Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Textiltechnik und betrifft
neue ausgerüstete Fasern und textile Flächengebilde mit verbessertem Tragekomfort,
Verfahren zu deren Herstellung sowie die Verwendung von Mischungen aus mikroverkapselten
Wirkstoffen und Bindemitteln zur textilen Ausrüstung.
Stand der Technik
[0002] Unter dem Begriff "Tragekomfort" werden gestiegene Anforderungen des Verbrauchers
zusammengefasst, der sich nicht mehr allein damit zufrieden geben will, dass die von
ihm unmittelbar auf der Haut getragene Wäsche, wie beispielsweise Dessous oder Strumpfhosen
weder kratzen noch Hautrötungen verursachen, sondern ganz umgekehrt erwartet, dass
sie sich positiv auf den Zustand seiner Haut auswirkt. Dabei kann es sich sowohl darum
handeln, Ermüdungserscheinungen abzuhelfen, als auch einen frischen Duft zu vermitteln
oder Hautrauhigkeiten zu vermeiden.
[0003] Es hat daher nicht an Bemühungen gefehlt, Textilien und abermals insbesondere Damenstrumpfhosen
- dies scheint ein besonders attraktives Konsumentenfeld zu sein - mit kosmetischen
Wirkstoffen auszurüsten, die beim Tragen auf die Haut übergehen und dort die gewünschten
Effekte hervorrufen. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass die gewünschten Wirkungen
nur dann zustande kommen, wenn der entsprechende Wirkstoff vom Träger auf die Haut
übertragen wird, d.h. nach einer mehr oder weniger langen Tragezeit ist auf dem Bekleidungsstück
kein Wirkstoff mehr vorhanden. Dies stellt an den Hersteller solcher Produkte gewisse
Anforderungen bei der Auswahl der Wirkstoffe, denn unter Abwägung von Leistung, aufbringbarer
Menge und nicht zuletzt der damit verbundenen Kosten muss er einen Kompromiss finden,
der ein Produkt ermöglicht, dessen Wirkung erlebbar ist und dessen erhöhter Preis
auf vom Kunden gezahlt werden kann. Da kosmetische Wirkstoffe, die die gewünschten
Wirkungen aufweisen, in aller Regel teuer sind und auch die Ausrüstung der Endprodukte
mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, ist es für den Hersteller von besonderer Bedeutung,
dass es außer durch den Kontakt zwischen ausgerüstetem Endprodukt und der Haut des
Trägers nicht zu weiteren unerwünschten Verlusten an Wirkstoffen kommt, da dies dazu
führen würde, dass der vom Kunden teuer bezahlte zusätzliche Tragekomfort über eine
kürzere Zeit wirksam wird. Eine besonders unerwünschte Form des Wirkstoffverlustes
tritt im Zusammenhang mit der Wäsche der so ausgerüsteten Fasern und Textilien auf.
Auch wenn sich diese Verluste nicht völlig vermeiden lassen, so liegt es auf der Hand,
dass es ein besonderes Anliegen der Hersteller entsprechender Produkte ist, die Wirkstoffe
in solcher Weise auf die Fasern aufzubringen, dass diese nicht ohne weiteres aufgelöst
oder mechanisch abgelöst werden.
[0004] Anstelle der vielfach durchführten Imprägnierverfahren, bei denen die Wirkstoffe
direkt auf die Fasern oder Textilien aufgebracht werden, hat daher in den letzten
Jahren der Einsatz von mikroverkapselten Wirkstoffen an Bedeutung gewonnen. Dahinter
steht die Überlegung, wasserlösliche oder wasserdispergierbare Wirkstoffe in wasserunlöslichen
Kapseln einzuschließen, welche die aktiven Prinzipien während des Tragens entweder
durch kontrollierte Freisetzung durch Membranporen oder durch mechanische Zerstörung
der Hüllmembranen abgeben. Auf diese Weise lassen sich die Verluste, die im Verlauf
vieler Waschzyklen auftreten, im Vergleich zum Einsatz unverkapselter Wirkstoffe tatsächlich
beträchtlich vermindern. Die so erzielten Ergebnisse sind in Summe jedoch längst nicht
zufriedenstellend, da die verkapselten Wirkstoffen nur locker zwischen den Faserfibrillen
gelagert sind und somit beispielsweise durch mechanische Einwirkung während des Waschvorgangs
leicht ausgespült werden können.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat folglich darin befanden, solche mit Wirkstoffen
ausgerüsteten Fasern und Textilien zur Verfügung zu stellen, die frei von den oben
geschilderten Nachteilen sind, d.h. die vorteilhaften Eigenschaften auch über eine
Vielzahl von Waschzyklen aufweisen, ohne dass es zu nennenswerten Wirkstoffverlusten
während der Wäsche kommt.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Gegenstand der Erfindung sind spezielle Fasern und textile Flächengebilde, die sich
dadurch auszeichnen, dass sie mit Mischungen aus
(a) mikroverkapselten Wirkstoffen ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von
Squalan, Chitosan, Retinol, Koffein, pflanzlichen Proteinen und deren Hydrolyseprodukten,
Carotinen und Jojobaöl, und
(b) Bindemitteln
ausgerüstet sind.
[0007] Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Ausrüstung von Fasern und Textilien
mit einer Mischung aus mikroverkapselten Wirkstoffen und Bindemitteln dazu führt,
dass die Mikrokapseln und damit auch die Wirkstoffe eine festere Haftung auf den Fasern
erhalten und damit während des Waschvorgangs weniger rasch abgelöst und ausgespült
werden wie vergleichbar ausgerüstete Endprodukte, bei denen die Mikrokapseln keine
direkte Haftung zu den Faserfibrillen aufweisen. Auf diese Weise werden ausgerüstete
Fasern und textile Flächengebilde erhalten, bei denen der zusätzliche Pflegeeffekt
gegenüber herkömmlichen Produkten des Standes der Technik sowohl bei permanentem Tragen
als auch nach einer gleichen Anzahl von Waschzyklen über einen längeren Zeitraum vom
Verbraucher wahrgenommen werden kann.
[0008] Während handelsübliche Hautbehandlungsmittel im Durchschnitt nur 2 Gew.-% an aktiven
Wirkstoffen aufweisen, besteht ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß ausgerüsteten
Fasern und Textilien weiter darin, dass die aufgebrachten Mikrokapseln einen sehr
viel höheren Wirkstoffgehalt von etwa 20 bis 30 Gew.-% aufweisen.
Wirkstoffe
[0009] Die Auswahl der Wirkstoffe richtet sich ausschlich danach, welcher Effekt auf der
Haut bewirkt werden soll.
[0010] Im rahmen der vorliegenden erfindung werden folgende Wirkstoffe eingesetzt:

