[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stoßverbinder zum winkeligen Verbinden von jeweils
ein Anschlußprofil und ein Aufsteckprofil umfassenden Hohlprofilen, insbesondere für
Fassaden, Dächer, Fenster, Türen und dergleichen, mit einem an dem Anschlußprofil
mittels Stifte, Schrauben oder dergleichen befestigten Halteelement.
[0002] Stoßverbinder dieser Art sind aus der EP 0 181 285 A1 und DE 201 00 747 U1 bekannt.
Bei diesen Ausführungen besteht das Halteelement aus einem U-förmigen Profilabschnitt
mit einem die beiden Seitenschenkel überbrückende Verbindungssteg. Die Befestigung
des Stoßverbinders an dem von einem Pfosten gebildeten Anschlußprofil einer Fassadenkonstruktion
erfolgt durch Verschrauben des Verbindungssteges mit dem Anschlußprofil. Die von Aufsteckprofilen
gebildeten Riegelprofile werden bei beiden Ausführungsarten stimseitig auf die Stoßverbinder
aufgesetzt und mittels seitlich angesetzten Schrauben an den Stoßverbindem fixiert.
[0003] Nachteilig bei diesen bekannten Verbindungsarten ist, dass durch das Verschrauben
der Riegel mit den Stoßverbindern jeweils die Drainagenuten bzw. Drainageebenen der
Riegel durchbrochen werden und dadurch bei der endmontierten Pfosten/Riegel-Verbindung
erhebliche Dichtigkeitsprobleme in der Form auftreten, dass durch die Schraublöcher
Wasser oder sonstige Feuchtigkeit in die Innenräume der Hohlprofile eindringen kann.
Zudem bedingen diese Verbindungsarten einen erhöhten Arbeitsaufwand durch die notwendigen
Verschraubungsarbeiten bei der Endmontage.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, das von einem Stoßverbinder gebildete Halteelement
und das Anschlußprofil so zu gestalten, dass beide Teile ohne zusätzliche Sicherung
durch Schrauben ineinander gesteckt und fixiert werden.
[0005] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass das Halteelement wenigstens eine
Materialausformung aufweist, die bei aufgesetztem Aufsteckprofil zumindest bereichsweise
mit der Innenwand des Aufsteckprofils form- und / oder kraftschlüssig zusammenwirkt.
Zweckmäßig greift die Materialausformung des Halteelements in eine korrespondierende
Führung des Aufsteckprofils paßgerecht ein. Durch den Vorschlag nach der Erfindung
können die Riegelprofile einer Rahmenkonstruktion in einfachster Weise bei der Endmontage
ohne Schraubarbeiten auf die Halteelemente aufgesteckt und gesichert werden. Die Gefahr
des Eindringens von Wasser oder Feuchtigkeit in die Innenräume der Hohlprofile durch
Schraublöcher ist nicht gegeben. Durch diese Erfindungsidee wurden die Voraussetzungen
dafür geschaffen, dass die Funktionen, die bisher von den Schrauben übernommen wurden,
nämlich die Riegel in der X-, Y- oder Z-Richtung zu sichern, nunmehr durch geeignete
Anordnung von Nuten, Nasen, Stegvorsprünge oder dergleichen erreicht werden. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes besitzt das Halteelement einen
von zwei Seitenschenkeln und einem Basissteg begrenzten U-förmigen Querschnitt, wobei
jeder Seitenschenkel zwei mit Abstand voneinander angeordnete, in Aufsteckrichtung
des Riegelprofils verlaufende Nuten aufweist, in die je ein an der Innenwandung des
Aufsteckprofils angeordneter Stegvorsprung eingreift. Alternativ dazu ist es auch
möglich, die Materialausformung von wenigstens einem über die Außenwand des Seitenschenkels
vorstehenden Stegvorsprung auszubilden, der in eine an der Innenwand des Aufsteckprofils
angeordnete Führung eingreift. Durch eine so ausgebildete Steckverbindung tritt nicht
nur durch den Wegfall von Schrauben bei der Montage eine Arbeitszeitverkürzung ein,
sondern die Funktion, die bei den bekannten Ausführungen von den Schrauben übernommen
werden, nämlich die Füllungen, in der Regel die Scheiben, bei Auftreten von Sog- und
Druckkräften in der Y-Richtung zu sichern, wird nunmehr durch eine nahezu toleranzfreie
Steckverbindung in Form von Nuten und Stegvorsprüngen sichergestellt.
