[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abscheiden von Metallen
und/oder Metalllegierungen aus metallorganischen Elektrolyten, insbesondere aus metallorganischen
Komplexsalzen in organischen Lösemitteln, auf Produkten, mit zumindest einem Beschichtungsabschnitt
zum Beschichten der Produkte, zumindest einem weiteren Bearbeitungsabschnitt und zumindest
einer Schleusenkammer zum Ein- und Ausschleusen der Produkte in die und aus der Vorrichtung
im Wesentlichen ohne Eindringen von Sauerstoff und/oder Feuchtigkeit.
[0002] Eine galvanische Abscheidung von Aluminium, Magnesium und deren Legierungen ist wegen
der sehr niedrigen Potentiallage dieser Elemente nicht, wie in der klassischen Galvanotechnik
üblich, aus wässrigen Systemen möglich. Obgleich es in den vergangenen Jahrzehnten
zahlreiche Ansätze gegeben hat, Aluminium, Magnesium und deren Legierungen aus nichtwässrigen
Systemen abzuscheiden, konnte sich nur die Abscheidung aus aluminium- bzw. magnesiumalkylhaltigen
Komplexen im technischen Maßstab durchsetzen. Hierbei haben sich Elektrolytvarianten
bei einer entsprechend geeigneten Prozessführung und Analytik für unterschiedlichste
Anwendungen mit mehr oder weniger Erfolg einsetzen lassen. In einigen Fällen ist eine
großtechnische industrielle Anwendung hierbei möglich geworden.
[0003] Die bei der Herstellung der einzelnen Elektrolytvarianten eingesetzten Metallalkyle
reagieren bekanntlich sehr heftig mit Sauerstoff und Wasser unter Bildung von Reaktionsprodukten,
wie beispielsweise Alkoxyverbindungen oder Aluminoxanen. Diese Reaktionsprodukte sind
nicht mehr in der Lage, weitere Komplexe mit den in Elektrolytformeln eingesetzten
Alkalimetallen oder Alkalimetallhalogeniden zu bilden. Sie bleiben als lösliche Verunreinigungen
im Elektrolyt zurück und setzen dabei die elektrische Leitfähigkeit von diesem herab.
Ebenfalls wird die maximal anwendbare Stromdichte bei steigender Konzentration dieser
Reaktionsprodukte herabgesetzt, wodurch das Beschichtungsverfahren seine Wirtschaftlichkeit
und ggf. seine gute Qualität verliert.
[0004] Die vorstehend genannte Problematik wurde bereits in einer Studie an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule
in Nürnberg im Jahre 1987 untersucht, mit dem Ergebnis, dass der Eintritt von Sauerstoff
und/oder Feuchtigkeit in eine Beschichtungsanlage, in der sich metallorganische Elektrolyte
auf Alkylbasis befinden, weitgehend vermieden werden sollte, um eine lange Lebensdauer
der eingesetzten Elektrolyte und eine optimale Schichtqualität sicherzustellen. Unabhängig
von den durch den Eintritt von Sauerstoff und Wasser in eine Beschichtungsanlage hervorgerufenen
chemischen oder elektrochemischen Nachteilen ist die Vermeidung eines Eintritts von
Sauerstoff und/oder Feuchtigkeit in eine Beschichtungsanlage auch hinsichtlich eines
sicheren Betriebs einer solchen Anlage ausgesprochen wichtig, vorallem in Bezug auf
die Verfahrenssicherheit, Sicherheit bei der Produktion und in Bezug auf die Umwelt.
[0005] Im Stand der Technik sind verschiedene Beschichtungsanlagen bekannt, die teilweise
auch Ansätze zum Vermeiden eines Eindringens von Sauerstoff und/oder Feuchtigkeit
in Teile der Beschichtungsanlage enthalten. Eine solche Anlage, bei der eine elektrolytische
Beschichtung von metallischen oder nichtmetallischen Endlosprodukten mit Metallen
oder Legierungen im Durchlaufverfahren aus aprotischen wasser- und sauerstofffreien
Elektrolyten vorgesehen ist, ist in der DE 197 16 493 C2 beschrieben. Zu diesem Zweck
sind Spül- und Trocknungsvorgänge angeschlossen, die die Reste von wässrigen Lösungen
entfernen sollen. Außerdem ist ein Austritt des beschichteten Endlosproduktes aus
der Anlage über ein Schleusensystem vorgesehen. Die Schleusenkammer weist eine mittlere
Kammer mit einer Sperrflüssigkeit auf, die eine Sperre für die in einer äußeren Kammer
enthaltene Luft darstellt. Eine dritte Kammer enthält ein Inertgas. Außerdem sind
Regenerierungskreisläufe vorgesehen, in denen alle verwendeten Flüssigkeiten im Umlaufverfahren
aufbereitet, gereinigt und rückgeführt werden.
[0006] Aus der DE 30 23 827 C2 ist eine nach außen abgeschlossene Rohrzelle bekannt, durch
die das zu behandelnde kathodisch kontaktierte Gut in Achsrichtung, insbesondere kontinuierlich,
entlang von Anoden bewegt werden kann. Um sowohl das ungewollte Austreten des Elektrolyt
aus der Rohrzelle als auch das Eindringen von Luftatmosphäre in diese zu verhindern,
kann die Rohrzelle mit einem Schutzgas beaufschlagt werden. Gemäß dieser Druckschrift
ist ebenfalls eine Schleusenanordnung aus mehreren Kammern vorgesehen, in die zum
gegenseitigen Abdichten der einzelnen Kammern als Dichtmedium Inertgas und/oder eine
Inertflüssigkeit eingeleitet werden kann.
[0007] Gemäß der DE 199 32 524 C1 werden zum Zwecke einer elektrochemischen Behandlung,
insbesondere zum elektrochemischen Beschichten von leitenden oder leitend gemachten
Teilen, diese Teile in einen mit Elektrolytlösung gefüllten Behälter bzw. in einen
rotierenden Korb eingebracht, der während der Behandlung dauernd rotiert wird und
damit die Teile umschichtet. Der Behälter ist gasdicht abgeschlossen. Die Behandlung
der Teile im Korb erfolgt ohne jegliches Umladen. Es werden lediglich die jeweiligen
Flüssigkeiten oder Lösungen in den Behälter hinein- und aus diesem wieder herausgepumpt.
Zum Trocknen wird der Behälter jeweils zentrifugiert und die Reste der Elektrolytlösung
dabei durch Antreiben des Korbes abgeschleudert. Diese Anlage ist aufgrund ihres Aufbaus
nicht für einen Abscheider aus metallorganischen Elektrolyten geeignet.
[0008] Auch aus der DE 41 18 416 A1 ist eine Vorrichtung zum Beschichten von vorzugsweise
relativ dünn dimensionierten Teilen bekannt, bei dem eine Beschichtung durch Einbringen
der Teile in nebeneinander angeordnete Behälter erfolgt. Die Behälter bzw. Bäder befinden
sich dabei in einer Inertgasatmosphäre. Außerdem sind ein Spülbad, ein Ätzbad und
ein Abscheidebad vorgesehen. Beim Anordnen der verschiedenen Bäder in einem gemeinsamen
Behälter sind als Trennwände ausgebildete Schleusen vorgesehen, die von den zu behandelnden
Teilen durchdrungen werden können. Hierzu ist in einem Durchdringungsbereich durch
ein Paar dichtend gegeneinanderlaufender, um eine Achse rotierender Walzen aus elastischem
Material, die gegenüber den angrenzenden Wandungen des Behälters dichtend gleiten,
die durchdringbare Trennwand ausgebildet.
[0009] Aus diesen vorstehend genannten Druckschriften gehen nur Vorrichtungen hervor, die
in Teilbereichen der jeweiligen Vorrichtungen ein Eindringen von Sauerstoff oder Feuchtigkeit
in die Vorrichtung zu vermeiden versuchen. Hierzu sind lediglich Teile der Vorrichtungen
mit z. B. Spülund Trocknungseinrichtungen bzw. einer dreiteiligen Schleusenkammer,
versehen.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen aus metallorganischen
Elektrolyten zu schaffen, bei denen keine sicherheitstechnischen Probleme mehr auftreten,
eine Lösemittelemission aus der Vorrichtung heraus und insbesondere eine Reaktion
von eingesetzten Elektrolytsystemen mit Sauerstoff und Feuchtigkeit aus der Umgebungsatmosphäre
der Vorrichtung im Wesentlichen vollständig vermieden werden können.
[0011] Die Aufgabe wird für eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass zumindest eine Siphonspüleinrichtung mit einer Trenneinrichtung zum gasbezogenen
Abgrenzen der anderen Abschnitte der Vorrichtung von oder Abdichten dieser anderen
Abschnitte gegenüber dem Beschichtungsabschnitt und zumindest ein im Wesentlichen
den Beschichtungsabschnitt, die zumindest eine Siphonspüleinrichtung, den zumindest
einen weiteren Bearbeitungsabschnitt im Wesentlichen dicht umschließendes mit einem
Inertgas flutbares Haubenteil vorgesehen sind. Für ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 17 wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein im Wesentlichen lösemittelverlustfreies
Einschleusen der Produkte durch zumindest eine Schleusenkammer in eine Vorrichtung
zum Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen vorgesehen ist, die Produkte
an zumindest einen Beschichtungsabschnitt im Wesentlichen unter Gasabschluss übergeben
werden, die Produkte im zumindest einen Beschichtungsabschnitt beschichtet werden,
die beschichteten Produkte von dem Beschichtungsabschnitt über zumindest eine Siphonspüleinrichtung
an zumindest einen Ausfuhrabschnitt im Wesentlichen unter Gasabschluss übergeben werden,
und die fertigen Produkte über zumindest eine weitere Schleusenkammer ausgeschleust
werden, wobei über allen Abschnitten der Vorrichtung eine Inertgasatmosphärenglocke
vorgehalten wird. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0012] Dadurch werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abscheiden von Metallen und/oder
Metalllegierungen geschaffen, mit denen es möglich ist, eine Verschleppung von Sauerstoff
und Wasser bzw. Feuchtigkeit sowie anderen Verunreinigungen in den Beschichtungselektrolyt
soweit wie möglich zu reduzieren. Hierdurch kann eine lange Lebensdauer der Beschichtungselektrolyte
sichergestellt werden. Die Bildung von unerwünschten Reaktionsprodukten wird ebenso
wie Lösemittelemissionen im Wesentlichen vollständig verhindert bzw. zumindest stark
eingedämmt. Gerade durch das Vorsehen von Siphonspüleinrichtungen mit einer Trenneinrichtung
zum Abgrenzen der Gasatmosphären in einzelnen Abschnitten der Vorrichtung und zum
Abdichten dieser einzelnen Abschnitte gegeneinander wird eine Diffusionssperre für
Sauerstoff und Feuchtigkeit zwischen diesen einzelnen Abschnitten der Vorrichtung
geschaffen. Die Gasatmosphäre in dem im Wesentlichen dicht geschlossenen Haubenteil,
der die einzelnen Abschnitte der Vorrichtung umschließt, kann in jedem Abschnitt der
Vorrichtung optimal eingestellt werden. Hierdurch ist es auch möglich, eine Migration
von Lösemittel über die Gasatmosphäre in den Elektrolytbereich zu unterbinden. Da
es häufiger vorkommt, dass der Beschichtungselektrolyt chemisch unverträglich mit
Reinigungsflüssigkeiten oder anderen Lösemitteln ist, erweist sich diese Trennung
der Gasatmosphären der einzelnen Abschnitte der Vorrichtung als besonders vorteilhaft.