Squalan,

Chitosan,

Menthol,

Retinol (Vitamin A),

Koffein,

pflanzliche Proteine und deren Hydrolyseprodukte,

Carotine und

Jojobaöl
da diese

zum Gleichgewicht der cutanen Hydrolipidschicht beitragen,

dem Wasserverlust und damit der Faltenbildung vorbeugen,

die Haut erfrischen und Ermüdungserscheinungen entgegenwirken,

der Haut ein weiches und elastisches Gefühl verleihen,

die Hautdrainage, die Zufuhr von Nährstoffen und die Blutzirkulation verbessern,

gegen oxidativen Stress, Umweltgifte, Hautalterung und freie Radikale wirken,

den durch Wasser und Sonne bewirkten Verlust an Fetten ausgleichen,

die Wasserbeständigkeit von UV-Filtern verbessern,

eine homogene Bräunung gewährleisten und schließlich zudem auch

antimikrobielle Eigenschaften besitzen.
[0011] Der Anteil der Wirkstoffe an den Mikrokapseln kann 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 25
und insbesondere 15 bis 20 Gew.-% betragen.
Mikrokapseln
[0012] Unter dem Begriff "Mikrokapsel" werden vom Fachmann sphärische Aggregate mit einem
Durchmesser im Bereich von etwa 0,0001 bis etwa 5 mm verstanden, die mindestens einen
festen oder flüssigen Kern enthalten, der von mindestens einer kontinuierlichen Hülle
umschlossen ist. Genauer gesagt handelt es sich um mit filmbildenden Polymeren umhüllte
feindisperse flüssige oder feste Phasen, bei deren Herstellung sich die Polymere nach
Emulgierung und Koazervation oder Grenzflächenpolymerisation auf dem einzuhüllenden
Material niederschlagen. Nach einem anderen Verfahren werden geschmolzene Wachse in
einer Matrix aufgenommen ("microsponge"), die als Mikropartikel zusätzlich mit filmbildenden
Polymeren umhüllt sein können. Die mikroskopisch kleinen Kapseln, auch Nanokapseln
genannt, lassen sich wie Pulver trocknen. Neben einkernigen Mikrokapseln sind auch
mehrkernige Aggregate, auch Mikrosphären genannt, bekannt, die zwei oder mehr Kerne
im kontinuierlichen Hüllmaterial verteilt enthalten. Ein- oder mehrkernige Mikrokapseln
können zudem von einer zusätzlichen zweiten, dritten etc. Hülle umschlossen sein.
Die Hülle kann aus natürlichen, halbsynthetischen oder synthetischen Materialien bestehen.
Natürlich Hüllmaterialien sind beispielsweise Gummi Arabicum, Agar-Agar, Agarose,
Maltodextrine, Alginsäure bzw. ihre Salze, z.B. Natrium- oder Calciumalginat, Fette
und Fettsäuren, Cetylalkohol, Collagen, Chitosan, Lecithine, Gelatine, Albumin, Schellack,
Polysaccaride, wie Stärke oder Dextran, Polypeptide, Proteinghydrolysate, Sucrose
und Wachse. Halbsynthetische Hüllmaterialien sind unter anderem chemisch modifizierte
Cellulosen, insbesondere Celluloseester und -ether, z.B. Celluloseacetat, Ethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose und Carboxymethylcellulose, sowie
Stärkederivate, insbesondere Stärkeether und -ester. Synthetische Hüllmaterialien
sind beispielsweise Polymere wie Polyacrylate, Polyamide, Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon.
[0013] Beispiele für Mikrokapseln des Stands der Technik sind folgende Handelsprodukte (in
Klammern angegeben ist jeweils das Hüllmaterial) :
Hallcrest Microcapsules (Gelatine, Gummi Arabicum),
Coletica Thalaspheres (maritimes Collagen),
Lipotec Millicapseln (Alginsäure, Agar-Agar),
Induchem Unispheres (Lactose, mikrokristalline Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose);
Unicerin C30 (Lactose, mikrokristalline Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose),
Kobo Glycospheres (modifizierte Stärke, Fettsäureester, Phospholipide),
Softspheres (modifiziertes Agar-Agar) und
Kuhs Probiol Nanospheres (Phospholipide) sowie
Primaspheres und
Primasponges (Chitosan, Alginate) und
Primasys (Phospholipide).
[0014] Chitosanmikrokapseln und Verfahren zu ihrer Herstellung sind Gegenstand früherer
Patenanmeldungen der Patentanmelderin
[WO 01/01926, WO 01/01927, WO 01/01928, WO 01/01929]. Mikrokapseln mit mittleren Durchmessern im Bereich von 0,0001 bis 5, vorzugsweise
0,001 bis 0,5 und insbesondere 0,005 bis 0,1 mm, bestehend aus einer Hüllmembran und
einer die Wirkstoffe enthaltenden Matrix, können beispielsweise erhalten werden, indem
man
(a1) aus Gelbildnern, Chitosanen und Wirkstoffen eine Matrix zubereitet,
(a2) gegebenenfalls die Matrix in einer Ölphase dispergiert,
(a3) die gegebenenfalls dispergierte Matrix mit wässrigen Lösungen anionischer Polymere
behandelt und gegebenenfalls dabei die Ölphase entfernt.
oder
(b1) aus Gelbildnern, anionischen Polymeren und Wirkstoffen eine Matrix zubereitet,
(b2) gegebenenfalls die Matrix in einer Ölphase dispergiert,
(b3) die gegebenenfalls dispergierte Matrix mit wässrigen Chitosanlösungen behandelt
und gegebenenfalls dabei die Ölphase entfernt.
oder
(c1) wässrige Wirkstoffzubereitungen mit Ölkörpern in Gegenwart von Emulgatoren zu
O/W-Emulsionen verarbeitet,
(c2) die so erhaltenen Emulsionen mit wässrigen Lösungen anionischer Polymere behandelt,
(c3) die so erhaltene Matrix mit wässrigen Chitosanlösungen in Kontakt bringt und
(c4) die so erhaltenen Verkapselungsprodukte von der wässrigen Phase abtrennt.
Gelbildner
[0015] Im Sinne der Erfindung werden als Gelbildner vorzugsweise solche Stoffe in Betracht
gezogen, welche die Eigenschaft zeigen in wässriger Lösung bei Temperaturen oberhalb
von 40 °C Gele zu bilden. Typische Beispiele hierfür sind Heteropolysaccharide und
Proteine. Als thermogelierende Heteropolysaccharide kommen vorzugsweise Agarosen in
Frage, welche in Form des aus Rotalgen zu gewinnenden Agar-Agar auch zusammen mit
bis zu 30 Gew.-% nicht-gelbildenden Agaropektinen vorliegen können. Hauptbestandteil
der Agarosen sind lineare Polysaccharide aus D-Galaktose und 3,6-Anhydro-L-galaktose,
die alternierend β-1,3- und β-1,4-glykosidisch verknüpft sind. Die Heteropolysaccharide
besitzen vorzugsweise ein Molekulargewicht im Bereich von 110.000 bis 160.000 und
sind sowohl farb- als auch geschmacklos. Als Alternativen kommen Pektine, Xanthane
(auch Xanthan Gum) sowie deren Mischungen in Frage. Es sind weiterhin solche Typen
bevorzugt, die noch in 1-Gew.-%iger wässriger Lösung Gele bilden, die nicht unterhalb
von 80 °C schmelzen und sich bereits oberhalb von 40 °C wieder verfestigen. Aus der
Gruppe der thermogelierenden Proteine seien exemplarisch die verschiedenen Gelatine-Typen
genannt.
Chitosane
[0016] Chitosane stellen Biopolymere dar und werden zur Gruppe der Hydrokolloide gezählt.
Chemisch betrachtet handelt es sich um partiell deacetylierte Chitine unterschiedlichen
Molekulargewichtes, die den folgenden - idealisierten - Monomerbaustein enthalten:

[0017] Im Gegensatz zu den meisten Hydrokolloiden, die im Bereich biologischer pH-Werte
negativ geladen sind, stellen Chitosane unter diesen Bedingungen kationische Biopolymere
dar. Die positiv geladenen Chitosane können mit entgegengesetzt geladenen Oberflächen
in Wechselwirkung treten und werden daher in kosmetischen Haar- und Körperpflegemitteln
sowie pharmazeutischen Zubereitungen eingesetzt. Zur Herstellung der Chitosane geht
man von Chitin, vorzugsweise den Schalenresten von Krustentieren aus, die als billige
Rohstoffe in großen Mengen zur Verfügung stehen. Das Chitin wird dabei in einem Verfahren,
das erstmals von Hackmann et al. beschrieben worden ist, üblicherweise zunächst durch
Zusatz von Basen deproteiniert, durch Zugabe von Mineralsäuren demineralisiert und
schließlich durch Zugabe von starken Basen deacetyliert, wobei die Molekulargewichte
über ein breites Spektrum verteilt sein können. Vorzugsweise werden solche Typen eingesetzt,
wie die ein durchschnittliches Molekulargewicht von 10.000 bis 500.000 bzw. 800.000
bis 1.200.000 Dalton aufweisen und/oder eine Viskosität nach Brookfield (1 Gew.-%ig
in Glycolsäure) unterhalb von 5000 mPas, einen Deacetylierungsgrad im Bereich von
80 bis 88 % und einem Aschegehalt von weniger als 0,3 Gew.-% besitzen. Aus Gründen
der besseren Wasserlöslichkeit werden die Chitosane in der Regel in Form ihrer Salze,
vorzugsweise als Glycolate eingesetzt.
Ölphase
[0018] Die Matrix kann vor der Bildung der Membran optional in einer Ölphase dispergiert
werden. Als Öle kommen für diesen Zweck beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von
Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen
C
6-C
22-Fettsäuren mit linearen C
6-C
22-Fettalkoholen, Ester von verzweigten C
6-C
13-Carbonsäuren mit linearen C
6-C
22-Fettalkoholen, wie z.B. Myristylmyristat, Myristylpalmitat, Myristylstearat, Myristylisostearat,
Myristyloleat, Myristylbehenat, Myristylerucat, Cetylmyristat, Cetylpalmitat, Cetylstearat,
Cetylisostearat, Cetyloleat, Cetylbehenat, Cetylerucat, Stearylmyristat, Stearylpalmitat,
Stearylstearat, Stearylisostearat, Stearyloleat, Stearylbehenat, Stearylerucat, Isostearylmyristat,
Isostearylpalmitat, Isostearylstearat, Isostearylisostearat, Isostearyloleat, Isostearylbehenat,
Isostearyloleat, Oleylmyristat, Oleylpalmitat, Oleylstearat, Oleylisostearat, Oleyloleat,
Oleylbehenat, Oleylerucat, Behenylmyristat, Behenylpalmitat, Behenylstearat, Behenylisostearat,
Behenyloleat, Behenylbehenat, Behenylerucat, Erucylmyristat, Erucylpalmitat, Erucylstearat,
Erucylisostearat, Erucyloleat, Erucylbehenat und Erucylerucat. Daneben eignen sich
Ester von linearen C
6-C
22-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von Hydroxycarbonsäuren
mit linearen oder verzweigten C
6-C
22-Fettalkoholen, insbesondere Dioctyl Malate, Ester von linearen und/oder verzweigten
Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z.B. Propylenglycol, Dimerdiol oder Trimertriol)
und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis C
6-C
10-Fettsäuren, flüssige Mono-/Di-/Triglycerid-mischungen auf Basis von C
6-C
18-Fettsäuren, Ester von C
6-C
22-Fettalkoholen und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere
Benzoesäure, Ester von C
2-C
12-Dicarbonsäuren mit linearen oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder Polyolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, pflanzliche
Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare und verzweigte
C
6-C
22-Fettalkoholcarbonate, Guerbetcarbonate, Ester der Benzoesäure mit linearen und/oder
verzweigten C
6-C
22-Alkoholen (z.B. Finsolv® TN), lineare oder verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische
Dialkylether mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe, Ringöffnungsprodukte
von epoxidierten Fettsäureestern mit Polyolen, Siliconöle und/oder aliphatische bzw.
naphthenische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. wie Squalan, Squalen oder Dialkylcyclohexane
in Betracht.
Anionpolymere
[0019] Die anionische Polymere haben die Aufgabe, mit den Chitosanen Membranen zu bilden.
Für diesen Zweck eignen sich vorzugsweise Salze der Alginsäure. Bei der Alginsäure
handelt es sich um ein Gemisch carboxylgruppenhaltiger Polysaccharide mit folgendem
idealisierten Monomerbaustein:

[0020] Das durchschnittliche Molekulargewicht der Alginsäuren bzw. der Alginate liegt im
Bereich von 150.000 bis 250.000. Dabei sind als Salze der Alginsäure sowohl deren
vollständige als auch deren partiellen Neutralisationsprodukte zu verstehen, insbesondere
die Alkalisalze und hierunter vorzugsweise das Natriumalginat "(Algin") sowie die
Ammonium- und Erdalkalisalze. besonders bevorzugt sind Mischalginate, wie z.B. Natrium/Magnesium-
oder Natrium/Calciumalginate. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung
kommen für diesen Zweck jedoch auch anionische Chitosanderivate, wie z.B. Carboxylierungs-
und vor allem Succinylierungsprodukte in Frage. Alternativ kommen auch Poly(meth)acrylate
mit durchschnittlichen Molekulargewichten im Bereich von 5.000 bis 50.000 Dalton sowie
die verschiedenen Carboxymethylcellulosen in Frage. Anstelle der anionischen Polymeren
können für die Ausbildung der Hüllmembran auch anionische Tenside oder niedermolekulare
anorganische Salze, wie beispielsweise Pyrophosphate eingesetzt werden.
Emulgatoren
[0021] Als Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer
der folgenden Gruppen in Frage:

Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/ oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid
an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen,
an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe sowie Alkylamine mit 8 bis
22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest;

Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alk(en)ylrest
und deren ethoxylierte Analoga;

Anlagerungsprodukte von 1 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes
Ricinusöl;

Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes
Ricinusöl;

Partialester von Glycerin und/oder Sorbitan mit ungesättigten, linearen oder gesättigten,
verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;

Partialester von Polyglycerin (durchschnittlicher Eigenkondensationsgrad 2 bis 8),
Polyethylenglycol (Molekulargewicht 400 bis 5000), Trimethylolpropan, Pentaerythrit,
Zuckeralkoholen (z.B. Sorbit), Alkylglucosiden (z.B. Methylglucosid, Butylglucosid,
Laurylglucosid) sowie Polyglucosiden (z.B. Cellulose) mit gesättigten und/oder ungesättigten,
linearen oder verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;

Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol und/oder
Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen,
vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin.

Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate
und deren Salze;

Wollwachsalkohole;

Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;

Block-Copolymere z.B. Polyethylenglycol-30 Dipolyhydroxystearate;

Polymeremulgatoren, z.B. Pemulen-Typen (TR-1,TR-2) von Goodrich;

Polyalkylenglycole sowie

Glycerincarbonat.
Ethylenoxidanlagerungsprodukte
[0022] Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole,
Fettsäuren, Alkylphenole oder an Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche
Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad
dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und Substrat,
mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. C
12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin
sind als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
[0023] Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind
aus dem Stand der Technik bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung
von Glucose oder Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer
Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside
mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad
ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche
Homologenverteilung zugrunde liegt.
Partialglyceride
[0024] Typische Beispiele für geeignete Partialglyceride sind Hydroxystearinsäuremonoglycerid,
Hydroxystearinsäurediglycerid, Isostearinsäuremonoglycerid, Isostearinsäurediglycerid,
Ölsäuremonoglycerid, Ölsäurediglycerid, Ricinolsäuremoglycerid, Ricinolsäurediglycerid,
Linolsäuremonoglycerid, Linolsäurediglycerid, Linolensäuremonoglycerid, Linolensäurediglycerid,
Erucasäuremonoglycerid, Erucasäurediglycerid, Weinsäuremonoglycerid, Weinsäurediglycerid,
Citronensäuremonoglycerid, Citronendiglycerid, Äpfelsäuremonoglycerid, Äpfelsäurediglycerid
sowie deren technische Gemische, die untergeordnet aus dem Herstellungsprozeß noch
geringe Mengen an Triglycerid enthalten können. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte
von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Partialglyceride.
Sorbitanester
[0025] Als Sorbitanester kommen Sorbitanmonoisostearat, Sorbitansesquüsostearat, Sorbitandüsostearat,
Sorbitantrüsostearat, Sorbitanmonooleat, Sorbitansesquioleat, Sorbitandioleat, Sorbitantrioleat,
Sorbitanmonoerucat, Sorbitansesquierucat, Sorbitandierucat, Sorbitantrierucat, Sorbitanmonoricinoleat,
Sorbitansesquiricinoleat, Sorbitandiricinoleat, Sorbitantriricinoleat, Sorbitanmonohydroxystearat,
Sorbitansesquihydroxystearat, Sorbitandihydroxystearat, Sorbitantrihydroxystearat,
Sorbitanmonotartrat, Sorbitansesquitartrat, Sorbitanditartrat, Sorbitantritartrat,
Sorbitanmonocitrat, Sorbitansesquicitrat, Sorbitandicitrat, Sorbitantricitrat, Sorbitanmonomaleat,
Sorbitansesquimaleat, Sorbitandimaleat, Sorbitantrimaleat sowie deren technische Gemische.
Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol
Ethylenoxid an die genannten Sorbitanester.
Polyglycerinester
[0026] Typische Beispiele für geeignete Polyglycerinester sind Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearate
(Dehymuls® PGPH), Polyglycerin-3-Diisostearate (Lameform® TGI), Polyglyceryl-4 Isostearate
(Isolan® GI 34), Polyglyceryl-3 Oleate, Diisostearoyl Polyglyceryl-3 Düsostearate
(Isolan® PDI), Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate (Tego Care® 450), Polyglyceryl-3
Beeswax (Cera Bellina®), Polyglyceryl-4 Caprate (Polyglycerol Caprate T2010/90), Polyglyceryl-3
Cetyl Ether (Chimexane® NL), Polyglyceryl-3 Distearate (Cremophor® GS 32) und Polyglyceryl
Polyricinoleate (Admul® WOL 1403) Polyglyceryl Dimerate Isostearate sowie deren Gemische.
Beispiele für weitere geeignete Polyolester sind die gegebenenfalls mit 1 bis 30 Mol
Ethylenoxid umgesetzten Mono-, Di- und Triester von Trimethylolpropan oder Pentaerythrit
mit Laurinsäure, Kokosfettsäure, Talgfettsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure,
Behensäure und dergleichen.
Anionische Emulgatoren
[0027] Typische anionische Emulgatoren sind aliphatische Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure, sowie Dicarbonsäuren
mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Azelainsäure oder Sebacinsäure.
Amphotere und kationische Emulgatoren
[0028] Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens
eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe
tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie
die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat,
N-Acylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethylammoniumglycinat,
und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen
in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat.
Besonders bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung
Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische
Tenside. Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen
verstanden, die außer einer C
