(19)
(11) EP 1 580 385 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.2005  Patentblatt  2005/39

(21) Anmeldenummer: 04027658.6

(22) Anmeldetag:  22.11.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 1/52, E06B 3/48, F25D 23/02, E06B 9/58
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK YU

(30) Priorität: 24.03.2004 DE 202004004737 U

(71) Anmelder: Viessmann Kältetechnik AG
95030 Hof/Saale (DE)

(72) Erfinder:
  • Kemnitzer, Alexander
    95030 Hof (DE)

(74) Vertreter: Wolf, Günter 
Patentanwälte, Dipl.-Ing. Günter Wolf, Dipl.-Ing. Michael Wolf, An der Mainbrücke 16
63456 Hanau
63456 Hanau (DE)

   


(54) Verschluss für Kühlraumzugangsöffnungen


(57) Die Erfindung betrifft einen Verschluß für Kühlraumzugangsöffnungen, bestehend aus einer wärmeisolierten, jalousieartig bewegbaren Verschlußfläche (1), die an kühlraumseitigen Zugangsöffnungsrändern (2) angeordnete Führungsprofilen (3) rollengeführt zu öffnen und zu schließen ist, wobei an einem in Bezug auf die Zugangsöffnung leibungsseitigen Haltesteg (4) jedes Führungsprofiles (3) und an einem oberen Querprofil (5) eine elastische, von an der Verschlußfläche (1) anliegende Dichtungsleiste (6) angeordnet ist.
Nach der Erfindung ist der vom Haltesteg (4) und der Dichtungsleiste (6) nach außen abgegrenzte Profilraum (7) hinter dem Haltesteg (4) jedes Profiles (3,5) wärmeisoliert und/oder wärmebeaufschlagbar ausgebildet, wobei der Haltesteg (4) als separates Teil unter Zwischenlage schlecht wärmeleitenden Materials (16) am Führungsprofil (3) angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluß für Zugangsöffnungen von Kühlräumen, und zwar insbesondere von aus vorgefertigten Wandbauelementen erstellbaren Kühlzellen. Der Verschluß besteht dabei aus einer wärmeisolierten, jalousieartig bewegbaren Verschlußfläche, die innenseitig an an den Zugangsöffnungsrändern des Kühlraumes angeordneten Führungsprofilen rollengeführt zu öffnen und zu schließen ist, wobei an einem in Bezug auf die Zugangsöffnung leibungsseitigen Haltesteg jedes Führungsprofiles und an einem oberen Querprofil eine elastische, an der Verschlußfläche anliegende Dichtungsleiste angeordnet ist.

[0002] Solche Verschlüsse, die praktisch jalousieartig bewegbaren Garagentorverschlüssen entsprechen, sind auch für den Verschluß von Zugangsöffnungen zu Kühlräumen bekannt und in Benutzung, so daß es diesbezüglich keines besonderen druckschriftlichen Nachweises bedarf. Für diesen Anwendungsbereich ergibt sich jedoch insofern eine besondere Problematik, als hierbei beträchtliche Temperaturunterschiede zwischen der Kühlrauminnen- und der Außenseite auftreten können. Dies betrifft weniger die den Verschluß bildendende Jalousiefläche selbst, da diese bei Kühlraumverschlüssen grundsätzlich wärmeisoliert ausgebildet sind. Da das auf und ab bewegliche Verschlußflächenelement seitlich geführt werden muß (die ebenfalls zugehörigen und sich in den Kühlraum unter dessen Decke erstreckenden Horizontalführungsprofile interessieren hierbei nicht), muß der innerhalb des Kühlraumes an dessen Zugangsöffnungsrändern installierte Verschluß in den einleitend erwähnten Profilen geführt werden, die, um "Kälteverlust" aus dem Kühlraum zu minimieren, auch mit den erwähnten Dichtleisten bestückt sein müssen.

[0003] Der Anordnungsbereich der Dichtleisten und die diese tragenden Teile der Führungsprofile, welche Leisten und Teile praktisch die Öffnungsleibung zur Verschlußfläche hin verlängern bzw. überbrücken, stellen dabei die eigentlich kritischen Bereiche solcher jalousieartigen verstellbaren Verschlüsse dar, weil diese Teile den vorerwähnten Temperaturunterschieden in besonders hohem Maße ausgesetzt sind und die innen an den Zugangsöffnungsrändern angeordneten, metallischen, praktisch eine innen im Kühlraum angesetzte Zarge bildenden Führungsprofile die im Kühl-bzw. Tiefkühlraum herrschende Kälte an die Profilteile weiterleiten, die der außerhalb des Kühlraumes bestehenden Temperatur ausgesetzt sind. Diese Teilbereiche sind zwar vergleichsweise in der Regel relativ klein, ungeachtet dessen und je nach Luftfeuchte und Temperatur außerhalb des Verschlusses bzw. bei Taupunktsunterschreitung führt dies zu Kondenswasserniederschlägen an diesen Bereichen, und je nach Intensität kann dies zu beträchtlichen, unschönen und unzuträglichen Tauwasserpfützen am Boden im Verschlußbereich führen.
Die an den inneren Rändern der Zugangsöffnung anzuordnende, von den Führungsprofilen gebildete Zarge hat man sich dabei als im Querschnitt im Wesentlichen u-förmige Schienen vorzustellen, wobei die inneren, keinem Temperaturgefälle ausgesetzte Teile die eigentliche Rollenführung bilden und der äußere, in der Regel kürzere und einem Temperaturgefälle tatsächlich ausgesetzte Schenkel bzw. Steg die elastische, sich an den Verschluß anlegende Dichtleiste trägt.

[0004] Derartigee Verschlüsse unterscheiden sich also ganz wesentlich von ohne Zarge auskommenden bspw. Kühlschrankverschlüssen in Form von scharnierartig angeschlagenen Türblättern mit umlaufenden Dichtungsprofilen, die in Schließstellung einfach gegen den Öffnungsrand des Kühlschrankes anliegen, d.h., deren Verschluß mit seiner umlaufenden Dichtung ist nicht ohne weiteres auf die hier interessierenden Verschlüsse anwendbar, denen ein völlig anderes Verstell- bzw. Schließ- und Öffnungsprinzip zugrundeliegt.

[0005] Ausgehend demgegenüber von einem Verschluß der eingangs genannten und kurz vorbeschriebenen Art, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln die kritischen Bereiche derartiger Verschlüsse so auszubilden und zu verbessern, daß ein Schwitzen bzw. Feuchtigkeitsniederschlag an den betroffenen Profilbereichen unterbunden bzw. weitestgehend unterbunde sind.

[0006] Diese Aufgabe ist an Verschlüssen der hier interessierenden Art nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der vom Haltesteg und der Dichtungsleiste nach außen abgegrenzte Profilraum hinter dem Haltesteg jedes Profiles wärmeisoliert und/oder wärmebeaufschlagbar ausgebildet und der Haltesteg als separates Teil unter Zwischenlage bzw. Einschaltung schlecht wärmeleitenden Materials am Führungsprofil angeordnet ist.

[0007] Wie sich gezeigt hat, ist durch diese einfache Maßnahme die, soweit bekannt, bislang an solchen Verschlüssen einfach hingenommene Bildung von äußeren Kondensatniederschlägen und die damit verbundene Pfützenbildung unterbunden.
Wesentlich ist dabei, daß der die Dichtungsleiste tragende Haltesteg, der also der Außentemperatur ausgesetzt ist, vom Restprofil wärmeisoliert ist, so daß eine Wärme- bzw. Kältefluß in diesem Bereich weitestgehend unterbunden wird.

[0008] Soweit man sich dabei auf die einfachste Form einer inneren Wärmeisolierung beschränkt, ist diese so zu verstehen, daß diese den Freiraum in den Profilen weitestgehend, d.h., unter Berücksichtung der notwendigen Bewegungsräume für die Verschlußränder und der Rollenführungen, ausfüllt.

[0009] Was die ebenfalls vorgesehene Wärmebeaufschlagung betrifft, so ist diese ebenfalls auf einfache Weise durch Einbau von elektrischen Heizleitern in den Profilen unmittelbar im Bereich der nach außen freiliegenden Haltestege zu verwirklichen. Bevorzugt wird dabei die Kombination von beiden Maßnahmen, was im Einzelnen noch näher erläutert wird. Soweit solche Heizleiter allein oder in Kombination mit zu sätzlicher Wärmeisolierung zur Anwendung kommen, wird vorteilhaft die Ein-und Ausschaltung der Heizung mittels geeigneter, auf die außenseitigen Luftbedingungen ansprechender Sensoren geregelt oder mit so genannten sich selbst regulierenden Heizleitern. Beim Einsatz und Betrieb solcher Heizleiter sorgt der wärmeisolierte Zuordnung des Haltesteges ebenfalls dafür, daß dessen Wärmebeaufschlagung nicht in das kühlraumseitige Restprofil abfließen kann.