Hierdurch ist ein sicherer Betrieb der Anlage möglich. Durch das Vorsehen eines im
Wesentlichen dicht umschließenden Haubenteils ist zum einen eine Kapselung der gesamten
Atmosphäre innerhalb der Vorrichtung und damit eine Trennung gegenüber der Außenatmosphäre,
die die Vorrichtung umgibt, möglich. Hierdurch können verdunstende Lösemittel vor
dem Austritt aus der Vorrichtung aufgefangen und in die entsprechenden Anlagenteile
zurückgeführt werden. Eine Verunreinigung der Umgebungsluft der Vorrichtung kann damit
im Wesentlichen ausgeschlossen werden. Außerdem ist es dadurch möglich, innerhalb
des Haubenteils einen konstanten und zugleich anderen Druck aufrechtzuerhalten als
dem Druck in der Umgebungsatmosphäre entspräche. Vorzugsweise wird zumindest in einem
Teil der einzelnen Abschnitte des Haubenteils ein geringer Überdruck gegenüber der
Atmosphäre, die die Vorrichtung umgibt, aufrecht erhalten und dieser überwacht. Bevorzugt
ist zumindest eine Druckhalteeinrichtung zum Aufrechterhalten eines konstanten Drucks
im Haubenteil und/oder eines solchen geringen Überdrucks im Haubenteil gegenüber der
Außen- und/oder Umgebungsatmosphäre vorgesehen. Ein unfreiwilliges Eindringen von
Außenatmosphäre in die Vorrichtung und somit eine Verunreinigung der Gasatmosphäre
innerhalb der Vorrichtung kann somit im Wesentlichen vermieden werden.
[0013] Um im Haubenteil, insbesondere in einzelnen Haubenabschnitten, einen im Wesentlichen
konstanten Druck aufrechterhalten zu können, also insbesondere einen leichten Überdruck
gegenüber der Außenatmosphäre der Vorrichtung, ist vorzugsweise zumindest eine Gaspuffereinrichtung
vorgesehen und mit diesem/diesen, insbesondere im ersten und/oder letzten Abschnitt
verbindbar oder verbunden. Derartige Gaspuffereinrichtungen sind somit bevorzugt am
Eingang und Ausgang der Vorrichtung vorgesehen, da dort Druckschwankungen aufgrund
des Einschleusens und Ausschleusens der Produkte auftreten können. Die Gaspuffereinrichtungen
werden gefüllt, sobald ein außerhalb einer voreinstellbaren Toleranz liegender Überdruck
im Haubenabschnitt auftritt, und entleert, wenn ein außerhalb einer einstellbaren
Toleranz liegender Unterdruck im Haubenabschnitt auftritt, z. B. wenn Gasatmosphäre
aus dem jeweiligen Haubenabschnitt entnommen wird, wie beispielsweise zum Fluten einer
Schleusenkammer mit Inertgas.
[0014] Vorzugsweise ist zumindest eine Sauerstoffüberwachungseinrichtung in der zumindest
einen Schleusenkammer und/oder den Abschnitten des Haubenteils vorgesehen. Bevorzugt
ist ebenfalls zumindest eine Einrichtung zum Überwachen der Lösemittelkonzentration
in der oder den Schleusenkammern vorgesehen. Hierdurch ist es möglich, ständig den
Sauerstoff- und/oder Lösemittelgehalt der Gasatmosphäre in den einzelnen Abschnitten
der Vorrichtung zu überwachen. Da die Schleusenkammer(n) zum Abhalten eines Luft-
bzw. Sauerstoffeintrags in die Vorrichtung dienen, wird nach dem Einschleusen von
Produkten, dem Abführen der dabei mit dem Produkt eingeführten Luft und dem Spülen
der Kammer mit z. B. Inertgas der Sauerstoffgehalt der Schleusenkammeratmosphäre regelmäßig
überwacht. Wird die Schleusenkammer zum Haubenteil hin geöffnet, sollte der Sauerstoffgehalt
innerhalb der Kammer möglichst Null sein, so dass ein Eindringen von Sauerstoff in
den Haubenteil sowie die übrigen Teile der Vorrichtung vermieden werden kann. Der
Austrag von Lösemittel aus der Vorrichtung soll ebenfalls möglichst auf Null reduziert
werden. Um den Lösemittelgehalt in den Schleusenkammern, die eine Verbindung der Vorrichtung
zur Außenatmosphäre darstellen, überwachen zu können, sind dort ebenfalls Einrichtungen
zur Überwachung der Lösemittelkonzentration vorgesehen. Sofern der Sauerstoff- und/oder
Lösemittelgehalt einen vorbestimmbaren und/oder einstellbaren oder eingestellten Schwellwert
übersteigt, kann eine Anpassung der Pumpzeiten für den Ein- und Austrag von Gas in
die/aus der Schleusenkammer und/oder eine zusätzliche Spülphase mit einem Inertgas
während Pumpzyklen zum Reduzieren des Sauerstoffgehalts in der zumindest einen Schleusenkammer
ausgelöst werden. Es wird dann beispielsweise ein längerer Pumpzyklus zum Auspumpen
der verunreinigten Gasatmosphäre vorgesehen. Auch die Inertgasatmosphärenglocke der
Vorrichtung kann hinsichtlich ihres Sauerstoffgehalts überwacht werden, wobei der
Sauerstoffgehalt möglichst Null sein sollte. Durch diese Maßnahmen kann optimal sichergestellt
werden, dass die Inertgasatmosphärenglocke der Vorrichtung kaum oder gar nicht mit
Sauerstoff verunreinigt wird, wobei optimale Beschichtungsergebnisse und eine sehr
hohe Sicherheit während der Behandlung der Produkte erzielt werden können.
[0015] Bevorzugt ist zumindest ein Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt zum Reinigen
und/oder Vorbehandeln der Oberfläche der Produkte und/oder zumindest ein Ausfuhrabschnitt
zum Ausschleusen der Produkte aus der Vorrichtung vorgesehen. Vorzugsweise weist der
zumindest eine Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt ein oder mehrere verschließbare
Behandlungsbecken mit einer Reinigungsflüssigkeit zum Reinigen der zu beschichtenden
Produkte und/oder einer Aktivierungsflüssigkeit zum Aktivieren von deren Oberfläche
bzw. zum Erzeugen einer Haftvermittlerschicht auf. In einem solchen Reinigungsund/oder
Aktivierungsabschnitt ist vorteilhaft eine Reinigung der Rohprodukte möglich, wobei
eine oxidfreie und blanke Oberfläche auf den Produkten erzeugt werden kann. Hierdurch
kann eine optimale Haftfestigkeit für die nachfolgende Beschichtung sichergestellt
werden. Um diese Haftfestigkeit noch weiter zu verbessern, kann vorteilhaft in diesem
Abschnitt der Vorrichtung eine Haftvermittlerschicht auf die Oberfläche des Produktes
aufgetragen werden. Durch das Vorsehen von verschließbaren Behandlungsbecken ist es
möglich, gezielt diese dann zu öffnen, wenn ein jeweiliges Produkt in diese eingefügt
werden soll. Ein ungewolltes Verdunsten von Behandlungsflüssigkeit in die Haubenatmosphäre
kann so weiter unterbunden werden.
[0016] Bevorzugt weist der zumindest eine Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt zumindest
eine dem zumindest einen Behandlungsbecken nachgeschaltete Spüleinrichtung zum Spülen
der vorbehandelten Produkte und Verhindern eines Verschleppens von Chemikalien aus
dem Reinigungsund/oder Aktivierungsabschnitt auf. Gerade bei Vorsehen einer Siphonspüleinrichtung
im Anschluss an den Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt, also vor dem Beschichtungsabschnitt,
ist es sinnvoll, eine solche Spülung der vorbehandelten Produkte vorzusehen, um ein
Verschleppen der Chemikalien aus der Reinigungs- und Aktivierungsstufe in die Siphonspüleinrichtung
und damit nachfolgend in den Beschichtungselektrolyt zu verhindern. Vorzugsweise ist
eine Lösemittel-Aufbereitungs- und/oder Regenerationseinrichtung vorgesehen und an
eine solche Spüleinrichtung angeschlossen. Das aufgereinigte Lösemittel wird insbesondere
wieder in diese Spüleinrichtung zurückgeführt, wohingegen die aufgereinigte Reinigungsflüssigkeit
bzw. sich in den vorgeschalteten Behandlungsbecken befindende Aktivierungsoder sonstige
Flüssigkeit wieder in diese Behandlungsbecken zurückgeführt werden kann. Zum Aufreinigen
ist vorzugsweise eine Destillation und nachfolgend ein Vorhalten des aufgereinigten
Lösemittels vorgesehen.
[0017] Vorzugsweise ist die zumindest eine Lösemittel-Aufbereitungs- und/oder Regenerationseinrichtung
für den Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt im Bypass zu diesem vorgesehen.
Hierdurch ist während des Beschichtungs- bzw. bereits während des Vorreinigungs- und
auch des Nachbehandlungsschritts eine ständige Aufreinigung des Lösemittels und des
Elektrolyten bzw. anderer Reinigungs- und Badflüssigkeiten möglich.
