[0001] Die Erfindung betrifft einen gepflasterten Gehwegabschnitt als behindertengerechte
Übergangsstelle zwischen einer Fahrbahn und einem Gehweg oder Radweg mit einer in
einen Bordstein integrierten Bordsteinauffahrt für Rollstuhl- und Rollatorfahrer und
einem profilierten Aufmerksamkeitsfeld für Sehbehinderte mit einer dem Aufmerksamkeitsfeld
in Richtung der Fahrbahn vorgeordneten tastbaren Bordsteinkante.
[0002] Bei dem behindertengerechten Ausbau von Straßen und Gehwegen kommt es entscheidend
darauf an, dass behinderte Verkehrsteilnehmer mit unterschiedlichen körperlichen Behinderungen,
beispielsweise Sehbehinderte oder Rollstuhlfahrer, insbesondere im Bereich stark befahrener
Straßen, besonders gesicherte Überwege über die Fahrbahn, wie z.B. Ampelübergänge
oder Zebrastreifen, nutzen können. Dabei sind die Übergänge zwischen dem Gehweg bzw.
Radweg und der Fahrbahn an diesen Überwegen derart zu gestalten, dass sie einerseits
für alle Behinderten gehwegseitig leicht zugänglich sind und andererseits die begrenzte
Ausdehnung des gesicherten Übergangs berücksichtigen.
[0003] Ein für Sehbehinderte gut nutzbarer Fahrbahnüberweg muss bestimmten Anforderungen
genügen, die sich beispielsweise stark von denen unterscheiden, die Rollstuhl- und
Rollatorfahrer an geeignete Überwege stellen. So werden Sehbehinderte durch ein auf
dem Gehweg vorgesehenes profiliertes Aufmerksamkeitsfeld, welches sie mit ihrem Blindenstock
ertasten, auf einen nahen Fahrbahnüberweg hingewiesen. Anhand der Fahrbahngeräusche
orientieren sie sich sodann in Richtung der Fahrbahn und versuchen, den Fahrbahnrand
durch Aufspüren der Bordsteinkante mittels ihres Blindenstocks zu lokalisieren. Sehbehinderte
sind somit auf das Vorhandensein einer Bordsteinkante angewiesen. Diese sollte mindestens
3cm oberhalb des Fahrbahnniveaus liegen, um Fehldeutungen vorzubeugen.
[0004] Dagegen stellen Bordsteinkanten auch geringer Höhe für Rollstuhlfahrer und insbesondere
Rollatorfahrer ein bisweilen unpassierbares Hindernis dar. Folglich sind Rollstuhl-
und Rollatorfahrer auf spezielle Bordsteinauffahrten angewiesen, die idealerweise
keinerlei Stufe enthalten.
[0005] Bei einer aus der Praxis bekannten Übergangsstelle, welche für Sehbehinderte und
Rollstuhl- bzw. Rollatorfahrer geeignet ist, sind sowohl eine rollstuhlgerechte Bordsteinauffahrt
als auch ein an den Bordstein grenzendes Aufmerksamkeitsfeld für Sehbehinderte vorgesehen.
Diese sind im Abstand von einigen Metern zueinander am Fahrbahnrand angeordnet, so
dass Sehbehinderte und Rollstuhl- bzw. Rollatorfahrer die Fahrbahn an unterschiedlichen
Stellen überqueren. Dies führt dazu, dass die Übergangsstelle insgesamt relativ breit
ist, was unter Sicherheitsaspekten problematisch ist, da die Fahrer vorbeifahrender
Fahrzeuge in einer entsprechend breiten Zone mit die Fahrbahn überquerenden Verkehrsteilnehmern
rechnen müssen. Weiterhin ist nachteilig, dass durch die verschiedenen Elemente der
Übergangsstelle diese optisch stark zergliedert ist, was ein unvorteilhaftes Straßenbild
erzeugt.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen gepflasterten Gehwegabschnitt als behindertengerechte
Übergangsstelle zwischen einer Fahrbahn und einem Gehweg oder Radweg zu schaffen,
welcher von Rollstuhl- und Rollatorfahrern, Sehbehinderten und auch anderen Verkehrsteilnehmern
gleichermaßen gut genutzt werden kann und der ohne großen Aufwand in einen bestehenden
Gehweg oder Radweg eingebaut werden kann.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen gepflasterten Gehwegabschnitt nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 dadurch gelöst, dass die Bordsteinauffahrt und
die tastbare Bordsteinkante in einem Formkörper mit einer sehbehindertengerechten
Profilierung zusammengefasst sind und das Aufmerksamkeitsfeld quer zur Fahrbahn gesehen
in Verlängerung der Bordsteinauffahrt auf dem Gehweg oder Radweg angeordnet ist.
