmeldung erfolgt und eine Auswertung, Weiterbearbeitung, Speicherung der Vergleichsergebnisse
je Lizenznummer sowie die Aufnahme der Kundendaten in die Negativdatei erfolgt, so
dass diese in einem vorgebbaren Zeitintervall aktualisiert von der zentralen Entgeltsicherungseinheit
an die lokale Entgeltsicherungseinheit übermittelt werden kann.