[0018] Bevorzugt ist auch die zumindest eine Schleusenkammer mit einer Lösemittelabscheide-
und -Rückführeinrichtung und/oder einem Gaspendelsystem verbindbar oder verbunden.
Bevorzugt ist zumindest eine Schleusenkammer am Eingang des Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitts
und/oder zumindest eine Schleusenkammer am Ausgang des Ausfuhrabschnitts vorgesehen.
Bevorzugt werden beim Einschleusschritt die Produkte in die zumindest eine Schleusenkammer
eingeführt, dabei die Schleusenkammer mit Außenatmosphäre gefüllt, geschlossen und
anschließend evakuiert, also die Außenatmosphäre aus der Kammer hinausbefördert, und
diese nachfolgend mit Inertgas geflutet. Die Produkte werden anschließend beim Einschleusschritt
in einen ersten Behandlungsabschnitt der Vorrichtung eingebracht. Beim Ausschleusschritt
aus der Vorrichtung werden diese Produkte aus der Haubenatmosphäre in die Schleusenkammer
eingebracht, diese geschlossen und Haubenatmosphäre aus der Schleusenkammer abgepumpt
und in den Haubenabschnitt zurückgeführt. Die Schleusenkammer kann nachfolgend geöffnet
und die Produkte entnommen werden. Anschließend wird die Schleusenkammer wieder geschlossen,
die eingedrungene Außenatmosphäre abgeführt und die Kammer mit Inertgas geflutet.
Besonders bevorzugt wird die abgepumpte Schleusenatmosphäre aufbereitet, wobei trockenes
Inertgas und gereinigtes Lösemittel in den Prozess rückgeführt werden, insbesondere
trockenes Inertgas in die Inertgasatmosphärenglocke und gereinigtes Lösemittel in
ein Behandlungsbecken. Das Gaspendelsystem umfasst also das Einpumpen von getrocknetem
Inertgas in die Haubenatmosphäre nach Auspumpen der Atmosphäre der Schleusenkammer
aus der Schleusenkammer.
[0019] Da also mit dem zu beschichtenden Produkt vor der Beschichtung beim Einschleusen
in die vorzugsweise am Eingang der Vorrichtung vorgesehene Schleusenkammer Außenatmosphäre
eingebracht wird, und da nach der Beschichtung der Produkte diese wieder in die Außenatmosphäre
herausgebracht werden unter Öffnen einer am Ende der Vorrichtung vorgesehenen Schleusenkammer
und Eindringen von Außenatmosphäre in die Schleusenkammer, erweist es sich als vorteilhaft,
eine Lösemittelabscheide- und -Rückführeinrichtung im Bereich der Schleusenkammern
vorzusehen. Gerade dort können beim Ein- und Ausschleusen der Produkte sowohl Sauerstoff
als auch Feuchtigkeit in die Vorrichtung eindringen und verdunstetes Lösemittel aus
der Vorrichtung entweichen. Über vorzugsweise vorgesehene Kühleinrichtungen kann aus
der Schleusenkammer abgepumpte und mit Lösemittel verunreinigte Atmosphäre abgekühlt
und das Lösemittel damit abgeschieden, gesammelt und rückgeführt werden. Bei dem Lösemittelabscheidevorgang
wird das abgepumpte Gas getrocknet und kann nachfolgend wieder in die Haubenatmosphäre
zurückgeführt werden. Durch das Lösemittelabscheiden im Ausschleusbereich können die
Produkte von den an ihnen anhaftenden Lösemittelresten gereinigt werden und die Vorrichtung
im Wesentlichen vollständig trocken verlassen, so dass im Wesentlichen keine Lösemittelemissionen
mehr stattfinden. Die beim Abpumpvorgang ausgetragenen Lösemittelreste werden auch
im Bereich des Ausschleusens der Produkte rückkondensiert, gesammelt und nachfolgend
in den Prozess zurückgeführt, insbesondere in die letzte Siphonspüleinrichtung.
[0020] Bevorzugt wird auch die Inertgasatmosphärenglocke aufgereinigt, insbesondere durch
Kondensieren der Inertgasatmosphäre und Rückführen der abkondensierten Lösemittelanteile
in die jeweiligen Kreisläufe, insbesondere Behandlungsbecken. Vorzugsweise ist zumindest
eine Kühleinrichtung mit Kondensatabscheideeinrichtung zur Rückgewinnung von verschleppten
und/oder verdunsteten Lösemittelresten vorgesehen, insbesondere im Haubenteil und/oder
Beschichtungsabschnitt und/oder angeschlossen an die zumindest eine Schleusenkammer.
Besonders bevorzugt weisen die eine oder mehreren Kühleinrichtungen in Haubenabschnitten
und/oder in dem Haubenteil Lösemittelrückführeinrichtungen zum Rückführen von Lösemittel
in Behandlungs- und/oder Beschichtungsbecken und/oder die zumindest eine Siphonspüleinrichtung
auf. Hierdurch ist es möglich, Lösemittelverunreinigungen auch aus der Gasatmosphäre
im Haubenteil wieder zu entfernen. Die in den Kühleinrichtungen kondensierten Lösemittelanteile
können nachfolgend in entsprechende Behandlungsbecken des jeweiligen Haubenabschnitts
rückgeführt werden. Vorzugsweise sind die jeweiligen Kühleinrichtungen in den einzelnen
Haubenabschnitten vorgesehen, da die verdunstenden Flüssigkeiten in diesen einzelnen
Haubenabschnitten zumeist jeweils verschieden sind, so dass die Verunreinigungen in
der Gasatmosphäre ebenfalls unterschiedlich sind. Daher erfolgt vorteilhaft eine Rückführung
innerhalb des jeweiligen Haubenabschnitts.
[0021] Vorzugsweise weist der zumindest eine Beschichtungsabschnitt zumindest ein zum Verhindern
eines unkontrollierten Verdunstens von Lösemittel in das Haubenteil verschließbares
Beschichtungsbecken auf. Insbesondere sind auch zumindest eine Kühleinrichtung zum
Kondensieren von verdunstetem Lösemittel und zumindest eine Auffangeinrichtung zum
Auffangen des kondensierten Lösemittels im Gasraum des zumindest einen Beschichtungsbeckens
vorgesehen. Außerdem kann der zumindest eine Beschichtungsabschnitt zumindest eine
Ausfuhrspüleinrichtung aufweisen. In das in dieser Ausfuhrspüleinrichtung vorgesehene
Spülbad werden die Produkte nach dem Beschichtungsvorgang eingegeben, um anhaftende
Elektrolytreste zu entfernen. Zum Aufreinigen des Spülbades wird insbesondere eine
Rückführung von aufgereinigtem Lösemittel aus der Lösemittelabscheide- und/oder Regenerationseinrichtung
vorgesehen.
[0022] Da die Siphonspüleinrichtung zum Abtrennen der einzelnen Abschnitte der Vorrichtung,
also insbesondere des Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitts, des Beschichtungsabschnitts
und des Ausfuhrabschnitts vorgesehen ist, erweist es sich als vorteilhaft, ein im
Wesentlichen nicht reagierendes Lösemittel in diesen Übergangsbereichen vorzusehen.
Die zumindest eine Siphonspüleinrichtung ist daher bevorzugt mit einem inerten Lösemittel
gefüllt. Hierdurch können ungewollte chemische Reaktionen zwischen miteinander unverträglichen
Chemikalien aus den einzelnen Abschnitten der Vorrichtung im Wesentlichen vermieden
werden. Vorzugsweise umfasst die zumindest eine Siphonspüleinrichtung eine verschließbare
Doppelspüleinrichtung mit einer aufgesetzten Trennwand, die so orientiert ist, dass
oben gelegene Haubenabschnitte abgeteilt werden. Aufgrund des Vorsehens einer solchen
Trennwand, die in das Spülbad der Siphonspüleinrichtung eintaucht, kann eine gasdichte
Abtrennung von verschiedenen Haubenabschnitten der Vorrichtung geschaffen werden.
Um einen Transport der Produkte durch die Siphonspüleinrichtung zu ermöglichen, da
nämlich eine bevorzugte innerhalb der Haubenabschnitte vorgesehene jeweilige Transporteinrichtung
die Trennwand nicht durchdringen kann, ist insbesondere zumindest eine Transporteinrichtung
innerhalb der Doppelspüleinrichtung zum Verfahren der Produkte unterhalb der Trennwand
so angeordnet oder kann so angeordnet werden, dass bei Befüllen der Doppelspüleinrichtung
mit einer Spülflüssigkeit die Transporteinrichtung unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
positioniert ist. Hierdurch ist ein vollständiges Eintauchen der Produkte in die Spülflüssigkeit
gewährleistet, wodurch diese mit der vorzugsweise inerten Spülflüssigkeit umspült
und gereinigt werden können, um ein Verschleppen von Chemikalien und/oder Gasatmosphäre
aus einem Vorabschnitt in den nachfolgenden Abschnitt der Vorrichtung zu vermeiden.
[0023] Bevorzugt ist außerdem zumindest eine Elektrolyt-Lösemittel-Trenneinrichtung im Bereich
des Beschichtungsabschnitts vorgesehen. Insbesondere umfasst/umfassen die Elektrolyt-Lösemittel-Trenneinrichtung(en)
eine Destilliereinrichtung zum Abdestillieren von Lösemittel aus der von dem zumindest
einen Beschichtungsbecken abgeführten Elektrolyt-Lösemittel-Badflüssigkeit. Außerdem
sind vorzugsweise Einrichtungen zum Zurückführen des gewonnenen sauberen Lösemittels
in das Ausfuhrspülbecken und/oder Einrichtungen zum Zurückführen des Elektrolyten
in den Elektrolytkreislauf vorgesehen.
[0024] Im Bypass des Beschichtungsabschnitts kann somit eine Aufreinigung der Elektrolytlösung,
also der Beschichtungslösung, erfolgen. Angeschlossen ist diese Aufreinigungseinrichtung
insbesondere an die Beschichtungsbäder, wobei insbesondere sauberes Lösemittel in
das den Beschichtungsbädern nachgeschaltete Ausfuhrspülbecken zurückgeleitet wird
und insbesondere Elektrolyt in die Beschichtungsbäder.