[0008] Durch Zusammenführung des Aufmerksamkeitsfeldes und der Bordsteinauffahrt kann der
Einbau der Übergangsstelle mit nur geringem Aufwand an Erdarbeiten durchgeführt werden.
Die gegenüber der aus dem Stand der Technik bekannten Übergangsstelle stark reduzierte
Breite der erfindungsgemäßen Übergangsstelle hat den weiteren Vorteil, dass sie auch
an Stellen mit begrenztem Platzangebot, beispielsweise in Geschäftsstraßen oder an
Ampelübergängen, problemlos einsetzbar ist. Dabei ist die Nutzbarkeit durch Rollstuhl-
und Rollatorfahrer einerseits und Sehbehinderte andererseits in keiner Weise eingeschränkt.
Dadurch, dass das Aufmerksamkeitsfeld erfindungsgemäß quer zur Fahrbahn gesehen in
Verlängerung der Bordsteinauffahrt auf dem Gehweg oder Radweg angeordnet ist, entfällt
die fahrbahnseitige Bordsteinkante, die sonst Sehbehinderten als Erkennungsmerkmal
für den Fahrbahnrand dient. Diese wird erfindungsgemäß durch eine sehbehindertengerechte
Profilierung des Formkörpers ersetzt, an der sich Sehbehinderte mittels ihres Taststockes
gut orientieren können. Gleichzeitig können Rollstuhl- bzw. Rollatorfahrer problemlos
den auch als Bordsteinauffahrt ausgebildeten Formkörper passieren, um die Fahrbahn
zu überqueren.
[0009] Nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist die sehbehindertengerechte Profilierung
des Formkörpers als quer zur Fahrbahn ausgerichtetes Rillenprofil ausgebildet. Solche
Rillen werden durch die DIN 32984 besonders empfohlen, da sie sich mittels eines Blindenstockes
besonders gut taktil analysieren lassen. Im Gegensatz zu beispielsweise einem Noppenprofil
weist ein Rillenprofil mit der Ausrichtung der Rillen eine Vorzugsrichtung auf, die
geschulten Sehbehinderten eine leichte Orientierung in bezug auf die eigene Position
relativ zur Fahrbahn ermöglicht.
[0010] Praktische Versuche haben dabei gezeigt, dass Rillen der mit einem Trapezprofil besondere
Vorteile aufweisen. Im Gegensatz zu den weit verbreiteten Wellenprofilen ist ein Trapezprofil
auch bei stärkerer Verschmutzung noch gut mit einem Blindenstock ertastbar.
[0011] Im Gegensatz zum Formkörper ist es vorteilhaft, das Aufmerksamkeitsfeld mit einem
Noppenprofil zu versehen.
[0012] Da das Aufmerksamkeitsfeld lediglich die Aufmerksamkeit des Sehbehinderten erregen
soll, ohne ihn notwendigerweise zu einer Richtungsänderung aufzufordern, wird bevorzugt
das ungerichtete Noppenprofil eingesetzt.
[0013] Der die Bordsteinauffahrt und gleichzeitig das Erkennungsmerkmal für Sehbehinderte
darstellende Formkörper kann auf verschiedene Weise ausgeführt sein. Besonders bevorzugt
wird ein Formkörper, welcher einen zentralen Übergangsbereich sowie zwei den Übergangsbereich
einfassende Verbindungsbereiche umfasst, wobei der zentrale Übergangsbereich einen
abschüssigen Oberflächenabschnitt als stetigen Übergang zwischen dem Niveau der Fahrbahn
und dem des Gehwegs oder Radwegs aufweist und die Verbindungsbereiche einen nach außen
in Richtung des angrenzenden Bordsteins spitz zulaufenden abschüssigen Oberflächenabschnitt
als stetigen Übergang zwischen der Kontur des Übergangsbereichs und der des Bordsteins
aufweisen und dass die sehbehindertengerechte Profilierung auf den jeweils abschüssigen
Oberflächenabschnitten des Übergangs- und des Verbindungsbereiches vorgesehen ist.
[0014] Der abschüssige Oberflächenabschnitt des zentralen Übergangsbereiches ermöglicht
ein bequemes, weil stufenloses Auf- und Abfahren von Rollstuhlfahrern. Der stetige
Übergang zwischen der Kontur des Übergangsabschnittes und der des angrenzenden Bordsteins
gewährleistet ein unfallfreies Passieren des Übergangsabschnittes auch bei einer schrägen
Auf- und Abfahrt. Durch die Profilierung der abschüssigen Oberflächenabschnitte beider
Bereiche ist die Übergangsstelle auch für Sehbehinderte schnell aufzufinden und ermöglicht
somit diesen Personen einen sicheren Übergang über die Fahrbahn, ohne dass Rollstuhloder
Rollatorfahrer auch bei schräger Auffahrt durch die Profilierung behindert werden.
[0015] Vorzugsweise ist das Aufmerksamkeitsfeld symmetrisch zum Formkörper angeordnet. Dies
bedeutet, dass die senkrecht zur Fahrbahn angeordnete Mittelachse des Aufmerksamkeitsfeldes
mit der Mittelachse des Formkörpers zusammenfällt. Durch diese Maßnahme kann der erfindungsgemäße
Gehwegabschnitt optisch besonders ansprechend gestaltet werden.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Breite des
Aufmerksamkeitsfeldes gemessen in Fahrbahnlängsrichtung kleiner als oder im wesentlichen
gleich der Breite des zentralen Übergangsbereichs des Formkörpers. Dadurch wird erreicht,
dass Sehbehinderte stets den Übergangsbereich nutzen, um sich vom Gehweg oder Radweg
auf die Fahrbahn bzw. in umgekehrter Richtung zu bewegen, und somit die schräg verlaufenden
Flächen der Verbindungsbereiche meiden, welche die Sehbehinderten verwirren können.
[0017] Vorzugsweise ist der Formkörper mehrteilig ausgebildet. Vorzugsweise sind dabei die
Verbindungsbereiche jeweils aus einem Formkörperteil und der Übergangsbereich je nach
gewünschter Breite der Übergangsstelle aus einem oder mehreren Formkörperteilen gebildet.
Insbesondere bei breit ausgelegten Übergangsstellen führt eine solche mehrteilige
Lösung nicht zu Transport- und Verladeproblemen.
[0018] Eine besonders kostengünstige Fertigung der die Übergangsstelle bildenden Elemente
lässt sich dadurch erreichen, dass der Formkörper als Betonfertigteil ausgebildet
ist.
[0019] Die Ausgestaltung der Oberseite des Übergangsbereiches kann auf verschiedene Weise
erfolgen. So kann sich zum einen der abschüssige Oberflächenabschnitt des Übergangsbereiches
über dessen gesamte Oberseite erstrecken, wodurch dessen Gefälle reduziert wird. Nach
einer alternativen Ausgestaltung kann der abschüssige Oberflächenabschnitt jedoch
auch fahrbahn- und/oder rad- bzw. gehwegseitig durch jeweils einen eben ausgebildeten
Streifen berandet sein.
[0020] Im Falle eines besonders hohen an die Übergangsstelle angrenzenden Bordsteins ist
es sinnvoll, zumindest die an den Formkörper unmittelbar angrenzenden Bordsteinelemente
mit einer jeweils in Richtung des Formkörpers abschüssigen Oberseite auszubilden.
[0021] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung beträgt die Breite des Übergangsbereiches
des Formkörpers parallel zur Fahrbahn 1 m und die Breite der Verbindungsbereiche jeweils
0,5 m. Dadurch ist gewährleistet, dass die aus dem Formkörper gebildete Übergangsstelle
auch bei ungenauer Anfahrt durch einen Rollstuhlfahrer durch diesen einfach und unfallfrei
passiert werden kann. Andererseits ist die Übergangsstelle auch in ihrer Ausdehnung
parallel zur Fahrbahn hinreichend begrenzt, so dass das Risiko insbesondere für sehbehinderte
Menschen, von dem gesicherten Überweg über die Fahrbahn abzukommen, minimiert ist.
[0022] Nach einer weiteren Lehre der Erfindung ist der Formkörper für den Einbau an einer
Straßenecke ausgebildet. Hierbei ist insbesondere berücksichtigt, dass ein Großteil
gesicherter Straßenübergänge in Form von Ampelübergängen an Straßenecken im Kreuzungs-
oder Abbiegebereich angeordnet ist.
[0023] Um eine Straßenecke als Ausgangspunkt für eine Fahrbahnüberquerung durch die aus
dem erfindungsgemäßen Formkörper gebildete Übergangsstelle für Körperbehinderte vollständig
nutzbar zu machen, ist der Übergangsbereich zweckmäßigerweise unter Ausbildung einer
Kurvenkontur aus mehreren geraden Formkörperteilen zusammengesetzt, wobei sich die
Fugen zwischen den Formsteinen zur Fahrbahnseite hin keilförmig erweitern. Nach einer
alternativen Ausgestaltung ist der Übergangsbereich unter Ausbildung einer Kurvenkontur
aus mehreren gekrümmten, im wesentlichen spaltfrei aneinanderliegenden Formkörperteilen
zusammengesetzt. Um den vergleichsweise geringen Radius der Fahrbahnkrümmung an einer
Straßenecke nachzubilden, ist es zweckmäßig, wenn die Länge der den Übergangsbereich
bildenden Formkörperteile jeweils kleiner 1 m ist und vorzugsweise 0,5 m oder 0,33
m beträgt.
[0024] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen gepflasterten Gehwegabschnitt als behindertengerechte Übergangsstelle zwischen
einer Fahrbahn und einem Gehweg oder Radweg mit einem Formkörper und einem Aufmerksamkeitsfeld
in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2
- ein den Übergangsbereich des Formkörpers der Fig. 1 bildendes Formkörperteil in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 3
- ein den einen Verbindungsbereich des Formkörpers der Fig. 1 bildendes Formkörperteil
in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 4
- ein zur Ausbildung einer Kurvenkontur gekrümmt geformtes, einen Teil des Übergangsbereiches
bildendes Formkörperteil in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 5
- den Übergangsbereich des Formkörpers der Fig. 1 mit angrenzendem Gehweg- und Fahrbahnpflaster
im Querschnitt,
- Fig. 6
- einen Teil des Formkörpers aus Fig. 1 mit Rillenprofilierung in Draufsicht und
- Fig. 7
- den Formkörper aus Fig. 1 mit Rillenprofilierung im Querschnitt gemäß der Linie VII-VII
aus Fig. 6.
[0025] Der in der Fig. 1 dargestellte gepflasterte Gehwegabschnitt bildet eine behindertengerechte
Übergangsstelle zwischen einer Fahrbahn 5 und einem Gehweg 6 und umfasst eine Bordsteinauffahrt
für Rollstuhl- und Rollatorfahrer in Form eines mit einer sehbehindertengerechten
Profilierung (nicht dargestellt, s. Fig. 6 und 7) versehenen Formkörpers 1 sowie ein
mit einem Noppenprofil (nicht dargestellt) versehenes Aufmerksamkeitsfeld 6a. Aus
Gründen der Übersichtlichkeit ist die jeweilige gewöhnliche Pflasterung der Fahrbahn
5 und des Gehwegs 6 nicht dargestellt. Erfindungsgemäß ist das Aufmerksamkeitsfeld
6a quer zur Fahrbahn 5 gesehen in Verlängerung der Bordsteinauffahrt auf dem Gehweg
6 angeordnet und erstreckt sich vorliegend bis zum gegenüberliegenden Randstein 8
des Gehwegs 6. Die in den Fig. 6 und 7 im Detail dargestellte und weiter unten eingehend
beschriebene Rillenprofilierung kann durch Sehbehinderte mittels ihres Blindesstockes
leicht taktil analysiert werden und ersetzt somit eine an das Aufmerksamkeitsfeld
angrenzende fahrbahnseitige Bordsteinkante, die Sehbehinderten sonst als Erkennungsmerkmal
für den Fahrbahnrand dient. Anhand der Ausrichtung der Rillen können die Sehbehinderten
ihre Position relativ zur Fahrbahn einfach ermitteln. Weiterhin ist das Aufmerksamkeitsfeld
6a symmetrisch zum Formkörper 1 angeordnet, was bedeutet, dass die senkrecht zur Fahrbahn
angeordnete Mittelachse des Aufmerksamkeitsfeldes mit der Mittelachse des Formkörpers
zusammenfällt.
[0026] Der Formkörper 1 ist vorzugsweise mehrteilig ausgebildet und umfasst einen zentralen
Übergangsbereich U, welcher aus zwei stirnseitig aneinandergrenzenden, identisch geformten
Formkörperteilen 2 gebildet ist, sowie zwei den Übergangsbereich 1 einfassende Verbindungsbereiche
V, welche jeweils einstückig aus einem Formkörperteil 3, 4 gebildet sind. Sämtliche
Formkörperteile 2, 3, 4 sind dabei vorzugsweise als Betonfertigteile ausgebildet.
Es versteht sich, dass eine einteilige Ausführung des Formkörpers 1 ebenso möglich
ist, was jedoch je nach Breite der Übergangsstelle einen hohen Transport- und Verladeaufwand
bedeuten kann.
[0027] Die den Übergangsbereich U bildenden Formkörperteile 2 weisen jeweils einen zur Fahrbahn
5 abschüssigen Oberflächenabschnitt 2a auf, welcher einen stetigen Übergang zwischen
dem Niveau der Fahrbahn 5 und dem des Gehwegs 6 darstellt. Der Oberflächenabschnitt
2a ist fahrbahn- und gehwegseitig durch zwei ebene, auf Höhe des Fahrbahn- bzw. Gehwegpflasters
angeordneten Streifen 2b berandet. Die den Verbindungsbereich V jeweils bildenden
Formkörperteile 3, 4 sind bezüglich ihrer Oberflächenkontur zueinander spiegelsymmetrisch
geformt und weisen jeweils einen nach außen in Richtung des angrenzenden Bordsteins
7 spitz zulaufenden abschüssigen Oberflächenabschnitt 3a, 4a als stetigen Übergang
zwischen der Kontur des Übergangsbereichs U und der des Bordsteins 7 auf. Dementsprechend
laufen die jeweiligen Oberflächenabschnitte 3c, 4c der Formkörperteile 3, 4 als Verlängerungen
des fahrbahnseitigen Streifens 2b der Formkörperteile 2 ebenso nach außen spitz zu,
während sich der jeweils gehwegseitig gelegene Oberflächenabschnitt 3b, 4b der Formkörperteile
3, 4 als Verlängerung des gehwegseitigen Streifens 2b trapezförmig erweitert, wie
in den Fig. 1, 3 und 6 zu erkennen ist.
[0028] Die Oberflächenabschnitte 2a der Formkörperteile 2 sowie die Oberflächenabschitte
3a, 4a der Formkörperteile 3, 4 sind, wie in Fig. 6 und 7 dargestellt, mit einer Rillenprofilierung
R versehen, wobei die Rillen senkrecht zur Fahrbahn ausgerichtet sind, um einem sich
auf die Übergangsstelle zubewegenden Sehbehinderten die Identifikation der Übergangsstelle
mittels seines Blindenstocks zu erleichtern. Wie in Fig. 7 dargestellt weisen die
Rillen ein Trapezprofil auf, wodurch sie auch bei stärkerer Verschmutzung noch sicher
mittels eines Blindenstocks ertastet werden können.
[0029] Wie in der Fig. 1 weiter dargestellt, schließt sich an die Außenseiten der Formkörperteile
3, 4 jeweils ein Bordsteinelement 7a des an die Übergangsstelle angrenzenden Bordsteins
7 stirnseitig an. Infolge der großen Höhe des Bordsteins 7 weist dieser eine in Richtung
des Formkörpers abschüssige Oberseite auf, um einen bündigen Anschluß an die Verbindungsbereiche
V des Formkörpers 1 zu ermöglichen.
[0030] Das in der Fig. 3 dargestellte Formkörperteil weist einen zusätzlichen Oberflächenabschnitt
3d auf, welcher etwa die Form eines Kegellängsschnittes aufweist, so dass er einen
stetigen Übergang zwischen dem Übergangsbereich U des Formkörpers 1 und einem Bordsteinelement
mit abgerundeter Bordsteinkante ermöglicht.
[0031] In der Fig. 4 ist ein gekrümmtes Formkörperteil 2* dargestellt, welches einen Teil
eines an einer Straßenecke eingebauten Formkörpers bildet. Derart gekrümmt geformte
Formkörperteile 2* lassen sich im wesentlichen spaltfrei unter Ausbildung einer Kurvenkontur
aneinanderlegen.
[0032] Der in der Fig. 5 dargestellte Querschnitt des den Übergangsbereich U des Formkörpers
1 bildenden Formkörperteiles 2 zeigt nochmals den stetigen, insbesondere für Rollstuhlfahrer
geeigneten Übergang zwischen der Fahrbahn 5 mit an den Formkörper angrenzendem Rinnstein
5a und dem Pflaster des Gehwegs 6 bzw. des Aufmerksamkeitsfeldes 6a.
1. Gepflasterter Gehwegabschnitt als behindertengerechte Übergangsstelle zwischen einer
Fahrbahn (5) und einem Gehweg (6) oder Radweg mit einer in einem Bordstein (7) integrierten
Bordsteinauffahrt für Rollstuhl- und Rollatorfahrer und einem profilierten Aufmerksamkeitsfeld
(6a) für Sehbehinderte mit einer dem Aufmerksamkeitsfeld (6a) in Richtung der Fahrbahn
(5) vorgeordneten ertastbaren Bordsteinkante,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bordsteinauffahrt und die ertastbare Bordsteinkante in einem Formkörper (1) mit
einer sehbehindertengerechten Profilierung (R) zusammengefasst sind und das Aufmerksamkeitsfeld
(6a) quer zur Fahrbahn (5) gesehen in Verlängerung der Bordsteinauffahrt auf dem Gehweg
(6) oder Radweg angeordnet ist.
2. Gehwegabschnitt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die sehbehindertengerechte Profilierung (R) des Formkörpers (1) als quer zur Fahrbahn
(5) ausgerichtetes Rillenprofil ausgebildet ist.
3. Gehwegabschnitt nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen (R) ein Trapezprofil aufweisen.
4. Gehwegabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Aufmerksamkeitsfeld (6a) eine Noppenprofilierung aufweist.
5. Gehwegabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1) einen zentralen Übergangsbereich (U) sowie zwei den Übergangsbereich
(U) einfassende Verbindungsbereiche (V) umfasst, wobei der zentrale Übergangsbereich
(U) einen abschüssigen Oberflächenabschnitt (2a) als stetigen Übergang zwischen dem
Niveau der Fahrbahn (5) und dem des Gehwegs (6) oder Radwegs aufweist und die Verbindungsbereiche
(V) einen nach außen in Richtung des angrenzenden Bordsteins (7) spitz zulaufenden
abschüssigen Oberflächenabschnitt (3a, 4a) als stetigen Übergang zwischen der Kontur
des Übergangsbereichs (U) und der des Bordsteins (7) aufweisen und dass die sehbehindertegerechte
Profilierung auf den jeweils abschüssigen Oberflächenabschnitten (2a, 3a, 4a) des
Übergangsund des Verbindungsbereiches (U, V) vorgesehen ist.
6. Gehwegabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Aufmerksamkeitsfeld (6a) symmetrisch zum Formkörper angeordnet ist.
7. Gehwegabschnitt nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Aufmerksamkeitsfeldes (6a) gemessen in Fahrbahnlängsrichtung kleiner
als oder im wesentlichen gleich der Breite des zentralen Übergangsbereichs (U) des
Formkörpers (1) ist.
8. Gehwegabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1) mehrteilig ausgebildet ist.
9. Gehwegabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1) als Betonfertigteil ausgebildet ist.
10. Gehwegabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der abschüssige Oberflächenabschnitt (2a) des Übergangsbereiches (U) sich über dessen
gesamte Oberseite erstreckt.
11. Gehwegabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der abschüssige Oberflächenabschnitt (2a) des Übergangsbereiches (U) fahrbahn- und/oder
rad- bzw. gehwegseitig durch jeweils einen eben ausgebildeten Streifen (2b) berandet
ist.
12. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die sich beidseitig an den Formkörper (1) anschließenden Bordsteinelemente
(7a) jeweils eine in Richtung des Formkörpers (1) abschüssige Oberseite aufweisen.
13. Gehwegabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Übergangsbereiches (U) parallel zur Fahrbahn (5) 1m und die Breite
der Verbindungsbereiche (V) jeweils 0,5m beträgt.
14. Gehwegabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1) für den Einbau an einer Straßenecke ausgebildet ist.
15. Gehwegabschnitt nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsbereich unter Ausbildung einer Kurvenkontur aus mehreren geraden Formkörperteilen
zusammengesetzt ist, wobei sich die Fugen zwischen den Formkörperteilen zur Fahrbahnseite
hin keilförmig erweitern.
16. Gehwegabschnitt nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsbereich unter Ausbildung einer Kurvenkontur aus mehreren gekrümmten,
im wesentlichen spaltfrei aneinanderliegenden Formkörperteilen (2*) zusammengesetzt
ist.
17. Gehwegabschnitt nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der den Übergangsbereich bildenden Formkörperteile (2) jeweils kleiner
1 m ist und vorzugsweise 0,5 m oder 0,33 m beträgt.