[0010] Der insoweit neuartige bzw. erfindungsgemäße Verschluß für Kühlraumzugangsöffnungen wird einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen und Ausführungsformen nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

[0011] Es zeigt schematisch
Fig. 1
eine Kühlraumzugangsöffnung mit dem Verschluß in Ansicht von außen;
Fig.1A
eine bauliche Einzelheit des Führungsrahmens für den Verschluß;
Fig.2
im Schnitt einen Seitenbereich einer Kühlraumzugangsöffnung mit dem innen zugeordneten Verschluß und
Fig.3,4
zwei weitere Ausführungsbeispiele.


[0012] Der Verschluß besteht nach wie vor aus aus einer wärmeisolierten, jalousieartig bewegbaren Verschlußfläche 1, die an an kühlraumseitigen Zugangsöffnungsrändern 2 angeordneten Führungprofilen 3 rollengeführt zu öffnen und zu schließen ist, wobei an einem in Bezug auf die Zugangsöffnung leibungsseitigen Haltesteg 4 jedes Führungsprofiles 3 und an einem oberen Querprofil 5 eine elastische, von außem an den Verschlußfläche 1 anliegende Dichtungsleiste 6 angeordnet ist.

[0013] Bei den in den Fig.2 bis 4 dargestellten Führungsprofilen 3 handelt es sich um Ausführungsbeispiele, d.h., die dargestellten Querschnitte sind in dieser Form als nicht absolut zwingend anzusehen. Dies gilt auch für den hier so genannten Haltesteg 4 für die Dichtungsleiste 6, der die Dichtungsleiste 6 bspw. auch in einer eingeformten Nut aufnehmen kann.

[0014] Für einen solchen Verschluß ist nun nach der Erfindung wesentlich, daß der vom Haltesteg 4 und der Dichtungsleiste 6 nach außen abgegrenzte Profilraum 7 hinter dem Haltesteg 4 jedes Profiles 3,5 wärmeisoliert und/oder wärmebeaufschlagbar ausgebildet ist und der Haltesteg als separates Teil unter Zwischenlage schlecht wärmeleitenden Materials 16 am Führungsprofil 3 bzw. an dessen leibungsseitigem Schenkel 8 angeordnet ist.

[0015] Orientiert an Fig.2 ist dies praktisch und konkret in der Form umgesetzt, daß die als Rechtwinkelprofile ausgebildeten Profile 3,5 am leibungsseiten Schenkelende 8' den gegen den Verschluß abgekröpften Haltesteg 4 aufweisen und mindestens der Zwickelraum 9 zwischen Haltesteg 4 und leibungsseitigen Schenkel 8 der Profile 3,5 wärmeisoliert und/oder wärmebeaufschlagbar ausgebildet ist, wobei nach Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 im Bereich unmittelbar hinter dem Haltesteg 4 der Profile 3,5 Heizleiter 10 angeordnet sind, die gemäß Fig. 1 und 1A aus miteinander verschalteten Einzelsträngen bestehen und die insbesondere zur Anwendung kommen, wenn der Kühlraum auf tiefen Temperaturen zwecks Tiefkühlen gehalten wird..

[0016] Wie ebenfalls aus Fig.2,3 ersichtlich, sind diese Heizleiter 10 gegenüber den Resträumen 11 in den Profilen 3,5 durch Heizleiterkanäle 12 bildende Abdeckprofile 13 abgeschirmt, die vorteilhaft auch aus schlecht wäremeleitendem Material gebildet sein können. Wesentlich bleibt aber auch hierbei die Maßgabe, daß der Haltesteg 4 als separates Teil dem Führungsprofil 3 bzw. dessen leibungsseitigen Schenkel 8 wärmeflußisoliert zugeordnet ist.

[0017] Die Resträume 11 in den Profilen 3,5 können außerdem unter Freihaltung der Bewegungsräume für die Ränder 1' des Verschlusses 1 und die Rollenführungen 14 mit geeignetem wärmedämmenden Material 15 ausgefüllt sein, wie diese in Fig.3 schematisch angedeutet ist, wobei das wärmedämmende Material 15 mindestens zu den Rändern 1' des Verschlusses 1 hin von den entsprechend formangepaßt ausgebildeten Abdeckprofilen 13' mit abgedeckt ist.