[0025] Elektrolytflüssigkeit und/oder Lösemittel werden bevorzugt in im Wesentlichen geschlossenen
Kreisläufen geführt. Hierdurch wird eine Verunreinigung der übrigen Bäder der Vorrichtung
im Wesentlichen vermieden. Vorteilhaft erfolgt die Aufreinigung oder Aufbereitung
von Elektrolytflüssigkeit und/oder Lösemittel und/oder einer Spülflüssigkeit zum Vermeiden
eines Verschleppens von Chemikalien. Zum Vermeiden eines Verschleppens von an den
Produkten anhaftender Elektrolytflüssigkeit und/oder Reinigungsflüssigkeit und/oder
Aktivierungsflüssigkeit sind außerdem bevorzugt Spülungen in den verschiedenen Spüleinrichtungen
vorgesehen. Diese Spüleinrichtungen können an verschiedenen Stellen der Vorrichtung
und des Beschichtungsprozesses vorgesehen werden, insbesondere im Ausgangsbereich
jeweiliger Abschnitte der Vorrichtung.
[0026] Vor allem können mit den erfindungsgemäßen Vorrichtungen Produkte von beliebiger
Form beschichtet werden, also auch Hinterschneidungen aufweisende Produkte, in denen
sich Lösemittel sammeln kann. Dies kann mit Vorrichtungen des Standes nicht entfernt
werden, weswegen ein Lösemittelaustrag bei diesen nicht sicher vermieden werden kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein
Entfernen von Lösemittelresten bei beliebigen Produktformen sicher möglich.
[0027] Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnung näher beschrieben. Diese zeigt eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Abscheiden von Metallen.
[0028] Die Figur zeigt eine Prinzipskizze als Gesamtansicht einer Vorrichtung 1 zum Abscheiden
von Metallen und/oder Metalllegierungen. Die Vorrichtung weist einen Reinigungs- und/oder
Aktivierungsabschnitt 2, einen Beschichtungsabschnitt 3 und einen Ausfuhrabschnitt
4 auf. Außerdem weist sie ein Haubenteil 5 auf, das alle drei vorgenannten Abschnitte
im Wesentlichen dicht umschließt. Das Haubenteil ist in drei Abschnitte 50, 51, 52
unterteilt. Die drei Haubenabschnitte sind durch jeweilige Trennwände 53, 54 gegeneinander
abgegrenzt.
[0029] Der Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt 2 umfasst eine erste Schleusenkammer
20, ein erstes Behandlungsbecken 21, ein zweites Behandlungsbecken 22 und ein Spülbecken
23. Außerdem umfasst der Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt einen Teil einer
ersten Siphonspüleinrichtung 60. Die Siphonspüleinrichtung 60 wird durch die Trennwand
53 in zwei Teile geteilt, so dass sie eine Doppelspüleinrichtung bildet, die von dem
Abschnitt 2 und dem Abschnitt 3 zugänglich ist, ansonsten jedoch eine Diffusionssperre
bildet. Alle Becken bzw. Spüleinrichtungen sind mit jeweiligen Deckeln 24, 25, 26,
27, 62 verschließbar. Die Schleusenkammer 20 weist eine Schleusentür 28 auf, die ein
Einfahren von Produkten in die Schleusenkammer ermöglicht. Vorzugsweise werden solche
Produkte über einen Transportwagen, der in der Figur nicht dargestellt ist, in die
Schleusenkammer eingefahren.
[0030] Die Schleusenkammer 20 ist mit einer Einrichtung 70 zur Rückgewinnung von Lösemittel
und einem Gaspendelsystem 80 verbunden. Die Einrichtung zur Rückgewinnung von Lösemittel
weist eine Kühlfalle 71, ein Ventil 72, eine Kondensatabscheideeinrichtung 73 sowie
eine Leitung 74 zwischen dem Ventil 72 und der Schleusenkammer 20, eine Leitung 75
zwischen der Kühlfalle 71 und der Kondensatabscheideeinrichtung 73 sowie eine Lösemittelrückführleitung
76 zwischen der Kondensatabscheideeinrichtung 73 und dem ersten Behandlungsbecken
21 auf.
[0031] Das Gaspendelsystem 80 umfasst eine Vakuumpumpe 81, drei Ventile 82, 83, 84 sowie
eine Leitung 85 zwischen der Schleusenkammer 20 und dem ersten Ventil 82, eine weitere
Leitung 86 zwischen dem Ventil 82 und der Vakuumpumpe 81, eine Leitung 87 zwischen
der Vakuumpumpe 81 und dem Ventil 83 in der Rückführleitung zum Haubenteil sowie eine
weitere Leitung 88 zwischen dem Ventil 83 und dem Haubenteil 50. Die Leitung 87 führt
auch zu dem Ventil 84 und von diesem eine weitere Leitung 89 nach außen in die Außenatmosphäre.
Durch diese kann Luft aus der Vorrichtung ausgeblasen werden.
[0032] An den Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt 2 ist außerdem eine Lösemittel-Aufbereitungs-
und/oder Regenerationseinrichtung 90 angeschlossen. Die Lösemittel-Aufbereitungs-
und/oder Regenerationseinrichtung umfasst eine Destilliereinrichtung 91 und einen
Kondensatsammeltank 92. Die Destilliereinrichtung wird über' eine Leitung 93, die
von dem Spülbecken 23 kommt, gespeist. Zwischen der Destilliereinrichtung 91 und dem
Kondensatsammeltank 92 ist ebenfalls eine Leitung 94 vorgesehen. Die in der Destilliereinrichtung
91 aufgereinigte Reinigungsflüssigkeit wird über eine Leitung 95, eine Pumpe 96 und
eine weitere Leitung 97 in das zweite Behandlungsbecken 22 zurückgeführt. Sauberes
durch die Destilliereinrichtung abdestilliertes Lösemittel kann von dem Kondensatsammeltank
92 über eine Leitung 98, eine Pumpe 99 und eine Leitung 100 zu dem Spülbecken 23 zurückgepumpt
werden.
[0033] Zwischen dem Spülbecken 23 und dem zweiten Behandlungsbecken 22 ist außerdem eine
Überlaufleitung 29 vorgesehen, um ggf. bei im Übermaß zurückgefördertem Lösemittel
ein Überlaufen des Spülbeckens zu vermeiden. Das überschüssige Lösemittel wird dann
über die Überlaufleitung 29 in das zweite Behandlungsbecken 22 zurückgeführt.
[0034] Der Haubenabschnitt 50 des Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitts 2 umfasst
außerdem eine Transporteinrichtung 55 zum Verfahren von Produkten 7 zwischen den einzelnen
Behandlungs-, Spül- und sonstigen Becken. Die Transporteinrichtung weist hierzu einen
Fahrwagen 56 auf, der in dieser Ausführungsform mit einem Haken 57 versehen ist zum
Anhängen der zu beschichtenden Produkte 7. Der Haken 57 ist dabei ausfahrbar an dem
Fahrwagen 56 befestigt, so dass die Produkte an diesem Haken langsam in die jeweiligen
Bäder hineingelassen und aus diesen herausgehoben werden können.
[0035] Der Haubenabschnitt 50 weist außerdem eine Kühleinrichtung 58 auf. Diese ist in der
Figur in Form einer Kühlschlange dargestellt. Über diese Kühlschlange kann verdunstetes
Lösemittel kondensiert werden und sich in einer ebenfalls im Haubenabschnitt 50 vorgesehenen
Auffangeinrichtung 59 sammeln bzw. darin aufgefangen werden. In der Figur ist die
Auffangeinrichtung in Form einer Auffangrinne dargestellt. Das in der Auffangrinne
bzw. Auffangeinrichtung 59 aufgefangene Lösemittelkondensat kann über eine Ablaufleitung
101 zu dem ersten Behandlungsbecken 21 zurückgeführt werden. Somit kann eine Lösemittelrückführung
sowohl in das erste als auch in das zweite Behandlungsbecken erfolgen. Es können grundsätzlich
auch noch weitere Behandlungsbecken vorgesehen werden, die Figur gibt hier lediglich
eine mögliche Ausführungsform wieder. Auch ist es möglich, mehrere Spülbecken vorzusehen;
ebenso wäre es grundsätzlich möglich, mehr als eine Schleusenkammer vorzusehen.
[0036] Um einen gleichmäßigen Druck innerhalb des Haubenabschnitts 50 aufrechterhalten zu
können, trotz Aufreinigens des sich in diesem Haubenabschnitt befindenden Gases und
trotz Rückführens aufgereinigten Gases, ist ein Gaspufferbehälter 120 außerhalb des
Haubenteils 5 vorgesehen. Der Gaspufferbehälter 120 ist über eine Leitung 121 mit
dem Innenraum des Haubenabschnitts 50 verbunden. Über diese Leitung 121 kann ein zweiseitiger
Austausch von Gas zwischen dem Gaspufferbehälter und dem Haubenabschnitt 50 erfolgen.
Hierdurch ist es möglich, einen voreingestellten Überdruck, vor allem einen konstanten
Druck innerhalb des Haubenabschnitts aufrecht zu erhalten.
[0037] Zum Überprüfen des Sauerstoff- und Lösemittelgehalts im Reinigungsund/oder Aktivierungsabschnitt
2 sind ein erster Sauerstoffsensor 122 im Bereich des Haubenabschnitts 50, ein zweiter
Sauerstoffsensor 123 und ein Lösemittelkonzentrationssensor 124 an der Schleusenkammer
20 vorgesehen. Alle Sensoren können mit einer Überwachungs- und Steuerungseinrichtung
(in der Figur nicht gezeigt) verbunden sein, um ein Überschreiten von eingestellten
Schwellwerten zu überwachen und ggf. Auspumpzyklen der Schleusenkammer und einen Gasaustausch
gezielt anzupassen.
[0038] Der Beschichtungsabschnitt 3 weist den zweiten Teil der Siphonspüleinrichtung 60
auf, die, wie oben erwähnt, als Doppelspüleinrichtung ausgebildet ist. Zum Transport
der durch den Deckel 62 in die Siphonspüleinrichtung 60 eingebrachten Produkte ist
innerhalb der Siphonspüleinrichtung 60 eine Transporteinrichtung 66 vorgesehen, die
insbesondere einen Fahrwagen aufweisen kann, wie dies in der Figur dargestellt ist.
Durch einen Deckel 63 der Siphonspüleinrichtung 60 können nach dem Transport durch
die Siphonspüleinrichtung die Produkte auf der Seite des Beschichtungsabschnitts 3
wieder entnommen werden. Der Beschichtungsabschnitt 3 weist außerdem zwei Beschichtungsbecken
30, 31 auf, sowie ein Ausfuhrspülbecken 32 und einen ersten Teil einer weiteren Siphonspüleinrichtung
61. Jedes dieser Becken ist mit einem Deckel 33, 34, 35 sowie die Siphonspüleinrichtung
mit einem Deckel 64 auf der Seite des Beschichtungsabschnitts versehen. Im Gasraum
unterhalb der Deckel 33, 34 der beiden Beschichtungsbecken 30, 31 sind jeweils Kühlschlangen
36, 37 und Auffangrinnen 38, 39 vorgesehen, um Lösemittel, das bei der Beschichtung
aus dem Elektrolyt verdunstet, zu kondensieren und insbesondere nach den Beschichtungsbecken
in das Spülbad 32 einzuleiten.
[0039] Auch der Beschichtungsabschnitt 3 ist mit einer Aufreinigungseinrichtung im Anschluss
an die Beschichtungsbecken versehen, um den Elektrolyt im Bypass in einer Elektrolyt-Lösemittel-Trenneinrichtung
110 aufzureinigen. Dadurch wird sichergestellt, dass keine nennenswerten Mengen an
Elektrolyt verschleppt werden, wodurch ein weitgehend geschlossener Stoffkreislauf
erzeugt werden kann. Für die Aufreinigung des Elektrolyts wird Flüssigkeit aus den
beiden Beschichtungsbecken 30, 31 über Leitungen 111 zu einer Destilliereinrichtung
112 geführt. Außerdem ist ein Kondensatsammeltank 113 vorgesehen, der über eine Leitung
114 mit der Destilliereinrichtung 112 verbunden ist. Der gereinigte Elektrolyt wird
über Leitungen 115, 117 und eine Pumpe 116 zu dem Beschichtungsbecken 30 zurückgeführt.
Das von der Elektrolyt-Lösemittel-Mischung abdestillierte Lösemittel wird in dem Kondensatsammeltank
113 aufgefangen und über eine Leitung 118, eine Pumpe 119 und eine Rückführleitung
102 zu dem Spülbad im Ausfuhrspülbecken 32 zurückgeleitet. Somit wird das Spülbad
im Ausfuhrspülbecken 32 stets mit sauberem Lösemittel versorgt. Sollte der Pegel in
dem Ausfuhrspülbecken zu hoch steigen, ist eine Überlaufleitung 103 zwischen Ausfuhrspülbecken
und zweitem Beschichtungsbecken 31 vorgesehen. Hierüber läuft die überschüssige Spülflüssigkeit,
also insbesondere Lösemittel, in das zweite Beschichtungsbecken zurück.
[0040] So wie der Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt 2 weist auch der Beschichtungsabschnitt
3 eine Transporteinrichtung 55 mit einem Fahrwagen 56 und einem Haken 57 auf, um das
zu beschichtende Produkt 7 zwischen den einzelnen Becken des Beschichtungsabschnitts
transportieren zu können. Außerdem ist ebenfalls eine Kühleinrichtung 58 in Form von
einer Kühlschlange sowie eine Auffangrinne als Auffangeinrichtung 59 für kondensiertes
Lösemittel vorgesehen. Über eine Ablaufleitung 104 wird das gesammelte kondensierte
Lösemittel zu dem ersten Beschichtungsbecken 30 zurückgeführt.
[0041] Der Ausfuhrabschnitt 4 weist den zweiten Teil der Siphonspüleinrichtung 61 auf. Diese
ist, ebenso wie die Siphonspüleinrichtung 60, mit einer Transporteinrichtung 67 versehen.
Hierüber werden die durch den Deckel 64 in die Siphonspüleinrichtung eingebrachten
Produkte zu dem auf der anderen Seite der Trennwand 54 gelegenen Abschnitt mit Deckel
65 der Siphonspüleinrichtung 61 transportiert. Der Transport erfolgt, ebenso wie in
der Spüleinrichtung 60, unterhalb der Oberfläche der sich in der Siphonspüleinrichtung
befindenden Spülflüssigkeit. Hierdurch wird ein im Wesentlichen vollständiger Gasabschluss
beim Transport der Produkte von dem Beschichtungsabschnitt in den Ausfuhrabschnitt
ermöglicht.
[0042] Der Ausfuhrabschnitt weist außerdem eine zweite Schleusenkammer 40 zum Ausschleusen
der beschichteten Produkte aus der Vorrichtung auf. Die Schleusenkammer ist mit einem
Deckel 41 versehen. Außerdem weist sie eine Schleusentür 42 auf. Ähnlich wie die Schleusenkammer
20 ist auch die Schleusenkammer 40 mit einer Einrichtung 130 zur Rückgewinnung von
Lösemittel und einem Gaspendelsystem 140 versehen. Die Einrichtung zur Rückgewinnung
von Lösemittel ist ebenfalls mit einer Kühlfalle 131, einem Ventil 132 zwischen Schleusenkammer
40 und Kühlfalle 131, einer Kondensatabscheideeinrichtung 133, einer Leitung 134 zwischen
Ventil 132 und Schleusenkammer 40, einer Leitung 135 zwischen Kondensatabscheideeinrichtung
133 und Kühlfalle 131 und einer Lösemittelrückführleitung 136 zwischen Kondensatabscheideeinrichtung
133 und Siphonspüleinrichtung 61 versehen.
[0043] Das Gaspendelsystem 140 umfasst eine Vakuumpumpe 141, drei Ventile 142, 143, 144
sowie mehrere dazwischen befindliche Leitungen. Eine erste Leitung 145 führt von der
Schleusenkammer 40 zu dem ersten Ventil 142, eine zweite Leitung 146 führt von dem
Ventil 142 zu der Pumpe 141. Zu dieser führt auch eine Leitung von der Kühlfalle 131,
wie dies auch im Falle der Einrichtung 70 zwischen der Kühlfalle 71 und der Vakuumpumpe
81 der Fall ist. Von der Pumpe 141 führt eine Leitung 147 zu dem Ventil 143 und von
diesem eine Rückführleitung 148 zu dem Haubenabschnitt 52. Von der Vakuumpumpe führt
die Leitung 147 auch zu dem Ventil 144 ab, über welches insbesondere Luft aus der
Schleusenkammer 40 über eine Leitung 149 nach außen in die Umgebung abgeblasen werden
kann.
[0044] Der Haubenabschnitt 52 umfasst ebenfalls eine Transporteinrichtung 55 mit einem Fahrwagen
56, der einen Haken 57 aufweist, um Produkte 7 ergreifen und in die einzelnen Becken
absenken zu können. Ebenfalls sind Kühlschlangen 58 als Kühleinrichtung und eine Auffangrinne
59 für kondensiertes Lösemittel vorgesehen, das von der Auffangrinne über eine Ablaufleitung
105 zu der Siphonspüleinrichtung 61 zurückgeführt werden kann.
[0045] Auch der Ausfuhrabschnitt 4 ist mit einem Gaspufferbehälter 125 und einer Leitung
126 zwischen dem Innenraum des Haubenabschnitts 52 und dem Gaspufferbehälter 125 versehen.
Hierüber kann sichergestellt werden, dass innerhalb des Ausfuhrabschnitts, ein möglichst
konstanter Gasdruck aufrechterhalten wird, obgleich z. B. durch Rückführen von getrocknetem
Inertgas über die Leitung 145 ein Überdruck im Haubenabschnitt des Ausfuhrabschnitts
auftreten könnte, ebenso wie ein Unterdruck bei Fluten der Schleusenkammer 40 mit
Haubenatmosphäre aus dem Ausfuhrabschnitt nach dem Auspumpen von Außenatmosphäre im
Anschluss an einen Ausschleusvorgang fertiger Produkte aus der Schleusenkammer 40.
[0046] Um, gerade aufgrund des ständigen Öffnens und Schließens des Ausfuhrabschnitts zum
Ausschleusen von Produkten und Rückführen von gereinigtem Gas, den Sauerstoff- und
Lösemittelgehalt innerhalb des Ausfuhrabschnitts möglichst fortlaufend bestimmen und
ggf. korrigierend eingreifen zu können, und damit eine ungewollte Lösemittelemission
aus der Schleusenkammer heraus möglichst zu vermeiden, um den Lösemittelverlust und
auch schädliche Abgase aus der Vorrichtung möglichst gering zu halten, sind erste
und zweite Sauerstoffsensoren 127, 128 sowie ein Lösemittelkonzentrationssensor 129
vorgesehen. Der erste Sauerstoffsensor 127 ist im oberen Haubenabschnitt 52, der zweite
Sauerstoffsensor 128 und der Lösemittelkonzentrationssensor 129 sind an der Schleusenkammer
40 vorgesehen. Auch der Haubenabschnitt 51 über dem Beschichtungsabschnitt 3 ist mit
einem solchen Sauerstoffsensor 150 versehen.
[0047] Es wird nun noch der Ablauf einer Beschichtung mit den jeweiligen Regenerationsschritten
für Elektrolyt, Reinigungsflüssigkeit, Lösemittel und Gasatmosphäre näher beschrieben.
[0048] Ein zu beschichtendes Produkt wird über die Schleusentür 28 in die erste Schleusenkammer
20 eingebracht. Dies erfolgt insbesondere über einen Transportwagen, der in der Figur
jedoch nicht dargestellt ist. Beim Einschleusvorgang wird die Schleusenkammer unweigerlich
mit Außenatmosphäre (Luft) gefüllt und anschließend geschlossen. Nachfolgend wird
sie über die Vakuumpumpe 81 und die Leitungen 85 und 86 evakuiert. Hierzu wird das
Ventil 82 geöffnet. Da sich in der Schleusenkammer dann nur nicht verunreinigte Luft
befindet, kann diese direkt über die Leitung 89 und das geöffnete Ventil 84 nach außen
abgeführt werden. Anschließend wird die Schleusenkammer mit Inertgas aus dem Haubenabschnitt
50 geflutet. Darauf kann der innere Deckel 24, der zwischen der Schleusenkammer und
dem Haubenabschnitt 50 angeordnet ist, geöffnet und das Produkt in die inerte Gasatmosphäre
innerhalb des Haubenabschnitts 50 eingebracht werden. Die Sauerstoffmenge, die in
den ersten Haubenabschnitt 50 eindringen kann, ist sehr gering, da die Schleusenkammer
bis auf einen Enddruck von weniger als 1 bis 2 mbar evakuiert werden kann und es außerdem
möglich ist, dass Zwischenspülungen mit Inertgas, insbesondere Stickstoff oder Argon,
vorgenommen werden.
[0049] Die für die Flutung der Schleusenkammer benötigte Gasmenge, die aus der Gasatmosphäre
des Haubenabschnitts 50 entnommen wird, würde ohne Vorsehen des Gaspufferbehälters
voraussichtlich zu einem Absinken des Drucks in dem Haubenabschnitt führen. Um dies
zu vermeiden und ebenfalls zu verhindern, dass ständig neues Inertgas, beispielsweise
Stickstoff, in den Haubenabschnitt eingebracht werden muss, in dem sich dann wiederum
Sauerstoff- und Wasserspuren befinden können, ist der Gaspufferbehälter 120 an den
Haubenabschnitt 50 angeschlossen, der den Druck in dem Haubenabschnitt 50 aufgrund
der möglichen Volumenänderung im Wesentlichen konstant hält.
[0050] Eine Überwachung der Atmosphäre innerhalb des Haubenabschnitts kann ständig mittels
der Sauerstoffsensoren erfolgen. Die Lösemittelkonzentration wird über den Lösemittelkonzentrationssensor
124 überwacht. Die Kontrolle der Sauerstoffdiffusion in die Anlage ist insbesondere
im Hinblick auf die Lebensdauer des Elektrolyten und die Beschichtungsqualität sinnvoll,
jedoch auch im Hinblick auf die allgemeine Verfahrens- und Betriebssicherheit des
gesamten Systems.
[0051] Nachdem das Produkt durch den Deckel 24 in den Haubenabschnitt 50 eingebracht wurde,
kann der Deckel 24 wieder geschlossen und die Schleusenatmosphäre abgepumpt werden,
wobei ein Inertgas-Lösemittelgemisch in der Schleusenatmosphäre vorliegt und abgepumpt
wird. Dies erfolgt nach Öffnen des Ventils 72 über die Leitung 74, wobei das Lösemittel-Inertgasgemisch
durch die Kühlfalle 71 geführt wird. Nach der Kondensation wird das erhaltene getrocknete
Inertgas über die Vakuumpumpe 81, die Leitung 87 und das dann geöffnete Ventil 83
sowie die Leitung 88 zu dem Haubenabschnitt 50 zurückgeführt. Das Inertgas kann als
gereinigtes Gas wieder der Atmosphäre in dem Haubenabschnitt 50 zur Verfügung gestellt
werden. Das überschüssige Gasvolumen wird durch Volumenvergrößerung im Gaspufferbehälter
120 aufgefangen, wodurch der Druck in dem Haubenabschnitt 50 im Wesentlichen konstant
gehalten werden kann.
[0052] Das anfallende kondensierte Lösemittel wird über die Leitung 75 in die Kondensatabscheideeinrichtung
73 eingeführt und kann insbesondere periodisch wiederkehrend dem ersten Behandlungsbecken
21 über die Lösemittelrückführleitung 76 zugeführt werden. Anschließend wird die evakuierte
Schleusenkammer wieder mit frischem Inertgas geflutet und die Tür zur Außenatmosphäre,
nämlich die Schleusentür 28, kann erneut geöffnet werden, um neue Produkte in die
Vorrichtung hineinzubringen.
[0053] Über die Transporteinrichtung 55 können die Produkte in die Behandlungsbecken 21,
22, die insbesondere eine Reinigungsflüssigkeit enthalten, eingebracht und dort vorgereinigt
und insbesondere eine blanke oxidfreie Oberfläche auf diesen erzeugt werden, um eine
optimale Haftfestigkeit bei der anschließenden Beschichtung sicherzustellen. Außerdem
kann eine Haftvermittlerschicht dort in diesem Becken aufgebracht werden. Um ein Verdunsten
von Lösemittel im Wesentlichen zu vermeiden, sind die Deckel 25, 26 vorgesehen, ebenso
der Deckel 27 am Spülbecken, die jeweils vorzugsweise nur dann geöffnet werden, wenn
Ware bzw. Produkte ein- und ausgebracht werden. Das nachgeschaltete Spülbecken 23
dient dazu, eine Verschleppung von Chemikalien aus den Behandlungsbecken 21, 22 in
die Siphonspüleinrichtung 60 zu vermeiden, wobei auch die Verschleppung in den Beschichtungselektrolyt
in den Becken im Beschichtungsabschnitt vermieden werden soll. Die Flüssigkeit des
Spülbeckens 23 wird regelmäßig über die Lösemittel-Aufbereitungsund/oder Regenerationseinrichtung
90, die im Bypass zu dem Reinigungsund/oder Aktivierungsabschnitt geschaltet ist,
aufbereitet.
[0054] Nach dem Spülen des vorbehandelten Produktes wird dieses über den Deckel 62 in die
Siphonspüleinrichtung 60 eingegeben. Aufgrund des Vorsehens der Trennwand 53 sind
die beiden oben gelegenen Haubenabschnitte 50 und 51 gasdicht voneinander getrennt,
durch das Doppelspülbecken der Siphonspüleinrichtung 60 jedoch dennoch miteinander
zum Durchreichen von Produkten verbunden. Vorzugsweise ist die Flüssigkeit in den
Siphonspüleinrichtungen identisch mit dem im Beschichtungselektrolyt eingesetzten
Lösemittel. Um eine Reaktion mit Reinigungsflüssigkeit und/oder Beschichtungselektrolyt
möglichst zu vermeiden, wird vorzugsweise ein inertes Lösemittel verwendet. Durch
das Vorsehen der Siphonspüleinrichtung zwischen dem Aktivierungsabschnitt 2 und dem
Beschichtungsabschnitt 3 ergibt sich der Vorteil, dass in den Reinigungsflüssigkeiten
des Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitts auch solche Lösemittel eingesetzt
werden können, die mit dem Beschichtungselektrolyt schlecht verträglich sind, da eine
Migration der Lösemittel über die Gasatmosphäre im Elektrolytbereich unterbunden wird.
Eine Verschleppung von Lösemittel mit den zu beschichtenden Produkten wird insbesondere
auch durch die Aufbereitung der Flüssigkeit des Spülbeckens 23 über die Destilliereinrichtung
91 weitestgehend verhindert.
[0055] Nach dem Herausheben der Produkte durch den Deckel 63 der Siphonspüleinrichtung 60
gelangen diese in den Beschichtungsabschnitt 3 und können darin in die Beschichtungsbecken
30, 31 hineingehoben werden. Neben den beiden in der Figur dargestellten Beschichtungsbecken
können noch zahlreiche weitere vorgesehen werden, ebenso weitere Ausfuhrspülbecken
32, wobei in der Figur lediglich eines davon dargestellt ist. Um ein unkontrolliertes
Verdunsten von Lösemittel in den oben gelegenen Haubenabschnitt 51 zu vermeiden, sind
im Normalbetrieb die Deckel 63, 33, 34, 35, 64 geschlossen. Vorzugsweise werden die
Deckel nur geöffnet zum Einfahren in oder Entnehmen von Produkten aus den einzelnen
Becken.
[0056] Im Gasraum zwischen dem Badflüssigkeitsspiegel und dem Deckel befinden sich in den
beiden Beschichtungsbecken 30, 31 jeweils die Kühlschlangen 36, 37 und Auffangrinnen
38, 39. Hier wird Lösemittel, das bei der Beschichtung aus dem Elektrolyt verdunstet
ist, kondensiert und dem Spülbad im Ausfuhrspülbecken 32 wieder zugeleitet. Über die
im Elektrolytkreislauf vorgesehene Destilliereinrichtung werden regelmäßig größere
Mengen Elektrolyt umgesetzt und über die darin vorgesehenen Leitungen sowie die Pumpe
116 wieder zu dem Becken 30 zurückgepumpt. Das aus dem Elektrolyt abdestillierte Lösemittel
wird im Sammeltank 113 aufgefangen und über die Leitungen und die Pumpe 119 dem Ausfuhrspülbecken
32 bzw. dem darin enthaltenen Spülbad wieder zugeleitet. Überschüssiges Lösemittel
wird zum Vermeiden eines Überlaufens des Ausfuhrspülbeckens 32 über die Überlaufleitung
103 in den Kreislauf bzw. das Becken 31 rückgeführt. Hierdurch wird sichergestellt,
dass keine nennenswerten Mengen an Elektrolyt in die nachgeschaltete Siphonspüleinrichtung
61 verschleppt werden, wobei auch bereits hier ein weitgehend geschlossener Stoffkreislauf
hergestellt werden kann.
[0057] Die sich zwischen dem Beschichtungsabschnitt und dem Ausfuhrabschnitt anschließende
Siphonspüleinrichtung 61 ist von Aufbau und Funktionsweise der Siphonspüleinrichtung
60 vergleichbar. Die hierin vollständig getauchten Produkte werden durch den Deckel
65 auf der Seite des Ausfuhrabschnitts 4 wieder entnommen. Aufgrund der vorherigen
Spülung in dem Ausfuhrspülbecken 32, in dem frisches Lösemittel enthalten ist, können
die zuvor von dem Beschichtungsabschnitt 3 anhaftenden Elektrolytreste abgefangen
und nicht in den Ausfuhrabschnitt 4 verschleppt werden. Außerdem dienen die Ausfuhrspülbecken
jeweils auch dazu, überschüssige Prozesswärme, die bei dem Beschichtungsvorgang entsteht,
effektiv zu nutzen und aus dem System zu entfernen.
