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EP 1 529 956 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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11.05.2005 Patentblatt 2005/19 |
(22) |
Anmeldetag: 09.10.2004 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL HR LT LV MK |
(30) |
Priorität: |
07.11.2003 DE 10352033
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(71) |
Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft |
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80809 München (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Borke, Danny
80935 München (DE)
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Verfahren zum funktionsgerechten Betrieb von elektrischen Komponenten in einem Kraftfahrzeug |
(57) Ein Verfahren zum funktionsgerechten Betrieb von elektrischen Komponenten in einem
Kraftfahrzeug mittels eines zugeordneten Steuergerätes
umfasst folgende Verfahrensschritte:
während einer Initialisierungsphase fragt das Steuergerät die jeweilige Komponente
hinsichtlich ihrer für den Betrieb relevanten Kenndaten ab,
die Kenndaten der Komponente werden aus einem der Komponente zugeordneten permanenten
Speicher ausgelesen,
die Kenndaten werden an das Steuergerät übertragen und
erforderlichenfalls werden die für den Betrieb der Komponente wesentlichen Steuerparameter
des Steuergeräts geändert.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum funktionsgerechten Betrieb von elektrischen
Komponenten in einem Kraftfahrzeug mittels eines zugeordneten Steuergerätes.
[0002] Moderne Kraftfahrzeuge umfassen eine Vielzahl von elektrischen Komponenten wie beispielsweise,
Sensoren oder Module, die durch Steuergeräte funktionsgerecht betrieben werden. Dabei
variieren sowohl die elektrischen Komponenten als auch die Steuergeräte je nach Fahrzeugtyp
bzw. Fahrzeugausstattung. Dies kann zu Problemen sowohl bei der Fertigung als auch
im Feld, beispielsweise bei einem Austausch einer Komponente oder eines Steuergeräts
führen. Es besteht die Gefahr, dass Komponenten und Steuergeräte nicht richtig zusammenarbeiten.
[0003] Bei der Fertigung ist, bedingt durch die Vielzahl von möglichen Kombinationen aus
Steuergerät und Komponenten eine komplizierte Freigabesteuerung von Steuergeräten
und deren Software erforderlich. Über die Modelllebenszeit erfordert die Verwaltung
der maßgeblichen Programmparameter über die Gesamtzahl der Steuergeräte hinweg einen
enormen Verwaltungsaufwand, der oft nicht vertretbar ist und enorme Kosten verursacht.
[0004] Beim Austausch einer Komponente kann es vorkommen, dass die neue Komponente in ihren
Leistungsdaten von der vorhergehenden Komponente abweicht. Ihre Arbeitsweise entspricht
dann in aller Regel nicht mehr den Erwartungen.
[0005] Ein weiteres Problem ergibt sich dadurch, dass die elektrischen Komponenten in der
Regel in ihren Leistungsdaten festgelegt sind. Ein Elektromotor, der für eine bestimmte
Drehzahl ausgelegt ist und diese Drehzahl bei einer definierten Ausgangsspannung des
Steuergeräts besitzt, kann diese Drehzahl in der Regel nicht steigern ohne Gefahr
der Zerstörung zu laufen. Wird dieser Motor an einer Stelle verbaut, an der eigentlich
eine höhere Drehzahl gefordert ist und liefert das Steuergerät weiterhin eine angenommen
höhere Ausgangsspannung für einen Elektromotor, der diese höhere Drehzahl besitzt,
droht die Zerstörung des verbauten Elektromotors.
[0006] In diesem Zusammenhang ist es aus der EP 664 387 B1 und der DE 41 26 373 A1 bekannt,
das Steuergerät im Bedarfsfall von extern zu programmieren bzw. eine gespeicherte
Programmvariante auszuwählen. Dies setzt die Notwendigkeit voraus, eine derartige
Programmänderung zu erkennen. Zudem ist der Aufwand erheblich.
[0007] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, mittels derer das Zusammenwirken von elektrischen Komponenten und deren
Steuergeräten optimiert wird.
[0008] Die Lösung des Problems besteht in dem Verfahren, wie es im Patentanspruch 1 beschrieben
ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Durch die Abfrage der jeweiligen Komponente hinsichtlich ihrer für den Betrieb relevanten
Kenndaten durch das Steuergerät entfällt eine Einwirkung von außen. Das Kraftfahrzeug
arbeitet insoweit autark. Unter der Annahme, dass die für diese Abfrage relevante
Initialisierungsphase geeignet gewählt ist, und dass ggf. das Steuergerät die für
den Betrieb der Komponente wesentlichen Steuerparameter ändert, kann ein fehlerhafter
Betrieb der Komponente sicher vermieden werden.
[0010] Die Verwendung eines zugeordneten permanenten Speichers für die Kenndaten der Komponente
machen das Fahrzeug unempfindlich gegenüber Bordnetzschwankungen oder -zusammenbrüchen.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich bei einer oder auch bei mehreren Komponenten
anwenden, die durch ein Steuergerät betrieben werden. In diesem Fall ist es besonders
vorteilhaft, wenn das Steuergerät über einen Datenbus mit den Komponenten verbunden
ist und diese Komponenten während der Initialisierungsphase der Reihe nach entsprechend
abfragt.
[0012] Wesentlich für die Erfindung ist auch der Beginn der Initialisierungsphase. Wird
dieser durch das Wiedereinschalten der Stromversorgung bestimmt, ist sichergestellt,
dass bei jedem Austausch einer Komponente oder des Steuergeräts selbst eine Initialisierung
durchgeführt wird. Während eines derartigen Austauschs einer Komponente oder des Steuergeräts
wird nämlich aus Sicherheitsgründen stets das Bordnetz abgeschaltet.
[0013] Schließlich wird das Handling der Komponenten innerhalb eines in der erfindungsgemäßen
Weise betriebenen Gesamtsystems erleichtert, wenn die Kenndaten aus einem mit der
Komponente mechanisch verbundenen Speicher (EEPROM) ausgelesen werden.
1. Verfahren zum funktionsgerechten Betrieb von elektrischen Komponenten in einem Kraftfahrzeug
mittels eines zugeordneten Steuergerätes,
umfassend folgende Verfahrensschritte:
a) während einer Initialisierungsphase fragt das Steuergerät die jeweilige Komponente
hinsichtlich ihrer für den Betrieb relevanten Kenndaten ab,
b) die Kenndaten der Komponente werden aus einem der Komponente zugeordneten permanenten
Speicher ausgelesen,
c) die Kenndaten werden an das Steuergerät übertragen,
d) erforderlichenfalls werden die für den Betrieb der Komponente wesentlichen Steuerparameter
des Steuergeräts geändert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät über eine Datenbus mit mehreren Komponenten verbunden ist und diese
Komponenten während der Initialisierungsphase der Reihe nach entsprechend abfragt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beginn der Initialisierungsphase durch das Wiedereinschalten der Stromversorgung
bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kenndaten aus einem mit der Komponente mechanisch verbundenen Speicher (EEPROM)
ausgelesen werden.

