Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kochfeld mit mehreren Kochstellen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Kochfelds, das inbsesondere
elektronisch gesteuert sein kann.
[0002] Für die Leistungseinstellung von beispielsweise Kochfeldern mit Berührschaltern ist
es bekannt, für jede Kochstelle eine sogenannte Auswahl/Select-Tasten vorzusehen,
sowie des weiteren eine Plus- und eine Minus-Taste für die Änderung der Leistungseinstellung.
Durch Betätigung jeweils einer Auswahl-Taste wird eine Kochstelle ausgewählt. In diesem
ausgewählten Zustand kann mittels der Plus- oder Minus-Taste die Leistung verändert
werden. Eine solche Veränderung der Leistung ist nur dann möglich, wenn eine Kochstelle
vorher ausgewählt worden ist. Auf diese Weise ist es möglich, die Zahl der Plus-/Minus-Tasten
zu verringern, da für das gesamte Kochfeld nur ein einziges solches Paar vorzusehen
ist und nur eine Auswahl-Taste pro Kochstelle.
[0003] Es sind Anstrengungen unternommen worden, die Anzahl der notwendigen Berührungstasten
noch weiter zu verringern. Es ist beispielsweise in der DE 102 11 047 A beschrieben,
eine Kochstelle durch Aufstellen eines Kochgefäßes zu selektieren. Ein sogenannter
Topferkennungssensor erkennt das aufgestellte Kochgefäß und versetzt diese Kochstelle
in den selektierten Zustand, so dass nach dem Aufsetzen des Kochgefäßes eine Leistungseinstellung
möglich ist. Dieses Verfahren eignet sich jedoch offensichtlich nur für die erste
Leistungseinstellung bei Beginn des Betriebs der Kochstelle. Für nachfolgende Leistungseinstellungen
ist es nicht mehr geeignet.
Aufgabe und Lösung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Kochfeld sowie ein
eingangs genanntes Verfahren zu schaffen, mit denen die Probleme und Nachteile des
Standes der Technik vermieden werden können und Kochfelder sowie deren Bedienung weiter
entwickelt werden können, insbesondere eine Auswahl einer Kochstelle bei beliebigen
möglichen Betriebszuständen verbessert werden kann.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Kochfeld mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im folgenden näher
erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird dabei durch ausdrückliche Bezugnahme zum
Inhalt der Beschreibung gemacht. Die Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens in
verschiedenen Ausführungen ergeben sich ebenfalls aus der nachfolgenden Beschreibung
in entsprechender Weise.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein solches Kochfeld eine Auswahleinrichtung
für jede Kochstelle aufweist, womit diese ausgewählt werden kann zur Vorbereitung
einer von einem Bediener initiierten bzw. gewünschten Änderung des Betriebszustandes
der Kochstelle. Bevorzugt ist eine solche Änderung des Betriebszustandes eine Änderung
der Leistung. Es kann jedoch auch beispielsweise bei einer sogenannten Mehrkreis-Kochstelle
ein zusätzlicher Heizkreis zu- oder abgeschaltet werden. Die Auswahleinrichtung weist
einen Betätigungssensor auf bzw. eine solche Einrichtung. Der Betätigungssensor ist
derart ausgebildet, dass er eine Berührung eines Kochgefäßes auf dieser Kochstelle
durch eine Bedienperson erkennt. Eine solche Berührung wertet das Kochfeld als Auswahl
dieser Kochstelle, um davon abhängig eine bedienerabhängige Änderung des Betriebszustandes
der Kochstelle durch weitere Bediener-Eingaben zu ermöglichen.
