(19)
(11) EP 1 472 050 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
03.08.2005  Patentblatt  2005/31

(21) Anmeldenummer: 03704432.8

(22) Anmeldetag:  20.01.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B25D 11/06
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2003/000507
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2003/066286 (14.08.2003 Gazette  2003/33)

(54)

LUFTFEDERSCHLAGWERK MIT ELEKTRODYNAMISCH BEWEGTEM ANTRIEBSKOLBEN

PNEUMATIC SPRING PERCUSSION MECHANISM WITH AN ELECTRO-DYNAMICALLY ACTUATED DRIVING PISTON

OUTIL DE PERCUSSION PNEUMATIQUE DOTE D'UN PISTON D'ENTRAINEMENT ELECTRODYNAMIQUE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES IT LI SE

(30) Priorität: 06.02.2002 DE 10204861

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
03.11.2004  Patentblatt  2004/45

(73) Patentinhaber: Wacker Construction Equipment AG
80809 München (DE)

(72) Erfinder:
  • STEFFEN, Michael
    80796 Müchen (DE)
  • BERGER, Rudolf
    82031 Grünwald (DE)
  • SCHMID,Wolfgang
    80995 München (DE)

(74) Vertreter: Hoffmann, Jörg Peter, Dr. Ing. 
Müller Hoffmann & Partner Patentanwälte Innere Wiener Strasse 17
81667 München
81667 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 2 728 485
DE-A- 10 025 371
US-A- 5 497 555
DE-A- 4 303 363
DE-C- 390 538
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Luftfederschlagwerk gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

    [0002] Ein derartiges Luftfederschlagwerk ist z.B. aus der DE-A-19843644 bekannt. Luftfederschlagwerke sind insbesondere zum Einsatz in Bohr- und/oder Schlaghämmern seit langem bekannt. Den verschiedenen Typen von Luftfederschlagwerken ist es gemeinsam, dass ein Antriebskolben z. B. über einen motorisch angetriebenen Kurbeltrieb axial hin- und herbewegt wird. Vor dem Antriebskolben ist koaxial ein Schlagkolben derart angeordnet, dass zwischen dem Antriebskolben und dem Schlagkolben zumindest zeitweise ein mit Hilfe des Schlagwerksgehäuses von der Umgebung abgeschlossener Hohlraum gebildet ist. Der innerhalb des Hohlraums eingeschlossene Luftvorrat dient bei Bewegung des Antriebskolbens als Luftfeder und überträgt die Bewegung des Antriebskolbens auf den Schlagkolben, so dass dieser zeitverzögert ebenfalls der Bewegung des Antriebskolbens folgt und gegen einen Werkzeugschaft oder einen zwischengeschalteten Döpper schlägt.

    [0003] Luftfederschlagwerke werden üblicherweise in drei Gruppen eingeteilt. So sind sogenannte Rohrschlagwerke bekannt, bei denen Antriebskolben und Schlagkolben mit gleichem Durchmesser in ein Schlagwerksrohr bewegbar sind, wie z. B. in der DE 198 43 644 A1 beschrieben. Weiterhin gibt es sogenannte Hohlkolben-Schlagwerke, bei denen der Antriebskolben an seiner Stirnseite eine hohle Ausnehmung aufweist, in der der Schlagkolben bewegbar ist (siehe DE 198 28 426 A1). Die dritte Gruppe betrifft Hohlschläger-Schlagwerke, bei denen der Schlagkolben an seiner dem Antriebskolben zugewandten Stirnseite eine hohle Ausnehmung aufweist, in der der Antriebskolben bewegbar ist.

    [0004] Die DE 198 28 426 A1 zeigt ein Beispiel für einen üblichen Antrieb des Antriebskolbens, bei dem ein Elektromotor eine Kurbelwelle drehend antreibt, deren Bewegung über ein Pleuel auf den Antriebskolben übertragen und in eine axiale Hin- und Herbewegung gewandelt wird.

