(19)
(11) EP 1 579 783 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.2005  Patentblatt  2005/39

(21) Anmeldenummer: 04019697.4

(22) Anmeldetag:  19.08.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A45D 40/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 23.03.2004 DE 202004004567 U

(71) Anmelder: Schwan-STABILO Cosmetics GmbH & Co. KG
90562 Heroldsberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Weiss, Willy
    90518 Altdorf (DE)
  • Schiller, Dieter
    90574 Rosstal (DE)

(74) Vertreter: Leinweber & Zimmermann 
Rosental 7, II Aufgang
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) Auftragsgerät


(57) Die Erfindung betrifft ein Auftraggerät für ein flüssiges, pastöses, gelartiges, wachsartiges oder pulverförmiges Produkt, mit einem ein Metallgitter aufweisenden Arbeitsbereich (20). Nach der Erfindung ist vorgesehen, daß das Metallgitter ein Gewebe (14) mit Köperbindungen aufweist




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Auftraggerät für ein flüssiges, pastöses, gelartiges, wachsartiges oder pulverförmiges Produkt, mit einem ein Metallgitter aufweisenden Arbeitsbereich.

[0002] Ein Auftraggerät der eingangs genannten Art ist bekannt, beispielsweise aus dem französischen Patent 925 899.

[0003] Das bekannte Auftraggerät ist aber in haptischer Hinsicht nicht zufriedenstellend. Darüber hinaus kann mit dem bekannten Auftraggerät das aufzutragende Produkt nicht in befriedigender Weise auf einer Fläche verteilt werden, auf die es aufzutragen ist.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Auftraggerät der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß es im Hinblick auf die Haptik sowie im Hinblick auf die Verteilung des Produktes verbessert ist.

[0005] Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei einem Auftraggerät der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Metallgitter ein Gewebe mit Köperbindung aufweist.

[0006] Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß ein metallenes Köpergewebe im Gegensatz zu anderen Metallgittern ein herausragendes taktiles, haptisches Gefühl auf der Haut erzeugt und daß mit Hilfe eines metallenen Köpergewebes eine ausgezeichnete Verteilung von einschlägigen Produkten auf der Haut erreicht werden kann.

[0007] Eine Maschenweite des Gewebes beträgt erfindungsgemäß bevorzugt 0,02 mm bis 0,2 mm, weiter bevorzugt 0,05 mm bis 0,09 mm. Diese Dimensionierung ist zum einen vorteilhaft hinsichtlich der Haptik sowie hinsichtlich der Verteileigenschaften. Darüber hinaus bringt die bevorzugte Maschenweite insbesondere dann Vorteile mit sich, wenn das Produkt durch die Maschen hindurch in den Arbeitsbereich gefördert werden soll.

[0008] Weitere Vorteile ergeben sich dann, wenn das Gewebe einen Draht mit einer Stärke von 0,02 mm bis 0,15 mm, bevorzugt 0,04 mm bis 0,1 mm aufweist.

[0009] Das Gewebe ist erfindungsgemäß bevorzugt geglüht und/oder kalandriert, wodurch das Auftragen des Produkts besonders weich vonstatten geht.

[0010] Das Gewebe steht erfindungsgemäß bevorzugt unter Spannung. Dies hat insbesondere Vorteile im Hinblick auf die Haptik sowie im Hinblick auf die Gleichmäßigkeit des Auftrags.

[0011] Dabei weist das Auftraggerät erfindungsgemäß bevorzugt einen Träger auf, auf den das Gewebe gespannt ist.

[0012] In diesem Zusammenhang ist es weiter bevorzugt, daß der Träger in demjenigen Bereich, der die Spannung des Gewebes aufnimmt, ein e-Modul von mindestens 800 N/mm2 und vorzugsweise weniger als 1100 N/mm2, besonders bevorzugt 1000 N/mm2 oder weniger hat. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann von großem Vorteil, wenn das Gewebe durch Tiefziehen auf den Träger aufgebracht wird.

[0013] Aus dem gleichen Grunde ist es erfindungsgemäß bevorzugt, daß der Träger in demjenigen Bereich, der die Spannung des Gewebes aufnimmt, eine Wandstärke von mindestens 0,3 mm und vorzugsweise weniger als 4 mm, besonders bevorzugt weniger als 1,5 mm, insbesondere 0,8 mm oder weniger hat, und zwar gemessen quer zu der Spannungsrichtung.

[0014] Insbesondere im Hinblick darauf, daß das Gewebe dem Träger übergestülpt wird, hat der Träger erfindungsgemäß bevorzugt in einem den Arbeitsbereich begrenzenden Bereich eine im Schnitt bogenförmige Kontur. Dadurch wird ein Beschädigen des Gewebes (beispielsweise durch Reißen) beim Überstülpen zuverlässig verhindert.

[0015] Weiter bevorzugt weist der Träger in einem den Arbeitsbereich begrenzenden Bereich eine Fase auf, bevorzugt im Bereich von 0,15 mm bis 2,5 mm. Eine solche Fase ist im Hinblick darauf besonders vorteilhaft, daß das Produkt gleichmäßig aufgetragen und verteilt werden soll. Ohne eine solche Fase besteht nämlich die Gefahr, daß das Auftraggerät das Produkt beispielsweise beim Einreiben vor sich her schiebt, anstatt es gleichmäßig zu verteilen.

[0016] Wie bereits oben angedeutet, ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, daß das Gewebe über den Träger gestülpt ist und ein Halter das Gewebe auf dem Träger hält. Dadurch ergibt sich eine insgesamt besonders einfache Konstruktion.

[0017] Der Halter ist, insbesondere im Falle eines rotationssymmetrischen Trägers bevorzugt in Form eines Rings verwirklicht.

[0018] Schließlich ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, daß das Gewebe einen Draht mit einem Nickelgehalt von 2 % bis 16 % aufweist. Ein solcher Nickelgehalt ist insbesondere im Hinblick auf das bereits oben angesprochene Tiefziehen vorteilhaft.

[0019] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugname auf die beiliegende Zeichnung mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei zeigt
die einzige Figur
eine schematische Längsschnittansicht eines Auftraggerätes nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.


[0020] Zu dem in der Zeichnung dargestellten Auftraggerät gehört ein flaschenartiger Behälter 10 zum Aufnehmen eines aufzutragenden Produkts, in diesem Fall zum Aufnehmen von Lippenrot in pastöser Form. Auf dem Behälter 10 steckt ein Träger 12, auf den ein metallenes Köpergewebe 14 gespannt ist. Das Gewebe 14 wird von einem Ring 18 unter Spannung auf dem Träger 12 gehalten. Bei der Spannung handelt es sich um eine Spannung in Richtung der Hauptebene des Gewebes 14, die aus einem Tiefziehvorgang zum Überstülpen des Gewebes 14 über den Träger 12 resultiert.

[0021] Wie bei Lippenstiften üblich, weist das in der Zeichnung dargestellte Auftraggerät einen abgeflachten und gegenüber der Längsachse angestellten Arbeitsbereich 20 auf. Der den Arbeitsbereich 20 begrenzende Rand des Trägers 12, der in der Zeichnung mit den Bezugszeichen 22.1 und 22.2 bezeichnet ist, ist abgerundet, damit beim Überstülpen des Gewebes 14 keine Beschädigungen eintreten. Darüber hinaus ist er angefast.

[0022] Das in der Zeichnung dargestellte Auftraggerät wird wie folgt hergestellt: Es wird ein metallenes Köpergewebe kalandriert und im Wege des Tiefziehens auf den Träger 14 aufgestülpt. Daraufhin wird der Ring 18 angebracht, um die aus dem Tiefziehen resultierende Spannung zu erhalten. Dadurch wird erreicht, daß das Gewebe 14 insbesondere im Arbeitsbereich 20 glatt bleibt. Eventuell von dem Tiefziehen herrührende Falten werden durch den Ring 18 verdeckt.

[0023] Der Behälter 10 ist elastisch. Wird er zusammengedrückt, so wird im Inneren des Behälters befindliches Kosmetikprodukt, also beispielsweise Lippenrot durch eine Ausgangsöffnung 16 und die Maschen des Gewebes 14 in den Arbeitsbereich gefördert. Mit Hilfe des Arbeitsbereiches kann das Lippenrot auf der Haut in besonders günstiger Weise verteilt werden bzw. kann ein dermatologisch wirkendes Produkt eingerieben werden.

[0024] Die in der obigen Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.


Ansprüche

1. Auftraggerät für ein flüssiges, pastöses, gelartiges, wachsartiges oder pulverförmiges Produkt, mit einem ein Metallgitter aufweisenden Arbeitsbereich (20),
dadurch gekennzeichnet, daß das Metallgitter ein Gewebe (14) mit Köperbindungen aufweist.
 
2. Auftraggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Maschenweite des Gewebes (14) 0,02 mm bis 0,2 mm, bevorzugt 0,05 mm bis 0,09 mm beträgt.
 
3. Auftraggerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) einen Draht mit einer Stärke von 0,02 mm bis 0,15 mm, bevorzugt 0,04 mm bis 0,1 mm aufweist.
 
4. Auftraggerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) geglüht und/oder kalandriert ist.
 
5. Auftraggerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) unter Spannung steht.
 
6. Auftraggerät nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Träger (12), auf den das Gewebe (14) gespannt ist.
 
7. Auftraggerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) in demjenigen Bereich, der die Spannung des Gewebes (14) aufnimmt, ein e-Modul von mindestens 800 N/mm2 und vorzugsweise weniger als 1100 N/mm2, besonders bevorzugt 1000 N/mm2 oder weniger hat.
 
8. Auftraggerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) in demjenigen Bereich, der die Spannung des Gewebes (14) aufnimmt, eine Wandstärke von mindestens 0,3 mm und vorzugsweise weniger als 4 mm, besonders bevorzugt weniger als 1,5 mm, insbesondere 0,8 mm oder weniger hat.
 
9. Auftraggerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) in einem den Arbeitsbereich (20) begrenzenden Bereich (22.1, 22.2) eine im Schnitt bogenförmige Kontur hat.
 
10. Auftraggerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) in einem den Arbeitsbereich (20) begrenzenden Bereich eine Fase aufweist, bevorzugt im Bereich von 0,15 mm bis 2,5 mm.
 
11. Auftraggerät nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) über den Träger (12) gestülpt ist und ein Halter (18) das Gewebe (14) auf dem Träger (12) hält.
 
12. Auftraggerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (18) ein Ring ist.
 
13. Auftraggerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) einen Draht mit einem Nickelgehalt von 2 % bis 16 % aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht