(19)
(11) EP 1 580 344 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.2005  Patentblatt  2005/39

(21) Anmeldenummer: 05006471.6

(22) Anmeldetag:  24.03.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 2/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 25.03.2004 DE 102004014515

(71) Anmelder: EDUARD HUECK GmbH & CO. KG
D-58511 Lüdenscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Pfeiffer, Jürgen
    58802 Balve (DE)
  • Wagner, Horst
    57462 Olpe (DE)
  • Wesnigk, Ralph
    58579 Schalksmühle (DE)

   


(54) Stossverbinder zum winkeligen Verbinden von Hohlprofilen, insbesondere für Fenster, Türen und dergleichen


(57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Stoßverbinder zum winkeligen Verbinden von jeweils ein Anschlußprofil und ein Aufsteckprofil umfassenden Hohlprofilen, insbesondere für Fassaden, Dächer, Fenster, Türen und dergleichen, mit einem an dem Anschlußprofil mittels Stifte, Schrauben oder dergleichen befestigten Halteelement. Um bei der Endmontage die Hohlprofile ohne zusätzliche Sicherungen durch Schrauben auf die Halteelemente aufstecken und fixieren zu können, weist das Halteelement (8 - 12) wenigstens eine Materialausformung (19, 20 bzw. 21, 22 bzw. 23) auf, die bei aufgesetztem Aufsteckprofil 2, 2' zumindest bereichsweise mit der Innenwand (25) des Aufsteckprofils form- und/oder kraftschlüssig zusammenwirkt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stoßverbinder zum winkeligen Verbinden von jeweils ein Anschlußprofil und ein Aufsteckprofil umfassenden Hohlprofilen, insbesondere für Fassaden, Dächer, Fenster, Türen und dergleichen, mit einem an dem Anschlußprofil mittels Stifte, Schrauben oder dergleichen befestigten Halteelement.

[0002] Stoßverbinder dieser Art sind aus der EP 0 181 285 A1 und DE 201 00 747 U1 bekannt. Bei diesen Ausführungen besteht das Halteelement aus einem U-förmigen Profilabschnitt mit einem die beiden Seitenschenkel überbrückende Verbindungssteg. Die Befestigung des Stoßverbinders an dem von einem Pfosten gebildeten Anschlußprofil einer Fassadenkonstruktion erfolgt durch Verschrauben des Verbindungssteges mit dem Anschlußprofil. Die von Aufsteckprofilen gebildeten Riegelprofile werden bei beiden Ausführungsarten stimseitig auf die Stoßverbinder aufgesetzt und mittels seitlich angesetzten Schrauben an den Stoßverbindem fixiert.

[0003] Nachteilig bei diesen bekannten Verbindungsarten ist, dass durch das Verschrauben der Riegel mit den Stoßverbindern jeweils die Drainagenuten bzw. Drainageebenen der Riegel durchbrochen werden und dadurch bei der endmontierten Pfosten/Riegel-Verbindung erhebliche Dichtigkeitsprobleme in der Form auftreten, dass durch die Schraublöcher Wasser oder sonstige Feuchtigkeit in die Innenräume der Hohlprofile eindringen kann. Zudem bedingen diese Verbindungsarten einen erhöhten Arbeitsaufwand durch die notwendigen Verschraubungsarbeiten bei der Endmontage.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, das von einem Stoßverbinder gebildete Halteelement und das Anschlußprofil so zu gestalten, dass beide Teile ohne zusätzliche Sicherung durch Schrauben ineinander gesteckt und fixiert werden.

[0005] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass das Halteelement wenigstens eine Materialausformung aufweist, die bei aufgesetztem Aufsteckprofil zumindest bereichsweise mit der Innenwand des Aufsteckprofils form- und / oder kraftschlüssig zusammenwirkt. Zweckmäßig greift die Materialausformung des Halteelements in eine korrespondierende Führung des Aufsteckprofils paßgerecht ein. Durch den Vorschlag nach der Erfindung können die Riegelprofile einer Rahmenkonstruktion in einfachster Weise bei der Endmontage ohne Schraubarbeiten auf die Halteelemente aufgesteckt und gesichert werden. Die Gefahr des Eindringens von Wasser oder Feuchtigkeit in die Innenräume der Hohlprofile durch Schraublöcher ist nicht gegeben. Durch diese Erfindungsidee wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Funktionen, die bisher von den Schrauben übernommen wurden, nämlich die Riegel in der X-, Y- oder Z-Richtung zu sichern, nunmehr durch geeignete Anordnung von Nuten, Nasen, Stegvorsprünge oder dergleichen erreicht werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes besitzt das Halteelement einen von zwei Seitenschenkeln und einem Basissteg begrenzten U-förmigen Querschnitt, wobei jeder Seitenschenkel zwei mit Abstand voneinander angeordnete, in Aufsteckrichtung des Riegelprofils verlaufende Nuten aufweist, in die je ein an der Innenwandung des Aufsteckprofils angeordneter Stegvorsprung eingreift. Alternativ dazu ist es auch möglich, die Materialausformung von wenigstens einem über die Außenwand des Seitenschenkels vorstehenden Stegvorsprung auszubilden, der in eine an der Innenwand des Aufsteckprofils angeordnete Führung eingreift. Durch eine so ausgebildete Steckverbindung tritt nicht nur durch den Wegfall von Schrauben bei der Montage eine Arbeitszeitverkürzung ein, sondern die Funktion, die bei den bekannten Ausführungen von den Schrauben übernommen werden, nämlich die Füllungen, in der Regel die Scheiben, bei Auftreten von Sog- und Druckkräften in der Y-Richtung zu sichern, wird nunmehr durch eine nahezu toleranzfreie Steckverbindung in Form von Nuten und Stegvorsprüngen sichergestellt.

[0006] Soll unter Aufrechterhaltung der genannten Vorteile der auf dem Stoßverbinder in der Y-Richtung gesicherte Riegel zusätzlich in der Z-Richtung, d. h. in der Einschubrichtung gesichert werden, wird nach der Erfindung vorgeschlagen, die Materialausformung des Halteelementes aus wenigstens einem in eine Nutvertiefung des bzw. der Seitenschenkel eingelassenen, als getrenntes Teil ausgebildeten Leistenabschnitt auszubilden, der über die Außenwand des bzw. der Seitenschenkel stegartig vorspringt und in eine an der Innenwand des Aufsteckprofils vorgesehene Führung bzw. Rasterung eingreift. Hierbei ergibt sich der besondere Vorteil, dass selbst bei der Montage großer Profilquerschnitte mit einer Übertoleranz des Aufsteckprofils dieses bei der Montage nicht von dem Halteelement abrutschen kann. Der Leistenabschnitt besteht vorzugsweise aus einer entsprechend abgewinkelten Feder, z. B. einer Blattfeder, die sich elastisch mit der Innenwand des Aufsteckprofils verrastet

[0007] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.

[0008] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1:
Eine perspektivische, teilweise geschnittene Querschnittsdarstellung des Stoßbereiches zwischen einem vertikalen Pfosten-Anschlußprofil und einem horizontalen Riegel-Aufsteckprofil eines Fassadenelements,
Figur 2:
das Halteelement ähnlich dem der Figur 1 von der Rückseite gesehen,
Figur 3:
einen Riegelprofilabschnitt (Aufsteckprofil) vor dem Aufsetzen auf das Halteelement,
Figuren 4,5,6:
die Darstellung eines gegenüber den Figuren 1 - 3 abgewandelten Ausführungsbeispieles,
Figuren 7, 8:
ein drittes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes mit einer zusätzlichen Sicherung in Z-Richtung.
Figur 9:
das Sicherungselement nach der Figur 7 in vergrößerter Darstellung.