[0018] Sofern der Haltesteg 4 wie das ganze Führungsprofil 3 aus Blech gebildet ist, ist der Haltesteg 4, wie vorerwähnt, als separates Teil unter Zwischenlage bzw. Zwischenschaltung eines schlecht wärmeleitenden Materials 16 (siehe Fig.4) am Führungsprofil 3 anzuordnen, oder aber der Haltesteg 4 ist selbst aus schlecht wärmeleitenden Material zu bilden. Sofern diese Art der Wärmeflußbehinderung nicht ausreichen sollte, kann durchaus der Restraum 11, wie vorbeschrieben, eine zusätzliche Wärmedämmung erfahren.

[0019] Eine solche, die Zielsetzung ebenfalls unterstützende Maßnahme kann zur Minderung des Temperaturgefälles auch von der Außenseite zusätzlich vorgesehen werden, indem, wie in Fig.4 mit angedeutet, dafür eine in der Regel per se vorzusehende Öffnungsleibungsverkleidung 17 mit herangezogen und mit ihrem Endrand in die Dichtungsleiste 6 mit eingebunden wird.

[0020] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.4 zeigt eine konkrete Ausführungsform der den Wärmefluß unterbindenden Zuordnung des Haltesteges 4 zum Führungsprofil 3, wobei das wärmeisolierende Material 16 zwischen sich überlappenden Teilen des Profiles 3 und des Haltesteges 4 angeordnet und mit diesen in geeigneter weise fest verbunden ist.
Jenachdem mit welchen Temperaturen ein derart verschließbarer Raum bzw. eine Raumzelle betrieben wird, d.h., als Frischhaltezelle, als Kühlzelle oder als Tiefkühlzelle, kann bspw. bei nur Frischhaltetemperatur die Ausführungsform nach Fig.4 allein schon genügen. Bei Kühlzellentemperatur wäre dann noch der Raum 11, wie vorbeschrieben mit wärmedämmenden Material 15 zu besetzen, und zusätzliche Heizleiter 10 kämen insbesondere bei Tiefkühltemperaturen in Betracht.


Ansprüche

1. Verschluß für Kühlraumzugangsöffnungen, bestehend aus einer wärmeisolierten, jalousieartig bewegbaren Verschlußfläche (1), die an kühlraumseitigen Zugangsöffnungsrändern (2) angeordnete Führungsprofilen (3) rollengeführt zu öffnen und zu schließen ist, wobei an einem in Bezug auf die Zugangsöffnung leibungsseitigen Haltesteg (4) jedes Führungsprofiles (3) und an einem oberen Querprofil (5) eine elastische, von an der Verschlußfläche (1) anliegende Dichtungsleiste (6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vom Haltesteg (4) und der Dichtungsleiste (6) nach außen abgegrenzte Profilraum (7) hinter dem Haltesteg (4) jedes Profiles (3,5) wärmeisoliert und/oder wärmebeaufschlagbar ausgebildet und der Haltesteg (4) als separates Teil unter Zwischenlage schlecht wärmeleitenden Materials (16) am Führungsprofil (3) angeordnet ist.
 
2. Verschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Rechtwinkelprofile ausgebildeten Profile (3,5) am leibungsseiten Elende (8') eines Profilschenkels (8) den gegen den Verschluß abgekröpften Haltesteg (4) aufweisen und mindestens der Zwickelraum (9) zwischen Haltesteg (4) und leibungsseitigen Schenkel (8) der Profile (3,5) wärmeisoliert und/oder wärmebeaufschlagbar ausgebildet ist.
 
3. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich unmittelbar hinter dem Haltesteg (4) der Profile (3,5) Heizleiter (10) angeordnet sind.
 
4. Verschluß nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizleiter (10) gegenüber den Resträumen (11) in den Profilen (3,5) durch Heizleiterkanäle (12) bildende Abdeckprofile (13) abgeschirmt sind.
 
5. Verschluß nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckprofile (13) aus schlecht wäremeleitendem Material gebildet sind.
 
6. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß Resträume (11) in den Profilen (3,5) unter Freihaltung der Bewegungsräume für die Verschlußränder (1') und der Rollenführungen (14) mit wärmedämmenden Material (15) ausgefüllt sind.
 
7. Verschluß nach den Ansprüchen 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wärmedämmende Material (15) mindestens zu den Verschlußrändern (1') hin von den entsprechend formangepaßt ausgebildeten Abdeckprofilen (13) mit abgedeckt ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht