[0001] Die Erfindung betrifft einen Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Leistungs- und Produktivitätssteigerung der Maschinen und Anlagen zur Papierherstellung
setzt eine wesentliche Steigerung der bisherigen Arbeitsgeschwindigkeiten und -breiten
voraus. Dabei darf es zu keinen qualitativen Einbußen an der Papierbahn kommen. Vielmehr
wird sogar eine weitere Vergleichmäßigung der Bahnprofile verlangt.
[0003] Man hat nun beobachtet, daß es in vielen Fällen nach einer gewissen Betriebszeit
zu Querstreifen auf der Papierbahn kommt. Sobald diese Streifen sichtbar werden, ist
die Papierbahn unbrauchbar und bildet Ausschuß. Als Ursache dieser sogenannten Barring-Bildung
werden Schwingungserscheinungen im Kalander angesehen.
[0004] Gemäß dem Stand der Technik, insbesondere DE 101 33 888 C1, DE 101 33 889 C1, DE
101 33 890 C2 und DE 101 33 891 C1, sind Schwingungen in einem Kalander praktisch
unvermeidbar, so daß zum Ausgleichen dieser Schwingungen vorgeschlagen wird, mindestens
eine Walze des Walzenstapels mit einem bestimmten Maß und/oder zu bestimmten Zeitpunkten
quer zur Pressenebene zu versetzen. Mit einer solchen Behelfsmaßnahme können allenfalls
die Symptome nicht jedoch die Ursachen für eine Barring-Bildung bekämpft werden. Ein
Versetzen einer Walze aus der Belastungsebene hat ferner einen gravierenden Fehler
zur Folge, nämlich eine schädliche Veränderung der Nipgeometrie mit unkontrollierter
Veränderung der Spaltgrößen unter Schädigung der elastischen Walzen. Dadurch kommt
es zu einer produktionsschädlichen Streuung der Bahneigenschaften im Nip.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kalander nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, der wirtschaftlicher im Betrieb ist und dabei vorzügliche Satinierergebnisse
liefert.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Hierdurch wird ein Kalander für die Behandlung einer Papierbahn geschaffen, der vibrationssteif
arbeitet und dadurch hohe Kalandriergeschwindigkeiten ermöglicht, die weit über 2000
m/min liegen können, ohne daß Einbußen an vorgegebenen Bahneigenschaften eintreten.
Die gegenüber der Stapelebene versetzten, den Walzenstapel gabelnden Walzen stützen,
blockieren und stabilisieren den Walzenstapel und verhindern dadurch bereits die Entstehung
von vibrationserregenden Kräften. Die den Walzenstapel gabelnden Walzen verzweigen
die Belastungsebene, wodurch Walzenverlagerungen und Biegungen aus der Belastungsebene
vermieden werden und einwandfreie Nip-Geometrien mit radial ausgerichteten Nip-Kräften
gewährleistet sind. Die Anzahl der Zwischenwalzen sowie Temperatur und Druckspannung
im Nip können entsprechend den technologischen Anforderungen gewählt werden.
[0008] Die zwei den Walzenstapel gabelnden Walzen sind auf dem Umfang einer Zwischenwalze
verlagerbar und können somit verschiedene Positionen einnehmen, und zwar ohne Veränderung
der Nip-Geometrie. Dadurch ergeben sich weiterhin folgende Vorteile.
[0009] Die Streckenlasten im Nip sind durch eine Positionsverschiebung der Walzen veränderbar,
so daß trotz Verkettung der Walzen im Walzenstapel eine individuelle Einstellbarkeit
der Streckenlast in jedem Ende des gegabelten Walzenstapels möglich ist. Die Nipleistungen
der den Walzenstapel gabelnden Walzen können verändert werden, ohne daß die Gesamt-Nip-Leistung
verändert wird. Dies unterstützt die Laufruhe des Kalanders.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Fig. 1 zeigt schematisch die Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines
Kalanders für eine zweiseitige Behandlung einer Papierbahn,
Fig. 2 zeigt schematisch die Streckenlasten in den Nips eines Kalanders gemäß Fig.
1 für eine Position der den Walzenstapel gabelnden Walzen mit steigenden Streckenlasten,
Fig. 3 zeigt schematisch die Streckenlasten in den Nips eines Kalanders gemäß Fig.
1 für eine Position der den Walzenstapel gabelnden Walzen mit gleichen Streckenlasten,
Fig. 4 zeigt schematisch die Streckenlasten in den Nips eines Kalanders gemäß Fig.
1 für eine Position der den Walzenstapel gabelnden Walzen mit fallenden Streckenlasten,
Fig. 5 zeigt schematisch die Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines
Kalanders für eine einseitige Behandlung einer Papierbahn,
Fig. 6 zeigt schematisch die Streckenlasten in den Nips eines Kalanders gemäß Fig.
5 für eine Position der den Walzenstapel gabelnden Walzen mit fallender Streckenlast
im unteren Nip,
Fig. 7 zeigt schematisch, die Streckenlasten in den Nips eines Kalanders gemäß Fig.
5 für eine Position der den Walzenstapel gabelnden Walzen mit steigender Streckenlast
im unteren Nip,
Fig. 8 zeigt schematisch die Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines
Kalanders für eine einseitige Behandlung einer Papierbahn,
Fig. 9 zeigt schematisch die Seitenansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines
Kalanders für eine zweiseitige Behandlung einer Papierbahn.
[0011] Fig. 1 zeigt einen Kalander 1 für die Behandlung einer Papierbahn, insbesondere für
tiefdruckfähiges Papier oder solches Papier, das hochglänzend zu glätten ist. Der
Kalander 1 umfaßt mindestens einen vom Ende belastbaren Walzenstapel 2 mit Endwalzen
3, 4, 5 und mindestens einer Zwischenwalze 6. Der Walzenstapel 2 besitzt eine Stapelebene
S. Der Walzenstapel 2 umfaßt harte und weiche Walzen zur Bildung von Arbeitsspalten
7, 8, 9 zwischen jeweils einer harten und einer weichen Walze. Ein Teil der Walzen
ist zudem beheizt.
[0012] Der Walzenstapel 2 gemäß Fig. 1 umfaßt eine obere Endwalze 3 und eine Zwischenwalze
6, die in einer (Walzen)Stapelebene S angeordnet sind. Die (Walzen)Stapelebene S verläuft
hier vertikal, kann aber auch schräg verlaufen. Die Endwalze 3 ist vorzugsweise als
weiche Walze ausgebildet, während die Zwischenwalze 6 als harte und beheizbare Walze
ausgebildet ist.
[0013] Der Walzenstapel 2 weist mindestens eine Zwischenwalze 6 auf, auf deren Umfang an
einer Walzenstapelseite, hier die der oberen Endwalze 3 abgewandte Walzenstapelseite
zwei zur Stapelebene S jeweils verlagerte Walzen 4, 5 angeordnet sind, die den Walzenstapel
2 gabeln, wodurch auch die Belastungsebene gegabelt wird.
[0014] Die den Walzenstapel 2 gabelnden Walzen 4, 5 sind untere Endwalzen, die zwei untere
Walzenstapelenden bilden. Der Walzenstapel 2 verzweigt sich somit am unteren Ende
unter Verzweigung der Belastungsebene in zwei Belastungsebenenenden. Die beiden Walzen
4, 5 bilden mit ein und derselben Zwischenwalze 2 jeweils einen Nip 8, 9, wobei die
Walzen 4, 5 jeweils mit den Walzen 3, 6 verkettet sind, d.h. die Zwischenwalze 6 überträgt
die Belastungskraft der oberen Endwalze 3 auf die beiden unteren Endwalzen 4, 5.
[0015] Die unteren Endwalzen 4, 5 sind als weiche Walzen ausgebildet. Die Arbeitsspalten
7, 8, 9 sind somit alle Soft-Nips, in denen die den Walzenstapel 2 durchlaufende Papierbahn
10 geglättet wird. Die weichen Walzen 3, 4, 5 sind Walzen mit einem elastischen Bezug,
dessen Material je nach Einsatzzweck wählbar ist.
[0016] Die Walzen 3, 4, 5, 6 des Walzenstapels 2 sind an einem Kalanderständer 11 befestigt.
Die Befestigung erfolgt über Lagereinrichtungen, an denen Hebelführungen 20, wie für
die Zwischenwalze 6 dargestellt, oder Gleitführungen 21, 22, wie für die Endwalzen
3 und 4, 5 dargestellt, angreifen können. Zum Öffnen und Schließen des Walzenstapels
2 als auch zur Belastung des Walzenstapels 2 ist der Walzenstapel 2 mindestens von
einem Ende her belastbar. Dazu ist hier ein Hydraulikzylinder 23 vorgesehen. Die obere
Endwalze 3 ist dann feststehend angeordnet.
[0017] Jede Walze 3 bis 5 ist vorzugsweise mit einem eigenen Leistungsantrieb versehen,
deren Antriebsmomente individuell einstellbar sind.
[0018] Die obere Endwalze 3 und die beiden unteren Endwalzen 4, 5 sind ferner vorzugsweise
als Biegeeinstellwalzen ausgebildet.
[0019] Die beiden unteren Endwalzen 4, 5 sind vorzugsweise auf einer gemeinsamen Gleitführung
22 gelagert, und zwar derart, daß ihre Position auf dem Umfang der Zwischenwalze 6
wählbar ist. Durch eine Veränderung der Position auf dem Umfang der Zwischenwalze
6 können die Belastungskräfte in den Arbeitsspalten 8, 9 verändert werden. Fig. 2
zeigt für eine erste Position der unteren Endwalzen 4, 5 am Umfang der Zwischenwalze
6 anhand von Kraftpfeilen die Auflagerkräfte F4 und F5 in den Arbeitsspalten 8, 9.
Eine Belastungskraft F3 der oberen Endwalze 3, die aus dem Eigengewicht der Walze
3 und/oder aus äußeren Belastungskräften resultiert, erzeugt bei der Zwischenwalze
6 eine gleich große Reaktionskraft F3. Zu dieser Belastungskraft F3 addiert sich eine
Eigengewichtskraft FE der Zwischenwalze 6 unter Ausbildung einer Belastungskraft F6,
die in der Stapelebene S ansteht.
[0020] Die unteren Endwalzen 4, 5 sind zur Stapelebene S versetzt angeordnet, so daß die
Belastungsebene sich gabelt. Nach dem Gesetz des Kraftdreiecks ergeben sich die Auflagerkräfte
F4 und F5, die den Belastungskräften (Streckenlast) in den Arbeitsspalten 8, 9 entsprechen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Position der Endwalzen 4, 5 ist die Streckenlast in
den unteren Arbeitsspalten 8, 9 höher als im oberen Arbeitsspalt 7.
[0021] Bei der in Fig. 3 dargestellten zweiten Position der unteren Endwalzen 4, 5 am Umfang
der Zwischenwalze 6 sind die Auflagerkräfte F3, F4, F5 und damit die Streckenlasten
in allen Arbeitsspalten 7, 8, 9 gleich.
[0022] Bei der in Fig. 4 dargestellten dritten Position der unteren Endwalzen 4, 5 am Umfang
der Zwischenwalze 6 sind die Auflagerkräfte in den unteren Arbeitsspalten 8, 9 geringer
als im oberen Arbeitsspalt 7.
[0023] Die Absolutwerte der Belastungskräfte können durch die Wahl der Eigengewichte der
Walzen und/oder durch Be- und Entlastungseinrichtungen 30 eingestellt werden. Die
den Walzenstapel 2 gabelnden Walzen 4, 5 sind vorzugsweise zwischen 30° und 60° zur
Stapelebene S auf dem Umfang einer Zwischenwalze verlagerbar.
[0024] Die gabelnden Walzen 4, 5 können ferner während des Betriebes des Kalanders auf dem
Umfang einer Zwischenwalze variabel positioniert werden.
[0025] Die beiden unteren Endwalzen 4, 5 sind vorzugsweise symmetrisch zur Stapelebene versetzt.
Alternativ können sie auch asymmetrisch zur Stapelebene versetzt sein.
[0026] Zur Führung der Papierbahn 10 zwischen den Nips 7, 8, 9 sind Leitrollen 24 bis 28
vorgesehen, wobei alle Leitrollen zur Führung der Papierbahn mit einem Antrieb ausgestattet
sein können.
[0027] Da jeweils nur eine Bahnseite der Papierbahn 10 in den Nips 7, 8, 9 in Anlage mit
einer harten Walze, hier der Zwischenwalze 6, gelangt und dort eine Glättung erfährt,
ist zur Glättung der anderen Bahnseite der Papierbahn 10 ein zweiter Walzenstapel
12 vorgesehen, der der Ausbildung des ersten Walzenstapels 2 entspricht und diesem
nachgeordnet ist. Die Überführung der Papierbahn 10 von dem ersten Walzenstapel 2
zu dem zweiten Walzenstapel 12 bildet einen Wechselspalt, da die Seite der Papierbahn,
die geglättet wird, gewechselt wird. Hierfür kann eine Umlenkrolle 29 vorgesehen sein.