[0009] Der dargestellte Stoßverbindungsbereich einer Außenwandkonstruktion besteht im Wesentlichen aus einem vertikalen Pfostenprofil 1, nachstehend als Anschlußprofil bezeichnet, an dem ein horizontales Riegelprofil 2, nachstehend als Aufsteckprofil bezeichnet, angeschlossen ist. Die Anschluß- und Aufsteckprofile sind zur Vereinfachung in den zeichnerischen Darstellungen jeweils nur als Hohlprofil-Teilabschnitte dargestellt. Die Anschlußprofile 2 sind in den Figuren 3, 6, 8 durchgehend mit der Bezugsziffer 2 versehen. Sie sind jeweils mit ihren Stirnseiten 3 - 5 an die zugeordnete Außenwand 7 des Anschlußprofils 1 angesetzt und durch Stoßverbinder, nachstehend als Halteelement bezeichnet, mit dem Anschlußprofil 1 verbunden. Die Halteelemente nach den Figuren 1, 2 erhalten die Bezugsziffer 8, 9, die der abgewandelten Ausführung nach Figuren 4 und 5 die Bezugsziffer 10, 11 und die bei dem dritten Ausführungsbeispiel nach Figur 7 die Bezugsziffer 12. Zwischen den Anschlußprofilen 1 und den Aufsteckprofilen 2 sind nicht dargestellte Füllelemente eingespannt, z.B. Isolierglasscheiben, welche an ebenfalls nicht dargestellten Dichtleisten anliegen. Als Teil einer Dichtleiste im Stoßbereich sei bei allen Beispielen lediglich auf ein Dichtungsstück 14 hingewiesen. Die Füllelemente werden durch nicht gezeigte Pfosten- und Riegeldruckprofile fixiert und verschraubt. Auf eine detaillierte Darstellung wurde auch dabei verzichtet, da sich die Erfindung ausschließlich auf die besondere Art der Stoßverbinder bzw. Halteelemente 8 - 12 bezieht. Die Aufsteckprofile 2 können jeweils auf beiden Seiten unter verschiedenen Winkeln durch Aufstecken auf die Halteelemente an das vertikale Anschlußprofil angeschlossen werden.

[0010] Bei den gezeigten Beispielen besteht jedes Halteelement 8 - 12 aus einem U-Profilabschnitt, der von einem im Strangpreßverfahren hergestellten Aluminiumprofil gebildet ist. Jedes U-Profil weist zwei Seitenschenkel 15 und einen die beiden Seitenschenkel verbindenden Basissteg 17 auf. Der allgemeine Ausdruck Halteelement für den Stoßverbinder wurde deshalb gewählt, weil solche Stoßverbinder in der Praxis auch anders ausgebildet sein können, z.B. können sie aus einer ebenen Platte (nicht dargestellt) bestehen. Bei einer anderen, ebenfalls nicht dargestellten Ausführungsform kann das Halteelement über eine Achse mit einem Gelenkteil verbunden bunden sein, welches ähnlich den Seitenschenkeln bei den hier gewählten Beispielen als Führung für das Aufsteckprofil dient. Bei einer solchen Ausführung können die Anschlußprofile unter beliebigen Winkeln an die Anschlußprofile 7 angeschlossen werden. Das besondere bei der vorliegende Erfindung besteht darin, dass jedes Halteelement 8 - 12 wenigstens eine Materialausformung in Form einer Nutvertiefung bzw. eines Nuteinschnitts 19, 20 bzw. 21, 22 bzw. 23 aufweist, die bei aufgesetzten Aufsteckprofilen 2 zumindest bereichsweise mit der Innenwand 25 des Aufsteckprofils form- und / oder kraftschlüssig zusammenwirkt. In den Figuren sind die Materialausformungen zum Teil nur auf einer Seite der beiden Seitenschenkel eines jeden Halteelements dargestellt. Vorzugsweise sind sie an beiden Seitenschenkeln vorgesehen. Die Materialausformungen der Halteelemente greifen in der Zusammenbaustellung jeweils in eine korrespondierende Führung paßgerecht ein. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 - 3 besteht die Führung aus Stegvorsprüngen 26, die bei aufgesetztem Aufsteckprofil 2 in die Nuten 19. 20 eingreifen, während bei dem Beispiel nach den Figuren 4 - 6 die Stegvorsprünge 21, 22 eine solche Höhe und Breite haben, dass sie bei aufgesetztem Aufsteckprofil 2 paßgerecht in Führungen 27 eingreifen, die sich an den Innenwandungen 25 längs des Aufsteckprofils 2 erstrecken und seitlich von einem Stegvorsprung 26 und von der gegenüberliegenden Innenwandung 28 des Aufsteckprofils 2 begrenzt ist.

[0011] Bei dem dritten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 7 - 9 sind sich in Aufsteckrichtung erstreckende Nutvertiefungen 19, 20 und Nuten 23 bzw. Einschnitte vorgesehen, die sich quer zur Aufsteckrichtung erstrecken und eine solchen Querschnittsprofilierung haben, dass abgewinkelte Federstücke 29 in diese eingesteckt und dort gehalten werden können. Die Federstücke sind in der Zeichnung als schmale Blattfeder-Teilstücke dargestellt. Sie können aber auch über die komplette Breite eines Halteelements 12 durchlaufen. Wichtig ist, dass an den Innenflächen 25 des Aufsteckprofils 2 bei 30 eine Gegenfläche vorgesehen ist, die bei aufgestecktem Aufsteckprofil 2 ein Verrasten mit der Feder 29 gewährleistet.

[0012] Die abgewinkelten Federteile 29 können aus Federblechen, Federbolzen oder anderen Funktionsteilen bestehen. Auch ist es möglich, die Stegvorsprünge 21, 22 als gesonderte Teile auf die Außenwandungen der Seitenschenkel 15 aufzuschrauben, statt diese direkt in das Material der Schenkel einzuarbeiten.

Bezugszeichenliste



[0013] 
1
Pfosten-Anschlußprofil
2
Riegel-Aufsteckprofil
3-5
Stirnseite (des Aufsteckprofils)
7
Außenwand (des Anschlußprofils)
8-12
Halteelement (Stoßverbinder)
14
Dichtungsstück
15
Seitenschenkel (des Halteelements)
17
Basissteg
19, 20
Nutvertiefung
21,22
Stegvorsprung
23, 24
Materialausformung
25
Innenwandung des Aufsteckprofils
26
Stegvorsprung
27
Führung
28
Innenwandung
29
Feder
30
Führung



Ansprüche

1. Stoßverbinder zum winkeligen Verbinden von jeweils ein Anschlußprofil und ein Aufsteckprofil umfassenden Hohlprofilen, insbesondere für Fassaden, Dächer, Fenster, Türen und dergleichen, mit einem an dem Anschlußprofil mittels Stifte, Schrauben oder dergleichen befestigten Halteelement, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (8 - 12) wenigstens eine Materialausformung (19, 20 bzw. 21, 22 bzw. 23) aufweist, die bei aufgesetztem Aufsteckprofil 2, 2') zumindest bereichsweise mit der Innenwand (25) des Aufsteckprofils form- und / oder kraftschlüssig zusammenwirkt.
 
2. Stoßverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausformung des Halteelements in eine korrespondierende Führung (26, 27) des Aufsteckprofils (2) paßgerecht eingreift.
 
3. Stoßverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausformung wenigstens eine in Aufsteckrichtung des Aufsteckprofils verlaufende Nut (19, 20) ist und die Führung des Aufsteckprofils ein in die Nut eingreifender Stegvorsprung (26) ist.
 
4. Stoßverbinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (8, 12) einen von zwei Seitenschenkeln (15) und einem Basissteg (17) begrenzten U-förmigen Querschnitt besitzt und dass jeder Seitenschenkel zwei mit Abstand voneinander angeordnete Nuten (19, 20) aufweist, in die je ein an der Innenwandung des Aufsteckprofils angeordneter Stegvorsprung (26) eingreift.
 
5. Stoßverbinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausformung von wenigstens einem über die Außenwand eines Seitenschenkels (21, 22) vorstehenden Stegvorsprung gebildet ist, der in eine an der Innenwand des Aufsteckprofils angeordnete Führung (27) eingreift.
 
6. Stoßverbinder, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausformung des Halteelements aus wenigstens einem in eine Nutvertiefung des bzw. der Seitenschenkel eingelassenen, als getrenntes Teil ausgebildeten Leistenabschnitt (29) besteht, der über die Außenwand des bzw. der Seitenschenkel (15, 16) stegartig vorspringt und in eine an der Innenwand des Aufsteckprofils vorgesehene Führung bzw. Rasterung (30) eingreift.
 
7. Stoßverbinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistenabschnitt aus einer abgewinkelten Feder (29) besteht.
 




Zeichnung