[0001] Die Erfindung betrifft ein Haarpflegegerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1,
insbesondere einen Haartrockner.
[0002] Beim Bürsten, Kämmen oder Abtrocknen von Haaren, werden diese statisch aufgeladen
bzw. elektrisiert, was zu unerwünschten Effekten führt. Durch diese Elektrisierung
wird das Haar schwerer frisierbar. Außerdem zieht das Haar Staubteilchen an und verschmutzt
schnell.
[0003] Aus der DE-U 80 18 566 ist beispielsweise ein Haartrockner mit einer lonisationsvorrichtung
bekannt, mit der diese negativen Effekte beseitigt werden. Durch die im Haartrockner
integrierte lonisationsvorrichtung werden nämlich die elektrischen Ladungen neutralisiert.
Die lonisationsvorrichtung umfasst einen durch eine Impulsgeneratorschaltung gebildeten
Hochspannungskreis, der eine in einem Endbereich einer Warmluftleitung befindliche
lonisierungselektrode speist.
[0004] Die DE 29 19 598 beschreibt zwei Ausführungsformen eines Haartrockners mit einer
lonisationsvorrichtung.
[0005] Die erste Ausführungsform bezieht sich auf einen Handhaartrockner. Dieser umfasst
einen Luftkanal mit einem elektrischen Heizwiderstand. Innerhalb eines Griffes ist
ein Generator mit einem piezoelektrischen Wandler untergebracht, welcher mit einem
stromleitenden Kabel verbunden ist. Am anderen Ende läuft das Kabel in eine Metallelektrode
aus. Die Metallelektrode besitzt eine nadelförmige Spitze. Die Spitze ist schräg im
Luftkanal angeordnet, wobei das Kabel außerhalb des Luftkanals geführt ist. Woraus
die Spitze hergestellt ist und wie die Metallelektrode mit dem Kabel verbunden ist
wird nicht beschrieben. Allenfalls ist beschrieben, dass die Elektrode aus Feinblech
ausgestanzt ist.
[0006] Etwas genauer wird die Metallelektrode im Zusammenhang mit dem zweiten Ausführungsbeispiel
erläutert, welches sich auf eine Trockenhaube bezieht. Im Inneren der Haube befinden
sich vier Elektroden unterhalb eines elektrischen Heizwiderstandes und eines Ventilator.
Die vier Elektroden sind radial zum Luftstrom angeordnet und werden aus Feinblech
ausgestanzt. Die Elektroden werden durch einen Ring miteinander verbunden, welcher
mit ihnen zusammen aus einem Stück erhalten wurde. Der Ring ist mit einem außerhalb
der Haube geführten Kabel verbunden. Am anderem Ende des Kabels befindet sich ein
Fußpedal, in dem der Generator integriert ist. Eine derartige Lösung mit mehreren
radialen Elektroden benötigt eine relativ starke Hochspannungsquelle und ist für Handgeräte
untauglich. Die definierten Feinblech-Elektrodenspitzen geben an der Spitze ein gut
definiertes lonenfeld ab.
[0007] Eine andere Druckschrift, nämlich die JP 2000 323 296 A beschreibt eine lonisationsvorrichtung,
bei der das Ende eines Kabels eine nadelförmige Elektrode bildet. Die lonisationsvorrichtung
besteht aus einer Hochspannungsquelle mit einem piezoelektrischen Generator und einer
Elektrode innerhalb einer Vakuumschicht. Die Hochspannungsquelle befindet sich außerhalb
einer Vakuumkammer. Zwischen Hochspannungsquelle und dem Kabel ist ein hochohmiger
Widerstand vorhanden. Einerseits ist bei Haartrocknern die Anordnung eines zusätzlichen
hochohmigen Widerstandes im Hochspannungskreis unerwünscht, andererseits ist diese
Vorrichtung für die Entladung eines in der Vakuumschicht befindlichen Films vorgesehen.
[0008] In der DE 31 00 338 A1 wird ebenfalls ein Haartrockner mit einer lonisationsvorrichtung
mit einer Elektrode beschrieben. Als Hochspannungsquelle dient eine relativ starke
Hochspannungskaskade. Sie umfasst zwei zusätzliche, in Reihe geschaltete Schutzwiderstände.
Eine derart leistungsstarke Hochspannungsquelle ist jedoch relativ teuer und auch
aus Sicherheitsgründen nachteilig. Wie die Elektrode ausgebildet ist, wird nicht näher
erläutert.
[0009] Aus der US 5,612,849 ist ein weiterer Haartrockner bekannt, bei dem sogar zwei Hochspannungsgeneratoren
eingesetzt werden. Die Hochspannungsgeneratoren umfassen eine Kaskadenschaltung. Im
Luftaustrittsbereich des Haartrockners werden zwei voneinander beabstandete etwa zylinderförmige
Kohleelektroden eingesetzt, um eine lonisation des Luftstromes zu erreichen. Jede
Elektrode ist mit einer Verbindungsleitung versehen, die über jeweils einen Schutzwiderstand
mit jeweils einem Generator verbunden sind. Auch hier sind relativ starke Generatoren
vorgesehen.
[0010] Aus der US 5,612,849 ist ein Haartrockner mit einer leistungsschwächeren Hochspannungsquelle
bekannt. Die Quelle wird durch einen Piezogenerator gebildet. Eine in Richtung des
Luftstromes ausgerichtete nadelförmige Elektrode ist in einem Schutzgitter integriert
und mit einem Verbindungskabel verbunden, der zur Hochspannungsquelle führt. Die Spitze
an der Elektrode ermöglicht eine hohe Feldkonzentration, eine hohe lonenmenge und
somit einen guten Wirkungsgrad der lonisationsvorrichtung. Nachteilig ist jedoch,
dass ein Piezogenerator eingesetzt wird, der keine kontinuierliche lonisierung ermöglicht.
[0011] Die US 6,191,930 beschreibt einen Haartrockner mit einer lonisationsvorrichtung bestehend
aus einem Hochspannungsgenerator, einer separaten Elektrode mit einer Spitze und einer
Verbindungsleitung. Die Ausgangsspannung soll über 6 kV, vorzugsweise 7 kV betragen.
Die Leerlaufspannung ist offenbar nicht angegeben. Die Elektrode und die Leitung sind
etwa zentrisch in einem Luftkanal angeordnet. Die Spitze zeigt zu einer Luftaustrittsöffnung.
Beim Übergang zwischen der Elektrode und der Verbindungsleitung entsteht eine Kante.
Die Elektrode muss beispielsweise mit einem Blech gehalten werden. Es hat sich jedoch
gezeigt, dass diese Lösung eine starke Spannungsquelle erfordert und dass diese Anordnung
daher nicht optimal ist.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Haarpflegegerät mit einer leicht im
Gerät integrierbaren lonisationsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1
derart zu verbessern, dass der Wirkungsgrad der lonisationsvorrichtung weiter erhöht
wird. Insbesondere soll es möglich sein, dass eine Hochspannungsquelle mit geringen
Abmessungen und mit einer kontinuierlichen lonisierungsspannung eingesetzt werden
kann.
[0013] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die lonisationselektrode einstückig aus dem
elektrischen Leiter gebildet ist.
[0014] Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, dass eine Verbindungsstelle
zwischen dem Hochspannungskabel und der Elektrode für eine deutliche Reduzierung der
lonenmenge sorgt. Durch Lötstellen, Nietverbindungen oder andere Verbindungsstellen
zwischen dem Kabel und der Elektrode entstehen nämlich unkalkulierbare Verluste, die
eine höhere Dimensionierung der Hochspannungsquelle erfordern. Dadurch dass die Elektrode
unterbrechungslos - also ohne Zwischenteile oder Verbindungsmittel - zur Hochspannungsquelle
gelangen kann, wird der lonenaustoß in einfacher Weise optimiert. Kanten, Stufen oder
dergleichen die beim Übergang einer separaten Metallelektrode zum Verbindungskabel
entstehen werden durch die erfindungsgemäße Maßnahme verhindert. An solche Kanten
können bereits Feldkonzentrationen auftreten, die je nach Elektrodenanordnung nicht
nutzbar sind aber ein erhebliches Verlustfeld bedeuten.
[0015] Auf zusätzliche, externe in Reihe geschaltete Schutzwiderstände zum Personenschutz
kann durch den Einsatz einer relativ leistungsschwachen Hochspannungsquelle gänzlich
verzichtet werden. Weil eine solche Quelle einen relativ hohen Innenwiderstand besitzt,
ist es ausreichend, dass im Generator integrierte Widerstände Schutznormen erfüllen.
Eine solche Hochspannungsquelle ist zudem kostengünstiger.
[0016] Die Elektrode ist so effektiv, dass sogar eine Hochspannungsquelle, die einen kontinuierlichen
lonisierungseffekt erlaubt, eingesetzt werden kann, wobei geringe Abmessungen und
ein geringes Gewicht der Hochspannungsquelle gegeben sind. Eine bevorzugte Hochspannungsquelle
ist ein Transformator, der z.B. netzseitig gespeist wird.
[0017] Eine solche Elektrodenausbildung ist zudem sehr einfach in einem Haartrockner unterzubringen.
Außerdem lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung leicht in vorhandene Geräte integrieren.
[0018] Durch die einstückige Ausbildung der Elektrode sind keine zusätzlichen Halteteile
erforderlich. Durch die Erfindung werden daher wenige Teile benötigt und es ergibt
sich ein geringer Montageaufwand. Dadurch kann außerdem die Elektrode relativ frei
im oder am Haartrocknergehäuse positioniert werden.
[0019] Eine kapazitive Belastung durch umgebende Halteteile oder andere Materialien findet
nicht statt. Dadurch dass keine zusätzliche Halteteile für die Elektrode benötigt
werden, entfallen parallele Kapazitäten bzw. Impedanzen, die durch die Halteteile
und/oder Isolatoren für die Elektrode entstehen. Außerdem entfallen Kanten oder z.B.
Stanzgrate der Halteteile, die bei ihrer Herstellung entstehen. Diese Stanzgrate nach
dem Stand der Technik liegen nicht in Luftflußrichtung und verschlechtern den Wirkungsgrad,
auch weil sie elektrische Verlustfelder erzeugen.
[0020] Bei einer aus einem Blech hergestellten oder einer durch ein Halteblech gehalterten
separaten Elektrode ist eine parallele Kapazität Cp relativ groß. Diese ist einer
wirksamen Oberfläche proportional. Während bei der erfindungsgemäßen Lösung die wirksame
Oberfläche sehr gering ist und beispielsweise 16 mm
2 beträgt, kann eine derartige Anordnung nach dem Stand der Technik eine Oberfläche
von z.B. 148 mm
2 aufweisen. Letztere setzt sich z.B. zusammen aus einer Oberfläche eines Drahtes von
z.B. 16 mm
2, einer Oberfläche eines Bleches von 100 mm
2 und einer Oberfläche einer Spitze von z.B. 32 mm
2, also einer etwa 10-fachen Oberfläche und somit einer etwa 10-fachen Kapazität. Ein
paralleler Widerstand Rp ist umgekehrt proportional zur Oberfläche. Entsprechend ist
dieser etwa nur 1/10 im Vergleich zum Stand der Technik.
[0021] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht also eine definierte lonenaussendung mit einer
geringen wirksamen Oberfläche bzw. einer hohen parallelen Impedanz.
[0022] Eine geringe parallele Impedanz ist sehr nachteilig, da sie mit dem Innenwiderstand
der Hochspannungsquelle einen Spannungsteiler bildet. Dies hat zur Folge, dass ein
hoher Spannungsabfall am Innenwiderstand der Hochspannungsquelle entsteht, der für
eine lonisierung nicht nutzbar ist. Die nutzbare Spannung an der Elektrode ist durch
die erfindungsgemäße Elektrodenausbildung nahezu die Leerlaufspannung der Hochspannungsquelle.
Leerlaufspannungen unterhalb von nur 6 kV sind bei einem hohen Wirkungsgrad und einem
hohen Innenwiderstand von z.B. 10 Megaohm möglich. Die geringe Spannung ermöglicht
den Einsatz eines kostengünstigen Transformators.
[0023] Zudem entfällt eine Prüfung einer Kontaktstelle zwischen dem Kabel und der Elektrode.
[0024] In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gerätes ist vorgesehen,
dass der spitze Bereich der Ionisationselektrode durch Bearbeiten, vorzugsweise Abschneiden
des elektrischen Leiters gebildet ist. An der z.B. abgeschnittenen Leiterstelle entstehen
Grate, die scharfkantige und spitze Stellen besitzen. An diesen Stellen tritt eine
hohe Feldkonzentration auf, so dass eine hohe lonenemission stattfindet.
[0025] Ein spitzer Bereich entsteht in einfacher Weise, wenn der Leiter schräg abgeschnitten
wird. Die so gebildete Spitze lässt sich einfach herstellen und begünstigt die Aussendung
von lonen.
[0026] Eine weitere Verbesserung des Emissionsverhaltens der Elektrode ist gegeben, wenn
das Kabel ein Litzekabel mit Litzeadern und/oder ein mehradriges Kabel ist, die mehrere
spitze Bereiche bilden. Hierdurch wird die Nutzmenge der lonen auf kostengünstige
Weise erhöht. Die einzelnen Enden der Litzeadern können neben- und/oder hintereinander
liegen.
[0027] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Ionisationselektrode in Richtung eines Luftkanals verläuft. Durch diese Ausrichtung
sind kaum parallele Kapazitäten und Widerstände vorhanden, die zu parallelen Strömen
führen, die eine erzielbare Spannung reduzieren und den verfügbaren Stromfluß für
die lonisierung verringern. Diese Verringerung des Stromflusses sorgt für eine Verschlechterung
der Wirkung der lonisationsvorrichtung.
[0028] Ein guter lonisationseffekt entsteht, wenn die lonisationselektrode in der Nähe einer
Luftaustrittsöffnung angeordnet ist. Die lonen können so leicht ausgeblasen werden
und stehen im Ausblasstrom für eine Neutralisierung zur Verfügung.
[0029] Besonders effektiv arbeitet die lonisationsvorrichtung, wenn die Elektrode etwa zentrisch
im Luftkanal angeordnet ist. Dort herrscht ein günstiger Volumenstrom.
[0030] Eine leichte Befestigung der lonisationselektrode wird erreicht, indem diese in einem
geheizten Bereich des Luftkanals angeordnet ist, insbesondere wenn das Kabel durch
eine Heizträgerplatte geführt und dort befestigt ist. Damit liegt ein lonenemittierpunkt
in einfacher Weise im Luftstrom. Die Befestigung des Kabel kann an einer isolierten
Stelle des Kabels mit einem Halteelement, vorzugsweise einer aufgeschraubten Halteschelle
an der Trägerplatte erfolgen.
[0031] Die Erfindung ist nicht nur bei einem Haartrockner einsetzbar, sondern auch bei anderen
Haarpflegegeräten, z.B. bei Lockenwicklern bzw. Lockenstäben, wobei kein beheizter
Luftstrom erfolgen muß. Eine Beheizung kann auch durch Konvektion erfolgen, z.B. in
gasbetriebene Lockenstäbe oder sog. "straightener". Eingesetzt kann die Erfindung
bei Haarstylern, Haarbürsten mit einer Speisung des Transformators mit Batteriespannung,
Trockenhauben oder anderen Haarpflegegeräten werden. Auch ein Einsatz in Klimageräten,
Luftbefeuchtern, Klimaanlagen und dergleichen ist denkbar.
[0032] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
[0033] Anhand der Figurenbeschreibung wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Haarpflegegerätes, die Erfindung sowie weitere Vorteile derselben näher erläutert.
[0034] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Haartrockners mit einer erfindungsgemäßen lonisationsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung eines Luftaustrittsbereiches des Haartrockners, in dem
eine Elektrode vorhanden ist,
- Fig. 3
- einen Darstellung von Heizträgerplatten mit der Elektrode von einer Stirnseite aus
gesehen,
- Fig. 4
- einen Darstellung der Elektrode,
- Fig. 5-9
- Varianten der Elektrode,
- Fig. 10
- einen Darstellung eines Schnittbereiches der Elektrode,
- Fig. 11
- ein Schaltbild der lonisationsvorrichtung, wobei ein großer horizontaler Pfeil den
Gesamtluftfluss und ein kleiner Pfeil den effektiven lonenfluss darstellt, und
- Fig. 12
- ein weiteres Schaltbild der lonisationsvorrichtung mit einer parallelen Kapazität
und einem parallelen Widerstand, wobei zusätzlich ein uneffektiver lonenfluss (nach
oben gerichteter Pfeil) dargestellt ist.
[0035] In den Figuren sind stets gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0036] Fig. 1 zeigt einen Haartrockner 1, der als Handgerät ausgeführt ist. Dieser weist
vorzugsweise ein Kunststoffgehäuse 2 und einen Handgriff 3 auf. Das Gehäuse 2 ist
etwa rohrförmig ausgebildet und mit einer Lufteintrittsseite 4 und einer z.B. gegenüberliegenden
Luftaustrittsseite bzw. Luftaustrittsöffnung 5 versehen. Im Gehäuse 2 sind bekannte
Komponenten, wie ein nicht dargestellter Lüfter, ein oder mehrere Heizelemente und
die lonisationsvorrichtung integriert. An der Luftaustrittsseite ist ein Schutzgitter
7 oder eine andere Schutzabdeckung befestigbar. Das Schutzgitter ist vorzugsweise
nicht aus Kunststoff sondern metallisch ausgebildet, weil ein Kunststoffschutzgitter
anfälliger für elektrische Aufladungen und elektrische Störfelder ist. Das Gehäuse
2 bildet einen Luftkanal 8, in dem ein warmer Luftstrom zum Trocknen der Haare strömt.
[0037] Die lonisationsvorrichtung umfasst eine Elektrode 12 mit einer Elektrodenspitze.
[0038] Die lonisationsvorrichtung besteht weiterhin aus einer Hochspannungsquelle 11 - insbesondere
einem Transformator - zur Bildung einer vorzugsweise negativen Hochspannung von vorzugsweise
mindestens 2 kV und weniger als 6 kV, insbesondere weniger als 5 kV (je gemessenem
mit Gigaohm des Meßgeräts an der Elektrodenspitze). Insbesondere eine gemessene Spannung
von etwa 2,6 bis 3,8 kV an der Elektrodenspitze ist sehr vorteilhaft, wobei das Messgerät
einen Widerstand von 1 Gigaohm besitzt. Das Transformatormodul wird vorzugsweise mit
Netzfrequenz gespeist. Vorzugsweise liegt die Leerlaufspannung unterhalb von 7 kV.
[0039] Grundsätzlich möglich ist auch ein Hochspannungsgenerator, der eine Kaskadenschaltung,
ein Piezoelement oder ein anderes Erzeugungselement umfasst. Mindestens ist die Spannung
aber 1000V, die hier bereits als Hochspannung bezeichnet wird. Bevorzugt werden negative
lonen zum Entladen der Haare genutzt.
[0040] Der Innenwiderstand der Hochspannungsquelle ist relativ hoch und beträgt insbesondere
etwa 5 bis 20 Megaohm, insbesondere etwa 10 Megaohm, so dass ein Kurzschlußstrom von
höchstens etwa 1,4 mA (z.B. 7kV/ 5 Megaohm), vorzugsweise etwa 0,3 bis 0,4 mA (z.B.
3 kV/10 Megaohm) möglich wäre. Dieser Strom ist für Personen ungefährlich, so dass
selbst bei direkter Berührung der Elektrode 12 keine Gefahr ausgeht.
[0041] Der Generator kann auch im Griff 3 in einer Ausbuchtung der Gehäuseoberseite, oberhalb
bzw. außerhalb des Heizluftstromes oder einer anderen Stelle integriert sein. Vorzugsweise
ist er aber in einem ungeheiztem Bereich untergebracht.
[0042] Die Elektrode 12 für einen lonenausstoss ist über ein Kabel 13, insbesondere ein
Hochspannungkabel, mit der Hochspannungsquelle direkt verbunden. An der Elektrode
12 bildet sich ein elektrisches Feld aufgrund der Hochspannung. An einem spitzen Bereich
18 findet eine Erhöhung des elektrischen Feldes bzw. eine Erhöhung der Feldstärke
(Feldkonzentration) statt.
[0043] Die Hochspannungsquelle 11 ist bedarfsweise über einen Schalter 13 einschaltbar.
Die Spannungsform ist pulsförmig oder als Gleich- oder Wechselspannung, z.B. als sinusförmige
Spannung mit 50 Hz vorgesehen.
[0044] Das Kabel 13 umfasst mindestens eine elektrische Isolierung 14 und mindestens einen
elektrischen Leiter 15, der an einem freien Ende abisoliert ist, vorzugsweise sind
5 bis 15 mm abisoliert.
[0045] Erfindungsgemäß ist die Ionisationselektrode 12 einstückig aus dem elektrischen Leiter
15 gebildet, wie Fig. 2 bzw. Fig. 4 veranschaulicht. Das freie, abisolierte Ende des
Kabels ist also die Elektrode 12 selbst. Die Elektrode 12 wird direkt und vorzugsweise
nur vom Kabel 13 gehalten.
[0046] Das Kabel 13 ist genau zentrisch bis leicht exzentrisch zur Achse des Luftkanals
befestigt. Höchstens ist die Elektrode 12 etwa 10 bis 15 mm zur Achse beabstandet.
Im Wesentlichen ist sie immer noch zentrisch. Das Kabel 13 ist axial zum Luftstrom
angeordnet und verläßt diese Ausrichtung erst in der Nähe des Griffs 3, wie Fig. 1
und 2 zeigen.
[0047] Insbesondere ist das Kabel 13 an einem Führungs- und/oder Befestigungselement, vorzugsweise
aus elektrischem Isoliermaterial befestigt. Vorzugsweise ist das Kabel 13 an einem
Heizelementträger, insbesondere an einer von mehreren Trägerplatten 6, insbesondere
eines Mikanitkreuzes oder einer anderer Mikanitanordnung, vorzugsweise mit zwei bzw.
vier oder drei bzw. sechs Platten 6, wie Fig. 3 zeigt, befestigt. Der Heizelementträger
trägt ein oder mehrere Heizelemente, vorzugsweise bestehend aus wendelförmigem Heizdraht
10, wie Fig. 3 zeigt. Das Kabel 13 liegt innerhalb der Heizanordnung. Die z.B. sechs
Platten 6 sind vorzugsweise sternförmig um die Längsachse angeordnet.
[0048] Das Kabel 13 ist ferner über mindestens ein Halteelement 16 befestigt, das in der
Nähe der Elektrode 12 und im Isolierten Leiterbereich angeordnet ist. Vorzugsweise
ist ein zweites Halteelement 16 vorhanden, welches jedoch näher zum Griff 3 angeordnet
ist.
[0049] Die Platten 6 sind in der Nähe der Elektrode 12 ausgespart und bilden somit in Elektrodennähe
einen Freiraum 17, wobei die Elektrode 12 in diesem Freiraum 17 frei liegt. Die Spitze
der Elektrode 12 ist in dem Mikanitkreuz oder einer anderen Mikanitanordnung gelagert.
Zwischen der Elektrodenspitze und den Trägerplatten 6 oder einem anderen Trägerelement
ist ein Abstand von mindestens 5 mm, vorzugsweise mindestens 10mm vorhanden. Die Heizelemente
und das Gehäuse 2 bilden ein Heizrohr.
[0050] Um einen besseren lonenausstoss zu erreichen, wird der Leiter 15 schräg abgeschnitten,
so dass eine Spitze 18 von vorzugsweise etwa 20° bis 60°, vorzugsweise etwa 30° bis
45° gebildet wird. Der Leiter 15 kann auch mehrfach von mehreren Seiten schräg abgeschnitten
werden, so dass die Spitze 18 in der Mitte des Leiters liegt. Vorzugsweise ist die
geschnittene Spitze in einem Ausblasbereich des Haartrockners 1 angeordnet und insbesondere
im Heizkanal integriert.
[0051] Der Leiterquerschnitt der Elektrode 12 beträgt abisoliert vorzugsweise etwa 0,8 bis
2 mm.
[0052] Der Leiter 15 bzw. die Elektrode 12 kann eine einzige Ader umfassen, wie Fig. 5 zeigt
oder aus Litze mit mehreren Adern bestehen, wie Fig. 6 veranschaulicht. Es kann auch
zur Bildung der Elektrode 12 ein mehradriges Kabel mit mehreren isolierten Leitern
oder sogar ein mehradriges Litzekabel eingesetzt werden (siehe Fig. 6-9).
[0053] Das Leiterende kann radial nach außen auseinander gefächert sein, wie Fig. 7 zeigt
oder z.B. schräg abgeschnitten und in eine Vorzugsrichtung gebogen sein, wie Fig.
8 zeigt. Die einzelnen Aderenden, vorzugsweise aus Litze, liegen dann hintereinander
und nebeneinander. Vorteilhaft ist, dass mehrere spitze Bereiche 18a, 18b, 18c usw.
vorhanden sind. Vorzugsweise sind die Spitzen im Wesentlichen in Wirkrichtung zum
Haar bzw. Luftaustritt der Haartrockners gerichtet und im Ausblasbereich angeordnet.
[0054] Besonders günstig sind Grate 21, die beim Abschneiden entstehen, wie Fig. 10 veranschaulicht.
Diese bilden wiederum weitere spitze Bereiche 21 a, 21 b usw. bzw. eine Vielzahl von
lonisierungsspitzen und scharfen Kanten und erhöhen dadurch die Wirkung der Elektrode
12.
[0055] Besonders vorteilhaft ist es, dass nicht nur die Elektrodenspitze 18, sondern die
gesamte Elektrode 12 frei liegt und/oder dass die Spitze direkt zum Luftaustritt zeigt,
wie anhand der Figuren 11 und 12 erläutert wird. Der Innenwiderstand Ri der Hochspanungsquelle
hat kaum Einfluß auf die Spannung an der Emittierstelle der Elektrode 12. Die Spannung
Uah entspricht etwa der Spannung Uaw, wie Fig. 11 zeigt. Wie Fig. 12 zeigt, entstehen
durch eine ungünstige Elektrodenanordnung dagegen parallele Impedanzen bzw. parallele
Kapazitäten Cp und Widerstände Rp, die durch Spannungsteilung die Spannung Uaw reduzieren
und somit die lonisationswirkung verschlechtern. Dieser Effekt macht sich besonders
bei einem hohen Innenwiderstand des Generators Ri bemerkbar und ist außerdem von der
Spannungsform abhängig. Bei steilen Impulsen oder hohen Frequenzen wirkt die Kapazität
Cp wie ein Kurzschluß, wodurch keine lonenemission in dem Luftstrom möglich ist.
[0056] Aber auch zusätzliche elektrische und mechanische Verbindungsstellen zwischen Elektrode
und Kabel können zusätzliche parallele Impedanzen schaffen, die durch die einstückige
Elektrodenausbildung verhindert wird.
[0057] Durch diese vorteilhafte kapazitätsarme Anordnung und der hier vorgesehenen Elektrode
kann ein leistungsschwächerer Generator mit geringer Spannung und/oder geringerem
Strom eingesetzt werden.
[0058] Möglich ist auch, dass die Spitze durch Ultraschallschweißen geformt oder durch Funkenerosion
gebildet wird. Auch kann das Leiterende bzw. die Elektrode gequetscht, gezogen oder
aus einer Sollbruchstelle gebildet werden, so dass Feldkonzentrationspunkte entstehen.