[0028] Der zweite Walzenstapel 12 ist vorzugsweise genauso wie der erste Walzenstapel 2
aufgebaut. Die vorstehenden Ausführungen zum Walzenstapel 2 gelten also entsprechend
für den Walzenstapel 12 mit einer oberen Endwalze 13, einer Zwischenwalze 16, zwei
unteren Endwalzen 14, 15 und mit Arbeitsspalten 17, 18, 19. Hebel- und Gleitführungen
39, 31, 32 und der Hydraulikzylinder 40 dienen zur Befestigung der Walzen und zum
Aufbringen von äußeren Belastungskräften. Leitrollen 34 bis 38 dienen zur Führung
der Papierbahn10 durch die Arbeitsspalte 17, 18, 19. Unabhängig vom ersten Walzenstapel
2 können die Absolutwerte der Belastungskräfte durch die Wahl der Eigengewichte der
Walzen und/oder durch Be- und Entlastungseinrichtungen 40 eingestellt werden.
[0029] Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Kalanders 1 unterscheidet sich
von dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Kalanders 1 lediglich dadurch,
daß die beiden den Walzenstapel 2 gabelnden Walzen 4, 5 als obere Endwalzen eingesetzt
sind. Dabei ist jede obere Endwalze 4, 5 über einen Hebel 50, 52 an dem Kalanderständer
11 befestigt und dort in Nuten 91 und 92 verlagerbar geführt. Eine zugehörige Be-
und Entlastungseinrichtung 51, 53 dient zur Einstellung der äußeren Belastungskräfte.
Dargestellt ist zudem nur ein Walzenstapel 2 für eine einseitige Papierbahnbehandlung.
Ein zweiter Walzenstapel für die Behandlung der anderen Papierbahnseite kann nachgeschaltet
sein.
[0030] Die Position der oberen Endwalzen 4, 5 ist veränderbar auf dem Umfang der Zwischenwalze
6. Die Belastungskräfte F4, F5 in den Arbeitsspalten 8, 9 ergeben nach dem Gesetz
des Kraftdreiecks die resultierende Belastungskraft F45, die zusammen mit einem Eigengewicht
FE der Zwischenwalze 6 eine Belastungskraft F6 im Arbeitsspalt 7 ergeben. Die Streckenlast
ist gemäß Fig. 6 in den oberen Arbeitsspalten 8, 9 größer als im unteren Arbeitsspalt
7. Dagegen ist bei der in Fig. 7 dargestellten Position der Walzen 4, 5 die Streckenlast
in den oberen zwei Arbeitsspalten 8, 9 niedriger als im unteren Arbeitsspalt 7.
[0031] Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kalanders 1, das sich von dem
in Fig. 1 dargestellten und beschriebenen Kalander dadurch unterscheidet, daß der
Walzenstapel 2 zwei Zwischenwalzen aufweist. In der Stapelebene sind damit drei Walzen
übereinander angeordnet, nämlich die obere Endwalze 3, eine erste Zwischenwalze 60
und eine zweite Zwischenwalze 6. Beide Zwischenwalzen 6, 60 sind über Hebel 20, 61
an dem Kalanderständer 11 gelagert. Be- und Entlastungseinrichtungen 30, 62 wirken
auf diese Hebel 20, 61. Die Zwischenwalzen 6, 60 bilden zwischen sich den Arbeitsspalt
63. Um diesen Arbeitsspalt 63 ebenso wie den Arbeitsspalt 7 als Soft-Nip auszubilden,
ist bei diesem 5-Walzenstapel die obere Endwalze 3 als harte und beheizbare Walze
und die Zwischenwalze 60 als weiche Walze ausgebildet. Ein zweiter Walzenstapel zur
Behandlung der anderen Papierbahnseite kann diesem Walzenstapel 2 nachgeschaltet sein.
[0032] Fig. 9 zeigt schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kalanders mit einem
Walzenstapel 2, der einen Wechselspalt 70 zwischen zwei weichen Zwischenwalzen integriert,
um mit einem Walzenstapel beide Seiten einer Papierbahn zu glätten. Ferner weist der
Walzenstapel 2 an beiden Enden Gabelenden auf. Wie zu Fig. 1 beschrieben, sind zwei
untere, den Walzenstapel 2 gabelnde Endwalzen 4, 5 vorgesehen. Darüber hinaus sind
zwei obere, den Walzenstapel gabelnde Endwalzen 74, 75 vorgesehen und insgesamt vier
Zwischenwalzen 6, 60, 71 und 90. Die den Walzenstapel 2 gabelnde Endwalzen 4, 5 und
74, 75 sind jeweils als weiche Walzen und Biegeeinstellwalzen ausgebildet, die vorzugsweise
mit einem wirksamen Dämpfungssystem ausgestattet sind. Die Zwischenwalzen 6, 90 sind
als harte und beheizbare Walzen ausgebildet, die über Hebel 20, 76 und zugehörige
Be-Entlastungseinrichtungen 30, 77 am Kalanderständer 11 gelagert sind und an deren
Umfang die gabelnden Walzen 4, 5 und 74, 75 verlagerbar positioniert sind. Die mittleren
Zwischenwalzen 60, 71 sind als weiche Walzen ausgebildet, die ebenfalls über Hebel
61, 72 mit zugehörigen Be- und Entlastungsmitteln 62, 73 am Kalanderständer 11 befestigt
sind.
[0033] Die Papierbahn 10 durchläuft die Arbeitsspalte 81, 82, 7, 63, 8, 9 und den Wechselspalt
70. Zwischen den Walzen wird die Papierbahn 10 durch Leitmittel 83, 80, 79, 78, 24,
25, 26, 27, 28, 29 geführt. Im übrigen gelten die vorstehenden Ausführungen zu Fig.
1 hier entsprechend.
[0034] Gemäß einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Walzenstapel an einer
mittleren Zwischenwalze gegabelt sein.
[0035] Zur Erhöhung der Laufruhe und damit zur Steigerung der Leistungsfähigkeit kann jede
Walze eines Walzenstapels an einen Regelkreis angeschlossen sein, wobei den einzelnen
Regelkreisen ein Gesamtregel übergeordnet ist. Regelbar sind insbesondere Veränderungen
der Positionierung der gabelnden Walzen, der Streckenlasten im Nip, der Antriebsleistungen
der Leistungsmotoren und/oder der Walzenumfangsgeschwindigkeiten.
[0036] In einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Walzenstapel neben
Soft-Nips auch mindestens einen oder mehrere Hart-Nips aufweisen.
1. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn mit mindestens einem vom Ende belastbaren,
eine Stapelebene aufweisenden Walzenstapel aus Endwalzen und mindestens einer Zwischenwalze,
die harte und weiche Walzen zur Bildung von Arbeitsspalten zwischen jeweils einer
harten und einer weichen Walze umfassen, und wobei ein Teil der Walzen beheizbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenstapel (2, 12) mindestens eine Zwischenwalze (6, 16, 90) aufweist, auf
deren Umfang an einer Walzenstapelseite zwei zur Stapelebene (S) jeweils verlagerbare
Walzen (4, 5, 74, 75) den Walzenstapel (2, 12) gabeln.
2. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Walzenstapel (2, 12) gabelnden Walzen (4, 5, 74, 75) auf dem Umfang der jeweiligen
Zwischenwalze (6, 16, 90) wählbar verlagerbar angeordnet sind.
3. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei den Walzenstapel (2, 12) gabelnden Walzen (4, 5, 74, 75) symmetrisch zur
Stapelebene (S) angeordnet sind.
4. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei den Walzenstapel (2, 12) gabelnden Walzen (4, 5, 74, 75) asymmetrisch zur
Stapelachse (S) angeordnet sind.
5. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei den Walzenstapel (2, 12) gabelnden Walzen (4, 5, 74, 75) als Biegeeinstellwalzen
ausgebildet sind.
6. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenstapel (2) beidseitig endseitig jeweils gegabelt ist durch jeweils zwei
auf dem Umfang einer Zwischenwalze (6, 90) angeordnete Walzen (4, 5, 74, 75).
7. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenstapel an einer mittleren Zwischenwalze gegabelt ist.
8. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei einen Walzenstapel (2, 12) gabelnden Walzen (4, 5, 74, 75) als weiche Walzen
ausgebildet sind.
9. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenstapel (2) einen Wechselspalt (70) zwischen zwei weichen Walzen (60, 71)
aufweist.
10. Kalander für die Behandlung einer Papierbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die den Walzenstapel (2, 12) gabelnden Walzen (4, 5, 74, 75) zwischen 30° und 60°
zur Stapelebene (S) auf dem Umfang einer Zwischenwalze (6, 90) verlagerbar sind.
11. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen eines Walzenstapels (2, 12) jeweils einen eigenen Leistungsantrieb aufweisen,
deren Antriebsmomente individuell einstellbar sind.
12. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen eines Walzenstapels (2, 12) jeweils an einen Regelkreis angeschlossen
sind zur Veränderung der Streckenlasten im Nip und/oder der Antriebsleistungen von
Antriebsmotoren der Walzen und/oder der Walzenumfangsgeschwindigkeiten.