(19)
(11) EP 0 875 610 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
23.03.2005  Patentblatt  2005/12

(21) Anmeldenummer: 97119226.5

(22) Anmeldetag:  04.11.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D03C 7/08

(54)

Vorrichtung zum Bilden einer Dreherkante, insbesondere für Webmaschinen

Leno selvedge forming device, particularly for looms

Dispositif pour la formation d'une lisière à pas de gaze, en particulier pour métiers à tisser


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL PT SE

(30) Priorität: 12.12.1996 DE 19651610

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
04.11.1998  Patentblatt  1998/45

(60) Teilanmeldung:
01111718.1 / 1164213

(73) Patentinhaber: LINDAUER DORNIER GESELLSCHAFT M.B.H
88129 Lindau (DE)

(72) Erfinder:
  • Krumm, Valentin
    88138 Hergensweiler (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 020 796
DE-C- 19 548 955
US-A- 2 704 558
DE-C- 4 405 776
FR-A- 1 555 223
US-A- 3 613 741
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden einer Dreherkante nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Webmaschine mit derartigen Vorrichtungen.

    [0002] Vorrichtungen zum Bilden einer Dreherkante sind aus der DE 25 38 135 C2 und aus der DE 28 11 275 A1 bekannt.
    Die Vorrichtungen besitzen zwei Dreherfadenspulen, von denen die Dreherfäden zur Kantenbildung am Gewebe abgezogen werden.
    Außer daß die Vorrichtungen synchron mit der Webmaschine drehbar angetrieben sind, bzw. vorzugsweise mit dem Webmaschinenantrieb kombiniert sind, sind konkrete Merkmale über deren Antrieb und Steuerung nicht offenbart.
    Zur Aufrechterhaltung der Fadenspannung bei Fachwechsel sind die Vorrichtungen mit Spannmittel ausgerüstet, z.B. mit Spannfedern.

    [0003] Aus der EP 0 020 796 A1 ist eine Dreherfaden-Liefervorrichtung für Webmaschinen bekannt, von der aus die Dreherfäden unter der Wirkung eines Fadenspanners einer Kantenbildeeinrichtung zugeführt werden. Die Art des Antriebes der Kantenbildeeinrichtung ist, wenn die Einrichtung eine Dreherscheibe oder ein zur Dreherscheibe äquivalentes Mittel ist, nicht offenbart.

    [0004] Schließlich ist aus der US-PS 2,399, 880 eine Vorrichtung zum Bilden einer Dreherkante an auf Webmaschinen herzustellendem Gewebe bekannt. Die Vorrichtung besteht aus einer drehangetriebenen Dreherscheibe, deren Antrieb vom Webmaschinenantrieb abgeleitet ist.
    Wie die Dreherfäden bei Wechsel des Dreherfaches gespannt gehalten werden, wird nicht offenbart. Die Dreherfadenspulen sind lediglich mit einem Bremsmittel ausgerüstet, das die Spannung des Dreherfadens auf dem Wege von der Dreherspule zur Dreherscheibe aufrechterhalten soll.

    [0005] Allen vorstehend genannten Vorrichtungen zum Bilden einer Gewebekante ist gemeinsam, daß die Gewebekante nicht durch Dreherfäden führende Mittel gebildet wird, die in ihrer Drehrichtung umkehrbar angetrieben sind.

    [0006] Eine Dreherkantenvorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art ist aus der DE 195 48 955 C1 bekannt.
    In einer ersten Anordnungsversion der Dreherkantenvorrichtung ist die Drehachse des Rotors parallel zu den Kettfäden und außerhalb der Webschäfte angeordnet. Aufgrund des von dem Führungselement beanspruchten Freiraumes zur Rotation neben dem äußeren Kettfaden wird eine Dreherkante erzeugt, die in einem Abstand vom eigentlichen Geweberand entfernt liegt.
    Eine solche Dreherkante macht anwendungstechnisch keinen Sinn.

