[0001] Die Erfindung betrifft einen Anpralldämpfer an Verkehrswegen mit in Reihe hintereinander
angeordneten Dämpfelementen, die von mindestens einer gemeinsamen Haltevorrichtung
gehalten werden und die auf mindestens einem Bewegungselement, das eine Befestigungsanordnung
zum Festlegen an einen Dämpfelement aufweist, verschieblich angeordnet sind.
[0002] Ein gattungsgemäßer Anpralldämpfer ist aus der DE 195 25 243 bekannt. Bei diesem
Anpralldämpfer sind zwei Reihen Dämpfelemente parallel nebeneinander angeordnet. Die
Dämpfelemente sind in wesentlichen starr miteinander verbunden und stehen auf Rollen.
Die gemeinsame Haltevorrichtung wird bei diesem gattungsgemäßen Anpralldämpfer von
einer Seilkonstruktion gebildet, die mit einem Bodenanker im Kopfbereich des Anpralldämpfers
festgelegt ist. Im rückwärtigen Bereich weist der Anpralldämpfer eine Abstützeinrichtung
auf. Das Spannseil ist ausgehend vom Bodenanker im wesentlichen in einem 45°-Winkel
nach oben gerichtet und wird ab circa dem 4. Dämpfelement horizontal weitergeführt.
[0003] Ein weiterer gattungsgemäßer Anpralldämpfer ist aus der DE 37 08 861 bekannt. Bei
dieser Dämpferkonstruktion sind Pufferelemente als Standeinrichtung ausgebildet und
an einer Bodenschiene gehalten. Die mehreren Pufferelemente sind seitlich an Spannseilen
geführt, wobei zwischen den Spannseilen und den Pufferelementen eine formschlüssige
Verbindung besteht. Ebenso ist zwischen den Pufferelementen und der Bodenschiene eine
formschlüssige Verbindung ausgebildet. Alle genannten Verbindungen können zusätzlich
noch eine Reibung bereitstellen.
[0004] Die aus der DE 195 25 243 bekannte Vorrichtung weist ein hervorragendes Betriebsverhalten
auf, erscheint jedoch bei einem seitlichen Aufprall als zu nachgiebig, um ein seitlich
auftreffendes Fahrzeug wieder geradeaus auf die Fahrbahn weiterzulenken.
[0005] Der aus der DE 37 08 861 bekannte Anpralldämpfer verfügt zwar über eine hinreichende
Dämpfwirkung, ist jedoch von seiner Konzeption her nicht in der Lage, schräg auffahrende
Fahrzeuge in Fahrtrichtung weiterzuleiten, ohne dass diese unkontrolliert auf die
Fahrbahn zurückgeworfen würden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anpralldämpfer der genannten Gattung
so zu verbessern, dass er, ohne seine Dämpfereigenschaft zu verändern, ein gutes Leitvermögen
aufweist, wenn er von seitlich anfahrenden Fahrzeugen getroffen wird.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die gemeinsame Haltevorrichtung
in einer Höhe über dem Boden angeordnet ist, die geringer ist als die durchschnittliche
lichte Höhe der Bodenfreiheit eines PKWs.
[0008] Durch diese Ausbildung kann sichergestellt werden, dass die Dämpferanordnung nicht
ausweicht, wenn ein Fahrzeug seitlich in die Konstruktion hineinfährt, wobei gleichwohl
gewährleistet ist, dass die übrigen Dämpfereigenschaften unverändert aufrechterhalten
bleiben.