[0058] In dem Ausfuhrabschnitt 4 ist auch die zweite Schleusenkammer 40 vorgesehen, in die
das beschichtete Produkt eingebracht wird. Dies erfolgt über den Deckel 41. Nach dem
Bestücken der Schleusenkammer mit dem fertig beschichteten Produkt wird ebenfalls
ein Abpumpvorgang eingeleitet. Dies dient der Rückgewinnung von evtl. noch dem beschichteten
Produkt anhaftenden Lösemittelresten. Hierdurch ist es möglich, dass das vollständig
beschichtete Produkt trocken die Vorrichtung verlässt und im Wesentlichen keine Lösemittelemissionen
mehr stattfinden. Sämtliches beim Abpumpvorgang verdunstetes und in der Kühlfalle
131 rückkondensiertes und in der Kondensatabscheideeinrichtung 133 gesammeltes Lösemittel
wird über die Leitung 136 in die Siphonspüleinrichtung 61 zurückgeführt. Ansonsten
läuft der Ausschleusvorgang entsprechend dem Einschleusevorgang hinsichtlich des Ein-
und Auspumpens von Schleusenatmosphäre und Inertgas ab. Zum Ausschleusen wird dabei
die Schleusentür 42 geöffnet.
[0059] Die einzelnen Haubenabschnitte 50, 51, 52 werden mit Inertgas geflutet und zumindest
in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel über ein automatisches Druckhaltesystem ständig
auf einem geringen Überdruck gegenüber der Umgebungsatmosphäre gehalten. Hierdurch
wird ein Eindringen von Luft in den Haubenteil vermieden. Die Sauerstoffsensoren 122,
123, 127, 128, 150 geben kontinuierlich den Sauerstoffgehalt in der jeweiligen Gasatmosphäre
an. Bei einem festgestellten Überschreiten von voreingestellten Schwellwerten wird
hinsichtlich der Pumpen 81, 141 eine Anpassung der Pumpzeit vorgenommen bzw. eine
zusätzliche Spülung mit Inertgas während des Pumpzyklus in den Schleusenkammern 20,
40 eingeleitet.
[0060] Auch das Vorsehen der mit einer Sperrflüssigkeit, insbesondere inertem Lösemittel,
gefüllten Siphonspüleinrichtungen sorgt für eine weitere Erhöhung der Sperrwirkung
in diesem Bereich, insbesondere in Kombination mit den Deckeln 62, 63 und 64, 65,
wodurch eine weitere Reduzierung der Diffusion von Sauerstoff und Feuchtigkeit in
den Beschichtungsabschnitt 3 hinein ermöglicht werden kann. Die Kombination von Schleusenkammern,
einem Vakuumsystem, einem Gaspendelsystem und den Siphonspüleinrichtungen sorgt für
eine sehr lange Lebensdauer der metallorganischen Beschichtungselektrolyte und eine
gleichbleibende Beschichtungsqualität, da die Bildung von unerwünschten Reaktionsprodukten,
wie beispielsweise Alkoxyverbindungen oder Aluminoxanen effektiv eingedämmt bzw. im
Wesentlichen verhindert werden kann.
[0061] Durch das Vorsehen einer Lösemittelaufbereitung für den Reinigungsund/oder Aktivierungsabschnitt
2 kann sowohl eine Verunreinigung der Beschichtungselektrolyte durch Sauerstoff und
Feuchtigkeit als auch ein Verschleppen von anderen Chemikalien wirksam verhindert
werden, insbesondere auch das Verschleppen von in den Reinigungsflüssigkeiten eingesetzten
Lösemitteln, die ggf. mit einem bestimmten Beschichtungselektrolyt unverträglich sind.
Durch das Vorsehen der Lösemittel-Aufbereitungs- und/oder Regenerationseinrichtung
90 kann somit eine direkte Rückführung von Reinigungsflüssigkeit und Lösemittel in
die entsprechenden Kreisläufe ermöglicht werden. Hierdurch können auch Verunreinigungen
im Spülbecken 23 auf einem sehr geringen Niveau gehalten werden.
[0062] Durch das Kondensieren der Haubenatmosphäre in den Haubenabschnitten 50, 51, 52 kann
diese so trocken und rein wie möglich gehalten werden. Auch eine Kondensation von
sich an der Ware befindenden Lösemittelresten, die während der Transportzeit verdunsten,
insbesondere dann, wenn die Produkte noch warm sind, können kontrolliert abkondensiert
und über die Ablaufleitungen wieder in die einzelnen Stoffkreisläufe zurückgeführt
werden.
[0063] Neben dem im Vorstehenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
können noch zahlreiche weitere gebildet werden, bei denen es jeweils möglich ist,
Lösemittelemissionen aus der Vorrichtung so gering wie möglich zu halten und eine
höchstmögliche Reduzierung der Verschleppung von Sauerstoff und Feuchtigkeit sowie
anderer Verunreinigungen in einen Beschichtungselektrolyt hinein zu erreichen und
somit die Lebensdauer von Beschichtungselektrolyten deutlich zu verlängern unter Vermeidung
der Bildung von unerwünschten Reaktionsprodukten. Insbesondere können auch lediglich
ein oder mehr als die dargestellten zwei Behandlungs-, Beschichtungsbecken und Siphonspüleinrichtungen
sowie Spülbecken vorgesehen werden. Auch können weitere Abschnitte, insbesondere weitere
Beschichtungsabschnitte vorgesehen werden. Auch die Siphonspüleinrichtung(en) kann/können
durch eine andere entsprechend wirkende Einrichtung ersetzt werden, wobei weiterhin
eine gasbezogene Trennung zwischen Abschnitten der Vorrichtung ermöglicht wird. Grundsätzlich
ist es ebenso möglich, den Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt kleiner zu gestalten
oder ggf. sogar vollständig entfallen zu lassen. Jedenfalls weisen die Vorrichtungen
eine geschlossene Haubenatmosphäre auf, die eine im Wesentlichen dichte Glocke über
den einzelnen Stationen der Beschichtungsvorrichtung bildet, wobei zugleich eine ständige
Aufreinigung sowohl der Atmosphäre als auch der Behandlungs- bzw. Beschichtungsbäder
und Spülbäder erfolgt. Besonders einfach kann dies durch das Führen der Reinigungsabschnitte
im Bypass zu den jeweiligen Bearbeitungs- bzw. Behandlungsabschnitten erfolgen. Alternativ
sind auch komplexere Aufreinigungsschritte bzw. -kreisläufe möglich.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt
- 3
- Beschichtungsabschnitt
- 4
- Ausfuhrabschnitt
- 5
- Haubenteil
- 7
- Produkt
- 20
- erste Schleusenkammer
- 21
- erstes Behandlungsbecken
- 22
- zweites Behandlungsbecken
- 23
- Spülbecken
- 24
- Deckel
- 25
- Deckel
- 26
- Deckel
- 27
- Deckel
- 28
- Schleusentür
- 29
- Überlaufleitung
- 30
- Erstes Beschichtungsbecken
- 31
- Zweites Beschichtungsbecken
- 32
- Ausfuhrspüleinrichtung
- 33
- Deckel
- 34
- Deckel
- 35
- Deckel
- 36
- Kühlschlange
- 37
- Kühlschlange
- 38
- Auffangrinne
- 39
- Auffangrinne
- 40
- Zweite Schleusenkammer
- 41
- Deckel
- 42
- Schleusentür
- 50
- erster Haubenabschnitt
- 51
- zweiter Haubenabschnitt
- 52
- dritter Haubenabschnitt
- 53
- Trennwand
- 54
- Trennwand
- 55
- Transporteinrichtung
- 56
- Fahrwagen
- 57
- Haken
- 58
- Kühleinrichtung
- 59
- Auffangeinrichtung
- 60
- erste Siphonspüleinrichtung
- 61
- zweite Siphonspüleinrichtung
- 62
- Deckel
- 63
- Deckel
- 64
- Deckel
- 65
- Deckel
- 66
- Transporteinrichtung
- 67
- Transporteinrichtung
- 70
- Einrichtung zur Rückgewinnung von Lösemittel
- 71
- Kühlfalle
- 72
- Ventil
- 73
- Kondensatabschneideeinrichtung
- 74
- Leitung
- 75
- Leitung
- 76
- Lösemittelrückführleitung
- 80
- Gaspendelsystem
- 81
- Vakuumpumpe
- 82
- Ventil
- 83
- Ventil
- 84
- Ventil
- 85
- Leitung
- 86
- Leitung
- 87
- Leitung
- 88
- Leitung
- 89
- Leitung
- 90
- Lösemittel-Aufbereitungs- und/oder Regerationseinrichtung
- 91
- Destilliereinrichtung
- 92
- Kondensatsammeltank
- 93
- Leitung
- 94
- Leitung
- 95
- Leitung
- 96
- Pumpe
- 97
- Leitung
- 98
- Leitung
- 99
- Pumpe
- 100
- Leitung
- 101
- Ablaufleitung
- 102
- Rückführleitung
- 103
- Überlaufleitung
- 104
- Ablaufleitung
- 105
- Ablaufleitung
- 110
- Elektrolyt-Lösemittel-Trenneinrichtung
- 111
- Leitung
- 112
- Destilliereinrichtung
- 113
- Kondensatsammeltank
- 114
- Leitung
- 115
- Leitung
- 116
- Pumpe
- 117
- Leitung
- 118
- Leitung
- 119
- Pumpe
- 120
- Gaspufferbehälter
- 121
- Leitung
- 122
- erster Sauerstoffsensor
- 123
- zweiter Sauerstoffsensor
- 124
- Lösemittelkonzentrationssensor
- 125
- Gaspufferbehälter
- 126
- Leitung
- 127
- erster Sauerstoffsensor
- 128
- zweiter Sauerstoffsensor
- 129
- Lösemittelkonzentrationssensor
- 130
- Einrichtung zur Rückgewinnung von Lösemittel
- 131
- Kühlfalle
- 132
- Ventil
- 133
- Kondensatabschneideeinrichtung
- 134
- Leitung
- 135
- Leitung
- 136
- Lösemittelrückführleitung
- 140
- Gaspendelsystem
- 141
- Vakuumpumpe
- 142
- Ventil
- 143
- Ventil
- 144
- Ventil
- 145
- Leitung
- 146
- Leitung
- 147
- Leitung
- 148
- Leitung
- 149
- Leitung
- 150
- Sauerstoffsensor
1. Vorrichtung (1) zum Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen aus metallorganischen
Elektrolyten, insbesondere metallorganischen Komplexsalzen in organischen Lösemitteln,
auf Produkten (7), mit zumindest einem Beschichtungsabschnitt (3) zum Beschichten
der Produkte (7), zumindest einem weiteren Bearbeitungsabschnitt (2,4) und zumindest
einer Schleusenkammer (20,40) zum Ein- und Ausschleusen der Produkte (7) in die und
aus der Vorrichtung (1) im Wesentlichen ohne Eindringen von Sauerstoff und/oder Feuchtigkeit,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Siphonspüleinrichtung (60,61) mit einer Trenneinrichtung (53,54) zum
gasbezogenen Abgrenzen der anderen Abschnitte (2,4) der Vorrichtung von oder Abdichten
dieser anderen Abschnitte (2,4) gegenüber dem Beschichtungsabschnitt (3) und zumindest
ein im Wesentlichen den Beschichtungsabschnitt (3), die zumindest eine Siphonspüleinrichtung
(60,61) und den zumindest einen weiteren Bearbeitungsabschnitt (2,4) im Wesentlichen
dicht umschließendes mit einem Inertgas flutbares Haubenteil (5) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Transporteinrichtung (66,67) innerhalb der Sipohnspüleinrichtung zum
Verfahren der Produkte unterhalb der Trennwand (53,54) so angeordnet oder anordbar
ist, dass bei Befüllen der Siphonspüleinrichtung mit einer Spülflüssigkeit die Transporteinrichtung
(66,67) unterhalb des Flüssigkeitsspiegels positioniert ist.
3. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Sauerstoff-Überwachungseinrichtung in der zumindest einen Schleusenkammer
(20,40) und/oder Abschnitten (50,51,52) des Haubenteils (5) vorgesehen ist und/oder
zumindest eine Einrichtung (124,129) zum Überwachen der Lösemittelkonzentration in
der oder den Schleusenkammern (20,40) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Sauerstoff-Überwachungseinrichtung bei Überschreiten einstellbarer
oder eingestellter Schwellwerte eine Anpassung von Pumpzeiten für den Ein- und Austrag
von Gas in die/aus der Schleusenkammer (20,40) und/oder eine zusätzliche Spülphase
mit einem Inertgas während Pumpzyklen auslöst zum Reduzieren des Sauerstoffgehalts
in der zumindest einen Schleusenkammer (20,40).
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Druckhalteeinrichtung zum Aufrechterhalten eines konstanten Drucks
im Haubenteil (5) und/oder eines geringen Überdrucks im Haubenteil (5) gegenüber einer
Außen- oder Umgebungsatmosphäre vorgesehen ist, insbesondere zum Aufrechterhalten
eines im Wesentlichen konstanten Drucks im Haubenteil (5) und/oder Haubenabschnitten
(50,52) zumindest eine Gaspuffereinrichtung (120,125) vorgesehen und mit diesem/diesen,
insbesondere im ersten (2) und/oder letzten Abschnitt (4) der Vorrichtung (1), verbindbar
oder verbunden ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt (2) zum Reinigen und/oder
Vorbehandeln der Oberfläche der Produkte (7) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt (2) ein oder mehrere
verschließbare Behandlungsbecken (21,22) mit einer Reinigungsflüssigkeit zum Reinigen
der zu beschichtenden Produkte (7) und/oder einer Aktivierungsflüssigkeit zum Aktivieren
von deren Oberfläche, insbesondere zum Erzeugen einer Haftvermittlerschicht, aufweist
und/oder der zumindest eine Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt (2) zumindest
eine dem zumindest einen Behandlungsbecken (21,22) nachgeschaltete Spüleinrichtung
(23) zum Spülen der vorbehandelten Produkte (7) und Verhindern eines Verschleppens
von Chemikalien aus dem Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt (2) aufweist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine Beschichtungsabschnitt (3) zumindest ein zum Verhindern eines unkontrollierten
Verdunstens von Lösemittel in das Haubenteil (5) verschließbares (33,34) Beschichtungsbecken
(30,31) und/oder zumindest ein Ausfuhrspülbecken (32) zum Spülen von beschichteten
Produkten aufweist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Lösemittel-Aufbereitungs- und/oder Regenerationseinrichtung (90) vorgesehen
ist, insbesondere die zumindest eine Lösemittel-Aufbereitungseinrichtung (90) für
den zumindest einen Reinigungs- und/oder Aktivierungsabschnitt (2) im Bypass zu diesem
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Schleusenkammer (20,40) mit einer Lösemittelabscheide- und Rückführeinrichtung
(70,130) und/oder einem Gaspendelsystem (80,140) verbindbar oder verbunden ist.
11. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Kühleinrichtung (36,37,58,71,131) mit Kondensatabschneideeinrichtung
(38,39,59,73,133) zur Rückgewinnung von verschleppten und/oder verdunsteten Lösemittelresten
vorgesehen ist, insbesondere im Haubenteil (5) und/oder Beschichtungsabschnitt (3)
und/oder angeschlossen an die zumindest eine Schleusenkammer (20,40).
12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die eine oder mehreren Kühleinrichtungen (58) in Haubenabschnitten (50,51,52) und/oder
in dem Haubenteil (5) Lösemittelrückführeinrichtungen (101,104,105) zum Rückführen
von Lösemittel in Behandlungs- und/oder Beschichtungsbecken (21,22,30,31) und/oder
die zumindest eine Siphonspüleinrichtung (61) aufweisen, insbesondere die zumindest
eine Kühleinrichtung (36,37) zum Kondensieren von verdunstetem Lösemittel und zumindest
eine Auffangeinrichtung (38,39) zum Auffangen des kondensierten Lösemittels im Gasraum
des zumindest einen Beschichtungsbeckens (30,31) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Elektrolyt-Lösemittel-Trenneinrichtung (110) im Bereich des Beschichtungsabschnitts
(3) vorgesehen ist, insbesondere die Elektrolyt-Lösemittel-Trenneinrichtung(en) (110)
eine Destilliereinrichtung (112) zum Abdestillieren von Lösemittel aus der von dem
zumindest einen Beschichtungsbecken (30,31) abgeführten Elektrolyt-Lösemittel-Badflüssigkeit
umfasst und insbesondere Einrichtungen (102,114,118) zum Zurückführen des gewonnenen
sauberen Lösemittels in ein Ausfuhrspülbecken (32) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Schleusenkammer (20) am Eingang des Reinigungsund/oder Aktivierungsabschnitts
(2) und/oder zumindest eine Schleusenkammer (40) am Ausgang eines Ausfuhrabschnitts
(4) zum Ausschleusen von Produkten (7) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Haubenteil (5) zumindest eine Transporteinrichtung (55) zum Verfahren der Produkte
zwischen einzelnen Becken und Einrichtungen aufweist.
16. Vorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Siphonspüleinrichtung (60,61) mit einem inerten Lösemittel gefüllt
ist.
17. Verfahren zum Abscheiden von Metallen und/oder Metalllegierungen aus metallorganischen
Elektrolyten, insbesondere metallorganischen Komplexsalzen in organischen Lösemitteln,
auf Produkten (7),
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
im Wesentlichen lösemittelverlustfreies Einschleusen der Produkte (7) durch zumindest eine Schleusenkammer (20) in eine Vorrichtung (1) zum Abscheiden von Metallen
und/oder Metalllegierungen, insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche,
Übergeben der Produkte (7) an zumindest einen Beschichtungsabschnitt (3) im Wesentlichem
unter Gasabschluss, Beschichten der Produkte (7) im zumindest einen Beschichtungsabschnitt
(3),
Übergeben der beschichteten Produkte (7) von dem Beschichtungsabschnitt (3) über zumindest
eine Siphonspüleinrichtung (61) an zumindest einen Ausfuhrabschnitt (4) im Wesentlichem
unter Gasabschluss, und
Ausschleusen der fertigen Produkte (7) über zumindest eine weitere Schleusenkammer
(40), wobei über allen Abschnitten (50,51,52) der Vorrichtung eine Inertgasatmosphärenglocke
vorgehalten wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Produkte vorbehandelt werden, insbesondere ihre Oberfläche gereinigt und/oder
für die weitere Bearbeitung aktiviert wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Produkte nach der Reinigung und/oder Aktivierung im Wesentlichen unter Gasabschluss
über zumindest eine weitere Siphonspüleinrichtung (60) in den zumindest einen Beschichtungsabschnitt
(3) eingeführt werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass
Elektrolytflüssigkeit und/oder Lösemittel in im Wesentlichen geschlossenen Kreisläufen
geführt wird/werden, insbesondere eine Aufreinigung oder Aufbereitung von Elektrolytflüssigkeit
und/oder Lösemittel und/oder einer Spülflüssigkeit zum Vermeiden eines Verschleppens
von Chemikalien erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Vermeiden eines Verschleppens von an den Produkten anhaftender Elektrolytflüssigkeit
und/oder Reinigungsflüssigkeit und/oder Aktivierungsflüssigkeit diese in Spüleinrichtungen
(23,32) gespült werden.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
beim Einschleusschritt die Produkte in die zumindest eine Schleusenkammer (20,40)
eingeführt werden, die Schleusenkammer (20) mit Außenatmosphäre gefüllt, geschlossen
und anschließend evakuiert, die Außenatmosphäre aus der Schleusenkammer hinausbefördert,
diese nachfolgend mit Inertgas geflutet wird und die Produkte anschließend in einen
ersten Behandlungsabschnitt (2) der Vorrichtung eingebracht werden.
23. Verfahren nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, dass
die abgepumpte Schleusenatmosphäre aufbereitet wird, wobei trockenes Inertgas und
gereinigtes Lösemittel in den Prozess rückgeführt werden, insbesondere trockenes Inertgas
in die Inertgasatmosphärenglocke und gereinigtes Lösemittel in ein erstes Behandlungsbecken
(21).
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Schleusenkammer-Atmosphäre hinsichtlich ihres Sauerstoff- und/oder
Lösemittelgehaltes und/oder die Inertgasatmosphärenglocke hinsichtlich ihres Sauerstoffgehalts
überwacht werden, insbesondere bei Überschreiten eingestellter Schwellwerte das Ausführen
verunreinigter Atmosphäre und/oder Einführen gereinigter Inertgas-Atmosphäre beschleunigt
oder verlangsamt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gas der Inertgasatmosphärenglocke aufgereinigt wird, insbesondere durch Kondensieren
des Gases und Rückführen von abkondensierten Lösemittelanteilen in die jeweiligen
Stoffkreisläufe.