[0001] Beim Abgleich der Sende- und Empfangseigenschaften eines Sende-/Empfangssystems wie
beispielsweise eines Mobilfunkgerätes, muss eine geeignete Schnittstelle zur Messung
von Kenngrößen der elektromagnetischen Eigenschaften des Antennensystems und anderer
Hochfrequenzparameter des Sende-/Empfangssystems zur Verfügung stehen. Eine solche
Schnittstelle muss ein geeignetes Impedanzniveau besitzen, das den Anschluss handelsüblicher
Messgeräte an diese Schnittstelle ermöglicht. Dazu werden in üblicher Weise sogenannte
50-Ω-Schnittstellen verwendet, die optional an Stelle des Antennensystems eine Verbindung
zum Sende-/Empfangsteil des abzugleichenden oder zu prüfenden Gerätes herstellen.
[0002] Speziell in dem bei Mobilfunkanwendungen typischen Fall, dass beim Abgleich, das
heißt bei der Messung der Kenngrößen, bereits das Antennensystem mit dem Sende-/Empfangssystem
fest verbunden ist, besteht dabei die Schwierigkeit, dass man zur Messung nicht einfach
eine Schnittstelle parallel zur Antennenstruktur aufschalten kann, weil hierdurch
die Belastung der zu prüfenden/abzugleichenden Schaltungsteile stark verändert würde.
In einem solchen Fall könnte der eigentliche 50-Q-Fall nicht getestet werden.
[0003] Bekannte Lösungen dieses Problems sind jeweils mit verschiedenen Nachteilen verbunden:
[0004] Ein Koaxialkonnektor mit unterbrechender Funktion zum Antennensystem hin steigert
die Kosten und benötigt viel Platz auf der Baugruppe des Gerätes. Außerdem sind Fehler
hinter dem Messpunkt nicht erkennbar.
[0005] Eine λ/4-Transformations-Leitung im Antennenpfad, die zur Messung kurzgeschlossen
wird, so dass dann parallel an ihrem Eingang gemessen werden kann, weil sich dabei
der Kurzschluss in einem Leerlauf am Messpunkt transformiert, funktioniert nur für
ein schmales Frequenzband und erfordert eine komplexere Kontaktiervorrichtung. Auch
hier wären Fehler hinter dem Messpunkt nicht mehr erkennbar.
[0006] Eine extern angenäherte Messantenne oder Kopplerstruktur, welche einen Teil der von
der Antenne abgestrahlten Energie aufnimmt, führt zu stark schwankenden Messergebnissen,
weil normaler Weise umgebende Teile (Geräte und Kabel, usw.) das Messergebnis stark
beeinflussen können. Außerdem ist die damit einhergehende Stimmung des Antennensystems
nicht hinreichend genau definiert bzw. reproduzierbar.
[0007] Die vorliegende Erfindung macht sich zur Aufgabe, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden. Diese Aufgabe wird durch ein Erzeugnis nach einem der unabhängigen
Patentansprüche gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung besteht im Wesentlichen aus einer fest auf der Hauptbaugruppe
des Sende- und/oder Empfangsgerätes fixierten Kopplerstruktur, die elektromagnetisch
möglichst stark an das vorhandene Antennensystem gekoppelt ist. Als starke Kopplung
in diesem Sinne wird dabei eine Kopplung kleiner als 2dB angesehen, bei der nur noch
ein kleiner Teil der Energie wirklich abgestrahlt wird, wodurch die Rückkopplung von
äußeren Effekten (wie zum Beispiel starke Reflexionen) vermieden wird. Dies bedeutet
letztlich, dass die Koppelstruktur einen Teil des Antennensystems selbst darstellt.
