(19)
(11) EP 1 563 878 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.2005  Patentblatt  2005/33

(21) Anmeldenummer: 05102336.4

(22) Anmeldetag:  01.02.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63C 5/12, A63C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 11.02.2004 AT 1002004 U

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
05100682.3

(71) Anmelder: Tyrolia Technology GmbH
2320 Schwechat (AT)

(72) Erfinder:
  • Ableidinger, Anton
    2020 Kleinstetteldorf 6 (AT)
  • Freisinger, Henry
    1210 Wien (AT)
  • Hösl, Erwin
    2405 Hundsheim (AT)
  • Humann, Marc
    7091 Breitenbrunn (AT)
  • Jahnel, Gernot
    2801 Katzelsdorf / Eichenbüchel (AT)
  • Pfaller, Robert
    1020 Wien (AT)
  • Tuma, Manfred
    2431 Enzersdorf an der Fischa (AT)
  • Zotter, Johann
    1160 Wien (AT)

(74) Vertreter: Vinazzer, Edith, Dipl.-Ing. et al
European Patent Attorney, Schönburgstrasse 11/7
1040 Wien
1040 Wien (AT)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 23 - 03 - 2005 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Gleitbrett, insbesondere Ski, und Verfahren zur Herstellung eines Gleitbrettes


(57) Die Erfindung betrifft ein Gleitbrett, insbesondere einen Ski, mit einer Lauffläche, Stahlkanten, einer Oberschale, einem vorgefertigten Kern, sowie mit zumindest einem mit dem Gleitbrettkörper mittels Verankerungselementen verbundenen Interfaceelement, beispielsweise einem schienenartig profilierten Führungselement, zum Anordnung zumindest eines Bindungselementes an der Oberseite des Gleitbrettes, wobei die Verankerungselemente jeweils einen am Interfaceelement gehaltenen Kopfabschnitt aufweisen oder mit dem Interfaceelement verbunden sind sowie jeweils einen durch eine Öffnung in der Oberschale in das Gleitbrettinnere ragenden Schaft aufweisen.
Das Interfaceelement (7) ist mittels seiner Verankerungselemente (11) bereits während des Aufbaues des Gleitbrettes an der Oberschale (5, 5') positioniert und gehalten worden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Gleitbrett, insbesondere einen Ski, mit einer Lauffläche, Stahlkanten, einer Oberschale, einem vorgefertigten Kern, sowie mit zumindest einem mit dem Gleitbrettkörper mittels Verankerungselementen verbundenen Interfaceelement, beispielsweise einem schienenartig profilierten Führungselement, zum Anordnung zumindest eines Bindungselementes an der Oberseite des Gleitbrettes, wobei die Verankerungselemente jeweils einen am Interfaceelement gehaltenen Kopfabschnitt aufweisen oder mit dem Interfaceelement verbunden sind sowie jeweils einen durch eine Öffnung in der Oberschale in das Gleitbrettinnere ragenden Schaft aufweisen. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Gleitbrettes.

[0002] Aus der EP 1 161 972 A1 ist ein Gleitbrett mit einem Profilschienensystem bekannt, welches aus wenigstens einer sich in Gleitbrettlängsrichtung erstreckenden Schiene besteht, welche über wenigstens einen angeformten Dübel oder Dübelabschnitt durch eine Dübelverbindung bzw. -verankerung mit dem Gleitbrettkörper verbunden ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Befestigung der Profilschienen in am Gleitbrettkörper passend vorgesehenen Bohrungen, in welche Spreizdübel eingesetzt werden und in deren mittigen Bohrungen Bolzen unter Aufspreizen eingedrückt oder eingeschlagen werden. Die Befestigung der Profilschienen wird somit am fertigen Gleitbrett durchgeführt und ersetzt lediglich die ansonsten übliche Schraubenbefestigung. Um ein Gleitbrett mit einem bereits vormontierten Profilschienensystem zur Verfügung zu stellen, ist es daher erforderlich, am fertigen Gleitbrett Befestigungs- und Montagetätigkeiten auszuführen.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Gleitbrett zur Verfügung zu stellen, bei dem Profilschienensysteme oder andere Interfaceelemente auf einfache und zweckmäßige Weise derart mit dem Skikörper verbunden werden, dass keine nachträglichen Befestigungs- und Montagetätigkeiten am fertigen Gleitbrett mehr erforderlich sind.

[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass das Interfaceelement mittels seiner Verankerungselemente bereits während des Aufbaues des Gleitbrettes an der Oberschale positioniert und gehalten worden ist.

[0005] Bei der Erfindung werden somit die Interfaceelemente, welche die Verbindung zu den Bindungsteilen, beispielsweise einen Vorderbacken oder einen Fersenbacken einer Skibindung, darstellen, bei der Herstellung des Gleitbrettes bzw. Skis in den Aufbau desselben eingebunden bzw. integriert. Damit erübrigt sich eine gesonderte Befestigung der Interfaceelemente am fertigen Gleitbrett.

[0006] Erfindungsgemäß ausgeführte Gleitbretter, insbesondere Ski, lassen sich auf eine rationelle und herstellungstechnisch einfache Weise fertigen, indem das Interfaceelement mittels der Verankerungselemente bereits während des Aufbaues des Gleitbrettes an der Oberschale positioniert und gehalten wird, bevor das Gleitbrett mit dem Kern und seinen weiteren Bestandteilen komplettiert wird.

[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Verankerungselement mittels eines Sicherungsteiles an der Oberschale gehalten. Besonders vorteilhaft ist dabei eine Ausführung, bei der der Sicherungsteil eine schlüssellochartig oder dergleichen ausgeführte Öffnung zur Aufnahme des Schaftes des Verankerungselementes aufweist, wobei der schmälere Öffnungsabschnitt im Bereich einer örtlichen Einschnürung mit dem Schaft in Eingriff steht. Auch bei dieser Ausführung ist eine einfache und rationelle Fertigung des Gleitbrettes bzw. Skis möglich.

[0008] Bei einer weiteren Ausführungsform wird die Öffnung in der Oberschale schlüssellochartig in zwei Öffnungsabschnitte geteilt, welche unterschiedliche Durchmesser aufweisen, wobei auch bei dieser Variante der schmälere Abschnitt im Bereich einer örtlichen Einschnürung mit dem Schaft in Eingriff steht.

[0009] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen

[0010] Fig. 1, 1a und Fig. 2 Ansichten und Teilschnitte von Ausführungsformen der Erfindung.

[0011] Der in Fig. 1 und Fig. 2 nur teilweise und beispielhaft gezeigte Ski 1 weist als Hauptbestandteile einen Kern 6, eine die Skioberseite und die beiden Längsseiten des Skis 1 bildende bzw. einhüllende Oberschale 5 bzw. 5', welche ein- oder mehrlagig ausgeführt sein kann, eine Laufsohle 2, aus Stahl bestehende Kanten 3 (in Fig. 2 nicht zu sehen) und einen Untergurt 4 zwischen der Laufsohle 2 und dem Kern 6 auf. Der Kern 6 des Skis 1 ist ein vorgefertigter Kern, welcher zumindest teilweise, insbesondere zur Gänze, aus Schaum gefertigt ist. Zwischen der Oberschale 5, 5' und dem Kern 6 können weitere Zwischenlagen, beispielsweise ein Obergurt, eingebracht sein. Der Ski 1 ist zumindest in jenen Bereichen, an welchen paarweise schienenartig profilierte Führungselemente 7, von welchen jeweils nur das eine dargestellt ist, angeordnet sind, mit Vertiefungen 8 versehen, zwischen welchen sich ein erhabener Abschnitt 9 befindet. In den Vertiefungen 8 sitzen die schienenartig profilierten Führungselemente 7 mit zumindest im Wesentlichen passend ausgebildeten Fußabschnitten 10. Das Paar von schienenartig profilierten Führungselementen 7 ist zum Anordnen, Führen, gleitbeweglichen Verschieben und dergleichen einer Skibindung oder eines Skibindungsteiles - beispielsweise eines Vorderbackens und eines Fersenbackens einer Sicherheitsskibindung - vorgesehen.

[0012] Zu diesem Zweck ist jedes Führungselement 7 an dem der benachbarten Skiseitenfläche zugewandten Abschnitt mit einer sich in Skilängsrichtung erstreckenden Führungsleiste 7a versehen, sodass auf das Paar von Führungselementen 7 beispielsweise eine Grund- oder Tragplatte einer Skibindung oder eines Skibindungsteiles aufgeschoben werden kann und durch nicht dargestellte Maßnahmen bzw. Mechanismen in Skilängsrichtung gegenüber dem Ski 1 festgelegt werden kann. Jedes Führungselement 7 ist mit mindestens zwei, insbesondere jedoch mit mehr als zwei Aufnahmestellen 7b zum Einsetzen und Durchstecken von Verankerungselementen 11 versehen, mittels welchen die Führungselemente 7 mit dem Ski 1 bereits bei der Herstellung desselben verbunden werden.

[0013] Bei der Fertigung des Skis 1 werden die schienenartig profilierten Führungselemente 7 auf der bereits vorgeformten Oberschale 5, 5' positioniert, die an den Führungselementen 7 positionierten Verankerungselemente 11 werden durch Öffnungen 5a, 50 der Oberschale 5, 5' gesteckt. Falls unterhalb der Oberschale 5, 5' weitere Lagen eingebaut werden, sind auch diese mit entsprechenden Öffnungen zum Durchführen der Verankerungselemente 11 versehen worden.

[0014] Fig. 1 und 1a zeigt ein Verankerungselement 11 mit einem in der Aufnahmestelle 7b sitzenden und sich hier abstützenden Kopf 11a und einem Schaft 40. Das Verankerungselement 11 wird durch einen Sicherungsteil 38 gehalten, welcher eine Öffnung 39 in der Form eines Schlüsselloches aufweist. Fig. 1a zeigt eine Draufsicht auf einen Sicherungsteil 38 mit der Öffnung 39 aus zwei ineinander übergehenden Abschnitten 39a, 39b unterschiedlichen Durchmessers. Der Lochabschnitt 39a ist groß genug, um den Schaft 40 des Verankerungselementes 11 aufzunehmen. Der Lochabschnitt 39b ist dabei an eine örtliche Einschnürung 40a im Schaft 40 angepasst. Wenn die schienenartig profilierten Führungselemente 7 mittels der Verankerungselemente 11 an der Oberschale 5 positioniert sind, werden von unten her die Sicherungsteile 38 angebracht, indem diese jeweils mit ihrem größerem Lochabschnitt 39a auf den Schaft 40 geschoben werden. Anschließend wird der Sicherungsteil 38 derart verschoben, dass die Einschnürung 40a des Schaftes 40 im Bereich des Lochabschnittes 39b positioniert wird. Auf diese Weise wird das Verankerungselement 11 in seiner Lage fixiert. Anschließend wird der Schaumkern 6, welcher mit entsprechenden Öffnungen zur Aufnahme des Sicherungsteiles 38 und des Schaftes 40 versehen ist, gesetzt, die weiteren Skibestandteile entsprechend positioniert und der Ski 1 in einer Form unter Zufuhr von Druck und Wärme gepresst.

[0015] Bei der in Fig. 2 im Längsschnitt (Skilängsrichtung) gezeigten Variante ist die Öffnung 50 in der Oberschale 5' analog zu Fig. 9a schlüssellochartig in zwei Abschnitte unterschiedlichen Durchmessers gegliedert. Auch bei dieser Ausführungsvariante ist der Schaft 41 des Verankerungselementes 11 mit einer Einschnürung 41 a versehen, sodass die an den schienenartig profilierten Führungselementen 7 positionierten Verankerungselemente 11 vorerst auf der Oberschale 5' durch die größeren Abschnitte der Löcher 50 gesteckt, in Skilängsrichtung anschließend verschoben werden, sodass die Einschnürungen 41a in die kleineren Abschnitte gelangen. In der verschobenen Lage sind die Verankerungselemente 11 gegen ein vertikales Abheben von der Oberschale 5' gesichert. Nun wird der vorgefertigte Schaumkern 6, welcher mit entsprechenden Ausnehmungen für die Verankerungselemente 11 versehen ist, von unten her positioniert. Dabei wird der Schaft 41 von einer gegengleich ausgeführten Ausnehmung aufgenommen. Der Kern 6 ist ferner derart geformt, dass er einen Abschnitt 6a zur Abdeckung des Abschnittes 5'b des Loches 50 in der Oberschale 5' aufweist.

[0016] Die Erfindung ist auf die dargestellten Ausführungsformen nicht eingeschränkt. Einzelne Maßnahmen der Ausführungsformen können ohne weiteres miteinander kombiniert werden. Bei den gezeigten Ausführungsformen sind die Verankerungselemente von den schienenartig profilierten Führungselementen 7 getrennt hergestellte Teile. Die Führungselemente und ihre Verankerungselemente können jedoch auch einteilig ausgeführt sein. Erwähnt sei ferner, dass anstelle von einem Paar von schienenartig profilierten Führungselementen auch ein einziger Teil, welcher ein Aufschieben von Grundplatten, Tragplatten und dergleichen gestattet, vorgesehen sein kann.


Ansprüche

1. Gleitbrett, insbesondere Ski, mit einer Lauffläche, Stahlkanten, einer Oberschale, einem vorgefertigten Kern, sowie mit zumindest einem mit dem Gleitbrettkörper mittels Verankerungselementen verbundenen Interfaceelement, beispielsweise einem schienenartig profilierten Führungselement, zum Anordnung zumindest eines Bindungselementes an der Oberseite des Gleitbrettes, wobei die Verankerungselemente jeweils einen am Interfaceelement gehaltenen Kopfabschnitt aufweisen oder mit dem Interfaceelement verbunden sind sowie jeweils einen durch eine Öffnung in der Oberschale in das Gleitbrettinnere ragenden Schaft aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Interfaceelement (7) mittels seiner Verankerungselemente (11) bereits während des Aufbaues des Gleitbrettes an der Oberschale (5, 5') positioniert und gehalten worden ist.
 
2. Gleitbrett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungselemente (7) mittels eines an ihren durchsteckten Schäften (40) positionierten Sicherheitsteiles (38) an der Oberschale (5) gehalten sind.
 
3. Gleitbrett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsteil (38) eine schlüssellochartig oder dergleichen ausgeführte Öffnung (39) zur Aufnahme des Schaftes (40) des Verankerungselementes (11) aufweist, wobei der schmälere Öffnungsabschnitt (39b) mit dem Verankerungselement (11) im Bereich einer örtlichen Einschnürung (40a) des Schaftes (40) in Eingriff ist.
 
4. Gleitbrett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (50) in der Oberschale (5') schlüssellochartig mit zwei Öffnungsabschnitten unterschiedlichen Durchmessers ausgeführt sind, wobei der schmälere Abschnitt mit dem Verankerungselement (11) im Bereich einer örtlichen Einschnürung (41a) des Schaftes (41) in Eingriff ist.
 
5. Verfahren zur Herstellung eines Gleitbrettes, insbesondere eines Skis, mit einer Lauffläche, Stahlkanten, einer Oberschale, einem vorgefertigten Kern, sowie mit zumindest einem mit dem Gleitbrettkörper mittels Verankerungselementen verbundenen Interfaceelement, beispielsweise einem schienenartig profilierten Führungselement, zum Anordnung zumindest eines Bindungselementes an der Oberseite des Gleitbrettes, wobei die Verankerungselemente jeweils einen am Interfaceelement gehaltenen Kopfabschnitt aufweisen oder mit dem Interfaceelement verbunden sind sowie jeweils einen durch eine Öffnung in der Oberschale in das Gleitbrettinnere ragenden Schaft aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Interfaceelement (7) mittels seiner Verankerungselemente (11) bereits während des Aufbaues des Gleitbrettes an der Oberschale (5, 5') positioniert und gehalten wird, bevor das Gleitbrett mit dem Kern (6) und seinen weiteren Bestandteilen komplettiert wird.
 
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungselemente (7) mittels eines an ihren durchsteckten Schäften (40) positionierten Sicherheitsteiles (38) an der Oberschale (5) gehalten werden.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsteil (38) eine schlüssellochartig oder dergleichen ausgeführte Öffnung (39) zur Aufnahme des Schaftes (40) des Verankerungselementes (11) aufweist, wobei der schmälere Öffnungsabschnitt (39b) mit dem Verankerungselement (11) im Bereich einer örtlichen Einschnürung (40a) des Schaftes (40) in Eingriff gebracht wird.
 
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (50) in der Oberschale (5') schlüssellochartig mit zwei Öffnungsabschnitten unterschiedlichen Durchmessers ausgeführt werden, wobei der schmälere Abschnitt mit dem Verankerungselement (11) im Bereich einer örtlichen Einschnürung (41a) des Schaftes (41) in Eingriff gebracht wird.
 




Zeichnung