(19)
(11) EP 1 497 188 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
28.09.2005  Patentblatt  2005/39

(21) Anmeldenummer: 03735344.8

(22) Anmeldetag:  23.04.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 1/02, B65D 1/16, B65D 8/00
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2003/004225
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2003/093116 (13.11.2003 Gazette  2003/46)

(54)

KUNSTSTOFFBEHÄLTER MIT ELEKTRISCHER ABLEITFÄHIGKEIT

PLASTIC CONTAINER

CONTENANT EN PLASTIQUE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 23.04.2002 DE 20206423 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
19.01.2005  Patentblatt  2005/03

(73) Patentinhaber: MAUSER-WERKE GmbH & Co. KG
50321 Brühl 7 (DE)

(72) Erfinder:
  • PRZYTULLA, Dietmar
    50170 Kerpen (DE)
  • VAN DEN BOOGERD, Ernest
    NL-4255 GE Nieuwendijk (NL)
  • DIRVEN, Alain, Yves, Marie
    NL-4903 LK Oosterhout (NL)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-02/053475
DE-A- 3 834 986
DE-A- 10 115 780
GB-A- 2 219 270
DE-A- 2 914 478
DE-A- 10 042 297
DE-U- 20 107 962
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen industriellen Verpackungsbehälter aus Kunststoff (HD-PE) wie z. B. ein Spundfaß, ein Deckelfaß, einen Kanister oder einen Innenbehälter für einen Palettencontainer (IBC). Derartige Verpackungsbehälter bzw. Fässer werden zur Lagerung und zum Transport insbesondere von brennbaren oder explosionsgefährlichen flüssigen oder festen Füllgütern verwendet.

    [0002] Ein Spundfaß weist üblicherweise einen zylinderförmigen Faßmantel, einen scheibenförmigen Faßunterboden und einen entsprechenden Faßoberboden auf. Im Übergangsbereich zwischen Faßmantel und Faßoberboden ist ein umlaufender Trage- und Transportring (Handlingsring = L-Ring) vorgesehen. Im Faßoberboden ist wenigstens eine in einem eingesenkten Spundgehäuse (Spundmulde) angeordnete Spundlochöffnung mit hochstehendem Spundstutzen ausgebildet. Bei einem Deckelfaß wird der oben offene Faßkörper mit einem aufgesetzten Faßdeckel und Spannringverschluß verschlossen. Der Faßdeckel kann auch mit Spundöffnungen versehen sein. Kanister und IBC-Innenbehälter sind mit entsprechenden Schraubkappen verschlossen.
    Jeder für die Lagerung und den Transport von insbesondere gefährlichen flüssigen Füllgütern geeignete Verpackungsbehälter muß von einer amtlichen Zulassungsbehörde geprüft und zugelassen sein. Der Behälter muß dafür bestimmten Anforderungen genügen und zum Beispiel eine ausreichende Stapelbelastbarkeit, Fallfestigkeit und Dichtigkeit aufweisen.
    Bei einer Verwendung des Verpackungsbehälters für brennbare Füllgüter bzw.
    Flüssigkeiten muß dafür Sorge getragen werden, daß bei der Manipulation des Behälters, insbesondere beim Befüllen oder Entleeren, keine elektrische Aufladung und Funkenbildung zur Vermeidung einer Explosion von verdunstenden Gasgemischen auftreten kann.

    [0003] In GB 2 219 270 A wird beispielsweise ein Kunststoffbehälter für entzündliche Produkte offenbart. Dieser Kunststoffbehälter ist um die Befüllöffnung, entlang einer Aussenseite des Behälters und um den Behälterboden mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen, um auftretende elektrostatische Ladungen abzuleiten. Um einen optimalen Schutz zu gewährleisten ist darüber hinaus auch die Innenseite der Befüllöffnung sowie die Innenfläche des Behälters mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen.

    [0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen industriellen Verpackungsbehälter der eingangs genannten Art zur Lagerung und zum Transport von insbesondere brennbaren Füllgütern (Flüssigkeiten) anzugeben, der aufgrund seiner besonderen konstruktiven Auslegung in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird bei dem Verpackungsbehälter aus Kunststoff (elektrisch ableitbarer Kunststoffbehälter) durch den Kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Die Unteransprüche enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der Erfindung.

    [0007] Die erfindungsgemäße Ausführung des ableitfähigen Kunststoffbehälters zeichnet sich im Besonderen dadurch aus, daß
    • die elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem flüssigen Füllgut und der leitfähigen äußeren Behälterschicht über einen permanent eingebauten leitfähigen Ableitstab und über einen eingeschraubten, gleichfalls leitfähigen Spundstopfen erreicht wird, in welchen der Ableitstab eingesetzt ist, und welcher im eingeschraubten Zustand mit der leitfähigen Außenseite des Faßkörpers in elektrisch leitfähigem Kontakt steht,
    • der Ableitstab etwa zwischen 3 % und 30 % länger ausgebildet ist als die Höhe des Behälters, derart, daß der Ableitstab von dem leitfähigen Spundstopfen bis in den entferntesten Bereich des Behälterunterbodens reicht,
    • die elektrische Verbindung zwischen dem flüssigen Füllgut im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite des Behälterkörpers über einen besonderen zusätzlichen, in den Unterboden des Behälterkörpers eingeschraubten, gleichfalls leitfähigen Schraubstopfen erreicht wird.
    • die elektrische Verbindung zwischen dem flüssigen Füllgut im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite des Behälterkörpers über einen besonderen in den Unterboden des Behälterkörpers eingeschweißten oder eingespritzten Stopfen aus leitfähigem Kunststoff erreicht wird.
    • die elektrische Verbindung zwischen dem flüssigen Füllgut im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite des Behälterkörpers über wenigstens eine vorzugsweise im Unterboden des Behälterkörpers vorgesehene Wandungseinformung erreicht wird, wobei die aus leitfähigem Kunststoff bestehende Außenschicht in das Innere des Behälterkörpers eingeformt ist und mit dem flüssigen Füllgut in Kontakt gelangt.


    [0008] Weitere wichtige und erfindungswesentliche Merkmale des vorgestellten neuen Verpackungsbehälters sind aus den Zeichnungen ersichtlich.

    [0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert und beschrieben. Es zeigen :
    Figur 1
    ein erfindungsgemäßes Kunststoff-Spundfaß,
    Figur 2 a
    einen Spundstopfen mit eingesetztem Tauchrohr,
    Figur 2 b
    einen Spundstutzen des Spundfasses gemäß Fig. 1,
    Figur 2 c
    den in den Spundstutzen eingeschraubten Spundstopfen,
    Figur 3 a
    eine Siegelkappe für einen Spundstopfen,
    Figur 3 b
    einen Spundstopfen mit aufgesetzter Siegelkappe und eingestecktem Tauchrohr,
    Figur 3 c
    einen anderen Spundstutzen,
    Figur 3 d
    den in den Spundstutzen eingeschraubten Spundstopfen gem. Fig. 3 b,
    Figur 4 a
    einen besonderen Boden-Spundstutzen,
    Figur 4 b
    eine vergrößerte Darstellung des in den Faßunterboden eingeschraubten Boden-Spundstutzen gem. Fig. 4 a,
    Figur 5 a
    einen besonderen Boden-Kunststoff-Stopfen,
    Figur 5 b
    den in den Faßunterboden eingesetzten K'stoff-Stopfen gem. Fig. 6a,
    Figur 6 a
    einen mit der äußeren Schicht verbundenen Kunststoff-Stopfen,
    Figur 6 b
    eine vergrößerte Darstellung des im Faßunterboden angeordneten Kunststoff-Stopfen gem. Fig. 6 a,
    Figur 7 a
    eine besondere Ausgestaltung der nach innen führenden äußeren Kunststoff-Schicht,
    Figur 7 b
    eine vergrößerte Darstellung des im Faßunterboden angeordneten, nach innen führenden äußeren Kunststoff-Schicht gem. Fig. 7 a,
    Figur 8
    eine Teilschnittdarstellung im Faßoberboden / Spundbereich,
    Figur 9
    eine Teilschnittdarstellung/Seitenansicht eines weiteren Spundfasses,
    Figur 10
    eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Palettencontainers,
    Figur 11
    eine Teilschnittdarstellung eines Palettencontainers,
    Figur 12
    eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kunststoff-behälters und
    Figur 13
    eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kunststoff-Kanisters


    [0010] In Figur 1 ist als Ausführungsbeispiel ein zweischichtiges, im Koextrusions-Blasformverfahren hergestelltes 220 I Kunststoff-Faß 10 (220 I L-Ringfaß PLUS, elektrisch ableitend) dargestellt, das elektrostatisch geschützt ist durch eine leitfähige Kunststoff-Außenschicht 12 und eine elektrische Verbindung zwischen der Flüssigkeit (Füllgut) und der leitfähigen Außenschicht. Die innere nicht leitfähige Kunststoffschicht 14, die mit dem Füllgut in Berührung gelangt, besteht aus neutralem Kunststoff (HD-PE). Die Faßaußenseite (z. B. schwarze Kunststoff-Außenschicht durch Rußzugabe) besteht hier ganzflächig aus einem leitfähigen Kunststoff (Oberflächenwiderstand 1,1 kΩ bis 1,4 kΩ). Hierbei ist eine sichere elektrische Verbindung zwischen der Flüssigkeit im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite des Faßkörpers gegeben. Die elektrisch leitfähige Verbindung zwischen der Flüssigkeit und der leitfähigen äußeren Behälterschicht wird über ein permanent eingebautes leitfähiges Tauchrohr 16 als elektrischer Ableitstab und über einen eingeschraubten, gleichfalls leitfähigen Spundstopfen 18 erreicht, in welchen das Tauchrohr eingesetzt ist, und welcher im eingeschraubten Zustand mit der leitfähigen Außenseite des Faßkörpers in Kontakt steht (gemessener Erdableitungswiderstand kleiner 100 kΩ bei 10 V). Dabei sollte das Tauchrohr möglichst den Faßboden berühren, dazu kann es am unteren Ende vorzugsweise mit einer nachgiebigen ziehharmonikaartigen Rohrspitze versehen sein, die gewährleistet, daß das Tauchrohr in jedem Falle bis auf den inneren Faßboden hinunterreicht.

    [0011] In Figur 2 a ist ein Spundstopfen 18 aus elektrisch leitfähigem Kunststoff dargestellt, in welchen das Tauchrohr 16 eingesetzt ist.
    In Figur 2 b ist der Spundstutzen des Kunststoff-Fasses 10 vergrößert dargestellt, woraus ersichtlich ist, daß die äußere elektrisch leitende Schicht 12 der Faßwandung bis an den oberen Rand des Spundstutzens reicht. Dadurch ist - wie in Figur 2 c ersichtlich wird - sichergestellt, daß bei aufgeschraubtem Spundstopfen 18 eine elektrisch leitende Verbindung von dem Tauchrohr 16 zur äußeren Schicht 12 der Behälterwandung hergestellt ist.

    [0012] In Figur 3 a ist eine metallische Abdeckkappe 20 (= Siegelkappe) dargestellt und Figur 3 b zeigt einen Spundstopfen mit eingesetztem Tauchrohr 16, hier als Rundstab aus leitfähigem Kunststoff-Vollmaterial ausgeführt, und aufgesetztem Clinchring 22 (= Kontaktring). Figur 3 c zeigt den dazugehörigen Spundstutzen, während in Figur 3 d die Teile alle zusammengesetzt sind. Der Clinchring 22 fixiert den eingeschraubten Spundstopfen 18 mit Tauchrohr 16 unlösbar im Spundstutzen des Fasses, wobei hier der Clinchring 22 und die aufgesetzte Abdeckkappe 20 die elektrische verbindung zur leitenden Außenschicht 12 des Fasses herstellen.

    [0013] In der in Figur 4 a und Figur 4 b gezeigten Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, daß die elektrische Verbindung zwischen der Flüssigkeit im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite 12 des Behälterkörpers über einen besonderen zusätzlichen, in den Unterboden des Behälterkörpers eingeschraubten, gleichfalls leitfähigen Boden-Spundstopfen 24 erreicht wird (gemessener Erdableitungswiderstand ca. 450 kΩ bei 10 V).
    In einer anderen Ausführungsvariante - dargestellt in Figur 5 a und Figur 5 b - ist vorgesehen, daß die elektrische Verbindung zwischen der Flüssigkeit im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite 12 des Behälterkörpers über einen besonderen in den Unterboden des Behälterkörpers eingeschweißten Stopfen 26 aus leitfähigem Kunststoff erreicht wird (gemessener Erdableitungswiderstand kleiner 100 kΩ bei 10 V).
    In einer weiteren Ausführungsvariante - dargestellt in Figur 6 a und Figur 6 b - ist vorgesehen, daß die elektrische Verbindung zwischen der Flüssigkeit im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite 12 des Behälterkörpers über einen besonderen in den Unterboden des Behälterkörpers eingespritzten Pfropfen 28 aus leitfähigem Kunststoff erreicht wird. Der leitfähige Kunststoff des Pfropfens 28 besteht aus dem gleichen Material wie die Außenschicht 12 des Spundfasses.

    [0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante - dargestellt in Figur 7 a und Figur 7 b wird die elektrische Verbindung zwischen dem flüssigen Füllgut im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite 12 des Behälterkörpers über wenigstens eine vorzugsweise im Unterboden des Behälterkörpers vorgesehene Wandungseinformung 30 erreicht, wobei die aus leitfähigem Kunststoff bestehende Außenschicht 12 in das Innere des Behälterkörpers eingeformt ist und mit dem flüssigen Füllgut in Kontakt gelangt.
    Diese Wandungseinformung 30 kann in der Blasform mittels eines besonderen Domes (= Formschieber) erreicht werden.

    [0015] In Figur 8 ist ein besonderer Belüftungs-Spundstopfen 32 mit Belüftungs-Öffnungen 36 und mit anhängendem Tauchrohr 16 gezeigt, wobei die belüftung des Fasses durch Herausschrauben eines inneren kleineren Schraubstopfens 34 erfolgt. Dazu braucht bei Entleerung des Fasses nur die Siegelkappe 20 (= Originalitäts-Verschluß) entfernt zu werden, während der Clinchring 22 auf dem Spundstutzen bzw. Spundstopfen verbleibt. In Figur 9 ist eine besondere Ausführung des Tauchrohres 16 gezeigt.
    Das Tauchrohr 16 bzw. der Ableitstab ist etwa zwischen 3 % und 30 % länger ausgebildet als die Höhe des Behälters, derart, daß der Ableitstab von dem leitfähigen Spundstopfen bis in den entferntesten Bereich des Behälterunterbodens reicht.

    [0016] Bei dem in Figur 10 gezeigten Palettencontainer (IBC) 38 ist der dünnwandige Kunststoff-Innenbehälter mit den erfindungsgemäßen Merkmalen ausgestattet. Wie weiterhin in Figur 11 gezeigt ist, ist das elektrisch leitende Tauchrohr 16 hier mit einer ziehharmonikaähnlichen Spitze ausgestattet, um sicheren Kontakt mit dem Unterboden des Innenbehälters zu gewährleisten.
    In Figur 12 ist als weiteres Ausführungsbeispiel ein 60 Liter Kunststoff-Behälter und in Figur 13 ein 20 Liter Kunststoff-Kanister mit elektrisch leitender Außenschicht dargestellt.

    [0017] Der Behälterkörper kann auch dreischichtig ausgebildet sein, wobei nur die Außenschicht elektrisch leitfähig ist. Die innere Schicht besteht aus normalem naturfarbenen Kunststoff (Neumaterial ohne Farbzusätze und UV-Stabilisatoren), während die mittlere Schicht aus einem anderen Material bestehen kann, wie z. B. Regranulat (aus gebrauchten Kunststoffbehältern zurückgewonnenes Material).

    [0018] Die elektrisch leitfähigen Schichten bzw. Teile bestehen aus elektrisch leitfähigen Kunststoffmaterial, z. B. mit Additiven wie TiO2, Nano-Clay, Ruß, Nano-Komposit, MetallFasern oder sind mit einem leitfähigen Lack überzogen.
    Im Bedarfsfalle, z. B. wenn die leitfähige Außenschicht mit Ruß geschwärzt ist, kann der Kunststoffbehälter mit einem oder mehreren Sichtstreifen versehen sein, wobei die Sichtstreifen vorzugsweise in der Länge begrenzt ausgebildet sind und sich nur über den vertikalen Wandungsbereich erstrecken.

    [0019] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist sichergestellt, daß die elektrische Verbindung zwischen dem Füllgut und der Behälteraußenseite bzw. der Auflagefläche auf dem Erdboden auch im ungünstigen Fall, z. B. bei einem halbleeren Behälter oder einem liegenden Faß, immer dauerhaft gewährleistet ist.
    Dabei soll der elektrisch ableitbare Behälter möglichst vollflächig mit der leitfähigen Kunststoff-Außenseite auf dem Boden (Erdboden) aufstehen.


    Ansprüche

    1. Kunststoffbehälter (10) zur Lagerung und zum Transport von insbesondere explosionsgefährlichen Füllgütern, bestehend aus wenigstens zwei KunststoffSchichten, wobei die innere Schicht (14) nicht elektrisch leitend und die äußere Schicht (12) elektrisch leitend ausgebildet ist, wobei zwischen dem inneren Füllgut und dem Unterboden, auf welchem der Kunststoffbehälter aufsteht, eine elektrische Verbindung besteht, die eine exploxionsgefährliche elektrostatische Aufladung des Behälterkörpers bzw. des Füllgutes verhindert und eine sichere Ableitung von elektrostatischer Aufladung in den Unterboden gewährleistet,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem flüssigen Füllgut und der leitfähigen äußeren Behälterschicht (12) über einen permanent eingebauten leitfähigen Ableitstab bzw. ein Tauchrohr (16) und über einen eingeschraubten, gleichfalls leitfähigen Spundstopfen (18) erreicht wird, in welchen der Ableitstab (16) eingesetzt ist, und welcher im eingeschraubten Zustand mit der leitfähigen Außenseite (12) des Faßkörpers in elektrisch leitfähigem Kontakt steht, wobei der Ableitstab (16) etwa zwischen 3 % und 30 % länger ausgebildet ist als die Höhe des Behälters, derart, daß der Ableitstab (16) von dem leitfähigen Spundstopfen (18) bis in den entferntesten Bereich des Behälterunterbodens reicht
     
    2. Kunststoffbehälter nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die elektrische Verbindung zwischen dem flüssigen Füllgut im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite (12) des Behälterkörpers über einen besonderen zusätzlichen, in den Unterboden des Behälterkörpers eingeschraubten, gleichfalls leitfähigen Boden-Spundstopfen (24) erreicht wird.
     
    3. Kunststoffbehälter nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die elektrische Verbindung zwischen dem flüssigen Füllgut im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite (12) des Behälterkörpers über einen besonderen in den Unterboden des Behälterkörpers eingeschweißten oder eingespritzten Stopfen (26,28) aus leitfähigem Kunststoff erreicht wird.
     
    4. Kunststoffbehälter nach Anspruch 1, 2, oder 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die elektrische Verbindung zwischen dem flüssigen Füllgut im Inneren und der elektrisch leitfähigen Außenseite (12) des Behälterkörpers über wenigstens eine vorzugsweise im Unterboden des Behälterkörpers vorgesehene Wandungseinformung (30) erreicht wird, wobei die aus leitfähigem Kunststoff bestehende Außenschicht (12) in das Innere des Behälterkörpers eingeformt ist und mit dem flüssigen Füllgut in Kontakt gelangt.
     
    5. Kunststoffbehälter nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der elektrisch leitende Spundstopfen (18) als Belüftungs-Spundstopfen (32) mit Belüftungsöffnungen (32) und zentralem kleinerem Schraubstopfen (34) ausgebildet ist.
     
    6. Kunststoffbehälter nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Spundstopfen (18) mit eingesetztem Tauchrohr (16) mittels eines Clinchringes (22) unlösbar im Spundstutzen des Kunststoffbehälters befestigt ist.
     
    7. Kunststoffbehälter nach Anspruch 1 oder 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Spundstopfen (18) mit eingesetztem Tauchrohr (16) als Belüftungs-Spundstopfen (32) mit Belüftungs-Öffnungen (36) und eingeschraubtem kleineren Schraubstopfen (34) ausgebildet ist.
     


    Claims

    1. Plastic container (10) for storing and transporting especially explosive contents, comprising at least two layers of plastic, the inner layer (14) being formed such that it is electrically non-conducting and the outer layer (12) being formed such that it is electrically conducting, an electrical connection existing between the inner content and the bottom end on which the plastic container is standing, preventing an explosive electrostatic charge from building up in the container body or the content and ensuring safe discharge of any electrostatic charge into the bottom end, characterized in that the electrically conductive connection between the liquid content and the conductive outer container layer (12) is achieved by means of a permanently installed conductive discharge rod or immersion tube (16) and by means of a screwed-in, likewise conductive, bung plug (18), in which the discharge rod (16) is inserted, and which in the screwed-in state is in electrically conductive contact with the conductive outer side (12) of the barrel body, the discharge rod (16) being made longer by about between 3% and 30% than the height of the container in such a way that the discharge rod (16) reaches from the conductive bung plug (18) into the most remote region of the bottom end of the container.
     
    2. Plastic container according to Claim 1, characterized in that the electrical connection between the liquid content inside and the electrically conductive outer side (12) of the container body is achieved by means of a special additional bottom bung plug (12), which is likewise conductive and is screwed into the bottom end of the container body.
     
    3. Plastic container according to Claim 1 or 2, characterized in that the electrical connection between the liquid content inside and the electrically conductive outer side (12) of the container body is achieved by means of a special plug (26, 28) of conductive plastic which is welded or injection-moulded into the bottom end of the container body.
     
    4. Plastic container according to Claim 1, 2 or 3, characterized in that the electrical connection between the liquid content inside and the electrically conductive outer side (12) of the container body is achieved by means of at least one wall indentation (30), preferably provided in the bottom end of the container body, the outer layer (12), consisting of conductive plastic, being formed such that it extends into the interior of the container body and coming into contact with the liquid content.
     
    5. Plastic container according to Claim 1, 2, 3 or 4, characterized in that the electrically conducting bung plug (18) is formed as a ventilation bung plug (32) with ventilation openings (36) and a central smaller screw plug (34).
     
    6. Plastic container according to Claim 1, characterized in that the bung plug (18) with inserted immersion tube (16) is undetachably fastened in the bung fitting of the plastic container by means of a clinch ring (22).
     
    7. Plastic container according to Claim 1 or 6, characterized in that the bung plug (18) with inserted immersion tube (16) is formed as a ventilation bung plug (32) with ventilation openings (36) and a screwed-in smaller screw plug (34).
     


    Revendications

    1. Récipient en matière plastique (10) pour entreposer et pour transporter notamment des marchandises présentant un risque d'explosion, composé d'au moins deux couches de matière plastique, la couche intérieure (14) étant réalisée non conductrice d'électricité et la couche extérieur (12) conductrice d'électricité, une liaison électrique existant entre la marchandise intérieure et le plancher sur lequel repose le récipient en matière plastique, laquelle empêche la charge électrostatique présentant un risque d'explosion du corps du récipient ou de la marchandise et garantit une évacuation sécurisée de la charge électrostatique dans le plancher, caractérisé en ce qu'une liaison électriquement conductrice est obtenue entre la marchandise liquide et la couche extérieure conductrice du récipient (12) par le biais d'une tige d'évacuation ou d'un tube immergé (16) conducteur intégré de manière permanente et par le biais d'un bouchon de bonde (18) vissé, lui aussi conducteur, dans lequel la tige d'évacuation (16) est insérée et qui, lorsqu'il est vissé, se trouve en contact électriquement conducteur avec le côté extérieur conducteur (12) du corps du fût, la tige d'évacuation (16) étant configurée entre environ 3 % et 30 % plus longue que la hauteur du récipient de telle sorte que la tige d'évacuation (16) s'étend du bouchon de bonde conducteur (18) à la zone le plus éloignée du plancher du récipient.
     
    2. Récipient en matière plastique selon la revendication 1, caractérisé en ce que la liaison électrique entre la marchandise liquide à l'intérieur et le côté extérieur (12) électriquement conducteur du corps du récipient est obtenue par le biais d'un bouchon de bonde de fond (24) notamment supplémentaire, lui aussi conducteur, vissé dans le plancher du corps du récipient.
     
    3. Récipient en matière plastique selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la liaison électrique entre la marchandise liquide à l'intérieur et le côté extérieur (12) électriquement conducteur du corps du récipient est obtenue par le biais d'un bouchon (26, 28) en matière plastique conductrice notamment soudé ou injecté dans le plancher du corps du récipient.
     
    4. Récipient en matière plastique selon la revendication 1, 2 ou 3 caractérisé en ce que la liaison électrique entre la marchandise liquide à l'intérieur et le côté extérieur (12) électriquement conducteur du corps du récipient est obtenue par le biais d'au moins un moulage de la paroi (30) prévu de préférence dans le plancher du corps du récipient, la couche extérieure (12) composée de matière plastique conductrice étant moulée dans l'intérieur du corps du récipient et entrant en contact avec la marchandise liquide.
     
    5. Récipient en matière plastique selon la revendication 1, 2, 3 ou 4 caractérisé en ce que le bouchon de bonde (18) électriquement conducteur est réalisé sous la forme d'un bouchon de bonde de ventilation (32) muni d'orifices de ventilation (36) et d'un petit bouchon central à visser (34).
     
    6. Récipient en matière plastique selon la revendication 1, caractérisé en ce que le bouchon de bonde (18) dans lequel est inséré le tube immergé (16) est fixé de manière inamovible dans le tube de bonde du récipient en matière plastique au moyen d'une bague à sertir (22).
     
    7. Récipient en matière plastique selon la revendication 1 ou 6, caractérisé en ce que le bouchon de bonde (18) dans lequel est inséré le tube immergé (16) est réalisé avec des orifices de ventilation (36) et un bouchon à visser (34) plus petit vissé en tant que bouchon de bonde de ventilation (32).
     




    Zeichnung