8/18-Alkyl- oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens
eine -COOH- oder -SO
3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete
ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren,
N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine,
N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils
etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe.. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside
sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das
C
12/18-Acylsarcosin. Schließlich kommen auch Kationtenside als Emulgatoren in Betracht,
wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methylquaternierte Difettsäuretriethanolaminester-Salze,
besonders bevorzugt sind.
Herstellverfahren Mikrokapseln
[0029] Zur Herstellung der Mikrokapseln stellt man üblicherweise eine 1 bis 10, vorzugsweise
2 bis 5 Gew.-%ige wässrige Lösung des Gelbildners, vorzugsweise des Agar-Agars her
und erhitzt diese unter Rückfluss. In der Siedehitze, vorzugsweise bei 80 bis 100°C,
wird eine zweite wässrige Lösung zugegeben, welche das Chitosan in Mengen von 0,1
bis 2, vorzugsweise 0,25 bis 0,5 Gew.-% und den Wirkstoffen in Mengen von 0,1 bis
25 und insbesondere 0,25 bis 10 Gew.-% enthält; diese Mischung wird als Matrix bezeichnet.
Die Beladung der Mikrokapseln mit Wirkstoffen kann daher ebenfalls 0,1 bis 25 Gew.-%
bezogen auf das Kapselgewicht betragen. Falls gewünscht, können zu diesem Zeitpunkt
zur Viskositätseinstellung auch wasserunlösliche Bestandteile, beispielsweise anorganische
Pigmente zugegeben werden, wobei man diese in der Regel in Form von wässrigen oder
wässrig/alkoholischen Dispersionen zusetzt. Zur Emulgierung bzw. Dispergierung der
Wirkstoffe kann es ferner von Nutzen sein, der Matrix Emulgatoren und/oder Lösungsvermittler
hinzuzugeben. Nach der Herstellung der Matrix aus Gelbildner, Chitosan und den Wirkstoffen
kann die Matrix optional in einer Ölphase unter starker Scherung sehr fein dispergiert
werden, um bei der-nachfolgenden Verkapselung möglichst kleine Teilchen herzustellen.
Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Matrix auf Temperaturen
im Bereich von 40 bis 60 °C zu erwärmen, während man die Ölphase auf 10 bis 20 °C
kühlt. Im letzten, nun wieder obligatorischen Schritt erfolgt dann die eigentliche
Verkapselung, d.h. die Ausbildung der Hüllmembran durch Inkontaktbringen des Chitosans
in der Matrix mit den anionischen Polymeren. Hierzu empfiehlt es sich, die gegebenenfalls
in der Ölphase dispergierte Matrix bei einer Temperatur im Bereich von 40 bis 100,
vorzugsweise 50 bis 60 °C mit einer wässrigen, etwa 1 bis 50 und vorzugsweise 10 bis
15 Gew.-%ige wässrigen Lösung des Anionpolymers zu behandeln und dabei - falls erforderlich
- gleichzeitig oder nachträglich die Ölphase zu entfernen. Die dabei resultierenden
wässrigen Zubereitungen weisen in der Regel einen Mikrokapselgehalt im Bereich von
1 bis 10 Gew.-% auf. In manchen Fällen kann es dabei von Vorteil sein, wenn die Lösung
der Polymeren weitere Inhaltsstoffe, beispielsweise Emulgatoren oder Konservierungsmittel
enthält. Nach Filtration werden Mikrokapseln erhalten, welche im Mittel einen Durchmesser
im Bereich von vorzugsweise etwa 1 mm aufweisen. Es empfiehlt sich, die Kapseln zu
sieben, um eine möglichst gleichmäßige Größenverteilung sicherzustellen. Die so erhaltenen
Mikrokapseln können im herstellungsbedingten Rahmen eine beliebige Form aufweisen,
sie sind jedoch bevorzugt näherungsweise kugelförmig. Alternativ kann man die Anionpolymere
auch zur Herstellung der Matrix einsetzen und die Verkapselung mit den Chitosanen
durchführen.
[0030] In einem alternativen Verfahren wird zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mikrokapseln
wird zunächst eine O/W-Emulsion zubereitet, welche neben dem Ölkörper, Wasser und
den Wirkstoffen eine wirksame Menge Emulgator enthält. Zur Herstellung der Matrix
wird diese Zubereitung unter starkem Rühren mit einer entsprechenden Menge einer wäßrigen
Anionpolymerlösung versetzt. Die Membranbildung erfolgt durch Zugabe der Chitosanlösung.
Der gesamte Vorgang findet vorzugsweise im schwach sauren Bereich bei pH = 3 bis 4
statt. Falls erforderlich erfolgt die pH-Einstellung durch Zugabe von Mineralsäure.
Nach der Membranbildung wird der pH-Wert auf 5 bis 6 angehoben, beispielsweise durch
Zugabe von Triethanolamin oder einer anderen Base. Hierbei kommt es zu einem Anstieg
der Viskosität, die durch Zugabe von weiteren Verdickungsmitteln, wie z.B. Polysacchariden,
insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginaten und Tylosen, Carboxymethylcellulose
und Hydroxyethylcellulose, höhermolekularen Polyethylenglycolmono- und -diesten von
Fettsäuren, Polyacrylaten, Polyacrylamiden und dergleichen noch unterstützt werden
kann. Abschließend werden die Mikrokapseln von der wässrigen Phase beispielsweise
durch Dekantieren, Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt.
Bindemittel
[0031] Die im Sinne der Erfindung in Betracht kommenden Bindemittel können ausgewählt sein
aus der Gruppe, die gebildet wird von
(b1) polymeren Melaminverbindungen,
(b2) polymeren Glyoxalverbindungen,
(b3) polymeren Siliconverbindungen,
(b4) epichlorhydrinvernetzten Polyamidoaminen,
(b5) Poly(meth)acrylaten,
(b6) Polyalkylenglycolen und
(b7) polymeren Fluorkohlenwasserstoffen.
[0032] Während sich die Bindemittel (b1) bis (b4) vorzugsweise für die Herstellung mikroverkapselter
Wirkstoffzubereitungen eignen, mit denen die Fasern oder textilen Flächengebilden
imprägniert werden, kommen die Bindemittel (b5) bis (b7) vorzugsweise für solche Zubereitungen
zum Einsatz, die durch Zwangsapplikation aufgebracht werden.
Polymere Melaminverbindungen
[0033] Melamin (synonym : 2,4,6-triamino-1,3,5-triazin) entsteht üblicherweise durch Trimerisierung
von Dicyandiamid oder durch Cyclisierung von Harnstoff unter Abspaltung von Kohlendioxid
und Ammoniak gemäß nachfolgender Gleichung:

[0034] Im Sinne der Erfindung werden unter Melaminen oligomere oder polymere Kondensationsprodukte
des Melamins mit Formaldehyd, Harnstoff, Phenol oder deren Gemischen verstanden.
Polymere Glyoxalverbindungen
[0035] Glyoxal (synonym : Oxaldehyd, Ethandial) entsteht bei der Dampfphasenoxidation von
Ethylenglycol mit Luft in Gegenwart von Silberkatalysatoren. Im Sinne der Erfindung
werden unter Glyoxalen die Eigenkondensationsprodukte des Glyoxals ("Polyglyoxale")
verstanden.
Polymere Siliconverbindungen
[0036] Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane,
cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-,
glykosid- und/oder alkylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur vorzugsweise
fest oder harzförmig vorliegen. Weiterhin geeignet sind Simethicone, bei denen es
sich um Mischungen aus Dimethiconen mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200
bis 300 Dimethylsiloxan-Einheiten und hydrierten Silicaten handelt.
Epichlorhydrinvernetzte Polyamidoamine
[0037] Epichlorhydrinvernetzte Polyamidoamine, die auch als "Fibrabones" oder "Wet strength
resins" bezeichnet werden, sind aus der Textil- und Papiertechnologie hinreichend
bekannt. Zu ihrer Herstellung geht man vorzugsweise von zwei Verfahren aus:
i) Polyaminoamide werden (a) zunächst mit einer Menge von 5 bis 30 Mol-% - bezogen
auf den zur Quaternierung zur Verfügung stehenden Stickstoff - eines Quaternierungsmittels
umgesetzt, und (b) anschließend die resultierenden quaternierten Polyaminoamide mit
einer dem Gehalt an nicht quaterniertem Stickstoff entsprechenden molaren Menge Epichlorhydrin
vernetzt, oder
ü) Polyaminoamide werden (a) zunächst bei 10 bis 35°C mit einer Menge von 5 bis 40
Mol-% - bezogen auf den für die Vernetzung zur Verfügung stehenden Stickstoff - Epichlorhydrin
umgesetzt, und (b) das Zwischenprodukt auf einen pH-Wert im Bereich von 8 bis 11 einstellt
und bei einer Temperatur im Bereich von 20 bis 45°C mit einer weiteren Menge Epichlorhydrin
vernetzt, so dass das molare Einsatzverhältnis in Summe 90 bis 125 Mol-% - bezogen
auf den für die Vernetzung zur Verfügung stehenden Stickstoff- beträgt.
Poly(meth)acrylate
[0038] Unter dem Begriff Poly(meth)acrylate sind Homo- und Copolymerisationsprodukte der
Acrylsäure, Methacrylsäure sowie gegebenenfalls deren Ester, speziell deren Ester
mit niederen Alkoholen, wie z.B. Methanol, Ethanol, Isopropylalkohol, den isomeren
Butanolen, Cyclohexanol und dergleichen zu verstehen, welche in an sich bekannter
Weise, beispielsweise durch radikalische Polymerisation unter UV-Bestrahlung erhalten
werden. Typischerweise liegt das mittlere Molekulargewicht der Polymeren zwischen
100 und 10.000, vorzugsweise bei 200 und 5.000 und insbesondere 400 bis 2.000 Dalton.
Polyalkylenglycole
[0039] Unter dem Begriff Polyalkylenglycole sind Homo- und Copolymerisationsprodukte des
Ethylen-, Propylen- und gegebenenfalls des Butylenoxids zu verstehen. Die Kondensation
der Alkylenoxide kann in an sich bekannter Weise in Gegenwart alkalischer Katalysatoren
erfolgen, obwohl die saure Katalyse bevorzugt ist. Werden Gemische beispielsweise
von Ethylen- und Propylenoxid eingesetzt, können die Polymere eine Block- oder Randomverteilung
aufweisen. Typischerweise liegt das mittlere Molekulargewicht der Polymeren zwischen
100 und 10.000, vorzugsweise bei 200 und 5.000 und insbesondere 400 bis 2.000 Dalton.
Einsatzmengen
[0040] Das Einsatzverhältnis zwischen Mikrokapseln und Bindemittel kann 90 : 10 bis 10 :
90, vorzugsweise 75 : 25 bis 25 : 75 und insbesondere 60 : 40 bis 40 : 60 Gewichtsteile
betragen. Je nach Herstellverfahren und Einsatzverhältnis von Mikrokapseln und Bindemitteln