[0007] Dies bedeutet bei einem möglichen Ausführungsbeispiel, dass eine Berührung oder ein
Anfassen eines Kochgefäßes von dem Kochfeld erkannt wird und diesem Kochgefäß bzw.
der betreffenden Kochstelle zugeordnet wird. Vom Ablauf her wird dies als Auswahl
der Kochstelle gewertet, um davon abhängig gemäß bekannten Verfahren den Betriebszustand
dieser Kochstelle zu ändern. So kann auf weitere Eingabeelemente oder Bedienelemente
wie die vorgenannten Select-Tasten verzichtet werden. Des weiteren ist eine instinktive
Auswahl einer Kochstelle durch Berühren des daraufstehenden Kochgefäßes möglich. Schließlich
hat es sich im Rahmen der Untersuchungen zu dieser Erfindung erwiesen, dass in vielen
Fällen eine Berührung des Kochgefäßes beispielsweise beim Heben des Deckels oder beim
Umrühren mit gleichzeitigem Festhalten stattfindet. Diesen Handlungen folgen in der
Praxis oftmals Änderungen zumindest an der Leistungseinstellung der Kochstelle, da
der Betriebszustand als nicht gewünscht erkannt wird. Somit geschieht die Auswahl
der zu ändernden Kochstellen quasi automatisch bzw. von alleine. Neben dem Einspareffekt
einer sogenannten Auswahl-Taste kann einer Bedienperson in vielen Fällen sogar noch
der Auswahlvorgang selbst erspart bleiben.
[0008] Als Betätigungssensor können grundsätzlich verschiedene Arten von Sensoren eingesetzt
werden, welche das Berühren des Kochgefäßes erkennen. Dies kann ein sogenannter kapazitiver
Sensor sein, wie er beispielsweise in der DE 42 24 934 A beschrieben ist. Alternativ
kann es ein induktiver Sensor sein, welcher beispielsweise Spulenform aufweisen kann.
Ein solcher induktiver Sensor ist beispielsweise in der DE 196 03 845 A offenbart.
Des weiteren ist es möglich, dass ein Betätigungssensor eine leichte Bewegung des
Kochgefäßes erkennt, beispielsweise ein geringfügiges Hin- und Herschieben um wenige
Zentimeter. Ein solcher Vorgang kann neben üblichen, vorbeschriebenen Verfahren auch
durch optische Sensoren oder dergleichen oberhalb des Kochfeldes sowie Sensoren für
Vibrationen oder Beschleunigung unter dem Kochfeld erkannt werden.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann ein Betätigungssensor gleichzeitig
ein sogenannter Kochgefäßerkennungs-Sensor sein, auch bekannt als Topferkennung. Durch
diese Doppelfunktion kann die Zahl von vorzusehenden Sensoren reduziert werden. In
diesem Sinne ist es also von Vorteil, wenn nach der gleichen Meßmethode sowohl die
Anwesenheit eines Kochgefäßes als auch eine Berührung desselben detektiert wird. Die
unterschiedlichen Betriebsarten können beispielsweise abwechselnd ablaufen.
[0010] Es ist vorteilhaft, wenn der Betätigungssensor unterhalb des Kochfeldes bzw. einer
Kochfeld-Platte angeordnet ist. So stört er das Erscheinungsbild nicht, ist leicht
einzubauen bzw. an dem Kochfeld vorzusehen und ist auch vor Beeinträchtigung wie beispielsweise
Verschmutzung oder dergleichen geschützt. Eine solche Kochfeld-Platte besteht vorteilhaft
aus Glaskeramik, welche für die vorgenannten Sensoren durchlässig ist.
[0011] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung können sogar mehrere Betätigungssensoren
pro Auswahleinrichtung bzw. pro Kochstelle vorgesehen sein. Diese sind vorteilhaft
an unterschiedlichen Positionen angeordnet. So kann eine Anpassung an mögliche verschiedene
Größen eines Kochgefäßes auf dieser Kochstelle erfolgen, beispielsweise bei einer
Mehrkreis-Heizung. Die mehreren Betätigungssensoren können dabei im Zusammenwirken
mit möglichen Größen des Kochgefäßes so angeordnet sein, dass abhängig von der Größe
des Kochgefäßes jeweils nur ein Betätigungssensor auf das Berühren eines Kochgefäßes
anspricht.
[0012] Des weiteren kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass für die bedienerabhängige
Änderung des Betriebszustandes der Kochstelle, beispielsweise eine Einstellung einer
Leistung, gemeinsame Bedienelemente vorgesehen sind, welche die ihnen zugeordnete
Funktion genau gleich für alle Kochstellen aufweisen. Vorteilhaft sind dies ein sogenanntes
Plus- und ein Minus-Bedienelement, mit denen die Leistung stufenlos oder in Stufen
erhöht oder herabgesetzt werden kann. Wird eine Kochstelle durch Berühren des daraufgestellten
Kochgefäßes ausgewählt, so sind die gemeinsamen Bedienelemente auf diese Kochstelle
ausgerichtet bzw. verändern mit ihrer Funktion den Betriebszustand dieser Kochstelle.
[0013] Es kann vorgesehen sein, dass durch entsprechende Einrichtungen eine Rückmeldung
an eine Bedienperson ausgegeben wird, welche einen Auswahlzustand oder eine Änderung
des Betriebszustandes einer Kochstelle angibt. Wird beispielsweise eine Auswahl als
solche erkannt, kann eine Rückmeldung an den Bediener erfolgen. Diese kann optisch
oder akustisch erfolgen.
[0014] Des weiteren kann zur Erhöhung des Bedienkomforts sowie der Bediensicherheit vorgesehen
sein, dass die Auswahl einer Kochstelle für eine bestimmte Zeit als solche aufrechterhalten
wird, um sozusagen der Bedienperson Zeit zu geben, den Betriebszustand zu ändern.
Eine solche Zeitdauer sollte im Bereich mehrerer Sekunden liegen, beispielsweise maximal
10 Sekunden. So können Fehlbedienungen durch zu lange Auswahlzeiten vermieden werden.
[0015] In weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Auswahl einer Kochstelle
umgehend aufgehoben wird, wenn ein nicht passender Betätigungszustand eintritt bzw.
beispielsweise eine andere Kochstelle ausgewählt wird. Entweder ist dann diese weitere
Kochstelle ausgewählt oder lediglich die Auswahl der vorherigen aufgehoben.
[0016] Als weiteres Sicherheitsmerkmal kann vorgesehen sein, dass nur dann eine Auswahl
als solche erkannt wird, wenn ein auf der Kochstelle stehendes Kochgefäß für eine
bestimmte Zeit berührt wird. Diese Zeit sollte ebenfalls im Bereich von Sekunden liegen,
vorzugsweise mindestens eine Sekunde betragen. So kann vermieden werden, dass bei
einer flüchtigen Berührung, welche aufgrund ihrer kurzen Zeit tatsächlich nur unbeabsichtigt
sein kann, eine Auswahl stattfindet.
[0017] Des weiteren kann vorgesehen sein, dass für den Fall, dass zwei Kochgefäße zur gleichen
Zeit berührt sind, also entweder die Berührung gleichzeitig stattgefunden hat oder
sich zumindest zeitlich überschneidet, gar keine Auswahl gewertet wird. In diesem
Fall kann nämlich nicht unbedingt unterschieden werden, welche Kochstelle tatsächlich
ausgewählt werden soll. In einem solchen Fall kann beispielsweise ein entsprechendes
Signal nach Art eines Stör- oder Gefahrensignals an eine Bedienperson ausgegeben werden.
[0018] Wird ein sogenannter induktiver Kochgefäßerkennungs-Sensor als Betätigungssensor
verwendet und mit Schwingkreisverstimmung ausgewertet, so kann er mit einer höheren
Frequenz betrieben werden, um ein Berühren des Kochgefäßes zu erkennen. Beispielsweise
bei den vorgenannten Arten von Sensoren kann diese Frequenz im Bereich von 2 MHz bis
30 MHz liegen, bevorzugt zwischen 8 MHz und 20 MHz. Dies liegt an dem angewendeten
Auswertungsverfahren der Frequenzmessung. Um die äußerst geringe Änderung der Schwingkreiskapazität
von etwa 5 pF durch Berühren des Kochgefäßes auswerten zu können, ist es erforderlich,
den Schwingkreis in der Nähe der Eigenresonanz des Sensors zu betreiben. Aus Streukapazität
des Kochgefäßerkennungs-Sensors, etwa 50 pF bis 200 pF, und einer kleinen Schwingkreiskapazität,
etwa 50 pF bis 220 pF, und der Induktivität des Kochgefäßerkennungs-Sensors, etwa
300 nH bis 800 nH, mit aufgestelltem Kochgefäß ergibt sich eine hohe Resonanzfrequenz.
[0019] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und der Zeichnung hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0020] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in unterschiedlichen Varianten in der Fig.
1 schematisch dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Dabei zeigt Fig.
1 eine schematische Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Kochfeldes mit vier Kochstellen
und einer als Auswahleinrichtung dienenden Kochgefäß-Erkennung.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0021] In Fig. 1 ist schematisch ein Kochfeld 11 in Schrägansicht dargestellt, in welchem
die Erfindung in zwei Varianten verwirklicht ist. Das Kochfeld 11 weist eine Glaskeramik-Platte
12 auf, welche die Oberfläche bildet. Diese könnte jedoch auch aus anderen Materialien
bestehen. Auf der Glaskeramik-Platte 12 sind mehrere Kochstellen 14a - d vorgesehen,
wie bei einem üblichen Kochfeld, nämlich in etwa gleich verteilt. Sie können durch
entsprechende Markierungen auf der Oberseite der Glaskeramik-Platte 12, beispielsweise
entsprechende Bedruckungen oder dergleichen, kenntlich gemacht sein. Selbstverständlich
ist es hier auch möglich, sogenannte zuschaltbare Mehrkreis-Kochstellen vorzusehen,
sei es in runder oder länglicher Form.
[0022] Unter jeder Kochstelle 14a - d ist jeweils eine Heizung 16a - d vorgesehen. Diese
sind insbesondere bei Glaskeramik-Platten 12 sogenannte Strahlungsheizkörper. Es könnten
alternativ auch Induktionsheizungen verwendet werden, wobei der verwendete Typ von
Heizung für die Erfindung diesbezüglich keine Rolle spielt. Jede der Heizungen 16a
- d wird über eine Steuerung 18 angesteuert und entsprechend einer ausgewählten Koch-
oder Leistungsstufe mit Energie versorgt. Hierzu sind die Leistungsschalter 20a -
d vorgesehen, nämlich für jede Heizung 16 einer. Mittels Berührungsschaltern 21, welche
am rechten Rand der Glaskeramik-Platte 12 angeordnet sind und entsprechende Markierungen
auf der Oberseite der Platte aufweisen, kann die Bedienung des Kochfeldes 11 erfolgen,
beispielsweise als Einstellung einer Koch- oder Leistungsstufe für die Heizung 16
einer Kochstelle 14. Dazu sind die Berührungsschalter 21 mit Plus- und Minus-Symbolen
versehen zur Erhöhung bzw. Herabsetzung der Leistung. Die Berührungsschalter 21 können
beispielsweise als kapazitive Berührungsschalter ausgebildet sein und sogenannte Touch-Tasten
oder -schalter sein. Neben kapazitiven Funktionsprinzipen können auch optische oder
weitere verwendet werden, ebenso sind mechanische Schalter oder dergleichen möglich.
Durch Auflegen eines Fingers 27 können die Berührungsschalter 21 entsprechend ihrer
Funktion betätigt werden.
[0023] Des weiteren befinden sich unterhalb der Kochstellen 14, vorteilhaft zwischen Glaskeramik-Platte
12 und Heizung 16, die sogenannten Kochgefäßerkennungs-Sensoren 22a und d. Diese können
in unterschiedlicher Form ausgebildet sein. Unter der Kochstelle 14a ist bei einer
Erfindungsvariante ein Kochgefäßerkennungs-Sensor 22a vorgesehen, der in etwa Spulenform
aufweist und mit der Steuerung 18 verbunden ist. Ein solcher Sensor ist beispielsweise
in der EP 788 293 A beschrieben, auf welche bezüglich möglicher Realisierungen ausdrücklich
Bezug genommen wird. Ein solcher Kochgefäßerkennungs-Sensor 22a wird in der Regel
dazu verwendet, das Aufsetzen eines Kochgefäßes 25a auf die Kochstelle 14a zu erfassen
und nur dann eine Leistungsfreigabe an der Heizung 16a zu ermöglichen. So kann ein
Fehlbetrieb einer Kochstelle bzw. einer zugehörigen Heizung ohne aufgesetztes Kochgefäß,
aus welchem entweder eine Verbrennungsgefahr oder zumindest Energieverlust resultieren
würde, vermieden werden.
[0024] Unter der Kochstelle 14d sind bei einer anderen Erfindungsvariante zwei Kochgefäßerkennungs-Sensoren
22d angeordnet, welche nicht in Spulenform ausgebildet sind, sondern zwei einzelne
Flächen bilden, die bezüglich der Größe der Kochstelle 14d an deren Rand, in etwa
gegenüberliegend angeordnet sind. Diese Kochgefäßerkennungs-Sensoren 22d können ein
kapazitives Funktionsprinzip aufweisen, wie es beispielsweise aus der DE 42 24 934
A bekannt ist. Zwar wird ein anderes Funktionsprinzip verwendet. Der Zweck ist jedoch
der gleiche, nämlich der Erkennung der Anwesenheit, der Ausbildung sowie unter Umständen
auch der Größe eines auf die zu dem Kochgefäßerkennungs-Sensor gehörigen Kochstelle
aufgesetzten Gefäßes.
Funktion
[0025] Im folgenden soll die Funktion anhand der Kochstelle 14a mit dem spulenförmigen induktiven
Kochgefäßerkennungs-Sensor 22a beschrieben werden. Diese Funktionsbeschreibung ist
jedoch ausdrücklich nicht auf die spezielle Ausbildung des Kochgefäßerkennungs-Sensors
22a beschränkt, sondern kann, entweder direkt oder in entsprechender Abwandlung, mit
sonstigen Kochgefäßerkennungs-Sensoren verwendet werden, insbesondere wenn diese mit
elektromagnetischen Feldern arbeiten, also entweder induktiver oder kapazitiver Natur
sind.
[0026] Da bei dem dargestellten erfindungsgemäßen Kochfeld 11 für die Leistungseinstellung
sämtlicher Kochstellen 14a - d nur die beiden Berührungsschalter 21 vorgesehen sind,
muss eine sogenannte Auswahl, auch Selektion genannt, stattfinden. Mit dieser wird
festgelegt, bei welcher Kochstelle 14 bei einem darauffolgenden Vorgang die Koch-
oder Leistungsstufe verändert wird. Wird ein Kochgefäß 25 aufgestellt, so erkennt
dies der Kochgefäßerkennungs-Sensor 22 zusammen mit der Steuerung 18. Die Steuerung
18 wertet dies als Auswahl der entsprechenden Kochstelle 14. Dies bedeutet, dass eine
nachfolgende Betätigung der Berührungsschalter 21 für den Zustand dieser speziellen
Kochstelle 14 bzw. der zugehörigen Heizung 16 gilt. Dieses ist an sich auch in dieser
Art aus dem Stand der Technik in Form der DE 102 11 047 bekannt.
[0027] Um nun jedoch auch einige Zeit nach dem Aufstellen des Kochgefäßes bzw. zu beliebiger
Zeit während des Kochens, insbesondere auch mit mehreren Kochstellen des Kochfeldes
11, eine Veränderung der Koch- oder Leistungsstufe einer Kochstelle 14 vorzunehmen,
muss diese erneut ausgewählt werden. Erfindungsgemäß erfolgt dies dadurch, dass mit
einem Finger 27 das Kochgefäß 25 berührt wird. Dabei wird betont, dass ein Verschieben
des Kochgefäßes zwar möglich ist und unter Umständen die Deutlichkeit einer Auswahl
noch unterstreichen kann. Grundsätzlich ist es jedoch nicht notwendig, da ein solches
Verschieben zumindest in dem Maß, dass es von einer Kochgefäßerkennung sicher detektiert
werden kann, so groß sein müsste, dass es unter Umständen als aufwendig bzw. auch
unpraktisch angesehen wird.
[0028] Im Rahmen der Erfindung hat sich nämlich gezeigt, dass bei entsprechend genauer Abstimmung
und Auswertung der Signale des Kochgefäßerkennungs-Sensors 22 ermittelt werden kann,
ob ein Kochgefäß berührt wird. Dafür sind metallische Kochgefäße notwendig. Durch
das Berühren des Kochgefäßes 25 mit einem oder mehreren Fingern 27 wird parallel zur
Schwingkreiskapazität die Kapazität einer Bedienperson hinzugefügt. Dieses kann am
Signal des Kochgefäßerkennungs-Sensors 22 erkannt werden. Um dieses Berühren des Kochgefäßes
zu erkennen, ist es notwendig, die Betriebsfrequenz des Kochgefäßerkennungs-Sensors
auf sehr hohe Werte von beispielsweise 2 MHz bis 30 MHz, vorzugsweise 8 bis 20 MHz,
zu verschieben.
[0029] Wurde über den Kochgefäßerkennungs-Sensor 22 und die Steuerung 18 registriert, dass
das Kochgefäß berührt worden ist, wird dies als Auswahl gewertet und eine anschließende
Betätigung der Berührungsschalter 21 oder auch sonstiger Zustandsschalter gilt dann
genau für diese Kochstelle, beispielsweise könnte auch eine Zusatz-Heizzone zugeschaltet
werden.
[0030] Es kann vorgesehen sein, nach Betätigung der Berührungsschalter 21 relativ schnell
den Auswahl-Zustand der Kochstelle wieder zu löschen. Alternativ kann vorgesehen sein,
diesen Zustand zumindest für einige Sekunden noch aufrecht zu halten, um einer kurz
darauf folgenden schnellen Änderung nicht wieder einen Auswahlvorgang vorzuschalten
zu müssen.
[0031] Ebenso kann es möglich sein, nach Auswahl einer Kochstelle durch Berühren des daraufstehenden
Kochgefäßes 25 mit einem Finger 27 diesen Auswahlzustand einige Sekunden, beispielsweise
3 bis 10 Sekunden, aufrecht zu erhalten. So wird einem Benutzer ausreichend Zeit gegeben,
nach der Auswahl einer bestimmten Kochstelle deren Leistung bzw. Zustand zu ändern.
[0032] Wird nach der Auswahl einer Kochstelle und vor Betätigung der Berührungsschalter
21 ein anderes Kochgefäß 25 berührt, so wechselt vorteilhaft die Auswahl der Kochstelle
zur als letzte betätigten bzw. die Auswahl der zuerst betätigten Kochstelle wird aufgehoben.
[0033] Vor allem ist bei der Erfindung mit Vorteil vorgesehen, dass nach erkannter Berührung
eines Kochfeldes 25 ein entsprechendes Signal an einen Benutzer ausgegeben wird, entweder
optisch oder akustisch. Es ist nicht notwendig während der Änderung des Zustands der
Kochstelle über die Berührungsschalter 21 das Kochgefäß 25 weiter zu berühren. Ein
einmaliges Berühren, unter Umständen mit einer mindest erforderlichen Zeitspanne,
kann als ausreichend angesehen werden.
1. Kochfeld (11) mit mehreren Kochstellen (14), auf welche jeweils ein Kochgefäß (25)
gestellt werden kann zur Erwärmung von darin befindlichem Kochgut, mit einer Auswahleinrichtung
für jede Kochstelle zur Auswahl als Vorbereitung einer bedienerabhängigen Änderung
des Betriebszustandes, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahleinrichtung einen Betätigungssensor (22) aufweist, der derart ausgebildet
ist, dass er eine Berührung eines Kochgefäßes (25) auf dieser Kochstelle (14) durch
eine Bedienperson erkennt, wobei das Kochfeld (11) dies als Auswahl der Kochstelle
für die bedienerabhängige Änderung des Betriebszustandes der Kochstelle durch weitere
Bediener-Eingabe ansieht.
2. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor ein kapazitiver Betätigungssensor ist, wobei er insbesondere
eine Sensorfläche (22d) aufweist.
3. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor ein induktiv arbeitender Sensor (22a) ist, vorzugsweise in
Spulenform.
4. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor (22) gleichzeitig ein Kochgefäßerkennungs-Sensor ist.
5. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor (22) unterhalb des Kochfeldes (11) bzw. unterhalb einer Kochfeld-Platte
(12) angeordnet ist, welche vorzugsweise aus Glaskeramik besteht.
6. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Betätigungssensoren (22d) pro Auswahleinrichtung und pro Kochstelle (14d)
an unterschiedlichen Positionen der Kochstelle vorgesehen sind, wobei die mehreren
Betätigungssensoren jeweils abhängig von der Größe des Kochgefäßes (25) aktivierbar
sind.
7. Kochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrere gemeinsame Bedienelemente (21) für die bedienerabhängige Änderung des
Betriebszustandes der Kochstelle (14), insbesondere die Einstellung einer Leistung
jeder einzelnen Kochstelle, aufweist, vorzugsweise ein Plus- und ein Minus-Bedienelement
für alle Kochstellen, wobei nach Auswahl einer Kochstelle über den Betätigungssensor
(22) durch Berühren eines Kochgefäßes (25) die Leistung dieser Kochstelle durch wahlweise
Betätigung der Bedienelemente entsprechend änderbar ist.
8. Verfahren zum Betrieb eines Kochfelds nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch Berühren eines auf einer Kochstelle (14) aufgestellten Kochgefäßes (25) diese
Kochstelle ausgewählt wird für eine bedienerabhängige Änderung ihres Betriebszustandes,
wobei die Änderung des Betriebszustandes durch Bedienung weiterer Bedienelemente (21)
des Kochfeldes erfolgt, insbesondere als Änderung der Leistung.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Auswahl einer Kochstelle (14) durch Berührung eines darüber stehenden Kochgefäßes
(25) eine Rückmeldung an eine Bedienperson ausgegeben wird, welche vorzugsweise optisch
und/oder akustisch ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kochstelle (14) nur dann als ausgewählt angesehen wird, wenn das darauf stehende
Kochgefäß (25) für eine bestimmte Zeit im Bereich von Sekunden, vorzugsweise mindestens
eine Sekunde, von einer Bedienperson berührt worden ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahl der Kochstelle (14) für eine bestimmte Zeit aufrechterhalten wird, vorzugsweise
maximal 10 Sekunden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahl einer Kochstelle (14) umgehend aufgehoben wird, wenn eine andere Kochstelle
durch Berühren eines darauf stehenden Kochgefäßes (25) ausgewählt worden ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei gleichzeitiger oder überschneidender Berührung mehrerer Kochgefäße (25) auf unterschiedlichen
Kochstellen (14) keine Auswahl gewertet wird, wobei vorzugsweise ein Warnsignal an
eine Bedienperson ausgegeben wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein induktiver Kochgefäßerkennungs-Sensor (22) als Betätigungssensor verwendet wird,
wobei er vorzugsweise mit einer Frequenz in der Nähe der Eigenresonanz betrieben wird.