    [0005] Es war schon immer wünschenswert, den mechanisch relativ aufwendigen Antrieb des Antriebskolbens zu vereinfachen. Zu diesem Zweck wurde z. B. in der DE-PS 848 780 vorgeschlagen, den Schlagkolben mit Hilfe von elektromagnetischen Spulen anzutreiben und ihn gegen einen Werkzeugschaft zu beschleunigen. Ein derartiges Schlagwerk ist aber in der Praxis erheblichen thermischen Belastungen ausgesetzt, da der Schlagkolben nicht nur durch die beim Schlag frei werdende Schlagenergie erwärmt wird, sondern zusätzlich von Wirbelströmen durchflutet wird, was in vielen Fällen sogar zu einer dauerhaften Schädigung des Schlagkolbens geführt hat.

    [0006] In der US-A-5.497.555 wird ein Schlagwerk mit einem linear elektrodynamisch angetriebenen Antriebskolben beschrieben. Der Antriebskolben wird durch Magnete bewegt, so dass er nach vorne gegen einen Schlagkolben gleitet. Dabei gelangt eine vordere Stirnseite des Antriebskolbens in mechanischen Kontakt zu einer rückwärtigen Stirnseite des Schlagkolbens. Die Rückholung des Schlagkolbens nach dem Stoß erfolgt mit Hilfe von Hinterschneidungen am Antriebskolben und am Schlagkolben. Die Hinterschneidungen wirken wie ein Fanghaken und ziehen den Schlagkolben zurück.

    [0007] Aus der DE-A-100 25 371 wird ein Schlagwerk mit einem direkt linear elektrodynamisch angetriebenen Schlagkolben beschrieben. Auch bei diesem Schlagwerk treten in der Praxis erhebliche thermische Belastungen auf, da der Schlagkolben sowohl die Schlagenergie als auch Energieverluste durch in ihn induzierte Wirbelströme aufnehmen muss.

    [0008] In der DE-A-27 28 485 wird eine elektromagnetisch beschriebene Schlagvorrichtung gezeigt, die direkt die ihr zugeführte elektrische Energie in eine mechanische Schlagenergie mit Hilfe von feststehenden Elektromagneten umwandelt. Ein dafür vorgesehenes Schlagwerkzeug ist mit einem dem Elektromagneten zugeordneten Kern fest verbunden.

    [0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Luftfederschlagwerk der eingangs genannten Bauart anzugeben, bei dem der mechanische Antrieb des Antriebskolbens vereinfacht werden kann, ohne die Nachteile von elektromagnetischen Schlagwerken nach dem Stand der Technik in Kauf zu nehmen.

    [0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Luftfederschlagwerk nach Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

    [0011] Ein erfindungsgemäßes Luftfederschlagwerk ist dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskolben durch einen elektrodynamischen Linearantrieb bzw. elektrischen Linearmotor antreibbar und mit einem Läufer des Linearmotors vorzugsweise einstückig verbunden ist. Das bedeutet, dass nicht - wie beim Stand der Technik - der Schlagkolben selbs, sondern der den Schlagkolben über die Luftfeder antreibende Antriebskolben elektromagnetisch bewegt wird.

    [0012] Dieser elektrodynamische Linearantrieb ermöglicht es zum einen, den üblichen Antriebsmotor sowie das Getriebe (Kurbeltrieb. Pleuel) weglassen zu können, was erhebliche Einsparungen von Gewicht, Bauraum und Kosten zur Folge hat.

    [0013] Zum anderen ist das Bereitstellen eines Leerlaufwegs, wie bei bekannten Luftfederschlagwerken üblich, nicht erforderlich. Bei Luftfederschlagwerken nach dem Stand der Technik nämlich muss es möglich sein, dass der Schlagkolben sich beim Abheben des Werkzeugs vom zu bearbeitenden Gestein um einen gewissen Betrag vom Antriebskolben entfernen muss, um weitere Schläge zu vermeiden. Durch die Erfindung ist es hingegen möglich, die Bewegung des Antriebskolbens elektrisch derart zu steuern, dass bei Abheben des vom Luftfederschlagwerk beaufschlagten Werkzeugs vom zu bearbeitenden Gestein die Bewegung des Antriebskolbens sofort gestoppt wird.

    [0014] Weiterhin ist es möglich, den Antriebskolben und den Schlagkolben funktions- und beanspruchungsgerecht zu bauen: Während der Schlagkolben ausschließlich unter stoßtheoretischen Gesichtspunkten, ohne Rücksicht auf elektromagnetische Einwirkungen gestaltet werden kann, kann bei dem Antriebskolben, der keinen Schlägen ausgesetzt ist, eine Optimierung hinsichtlich des magnetischen Rückschlusses erreicht werden.

    [0015] Im Einzelnen bedeutet das hinsichtlich des nicht-elektromagnetisch angetriebenen Schlagkolbens, dass eine Auslegung für eine hohe Anstoßgeschwindigkeit nach festigkeitsmäßigen Überlegungen bzw. der Härte erfolgen kann, während keine Rücksicht auf einen magnetischen Rückschluss, eine Wirbelstromfreiheit o. Ä, genommen werden muss. Weiterhin kann der Schlagkolben mit großer Länge ausgeführt werden, was für einen großen Energieinhalt des Stoßes bei größtmöglicher mechanischer Spannung sorgt. Da auf den magnetischen Rückschluss nicht zu achten ist, kann der Schlagkolben dünnschaftig ausgeführt werden, um eine optimale Energieübertragung auf das Werkzeug erreichen zu können. Schließlich ist es möglich, das Zusammenwirken zwischen dem Antriebskolben und dem Schlagkolben mit Hilfe einer sogenannten doppelten Luftfeder zu realisieren, wie sie z. B. in der DE 197 28 729 A1 beschrieben ist. Damit lässt sich besonders vorteilhaft ein konstanter Schlag und eine gleichmäßige Rückholung des Schlagkolbens unter sämtlichen Rückstoßbedingungen und in verschiedenen Höhenlagen realisieren.

    [0016] Bei der Gestaltung des Antriebskolbens wiederum kann schon durch Wahl des Materials eine Auslegung unter Berücksichtigung eines optimalen magnetischen Rückschlusses bei minimaler thermischer Verlustleistung erreicht werden.

    [0017] Erfindungsgemäß ist der Antriebskolben mit dem Läufer des Linearantriebs einstückig verbunden. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird der Antriebskolben im Wesentlichen vollständig durch den Läufer gebildet, so dass der Läufer gleichzeitig die Funktion des Antriebskolbens übernimmt.

    [0018] Zur Reduzierung von Wirbelströmen und damit Optimierung der thermischen Verlustleistung ist es besonders vorteilhaft wenn der Läufer - und somit gegebenenfalls der Antriebskolben selbst - geblecht ist, d. h. aus übereinandergeschichteten Elektroblechen besteht. Die thermische Auslegung ist - wie bereits oben in Zusammenhang mit dem Stand der Technik erläutert - von erheblicher Bedeutung.

    [0019] Vorteilhafterweise ist der Linearmotor ein geschalteter Reluktanzmotor und weist im Schlagwerksgehäuse im Bewegungsbereich des Läufers mehrere Antriebsspulen auf, die entsprechend der gewünschten Bewegung des Antriebskolbens geschaltet werden.

    [0020] Es sei aber darauf hingewiesen, dass als Linearmotor in Zusammenhang mit der Erfindung auch ein elektrodynamischer Antrieb, z. B. in Form einer einzelnen elektromagnetischen Spule angesehen wird, die als Antriebsspule für den Antriebskolben dient. Die Rückbewegung des Antriebskolbens kann dann z. B. über eine Schraubenfeder o. Ä, erfolgen. Maßgeblich ist es, dass der Antriebskolben mit dem Läufer eng verbunden ist.

    [0021] Vorteilhafterweise ist neben den Antriebsspulen eine Haltespule zum Halten des Läufers in einer Referenzposition bzw. in einer Leerlaufstellung vorgesehen. Die Haltespule dient nicht zum Antreiben des Antriebskolbens und kann somit eine geringere Leistung erbringen.

    [0022] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist eine Steuerung vorgesehen, die die Antriebsspulen und/oder die Haltespule entsprechend der gewünschten Schlagzahl, Schlagdauer und Schlagstärke sowie zur Umsetzung von gewünschten Bewegungsmustern (Hub des Antriebskolbens, Weg-Zeit-Verläufe etc.) erregt.

    [0023] Um eine zuverlässige Ansteuerung der Antriebsspulen bzw. der Haltespule zu ermöglichen, ist es besonders zweckmäßig, wenn der Steuerung Informationen über die aktuelle Position des Antriebskolbens und ggf. des Schlagkolbens zugeführt werden. Für diesen Zweck kann eine Sensoreinrichtung vorgesehen werden, die die aktuelle Position des Antriebskolbens bzw. des Läufers, aber auch des Schlagkolbens im Schlagwerksgehäuse bestimmt.

    [0024] Alternativ dazu ist es auch möglich, dass die Steuerung die Position des Antriebskolbens bzw. des mit ihm verbundenen Läufers aufgrund eines Stromverhaltens der Antriebsspulen und/oder der Haltespule bestimmt. In dem Moment nämlich, wenn ein von einer Spule beschleunigter Läufer die Spule passiert hat, wirkt er generatorisch und erzeugt in der Spule einen Strom, der in das die Spule erregende Stromnetz zurückwirkt. Diese Rückwirkung kann von der Steuerung erfasst und ausgewertet werden.

    [0025] Das erfindungsgemäße Prinzip eines Linearmotors lässt sich auf alle Arten von Luftfederschlagwerken anwenden, somit also für Rohrschlagwerke, Hohlkolbenschlagwerke oder Schlagwerke mit hohlem Schlagkolben. Die Rückbewegung des Schlagkolbens kann zusätzlich durch eine sogenannte Rückholfeder unterstützt werden, wie sie in der DE 198 43 642 A1 und der DE 198 43 644 offenbart ist. Eine Kombination der Rückholfeder mit dem erfindungsgemäßen Prinzip des mit dem Läufer gekoppelten Antriebskolbens wird ausdrücklich als Bestandteil der Erfindung angesehen.

    [0026] Aufgrund des Wegfalls von konventionellen Antriebsprinzipien mit Motor und Kurbeltrieb ist es möglich, einen Bohr- und/oder Schlaghammer mit dem erfindungsgmäßen Luftfederschlagwerk zu bauen, dessen Außengehäuse im Wesentlichen zylindrisch ist. Damit lassen sich z. B. auch Erdbohr- bzw. Verdrängungsarbeiten einfach durchführen, da der Hammer vollständig in die Erde eindringen und einen längeren Kanal erzeugen kann ("Erdrakete").

    [0027] Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Beispiels unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Luftfederschlagwerk, als Rohrschlagwerk ausgeführt; und
    Fig. 2
    in schematischer Darstellung ein anderes erfindungsgemäßes Luftfederschlagwerk, als doppelt wirkendes Hohlkolbenschlagwerk ausgeführt.


    [0028] Fig. 1 zeigt ein elektrodynamisches Rohrschlagwerk, mit einem zu einem Schlagwerksgehäuse gehörenden Schlagwerksrohr 1, einem in dem Schlagwerksrohr axial hin- und herbeweglichen Antriebskolben 2 und einem ebenfalls im Schlagwerksrohr 1 axial hin- und herbeweglichen Schlagkolben 3. Der Antriebskolben 2 und der Schlagkolben 3 weisen im Wesentlichen den gleichen Durchmesser auf. Zwischen dem Antriebskolben 2 und dem Schlagkolben 3 ist ein Hohlraum 4 ausgebildet, der eine Luftfeder 5 aufnimmt. Die Führung des langgestreckten Schlagkolbens 3 wird zusätzlich durch eine in dem Schlagwerksgehäuse vorgesehene Führung 6 unterstützt.

    [0029] Um das Schlagwerksrohr 1 herum sind drei Antriebsspulen 7 angeordnet, die durch eine nicht dargestellte Steuerung in der Weise nacheinander geschaltet werden, dass sie den Antriebskolben 2 beschleunigen und hin- und herbewegen.

    [0030] Aufgrund der Luftfeder 5 wird die Bewegung des Antriebskolbens 2 auf den Schlagkolben 3 übertragen, der - in Fig. 1 nach links - gegen einen Döpper 8 getrieben wird und stoßartig seine Bewegungsenergie auf den Döpper 8 und einen danach angeordneten, nicht dargestellten Werkzeugschaft überträgt. Alternativ kann der Schlagkolben 3 auch direkt gegen den Werkzeugschaft schlagen.

    [0031] Um einen optimalen magnetischen Fluss und damit eine hohe magnetische Wirksamkeit der Antriebsspulen 7 auf den Antriebskolben 2 zu erhalten, trägt der Antriebskolben 2 einen Läufer 9, der Bestandteil eines aus dem Läufer 9 und den Antriebsspulen 7 gebildeten Linearmotors ist. Der Läufer 9 ist - wie schematisch in Fig. 1 gezeigt - vorzugsweise geblecht ausgeführt, d. h. er besteht aus mehreren Schichten eines geeigneten Elektroblechs.

    [0032] Der in Fig. 1 gezeigte Läufer 9 bildet somit fast vollständig auch den Antriebskolben 2.

    [0033] In Schlagrichtung gesehen hinter den Antriebsspulen 7 ist eine Haltespule 10 angeordnet, die zum Halten des Läufers 9 und damit des Antriebskolbens 2 in einer Referenzposition dient. Diese Referenzposition kann gleichzeitig auch die Leerlaufstellung sein, in der der Antriebskolben 2 bei Unterbrechung der Arbeit gehalten wird. Da die Haltespule 10 lediglich Haltearbeit, nicht jedoch Beschleunigungsarbeit leisten muss, kann sie mit kleineren Dimensionen ausgeführt werden.

    [0034] Zur Optimierung der Ansteuerung der Antriebsspulen 7 ist es darüber hinaus zweckmäßig, am oder im Schlagwerksrohr 1 einen oder mehrere Sensoren vorzusehen, die die exakte Position des Antriebskolbens 2 bzw. des Läufers 9 ermitteln. Sobald nämlich der Läufer 9 mit seiner Mitte über die Mitte einer entsprechenden Antriebsspule 7 hinausbewegt wird, wirkt er generatorisch, so dass Ströme in das die jeweilige Antriebsspule 7 speisende Netz zurückströmen. Ein gegebenenfalls unerwünschtes Abbremsen des Antriebskolbens 2 wäre die Folge, was durch Abschalten der betreffenden Antriebsspule 7 durch die Steuerung verhindert werden kann.

    [0035] Alternativ dazu ist es auch möglich, das Stromverhalten der Antriebsspulen 7 auszuwerten, um die jeweilige Stellung des Antriebskolbens 2 und die daraus resultierenden Steuerungsmaßnahmen für die Antriebsspulen 7 zu ermitteln.

    [0036] Fig. 2 zeigt als zweite Ausführungsform der Erfindung ein doppelt wirkendes Hohlkolbenschlagwerk. Soweit gleiche oder ähnliche Bauteile wie in Fig. 1 verwendet werden, werden die gleichen Bezugszeichen eingesetzt.

    [0037] Der Schlagkolben 3 ist - im Unterschied zu Fig. 1 - nicht im Schlagwerksrohr 1 bewegbar, sondern in einer hohlen Ausnehmung eines als Hohlkolben ausgeführten Antriebskolbens 20. Der Antriebskolben 20 umschließt den Schlagkolben 3 derart, dass - in Schlagrichtung gesehen - hinter einem Kolbenkopf 3a des Schlagkolbens 3 ein Hohlraum mit einer ersten Luftfeder 21 und vor dem Kolbenkopf 3a eine zweite Luftfeder 22 ausgebildet ist. Ein Schaft 3b des Schlagkolbens 3 durchdringt die Stirnseite des Antriebskolbens 20 und erstreckt sich über eine größere Länge. Der Schaft 3b ist dazu ausgebildet, auf dem Döpper 8 aufzuschlagen.

    [0038] Die beiden Luftfedern 21 und 22 ermöglichen einen besonders zuverlässigen und konstanten Schlag sowie nach erfolgtem Schlag eine gleichmäßige Rückholung des Schlagkolbens 3 unter allen Rückstoßbedingungen und in verschiedenen Höhenlagen.

    [0039] Der Antriebskolben 20 ist mit einem Läufer 23 einstückig verbunden, wobei der Läufer 23 in der bereits in Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Weise durch die Antriebsspulen 7 bewegt bzw. die Haltespule 10 gehalten wird.


    Ansprüche

    1. Luftfederschlagwerk, mit

    - einem Schlagwerksgehäuse (1),

    - einem in dem Schlagwerksgehäuse (1) hin- und herbewegbaren Antriebs kolben (2; 20),

    - einem Schlagkolben (3), und mit

    - einer in einem Hohlraum (4) zwischen dem Antriebskolben (2) und dem Schlagkolben (3) ausgebildeten Luftfeder (5; 21), über die die Bewegung des Antriebskolbens (2; 20) auf den Schlagkolben (3) übertragbar ist,

    dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskolben (2; 20) durch einen elektrodynamischen Linearantrieb antreibbar und mit einem Läufer (9) des Linearantriebs verbunden ist.
     
    2. Luftfederschlagwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskolben (2; 20) den Läufer (9) trägt oder im Wesentlichen vollständig durch den Läufer (9) gebildet wird.
     
    3. Luftfederschlagwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Läufer (9) geblecht ist.
     
    4. Luftfederschlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb ein geschalteter Reluktanzmotor ist.
     
    5. Luftfederschlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schlagwerksgehäuse (1) im Bewegungsbereich des Läufers (9) eine oder mehrere Antriebsspulen (7) des Linearantriebs angeordnet sind.
     
    6. Luftfederschlagwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass neben den Antriebsspulen (7) eine Haltespule (10) zum Halten des Läufers (9) in einer Referenzposition vorgesehen ist.
     
    7. Luftfederschlagwerk nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsspulen (7) und/oder die Haltespule (10) durch eine Steuerung wenigstens hinsichtlich der Dauer und der Stärke ihrer elektrischen Erregung sowie zur Einstellung eines Leerlaufbetriebs ansteuerbar sind.
     
    8. Luftfederschlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensoreinrichtung zum Bestimmen einer Position des Läufers (9), des Antriebskolbens (2; 20) und/oder des Schlagkolbens (3) vorgesehen ist.
     
    9. Luftfederschlagwerk nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Steuerung aufgrund eines Stromverhaltens der Antriebsspulen (7) und/oder der Haltespule (10) eine Position des Läufers (9) bestimmbar ist.
     
    10. Luftfederschlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagkolben (3) und der Antriebskolben (2) im Wesentlichen den gleichen Durchmesser aufweisen und in einem zu dem Schlagwerksgehäuse (1) gehörenden Schlagwerksrohr bewegbar sind.
     