[0006] Soll unter Aufrechterhaltung der genannten Vorteile der auf dem Stoßverbinder in
der Y-Richtung gesicherte Riegel zusätzlich in der Z-Richtung, d. h. in der Einschubrichtung
gesichert werden, wird nach der Erfindung vorgeschlagen, die Materialausformung des
Halteelementes aus wenigstens einem in eine Nutvertiefung des bzw. der Seitenschenkel
eingelassenen, als getrenntes Teil ausgebildeten Leistenabschnitt auszubilden, der
über die Außenwand des bzw. der Seitenschenkel stegartig vorspringt und in eine an
der Innenwand des Aufsteckprofils vorgesehene Führung bzw. Rasterung eingreift. Hierbei
ergibt sich der besondere Vorteil, dass selbst bei der Montage großer Profilquerschnitte
mit einer Übertoleranz des Aufsteckprofils dieses bei der Montage nicht von dem Halteelement
abrutschen kann. Der Leistenabschnitt besteht vorzugsweise aus einer entsprechend
abgewinkelten Feder, z. B. einer Blattfeder, die sich elastisch mit der Innenwand
des Aufsteckprofils verrastet
[0007] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.
[0008] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1:
- Eine perspektivische, teilweise geschnittene Querschnittsdarstellung des Stoßbereiches
zwischen einem vertikalen Pfosten-Anschlußprofil und einem horizontalen Riegel-Aufsteckprofil
eines Fassadenelements,
- Figur 2:
- das Halteelement ähnlich dem der Figur 1 von der Rückseite gesehen,
- Figur 3:
- einen Riegelprofilabschnitt (Aufsteckprofil) vor dem Aufsetzen auf das Halteelement,
- Figuren 4,5,6:
- die Darstellung eines gegenüber den Figuren 1 - 3 abgewandelten Ausführungsbeispieles,
- Figuren 7, 8:
- ein drittes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes mit einer zusätzlichen
Sicherung in Z-Richtung.
- Figur 9:
- das Sicherungselement nach der Figur 7 in vergrößerter Darstellung.
[0009] Der dargestellte Stoßverbindungsbereich einer Außenwandkonstruktion besteht im Wesentlichen
aus einem vertikalen Pfostenprofil 1, nachstehend als Anschlußprofil bezeichnet, an
dem ein horizontales Riegelprofil 2, nachstehend als Aufsteckprofil bezeichnet, angeschlossen
ist. Die Anschluß- und Aufsteckprofile sind zur Vereinfachung in den zeichnerischen
Darstellungen jeweils nur als Hohlprofil-Teilabschnitte dargestellt. Die Anschlußprofile
2 sind in den Figuren 3, 6, 8 durchgehend mit der Bezugsziffer 2 versehen. Sie sind
jeweils mit ihren Stirnseiten 3 - 5 an die zugeordnete Außenwand 7 des Anschlußprofils
1 angesetzt und durch Stoßverbinder, nachstehend als Halteelement bezeichnet, mit
dem Anschlußprofil 1 verbunden. Die Halteelemente nach den Figuren 1, 2 erhalten die
Bezugsziffer 8, 9, die der abgewandelten Ausführung nach Figuren 4 und 5 die Bezugsziffer
10, 11 und die bei dem dritten Ausführungsbeispiel nach Figur 7 die Bezugsziffer 12.
Zwischen den Anschlußprofilen 1 und den Aufsteckprofilen 2 sind nicht dargestellte
Füllelemente eingespannt, z.B. Isolierglasscheiben, welche an ebenfalls nicht dargestellten
Dichtleisten anliegen. Als Teil einer Dichtleiste im Stoßbereich sei bei allen Beispielen
lediglich auf ein Dichtungsstück 14 hingewiesen. Die Füllelemente werden durch nicht
gezeigte Pfosten- und Riegeldruckprofile fixiert und verschraubt. Auf eine detaillierte
Darstellung wurde auch dabei verzichtet, da sich die Erfindung ausschließlich auf
die besondere Art der Stoßverbinder bzw. Halteelemente 8 - 12 bezieht. Die Aufsteckprofile
2 können jeweils auf beiden Seiten unter verschiedenen Winkeln durch Aufstecken auf
die Halteelemente an das vertikale Anschlußprofil angeschlossen werden.
[0010] Bei den gezeigten Beispielen besteht jedes Halteelement 8 - 12 aus einem U-Profilabschnitt,
der von einem im Strangpreßverfahren hergestellten Aluminiumprofil gebildet ist. Jedes
U-Profil weist zwei Seitenschenkel 15 und einen die beiden Seitenschenkel verbindenden
Basissteg 17 auf. Der allgemeine Ausdruck Halteelement für den Stoßverbinder wurde
deshalb gewählt, weil solche Stoßverbinder in der Praxis auch anders ausgebildet sein
können, z.B. können sie aus einer ebenen Platte (nicht dargestellt) bestehen. Bei
einer anderen, ebenfalls nicht dargestellten Ausführungsform kann das Halteelement
über eine Achse mit einem Gelenkteil verbunden bunden sein, welches ähnlich den Seitenschenkeln
bei den hier gewählten Beispielen als Führung für das Aufsteckprofil dient. Bei einer
solchen Ausführung können die Anschlußprofile unter beliebigen Winkeln an die Anschlußprofile
7 angeschlossen werden. Das besondere bei der vorliegende Erfindung besteht darin,
dass jedes Halteelement 8 - 12 wenigstens eine Materialausformung in Form einer Nutvertiefung
bzw. eines Nuteinschnitts 19, 20 bzw. 21, 22 bzw. 23 aufweist, die bei aufgesetzten
Aufsteckprofilen 2 zumindest bereichsweise mit der Innenwand 25 des Aufsteckprofils
form- und /
oder kraftschlüssig zusammenwirkt. In den Figuren sind die Materialausformungen zum Teil
nur auf einer Seite der beiden Seitenschenkel eines jeden Halteelements dargestellt.
Vorzugsweise sind sie an beiden Seitenschenkeln vorgesehen. Die Materialausformungen
der Halteelemente greifen in der Zusammenbaustellung jeweils in eine korrespondierende
Führung paßgerecht ein. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 - 3 besteht
die Führung aus Stegvorsprüngen 26, die bei aufgesetztem Aufsteckprofil 2 in die Nuten
19. 20 eingreifen, während bei dem Beispiel nach den Figuren 4 - 6 die Stegvorsprünge
21, 22 eine solche Höhe und Breite haben, dass sie bei aufgesetztem Aufsteckprofil
2 paßgerecht in Führungen 27 eingreifen, die sich an den Innenwandungen 25 längs des
Aufsteckprofils 2 erstrecken und seitlich von einem Stegvorsprung 26 und von der gegenüberliegenden
Innenwandung 28 des Aufsteckprofils 2 begrenzt ist.
[0011] Bei dem dritten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 7 - 9 sind sich in Aufsteckrichtung
erstreckende Nutvertiefungen 19, 20 und Nuten 23 bzw. Einschnitte vorgesehen, die
sich quer zur Aufsteckrichtung erstrecken und eine solchen Querschnittsprofilierung
haben, dass abgewinkelte Federstücke 29 in diese eingesteckt und dort gehalten werden
können. Die Federstücke sind in der Zeichnung als schmale Blattfeder-Teilstücke dargestellt.
Sie können aber auch über die komplette Breite eines Halteelements 12 durchlaufen.
Wichtig ist, dass an den Innenflächen 25 des Aufsteckprofils 2 bei 30 eine Gegenfläche
vorgesehen ist, die bei aufgestecktem Aufsteckprofil 2 ein Verrasten mit der Feder
29 gewährleistet.
[0012] Die abgewinkelten Federteile 29 können aus Federblechen, Federbolzen oder anderen
Funktionsteilen bestehen. Auch ist es möglich, die Stegvorsprünge 21, 22 als gesonderte
Teile auf die Außenwandungen der Seitenschenkel 15 aufzuschrauben, statt diese direkt
in das Material der Schenkel einzuarbeiten.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1
- Pfosten-Anschlußprofil
- 2
- Riegel-Aufsteckprofil
- 3-5
- Stirnseite (des Aufsteckprofils)
- 7
- Außenwand (des Anschlußprofils)
- 8-12
- Halteelement (Stoßverbinder)
- 14
- Dichtungsstück
- 15
- Seitenschenkel (des Halteelements)
- 17
- Basissteg
- 19, 20
- Nutvertiefung
- 21,22
- Stegvorsprung
- 23, 24
- Materialausformung
- 25
- Innenwandung des Aufsteckprofils
- 26
- Stegvorsprung
- 27
- Führung
- 28
- Innenwandung
- 29
- Feder
- 30
- Führung
1. Stoßverbinder zum winkeligen Verbinden von jeweils ein Anschlußprofil und ein Aufsteckprofil
umfassenden Hohlprofilen, insbesondere für Fassaden, Dächer, Fenster, Türen und dergleichen,
mit einem an dem Anschlußprofil mittels Stifte, Schrauben oder dergleichen befestigten
Halteelement, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (8 - 12) wenigstens eine Materialausformung (19, 20 bzw. 21, 22
bzw. 23) aufweist, die bei aufgesetztem Aufsteckprofil 2, 2') zumindest bereichsweise
mit der Innenwand (25) des Aufsteckprofils form- und / oder kraftschlüssig zusammenwirkt.
2. Stoßverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausformung des Halteelements in eine korrespondierende Führung (26, 27)
des Aufsteckprofils (2) paßgerecht eingreift.
3. Stoßverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausformung wenigstens eine in Aufsteckrichtung des Aufsteckprofils verlaufende
Nut (19, 20) ist und die Führung des Aufsteckprofils ein in die Nut eingreifender
Stegvorsprung (26) ist.
4. Stoßverbinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (8, 12) einen von zwei Seitenschenkeln (15) und einem Basissteg
(17) begrenzten U-förmigen Querschnitt besitzt und dass jeder Seitenschenkel zwei
mit Abstand voneinander angeordnete Nuten (19, 20) aufweist, in die je ein an der
Innenwandung des Aufsteckprofils angeordneter Stegvorsprung (26) eingreift.
5. Stoßverbinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausformung von wenigstens einem über die Außenwand eines Seitenschenkels
(21, 22) vorstehenden Stegvorsprung gebildet ist, der in eine an der Innenwand des
Aufsteckprofils angeordnete Führung (27) eingreift.
6. Stoßverbinder, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausformung des Halteelements aus wenigstens einem in eine Nutvertiefung
des bzw. der Seitenschenkel eingelassenen, als getrenntes Teil ausgebildeten Leistenabschnitt
(29) besteht, der über die Außenwand des bzw. der Seitenschenkel (15, 16) stegartig
vorspringt und in eine an der Innenwand des Aufsteckprofils vorgesehene Führung bzw.
Rasterung (30) eingreift.
7. Stoßverbinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistenabschnitt aus einer abgewinkelten Feder (29) besteht.