[0001] Die Erfindung betrifft ein Auftraggerät für ein flüssiges, pastöses, gelartiges,
wachsartiges oder pulverförmiges Produkt, mit einem ein Metallgitter aufweisenden
Arbeitsbereich.
[0002] Ein Auftraggerät der eingangs genannten Art ist bekannt, beispielsweise aus dem französischen
Patent 925 899.
[0003] Das bekannte Auftraggerät ist aber in haptischer Hinsicht nicht zufriedenstellend.
Darüber hinaus kann mit dem bekannten Auftraggerät das aufzutragende Produkt nicht
in befriedigender Weise auf einer Fläche verteilt werden, auf die es aufzutragen ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Auftraggerät der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß es im Hinblick auf die Haptik sowie im Hinblick auf
die Verteilung des Produktes verbessert ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei einem Auftraggerät der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß das Metallgitter ein Gewebe mit Köperbindung aufweist.
[0006] Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß ein metallenes Köpergewebe im
Gegensatz zu anderen Metallgittern ein herausragendes taktiles, haptisches Gefühl
auf der Haut erzeugt und daß mit Hilfe eines metallenen Köpergewebes eine ausgezeichnete
Verteilung von einschlägigen Produkten auf der Haut erreicht werden kann.
[0007] Eine Maschenweite des Gewebes beträgt erfindungsgemäß bevorzugt 0,02 mm bis 0,2 mm,
weiter bevorzugt 0,05 mm bis 0,09 mm. Diese Dimensionierung ist zum einen vorteilhaft
hinsichtlich der Haptik sowie hinsichtlich der Verteileigenschaften. Darüber hinaus
bringt die bevorzugte Maschenweite insbesondere dann Vorteile mit sich, wenn das Produkt
durch die Maschen hindurch in den Arbeitsbereich gefördert werden soll.
[0008] Weitere Vorteile ergeben sich dann, wenn das Gewebe einen Draht mit einer Stärke
von 0,02 mm bis 0,15 mm, bevorzugt 0,04 mm bis 0,1 mm aufweist.
[0009] Das Gewebe ist erfindungsgemäß bevorzugt geglüht und/oder kalandriert, wodurch das
Auftragen des Produkts besonders weich vonstatten geht.
[0010] Das Gewebe steht erfindungsgemäß bevorzugt unter Spannung. Dies hat insbesondere
Vorteile im Hinblick auf die Haptik sowie im Hinblick auf die Gleichmäßigkeit des
Auftrags.
[0011] Dabei weist das Auftraggerät erfindungsgemäß bevorzugt einen Träger auf, auf den
das Gewebe gespannt ist.
[0012] In diesem Zusammenhang ist es weiter bevorzugt, daß der Träger in demjenigen Bereich,
der die Spannung des Gewebes aufnimmt, ein e-Modul von mindestens 800 N/mm
2 und vorzugsweise weniger als 1100 N/mm
2, besonders bevorzugt 1000 N/mm
2 oder weniger hat. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann von großem Vorteil, wenn
das Gewebe durch Tiefziehen auf den Träger aufgebracht wird.
[0013] Aus dem gleichen Grunde ist es erfindungsgemäß bevorzugt, daß der Träger in demjenigen
Bereich, der die Spannung des Gewebes aufnimmt, eine Wandstärke von mindestens 0,3
mm und vorzugsweise weniger als 4 mm, besonders bevorzugt weniger als 1,5 mm, insbesondere
0,8 mm oder weniger hat, und zwar gemessen quer zu der Spannungsrichtung.
[0014] Insbesondere im Hinblick darauf, daß das Gewebe dem Träger übergestülpt wird, hat
der Träger erfindungsgemäß bevorzugt in einem den Arbeitsbereich begrenzenden Bereich
eine im Schnitt bogenförmige Kontur. Dadurch wird ein Beschädigen des Gewebes (beispielsweise
durch Reißen) beim Überstülpen zuverlässig verhindert.
[0015] Weiter bevorzugt weist der Träger in einem den Arbeitsbereich begrenzenden Bereich
eine Fase auf, bevorzugt im Bereich von 0,15 mm bis 2,5 mm. Eine solche Fase ist im
Hinblick darauf besonders vorteilhaft, daß das Produkt gleichmäßig aufgetragen und
verteilt werden soll. Ohne eine solche Fase besteht nämlich die Gefahr, daß das Auftraggerät
das Produkt beispielsweise beim Einreiben vor sich her schiebt, anstatt es gleichmäßig
zu verteilen.
[0016] Wie bereits oben angedeutet, ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, daß das
Gewebe über den Träger gestülpt ist und ein Halter das Gewebe auf dem Träger hält.
Dadurch ergibt sich eine insgesamt besonders einfache Konstruktion.
[0017] Der Halter ist, insbesondere im Falle eines rotationssymmetrischen Trägers bevorzugt
in Form eines Rings verwirklicht.
[0018] Schließlich ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, daß das Gewebe einen Draht
mit einem Nickelgehalt von 2 % bis 16 % aufweist. Ein solcher Nickelgehalt ist insbesondere
im Hinblick auf das bereits oben angesprochene Tiefziehen vorteilhaft.
[0019] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter
Bezugname auf die beiliegende Zeichnung mit weiteren Einzelheiten näher erläutert.
Dabei zeigt
- die einzige Figur
- eine schematische Längsschnittansicht eines Auftraggerätes nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung.
[0020] Zu dem in der Zeichnung dargestellten Auftraggerät gehört ein flaschenartiger Behälter
10 zum Aufnehmen eines aufzutragenden Produkts, in diesem Fall zum Aufnehmen von Lippenrot
in pastöser Form. Auf dem Behälter 10 steckt ein Träger 12, auf den ein metallenes
Köpergewebe 14 gespannt ist. Das Gewebe 14 wird von einem Ring 18 unter Spannung auf
dem Träger 12 gehalten. Bei der Spannung handelt es sich um eine Spannung in Richtung
der Hauptebene des Gewebes 14, die aus einem Tiefziehvorgang zum Überstülpen des Gewebes
14 über den Träger 12 resultiert.
[0021] Wie bei Lippenstiften üblich, weist das in der Zeichnung dargestellte Auftraggerät
einen abgeflachten und gegenüber der Längsachse angestellten Arbeitsbereich 20 auf.
Der den Arbeitsbereich 20 begrenzende Rand des Trägers 12, der in der Zeichnung mit
den Bezugszeichen 22.1 und 22.2 bezeichnet ist, ist abgerundet, damit beim Überstülpen
des Gewebes 14 keine Beschädigungen eintreten. Darüber hinaus ist er angefast.
[0022] Das in der Zeichnung dargestellte Auftraggerät wird wie folgt hergestellt: Es wird
ein metallenes Köpergewebe kalandriert und im Wege des Tiefziehens auf den Träger
14 aufgestülpt. Daraufhin wird der Ring 18 angebracht, um die aus dem Tiefziehen resultierende
Spannung zu erhalten. Dadurch wird erreicht, daß das Gewebe 14 insbesondere im Arbeitsbereich
20 glatt bleibt. Eventuell von dem Tiefziehen herrührende Falten werden durch den
Ring 18 verdeckt.
[0023] Der Behälter 10 ist elastisch. Wird er zusammengedrückt, so wird im Inneren des Behälters
befindliches Kosmetikprodukt, also beispielsweise Lippenrot durch eine Ausgangsöffnung
16 und die Maschen des Gewebes 14 in den Arbeitsbereich gefördert. Mit Hilfe des Arbeitsbereiches
kann das Lippenrot auf der Haut in besonders günstiger Weise verteilt werden bzw.
kann ein dermatologisch wirkendes Produkt eingerieben werden.
[0024] Die in der obigen Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale
der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
1. Auftraggerät für ein flüssiges, pastöses, gelartiges, wachsartiges oder pulverförmiges
Produkt, mit einem ein Metallgitter aufweisenden Arbeitsbereich (20),
dadurch gekennzeichnet, daß das Metallgitter ein Gewebe (14) mit Köperbindungen aufweist.
2. Auftraggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Maschenweite des Gewebes (14) 0,02 mm bis 0,2 mm, bevorzugt 0,05 mm bis 0,09
mm beträgt.
3. Auftraggerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) einen Draht mit einer Stärke von 0,02 mm bis 0,15 mm, bevorzugt 0,04
mm bis 0,1 mm aufweist.
4. Auftraggerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) geglüht und/oder kalandriert ist.
5. Auftraggerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) unter Spannung steht.
6. Auftraggerät nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Träger (12), auf den das Gewebe (14) gespannt ist.
7. Auftraggerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) in demjenigen Bereich, der die Spannung des Gewebes (14) aufnimmt,
ein e-Modul von mindestens 800 N/mm2 und vorzugsweise weniger als 1100 N/mm2, besonders bevorzugt 1000 N/mm2 oder weniger hat.
8. Auftraggerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) in demjenigen Bereich, der die Spannung des Gewebes (14) aufnimmt,
eine Wandstärke von mindestens 0,3 mm und vorzugsweise weniger als 4 mm, besonders
bevorzugt weniger als 1,5 mm, insbesondere 0,8 mm oder weniger hat.
9. Auftraggerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) in einem den Arbeitsbereich (20) begrenzenden Bereich (22.1, 22.2)
eine im Schnitt bogenförmige Kontur hat.
10. Auftraggerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (12) in einem den Arbeitsbereich (20) begrenzenden Bereich eine Fase aufweist,
bevorzugt im Bereich von 0,15 mm bis 2,5 mm.
11. Auftraggerät nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) über den Träger (12) gestülpt ist und ein Halter (18) das Gewebe
(14) auf dem Träger (12) hält.
12. Auftraggerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (18) ein Ring ist.
13. Auftraggerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (14) einen Draht mit einem Nickelgehalt von 2 % bis 16 % aufweist.