    [0007] Um die Dreherkante anwendungstechnisch sinnvoll unmittelbar neben dem äußeren Kettfaden eines Gewebes zu erzeugen, ist in einer zweiten Anordnungsversion der Drehervorrichtung die Drehachse des Rotors in einem Winkel von vorzugsweise 45° zu den Kettfäden angeordnet und im Zusammenhang damit eine Umlenkrolle für die Dreherfäden erforderlich.

    [0008] Die Patentschrift offenbart nicht, ob es sich hierbei um eine drehend gelagerte oder um eine drehfest angeordnete oder um eine drehangetriebene Umlenkrolle handelt. Insofern wird auch nicht offenbart, wie ein durch die Rotation des Führungselementes der Dreherkantenvorrichtung sich aufbauender Stau verkordelter Dreherfäden an der Umlenkrolle vermieden wird, wie ferner in diesem Zusammenhang vermieden wird, daß die Dreherfaden-Fachbildung gestört und wie des weiteren Dreherfadenbrüche, die auf der Fadenverkordelung beruhen, vermieden werden.

    [0009] Bei der Anmelderin durchgeführte Erprobungen von Dreherkantenvorrichtungen mit rotierendem Fadenführungselement und mit einer umlenkenden Führung der Dreherfäden haben gezeigt, daß bei einer drehfest angeordneten Umlenkrolle und bei der Verwendung eines dehnungsarmen, reißfesten Dreherfadenmaterials der Qualität Nm200/1 sich ein Dreherfaden-Fach wegen der Verkordelung an der Umlenkwelle nicht synchron zum Webfach und zum Schußfadeneintrag aufbaut und folglich der Schußfaden entweder fehlerhaft oder gar nicht am Geweberand abgebunden wird.
    Ist die Umlenkrolle als solche z.B. drehend gelagert, kann ein ungewolltes Rückwärtsdrehen der Rolle, hervorgerufen durch Maschinenschwingungen, nicht ausgeschlossen werden.
    Auch in einem solchen Fall ist die Dreherfaden-Fachöffnung blockiert und daher der Schußfadeneintrag als auch das Bilden der Dreherkante gestört.

    [0010] In einer weiteren in der oben genannten DE 195 48 955 C1 offenbarten Dreherkantenvorrichtung ist die Drehachse des Rotationskörpers, welche als Hohlwelle ausgebildet ist, rechtwinklig zu den Kettfäden ausgerichtet. Hierbei sind auf der Hohlwelle wenigstens zwei Führungselemente beabstandet voneinander angeordnet.
    Nachteil ist hier, daß aufgrund der häufigen Dreherfaden-Umlenkungen auf dem Weg von den Spulen bis zum Gewebe ein Zugspannungsausgleich in den Dreherfäden bei jedem Fachwechsel nicht erfolgt und daher keine korrekte Fachausbildung gegeben ist.
    Dieser Nachteil führt dazu, daß der Schußfadeneintrag z.B. auf einer Luftdüsenwebmaschine nicht korrekt erfolgen kann, weil der Schußfaden mit dem betreffenden zugspannungslosen Dreherfaden kollidiert.

    [0011] Eine funktionsfähige Lösung kann hier darin bestehen, daß, wenn sich z.B. die Dreherfäden im Fachwechsel befinden, eine Spannkraft auf die Dreherfäden aufgebracht wird.
    Die vorgenannten nachteiligen Wirkungen, die der zuletzt erwähnten Vorrichtung anhaften, treten gleichermaßen bei der genannten Dreherkantenvorrichtung auf, deren Drehachse in einem Winkel von etwa 45° zu den Kettfäden gelegen ist.

    [0012] Ausgehend von den Unzulänglichkeiten aus dem bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,

    a) sicherzustellen, daß eine notwendige Dreherfaden-Umlenkung auf dem Wege zwischen der vorbekannten Dreherkantenvorrichtung und den abzubindenden Schußfäden nicht zur Störung der Dreherfaden-Fachbildung führt und

    b) sicherzustellen, daß bei Fachwechsel der Dreherfäden diese über eine ausreichende Zugspannung verfügen, um eine korrekte Ausbildung des Dreherfadenfaches zu erhalten.



    [0013] Erfindungsgemäß werden die Aufgaben durch die technischen Merkmale der Ansprüche 1 und 9 gelöst.

    [0014] Danach ist gemäß Anspruch 1 erfindungswesentlich, daß der rotationssymmetrische Körper, wie dieser zum Umlenken der Dreherfäden erforderlich ist, in wenigstens einer Richtung um seine geometrische Längsachse drehbar ist und mit einem elektromotorischen Antrieb in Wirkverbindung steht.

    [0015] Ist der Körper durch einen elektromotorischen Antrieb, der synchron zur Webfachbildung von der Maschinensteuerung angesteuert wird, zwangsläufig angetrieben, ist in vorteilhafter Weise eine Verkordelung der Dreherfäden am Umlenkkörper ausgeschlossen.
    Damit wird eine Dreherfaden-Fachbildung synchron zur Webfachbildung erreicht, ein korrekter Eintrag des Schußfadens gewährleistet und eine Randabbindung der Schußfäden durch die Dreherfäden gesichert.

    [0016] Anstelle eines elektromotorischen Antriebs könnte z.B. ein pneumatischer Antrieb in Betracht gezogen werden.

    [0017] Im Hinblick auf die Oberflächengestaltung des Umlenkkörpers hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn diese profiliert ausgebildet ist. Es ist von Vorteil, wenn der Körper im Querschnitt als Vielkant ausgebildet ist und eine Oberfläche aufweist, die z.B. einen hohen Reibungswiderstand besitzt.
    Die Oberfläche kann z.B. gummiert sein. Aber auch eine glatte Oberfläche in Verbindung mit dem Vielkantquerschnitt hat sich als vorteilhaft im Zusammenwirken mit den Dreherfäden erwiesen.

    [0018] Gemäß Anspruch 9 ist den Dreherkantenvorrichtungen eine Dreherfaden-Spanneinrichtung vorgeordnet und zwar zwischen den Dreherfadenspulen und der Dreherkantenvorrichtung selbst.
    Mit einer Spanneinrichtung, die z.B. pneumatischer oder aber mechanischer Wirkungsweise sein kann, wird in vorteilhafter Weise beim Wechsel des Dreherfadenfachs eine Zugspannung auf die Dreherfäden aufgebracht, die die auf einen Fachwechsel folgende Dreherfadenfachbildung korrekt gewährleistet.

    Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielhaft erläutert:



    [0019] Es zeigen:
    Figur 1
    schematisch eine Dreherkantenvorrichtung (welche nicht Gegenstand der Erfindung ist), deren Drehachse rechtwinklig zu den Kettfäden ausgerichtet ist, mit einer Dreherfaden-Spanneinrichtung;
    Figur 2
    schematisch eine Dreherkantenvorrichtung, deren Drehachse im Winkel von etwa 45° zu den Kettfäden ausgerichtet ist, mit einem rotationssymmetrischen Fadenführer und einer Dreherfaden-Spanneinrichtung;
    Figur 3
    den rotationssymmetrischen Körper als Vielkant in Verbindung mit einem Elektromotor;
    Figur 4
    den rotationssymmetrischen Körper im Querschnitt.


    [0020] Bei der in Figur 1 und 2 dargestellten Vorrichtung 1 ist ein insgesamt mit 5 bezeichneter Motor vorgesehen, der eine als Hohlwelle ausgebildete Drehachse 6 besitzt. Die Hohlwelle dient dem Hindurchführen der Dreherfäden 9,10.
    Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform, in der die Drehachse 6 quer zu den Kettfäden 11 des zu bildenden Gewebes 12 verläuft, sind zwei Führungselemente 13,14 vorgesehen.
    Jedes Führungselement 13,14 besteht aus zwei Armen 15,16 bzw. 17,18. Die beiden Führungselemente 13,14 verlaufen parallel zueinander und sind am jeweils stirnseitigen Ende der Drehachse eines im Motor 5 integrierten Rotors befestigt, wie sich dies aus Figur 1 deutlich erkennen läßt. Die Arme 15,16 bzw. 17,18 sind endseitig hakenförmig gebogen ausgebildet und weisen im Bereich der hakenförmigen Biegungen die Ösen 19,20 bzw. 21,22 auf. Diese Ösen dienen der Durchführung der Dreherfäden 9,10, die von den Garnspulen 7,8 abgezogen werden. Bei Rotation der Führungselemente 13,14 entsteht im Bereich des Gewebes 12 eine Volldreherkante 2.
    Im Bereich der Zuführung der Dreherfäden 9,10 von den Garnspulen 7,8 erfolgt zwangsläufig eine Verdrillung bzw. Verkordelung der Dreherfäden. Diese Verdrillung wird dadurch wieder aufgehoben, daß die Drehrichtung der Führungselemente 13,14 nach einer bestimmten Anzahl Umdrehungen in der einen Richtung nachfolgend umgekehrt wird.
    Eine Entdrillung der Dreherkante 2 wird hierbei dadurch vermieden, daß zwischen den Dreherfäden 9,10 die Schußfäden 39 einliegen. Das bedeutet, daß auch bei der Entdrillung der Verdrillungen vor dem Führungselement 13 die Bildung der Dreherkante durch Verdrillung mit den betreffenden Schußfäden fortgesetzt wird.

    [0021] Die Arbeitsweise der Vorrichtung 1 ist nun derart, daß bei beispielsweise einem Motor 5, dessen Rotor eine als Hohlwelle ausgebildete Drehachse 6 besitzt, der Rotor so angetrieben wird, daß seine Drehung mit der Bewegung der in Figur 2 angedeuteten Webschäfte 38 synchronisiert ist, so daß für den Schußfadeneintrag die erforderliche Webfachöffnung und die erforderliche Dreherfachöffnung zur Bildung einer Volldreher-Gewebekante synchron entstehen kann.
    Wahlweise kann durch einen entsprechenden Phasenversatz in der Synchronisation zwischen der Drehbewegung des Rotors und der Webschaftbewegung auch eine zeitlich versetzte Abbindung der Schußfäden erreicht werden. D.h., eine derartige Vorrichtung arbeitet schaftunabhängig im Gegensatz zu Dreherkantenvorrichtungen, die in die Webschäfte eingeordnet sind und mit diesen bewegt werden.

    [0022] In Figur 2 ist eine Dreherkantenvorrichtung 1 dargestellt, die einen motorischen Antrieb 5 besitzt und die die gleiche Funktionsweise aufweist, wie die in Figur 1 beschriebene Dreherkantenvorrichtung.
    Die Drehachse 6 des Motors 5 hat hier eine Stellung von etwa 45° zu den Kettfäden 11. Allerdings muß hier eine Dreherfadenführung zwangsläufig über eine Fadenumlenkung erfolgen, um die Dreherfäden 9,10 derart zum Gewebe 12 führen zu können, daß eine Dreherfachbildung ermöglicht wird.
    Zur Fadenumlenkung ist ein nahe des äußeren Kettfadens 11 angeordneter rotationssymmetrischer Körper 23 vorgesehen.

    [0023] In dem Ausführungsbeispiel Figur 1 und 2 ist zwischen den Garnspulen 7,8 und der betreffenden Dreherkantenvorrichtung 1 eine Dreherfaden-Spanneinrichtung platziert, die insbesondere bei Dreherfachwechsel eine der Abzugsrichtung 28 der Dreherfäden 9,10 entgegenwirkende Zugspannung in den Dreherfäden erzeugt.
    Damit wird sichergestellt, daß die Dreherfäden bei Fachwechsel gestrafft sind und nachfolgend eine korrekte Dreherfachbildung erzielt wird.
    Dadurch werden fehlerhafte Schußeinträge, fehlerhafte Schußfaden-Abbindungen und gegebenenfalls Dreherfaden- und Schußfadenbrüche vermieden.
    Dies führt zur Reduzierung von Maschinenabstellungen, zur Reduzierung von Maschinenstillständen und folglich zur Produktivitätssteigerung der Webmaschine.

