[0001] Die Erfindung betrifft ein System aus Nockenwelle mit mindestens einem Nocken und
Nockenwellenaufnahme zur Versorgung einer Vorrichtung zur Nockenwellenverstellung
einer Brennkraftmaschine mit Drucköl, bei dem die Nockenwelle in der Art hohl ausgeführt
ist, daß ein innerer Nockenwellenkanal ausgebildet wird und einerseits dieser innere
Nockenwellenkanal mit der Verstellvorrichtung in Verbindung steht und andererseits
mindestens ein Nockenwellenverbindungskanal von dem inneren Nockenwellenkanal zur
äußeren Mantelfläche der Nockenwelle führt, wobei die Nockenwellenaufnahme über mindestens
eine Zuleitung verfügt, die zur inneren Mantelfläche der Nockenwellenaufnahme führt
und über den Nockenwellenverbindungskanal und den inneren Nockenwellenkanal mit der
Verstellvorrichtung verbindbar ist und der Versorgung der Verstellvorrichtung mit
Hydrauliköl dient.
[0002] Derartige Systeme sind erforderlich um eine Nockenwellenverstellung vornehmen zu
können, mit der auf die Steuerzeiten der Steuerorgane eines Ventiltriebes Einfluß
genommen werden kann. Die Variation der Steuerzeiten ist ein Lösungsansatz zur Verminderung
des Kraftstoffverbrauches.
[0003] Aufgrund der begrenzten Ressourcen an fossilen Energieträgern, insbesondere aufgrund
der begrenzten Vorkommen an Mineralöl als Rohstoff für die Gewinnung von Brennstoffen
für den Betrieb von Verbrennungskraftmaschinen, ist man bei der Entwicklung von Verbrennungsmotoren
ständig bemüht, den Kraftstoffverbrauch zu minimieren.
[0004] Problematisch ist der Kraftstoffverbrauch und damit der Wirkungsgrad insbesondere
bei Ottomotoren. Der Grund hierfür liegt im prinzipiellen Arbeitsverfahren des Ottomotors.
Der Ottomotor arbeitet mit einem homogenen Brennstoff-Luftgemisch, das - sofern keine
Direkteinspritzung vorliegt - durch äußere Gemischbildung aufbereitet wird, indem
in die angesaugte Luft im Ansaugtrakt Kraftstoff eingebracht wird. Die Einstellung
der gewünschten Leistung erfolgt durch Veränderung der Füllung des Brennraumes, so
daß dem Arbeitsverfahren des Ottomotors - anders als beim Dieselmotor - eine Quantitätsregelung
zugrunde liegt.
[0005] Diese Laststeuerung erfolgt in der Regel mittels einer im Ansaugtrakt vorgesehenen
Drosselklappe. Durch Verstellen der Drosselklappe kann der Druck der angesaugten Luft
hinter der Drosselklappe mehr oder weniger stark reduziert werden. Bei konstantem
Brennraumvolumen kann auf diese Weise über den Druck der angesaugten Luft die Luftmasse
d.h. die Quantität eingestellt werden. Die Quantitätsregelung mittels Drosselklappe
hat aufgrund der Druckabsenkung und der damit verbundenen Drosselverluste thermodynamische
Nachteile.
[0006] Ein Lösungsansatz zur Entdrosselung nach dem Stand der Technik besteht in der Verwendung
eines variablen Ventiltriebs. Im Gegensatz zu konventionellen Ventiltrieben, bei denen
sowohl der Hub der Ventile als auch die Steuerzeiten, d. h. die Öffnungs- und Schließzeiten
der Einlaß- und Auslaßventile, bedingt durch die nicht flexible, da nicht verstellbare
Mechanik des Ventiltriebes als unveränderliche Größen vorgegeben sind, können diese
den Verbrennungsprozeß und damit den Kraftstoffverbrauch beeinflussenden Parameter
mittels variabler Ventiltriebe mehr oder weniger stark variiert werden. Die ideale
Lösung wäre eine voll variable Ventilsteuerung, die für jeden beliebigen Betriebspunkt
des Ottomotors speziell abgestimmte Werte für den Hub und die Steuerzeiten zuläßt.
[0007] Spürbare Kraftstoffeinsparungen können aber auch mit nur teilweise variablen Ventiltrieben
erzielt werden, bei denen beispielsweise die Schließzeit des Einlaßventils verstellt
werden kann.
[0008] Eine Möglichkeit, die Steuerzeiten der Ventile zu variieren, besteht in der Verwendung
einer Nockenwellenverstellvorrichtung, mit welcher die Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle
um einen gewissen Winkel verdreht werden kann, so daß die Steuerzeiten nach früh oder
spät verschoben werden.
[0009] Derartige Verstellvorrichtungen werden üblicherweise hydraulisch betätigt bzw. gesteuert,
wobei eine oder mehrere Druckkammern mit Hydrauliköl gezielt beaufschlagt werden oder
aber entlastet werden.
[0010] Eine derartige Verstellvorrichtung 100 wird in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 50 947 A1 beschrieben und ist in Figur 1 wiedergegeben.
[0011] Wie Figur 1 zu entnehmen ist, ist ein Riemenrad 110 mit einem Gehäusedeckel 112 sowie
einem ersten Zwischenelement 114 drehfest verbunden. Das Zwischenelement 114 weist
radial innenliegend eine Verzahnung 116 auf, die eine an einer axial verschieblich
gelagerten Kolbeneinrichtung 118 angeordnete Gegenverzahnung 120 kämmt. Die Kolbeneinrichtung
118 weist eine zweite Verzahnung 122 auf, die in eine an einem zweiten Zwischenelement
124 angeordnete zweite Gegenverzahnung 126 eingreift. Wenigstens ein Zahnradpaar 116,
120 bzw. 122, 126 ist schrägverzahnt. Das zweite Zwischenelement 124 steht drehfest
mit der Nockenwelle 128 in Verbindung, so daß bei einer axialen Verschiebung der Kolbeneinrichtung
118 eine Verdrehung der Nockenwelle 128 gegenüber dem Riemenrad 110 und damit gegenüber
der Kurbelwelle erfolgt.
[0012] Zur Verschiebung der Kolbeneinrichtung 118 sind zwei Verstellkammern 132,134 vorgesehen,
wobei die Kolbeneinrichtung 118 die beiden Verstellkammern 132,134 voneinander trennt.
Diese Kammern 132,134 werden zur axialen Verschiebung mit Drucköl über die Leitungen
136, 138 beaufschlagt d.h. gesteuert.
[0013] Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die beschriebene Verstellvorrichtung
lediglich ein Beispiel einer Nockenwellenverstellvorrichtung darstellt.
[0014] In der US 4,858,572 wird eine Verstellvorrichtung beschrieben, die sich nicht - wie
die beschriebene Vorrichtung - einer Kolbeneinrichtung bedient, um die Nockenwelle
gegenüber der Kurbelwelle um einen vorgebbaren Winkel zu verdrehen, sondern zum Verstellen
eine Flügelzellenpumpe einsetzt. Dabei wird bzw. werden eine bzw. mehrere Kammern
mit einem unter Druck stehenden Fluid versorgt, weshalb diesem Flügelzellennockenwellen-Phasenversteller
wie der Verstellvorrichtung, die in der DE 198 50 947 A1 beschrieben ist, ein hydraulisches
Arbeitsverfahren zu Grunde liegt.
[0015] Um nun eine Verstellvorrichtung der beschriebenen Art gezielt mit Drucköl zu beaufschlagen,
muß eine Druckölversorgung vorgesehen werden. Beispielsweise ein System der gattungsbildenden
Art, wie es Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Ein derartiges System ist in
der deutschen Offenlegungsschrift DE 197 47 244 A1 offenbart und beschrieben.
[0016] Dabei muß eine Verstellung der Nockenwelle unter allen auftretenden Betriebsbedingungen
mit einer hinreichenden Genauigkeit und einer hohen Verstellgeschwindigkeit realisiert
werden können. Dies kann aber unter Betriebsbedingungen, die sich durch hohe Öltemperaturen
oder niedrige Motorlasten auszeichnen, nicht immer gewährleistet werden, weil in diesen
Betriebspunkten der Druck im Ölkreislauf der Brennkraftmaschine und damit in der Druckölversorgung
der Verstellvorrichtung sinkt und gegebenenfalls zu niedrig ist, um hohe Verstellgeschwindigkeiten
und ausreichende Verstellgenauigkeiten zu erzielen.
[0017] Begründet ist dies insbesondere durch den Umstand, daß die Nockenwelle durch das
Zusammenwirken ihrer Nocken mit den Ventiltrieben der Brennkraftmaschine ein dynamisch
belastetes Bauteil ist. So wird die Nockenwelle über ihre Nocken mit einem zusätzlichen
Drehmoment belastet, wenn diese Nocken auf Stößel eines Ventiltriebes auflaufen und
eine im Ventiltrieb vorgesehene Rückstellfeder komprimiert. Dieses Drehmoment wirkt
der eigentlichen Nockenwellendrehung entgegen.
[0018] Hingegen wird nach Erreichen des maximalen Ventilhubes die in der Rückstellfeder
gespeicherte Energie während der Expansionsphase der Feder wieder an die Nocken abgegeben.
Dabei werden die Nocken mit einem Drehmoment belastet, das die eigentliche Nockenwellendrehung
unterstützt, d.h. die Nockenwelle und das auf sie vom Ventiltrieb ausgeübte Drehmoment
sind in der Schließphase des Ventils gleichgerichtet.
[0019] Die mit einer hydraulischen Verstellvorrichtung ausgestattete Nockenwelle stützt
sich mittelbar über das in der Verstellvorrichtung befindliche Öl ab, weshalb das
vom Ventiltrieb auf die Nockenwelle ausgeübte, dynamische Drehmoment zu Druckschwankungen
des Hydrauliköls in der Verstellvorrichtung und den Zuleitungen führt.
[0020] Diese Druckschwankungen wiederum beeinflussen die Verstellgeschwindigkeit und die
Verstellgenauigkeit, insbesondere unter Betriebsbedingungen mit niedriger Motorlast
oder hoher Öltemperatur, bei denen der Öldruck im System prinzipbedingt ein niedriges
Niveau hat, was die Sensibilität gegenüber Druckschwankungen erhöht. So wird bei einem
auflaufenden Nocken durch das vom Ventiltrieb auf den Nocken ausgeübte Drehmoment
der Öldruck im System erhöht und das Öl im denkbar ungünstigsten Szenario sogar in
die Druckölversorgung zurückgedrückt.
[0021] Um dies zu verhindern, wird nach dem Stand der Technik vorgeschlagen, in der Druckölzuführung
ein Ventil vorzusehen. Dabei kann es sich im einfachsten Fall um ein Rückschlagventil
handeln, welches selbststeuernd bei einer Rückströmung schließt. Dieses Rückschlagventil
wird aber prinzipbedingt erst aktiviert, wenn sich eine Rückströmung einstellt, d.h.
die Nockenwellenverdrehung bereits zum Erliegen gekommen ist. Außerdem kann bei einer
Anregung im Bereich der Eignfrequenz die Dichtheit d.h. die Undurchlässigkeit des
Ventils erheblich abnehmen.
[0022] Das Ventil kann auch ein steuerbares Ventil sein, welches gezielt während der Phase,
in der der Nocken aufläuft, geschlossen wird. Ventile mit einem ausreichend schnellen
Ansprechverhalten, die sich verzögerungsfrei und mit ausreichender Genauigkeit steuern
lassen, sind nicht in großer Auswahl vorhanden und sehr kostenintensiv.
[0023] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein System der
gattungsbildenden Art bereitzustellen, mit dem eine optimierte Drückölversorgung einer
Nockenwellenverstellvorrichtung realisiert werden kann und mit welchem die nach dem
Stand der Technik bekannten Nachteile überwunden werden, wobei insbesondere den durch
das dynamische Nockenwellendrehmoment verursachten Druckschwankungen im System begegnet
wird, wodurch sich die nachteiligen Auswirkungen der Druckschwankungen auf die Verstellgeschwindigkeit
und die Verstellgenauigkeit vermindern lassen.
[0024] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein System aus Nockenwelle mit mindestens einem Nocken
und Nockenwellenaufnahme zur Versorgung einer Vorrichtung zur Nockenwellenverstellung
einer Brennkraftmaschine mit Drucköl, bei dem die Nockenwelle in der Art hohl ausgeführt
ist, daß ein innerer Nockenwellenkanal ausgebildet wird und einerseits dieser innere
Nockenwellenkanal mit der Verstellvorrichtung in Verbindung steht und andererseits
mindestens ein Nockenwellenverbindungskanal von dem inneren Nockenwellenkanal zur
äußeren Mantelfläche der Nockenwelle führt, wobei die Nockenwellenaufnahme über mindestens
eine Zuleitung verfügt, die zur inneren Mantelfläche der Nockenwellenaufnahme führt
und über den Nockenwellenverbindungskanal und den inneren Nockenwellenkanal mit der
Verstellvorrichtung verbindbar ist und der Versorgung der Verstellvorrichtung mit
Hydrauliköl dient, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß entweder in der äußeren
Mantelfläche der Nockenwelle im Bereich des Nockenwellenverbindungskanals oder in
der inneren Mantelfläche der Nockenwellenaufnahme im Bereich der Zuleitung mindestens
eine segmentartig ausgebildete Ringnut vorgesehen ist, wobei die mindestens eine segmentartige
Ringnut in der Art ausgeführt und angeordnet ist, daß die Verbindung zwischen der
Zuleitung und der Verstellvorrichtung in der Kompressionsphase eines durch den mindestens
einen Nocken der Nockenwelle komprimierten Ventilfederelementes eines über die Nockenwelle
betätigten Ventiltriebs unterbrochen ist.
[0025] Mit der mindestens einen segmentartig ausgebildeten Ringnut verfügt das erfindungsgemäße
System über eine Zwangsteuerung, die, ohne daß zusätzliche kostenintensive Bauteile
vorgesehen werden müssen, für eine wirksame Unterbrechung der Verbindung zwischen
der Zuleitung und der Verstellvorrichtung sorgt, wenn der Nocken auf den Stößel des
Ventiltriebes aufläuft und eine im Ventiltrieb vorgesehene Rückstellfeder komprimiert
wird.
[0026] Dabei muß die Unterbrechung der Verbindung nicht exakt mit der Auflaufphase des Nockens
zusammenfallen. Die Verbindung kann einerseits bereits vor dem Auflaufen des Nockens
auf den Stößel unterbrochen werden und muß andererseits nicht zwingend nach Erreichen
des maximalen Ventilhubes wieder hergestellt werden. Das erfindungsgemäße System bietet
genügend Freiraum für beliebige Steuerungen der Hydraulikölversorgung.
[0027] Da die Auflaufphase des Nockens - gemessen in Grad Nockenwellendrehwinkel ― in Abhängigkeit
der Nockenkontur für verschieden geformte Nocken unterschiedlich lang sein kann, ist
auch der Winkelbereich, in dem die Verstellvorrichtung von der Drückölzuleitung vorzugsweise
zu trennen ist, unterschiedlich groß. Diesem Umstand kann durch entsprechende Ausgestaltung
der mindestens einen Ringnut Rechnung getragen werden, wobei einerseits durch die
Ausdehnung der Ringnut in Umfangsrichtung und andererseits durch die Anordnung der
mindestens einen Ringnut relativ zu dem Nocken bzw. dem Nockenwellenverbindungskanal
gezielt Einfluß auf die Steuerzeiten genommen werden kann, zu denen die Verbindung
zwischen der Zuleitung und der Verstellvorrichtung getrennt und wieder hergestellt
wird.
[0028] Erfindungsgemäß wird die Steuerung der Verstellvorrichtung bzw. der Ölversorgung
in die Nockenwellenlagerung implementiert, wobei die hierfür erforderliche mindestens
eine Ringnut entweder in der äußeren Mantelfläche der Nockenwelle oder in der inneren
Mantelfläche der Nockenwellenaufnahme angeordnet wird. Dabei werden in vorteilhafter
Weise bereits vorhandene Bauteile und Versorgungsleitungen bzw. Kanäle genutzt. So
wird die Ölzuleitung, welche zur Versorgung der Nockenwellenlagerung mit Öl vorgesehen
ist, gleichzeitig als Versorgungsleitung für die Verstellvorrichtung verwendet. Entscheidend
ist aber, daß die in der Nockenwellenaufnahme umlaufene Nockenwelle bzw. die Nockenwellendrehung
als solche zur Steuerung der Ölversorgung verwendet wird.
[0029] Das erfindungsgemäße System erfüllt zum einen sämtliche Teilaufgaben eines herkömmlichen
Druckölversorgungssystems, wie es in der DE 197 47 244 A1 beschrieben ist, nämlich
die Lagerung der Nockenwelle und die Druckölversorgung der Verstellvorrichtung.
[0030] Zum anderen beinhaltet das erfindungsgemäße System durch die Anordnung der mindestens
einen Ringnut einen Steuerschlitz bzw. eine Steuerung, mit der die Verstellvorrichtung
von der Druckölversorgung in der Auflaufphase des Nockens getrennt werden kann. Daß
heißt, es ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen Systems nicht erforderlich, ein
Ventil in der Zuleitung anzuordnen oder eine sonstige Steuereinheit vorzusehen oder
die Verstellvorrichtung mit einer derartigen Steuerung auszustatten.
[0031] Durch die Ergänzung bzw. Ausstattung einer herkömmlichen Nockenwellenlagerung mit
einem zusätzlichen konstruktiven Merkmal ― nämlich der mindestens einen Ringnut -
wird eine Steuerung realisiert, die sich gegenüber herkömmlichen Vorrichtungen dadurch
auszeichnet, daß sie weitaus weniger komplex ist und damit weniger störanfällig und
weniger kostenintensiv. Die erfindungsgemäße Steuerung mittels Ringnut gewährleistet
exakte Steuerzeiten, verfügt somit über die geforderte Genauigkeit und weist zudem
eine hervorragende Dichtheit bzw. Undurchlässigkeit auf.
[0032] In der Auflaufphase des Nockens auf den Stößel, wenn die Nockenwelle infolge der
Ventilfederkraft entgegen ihrer Drehrichtung mit einem dynamischen Drehmoment belastet
wird, wird ein Druckabfall in der Verstellvorrichtung und ein Zurückdrücken des Hydrauliköls
in die Ölversorgungsleitung verhindert, indem die Verbindung zwischen Verstellvorrichtung
und Versorgungsleitung getrennt wird.
[0033] Damit wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst, nämlich eine optimierte
Drückölversorgung für eine Nockenwellenverstellvorrichtung bereitzustellen, mit der
die nach dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwunden werden und mit der sich
insbesondere die nachteiligen Auswirkungen von Druckschwankungen in der Ölversorgung
auf die Verstellgeschwindigkeit und die Verstellgenauigkeit vermindern lassen Vorteilhaft
sind Ausführungsformen des Systems, bei denen die Nockenwellenaufnahme zweigeteilt
ist und einen im Zylinderkopf angeordneten Lagersattel und einen - im montierten Zustand
- auf diesem Lagersattel angeordneten Lagerdeckel umfaßt.
[0034] Eine Lagerung der Nockenwelle in einer einteiligen Nockenwellenaufnahme ist zwar
grundsätzlich möglich. Dies erfordert aber entweder eine gebaute Nockenwelle, wenn
die Nockenwelle aufgrund ihrer Nocken ein Einschieben in die ringförmigen Nockenwellenaufnahme
über ihr freies Ende nicht zuläßt, oder aber eine sogenannte Tunnelnockenwelle, die
sich problemlos in die einteilige Nockenwellenaufnahme einschieben läßt.
[0035] Im Hinblick auf die Nachrüstung bzw. Umrüstung bereits auf dem Markt befindlicher
Motoren, welche eine zweigeteilte Nockenwellenaufnahme aufweisen, werden Systeme bevorzugt,
bei denen die Nockenwelle in der zweiteiligen Nockenwellenaufnahme gelagert ist. Dabei
wird die Nockenwelle in einem ersten Montageschritt in die Lagersättel eingelegt,
welche einteilig mit dem Zylinderkopf ausgebildet sind. Sie sind bereits Teil des
gegossenen Zylinderkopfrohlings und erhalten ihre endgültige Form im Rahmen einer
Nachbearbeitung. In einem zweiten Montageschritt wird die Nockenwellenaufnahme durch
einen Lagerdeckel komplettiert, wobei der Lagerdeckel gegenüber dem Lagersattel angeordnet
und mit diesem verspannt wird.
[0036] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Systems, bei denen ein Lagerdeckel für eine
Einlaßnockenwelle und ein benachbarter Lagerdeckel für eine Auslaßnockenwelle einteilig
in Gestalt einer Lagerbrücke ausgebildet sind. Dies verringert die Anzahl der Bauteile
und zwar nicht nur durch die Tatsache, daß zwei Lagerdeckel zu einem Lagerdeckel ―
nämlich der Lagerbrücke - zusammengefaßt werden, sondern auch dadurch, daß für die
Befestigung einer Lagerbrücke weniger Befestigungselemente vorgesehen werden müssen
als für die Befestigung zweier Deckel.
[0037] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Systems, bei denen die Nockenwellenaufnahme
ein Gleitlager zur Lagerung der Nockenwelle aufweist, welches von dem Lagersattel
bzw. dem Lagerdeckel aufgenommen wird. Vorteilhaft ist diese Ausführungsform insbesondere
dadurch, daß sie zahlreiche vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems
ermöglicht, wie weiter unten noch zu sehen sein wird. Grundsätzlich ist aber die Lagerung
in einem Gleitlager qualitativ hochwertiger als die direkte Lagerung der Nockenwelle
im Lagersattel oder Lagerdeckel, da Gleitlager in Aufbau und Zusammensetzung gezielt
den Anforderung, die an eine Lagerung gestellt werden, angepaßt werden können. Bei
Verschleiß oder Defekt des Lagers kann ein Gleitlager auf einfache Weise ausgetaucht
werden, was nicht möglich ist, falls eine direkte Lagerung der Nockenwelle im Lagersattel
bzw. Lagerdeckel erfolgt.
[0038] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Systems, bei denen das Gleitlager eine - im
montierten Zustand - einteilig ausgebildete Gleitlagerbuchse ist. Dabei wird eine
gegebenenfalls vorgeformte Platine bei der Montage der Nockenwelle im Zylinderkopf
im Rahmen dieses Montagevorganges in ihre endgültige, buchsenartige Form gebracht.
[0039] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Systems, bei denen das Gleitlager zwei Gleitlagerhalbschalen
umfaßt. Jeweils eine Gleitlagerhalbschale wird im Lagersattel und im Lagerdeckel angeordnet.
[0040] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Systems, bei denen di e mindestens eine segmentartig
ausgebildete Ringnut im Gleitlager vorgesehen ist. Diese Ausführungsform gestattet
die Nachrüstung herkömmlicher Systeme, wie sie in der DE 197 47 244 A1 beschrieben
werden, in einfacher Weise. Dabei brauchen die üblicherweise verwendeten Gleitlager
lediglich durch erfindungsgemäß ausgebildete, mit einer Ringnut versehene Gleitlager
ersetzt werden. Ein weiterer Grund, die Ringnuten in den Gleitlagern anzuordnen, ist,
daß das Einbringen der Nuten in das Gleitlager wesentlich einfacher und kostengünstiger
ist als eine entsprechende Bearbeitung der Nockenwellenaufnahme bzw. der Nockenwelle.
Dabei kann die Ringnut schon bei der Fertigung des Gleitlagers in einfacher Weise
dadurch berücksichtigt werden, daß die Platine, aus der das Gleitlagers geformt wird,
beispielsweise im Rahmen eines Stanzprozesses mit einem Fenster versehen wird, wobei
das Fenster im montierten Zustand des erfindungsgemäßen Systems die Ringnut bildet.
[0041] Aber auch bei Systemen, die auf Gleitlager verzichten und die Nockenwelle direkt
in den Lagersätteln und Lagerdeckeln lagern, ist eine Nachrüstung grundsätzlich durch
Nachbearbeitung der Nockenwelle oder der Lagerdeckel und Lagersättel möglich. Dabei
wird entweder in die äußere Mantelfläche der Nockenwelle im Bereich des Nockenwellenverbindungskanals
oder in die innere Mantelfläche der Nockenwellenaufnahme d.h. in die innere Mantelfläche
des Lagersattels und/oder des Lagerdeckels im Bereich der Zuleitung mindestens eine
segmentartig ausgebildete Ringnut eingearbeitet.
[0042] Vorteilhaft sind dabei Ausführungsformen des Systems, bei denen der Lagersattel und/oder
der Lagerdeckel der Nockenwellenaufnahme einen über den gesamten Umfang verlaufenden
Ringkanal aufweist bzw. aufweisen, wobei der Ringkanal ― im montierten Zustand - mit
der mindestens einen segmentartig ausgebildeten Ringnut im Gleitlager in Verbindung
steht.
[0043] Der über den gesamten Umfang verlaufende Ringkanal ermöglicht bei Ausführungsformen,
die über mehr als eine Ringnut verfügen, die Versorgung der Ringnuten über eine gemeinsame
Zuleitung. Dabei gelangt das Hydrauliköl über die Zuleitung in den Ringkanal, der
das Öl auf die einzelnen Ringnuten verteilt. Ohne Ringkanal muß für jede Ringnut eine
einzelne Zuleitung in der Nockenwellenaufnahme vorgesehen werden.
[0044] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Systems, bei denen die Nockenwelle einen Nocken
aufweist und eine segmentartig ausgebildete Ringnut vorgesehen ist, wobei die Ringnut
in Umfangrichtung einen Winkel α < 320°, bzw. einen Winkel α < 285°, insbesondere
einen Winkel α < 270° überstreicht.
[0045] Die Auflaufphase des Nockens auf den Stößel umfaßt zwischen 40° und 75° Nockenwellendrehwinkel
(NWW). Folglich kann sich bei kurzen Auflaufphasen die Ringnut in Umfangrichtung über
einen größeren Winkel α < 320° erstrecken, wobei einerseits die Verbindung zwischen
der Zuleitung und der Verstellvorrichtung während der gesamten Kompressionsphase des
Ventilfederelementes unterbrochen ist und andererseits ein möglichst großes Nockenwellenwinkelfenster
für die Druckölversorgung und ―beaufschlagung der Verstellvorrichtung zur Verfügung
gestellt wird.
[0046] Entsprechend der Nockenkontur der verwendeten Nocken und der damit verbundenen Länge
der Auflaufphase wird die Ringnut in Umfangrichtung länger oder kürzer ausgebildet.
Die Winkelangaben beziehen sich dabei auf eine Ausführungsform mit einem Nocken und
einer Ringnut d.h. auf die Nockenwelle einer Ein-Zylinder-Brennkraftmaschine mit einem
Einlaßventil und/oder einem Auslaßventil.
[0047] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Systems, bei denen die Nockenwelle vier Nockenwellenverbindungskanäle
und vier bzw. acht paarweise hinter einander liegende, jeweils um 90° auf ihrem Umfang
versetzte Nocken aufweist und vier segmentartig ausgebildete Ringnuten vorgesehen
sind, wobei die Ringnuten in Umfangrichtung jeweils einen Winkel α < 50° überstreichen
und regelmäßig beabstandet in der äußeren Mantelfläche der Nockenwelle oder in der
inneren Mantelfläche der Nockenwellenaufnahme angeordnet sind. Wenn die Ringnuten
dabei nicht in dem Gleitlager, sondern direkt im Lagerdeckel und Lagersattel der Nockenwellenaufnahme
angeordnet sind, müssen diese Ringnuten jeweils über eine eigene Zuleitung versorgt
werden, also vier Zuleitungen vorgesehen werden.
[0048] Eine Nockenwelle der beschriebenen Art mit vier Nocken kommt beispielsweise bei einem
Vier-Zylinder-Reihenmotor zum Einsatz, bei dem jeder Zylinder über ein Einlaßventil
und/oder ein Auslaßventil verfügt.
[0049] Die Ausführungen gelten aber auch für Vier-Zylinder-Reihenmotoren, bei denen jeder
Zylinder mit zwei Einlaßventilen und/oder zwei Auslaßventilen ausgestattet ist. Der
einzige Unterschied besteht darin, daß die zu verwendende Nockenwelle dann nicht über
vier, sondern über acht Nocken verfügt, die paarweise um 90° versetzt angeordnet sind,
wobei jeweils die zwei Nocken eines Zylinders hinter einander liegen.
[0050] Da die Nockenwellenaufnahmen über den inneren Nockenwellenkanal miteinander verbunden
sind, muß die Ölversorgungsleitung von der Verstellvorrichtung getrennt werden, sobald
einer der Nocken auf den ihm zugeordneten Stößel aufläuft. Anders als bei der oben
beschriebenen Ein-Zylinder-Brennkraftmaschine beinhaltet eine vollständige Umdrehung
der Nockenwelle vier Auflaufphasen, so daß insgesamt viermal die Verbindung zwischen
Zuleitung und Verstellvorrichtung getrennt und wieder hergestellt werden muß.
[0051] Folglich müssen zur Ausbildung einer Zwangsteuerung vier Ringnuten vorgesehen werden.
[0052] Vorteilhaft sind dabei Ausführungsformen des Systems, bei denen jede Ringnut in Umfangrichtung
einen Winkel α < 40° bzw. einen Winkel α < 25° überstreicht.
[0053] Im folgenden wird die Erfindung anhand von vier Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren
1 bis 5 näher beschrieben. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- eine Verstellvorrichtung nach dem Stand der Technik im Querschnitt,
- Fig. 2a
- eine erste Momentaufnahme einer ersten Ausführungsform des Systems im Querschnitt,
- Fig. 2b
- eine zweite Momentaufnahme der in Figur 2a dargestellten ersten Ausführungsform des
Systems,
- Fig. 3a
- eine erste Momentaufnahme einer zweiten Ausführungsform des Systems im Querschnitt,
- Fig. 3b
- eine zweite Momentaufnahme der in Figur 3a dargestellten zweiten Ausführungsform des
Systems,
- Fig. 4
- eine erste Momentaufnahme einer dritten Ausführungsform des Systems im Querschnitt,
und
- Fig. 5
- eine vierte Ausführungsform des Systems in einer perspektivischen Darstellung.
[0054] Figur 1 wurde bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung des Standes der Technik
erläutert.
[0055] Die Figuren 2a und 2b zeigen eine erste Ausführungsform des Systems 1 im Querschnitt.
Das System 1 weist eine Nockenwellenaufnahme 2 auf, die zweigeteilt ist und einen
Lagerdeckel 3 und einen Lagersattel 4 umfaßt. In der Nockenwellenaufnahme 2 ist die
Nockenwelle 9 angeordnet und gelagert, wobei die Nockenwelle 9 bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel einen Nocken 10 aufweist.
[0056] Dargestellt ist das System 1 in Figur 2a zu Beginn der Auflaufphase des Nockens 10
auf einen Stößel 26 eines - nicht dargestellten - Ventiltriebes, wohingegen Figur
2b das System 1 nach der Auflaufphase d. h. nach Überschreiten des maximalen Ventilhubes
zeigt. Es handelt sich folglich bei Figur 2a um eine Momentaufnahme, die das System
1 zu Beginn der Kompressionsphase einer Ventilfeder 27, auf der sich der Stößel 26
abstützt, zeigt. Bei Figur 2b hingegen handelt es sich um eine Momentaufnahme, die
das System 1 in der Expansionsphase der Ventilfeder 27 zeigt.
[0057] In der Kompressionsphase der Ventilfeder 27 wird die Nockenwelle 9 über den Nocken
10 mit einem dynamischen Drehmoment belastet, das der eigentlichen Drehbewegung der
Nockenwelle 9 entgegengerichtet ist. Um nachteilige Auswirkungen dieses dynamischen
Drehmoments auf die Druckölversorgung bzw. eine - nicht dargestellte - Verstellvorrichtung
zu vermeiden, wird die Verbindung zwischen Druckölversorgung und Verstellvorrichtung
in der Kompressionsphase der Ventilfeder 27 d. h. in der Auflaufphase des Nockens
10 - wie in Figur 2a dargestellt - getrennt.
[0058] Hierzu verfügt das System 1 über eine segmentartig ausgebildete Ringnut 21, die in
der inneren Mantelfläche 20 der Nockenwellenaufnahme 2 im Bereich der Zuleitung 5
vorgesehen ist und sich in Umfangrichtung erstreckt. Wenn sich der Nocken 10 nicht
in der Auflaufphase befindet, steht die Druckölversorgung mit der Verstellvorrichtung
in Verbindung. Dabei wird - wie Figur 2b zu entnehmen ist - die Verstellvorrichtung
über die Zuleitung 5, die Ringnut 21, den Nockenwellenverbindungskanal 15 und den
inneren Nockenwellenkanal 14, der bis zur Verstellvorrichtung führt, mit Drucköl versorgt.
[0059] Die Zuleitung 5, die in der Nockenwellenaufnahme 2 angeordnet ist, ist dabei mit
der Druckölversorgung bzw. Druckölquelle verbunden. Der Nockenwellenverbindungskanal
15, der von einem inneren Nockenwellenkanal 14, der in der hohl ausgeführten Nockenwelle
9 ausgebildet ist, bis zur äußeren Mantelfläche 19 der Nockenwelle 9 führt, steht
mit der segmentartigen Ringnut 21 in Verbindung. Das Drucköl gelangt durch diesen
Nockenwellenverbindungskanal 15 in das Innere der Nockenwelle 9 d. h. in den inneren
Nockenwellenkanal 14 und von dort aus zur Verstellvorrichtung.
[0060] Die Ringnut 21 ist in der Art ausgeführt und angeordnet, daß die Verbindung zwischen
der Zuleitung 5 und der Verstellvorrichtung in der Kompressionsphase der Ventilfeder
27 d. h. in der Auflaufphase des Nockens 10 getrennt wird. Bei dem in Rede stehenden
Ausführungsbeispiel wird die Druckölversorgung über einen Nockenwellendrehwinkel von
etwa 65° unterbunden. Die Trennung erfolgt dadurch, daß die Verbindung zwischen Ringnut
21 und Nockenwellenverbindungskanal 15 aufgehoben wird. Während der Auflaufphase des
Nockens 10 wird der Nockenwellenverbindungskanal 15 an seinem auf der äußeren Mantelfläche
19 der Nockenwelle 9 liegenden Ende durch die innere Mantelfläche 20 der Nockenwellenaufnahme
2 verschlossen.
[0061] Die Figuren 3a und 3b zeigen eine zweite Ausführungsform des Systems 1 im Querschnitt.
Dargestellt ist das System 1 in Figur 3a zu Beginn der Auflaufphase des Nockens 10
auf den Stößel 26, wohingegen Figur 3b das System 1 nach Überschreiten des maximalen
Ventilhubes zeigt. Es handelt sich folglich bei Figur 3a um eine Momentaufnahme, die
das System 1 zu Beginn der Kompressionsphase der Ventilfeder 27 zeigt, wohingegen
es sich bei Figur 2b um eine Momentaufnahme handelt, die das System 1 in der Expansionsphase
der Ventilfeder 27 zeigt.
[0062] Im Gegensatz zu der in den Figuren 2a und 2b dargestellten ersten Ausführungsform
des Systems 1 ist die segmentartige Ringnut 22 bei der zweiten Ausführungsform in
der äußeren Mantelfläche 19 der Nockenwelle 9 im Bereich des Nockenwellenverbindungskanals
15 angeordnet. Im übrigen wird bezug genommen auf die Figuren 2a und 2b und die im
Zusammenhang mit diesen Figuren gemachten Ausführungen. Für dieselben Bauteile wurden
dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0063] Figur 4 zeigt eine Momentaufnahme einer dritten Ausführungsform des Systems im Querschnitt.
Dargestellt ist das System 1 zu Beginn der Kompressionsphase der Ventilfeder 27.
[0064] Im Gegensatz zu den beiden ersten Ausführungsformen des Systems 1 ist die dritte
Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, daß einerseits die Nockenwelle 9 vier Nockenwellenverbindungskanäle
15,16,17,18 und vier jeweils um 90° auf ihrem Umfang versetzte Nocken 10,11,12,13
aufweist und andererseits die Nockenwellenaufnahme mit vier Zuleitungen 5,6,7,8 und
vier Ringnuten 21,22,23,24 versehen ist. Die vier segmentartig ausgebildete Ringnuten
21,22,23,24 sind dabei in der inneren Mantelfläche 20 der Nockenwellenaufnahme 2 angeordnet,
wobei die Ringnuten 21,22,23,24 jeweils einen Winkel α < 30° überstreichen und in
Umfangrichtung regelmäßig beabstandet sind.
[0065] Befindet sich einer der vier Nocken 10,11,12, 13 in der Auflaufphase ist die Verbindung
zwischen der Druckölversorgung bzw. den vier Zuleitungen 5,6,7,8 und der Verstellvorrichtung
getrennt.
[0066] Wären die Ringnuten 21,22,23,24 in einem Gleitlager angeordnet, könnten diese Ringnuten
21,22,23,24 über eine gemeinsame Zuleitung versorgt werden, indem ein Ringkanal in
der Nockenwellenaufnahme 2 ausgebildet wird, der mit der gemeinsamen Zuleitung und
den Ringnuten 21,22,23,24 im Gleitlager in Verbindung steht.
[0067] Im übrigen wird bezug genommen auf die Figuren 2a,2b,3a und 3b und die im Zusammenhang
mit diesen Figuren gemachten Ausführungen. Für dieselben Bauteile wurden dieselben
Bezugszeichen verwendet.
[0068] Figur 5 zeigt eine vierte Ausführungsform des Systems 1 in einer perspektivischen
Darstellung. Diese Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Lagerdeckel
3a für eine Einlaßnockenwelle und ein benachbarter Lagerdeckel 3b für eine Auslaßnockenwelle
einteilig in Gestalt einer Lagerbrücke 25 ausgebildet sind. Dies verringert die Anzahl
der Bauteile und erhöht die Steifigkeit des gesamten Systems.
[0069] Die Lagerbrücke 25 bildet zusammen mit zwei Lagersätteln 4 zwei Nockenwellenaufnahmen
2 aus, in deren inneren Mantelflächen 20 segmentartige Ringnuten 21 vorgesehen sind,
die über Zuleitungen 5 mit Drucköl versorgt werden.
Bezugszeichen
[0070]
- 1
- System
- 2
- Nockenwellenaufnahme
- 3
- Lagerdeckel
- 3a
- Lagerdeckel
- 3b
- Lagerdeckel
- 4
- Lagersattel
- 5
- Zuleitung
- 6
- Zuleitung
- 7
- Zuleitung
- 8
- Zuleitung
- 9
- Nockenwelle
- 10
- Nocken
- 11
- Nocken
- 12
- Nocken
- 13
- Nocken
- 14
- innerer Nockenwellenkanal
- 15
- Nockenwellenverbindungskanal
- 16
- Nockenwellenverbindungskanal
- 17
- Nockenwellenverbindungskanal
- 18
- Nockenwellenverbindungskanal
- 19
- äußere Mantelfläche der Nockenwelle
- 20
- innere Mantelfläche der Nockenwellenaufnahme
- 21
- segmentartig ausgebildete Ringnut
- 22
- segmentartig ausgebildete Ringnut
- 23
- segmentartig ausgebildete Ringnut
- 24
- segmentartig ausgebildete Ringnut
- 25
- Lagerbrücke
- 26
- Ventilstößel
- 27
- Ventilfeder
Stand der Technik:
[0071]
- 100
- Verstellvorrichtung
- 110
- Riemenrad
- 112
- Gehäusedeckel
- 114
- erstes Zwischenelement
- 116
- Verzahnung
- 118
- Kolbeneinrichtung
- 120
- erste Gegenverzahnung
- 122
- zweite Verzahnung
- 124
- zweites Zwischenelement
- 126
- zweite Gegenverzahnung
- 128
- Nockenwelle
- 132
- Verstellkammer
- 134
- Verstellkammer
- 136
- Leitung
- 138
- Leitung
1. System (1) aus Nockenwelle (9) mit mindestens einem Nocken (10,11,12,13) und Nockenwellenaufnahme
(2) zur Versorgung einer Vorrichtung (100) zur Nockenwellenverstellung einer Brennkraftmaschine
mit Drucköl, bei dem die Nockenwelle (9) in der Art hohl ausgeführt ist, daß ein innerer
Nockenwellenkanal (14) ausgebildet wird und einerseits dieser innere Nockenwellenkanal
(14) mit der Verstellvorrichtung (100) in Verbindung steht und andererseits mindestens
ein Nockenwellenverbindungskanal (15,16,17,18) von dem inneren Nockenwellenkanal (14)
zur äußeren Mantelfläche (19) der Nockenwelle (9) führt, wobei die Nockenwellenaufnahme
(2) über mindestens eine Zuleitung (5,6,7,8) verfügt, die zur inneren Mantelfläche
(20) der Nockenwellenaufnahme (2) führt und über den Nockenwellenverbindungskanal
(15,16,17,18) und den inneren Nockenwellenkanal (14) mit der Verstellvorrichtung (100)
verbindbar ist und der Versorgung der Verstellvorrichtung (100) mit Hydrauliköl dient,
dadurch gekennzeichnet, daß
entweder in der äußeren Mantelfläche (19) der Nockenwelle (9) im Bereich des Nockenwellenverbindungskanals
(15,16,17,18) oder in der inneren Mantelfläche (20) der Nockenwellenaufnahme (2) im
Bereich der mindestens einen Zuleitung (5,6,7,8) mindestens eine segmentartig ausgebildete
Ringnut (21,22,23,24) vorgesehen ist, wobei die mindestens eine segmentartige Ringnut
(21,22,23,24) in der Art ausgeführt und angeordnet ist, daß die Verbindung zwischen
der Zuleitung (5,6,7,8) und der Verstellvorrichtung (100) in der Kompressionsphase
eines durch den mindestens einen Nocken (10,11,12,13) der Nockenwelle (9) komprimierten
Ventilfederelementes (27) eines über die Nockenwelle (9) betätigten Ventiltriebs unterbrochen
ist.
2. System (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nockenwellenaufnahme (2) zweigeteilt ist und einen im Zylinderkopf angeordneten
Lagersattel (4) und einen - im montierten Zustand - auf diesem Lagersattel (4) angeordneten
Lagerdeckel (3) umfaßt.
3. System (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Lagerdeckel (3) für eine Einlaßnockenwelle und ein benachbarter Lagerdeckel
(3) für eine Auslaßnockenwelle einteilig in Gestalt einer Lagerbrücke (25) ausgebildet
sind.
4. System (1) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nockenwellenaufnahme (2) ein Gleitlager zur Lagerung der Nockenwelle (9) aufweist,
welches von dem Lagersattel (4) bzw. dem Lagerdeckel (3) aufgenommen wird.
5. System (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleitlager eine - im montierten Zustand - einteilig ausgebildete Gleitlagerbuchse
ist.
6. System (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleitlager zwei Gleitlagerhalbschalen umfaßt.
7. System (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine segmentartig ausgebildete Ringnut (21,22,23,24) im Gleitlager
vorgesehen ist.
8. System (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lagersattel (4) und/oder der Lagerdeckel (3) der Nockenwellenaufnahme (2) einen
über den gesamten Umfang verlaufenden Ringkanal aufweist bzw. aufweisen, wobei der
Ringkanal ― im montierten Zustand - mit der mindestens einen segmentartig ausgebildeten
Ringnut (21,22,23,24) im Gleitlager in Verbindung steht.
9. System (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nockenwelle (9) einen Nocken (10) aufweist und eine segmentartig ausgebildete
Ringnut (21) vorgesehen ist, wobei die Ringnut (21) in Umfangrichtung einen Winkel
α < 320° überstreicht.
10. System (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnut (21) in Umfangrichtung einen Winkel α < 285° überstreicht.
11. System (1) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnut (21) in Umfangrichtung einen Winkel α < 270° überstreicht.
12. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nockenwelle (9) vier Nockenwellenverbindungskanäle (15,16,17,18) und vier bzw.
acht paarweise hinter einander liegende, jeweils um 90° auf ihrem Umfang versetzte
Nocken (10,11,12,13) aufweist und vier segmentartig ausgebildete Ringnuten (21,22,23,24)
vorgesehen sind, wobei die Ringnuten (21,22,23,24) in Umfangrichtung jeweils einen
Winkel α < 50° überstreichen, regelmäßig beabstandet in der äußeren Mantelfläche (19)
der Nockenwelle (9) oder in der inneren Mantelfläche (20) der Nockenwellenaufnahme
(2) angeordnet sind.
13. System (1) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnuten (21,22,23,24) in Umfangrichtung einen Winkel α < 40° überstreichen.
14. System (1) nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnuten (21,22,23,24) in Umfangrichtung einen Winkel α < 25° überstreichen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. System (1) aus Nockenwelle (9) mit mindestens einem Nocken (10,11,12,13) und Nockenwellenaufnahme
(2) zur Versorgung einer Vorrichtung (100) zur Nockenwellenverstellung einer Brennkraftmaschine
mit Drucköl, bei dem die Nockenwelle (9) in der Art hohl ausgeführt ist, daß ein innerer
Nockenwellenkanal (14) ausgebildet wird und einerseits dieser innere Nockenwellenkanal
(14) mit der Verstellvorrichtung (100) in Verbindung steht und andererseits mindestens
ein Nockenwellenverbindungskanal (15,16,17,18) von dem inneren Nockenwellenkanal (14)
zur äußeren Mantelfläche (19) der Nockenwelle (9) führt, wobei die Nockenwellenaufnahme
(2) über mindestens eine Zuleitung (5,6,7,8) verfügt, die zur inneren Mantelfläche
(20) der Nockenwellenaufnahme (2) führt und über den Nockenwellenverbindungskanal
(15,16,17,18) und den inneren Nockenwellenkanal (14) mit der Verstellvorrichtung (100)
verbindbar ist und der Versorgung der Verstellvorrichtung (100) mit Hydrauliköl dient,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nockenwellenaufnahme (2) zweigeteilt ist und einen in einem Zylinderkopf angeordneten
Lagersattel (4) und einen - im montierten Zustand - auf diesem Lagersattel (4) angeordneten
Lagerdeckel (3) umfasst, und
entweder in der äußeren Mantelfläche (19) der Nockenwelle (9) im Bereich des Nockenwellenverbindungskanals
(15,16,17,18) oder in der inneren Mantelfläche (20) der Nockenwellenaufnahme (2) im
Bereich der mindestens einen Zuleitung (5,6,7,8) mindestens eine segmentartig ausgebildete
Ringnut (21,22,23,24) vorgesehen ist, wobei die mindestens eine segmentartige Ringnut
(21,22,23,24) in der Art ausgeführt und angeordnet ist, daß
■ die Verbindung zwischen der Zuleitung (5,6,7,8) und der Verstellvorrichtung (100)
in der Kompressionsphase eines durch den mindestens einen Nocken (10,11,12,13) der
Nockenwelle (9) komprimierten Ventilfederelementes (27) eines über die Nockenwelle
(9) betätigten Ventiltriebs unterbrochen ist, und
■ während der Auflaufphase des mindestens einen Nockens (10,11,12,13) der Nockenwellenverbindungskanal
(15,16,17,18) an seinem auf der äußeren Mantelfläche (19) der Nockenwelle (9) liegenden
Ende durch die innere Mantelfläche (20) der Nockenwellenaufnahme (2) verschlossen
ist.
2. System (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Lagerdeckel (3) für eine Einlaßnockenwelle und ein benachbarter Lagerdeckel
(3) für eine Auslaßnockenwelle einteilig in Gestalt einer Lagerbrücke (25) ausgebildet
sind.
3. System (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nockenwellenaufnahme (2) ein Gleitlager zur Lagerung der Nockenwelle (9) aufweist,
welches von dem Lagersattel (4) bzw. dem Lagerdeckel (3) aufgenommen wird.
4. System (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleitlager eine - im montierten Zustand - einteilig ausgebildete Gleitlagerbuchse
ist.
5. System (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleitlager zwei Gleitlagerhalbschalen umfaßt.
6. System (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine segmentartig ausgebildete Ringnut (21,22,23,24) im Gleitlager
vorgesehen ist.
7. System (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lagersattel (4) und/oder der Lagerdeckel (3) der Nockenwellenaufnahme (2) einen
über den gesamten Umfang verlaufenden Ringkanal aufweist bzw. aufweisen, wobei der
Ringkanal - im montierten Zustand - mit der mindestens einen segmentartig ausgebildeten
Ringnut (21,22,23,24) im Gleitlager in Verbindung steht.
8. System (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nockenwelle (9) einen Nocken (10) aufweist und eine segmentartig ausgebildete
Ringnut (21) vorgesehen ist, wobei die Ringnut (21) in Umfangrichtung einen Winkel
α < 320° überstreicht.
9. System (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnut (21) in Umfangrichtung einen Winkel α < 285° überstreicht.
10. System (1) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnut (21) in Umfangrichtung einen Winkel α < 270° überstreicht.
11. System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nockenwelle (9) vier Nockenwellenverbindungskanäle (15,16,17,18) und vier bzw.
acht paarweise hinter einander liegende, jeweils um 90° auf ihrem Umfang versetzte
Nocken (10,11,12,13) aufweist und vier segmentartig ausgebildete Ringnuten (21,22,23,24)
vorgesehen sind, wobei die Ringnuten (21,22,23,24) in Umfangrichtung jeweils einen
Winkel α < 50° überstreichen, regelmäßig beabstandet in der äußeren Mantelfläche (19)
der Nockenwelle (9) oder in der inneren Mantelfläche (20) der Nockenwellenaufnahme
(2) angeordnet sind.
12. System (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnuten (21,22,23,24) in Umfangrichtung einen Winkel α < 40° überstreichen.
13. System (1) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringnuten (21,22,23,24) in Umfangrichtung einen Winkel α < 25° überstreichen.