1. Haarpflegegerät mit einer lonisationsvorrichtung zur Erzeugung einer Luftionisierung,
mit einer Hochspannungsquelle (11), einem mit der Hochspannungsquelle (11) verbindbaren
Kabel (13), der einen isolierten elektrischen Leiter (15) umfasst, wobei eine lonisationselektrode
(12) an einem freien Ende des Leiters (15) zur Bildung eines elektrischen Feldes angeordnet
ist und einen spitzen Bereich (18) umfasst, damit eine Feldkonzentration stattfindet,
dadurch gekennzeichnet, dass die lonisationselektrode (12) einstückig aus dem elektrischen Leiter (15) gebildet
ist.
2. Haarpflegegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Bereich (18) der lonisationselektrode (12) durch Bearbeiten, insbesondere
durch Abschneiden des elektrischen Leiters (15) gebildet ist.
3. Haarpflegegerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Bereich (18) durch einen Schräganschnitt eines Leiterendes am freien Ende
des Leiters (15) gebildet ist.
4. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Bereich (18) durch wenigstens einen Grat (21) gebildet ist, insbesondere
eines Schräganschnitts.
5. Haarpflegegerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schräganschnitt unter einem Winkel von 30° bis 70°, vorzugsweise etwa 45° bis
60° zur Leiterrichtung erfolgt und/oder derart erfolgt so dass eine Spitze von vorzugsweise
etwa 20° bis 60°, vorzugsweise etwa 30° bis 45° gebildet wird.
6. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere spitze Bereiche (18) vorhanden sind.
7. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (13) ein Litzekabel mit Litzeadern und/oder ein mehradriges Kabel ist,
das mehrere spitze Bereiche (18a - c) bildet.
8. Haarpflegegerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Litze- und oder Aderenden voneinander beabstandet sind.
9. Haarpflegegerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Litze- und oder Aderenden auseinander gefächert sind.
10. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lonisationselektrode (12) in einem Luftkanal (8) zur Erzeugung eines ionisierten
Luftstromes angeordnet ist.
11. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lonisationselektrode (12) in Richtung des Luftkanals (8) verläuft.
12. Haarpflegegerät nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die lonisationselektrode (12) im Wesentlichen etwa zentrisch im Luftkanal (8) angeordnet
ist.
13. Haarpflegegerät nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die lonisationelektrode (12) in einem beheizten oder heizbaren Bereich des Luftkanals
(8) angeordnet ist.
14. Haarpflegegerät nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (13) zumindest teilweise innerhalb des Luftkanals (8), vorzugsweise etwa
zentrisch im Luftkanal (8), geführt wird.
15. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ionisationselektrode (12), insbesondere ohne zusätzliche Halteelemente, frei
liegt.
16. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lonisationelektrode (12) in der Nähe einer Luftaustrittsöffnung (5) angeordnet
ist.
17. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (13) durch mindestens eine Heizträgerplatte (6), insbesondere einer Mikanitanordnung
befestigt ist, und insbesondere durch mindestens ein Halteelement (16) gehalten ist.
18. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lonisationselektrode (12) in einem Heizkanal, vorzugsweise einem Heizrohr integriert
ist.
19. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungsquelle (13) eine Leerlaufspannung von 2 kV bis 7 kV aufweist, wobei
ihr Innenwiderstand vorzugsweise 5 - 20 Megaohm, insbesondere 10 Megaohm beträgt.
20. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochspannungsquelle (13) die Elektrode und der elektrische Leiter derart ausgebildet
sind, daß an der Elektrode eine negative Hochspannung von kleiner 5 kV, gemessen an
1 Gigaohm des Meßgerätes, anliegt.
21. Haarpflegegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungsquelle (13) ein Transformator auf Induktionsbasis ist.
22. Haartrockner, insbesondere Handhaartrockner mit einer lonisationsvorrichtung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Gehäuse zum Luftaustritt ein metallisches
Gitter vorgesehen ist.
23. Warmluft-Lockenstab mit einer lonisationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
24. Haarbürste mit einer lonisationsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Hochspannungsquelle batteriegespeist ist.