    [0024] Bei der Dreherfaden-Spanneinrichtung 26 gemäß der Figur 1 und 2 handelt es sich um eine pneumatisch wirkende Einrichtung. Die Einrichtung ist vorzugsweise in der Ebene der Dreherkantenbildung gelegen, um weitere Dreherfadenumlenkungen auf dem Wege von den Spulen 7,8 zur Dreherkantenbildung am Gewebe 2 zu vermeiden.
    Die Einrichtung 26 selbst besteht aus einem zylindrischen Fadenführungskanal 27 in den, entgegen des Dreherfadenabzugs, die Austrittsöffnung einer Injektordüse 29 mündet.
    Die Injektordüse 29 ist über eine mit einem nicht dargestellten Druckspeicher verbundene Druckleitung 30a mit einer pneumatischen Steuerung 30, umfassend ein elektromagnetisches Stellventil 30b, verbunden.
    Das Stellventil 30b ist über die Steuerleitung 30c mit der speicherprogrammierbaren Steuerung 3 der Webmaschine signalübertragend verbunden.
    Auch der Motor 5 ist über eine Steuerleitung 5a signalübertragend mit der Steuerung 3 verbunden. Damit ist erreichbar, daß wenigstens zeitgleich mit dem Dreherfachwechsel die Dreherfäden 9,10 pneumatisch beaufschlagt werden können und eine entsprechende Zugspannung auf die Dreherfäden erzeugt werden kann.

    [0025] Zum Umlenken der von der Dreherkantenvorrichtung 1 gemäß Figur 2 weggeführten und zum Gewebe 12 hingeführten Dreherfäden 9,10 ist ein rotationssymmetrischer Körper 23 vor den Webschäften 38 und nahe des äußeren Kettfadens 11 angeordnet.
    Figur 3 zeigt den rotationssymmetrischen Körper 23 vergrößert und in Verbindung mit einem Antrieb 25, der z.B. ein elektrisch ansteuerbarer Stellmotor sein kann. Der rotationssymmetrische Körper 23 besitzt einen Vielkantquerschnitt, wie in Figur 4 zu erkennen ist.
    Die von der Dreherkantenvorrichtung 1 gemäß Figur 2 in Richtung Gewebe 12 geführten Dreherfäden 9,10 verdrillen sich gemäß Stand der Technik, wenn sie am Körper 23 nicht den notwendigen Widerstand gegen eine vorzeitige Verdrillung erfahren.
    Aufgrund eines vorhandenen Transportwiderstandes am fadenumlenkenden Körper 23, der gemäß Stand der Technik z.B. eine Rolle oder eine Walze ist, wird also ein Dreherfach nicht ausgebildet und eine Dreherkante nicht erzielt.
    Die vorzeitige Verdrillung der Dreherfäden 9',10' ist hier schematisch durch die unterbrochene Linie 9',10', nach der Umlenkung der Dreherfäden 9',10' am Körper 23 verdeutlicht.
    Durch die erfindungsgemäße Querschnittsgestaltung und/oder einer entsprechenden Oberflächenausbildung im Zusammenhang mit einer drehenden Lagerung oder einem Drehantrieb für den Körper 23 ist eine Dreherfachbildung durch die Dreherkantenvorrichtung gemäß Figur 2 sichergestellt.

    ZEICHNUNGS-LEGENDE



    [0026] 
    01
    Dreherkantenvorrichtung
    02
    Dreherkante
    03
    Steuerung
    04
    Rotationskörper
    05
    Motor
    05a
    Steuerleitung
    06
    Drehachse
    07
    Spule
    08
    Spule
    09
    Dreherfaden
    09'
    Dreherfaden
    10
    Dreherfaden
    10'
    Dreherfaden
    11
    Kettfäden
    12
    Gewebe
    13
    Führungselement
    14
    Führungselement
    15
    Arm
    16
    Arm
    17
    Arm
    18
    Arm
    19
    Öse
    20
    Öse
    21
    Öse
    22
    Öse
    23
    rotationssymmetrischer Körper
    24
    Längsachse
    25
    Antrieb
    25a
    Steuerleitung
    26
    Dreherfaden-Spanneinrichtung
    27
    Fadenführungskanal
    28
    Richtungspfeil
    29
    Injektordüse
    30
    Steuerung
    30a
    Druckleitung
    30b
    Stellventil
    30c
    Steuerleitung
    38
    Webschaft
    39
    Schußfaden



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Bilden einer Dreherkante (2), insbesondere für eine Webmaschine, die eine speicherprogrammierbare Steuerung (3) besitzt, bestehend aus einem antreibbaren Rotationskörper (4), der der Rotor eines Elektromotors (5) mit steuerbarer Drehrichtungsumkehr ist, wobei der Motor (5) mit der Steuerung (3) signalübertragend verbunden ist, wobei der Rotationskörper (4) eine Drehachse (6) aufweist, die als Hohlwelle ausgebildet ist, durch welche von Spulen (7,8) lieferbare Dreherfäden (9,10) geführt sind, und wobei die Drehachse (6) in einem Winkel von bis zu 90° zu den Kettfäden (11) eines zu bildenden Gewebes (12) angeordnet ist, wobei mindestens ein Führungselement (13) auf der Drehachse (6) angeordnet ist, das einen ersten Arm (15) und einen zweiten Arm (16) ausbildet und jeder Arm endseitig eine Öse (19,20) zum Hindurchführen eines Dreherfadens (9,10) aufweist und wobei der aus der jeweiligen Öse (19,20) austretende Dreherfaden (9,10) über einen im Bereich des äußeren Gewebe-Kettfadens (11) angeordneten rotationssymmetrischen Körper (23) zum Gewebe (12) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der rotationssymmetrische Körper (23) in wenigstens einer Richtung um seine geometrische Längsachse (24) drehbar ist und der Körper (23) mit einem elektromotorischen Antrieb (25) in Wirkverbindung steht.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektromotorische Antrieb (25) signalübertragend mit der Steuerung (3) verbunden ist und sowohl der Motor (5) als auch der Antrieb (25) derart von der Steuerung (3) angesteuert wird, daß die Antriebe (5,25) synchron tätig sind.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (25) ein Schrittmotor ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (23) anstatt mit einem elektromotorischen Antrieb mit einem pneumatischen Antrieb in Wirkverbindung steht.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsoberfläche des Körpers (23) einen Mitnahmeeffekt auf die Dreherfäden (9,10) ausübt.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsoberfläche glatt ist, aber Profilierungen besitzt.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsoberfläche gummiert ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Körpers (23) ein Vielkant ausbildet.
     
    9. Webmaschine mit Vorrichtungen zum Bilden einer Dreherkante nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Spulen (7,8) und dem ersten Führungselement (13) wenigstens eine Dreherfaden-Spanneinrichtung (26) vorgesehen ist.
     


    Claims

    1. Device for forming a leno selvedge (2), in particular for a loom, which has a stored program control (3), consisting of a drivable rotary body (4), which is the rotor of an electric motor (5) with a controllable direction of rotation reversal, wherein the motor (5) is connected to the control (3) so as to transmit signals, wherein the rotary body (4) comprises a pivot (6) which is formed as a hollow shaft, through which leno threads (9, 10), which can be supplied by bobbins (7, 8), are guided, and wherein the pivot (6) is disposed at an angle of up to 90° to the warp threads (11) of a woven fabric (12) which is to be formed, wherein at least one guide element (13) is disposed on the pivot (6), which element forms a first arm (15) and a second arm (16), and each arm comprises at the end an eyelet (19, 20) for guiding through a leno thread (9, 10), and wherein the leno thread (9, 10) emerging from the respective eyelet (19, 20) is guided over a rotationally symmetrical body (23), disposed in the region of the outer woven fabric warp thread (11), to the woven fabric (12), characterised in that the rotationally symmetrical body (23) can be rotated in at least one direction about its geometric longitudinal axis (24), and the body (23) is actively connected to an electric motor drive (25).
     