    11. Luftfederschlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskolben (20) eine hohle Ausnehmung aufweist, in der der Schlagkolben (3) bewegbar ist.
     
    12. Luftfederschlagwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskolben (20) den Schlagkolben (3), in Schlagrichtung gesehen, vor und hinter dem Schlagkolben (3) derart umschließt, dass die Luftfeder (21) hinter dem Schlagkolben (3) angeordnet ist, und dass vor dem Schlagkolben (3) eine zweite Luftfeder (22) zwischen Antriebskolben (20) und Schlagkolben (3) ausbildbar ist.
     
    13. Luftfederschlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagkolben an einer Stirnseite eine hohle Ausnehmung aufweist, in der der Antriebskolben bewegbar ist, wobei der mit dem Antriebskolben verbundene Läufer außerhalb des Schlagkolbens, im Schlagwerksgehäuse bewegbar ist.
     
    14. Bohr- und/oder Schlaghammer mit einem Luftfederschlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Außengehäuse des Bohr- und/oder Schlaghammers im Wesentlichen zylindrisch ist.
     


    Claims

    1. Pneumatic spring percussion mechanism, having

    - a percussion mechanism housing (1),

    - a drive piston (2; 20) which can be moved in a reciprocating manner in the percussion mechanism housing (1),

    - a percussion piston (3), and having

    - a pneumatic spring (5; 21) which is formed in a cavity (4) between the drive piston (2) and the percussion piston (3) and by way of which the movement of the drive piston (2; 20) can be transferred to the percussion piston (3),

    characterised in that the drive piston (2; 20) can be driven by means of an electrodynamic linear drive and is connected to an armature (9) of the linear drive.
     
    2. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in claim 1, characterised in that the drive piston (2; 20) supports the armature (9) or is formed substantially completely by the armature (9).
     
    3. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in claim 1 or 2, characterised in that the armature (9) is laminated.
     
    4. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in any one of claims 1 to 3, characterised in that the linear drive is a switched reluctance motor.
     
    5. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in any one of claims 1 to 4, characterised in that one or several drive coils (7) of the linear drive are disposed in the percussion mechanism housing (1) within the range of movement of the armature (9).
     
    6. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in claim 5, characterised in that in addition to the drive coils (7), a holding coil (10) is provided for holding the armature (9) in a reference position.
     
    7. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in any one of claims 5 or 6, characterised in that the drive coils (7) and/or the holding coil (10) can be actuated by means of a controller at least in terms of the duration and the extent to which they are excited electrically, and for the adjustment of a no-load operation.
     
    8. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in any one of claims 1 to 7, characterised in that a sensor device is provided for the purpose of determining a position of the armature (9), the drive piston (2; 20) and/or the percussion piston (3).
     
    9. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in any one of claims 7 or 8, characterised in that a position of the armature (9) can be determined by the controller on the basis of a current behaviour of the drive coils (7) and/or the holding coil (10).
     
    10. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in any one of claims 1 to 9, characterised in that the percussion piston (3) and the drive piston (2) have substantially the same diameter and can be moved in a percussion mechanism pipe which is associated with the percussion mechanism housing (1).
     
    11. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in any one of claims 1 to 9, characterised in that the drive piston (20) comprises a hollow recess, in which the percussion piston (3) can be moved.
     
    12. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in claim 11, characterised in that as seen in the percussion direction, the drive piston (20) surrounds the percussion piston (3) in front of and behind the percussion piston (3) such that the pneumatic spring (21) is disposed behind the percussion piston (3) and that in front of the percussion piston (3) a second pneumatic spring (22) can be formed between the drive piston (20) and the percussion piston (3).
     
    13. Pneumatic spring percussion mechanism as claimed in any one of claims 1 to 9, characterised in that the percussion piston comprises on an end side a hollow recess, in which the drive piston can be moved, wherein the armature, which is connected to the drive piston, outside the percussion piston can be moved in the percussion mechanism housing.
     
    14. Hammer drill and/or percussion hammer having a pneumatic spring percussion mechanism as claimed in any one of claims 1 to 13, characterised in that an outer housing of the hammer drill and/or percussion hammer is substantially cylindrical.
     


    Revendications

    1. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique comportant

    - un boîtier (1) du mécanisme de percussion,

    - un piston d'entraînement (2 ; 20) déplaçable en sens alterné dans le boîtier (1) du mécanisme de percussion,

    - un piston de percussion (3) et comportant

    - un ressort pneumatique (5 ; 21) réalisé dans une cavité (4) entre le piston d'entraînement (2) et le piston de percussion (3), par lequel le mouvement du piston d'entraînement (2 ; 20) est transmis au piston de percussion (3),

    caractérisé en ce que le piston d'entraînement (2 ; 20) peut être entraîné par un dispositif d'entraînement linéaire électrodynamique et est relié à un induit (9) du dispositif d'entraînement linéaire.
     
    2. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon la revendication 1, caractérisé en ce que le piston d'entraînement (2 ; 20) porte l'induit (9) ou est sensiblement entièrement formé par l'induit (9).
     
    3. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'induit (9) est recouvert d'une tôle.
     
    4. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le dispositif d'entraînement linéaire est un moteur à réluctance commandé.
     
    5. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que dans le boîtier (1) du mécanisme de percussion sont disposées, dans la zone de déplacement de l'induit (9), une ou plusieurs bobines d'entraînement (7) du dispositif d'entraînement linéaire.
     
    6. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon la revendication 5, caractérisé en ce qu'il est prévu outre les bobines d'entraînement (7), une bobine de maintien (10) pour maintenir l'induit (9) dans une position de référence.
     
    7. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon la revendication 5 ou 6, caractérisé en ce que les bobines d'entraînement (7) et/ou la bobine de maintien (10) peuvent être commandées par une commande au moins en ce qui concerne la durée et l'intensité de leur excitation électrique ainsi que pour le réglage d'un mode de marche à vide.
     
    8. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'il est prévu un dispositif de détection pour déterminer une position de l'induit (9), du piston d'entraînement (2 ; 20) et/ou du piston de percussion (3).
     
    9. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon l'une des revendications 7 ou 8, caractérisé en ce que par la commande on peut déterminer une position de l'induit (9), sur la base d'un comportement électrique des bobines d'entraînement (7) et/ou de la bobine de maintien (10).
     
    10. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que le piston de percussion (3) et le piston d'entraînement (2) présentent sensiblement le même diamètre et sont déplaçables dans un tube du mécanisme de percussion faisant partie du boîtier (1) du mécanisme de percussion.
     
    11. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que le piston d'entraînement (20) présente un évidement creux dans lequel le piston de percussion (3) est déplaçable.
     
    12. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon la revendication 11, caractérisé en ce que le piston d'entraînement (20) enferme le piston de percussion (3), vu dans le sens de percussion, devant et derrière le piston de percussion (3) de manière que le ressort pneumatique (21) soit disposé derrière le piston de percussion (3), et en ce que devant le piston de percussion (3) peut être réalisé un deuxième ressort pneumatique (22) entre le piston d'entraînement (20) et le piston de percussion (3).
     
    13. Mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que le piston de percussion présente, sur une face frontale, un évidement creux dans lequel le piston d'entraînement est déplaçable, l'induit relié au piston d'entraînement étant déplaçable à l'extérieur du piston de percussion, dans le boîtier du mécanisme de percussion.
     
    14. Marteau perforateur et/ou marteau démolisseur comportant un mécanisme de percussion à ressort pneumatique selon l'une des revendications 1 à 13, caractérisé en ce qu'un boîtier extérieur du marteau perforateur et/ou marteau démolisseur est sensiblement cylindrique.
     




    Zeichnung