[0009] Vorteilhafterweise ist bei dem mindestens einen Bewegungselement eine Öffnung für
die Führung der mindestens einen Haltevorrichtung vorgesehen, wobei die Öffnung integraler
Bestandteil der Befestigungsanordnung ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass
die Befestigungsanordnung einen Befestigungsschild umfaßt, in welchem die Öffnung
zur Führung der gemeinsamen Haltevorrichtung ausgebildet ist. Dadurch, dass die Führung
für die Haltevorrichtung in der Befestigungsanordnung ausgebildet ist, können übliche
Dämpfelemente verwendet werden, ohne dass zusätzliche Arbeiten an den Dämpfelementen
ausgeführt werden müßten. Bei einer besonderen Ausführungsform kann es vorgesehen
sein, dass die Haltevorrichtung eine durchgehende Stange ist. Besonders kostengünstig
kann die Haltevorrichtung so ausgebildet sein, dass sie unterhalb der Dämpfelemente
angeordnet ist. Eine günstige Ausführungsform sieht vor, dass das Bewegungselement
ein Gleitfuß ist. Andererseits kann jedoch das Bewegungselement eine Rolle, eine Walze
oder ein Rad aufweisen. Zusätzlich zu der Führung im unteren Bereich kann die Haltevorrichtung
ein oberes Seil aufweisen. Dann können die Dämpfelemente Öffnungen zur Führung des
oberen Seils besitzen.
[0010] Wie an sich bekannt, ist am Kopf des Anpralldämpfers ein Bodenanker vorgesehen, an
dem sowohl der untere Teil als auch der obere Teil der Haltevorrichtung festgelegt
sind. Am rückwärtigen Ende ist ein Widerlager ausgebildet, an welchem sowohl das obere
Seil als auch das untere Seil, gegebenenfalls die untere Stange verankert sind.
[0011] Vorteilhaft ist, dass im Kopfbereich des Anpralldämpfers die Dämpfelemente einen
Höhenabstand vom Boden aufweisen, der gleich oder geringfügig höher ist als die größte
Höhe des vorderen Bodenankers.
[0012] Schließlich kann es vorgesehen sein, dass die Gleitfüße sowohl in Fahrtrichtung als
auch normal dazu mit einer Aufbiegung versehen sind.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen hervor, die in Verbindung mit den Zeichnungen erläutert
sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht in schematischer Darstellung eines erfindungsgemäßen Anpralldämpfers,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen Bodenanker zur Festlegung der Haltevorrichtung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht des Bodenankers ohne Halteseile bzw. -stange,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Gegenstands aus Fig. 3,
- Fig. 4a - c
- eine Darstellung eines Bewegungselements mit Befestigungsanordnung und
- Fig. 5
- eine Anordnung eines erfindungsgemäßen Anpralldämpfers mit zwei parallelen Reihen.
[0014] Fig. 1 zeigt einen Anpralldämpfer 1 in schematischer Darstellung in Seitenansicht.
Der Anpralldämpfer 1 wird vor seitlich neben Verkehrswegen befindlichen Objekten als
Schutzeinrichtung gebaut, um zum einen den Aufprall eines auf das Objekt auffahrenden
Fahrzeugs abzudämpfen und somit Schaden von den Insassen des Fahrzeugs fernzuhalten,
andererseits dient es auch dem Schutz des Objekts.
[0015] Der Anpralldämpfer besteht je nach Situation des Verkehrswegs aus in Reihe hintereinander
angeordneten Dämpfelementen 2, wobei mehrere solcher Reihen parallel nebeneinander
vorgesehen sein können, es kann jedoch auch eine V-förmige Anordnung der Dämpfelemente
mit unterschiedlichen Öffnungswinkeln gewählt werden. Die Dämpfelemente 2 werden von
mindestens einer gemeinsamen Haltevorrichtung 3 so gehalten, dass sie im Fall eines
Aufpralls, der nicht genau in Richtung der Symmetrieachse erfolgt, nicht ausweichen,
oder die gesamten Konstruktion nicht bei einem schrägen Anfahren eines verunglückenden
Fahrzeugs umstürzt oder das Fahrzeug sich dann verhakt. Die Anpralldämpferkonstruktion
steht auf mindestens einem Bewegungselement 4, das mittels einer Befestigungsanordnung
6 an einem Dämpfelement 2 befestigt ist. Das Bewegungselement 4 ermöglicht die Verschiebung
der Dämpfelemente während eines Aufpralls im wesentlichen in beliebiger Richtung.
