[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Schaltelement, insbesondere ein Schütz.
[0002] Schaltelemente dieser Art weisen im wesentlichen eine Spule auf, die in der Regel
mit einem magnetisierbaren Joch versehen ist. Fließt Strom durch die Spule, wird ein
beweglicher Anker entgegen einer rückstellenden Kraft, etwa einer Feder, angezogen,
sodass bewegliche Schaltkontakte in eine andere Stellung bewegt werden. Dadurch werden
Kontaktbrücken, die bei stromloser Spule etwa offen sind, geschlossen. So kann durch
den Strom durch die Spule in einem Steuerstromkreis der Hauptstromkreis, in dem sich
ein Verbraucher, etwa ein Motor, befindet, gesteuert werden.
[0003] Die Ausführungsformen des Jochs und des Ankers variieren, sie sind aber so gewählt,
dass sich bei angezogenem Anker ein geschlossener magnetischer Kreis bildet. Hierbei
liegt der Anker auf Polflächen des Jochs auf. In einer Ausführungsform sind Anker
und Joch etwa beide E-förmig ausgebildet, wobei die beiden Seitenschenkel von Anker
und Joch bei angezogener Position des Ankers berührend aneinanderliegen. Die Mittelschenkel
von Anker und Joch sind hingegen so ausgeführt, dass bei angezogener Position des
Ankers ein Luftspalt zwischen den beiden Mittelschenkeln verbleibt. Dieser Luftspalt
dient unter anderem dazu, bei abgeschaltetem Stromdurchfluss durch die Spule und gewünschtem
Ablösen des Ankers von den Polflächen des Jochs ein Anhaften des Ankers am Joch aufgrund
des verbleibenden Restmagnetismus zu unterbinden. Ein weiterer Vorteil des Luftspalts
besteht darin, dass bei Wechselstrombetrieb ein Brumm vermieden wird, der ansonsten
aufgrund der drei in einer Ebene liegenden Flächen auftreten würde. Um den magnetischen
Fluss durch Joch und Anker aber nicht zu sehr zu beeinträchtigen, beträgt der Abstand
der beiden Mittelschenkel und somit die Breite des Luftspaltes nur wenige Zehntel
Millimeter.
[0004] Oftmalige Schaltvorgänge bewirken eine Abnutzung der Polflächen der Seitenschenkel
von Anker und Joch, sodass sich die Polflächen der Mittelschenkel im Laufe der Benutzung
des Schaltelements annähern, bis sie sich letztendlich berühren. In diesem Zustand
des Schaltelements kann es zu Funktionsbeeinträchtigungen aufgrund von Restmagnetismus
kommen, der ein zuverlässiges Ablösen des Ankers vom Joch verhindert. Des weiteren
kann aufgrund der nun in einer Ebene liegenden drei Flächen Brumm auftreten. Ein Aufbrauchen
des Luftspaltes zwischen den beiden Mittelschenkeln aufgrund zunehmender Abnutzung
der Polflächen der Seitenschenkel bedeutet somit in der Regel das Ende der mechanischen
Lebensdauer des Schaltelements.
[0005] Um die mechanische Lebensdauer der Schaltelemente zu optimieren, wird gemäß dem Stand
der Technik zunächst auf ein präzises Schleifen der Polflächen der Mittelschenkel
geachtet, um einen Luftspalt mit genau definierter Breite sicherzustellen. Des weiteren
muss auf gute Ölung des Jochs und des Ankers geachtet werden, um einerseits eine Schlagdämpfung
im Zuge der Schaltvorgänge zu erreichen und andererseits Korrosion zu unterbinden.
Diese Maßnahmen bewirken allerdings lediglich eine Optimierung der mechanischen Lebensdauer
unter den gegebenen Werkstückgeometrien von Anker und Joch.
[0006] Im Gegensatz hierzu besteht das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine wesentliche
Verlängerung der mechanischen Lebensdauer von elektromagnetischen Schaltelemente durch
eine Modifizierung der Werkstückgeometrien von Anker und Joch zu erreichen. Des weiteren
ist es Ziel der Erfindung, das aufwändige Schleifen der Polflächen von Anker und Joch
zu vermeiden.
[0007] Diese Ziele werden durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 erreicht. Anspruch
1 bezieht sich hierbei auf elektromagnetische Schaltelemente, insbesondere ein Schütz,
der oben dargestellten Art mit einer Spule, einem ortsfesten Joch sowie einem Anker,
der Schaltkontakte trägt und zwischen einer ersten Schaltstellung, in der er vom Joch
beabstandet ist und einer zweiten Schaltstellung, in der er in unmittelbarer Nähe
zum Joch liegt, beweglich gehalten ist. Die Schaltkontakte des Ankers wirken in diesen
beiden Schaltstellungen mit ortsfesten Schaltkontakten zusammen, um unterschiedliche
Schaltzustände zu verwirklichen, wobei der Anker und das Joch einander zugewandte
Flächenabschnitte aufweisen, die sich in der zweiten Schaltstellung berühren oder
annähernd berühren. Diese zugewandten Flächenabschnitte stellen in der Regel die Polflächen
von Anker und Joch dar. Erfindungsgemäß ist nun gemäß Anspruch 1 vorgesehen, dass
zumindest einer dieser Flächenabschnitte des Ankers und der ihm zugewandte Flächenabschnitt
des Jochs eine unterschiedliche Krümmung aufweisen. Im Unterschied zum oben dargestellten
Stand der Technik werden somit die einander zugewandten Flächenabschnitte des Ankers
und der ihm zugewandte Flächenabschnitt des Jochs, die sich in der zweiten Schaltstellung
berühren oder annähernd berühren, nicht als planparallele Flächen ausgeführt, sondern
als Flächen mit unterschiedlicher Krümmung. Es ist etwa denkbar, dass eine der beiden
Flächen, etwa jene des Jochs, als ebene Fläche belassen wird und die Polfläche des
Ankers mit einer konvexen Krümmung versehen wird. Alternativ dazu kann auch die Polfläche
des Jochs gekrümmt ausgeführt sein, wobei die Krümmung zweckmäßigerweise eine konkave
Form aufweisen wird, deren Krümmung geringer ist als jene des Ankers. Die Ausführungsformen
können somit variieren, wobei jeweils erreicht wird, dass bei Abnutzung jener Teile
des Ankers, die die Bewegung in Richtung des Jochs stoppen, die einander zugewandten
Flächenabschnitte des Ankers und der ihm zugewandte Flächenabschnitt des Jochs, die
sich in der zweiten Schaltstellung berühren oder annähernd berühren, nicht flächig
aneinanderliegen, sondern lediglich entlang einer Berührungslinie. Dadurch wird der
Luftspalt nur auf einer wesentlich kleineren Fläche als bei üblichen Ausführungsformen
geschlossen, was Funktionsbeeinträchtigungen aufgrund von Restmagnetismus oder Brumm
vermeidet. Es ist bei einer Werkstückgeometrie von Anker und Joch gemäß der Erfindung
sogar denkbar, dass sich diese Flächenabschnitte von Anfang an berühren, sodass sich
im Laufe oftmaliger Schaltvorgänge zwar die Berührungslinie verändern mag, eine Verringerung
des Luftspaltes in einem Ausmaß, das die Funktion des Schaltelementes beeinträchtigt,
aber erst sehr viel später als bei herkömmlichen Schaltelementen auftritt. Durch die
gekrümmte Ausführung kann des weiteren ein aufwändiges Schleifen der betreffenden
Flächenabschnitte entfallen, da geringere Anforderungen an die Oberflächengenauigkeit
zu stellen sind.
[0008] Anspruch 2 bezieht sich auf eine bestimmte Ausführungsform des elektromagnetischen
Schaltelements, bei dem der Anker und das Joch im wesentlichen E-förmig mit je einem
Mittelschenkel, die in der zweiten Schaltstellung innerhalb der Spule liegen und je
zwei Seitenschenkel, die außerhalb der Spule liegen, ausgebildet sind, wobei sich
in der zweiten Schaltstellung die Polflächen der Seitenschenkel berühren. Es sind
somit die Polflächen der Seitenschenkel, die bei stromdurchflossener Spule die Bewegung
des Ankers in Richtung des Jochs stoppen und von der Abnutzung am stärksten betroffen
sind. Gemäß Anspruch 2 ist hierbei vorgesehen, dass die Polflächen der Mittelschenkel
eine unterschiedliche Krümmung aufweisen.
[0009] Anspruch 3 bezieht sich auf die oben erwähnte Möglichkeit, dass sich die Polflächen
der Mittelschenkel in der zweiten Schaltstellung berühren. Gemäß Anspruch 3 wird somit
diese Konfiguration bereits während der Betriebsdauer des Schaltelements verwirklicht
und ist nicht erst eine Folge von Abnutzung. Diese Ausführungsform ist denkbar, da
aufgrund der unterschiedlichen Krümmungen der Polflächen der Mittelschenkel dennoch
ein ausreichender Luftspalt verbleibt, um Funktionsbeeinträchtigungen durch Restmagnetismus
oder Brumm zu vermeiden. Anspruch 4 bezieht sich im Unterschied dazu auf eine Ausführungsform,
bei der sich die Polflächen der Mittelschenkel in der zweiten Schaltstellung annähernd
berühren.
[0010] Anspruch 5 sieht eine vorteilhafte Ausführungsform der Seitenschenkel von Anker und
Joch vor, bei der die Seitenschenkel des Ankers und des Jochs jeweils mit einer in
sich geschlossenen Wicklung eines elektrischen Leiters (Kurzschlussring) ausgestattet
sind. Damit wird zusätzlich zum Hauptfeld der Spule ein weiteres Magnetfeld induziert,
das die Kraftlücken im Stromnulldurchgang teilweise kompensiert. Dadurch wird der
Brumm reduziert.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei zeigen
Fig. 1 ein Schütz,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt des Schütz von Fig. 1 entlang einer vertikalen Mittelebene
in Blickrichtung II für einen Schaltzustand des Schütz, bei dem die Spule nicht stromdurchflossen
ist,
Fig. 3 einen Teilquerschnitt des Schütz von Fig. 1 entlang einer vertikalen Mittelebene
in Blickrichtung III für einen Schaltzustand des Schütz, bei dem die Spule nicht stromdurchflossen
ist,
Fig. 4 einen Querschnitt des Schütz von Fig. 1 entlang einer vertikalen Mittelebene
in Blickrichtung III, wobei die linke Hälfte einem Schaltzustand des Schaltelements
mit offenem Hauptstromkreis entspricht und die rechte Hälfte einem Schaltzustand des
Schaltelements mit geschlossenem Hauptstromkreis, und
Fig. 5 eine Darstellung von Joch und Anker.
[0012] Fig. 1 zeigt ein elektromagnetisches Schaltelement, im gegebenen Fall ein Schütz,
mit Anschlüssen 1a, 1b, 2a, 2b (letzterer ist in Fig. 1 nicht sichtbar) für den Steuerstromkreis.
Der Anschluss der stromführenden Leiter des Steuerstromkreises kann etwa über Klemmschrauben
2 und Klemmplättchen 3 erfolgen. Gemäß der Ausführungsform von Fig. 1 sind vier Anschlüsse
1a, 1b, 2a, 2b vorgesehen, wobei lediglich zwei Anschlüsse für den Steuerstromkreis
notwendig sind. Hierbei können wahlweise entweder die beiden Anschlüsse 1a und 1b
für die Stromversorgung der Spule 14 (Fig. 2 bis 4) verwendet werden, oder die beiden
Anschlüsse 2a und 2b. Alternativ dazu ist es aber auch möglich, einen der beiden Anschlüsse
1a oder 1b für den Anschluss eines Leiters vorzusehen und den jeweils diagonal gegenüberliegenden
Anschluss 2a oder 2b für den Anschluss des zweiten Leiters. Von den Anschlüssen 1a,
1b, 2a, 2b führen jeweils elektrisch leitende Verbindungen zu einer Spule 14, sodass
bei Schließen des Steuerstromkreises die Spule 14 stromdurchflossen ist. Das Öffnen
und Schließen des Steuerstromkreises kann manuell über externe Taster erfolgen, oder
auch von eigenen Steuerungen vorgenommen werden, die in den Fig. 1 bis 5 nicht dargestellt
sind.
[0013] Der Anschluss der stromführenden Leiter des Hauptstromkreises erfolgt über die Anschlussöffnungen
4 (jene auf der gegenüberliegenden Seite des Schütz sind in Fig. 1 nicht sichtbar).
Das in Fig. 1 gezeigte Schaltelement eignet sich etwa zum Anschluss der drei Leiter
sowie des Neutralleiters eines Dreiphasennetzes. In Öffnungen 5 können hierzu Klemmschrauben
6 (siehe auch Fig. 4) eingesetzt werden, die mit Klemmplättchen 21 zusammenwirken
und die stromführenden Leiter des Hauptstromkreises fixieren. Über Haltelaschen 7
kann der Schütz an externe Trägerelemente befestigt werden (in Fig. 1 nicht sichtbar).
Im Hauptstromkreis befindet sich der Verbraucher, in der Regel ein Motor (in den Fig.
1 bis 5 nicht dargestellt). Dabei ist es auch denkbar, dass das Öffnen und Schließen
des Steuerstromkreises vom Betriebszustand des Motors abhängig ist.
[0014] Fig. 2 zeigt einen Teilquerschnitt des Schütz von Fig. 1 entlang einer vertikalen
Mittelebene in Blickrichtung II und Fig. 3 einen Teilquerschnitt des Schütz von Fig.
1 entlang einer vertikalen Mittelebene in Blickrichtung III. Gezeigt ist in Fig. 2
eine Ausführungsform eines Schütz, bei der der Anker 8 und das Joch 9 im wesentlichen
E-förmig mit jeweils zwei Seitenschenkel 8a, 9a sowie je einem Mittelschenkel 8b,
9b ausgebildet sind. Der Anker 8 und das Joch 9 sind in der Regel als Blechpakete
aus gestanzten und gegeneinander isolierten Einzelblechen 20 geformt, um Wirbelströme
zu verhindern. Die Blechpakete können etwa von einer Kunststoffumhüllung teilweise
ummantelt sein. Der Zusammenhalt des Blechpakets kann aber auch durch Vernieten erfolgen.
[0015] Der Mittelschenkel 9b des Jochs 9 ist von der Spule 14 umgeben, die etwa in einem
Kunststoffblock eingegossen ist. Die Seitenschenkel 8a des Ankers 8 und 9a des Jochs
9 liegen außerhalb der Spule 14. Der Anker 8 und das Joch 9 umgreifen somit die Spule
14. Die Seitenschenkel 8a, 9a des Ankers 8 und des Jochs 9 können hierbei jeweils
mit einer in sich geschlossenen Wicklung eines elektrischen Leiters 19 (Kurzschlussring)
ausgestattet sein. Damit wird zusätzlich zum Hauptfeld der Spule ein weiteres Magnetfeld
induziert, das die Kraftlücken im Stromnulldurchgang teilweise kompensiert. Dadurch
wird der Brumm reduziert.
[0016] Fig. 2 und 3 zeigen den Schütz in einem ersten Schaltzustand, bei dem die Spule 14
nicht stromdurchflossen ist und der Anker 8 daher vom Joch 9 beabstandet ist. Ist
die Spule 14 aufgrund eines geschlossenen Steuerstromkreises stromdurchflossen, so
wird ein Magnetfeld induziert, dessen magnetischer Fluss im Inneren der Spule 14 am
größten ist und die Mittelschenkel 8, 9 magnetisiert. Der in den beiden Mittelschenkeln
8b, 9b induzierte magnetische Fluss teilt sich in die beiden Seitenschenkel 8a, 9a
und bewirkt unterschiedliche Polarität an den gegenüberliegenden Polflächen 10 und
11 der Mittelschenkel 8b und 9b sowie an den gegenüberliegenden Polflächen 12 und
13 der Seitenschenkel 8a und 9a. Der Anker 8 wird infolgedessen vom Joch 9 angezogen,
bis die Polflächen 12 des Ankers 8 an den gegenüberliegenden Polflächen 13 des Jochs
9 anstoßen. Diese Bewegung vollzieht sich entgegen einer rückstellenden Kraft, etwa
aufgrund von Federn, die in den Fig. 1 bis 5 aber nicht dargestellt sind. Das Schütz
befindet sich somit in ihrem zweiten Schaltzustand, bei dem die Polflächen 12 und
13 aneinander liegen und die Polflächen 10 und 11 der Mittelschenkel 8, 9 nur mehr
geringfügig beabstandet sind.
[0017] Diese beiden Schaltzustände des Schütz sind in Fig. 4 gleichzeitig dargestellt, wobei
die linke Hälfte einen ersten Schaltzustand des Schaltelements mit offenem Hauptstromkreis
zeigt und die rechte Hälfte einen zweiten Schaltzustand des Schaltelements mit geschlossenem
Hauptstromkreis. Die stromführenden Leiter des Hauptstromkreises werden durch die
Anschlussöffnungen 4 geführt und mithilfe der Klemmschrauben 6 sowie der Klemmplättchen
21 fixiert. Dadurch liegen die elektrischen Leiter an feststehenden Kontakten 15 an,
die mit beweglichen Schaltkontakten 16 Kontaktbrücken bilden. Die beweglichen Schaltkontakte
16 sind hierbei in einem Tragerahmen 17 gehalten, wobei die Lagerung der Schaltkontakte
16 im Tragerahmen 17 in vorteilhafter Weise über Federn 18 erfolgt. Der Tragerahmen
17 ist wiederum mit dem Anker 8 fest verbunden (in Fig. 4 zeichnerisch nicht ausgeführt).
Eine Bewegung des Ankers 8 überträgt sich somit über den Tragerahmen 17 auf die Schaltkontakte
16.
[0018] Wird etwa der Steuerstromkreis geschlossen und die Spule 14 somit stromdurchflossen,
so wird der Anker 8 angezogen und Richtung Joch 9 bewegt, bis er sich in seiner in
Bezug auf Fig. 4 unteren Position befindet, wie sie dem zweiten Schaltzustand gemäß
der rechten Hälfte von Fig. 4 entspricht. Die beweglichen Schaltkontakte 16 werden
dadurch mit einem mittels der Federn 18 variablen Anpressdruck an die feststehenden
Kontakte 15 gepresst, sodass die Kontaktbrücke und somit der Hauptstromkreis geschlossen
ist. Wird der Steuerstromkreis unterbrochen, so baut sich das Magnetfeld der Spule
14 sowie des Jochs 9 und des Ankers 8 ab. Mittels einer rückstellenden Kraft, etwa
aufgrund von in den Fig. 1 bis 5 nicht dargestellten Federn, wird der Anker 8 wieder
in seine in Bezug auf Fig. 4 oberen Position gebracht, wie sie dem ersten Schaltzustand
gemäß der linken Hälfte von Fig. 4 entspricht. Die beweglichen Schaltkontakte 16 werden
dadurch ebenfalls nach oben bewegt und die Kontaktbrücke wieder geöffnet, sodass der
Hauptstromkreis unterbrochen wird.
[0019] Nach Unterbrechung des Steuerstromkreises und somit Abschalten des Stromes durch
die Spule 14 verbleibt im Anker 8 und Joch 9 im magnetischen Kreis ein Restmagnetismus.
Dieser Sachverhalt wird auch als Remanenz bezeichnet und kann dazu führen, dass nach
Unterbrechung des Steuerstromkreises der Anker 8 am Joch 9 haften bleibt, anstatt
von ihm weg bewegt zu werden. Daher wird auch in der Regel zwischen Polflächen 10
des Ankers 8 und Polflächen 11 des Jochs 9 ein Luftspalt vorgesehen, wobei der Luftspalt
auch reduzierend auf den Brumm wirkt. Durch Abnutzung der Seitenschenkel 8a des Ankers
8 und der Seitenschenkel 9a des Jochs 9 kann der Luftspalt aber im Laufe der Betriebsdauer
des Schütz verringert werden und schließlich weitestgehend verschwinden. Dadurch treten
in der Regel Brumm sowie Probleme mit der Remanenz auf. Die Abnutzung der Seitenschenkel
8a, 9a gibt somit die mechanische Lebensdauer des Schütz vor.
[0020] Wie aus Fig. 2 sowie Fig. 5 ersichtlich ist, weisen die Polflächen 10 und 11 der
Mittelschenkel 8, 9 gemäß der Erfindung jeweils eine Krümmung auf. Die Polfläche 11
des Jochs 9 ist hierbei konvex gekrümmt und weist eine stärkere Krümmung auf als die
konkav gekrümmte Polfläche 10 des Ankers 8. Auch bei einer Verlagerung des Ankers
8 relativ zum Joch 9 in Folge von Abnützung 8 der Seitenschenkel 8a und 9a werden
sich die Polflächen 10 und 11 praktisch nie gänzlich berühren, sondern stets einen
Luftspalt bilden. Abgesehen von der in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausbildung der
Polflächen 10 und 11 sind auch andere Formen denkbar, so kann etwa eine der Polflächen
10, 11 keine Krümmung aufweisen und die zweite Polfläche entsprechend konvex gekrümmt
sein. Auch diese Konfiguration ist unter der Formulierung "unterschiedliche Krümmungen
der Polflächen 10 und 11" umfasst. Des weiteren zeigt Fig. 1 nur eine mögliche Ausführungsform
eines Schütz, so könnte etwa die relative Lage des Kontaktapparates mit den Kontakten
15, 16 und des Magnetantriebes auch vertauscht werden, sodass im Gegensatz zur gezeigten
Ausführungsform von Fig. 1 der Kontaktapparat im unteren Bereich des Schütz liegt
und der Magnetantrieb im oberen Bereich des Schütz.
[0021] Wie erwähnt, ist es sogar denkbar, von Anfang an eine Berührung der beiden Polflächen
10 und 11 der Mittelschenkel 8b und 9b zuzulassen, da die Berührung aufgrund der wippenartigen
Ausbildung der Polflächen 10 und 11 lediglich entlang von Berührungslinien erfolgen
kann, die aber nicht ausreichen, um aufgrund von Restmagnetismus ein Haften des Ankers
8 am Joch 9 zu bewirken. Die Mechanische Lebensdauer des Schalters wird dadurch wesentlich
verlängert. Des weiteren kann die Fertigung der Polflächen 10 und 11 mit geringerer
Genauigkeit erfolgen, insbesondere kann der zeitaufwändige Schleifprozess entfallen.
Die Festlegung des Luftspaltes wird stattdessen durch die Stanzgenauigkeit für die
Einzelbleche bestimmt.
1. Elektromagnetisches Schaltelement, insbesondere ein Schütz, mit einer Spule (14),
einem ortsfesten Joch (9) sowie einem Anker (8), der Schaltkontakte (16) trägt und
zwischen einer ersten Schaltstellung, in der er vom Joch (9) beabstandet ist und einer
zweiten Schaltstellung, in der er in unmittelbarer Nähe zum Joch (9) liegt, beweglich
gehalten ist, und die Schaltkontakte (16) des Ankers (8) in diesen beiden Schaltstellungen
mit ortsfesten Schaltkontakten (15) zusammenwirken, um unterschiedliche Schaltzustände
zu verwirklichen, wobei der Anker (8) und das Joch (9) einander zugewandte Flächenabschnitte
(10, 11, 12, 13) aufweisen, die sich in der zweiten Schaltstellung berühren oder annähernd
berühren, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer dieser Flächenabschnitte (10) des Ankers (8) und der ihm zugewandte
Flächenabschnitt (11) des Jochs (9) eine unterschiedliche Krümmung aufweisen.
2. Elektromagnetisches Schaltelement nach Anspruch 1, bei dem der Anker (8) und das Joch
(9) im wesentlichen E-förmig mit je einem Mittelschenkel (8b, 9b) , die in der zweiten
Schaltstellung innerhalb der Spule (14) liegen und je zwei Seitenschenkel (8a, 9a),
die außerhalb der Spule (14) liegen, ausgebildet sind, wobei sich in der zweiten Schaltstellung
die Polflächen (12, 13) der Seitenschenkel (8a, 9a) berühren, dadurch gekennzeichnet, dass die Polflächen (10, 11) der Mittelschenkel (8b, 9b) eine unterschiedliche Krümmung
aufweisen.
3. Elektromagnetisches Schaltelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Polflächen (10, 11) der Mittelschenkel (8b, 9b) in der zweiten Schaltstellung
berühren.
4. Elektromagnetisches Schaltelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Polflächen (10, 11) der Mittelschenkel (8b, 9b) in der zweiten Schaltstellung
annähernd berühren.
5. Elektromagnetisches Schaltelement nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenschenkel (8a, 9a) des Ankers (8) und des Jochs (9) jeweils mit einer in
sich geschlossenen Wicklung eines elektrischen Leiters (19) ausgestattet sind.