[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verstärkung der Reinigungsleistung enzymhaltiger
Wasch- oder Reinigungsmittel, die neben üblichen Bestandteilen einen bestimmten Bleichaktivator
aus der Gruppe der kationischen Nitrile enthalten.
[0002] Waschmittel enthalten neben den für den Waschprozess unverzichtbaren Inhaltsstoffen
wie Tensiden und Buildermaterialien in der Regel weitere Bestandteile, die man unter
dem Begriff Waschhilfsstoffe zusammenfassen kann und die so unterschiedliche Wirkstoffgruppen
wie Schaumregulatoren, Vergrauungsinhibitoren, Bleichmittel und Farbübertragungsinhibitoren
umfassen. Zu derartigen Hilfsstoffen gehören auch Substanzen, welche die Tensidleistung
durch den enzymatischen Abbau von auf dem Textil befindlichen Anschmutzungen unterstützen.
Gleiches gilt sinngemäß auch für Reinigungsmittel für harte Oberflächen. Dabei kommt
neben den die Proteinentfernung unterstützenden Proteasen und den fettspaltenden Lipasen
den Amylasen, welche die Aufgabe haben, die Entfernung stärkehaltiger Anschmutzungen
durch die katalytische Hydrolyse des Stärke-Polysaccharids zu erleichtern, und den
Cellulasen besondere Bedeutung zu. Cellulasen seit längerem als Avivagewirkstoffe
für Baumwollgewebe wegen ihrer Fähigkeit, Cellulose abzubauen, bekannt. Zum diesbezüglichen
Wirkmechanismus nimmt man an, daß wäscheweichmachende Cellulasen bevorzugt mikrofaserige
Cellulose, sogenannte Fibrillen, hydrolytisch angreifen und entfernen, die aus der
Oberfläche der Baumwollfaser hervorsteht und das freie Gleiten der Baumwollfasern
übereinander behindert. Ein Nebeneffekt dieses Abbaus von Fibrillen ist außerdem die
Vertiefung des optischen Farbeindrucks.
[0003] Weitere übliche Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln sind Wirkstoffe, welche
die Bleichleistung des in derartigen Mitteln normalerweise vorhandenen Persauerstoff-Bleichmittels
verbessern sollen. So werden anorganische Persauerstoffverbindungen, insbesondere
Wasserstoffperoxid und feste Persauerstoffverbindungen, die sich in Wasser unter Freisetzung
von Wasserstoffperoxid lösen, wie Natriumperborat und Natriumcarbonat-Perhydrat, seit
langem als Oxidationsmittel zu Desinfektions- und Bleichzwecken verwendet. Die Oxidationswirkung
dieser Substanzen hängt in verdünnten Lösungen stark von der Temperatur ab; so erzielt
man beispielsweise mit H
2O
2 oder Perborat in alkalischen Bleichflotten erst bei Temperaturen oberhalb von etwa
60 °C eine ausreichend schnelle Bleiche verschmutzter Textilien. Bei niedrigeren Temperaturen
kann die Oxidationswirkung der anorganischen Persauerstoffverbindungen durch Zusatz
sogenannter Bleichaktivatoren verbessert werden, für die zahlreiche Vorschläge, vor
allem aus den Stoffklassen der N- oder O-Acylverbindungen, beispielsweise mehrfach
acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin, acylierte Glykolurile,
insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine, Hydrazide, Triazole, Hydrotriazine,
Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem Carbonsäureanhydride,
insbesondere Phthalsäureanhydrid, Carbonsäureester, insbesondere Natriurn-nonanoyloxy-benzolsulfonat,
Natrium-isononanoyloxy-benzolsulfonat und acylierte Zuckerderivate, wie Pentaacetylglukose,
in der Literatur bekannt geworden sind. Durch Zusatz dieser Substanzen kann die Bleichwirkung
wäßriger Peroxidflotten so weit gesteigert werden, daß bereits bei Temperaturen unterhalb
60 °C im wesentlichen die gleichen Wirkungen wie mit der Peroxidflotte allein bei
95 °C eintreten.
[0004] Aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 198 24 687 sind Wasch-
und Reinigungsmittel bekannt, die eine natürlich vorkommende α-Amylase und einen bleichaktivierenden
Wirkstoff vom Typ der Acetonitril-Derivate enthalten.
[0005] Der Einsatz von Acetonitril derivaten als Bleichaktivatoren in Wasch- bzw. Reinigungsmitteln
ist auch aus den Dokumenten EP 0 897 974 A1, DE 197 40 171 A1, EP 0 464 880 A1, EP
0 303 520 A2, WO 98/23533 A1, WO 96/40661 A1, WO 98/23718 und EP 0 790 244 A1 bekannt.
[0006] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Kombination aus bestimmten bleichaktivierenden
Wirkstoffen vom Typ der Acetonitril-Derivate mit Protease zu unerwartetet synergistischen
Leistungsverbesserungen führt, wenn man sie in Waschoder Reinigungsmitteln einsetzt.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Kombination aus einem Acetonitrilderivat
der allgemeinen Formel I,

in der X ein Anion ist, und einer Protease zur Erhöhung der Reinigungsleistung von
Waschund Reinigungsmitteln gegenüber proteinhaltigen Anschmutzungen bei deren Anwendung
in insbesondere wäßrigen Wasch- und Reinigungslösungen, die Persauerstoffverbindung
enthalten.
[0008] Die Herstellung von Verbindungen gemäß Formel I kann nach bekannten Verfahren oder
in Anlehnung an diese erfolgen, wie sie in der oben genannten Patentliteratur oder
zum Beispiel von Abraham in Progr. Phys. Org. Chem.
11 (1974), S. 1ff, oder von Arnett in J. Am. Chem. Soc.
102 (1980), S. 5892ff veröffentlicht worden sind.
[0009] Zu den Anionen X
- gehören insbesondere die Halogenide wie Chlorid, Fluorid, Iodid und Bromid, Nitrat,
Hydroxid, Hexafluorophosphat, Sulfat, Hydrogensulfat, Metho- und Ethosulfat, Chlorat,
Perchlorat, und die Anionen von Carbonsäuren wie Formiat, Acetat, Benzoat oder Citrat.
Bevorzugt ist der Einsatz von Verbindungen gemäß Formel I, in denen X- Chlorid, Sulfat,
Hydrogensulfat oder Methosulfat ist.
[0010] Ein Acetonitril-Derivat gemäß Formel I ist in Mitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen
Verwendung, vorzugsweise in Mengen von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere von 2
Gew.-% bis 7 Gew.-% enthalten.
[0011] Ein Wasch- oder Reinigungsmittel enthält im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
vorzugsweise 0,001 mg bis 0,5 mg, insbesondere 0,02 mg bis 0,3 mg an enzymatisch aktivem
Protein pro Gramm des gesamten Mittels. Die Proteinkonzentration kann mit Hilfe bekannter
Methoden, zum Beispiel dem Bicinchonsäure-Verfahren (BCA-Verfahren, Pierce Chemical
Co., Rockford, IL) oder dem Biuret-Verfahren (A.G. Gornall, C.S. Bardawill und M.M.
David, J. Biol. Chem.
177, 751-766, 1948) bestimmt werden.
[0012] Zu den einsetzbaren Proteasen gehören die aus Mikroorganismen, insbesondere Bakterien
oder Pilzen, gewinnbaren Enzyme mit einem pH-Optimum im alkalischen Bereich, beispielsweise
die aus den internationalen Patentanmeldungen WO 92/07067, WO 91/02792, WO 88/03947
oder WO 88/03946 oder den europäischen Patentanmeldungen EP 471 265, EP 416 967 oder
EP 394 352 bekannten Proteasen. Protease wird in einem Mittel im Rahmen der erfindungsgemäßen
Verwendung vorzugsweise in solchen Mengen eingesetzt. daß das fertige Mittel 100 PE/g
bis 7 500 PE/g (Protease-Einheiten pro Gramm, bestimmt nach der in Tenside 7, 125
(1970) beschriebenen Methode), insbesondere 125 PE/g bis 5 000 PE/g und besonders
bevorzugt 150 PE/g bis 4 500 PE/g aufweist. Brauchbare Proteasen sind im Handel erhältlich,
beispielsweise unter den Namen BLAP®, Savinase®, Esperase®, Maxatase®, Optimase®,
Alcalase®, Durazym®, Everlase®, Maxapem® oder Purafect® OxP.
[0013] Zu den in Mitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung einsetzbaren Amylasen,
die vorzugsweise in Kombination mit mindestens einem weiteren Enzym zum Einsatz kommen,
gehören die aus Bakterien oder Pilzen gewinnbaren Enzyme, welche ein pH-Optimum vorzugsweise
im alkalischen Bereich bis etwa pH 10 aufweisen. Brauchbare Handelsprodukte sind beispielsweise
Termamyl®, Maxamyl®, Duramyl® oder Purafect® OxAm. Amylase wird im erfindungsgemäßen
Mittel vorzugsweise in solchen Mengen eingesetzt, daß das fertige Mittel 0,01 KNU/g
bis 2 KNU/g ("Kilo-Novo-Units" pro Gramm gemäß der Standard-Methode der Firma Novo,
wobei 1 KNU die Enzymmenge ist, die 5,26 g Stärke bei pH 5,6 und 37 °C abbaut, basierend
auf der von P. Bernfeld in S.P. Colowick und N.D. Kaplan, Methods in Enzymology, Band
1, 1955, Seite 149 beschriebenen Methode), insbesondere 0,015 KNU/g bis 1,8 KNU/g
und besonders bevorzugt 0,03 KNU/g bis 1,6 KNU/g aufweist. Falls das Mittel eine Amylase
enthält, wird diese vorzugsweise unter den gentechnisch modfizierten Amylasen ausgewählt.
Gentechnisch modifizierte Amylasen sind beispielsweise aus den internationalen Patentanmeldungen
WO 94/18314 oder WO 95/21247 bekannt.
[0014] Bei der in einem Mittel im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung gegebenenfalls
enthaltenen Lipase handelt es sich um ein aus Mikroorganismen, insbesondere Bakterien
oder Pilzen, gewinnbares Enzym. Ein solches ist beispielsweise aus den europäischen
Patentanmeldungen EP 0 204 208, EP 0 214 761, EP 0 258 068, EP 0 385 401, EP 0 407
225, EP 0 571 982 oder den internationalen Patentanmeldungen WO 87/00859 oder WO 90/10695
bekannt. Lipase wird im Mittel vorzugsweise in solchen Mengen eingesetzt, daß das
fertige Mittel eine lipolytische Aktivität im Bereich von 10 LU/g bis 10 000 LU/g
("Lipaseactivity Units" pro Gramm, bestimmt über die enzymatische Hydrolyse von Tributyrin
bei 30 °C und pH 7 nach der in EP 258 068 genannten Methode), insbesondere 80 LU/g
bis 5 000 LU/g und besonders bevorzugt 100 LU/g bis 1000 LU/g aufweist. Handelsübliche
Lipasen sind beispielsweise Lipolase®, Lipomax®, Lumafast® und Lipozym®.
[0015] Ebenso gehört die brauchbare Cellulase zu den aus Bakterien oder Pilzen gewinnbaren
Enzymen, welche ein pH-Optimum vorzugsweise im fast neutralen bis schwach alkalischen
pH-Bereich von 6 bis 9,5 aufweisen. Derartige Cellulasen sind beispielsweise aus den
deutschen Offenlegungsschriften DE 31 17 250, DE 32 07 825, DE 32 07 847, DE 33 22
950, den europäischen Patentanmeldungen EP 265 832, EP 269 977, EP 270 974, EP 273
125 sowie EP 339 550 oder den internationalen Patentanmeldungen WO 96/34108 und WO
97/34005 bekannt. Sie werden im Mittel vorzugsweise in solchen Mengen eingesetzt,
daß das fertige Mittel eine cellulolytische Aktivität von 0,05 IU/g bis 1,5 IU/g ("International
Units" pro Gramm, basierend auf der enzymatischen Hydrolyse von Na-Carboxymethylcellulose
bei pH 9,0 und 40 °C, wie in Agric. Biol. Chem.
53, 1275 (1989) von S. Ito et al. beschrieben), insbesondere 0,07IU/g bis 1,4 IU/g und
besonders bevorzugt 0,1 IU/g bis 1,3 IU/g aufweist. Geeignete Handelsprodukte sind
beispielsweise Celluzyme® des Herstellers Novo Nordisk oder KAC® von Kao.
[0016] Falls mehrere Enzyme in einem Mittel im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung eingesetzt
werden sollen, kann dies durch Einarbeitung der zwei oder mehreren separaten beziehungsweise
in bekannter Weise separat konfektionierten Enzyme oder durch zwei oder mehrere gemeinsam
in einem Granulat konfektionierte Enzyme, wie zum Beispiel aus den internationalen
Patentanmeldungen WO 96/00772 oder-WO 96/00773 bekannt, durchgeführt werden.
[0017] Als für den Einsatz in Mitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung geeignete
Persauerstoffverbindungen kommen insbesondere Wasserstoffperoxid und unter den Waschbedingungen
Wasserstoffperoxid abgebende anorganische Salze. zu denen die Alkalperborate, -percarbonate.
-persilikate und/oder -persulfate wie Caroat gehören, aber auch organische Persäuren
beziehungsweise persaure Salze organischer Säuren, wie Phthalimidopercapronsäure,
Perbenzoesäure oder Salze der Diperdodecandisäure, in Betracht. Sofern feste Persauerstoffverbindungen
eingesetzt werden sollen, können diese in Form von Pulvern oder Granulaten verwendet
werden, die auch in im Prinzip bekannter Weise umhüllt sein können. Persauerstoffverbindungen
sind in Mengen von vorzugsweise bis zu 50 Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-% bis 30
Gew.-% und besonders bevorzugt von 8 Gew.-% bis 25 Gew.-% vorhanden. Der Zusatz geringer
Mengen bekannter Bleichmittelstabilisatoren wie beispielsweise von Phosphonaten, Boraten
beziehungsweise Metaboraten und Metasilikaten sowie Magnesiumsalzen wie Magnesiumsulfat
kann zweckdienlich sein.
[0018] Die erfindungsgemäße Verwendung besteht im wesentlichen darin, in Gegenwart einer
mit proteinhaltigen Anschmutzungen verunreinigten Oberfläche Bedingungen zu schaffen,
unter denen ein peroxidisches Oxidationsmittel und die erfindungswesentliche Kombination
aus Acetonitrilderivat und Enzym miteinander reagieren können. Solche Bedingungen
liegen insbesondere dann vor, wenn alle Reaktionspartner in wäßriger Lösung aufeinander
treffen. Dies kann durch separate Zugabe der Persauerstoffverbindung und der Wirkstoffkombination
zu einer reinigungsmittelhaltigen Lösung geschehen. Besonders vorteilhaft wird dies
jedoch unter Verwendung eines Wasch- oder Reinigungsmittels, das die Kombination aus
Acetonitrilderivat und Enzym und ein persauerstoffhaltiges Oxidationsmittel enthält,
durchgeführt.
[0019] Die Wasch- und Reinigungsmittel, die als insbesondere pulverförmige Feststoffe, in
nachverdichteter Teilchenform, als homogene Lösungen oder Suspensionen vorliegen können,
können außer der erfindungsgemäß Verwendeten Wirkstoffkombination im Prinzip alle
bekannten und in derartigen Mitteln üblichen Inhaltsstoffe enthalten. Die Mittel können
insbesondere Buildersubstanzen, oberflächenaktive Tenside, zusätzliche Bleichmittel
auf Basis organischer und/oder anorganischer Persauerstoffverbindungen, zusätzliche
Bleichaktivatoren, wassermischbare organische Lösungsmittel, zusätzliche Enzyme, Sequestrierungsmittel,
Elektrolyte, pH-Regulatoren und weitere Hilfsstoffe, wie optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren,
Farbübertragungsinhibitoren, Schaumregulatoren, Silberkorrosionsinhibitoren sowie
Farb- und Duftstoffe enthalten.
[0020] Die Mittel können ein Tensid oder mehrere Tenside enthalten, wobei insbesondere anionische
Tenside, nichtionische Tenside und deren Gemische, aber auch kationische, zwitterionische
und amphotere Tenside in Frage kommen.
[0021] Geeignete nichtionische Tenside sind insbesondere Alkylglykoside und Ethoxylierungsund/oder
Propoxylierungsprodukte von Alkylglykosiden oder linearen oder verzweigten Alkoholen
mit jeweils 12 bis 18 C-Atomen im Alkylteil und 3 bis 20, vorzugsweise 4 bis 10 Alkylethergruppen.
Weiterhin sind entsprechende Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von
N-Alkyl-aminen, vicinalen Diolen, Fettsäureestern und Fettsäureamiden, die hinsichtlich
des Alkylteils den genannten langkettigen Alkoholderivaten entsprechen, sowie von
Alkylphenolen mit 5 bis 12 C-Atomen im Alkylrest brauchbar.
[0022] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafter-weise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann beziehungsweise lineare
und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in
Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen
Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-,
Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt.
Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C
12-C
14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-C
11-Alkohole mit 7 EO, C
13-C
15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-C
18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-C
14-Alkohol mit 3 EO und C
12-C
18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
[0023] Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind (Talg-)
Fettalkohole mit 14 EO, 16 EO, 20 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Insbesondere in Reinigungsmitteln
für den Einsatz in maschinellen Geschirrspülverfahren werden üblicherweise extrem
schaumarme Verbindungen eingesetzt. Hierzu zählen vorzugsweise C
12-C
18-Alkylpolyethylenglykol-polypropylenglykolether mit jeweils bei zu 8 Mol Ethylenoxid-
und Propylenoxideinheiten im Molekül. Man kann aber auch andere bekannt schaumarme
nichtionische Tenside verwenden, wie zum Beispiel C
12-C
18-Alkylpolyethylenglykol-polybutylenglykolether mit jeweils bis zu 8 Mol Ethylenoxid-
und Butylenoxideinheiten im Molekül sowie endgruppenverschlossene Alkylpolyalkylenglykolmischether.
Besonders bevorzugt sind auch die hydroxylgruppenhaltigen alkoxylierten Alkohole,
wie sie in der europäischen Patentanmeldung EP 0 300 305 beschrieben sind, sogenannte
Hydroxymischether. Zu den nichtionischen Tensiden zählen auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise
für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden
und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl -die als analytisch zu bestimmende
Größe auch gebrochene Werte annehmen kann - zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt
x bei 1,2 bis 1,4. Ebenfalls geeignet sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (II),
in der R
1CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht:

[0024] Vorzugsweise leiten sich die Polyhydroxyfettsäureamide von reduzierenden Zuckern
mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide
gehören auch Verbindungen der Formel (III),

in der R
3 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen,
R
4 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylenrest oder einen Arylenrest
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
5 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-C
4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind, und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest,
dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte,
vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes steht. [Z] wird
auch hier vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers wie Glucose, Fructose,
Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose erhalten. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten
Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der internationalen Patentanmeldung
WO 95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestem in Gegenwart eines Alkoxids als
Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden. Eine weitere
Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges
nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden, insbesondere
zusammen mit alkoxylierten Fettalkoholen und/oder Alkylglykosiden, eingesetzt werden,
sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester,
vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester,
wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung JP 58/217598 beschrieben
sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentanmeldung WO 90/13533
beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Auch nichtionische Tenside vom Typ der
Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid,
und der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen
Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere
nicht mehr als die Hälfte davon. Als weitere Tenside kommen sogenannte Gemini-Tenside
in Betracht. Hierunter werden im allgemeinen solche Verbindungen verstanden, die zwei
hydrophile Gruppen pro Molekül besitzen. Diese Gruppen sind in der Regel durch einen
sogenannten "Spacer" voneinander getrennt. Dieser Spacer ist in der Regel eine Kohlenstoffkette,
die lang genug sein sollte, daß die hydrophilen Gruppen einen ausreichenden Abstand
haben, damit sie unabhängig voneinander agieren können. Derartige Tenside zeichnen
sich im allgemeinen durch eine ungewöhnlich geringe kritische Micellkonzentration
und die Fähigkeit, die Oberflächenspannung des Wassers stark zu reduzieren, aus. In
Ausnahmefällen werden unter dem Ausdruck Gemini-Tenside nicht nur derartig "dimere",
sondern auch entsprechend "trimere" Tenside verstanden. Geeignete Gemini-Tenside sind
beispielsweise sulfatierte Hydroxymischether gemäß der deutschen Patentanmeldung DE
43 21 022 oder Dimeralkohol-bis- und Trimeralkohol-tris-sulfate und -ethersulfate
gemäß der deutschen Patentanmeldung DE 195 03 061. Endgruppenverschlossene dimere
und trimere Mischether gemäß der deutschen Patentanmeldung DE 195 13 391 zeichnen
sich insbesondere durch ihre Bi- und Multifunktionalität aus. So besitzen die genannten
endgruppenverschlossenen Tenside gute Netzeigenschaften und sind dabei schaumarm,
so daß sie sich insbesondere für den Einsatz in maschinellen Wasch- oder Reinigungsverfahren
eignen. Eingesetzt werden können aber auch Gemini-Polyhydroxyfettsäureamide oder Poly-Polyhydroxyfettsäureamide,
wie sie in den internationalen Patentanmeldungen WO 95/19953, WO 95/19954 und WO 95/19955
beschrieben werden.
[0025] Geeignete anionische Tenside sind insbesondere Seifen und solche, die Sulfat- oder
Sulfonat-Gruppen enthalten. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise C
9-C
13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, das heißt Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-C
18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-C
18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse beziehungsweise Neutralisation gewonnen werden. Geeignet sind auch die Ester
von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester
der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, die durch α-Sulfonierung der
Methylester von Fettsäuren pflanzlichen und/oder tierischen Ursprungs mit 8 bis 20
C-Atomen im Fettsäuremolekül und nachfolgende Neutralisation zu wasserlöslichen Mono-Salzen
hergestellt werden, in Betracht. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um die α-sulfonierten
Ester der hydrierten Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, wobei auch Sulfonierungsprodukte
von ungesättigten Fettsäuren, beispielsweise Ölsäure, in geringen Mengen, vorzugsweise
in Mengen nicht oberhalb etwa 2 bis 3 Gew.-%, vorhanden sein können. Insbesondere
sind α-Sulfofettsäurealkylester bevorzugt, die eine Alkylkette mit nicht mehr als
4 C-Atomen in der Estergruppe aufweisen, beispielsweise Methylester, Ethylester, Propylester
und Butylester. Mit besonderem Vorteil werden die Methylester der α-Sulfofettsäuren
(MES), aber auch deren verseifte Disalze eingesetzt. Weitere geeignete Aniontenside
sind sulfierte Fettsäureglycerinester, welche Mono-, Di- und Triester sowie deren
Gemische darstellen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung durch ein Monoglycerin
mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2
Mol Glycerin erhalten werden. Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere
die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C
12-C
18-Fettalkohole beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate insbesondere bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise
gemäß den US-amerikanischen Patentschriften US 3 234 258 oder US 5 075 041 hergestellt
werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten
werden können, sind geeignete Aniontenside. Geeignet sind auch die Schwefelsäuremonoester
der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C
7-C
21-Alkohole, wie 2-Methylverzweigte C
9-C
11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-C
18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO. Zu den bevorzugten Aniontensiden gehören auch die Salze
der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobemsteinsäureester
bezeichnet werden, und die Monoester und/oder Diester der Sulfobemsteinsäure mit Alkoholen,
vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen.
Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C
8- bis C
18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen. Dabei sind wiederum Sulfosuccinate,
deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung
ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure
mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze
einzusetzen. Als weitere anionische Tenside kommen Fettsäure-Derivate von Aminosäuren,
beispielsweise von N-Methyltaurin (Tauride) und/oder von N-Methylglycin (Sarkoside)
in Betracht. Insbesondere bevorzugt sind dabei die Sarkoside beziehungsweise die Sarkosinate
und hier vor allem Sarkosinate von höheren und gegebenenfalls einfach oder mehrfach
ungesättigten Fettsäuren wie Oleylsarkosinat. Als weitere anionische Tenside kommen
insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind insbesondere gesättigte Fettsäureseifen,
wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierten
Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel
Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische. Zusammen mit diesen
Seifen oder als Ersatzmittel für Seifen können auch die bekannten Alkenylbernsteinsäuresalze
eingesetzt werden.
[0026] Die anionischen Tenside, einschließlich der Seifen, können in Form ihrer Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in
Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
[0027] Im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung sind Tenside in Waschmitteln in Mengenanteilen
von vorzugsweise 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere von 8 Gew.-% bis 30 Gew.-%,
enthalten, wohingegen Mittel zur Reinigung harter Oberflächen, insbesondere zur maschinellen
Reinigung von Geschirr, niedrigere Tensidgehalte von bis zu 10 Gew.-%, insbesondere
bis zu 5 Gew.-% und vorzugsweise im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 3 Gew.-% aufweisen.
[0028] Ein Mittel enthält im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung vorzugsweise mindestens
einen wasserlöslichen und/oder wasserunlöslichen, organischen und/oder anorganischen
Builder. Zu den wasserlöslichen organischen Buildersubstanzen gehören Polycarbonsäuren,
insbesondere Citronensäure und Zuckersäuren, monomere und polymere Aminopolycarbonsäuren,
insbesondere Methylglycindiessigsäure, Nitrilotriessigsäure und Ethylendiamintetraessigsäure
sowie Polyasparaginsäure, Polyphosphonsäuren, insbesondere Aminotris(methylenphosphonsäure),
Ethylendiamintetrakis(methylenphosphonsäure) und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
polymere Hydroxyverbindungen wie Dextrin sowie polymere (Poly-)carbonsäuren, insbesondere
die durch Oxidation von Polysacchariden beziehungsweise Dextrinen zugänglichen Polycarboxylate
der europäischen Patentschrift EP 0 625 992 beziehungsweise der internationalen Patentanmeldung
WO 92/18542 oder der europäischen Patentschrift EP 0 232 202, polymere Acrylsäuren,
Methacrylsäuren, Maleinsäuren und Mischpolymere aus diesen, die auch geringe Anteile
polymerisierbarer Substanzen ohne Carbonsäurefunktionalität einpolymerisiert enthalten
können. Die relative Molekülmasse der Homopolymeren ungesättiger Carbonsäuren liegt
im allgemeinen zwischen 3 000 und 200 000, die der Copolymeren zwischen 2 000 und
200 000, vorzugsweise 30 000 bis 120 000, jeweils bezogen auf freie Säure. Ein besonders
bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist eine relative Molekülmasse von
30 000 bis 100 000 auf. Handelsübliche Produkte sind zum Beispiel Sokalan® CP 5, CP
10 und PA 30 der Firma BASF. Geeignete, wenn auch weniger bevorzugte Verbindungen
dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Vinylethern,
wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen und Styrol, in denen der Anteil
der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche organische Buildersubstanzen
können auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere zwei ungesättigte Säuren
und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol und/oder einem veresterten
Vinylalkohol oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure Monomer beziehungsweise
dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch ungesättigten C
3-C
8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C
3-C
4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth)-acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
beziehungsweise dessen Salz kann ein Derivat einer C
4-C
8-Dicarbonsäure, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist, und/oder ein Derivat einer
Allylsulfonsäure, die in 2-Stellung mit einem Alkyl- oder Arylrest substituiert ist,
sein. Derartige Polymere lassen sich insbesondere nach Verfahren herstellen, die in
der deutschen Patentschrift DE 42 21 381 und der deutschen Patentanmeldung DE 43 00
772 beschrieben sind, und weisen im allgemeinen eine relative Molekülmasse zwischen
1 000 und 200 000 auf. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen
Patentanmeldungen DE 43 03 320 und DE 44 17 734 beschrieben werden und als Monomere
vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze beziehungsweise Vinylacetat aufweisen.
Die organischen Buildersubstanzen können, insbesondere zur Herstellung flüssiger Mittel,
in Form wäßriger Lösungen, vorzugsweise in Form 30- bis 50-gewichtsprozentiger wäßriger
Lösungen eingesetzt werden. Alle genannten Säuren werden in der Regel in Form ihrer
wasserlöslichen Salze, insbesondere ihre Alkalisalze, eingesetzt.
[0029] Derartige organische Buildersubstanzen können gewünschtenfalls in Mengen bis zu 40
Gew.-%, insbesondere bis zu 25 Gew.-% und vorzugsweise von 1 Gew.-% bis 8 Gew.-% enthalten
sein. Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in pastenförmigen oder
flüssigen, insbesondere wasserhaltigen, Mitteln eingesetzt.
[0030] Als wasserlösliche anorganische Buildermaterialien kommen insbesondere Alkalisilikate,
Alkalicarbonate und Alkaliphosphate, die in Form ihrer alkalischen, neutralen oder
sauren Natrium- oder Kaliumsalze vorliegen können, in Betracht. Beispiele hierfür
sind Trinatriumphosphat, Tetranatriumdiphosphat, Dinatriumdihydrogendiphosphat, Pentanatriumtriphosphat,
sogenanntes Natriumhexametaphosphat, oligomeres Trinatriumphosphat mit Oligomerisierungsgraden
von 5 bis 1000, insbesondere 5 bis 50, sowie die entsprechenden Kaliumsalze beziehungsweise
Gemische aus Natrium- und Kaliumsalzen. Als wasserunlösliche, wasserdispergierbare
anorganische Builderrnaterialien werden insbesondere kristalline oder amorphe Alkalialumosilikate,
in Mengen von bis zu 50 Gew.-%, vorzugsweise nicht über 40 Gew.-% und in flüssigen
Mitteln insbesondere von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, eingesetzt. Unter diesen sind die
kristallinen Natriumalumosilikate in Waschmittelqualität, insbesondere Zeolith A,
P und gegebenenfalls X, allein oder in Mischungen, beispielsweise in Form eines Co-Kristallisats
aus den Zeolithen A und X (Vegobond® AX, ein Handelsprodukt der Condea Augusta S.p.A.),
bevorzugt. Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in festen, teilchenförmigen
Mitteln eingesetzt. Geeignete Alumosilikate weisen insbesondere keine Teilchen mit
einer Korngröße über 30 µm auf und bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80 Gew.-% aus
Teilchen mit einer Größe unter 10 µm. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben
der deutschen Patentschrift DE 24 12 837 bestimmt werden kann, liegt in der Regel
im Bereich von 100 bis 200 mg CaO pro Gramm.
[0031] Geeignete Substitute beziehungsweise Teilsubstitute für das genannte Alumosilikat
sind kristalline Alkalisilikate, die allein oder im Gemisch mit amorphen Silikaten
vorliegen können. Die in den Mitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung als
Gerüststoffe brauchbaren Alkalisilikate weisen vorzugsweise ein molares Verhältnis
von Alkalioxid zu SiO
2 unter 0,95, insbesondere von 1:1,1 bis 1:12 auf und können amorph oder kristallin
vorliegen. Bevorzugte Alkalisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen
Natriumsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:2 bis 1:2,8. Solche mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:1,9 bis 1:2,8 können nach dem Verfahren der europäischen Patentanmeldung EP
0 425 427 hergestellt werden. Als kristalline Silikate, die allein oder im Gemisch
mit amorphen Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise kristalline Schichtsilikate
der allgemeinen Formel Na
2Si
xO
2x+1 · y H
2O eingesetzt, in der x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 22, insbesondere
1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 33 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4
sind. Kristalline Schichtsilikate, die unter diese allgemeine Formel fallen, werden
beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP 0 164 514 beschrieben. Bevorzugte
kristalline Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allgemeinen
Formel die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate
(Na
2Si
2O
5 · y H
2O) bevorzugt, wobei β-Natriumdisilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten
werden kann, das in der internationalen Patentanmeldung WO 91/08171 beschrieben ist.
δ-Natriumsilikate mit einem Modul zwischen 1,9 und 3,2 können gemäß den japanischen
Patentanmeldungen JP 04/238 809 oder JP 04/260 610 hergestellt werden. Auch aus amorphen
Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie kristalline Alkalisilikate der
obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine Zahl von 1,9 bis 2,1 bedeutet, herstellbar
wie in den europäischen Patentanmeldungen EP 0 548 599, EP 0 502 325 und EP 0 452
428 beschrieben, können in Mitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung eingesetzt
werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform solcher Mittel wird ein kristallines
Natriumschichtsilikat mit einem Modul von 2 bis 3 eingesetzt, wie es nach dem Verfahren
der europäischen Patentanmeldung EP 0 436 835 aus Sand und Soda hergestellt werden
kann. Kristalline Natriumsilikate mit einem Modul im Bereich von 1,9 bis 3,5, wie
sie nach den Verfahren der europäischen Patentschriften EP 0 164 552 und/oder EP 0
294 753 erhältlich sind, werden in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform solcher
Mittel eingesetzt. Kristalline schichtförmige Silikate der oben angegebenen Formel
(I) werden von der Fa. Clariant GmbH unter dem Handelsnamen Na-SKS vertrieben, z.B.
Na-SKS-1 (Na
2Si
22O
45·xH
2O, Kenyait), Na-SKS-2 (Na
2Si
14O
29·xH
2O, Magadiit), Na-SKS-3 (Na
2Si
8O
17·xH
2O) oder Na-SKS-4 (Na
2Si
4O
9·xH
2O, Makatit). Von diesen eignen sich vor allem Na-SKS-5 (α-Na
2Si
2O
5), Na-SKS-7 (β-Na
2Si
2O
5, Natrosilit), Na-SKS-9 (NaHSi
2O
5·3H
2O), Na-SKS-10 (NaHSi
2O
5·3H
2O, Kanemit), Na-SKS-11 (t-Na
2Si
2O
5) und Na-SKS-13 (NaHSi
2O
5), insbesondere aber Na-SKS-6 (δ-Na
2Si
2O
5). Einen Überblick über kristalline Schichtsilikate geben zum Beispiel die im "Hoechst
High Chem Magazin 14/1993" auf den Seiten 33 - 38 und in "Seifen-Öle-Fette-Wachse,
116 Jahrgang, Nr. 20/1990" auf den Seiten 805 - 808 veröffentlichten Artikel. In einer
bevorzugten Ausgestaltung von Mitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung setzt
man ein granulares Compound aus kristallinem Schichtsilikat und Citrat, aus kristallinem
Schichtsilikat und oben genannter (co-)polymerer Polycarbonsäure, wie es zum Beispiel
in der deutschen Patentanmeldung DE 198 19 187 beschrieben ist, oder aus Alkalisilikat
und Alkalicarbonat ein, wie es zum Beispiel in der internationalen Patentanmeldung
WO 95/22592 beschrieben ist oder wie es beispielsweise unter dem Namen Nabion® 15
im Handel erhältlich ist.
[0032] Buildersubstanzen können in den Mitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
gegebenenfalls in Mengen bis zu 90 Gew.-% enthalten sein. Sie sind vorzugsweise in
Mengen bis zu 75 Gew.-% enthalten. Waschmittel weisen im Rahmen der erfindungsgemäßen
Verwendung Buildergehalte von insbesondere 5 Gew.-% bis 50 Gew.-% auf. In Mitteln
für die Reinigung harter Oberflächen, insbesondere zur maschinellen Reinigung von
Geschirr, beträgt der Gehalt an Buildersubstanzen insbesondere 5 Gew.-% bis 88 Gew.-%,
wobei in derartigen Mitteln vorzugsweise keine wasserunlöslichen Buildermaterialien
eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform von Mitteln zur insbesondere
maschinellen Reinigung von Geschirr sind im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
20 Gew.-% bis 40 Gew.-% wasserlöslicher organischer Builder, insbesondere Alkalicitrat,
5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Alkalicarbonat und 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% Alkalidisilikat
enthalten.
[0033] Zusätzlich zu der bleichaktivierenden Verbindung gemäß Formel I können übliche unter
Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure abspaltende Verbindungen, sogenannte Bleichaktivatoren,
eingesetzt werden. Als Bleichaktivatoren können insbesondere Verbindungen, die unter
Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10
C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure
ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen
der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen.
Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin
(TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin
(DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide,
insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere
n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride,
insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin,
Ethylenglykoldiacetat, 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran und die aus den deutschen Patentanmeldungen
DE 196 16 693 und DE 196 16 767 bekannten Enolester sowie acetylieries Sorbitol und
Mannitol beziehungsweise deren in der europäischen Patentanmeldung EP 0 525 239 beschriebene
Mischungen (SORMAN), acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose (PAG),
Pentaacetylfruktose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes, gegebenenfalls
N-alkyliertes Glucamin und Gluconolacton, und/oder N-acylierte Lactame, beispielsweise
N-Benzoylcaprolactam, die aus den internationalen Patentanmeldungen WO 94/27970, WO
94/28102, WO 94/28103, WO 95/00626, WO 95/14759 und WO 95/17498 bekannt sind. Die
aus der deutschen Patentanmeldung DE 196 16 769 bekannten hydrophil substituierten
Acylacetale und die in der deutschen Patentanmeldung DE 196 16 770 sowie der internationalen
Patentanmeldung WO 95/14075 beschriebenen Acyllactame werden ebenfalls bevorzugt eingesetzt.
Auch die aus der deutschen Patentanmeldung DE 44 43 177 bekannten Kombinationen konventioneller
Bleichaktivatoren können eingesetzt werden. Derartige Bleichaktivatoren können im
üblichen Mengenbereich, vorzugsweise in Mengen von 0,5 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere
1 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bezogen auf gesamtes Mittel, enthalten sein. Zusätzlich zu
den oben aufgeführten konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können
auch die aus den europäischen Patentschriften EP 0 446 982 und EP 0 453 003 bekannten
Sulfonimine und/oder bleichverstärkende Übergangsmetallsalze beziehungsweise Übergangsmetallkomplexe
als sogenannte Bleichkatalysatoren enthalten sein. Zu den in Frage kommenden Übergangsmetallverbindungen
gehören insbesondere die aus der deutschen Patentanmeldung DE 195 29 905 bekannten
Mangan-, Eisen-, Cobalt-, Ruthenium- oder Molybdän-Salenkomplexe und deren aus der
deutschen Patentanmeldung DE 196 20 267 bekannte N-Analogverbindungen, die aus der
deutschen Patentanmeldung DE 195 36 082 bekannten Mangan-, Eisen-, Cobalt-, Ruthenium-
oder Molybdän-Carbonylkomplexe, die in der deutschen Patentanmeldung DE 196 05 688
beschriebenen Mangan-, Eisen-, Cobalt-, Ruthenium-, Molybdän-, Titan-, Vanadium- und
Kupfer-Komplexe mit stickstoffhaltigen Tripod-Liganden, die aus der deutschen Patentanmeldung
DE 196 20 411 bekannten Cobalt-, Eisen-, Kupfer- und Ruthenium-Amminkomplexe, die
in der deutschen Patentanmeldung DE 44 16 438 beschriebenen Mangan-, Kupfer- und Cobalt-Komplexe,
die in der europäischen Patentanmeldung EP 0 272 030 beschriebenen Cobalt-Komplexe,
die aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 693 550 bekannten Mangan-Komplexe, die
aus der europäischen Patentschrift EP 0 392 592 bekannten Mangan-, Eisen-, Cobalt-
und Kupfer-Komplexe, die aus den internationalen Patentanmeldungen WO 96/23859, WO
96/23860 und WO 96/23861 bekannten Cobalt-Komplexe und/oder die in der europäischen
Patentschrift EP 4 443 651 oder den europäischen Pafentanmeldungen EP 0 458 397, EP
0 458 398, EP 0 549 271, EP 0 549 272, EP 0 544 490 und EP 0 544 519 beschriebenen
Mangan-Komplexe. Auch die gemäß der europäischen Patentanmeldung EP 0 832 969 erhältliche
bleichverstärkende Wirkstoffkombination kann in Mitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen
Verwendung eingesetzt werden. Kombinationen aus Bleichaktivatoren und Übergangsmetall-Bleichkatalysatoren
sind beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung DE 196 13 103 und der internationalen
Patentanmeldung WO 95/27775 bekannt. Bleichverstärkende Übergangsmetallkomplexe, insbesondere
mit den Zentralatomen Mn, Fe, Co, Cu, Mo, V, Ti und/oder Ru, werden in üblichen Mengen,
vorzugsweise in einer Menge bis zu 1 Gew.-%, insbesondere von 0,0025 Gew.-% bis 0,25
Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,01 Gew.-% bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf
gesamtes Mittel, eingesetzt.
[0034] Als in den Mitteln zusätzlich verwendbare Enzyme kommen solche aus der Klasse der
Cutinasen, Pullulanasen, Hemicellulasen, Oxidasen, Laccasen und Peroxidasen sowie
deren Gemische in Frage. Besonders geeignet sind aus Pilzen oder Bakterien, wie Bacillus
subtilis, Bacillus licheniformis, Bacillus lentus, Streptomyces griseus, Humicola
lanuginosa, Humicola insolens, Pseudomonas pseudoalcaligenes, Pseudomonas cepacia
oder Coprinus cinereus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Die Enzyme können, wie zum
Beispiel in der europäischen Patentschrift EP 0 564 476 oder in der internationalen
Patentanmeldung WO 94/23005 beschrieben, an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen
eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Inaktivierung zu schützen. Sie sind in Wasch-
oder Reinigungsmitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung vorzugsweise in
Mengen bis zu 5 Gew.-%, insbesondere von 0,2 Gew.-% bis 4 Gew.-%, enthalten.
[0035] Zu den in Mitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung, insbesondere wenn sie
in flüssiger oder pastöser Form vorliegen, neben Wasser verwendbaren organischen Lösungsmitteln
gehören Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere Methanol, Ethanol, Isopropanol
und tert.-Butanol, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen, insbesondere Ethylenglykol und Propylenglykol,
sowie deren Gemische und die aus den genannten Verbindungsklassen ableitbaren Ether.
Derartige wassermischbare Lösungsmittel sind in den Mitteln vorzugsweise in Mengen
nicht über 30 Gew.%, insbesondere von 6 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorhanden.
[0036] Zusätzlich können die Mittel weitere in Wasch- und Reinigungsmitteln übliche Bestandteile
enthalten. Zu diesen fakultativen Bestandteilen gehören insbesondere Enzymstabilisatoren,
Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren, Schauminhibitoren, und optische
Aufheller sowie Farb- und Duftstoffe. Um einen Silberkorrosionsschutz zu bewirken,
können in Reinigungsmitteln für Geschirr im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
Silberkorrosionsinhibitoren eingesetzt werden. Ein Reinigungsmittel für harte Oberflächen
kann im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung darüber hinaus abrasiv wirkende Bestandteile,
insbesondere aus der Gruppe umfassend Quarzmehle, Holzmehle, Kunststoffmehle, Kreiden
und Mikroglaskugeln sowie deren Gemische, enthalten. Abrasivstoffe sind in den Reinigungsmitteln
im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung vorzugsweise nicht über 20 Gew.-%, insbesondere
von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, enthalten.
[0037] Zur Einstellung eines gewünschten, sich durch die Mischung der übrigen Komponenten
nicht von selbst ergebenden pH-Werts können die Mittel im Rahmen der erfindungsgemäßen
Verwendung system- und umweltverträgliche Säuren, insbesondere Citronensäure, Essigsäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure und/oder
Adipinsäure, aber auch Mineralsäuren, insbesondere Schwefelsäure, oder Basen, insbesondere
Ammonium- oder Alkalihydroxide, enthalten. Derartige pH-Regulatoren sind in den Mitteln
im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung in Mengen von vorzugsweise nicht über 20
Gew.-%, insbesondere von 1,2 Gew.-% bis 17 Gew.-%, enthalten.
[0038] Zu den für den Einsatz in Textilwaschmitteln im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
in Frage kommenden Farbübertragungsinhibitoren gehören insbesondere Polyvinylpyrrolidone,
Polyvinylimidazole, polymere N-Oxide wie Poly-(vinylpyridin-N-exid) und Copolymere
von Vinylpyrrolidon mit Vinylimidazol.
[0039] Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Textilfaser abgelösten Schmutz
in der Flotte suspendiert zu halten. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer
Natur geeignet, beispielsweise Stärke, Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren
oder Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern
der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide
sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich andere als die obengenannten
Stärkederivate verwenden, zum Beispiel Aldehydstärken. Bevorzugt werden Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxymethylcellulose
und deren Gemische, beispielsweise in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die
Mittel, eingesetzt.
[0040] Zur Verstärkung der Reinigungsleistung können insbesondere die Waschmittel im Rahmen
der erfindungsgemäßen Verwendung schmutzablösevermögende Polymere, sogenannte soil-release-Polymere,
enthalten, die in der Regel aus Carbonsäureeinheiten und gegebenenfalls polymeren
Dioleinheiten zusammengesetzt sind und zum Beispiel Ethylenterephthalat- und Polyoxyethylenterephthalat-Gruppen
enthalten. Andere Monomereinheiten, beispielsweise Propylenglykol, Polypropylenglykol,
Alkylen- oder Alkenylendicarbonsäuren, Isophthalsäure, carboxy- oder sulfosubstituierte
Phthalsäureisomere können im schmutzablösevermögenden Polymer enthalten sein. Auch
endgruppenverschlossene Derivate, das heißt Polymere, die weder freie Hydroxylgruppen
noch freie Carboxylgruppen aufweisen, sondern beispielsweise C
1-4-Alkylgruppen tragen oder mit einbasigen Carbonsäuren, beispielsweise Benzoesäure
oder Sulfobenzoesäure, endständig verestert sind, können eingesetzt werden. Geeignet
sind auch die aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 241 985 bekannten Polyester,
die neben Oxyethylen-Gruppen und Terephthalsäureeinheiten 1,2-Propylen-, 1,2-Butylen-
und/oder 3-Methoxy-1,2-propylengruppen sowie Glycerineinheiten enthalten und mit C
1- bis C
4-Alkylgruppen endgruppenverschlossen sind, die in den Mitteln der europäischen Patentanmeldung
EP 0 253 567 eingesetzten Soil-release-Polymere aus Ethylenterephthalat und Polyethylenoxid-terephthalat
mit einer Molmasse von 900 bis 9000, wobei die Polyethylenglykol-Einheiten Molgewichte
von 300 bis 3000 aufweisen und das Molverhältnis von Ethylenterephthalat zu Polyethylenoxid-terephthalat
0,6 bis 0,95 beträgt, die aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 272 033 bekannten,
zumindest anteilig durch C
1-4-Alkyl- oder Acylreste endgruppenverschlossenen Polyester mit Poly-propylenterephthalat-
und Polyoxyethylenterephthalat-Einheiten, die in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 274 907 genannten sulfoethyl-endgruppenverschlossenen terephthalathaltigen Soil-release-Polyester,
die durch Sulfonierung ungesättigter Endgruppen hergestellten Soil-Release-Polyester
mit Terephthalat-, Alkylenglykol- und Poly-C
2-4-Glylkol-Einheiten der europäischen Patentanmeldung EP 0 357 280, die aus der europäischen
Patentanmeldung EP 0 398 133 bekannten kationischen Soil-release-Polyester mit Amin-,
Ammoniumund/oder Aminoxid-Gruppen und die kationischen Soil-release-Polyester mit
ethoxylierten, quatemierten Morpholin-Einheiten der europäischen Patentanmeldung EP
0 398 137. Gleichfalls geeignet sind Polymere aus Ethylenterephthalat und Polyethylenoxid-terephthalat,
in denen die Polyethylenglykol-Einheiten Molgewichte von 750 bis 5000 aufweisen und
das Molverhältnis von Ethylenterephthalat zu Polyethylenoxid-terephthalat 50:50 bis
90:10 beträgt und deren Einsatz in Waschmitteln in der deutschen Patentschrift DE
28 57 292 beschrieben ist, sowie Polymere mit Molgewicht 15 000 bis 50 000 aus Ethylenterephthalat
und Polyethylenoxid-terephthalat, wobei die Polyethylenglykol-Einheiten Molgewichte
von 1000 bis 10 000 aufweisen und das Molverhältnis von Ethylenterephthalat zu Polyethylenoxid-terephthalat
2:1 bis 6:1 beträgt, die gemäß der deutschen Patentanmeldung DE 33 24 258 in Waschmitteln
eingesetzt werden können.
[0041] Textilwaschmittel können im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung als optische
Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure beziehungsweise deren Alkalimetallsalze
enthalten. Geeignet sind zum Beispiel Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine
Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe
tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend
sein, zum Beispiel die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls,
oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten
optischen Aufheller können verwendet werden.
[0042] Insbesondere beim Einsatz in maschinellen Verfahren kann es von Vorteil sein, den
Mitteln übliche Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise
Seifen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an C
18-C
24-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind beispielsweise
Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, gegebenenfalls silanierter
Kieselsäure sowie Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit
silaniener Kieselsäure oder Bisfettsäurealkylendiamiden. Mit Vorteilen werden auch
Gemische aus verschiedenen Schauminhibitoren verwendet, zum Beispiel solche aus Silikonen,
Paraffinen oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren, insbesondere Silikon-
und/oder Paraffin-haltige Schauminhibitoren, an eine granuläre, in Wasser lösliche
beziehungsweise dispergierbare Trägersubstanz gebunden. Insbesondere sind dabei Mischungen
aus Paraffinen und Bistearylethylendiamid bevorzugt.
[0043] Die Herstellung im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung geeigneter fester Mittel
bietet keine Schwierigkeiten und kann auf bekannte Weise, zum Beispiel durch Sprühtrocknen
oder Granulation, erfolgen, wobei die Enzyme und eventuelle weitere thermisch empfindliche
Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Bleichmittel gegebenenfalls später separat zugesetzt
werden. Zur Herstellung von Mitteln mit erhöhtem Schüttgewicht, insbesondere im Bereich
von 650 g/l bis 950 g/l, ist ein aus der europäischen Patentschrift EP 0 486 592 bekanntes,
einen Extrusionschritt aufweisendes Verfahren bevorzugt. Eine weitere bevorzugte Herstellung
mit Hilfe eines Granulationsverfahrens ist in der europäischen Patentschrift EP 0
642 576 beschrieben.
[0044] Zur Herstellung von Mitteln in Tablettenform, die einphasig oder mehrphasig, einfarbig
oder mehrfarbig und insbesondere aus einer Schicht oder aus mehreren, insbesondere
aus zwei Schichten bestehen können, geht man im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
vorzugsweise derart vor, daß man alle Bestandteile - gegebenenfalls je einer Schicht
- in einem Mischer miteinander vermischt und das Gemisch mittels herkömmlicher Tablettenpressen,
beispielsweise Exzenterpressen oder Rundläuferpressen, verpreßt. Insbesondere bei
mehrschichtigen Tabletten kann es von Vorteil sein, wenn mindestens eine Schicht vorverpreßt
wird. Vorzugsweise weist eine derart hergestellte Tablette ein Gewicht von 10 g bis
50 g, insbesondere von 15 g bis 40 g auf. Die Raumform der Tabletten ist beliebig
und kann rund, oval oder eckig sein, wobei auch Zwischenformen möglich sind. Ecken
und Kanten sind vorteilhafterweise abgerundet. Runde Tabletten weisen vorzugsweise
einen Durchmesser von 30 mm bis 40 mm auf. Insbesondere die Größe von eckig oder quaderförmig
gestalteten Tabletten, welche überwiegend über die Dosiervorrichtung beispielsweise
der Geschirrspülmaschine eingebracht werden, ist abhängig von der Geometrie und dem
Volumen dieser Dosiervorrichtung. Beispielhaft bevorzugte Ausführungsformen weisen
eine Grundfläche von (20 bis 30 mm) x (34 bis 40 mm), insbesondere von 26x36 mm oder
von 24x38 mm auf.
[0045] Flüssige beziehungsweise pastöse Wasch- oder Reinigungsmittel in Form von übliche
Lösungsmittel enthaltenden Lösungen werden im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
in der Regel durch einfaches Mischen der Inhaltsstoffe, die in Substanz oder als Lösung
in einen automatischen Mischer gegeben werden können, hergestellt.
Beispiele
[0046] Zur Bestimmung des Waschvermögens wurden mit standardisierten Testanschmutzungen
(A: Blut/Milch/Ruß; B: Tee) verunreinigte Baumwollgewebe bei 30°C (Waschmitteldosierung
76 g; Wasserhärte 17 °d; Beladung 3,5 kg; Normalprogramm) in einer Haushaltswaschmaschine
(Miele® W 701) gewaschen. In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die Waschergebnisse
(Remissionswerte bei 460 nm; Dreifachbestimmung) für ein Waschmittel
V1, das neben 17 Gew.-% Natriumpercarbonat 1,7 Gew.-% Enzymgranulat (Amylase/Protease/Lipase/Cellulase)
und 7 Gew.-% TAED (Rest auf 100 % Tenside, Builder, Schauminhibitor, Füllsalze) und
für Waschmittel
M1 beziehungsweise
M2, die statt des konventionellen Bleichaktivators TAED 1 Gew.-% beziehungsweise 4 Gew.-%
Trimethylammoniumacetonitril-chlorid (= Cyanomethyl-trimethylammoniumchlorid) enthielten
und ansonsten wie
V1 zusammengesetzt waren, angegeben.
Tabelle 1:
Waschergebnisse (% Remission) |
|
A |
B |
V1 |
61,4 |
49.6 |
M1 |
69,0 |
n.b. |
M2 |
n.b. |
54.2 |
n.b.: nicht bestimmt |
[0047] Man erkennt, daß Mittel bei gleichem Enzymgehalt eine deutlich verbesserte Reinigungsleistung
gegenüber enzymatisch entfernbaren Anschmutzungen (A) wie auch gegenüber bleichbaren
Anschmutzungen (B) aufweisen als ein Mittel mit einem höheren Gehalt eines konventionellen
Bleichaktivators.