[0009] Die Koppelstruktur wird dabei so dimensioniert, dass sie nur im Zustand der Messung
(zum Beispiel mit einem 50-Ω-Messgerät) Leistung aus der Antennenstruktur auskoppeln
kann. Dies geschieht beispielsweise durch sogenannte λ/4-Strukturen, die ähnlich wie
eine λ/4-Antenne wirken. Wird die erfindungsgemäße Koppelstruktur nicht zur Messung
benutzt (z.B. im Betriebszustand), so liegt an deren Messpunkt ein Leerlauf vor, wodurch
wiederum diese Koppelstruktur keine Leistung mehr von der Antenne aufnimmt. Typisch
wird dabei der Abstand zwischen der Koppelstruktur und den Strukturen der eigentlichen
Antenne 2mm oder weniger, in einigen Fällen aber auch deutlich mehr betragen. Dabei
ist es vorteilhaft, wenn die Koppelstruktur so angeordnet wird, dass sie möglichst
bereits auf das Speiselement der Antenne wirkt, weil so die Streustrahlung reduziert
wird.
[0010] Auf diese Weise wird erreicht, dass im normalen Betriebszustand (das heißt also,
wenn die Koppelstruktur nicht zur Messung benutzt wird) keine Leistung in der Koppelstruktur
verloren geht und alle Energie nur über das Antennensystem abgestrahlt wird. Selbst
wenn ein Teil der Energie an die Koppelstruktur übertragen würde, würde diese bei
geeigneter Dimensionierung prinzipiell auch zur abgestrahlten Leistung beitragen,
weil sich kein Verlustwiderstand in diesem Zweig befindet. In diesem Fall würde die
Koppelstruktur als funktioneller Bestandteil der Antennenstruktur wirken.
[0011] Bei Anwendungen mit Funkgeräten, die in mehreren Frequenzbändern arbeiten sollen,
wie dies zum Beispiel bei sogenannte Multiband-Mobiltelefonen der Fall ist, die zum
Beispiel im Bereich von GSM900, PCN, PCS1900 oder UMTS arbeiten sollen, kann eine
Koppelstruktur vorteilhaft sein, die aus mehr als einem Koppelelement besteht. In
diesen Fällen kann es vorteilhaft sein, jeweils eine Koppelstruktur in einem Frequenzband
zur Messung zu verwenden.
[0012] Bei der Durchführung von Messungen von Kenngrößen elektromagnetischer Systeme von
Funkgeräten liegt häufig in der industriellen Produktion der Fall vor, dass Gehäuseteile
dieser Geräten erst nach erfolgter Messung montiert werden. Diese Gehäuseteile haben
aber häufig einen Einfluss auf das elektromagnetische Verhalten des Systems, insbesondere
auf die E-nergieabstrahlung. So wird im Betriebsfall das Antennensystem normalerweise
durch das sie umgebende Gehäuse in seinem Fre quenzverhalten gegenüber dem Zustand
bei der Messung, in dem das umgebende Gehäuse teilweise fehlt, spürbar verändert.
Hierdurch tritt eine Verschiebung bestimmter Kennlinien im Frequenzbereich ein, die
durch eine geeignete Gestaltung und Dimensionierung der erfindungsgemäßen Koppelstruktur
leicht kompensiert werden kann. Das bedeutet, dass die Koppelstruktur während der
Messung insofern in gleicher oder ähnlicher Weise wirkt wie die fehlenden Gehäuseteile.
In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, die Koppelstruktur so auszuführen, dass
die belastete Struktur verlängernd für das Antennenelement wirkt, die Resonanzfrequenz
also sinkt.
[0013] Die vorliegende Erfindung eignet sich nicht nur für Anwendungen im zellularen Mobilfunk,
sondern grundsätzlich für Sender- und/oder Empfängersysteme aller Art, insbesondere
im Bereich der Medizintechnik oder im ISM-Band (Bluetooth) oder in anderen Anwendungsfällen.
Der Fachmann ist anhand der in dieser Beschreibung gegebenen Hinweise leicht in der
Lage, die Erfindung auf diese jeweiligen Anwendungsfälle zu übertragen. Ein besonderer
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass bei der Messung die tatsächlich
von der Antenne abgestrahlte Leistung gemessen wird, so dass Funktionstests bezüglich
des Funkverhaltens in der Serie entfallen können.
[0014] Es ist möglich, die erfindungsgemäße Koppelstruktur auf der selben Baugruppe wie
die Antenne selbst unterzubringen; in manchen Fällen kann es aber auch vorteilhaft
sein, dass die Koppelstruktur und die Antennenstruktur auf verschiedenen Baugruppen
untergebracht sind. Im letzten Fall ist natürlich darauf zu achten, dass eine genau
definierte und exakt reproduzierbare Relativposition der Koppelstruktur zur Antennenstruktur
eingehalten wird. Als Aufbautechnologien eignen sich grundsätzlich u.a. geätzte oder
gedruckte Strukturen, die sogenannte Stanz-Biegetechnik, die sogenannte MID-Technik
( MID = "molded interconnect devices", direkte Verbindung von mechanischen und elektronischen
Funktionen auf spritzgegossenen Teilen oder Folien ) oder Kombinationen aus den genannten
Techniken.
[0015] Erfindungsgemäße Koppelstrukturen sind mit einem oder mehreren Kontaktelementen zum
Anschluss von 50-Ω-Messgeräten ausführbar. Kontaktpunkte für einen Kopplerport können
eventuell in eine Massefläche eingebettet sein. Die erfindungsgemäße Koppelstruktur
kann einen oder mehrere Massekontaktierungen aufweisen.
[0016] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gerät im Zustand der Messung. Auf der Baugruppe
des Gerätes (FG) ist hierbei eine Antennenstruktur (AS) und eine Koppelstruktur (KS)
vorgesehen. Die Antennenstruktur (AS) strahlt dabei eine elektromagnetische Strahlung
(RAD) ab. Die Kopplung zwischen der Antennenstruktur (AS) und der Koppelstruktur (KS)
ist hierbei stark, das heißt die Koppeldämpfung (CD) ist klein, typisch kleiner als
2dB. In den Einspeisepunkt (SP) wird die Hochfrequenzleistung (PHF)eingespeist. An
dem Messpunkt (MP), auch Kontaktierungspunkt genannt, wird ein Messgerät angeschlossen,
typischer Weise ein sogenanntes 50-Ω-Messgerät.
[0017] Figur 2 zeigt das gleiche System im Betriebszustand. In den Einspeisepunkt (SP) des
Antennensystems (AS) wird die Hochfrequenzleistung (PHF) eingespeist. Infolge dessen
strahlt das Antennensystem die Strahlung RAD ab. Im Betriebszustand ist die Koppeldämpfung
(CD) groß, das heißt die Kopplung zwischen Antennenstruktur (AS) und Koppelstruktur
(KS) ist klein. In diesem Zustand ist der Messpunkt (MP) nicht kontaktiert, was zur
Folge hat, dass die Impedanz hier gegen unendlich geht.
[0018] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Fall einer planaren sogenannten
Inverted-F-Antenne. In diesem Beispiel ist die Koppelstruktur als im Wesentlichen
lineare λ/4-Struktur ausgeführt, deren Hauptschenkel nahe und parallel zur Antennenstruktur
(AS) ausgerichtet ist. In diesem Fall kann die Koppelstruktur im Wesentlichen als
eine in äußerster Nähe zur Hauptantennenstruktur, auf dem selben Träger untergebrachte
Hilfsantennenstruktur aufgefasst werden. Die Hochfrequenzleistung wird am Einspeisepunkt
(SP) in die Antennenstruktur eingespeist. Zur Messung dient der Messpunkt (MP) am
Ende der Koppelstruktur (KS).
[0019] Figur 4 zeigt den Verlauf der wichtigsten Messgrößen als Funktion der Frequenz in
MHz im Messbetrieb einer Anordnung gemäß Figur 3. Dabei werden die Anpassungen (AS22
und AS11) am Messpunkt (MP) beziehungsweise am Einspeisepunkt (SP) gemessen. Am Verlauf
der Koppeldämpfung (CD) ist leicht zu erkennen, dass deren Maximum (ungefähr bei 2000
MHz) unter 2,7db liegt.
[0020] Figur 5 zeigt zum Vergleich eine Anordnung, bei der die Koppelstruktur (KS) in größerer
Entfernung von der eigentlichen Antennenstruktur (AS) angeordnet ist. Hierdurch wird
eine wesentlich schwächere Kopplung der Koppelstruktur an die Antennenstruktur bewirkt.
Die Koppelstruktur wurde in diesem Beispiel mäanderförmig ausgestaltet.
[0021] Figur 6 zeigt die entsprechenden Kurvenverläufe wie in Figur 4, nur hier für die
Anordnung in Figur 5. Man sieht, dass die Koppeldämpfung im relevanten Bereich ungefähr
12 dB beträgt.
[0022] Figur 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei dem die Antennenstruktur
und die Koppelstruktur auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind. Dieser Träger
(TAS) ist seinerseits auf einer Baugruppe des Sende- und/oder Empfangsgerätes angebracht,
so dass die Kontaktelemente für die Antenne (SP) in diesem Fall zumindest teilweise
vertikal verlaufen, um eine Kontaktierung der Antenne mit der restlichen Baugruppe
zu ermöglichen. Der Messpunkt (MP) der Koppelstruktur (KS) befindet sich in unmittelbarer
Nähe der Koppelstruktur auf dem Träger (TAS).
[0023] Figur 8 zeigt eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der die
Koppelstruktur (KS) auf der Baugruppe angeordnet ist, auf der einerseits die Massefläche
des Antennensystems, aber auch der Träger (TAS) für die Antennenstruktur AS angeordnet
ist. Im Bereich der Koppelstruktur (KS) ist die Massefläche (MF) ausgespart (AM).
Die eigentliche Antennenstruktur (AS) befindet sich auf dem Träger (TAS), so dass
trotz der Trennung von Koppelstruktur (KS) und Antennenstruktur (AS) eine definierte
relative Positionierung von Koppelstruktur und Antennenstruktur gewährleistet ist.
Durch die eng benachbarte räumliche Anordnung der Koppelstruktur zur Antennenstruktur
kann auch in diesem Fall eine elektromagnetisch starke Kopplung beider Strukturen
gewährleistet werden.
[0024] Figur 9 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Koppelstruktur (KS)
nur im Zustand der Messung an der Baugruppe fixiert wird, auf der die Antennenstruktur
(AS) untergebracht ist. In diesem Fall befindet sich die Koppelstruktur (KS) auf einem
eigenen Träger (TKS), der eine Einrichtung zum Anschluss eines Messkabels (K) umfasst.
Der Träger (TKS) umfasst ferner Positionierstifte (PS), die seine exakt definierte
und genau reproduzierbare Positionierung relativ zur Antennenstruktur (AS) ermöglichen.
Zur Messung wird der Träger (TKS) der Koppelstruktur (KS) mit Hilfe der Positionierstifte
(PS) in definierter Weise relativ und eng benachbart zur Antennenstruktur (AS) positioniert.
Die Antennenstruktur (AS) ist hierbei in einer Aussparung (AM) der Massenfläche (MF)
untergebracht, wobei die Massenfläche (MF) ihrerseits auf der Baugruppe des Gerätes
untergebracht ist.
[0025] Figur 10 zeigt eine Grundform einer erfindungsgemäßen Kopplungsstruktur (KS). Dabei
bezeichnet (MP) den Messpunkt, (SP) den Speisepunkt und (MF) eine Massefläche. Eine
typische Dicke dieser Struktur liegt bei ca. 0,5 mm. Der Abstand (d) zur Antennenstruktur
beträgt typisch ca. 1 mm. Die Länge der Koppelstruktur (KS) entspricht typisch einer
λ/4-Struktur, also ca. 31 mm bei einer Frequenz von 2,45 GHz (ISM-Band). Die Verkopplung
wird ähnlich wie bei einem Streifenleitungskoppler (Rückwärtskoppler) über magnetische
(H) und elektrische (E) Felder bewirkt. Wenngleich diese Struktur für den Betrieb
in einem Frequenzband optimiert ist, ist ihre Verwendung auch für mehrere Bänder möglich.
[0026] Figur 11 zeigt eine Koppelstruktur mit vorwiegend induktiver Ankopplung. Diesem Prinzip
entspricht eine Schleifenstruktur zur Auskopplung. Die Länge der Koppelstruktur kann
hier auch deutlich kleiner als λ/4 sein. Die gezeigte Koppelstruktur ist einseitig
mit der Masse (MF) verbunden. Die Verkopplung erfolgt vorwiegend über magnetische
(H) Felder. Die sonstigen Abmessungen sind ähnlich wie in Figur 10. Auch hier ist
ein Mehrfrequenzbetrieb möglich.
[0027] Figur 12 zeigt eine vorwärtskoppelnde Koppelstruktur (KS), deren Länge wieder ca.
λ/4 der Betriebsfrequenz betragen sollte. Die Breite liegt hier vorzugsweise zwischen
ca. 0,5 mm und 2 mm, der Abstand zur Antennenstruktur beträgt typisch ca. 0, 5 mm
bis 1,0 mm. Die Verkopplung erfolgt hier über magnetische und elektrische Felder aber
vorwiegend induktiv. Der Messpunkt (MP) ist in die Massefläche (MF) eingebettet.
[0028] Figur 13 zeigt eine Koppelstruktur mit vorwiegend kapazitiver Verkoppelung. Die Länge
der Koppelstruktur (KS) ist hier eher klein gegen λ/4 ; dafür ist die Breite der Koppelstruktur
mit typischen Werten zwischen ca. 1 und 5 mm eher groß. Der Abstand der Koppelstruktur
(KS) zu dem Antennenelement (AntE) wird typisch zwischen 0,5 und 2 mm liegen. Die
Koppelstruktur (KS) sollte möglichst so angeordnet werden, dass sie sich in möglichst
geringem Abstand zum Ort größter elektrischer Feldstärke entlang des Antennenelements
(AntE) befindet. Die Form der Koppelfläche (Breite und Länge) kann im Einzelfall durch
Versuche optimiert werden. Es sind auch mehrere solcher kapazitiven Koppelstrukturen
nebeneinander denkbar. Besonders vorteilhaft ist dies im Zusammenhang mit Mehrbandantennen.
[0029] Figur 14 zeigt eine Koppelstruktur, die die Prinzipien der Strukturen aus den Figuren
10 und 13 miteinander kombiniert. Die Verkopplung geschieht also sowohl induktiv (über
magnetische (H) Felder längs den eher dünnen Streifenleiter-Elementen) als auch kapazitiv
(über elektrische (E) Felder an den Stellen, wo sich die eher flächenhaften Strukturelemente
befinden. Die Gesamtlänge der Koppelstruktur (KS) wird dabei typisch ca. λ/4 oder
kleiner sein; die Breite der Strukturen wird - je nach Ort entlang der Struktur -
typisch zwischen ca. 0,5 und 5 mm variieren. Der Abstand zwischen der Koppelstruktur
und dem Antennenelement (AntE) wird dabei typisch zwischen ca. 0,2 und 0,5 mm liegen.
Die flächenhaften Strukturelemente werden zweckmäßig an den Orten maximaler elektrischer
Feldstärke platziert.
[0030] Figur 15 zeigt eine andere Variante der erfindungsgemäßen Koppelstrukturen, bei der
die Prinzipien der Strukturen aus den Figuren 10, 11 und 14 in gewisser Weise miteinander
kombiniert werden. Die Verkoppelung wird hier ebenfalls durch eine Kombination aus
induktiven und kapazitiven Kopplungen bewirkt, wobei die jeweiligen Anteile für verschiedene
Frequenzbereiche unterschiedlich hoch sein können. Außerdem weist diese Struktur einen
Verlängerungsstrukturbereich (VSB) auf, welcher zwei induktive Kopplungsstrukturabschnitte
miteinander verbindet. Der Messpunkt (MP) ist zwischen zwei Teilstrukturen angeordnet,
die jeweils nach den Prinzipien der in den Figuren 11 bzw. 14 dargestellten Strukturen
ausgestaltet sind. Hinweise zur vorteilhaften Dimensionierung ergeben sich für den
Fachmann daher aus den Hinweisen zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen.
[0031] Figur 16 zeigt eine Koppelstruktur mit zwei Koppelelementen (KS1 bzw. KS2), die jeweils
wie Vorwärtskoppler wirken. Jedes Koppelelement hat einen eigenen Messpunkt (MP1 bzw.
MP2). Die Verkopplung erfolgt sowohl kapazitiv als auch induktiv. Die Längen der Koppelelemente
können dabei zwei unterschiedlichen Frequenzen f1 und f2 angepasst werden, so dass
sie typisch ca. (λ1) /4 bzw. (λ2) /4 betragen werden.
[0032] Figur 17 zeigt eine Koppelstruktur mit zwei Kontaktpunkten (MP1 bzw. MP2). Die Gesamtlänge
dieser Struktur wählt man mit Vorteil als λ/4 entsprechend der kleinsten benutzten
Frequenz. Den geeignetsten Ort für den zweiten Kontaktpunkt ermittelt man durch Optimierung
der Verkopplung für den zweiten Frequenzbereich.
[0033] Wie in Figur 18 schematisch dargestellt, eignet sich die erfinderische Koppelstruktur
grundsätzlich auch für Antennenelemente (AntE), die als helixförmige oder als mänderförmige
Leiteranordnungen ausgebildet sind. Die Koppelstruktur kann dabei auch selbst gewendelt,
also in das Antennenelement integriert sein. Auch die anderen in dieser Beschreibung
gezeigten Koppelstrukturen eignen sich grundsätzlich für eine Verwendung im Zusammenhang
mit derartigen Antennenelementen.
1. Antennensystem für elektromagnetische Sender und/oder Empfänger, insbesondere für
Funkgeräte,
das eine Anordnung von elektrischen Leiterstrukturen, und zwar mindestens eine Antennenstruktur
und mindestens eine Koppelstruktur für die Messung von Kenngrößen der elektromagnetischen
Eigenschaften des Antennensystems und anderer Hochfrequenzparameter des Funkgeräts
umfasst, wobei diese Koppelstruktur
a) auch nach der letzten Messung vor der Auslieferung des Funkgeräts in diesem verbleibt
und
b) derart gestaltet ist, dass sie elektromagnetisch möglichst stark an die Antennenstruktur
gekoppelt und so dimensioniert ist,
dass sie im Zustand der Messung eine zuverlässige Messung der Kenngrößen erlaubt
und gleichzeitig im Betriebszustand die Funktion der Antennenstruktur nicht stört
oder als funktioneller Bestandteil der Antennenstruktur wirkt.
2. Antennensystem nach Anspruch 1,
bei dem die Koppelstruktur nicht seriell in den Hochfrequenzpfad zwischen Sender und/oder
Empfänger einerseits und Antennenstruktur andererseits geschaltet ist.
3. Antennensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem, sofern die Koppelstruktur
mit der Antennenstruktur galvanisch verbunden ist, solcher Verbindungen unabhängig
davon, ob sich das System im Betriebszustand oder im Zustand der Messung befindet,
bestehen bleiben.
4. Antennensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Kopplung der Koppelstruktur
an die Antennenstruktur durch mindestens eine λ/4-Struktur bewirkt wird.
5. Antennensystem nach Anspruch 4,
bei dem die λ/4-Struktur parallel zur Antennenstruktur angeordnet ist.
6. Antennensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Koppelstruktur
derart gestaltet und dimensioniert ist, dass sie im Zustand der Messung die Wirkungen
fehlender Gehäuseteile ausgleicht, die erst nach Abschluss der Messung montiert werden.
7. Antennensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Koppelstruktur
aus mehreren separaten Teilstrukturen besteht oder bei der mehrere voneinander unabhängige
Koppelstrukturen vorgesehen sind.
8. Funkgerät, insbesondere Mobiltelefon, mit einem Antennensystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.