    2. Device according to Claim 1, characterised in that the electric motor drive (25) is connected to the control (3) so as to transmit signals, and both the motor (5) and the drive (25) are activated by the control (3) such that the drives (5, 25) act synchronously.
     
    3. Device according to any one of Claims 1 and 2, characterised in that the drive (25) is a stepping motor.
     
    4. Device according to Claim 1, characterised in that the body (23) is actively connected to a pneumatic drive instead of to an electric motor drive.
     
    5. Device according to Claim 1, characterised in that the circumferential surface of the body (23) exerts a driving effect on the leno threads (9, 10).
     
    6. Device according to Claim 5, characterised in that the circumferential surface is smooth, yet has profiles.
     
    7. Device according to Claim 5, characterised in that the circumferential surface is rubber-coated.
     
    8. Device according to Claims 1 and 5, characterised in that the cross section of the body (23) forms a polygon.
     
    9. Loom with devices for forming a leno selvedge according to Claims 1 to 8, characterised in that at least one leno thread tensioning device (26) is provided between the bobbins (7, 8) and the first guide element (13).
     


    Revendications

    1. Dispositif de formation d'une arête de tour (2), en particulier pour un métier mécanique, qui possède une commande à mémoire programmée (3), constitué d'un corps de révolution (4) pouvant être entraîné, qui est le rotor d'un moteur électrique (5) comprenant un renversement de sens de rotation commandable, le moteur (5) étant relié à la commande (3) par une transmission de signaux, le corps de révolution (4) comprenant un axe de rotation (6) qui est formé comme un arbre creux, par l'intermédiaire duquel sont guidés des fils de tour (9, 10) pouvant être amenés par des bobines (7, 8), et l'axe de rotation (6) étant disposé selon un angle allant jusqu'à 90° par rapport aux fils de chaîne (11) d'un tissu (12) destiné à être formé, au moins un élément de guidage (13) étant disposé sur l'axe de rotation (6), lequel élément forme un premier bras (15) et un second bras (16) et chaque bras comprend des deux côtés un guide-fil (19, 20) destiné à enfiler un fil de tour (9, 10) et le fil de tour (9, 10) sortant du guide-fil (19, 20) respectif étant guidé par l'intermédiaire d'un corps à symétrie de révolution (23) disposé dans la zone du fil de chaîne de tissu (11) extérieur par rapport au tissu (12), caractérisé en ce que le corps à symétrie de révolution (23) peut être mis en rotation dans au moins un sens autour de son axe longitudinal géométrique (24) et le corps (23) est en liaison fonctionnelle avec un entraînement électromoteur (25).
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'entraînement électromoteur (25) est relié par une transmission de signaux à la commande (3) et en ce que le moteur (5) ainsi que l'entraînement (25) sont commandés par la commande (3) de telle sorte que les entraînements (5, 25) sont actionnés de façon synchrone.
     
    3. Dispositif selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisé en ce que l'entraînement (25) est un moteur pas à pas.
     
    4. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le corps (23) est en liaison fonctionnelle avec un entraînement pneumatique au lieu d'un entraînement électromoteur.
     
    5. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la surface périphérique du corps (23) exerce un effet d'entraînement sur les fils de tour (9, 10).
     
    6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que la surface périphérique est lisse, mais possède des profilages.
     
    7. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que la superficie périphérique est caoutchoutée.
     
    8. Dispositif selon la revendication 1 et 5, caractérisé en ce que la section transversale du corps (23) forme une section polyédrique.
     
    9. Métier mécanique comprenant des dispositifs de formation d'une arête de tour selon les revendications 1 à 8, caractérisé en ce qu'au moins un dispositif tendeur de fil de tour (26) est prévu entre les bobines (7, 8) et le premier élément de guidage (13).
     




    Zeichnung