[0016] Die gemeinsame Haltevorrichtung 3 ist in einer vorbestimmten Höhe über dem Boden
angeordnet. Die Höhe 12 ist hinsichtlich ihrer Bemessung geringer als die durchschnittliche
lichte Höhe der Bodenfreiheit eines PKWs. Das Bewegungselement 4 weist eine Öffnung
5 für die Führung der Haltevorrichtung 3 auf. Die Führung wird bereitgestellt durch
ein straff gespanntes Stahlseil 3', das an einem Bodenanker 13 festgelegt ist. Der
Bodenanker 13 ist im vorderen Bereich 14 des Anpralldämpfers angeordnet. Das andere
Ende des Stahlseils 3' ist am Ende der Anpralldämpferkonstruktion 1 an einem Widerlager
19 festgelegt, das gleichzeitig als Aufprallbock der Konstruktion dient. Das Seil
3' kann durch geeignete Spannvorrichtungen auf eine vorbestimmte Größe gespannt werden.
Bei einer besonderen Ausführungsform ist ein oberes Seil 3" vorgesehen, das ebenfalls
an dem Bodenanker 13 wie auch an dem Widerlager 19 festgelegt ist. Das Seil 3" ist
zunächst schräg nach oben geführt und wird nach dem dritten oder vierten Dämpfelement
mittels einer Umlenkrolle waagerecht gehalten.
[0017] In Fig. 2 ist eine Ansicht auf den Bodenanker 13 mit angebauten Seilen 3' und 3"
dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die beiden Seile 3', 3" an dem Bodenanker 13
nebeneinander gehalten sind.
[0018] Eine vergrößerte Darstellung des Bodenankers 13 ist in den Fig. 3a und 3b wiedergegeben.
Der Bodenanker 13 weist, wie aus Fig. 3a zu erkennen ist, eine Grundplatte 15 auf,
in welcher an geeigneten Stellen Befestigungsbohrungen 18 vorgesehen sind. An diesen
Befestigungsbohrungen 18 werden Bolzen durchgeführt, die im Fundament verschraubt
werden. Der Bodenanker 13 weist zwei Lagerstege 16', 16" auf, die bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel hinten über den Rand der Grundplatte 15 hervorragen. In den Lagerstegen
16', 16" ist eine gemeinsame Lagerbohrung 17 ausgebildet, durch die ein Lagerbolzen
22 (vergleiche Fig. 2) hindurchgesteckt ist. An dem Lagerbolzen 22 sind die Seile
3', 3" festgelegt.
[0019] Fig. 4a - 4c zeigt in Vorderansicht, in Draufsicht und in Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Bewegungselements 4 mit Befestigungsanordnung 6. Die Befestigungsanordnung
6 weist einen Befestigungsschild 6' auf, der mit einer Öffnung 5 zum Hindurchführen
der gemeinsamen Haltevorrichtung 3 ausgestattet ist. Die Öffnung 5 ist dabei so groß
bemessen, dass es ein straff gespanntes Stahlseil oder, wie in dieser Ausführungsform
dargestellt, eine durchgehende Stange 10 aufnehmen kann. An diesem Befestigungsschild
6' wird das Dämpfelement 2 festgelegt. In der dargestellten Ausführungsform sind Befestigungslöcher
20 vorgesehen; es ist jedoch auch möglich, das Bewegungselement 4 mittels eines Verschweißens
des Befestigungsschilds 6' an dem Dämpfelement 2 zu fixieren.
[0020] Das Bewegungselement 4 ist in der dargestellten Ausführungsform mit einem Gleitfuß
7 ausgestattet. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform kann das Bewegungselement
auch eine Rolle, eine Walze oder ein Rad aufweisen. In Stoßrichtung weist der Gleitfuß
vorne eine Aufbiegung 8 auf, wodurch das Verschieben erleichtert wird. Der Gleitfuß
7 besitzt jedoch auch an den seitlichen Rändern Aufbiegungen 8, die es ermöglichen,
bei einem seitlichen Aufprall die Anordnung der Dämpfelemente seitliche zu verschieben,
ohne dass sie sich am Boden verhaken und dadurch ein Kippmoment erfahren.
[0021] Fig. 5 zeigt eine nächste Ausführungsform, bei der die erfindungsgemäße Halte- und
Bewegungseinrichtung bei einer Anpralldämpferkonstruktion mit zwei nebeneinander angeordneten
Reihen von Dämpfelementen 2 eingesetzt ist. In einem solchen Fall ist vorgesehen,
dass die Haltevorrichtungen jeweils an separaten Bodenankern 13 gehalten sind. Bei
dem in der Fig. 5 unteren Bodenanker ist dargestellt, dass die beiden Seile 3' und
3" an dem Lagerbolzen 22 nebeneinander angeordnet sind, aber anschließend in einer
gemeinsamen senkrechten Ebene übereinander zu liegen kommen, wobei, wie aus Fig. 1
zu erkennen, das untere Stahlseil 3' oder, gegebenenfalls als Stahlrohr 10, ausgebildet
waagerecht weiterverläuft, das obere Stahlseil 3" jedoch in einem Winkel von circa
45° nach oben geführt und an der Umlenkrolle 21 so umgelegt wird, dass es parallel
zu dem Grund weiterläuft.
[0022] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.
Bezugszeichenliste:
[0023]
- 1
- Anpralldämpfer
- 2
- Dämpfelement
- 3'
- unteres Stahlseil
- 3"
- oberes Stahlseil
- 4
- Bewegungselement
- 5
- Öffnung für das Seil
- 6
- Befestigungsanordnung
- 7
- Gleitfuß
- 8
- Aufbiegung
- 9
- Befestigungsschild
- 10
- Stange
- 11
- Spanneinrichtung
- 12
- Höhe
- 13
- Bodenanker
- 14
- Kopfbereich des Dämpfers
- 15
- Grundplatte des Bodenankers
- 16', 16"
- Lagerstege
- 17
- Lagerbohrung
- 18
- Befestigungsbohrungen
- 19
- Widerlager
- 20
- Befestigungsbohrungen am Befestigungsschild
- 21
- Umlenkrolle
- 22
- Lagerbolzen des Bodenankers
1. Anpralldämpfer (1) an Verkehrswegen, mit in Reihe hintereinander angeordneten Dämpfelementen
(2), die von mindestens einer gemeinsamen Haltevorrichtung (3) gehalten werden und
die auf mindestens einem Bewegungselement (4), das eine Befestigungsanordnung (6)
zum Festlegen an einem Dämpfelement (2) aufweist, verschieblich angeordnet sind und
die gemeinsame Haltevorrichtung (3) in einer Höhe (12) über dem Boden angeordnet ist,
die geringer ist als die durchschnittliche lichte Höhe der Bodenfreiheit eines PKWs
aufweist.
2. Anpralldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Bewegungselement (4) mindestens eine Öffnung (5) für die Führung
der mindestens einen gemeinsamen Haltevorrichtung (3) aufweist.
3. Anpralldämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (5) integraler Bestandteil der Befestigungsanordnung (6) ist.
4. Anpralldämpfer nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsanordnung (6) ein Befestigungsschild (6') ist, in welchem die Öffnung
(5) zur Führung der gemeinsamen Haltevorrichtung (3) ausgebildet ist.
5. Anpralldämpfer nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (3) ein straff gespanntes Stahlseil (3') oder eine durchgehende
Stange (10) ist.
6. Anpralldämpfer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (3) unterhalb der Dämpfelemente (2) angeordnet ist.
7. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewegungselement (4) einen Gleitfuß (7) aufweist.
8. Anpralldämpfer nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewegungselement (4) eine Rolle, eine Walze oder ein Rad aufweist.
9. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (3) ein oberes Seil (3") aufweist.
10. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Dämpfelementen (2) Öffnungen zur Führung des oberen Seils (3") ausgebildet
sind.
11. Anpralldämpfer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (3) am Kopf des Anpralldämpfers an einem Bodenanker (13) und
am rückwärtigen Ende des Anpralldämpfers an einem Widerlager (19) verankert sind.
12. Anpralldämpfer nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Kopfbereich (14) des Anpralldämpfers die Dämpfelemente (2) einen Höhenabstand
(14') vom Boden aufweisen, der gleich oder geringfügig höher ist als die größte Höhe
des vorderen Bodenankers (13).
13. Anpralldämpfer nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfüße (7) sowohl in Fahrtrichtung als auch normal dazu mit einer Aufbiegung
(8) versehen sind.