können unterschiedliche Haftungstypen realisiert werden. Bei Einsatz einer geringeren
Menge an Bindemittel (beispielsweise Gewichtsverhältnis Mikrokapseln : Bindemittel
größer 50 : 50) haften die Mikrokapseln in einer Schicht des Bindemittels auf den
Fibrillen, was dazu führt, dass es beim Tragen zu einem unmittelbaren Kontakt zwischen
der Hüllmembran und der Hautoberfläche kommt. Es liegt auf der Hand, dass es bei diesem
Haftungstyp ("Trägertyp") infolge mechanischer Reibung sehr rasch zu einer Freisetzung
des Wirkstoffes kommt. Wird andererseits eine größere Menge Bindemittel eingesetzt
(beispielsweise Gewichtsverhältnis Mikrokapseln : Bindemittel kleiner 50 : 50), so
ist diese in der Regel ausreichend, um die Mikrokapseln nicht nur an die Fasern zu
heften, sondern dabei einzuhüllen bzw. mit einem Überzug zu versehen ("Iglutyp").
Mikrokapseln von in solcher Weise ausgerüstete Fasern stehen beim Tragen nicht unmittelbar
mit der Hautoberfläche in Verbindung, was dazu führt, dass sie zwar in geringeren
Mengen abgegeben werden, aber auch über einen längeren Zeitraum wirksam sind. (s.
Abbildungen 1 und 2). In der Regel gelangen die Zubereitungen in Form wässriger Dispersionen
in den Handel, die einen Feststoffgehalt im Bereich von 5 bis 50, vorzugsweise 10
bis 40 und insbesondere 15 bis 30 Gew.-% aufweisen.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0041] Die Zubereitungen aus mikroverkapselten Wirkstoffen und Bindemitteln dienen dazu,
Fasern und alle Arten von textilen Flächengebilden, also sowohl Fertig- wie auch Halbfertigprodukte
während des Herstellprozesses oder aber auch nach dessen Abschluss auszurüsten, um
auf diese Weise den Tragekomfort auf der Haut zu verbessern. Die Auswahl der Materialien,
aus denen die Fasern oder die Textilien bestehen, ist dabei weitestgehend unkritisch.
So kommen alle gängigen natürlichen und synthetischen Materialien sowie deren Gemische
in Betracht, insbesondere aber Baumwolle, Polyamide, Polyester, Viskose, Polyamid/Lycra,
Baumwolle/Lycra und Baumwolle/Polyester. Ebenso unkritisch ist die Auswahl der Textilien,
wobei es natürlich nahe liegt solche Produkte auszurüsten, die in unmittelbarem Kontakt
mit der Haut stehen, also insbesondere Unterwäsche, Bademode, Nachtwäsche, Strümpfe
und Strumpfhosen.
Applikationsverfahren
[0042] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein erstes Verfahren
zur Ausrüstung von Fasern oder textilen Flächengebilden, bei dem man die Substrate
mit wässrigen Zubereitungen enthaltend die mikroverkapselten Wirkstoffe und die Bindemittel
imprägniert. Die Imprägnierung kann beispielsweise dergestalt erfolgen, dass man die
Fasern oder Textilien in einer handelsüblichen Waschmaschine mit den erfindungsgemäßen
Zubereitungen behandelt oder die Applikation mit Hilfe eines Tauchbades vornimmt.
[0043] Alternativ betrifft ein anderer Gegenstand der Erfindung ein zweites Verfahren zur
Ausrüstung von Fasern und textilen Flächengebilden, bei dem man die wässrigen Zubereitungen
enthaltend die mikroverkapselten Wirkstoffe und die Bindemittel zwangsappliziert.
Hierbei werden die auszurüstenden Stoffe durch ein die mikroverkapselten Wirkstoffe
und die Bindemittel enthaltendes Tauchbad gezogen, wobei die Applikation dann über
eine Presse unter Druck durchgeführt wird.
[0044] Üblicherweise beträgt die Anwendungskonzentration 1 bis 90 und vorzugsweise 5 bis
60 Gew.-% bezogen auf die Flotte bzw. das Tauchbad. Im Fall der Imprägnierung werden
im allgemeinen höhere Konzentrationen benötigt als bei der Zwangsapplikation um gleiche
Beladungen der Fasern bzw. textilen Flächengebilden mit den mikroverkapselten Wirkstoffen
zu erreichen.
[0045] Ein letzter Gegenstand der Erfindung betrifft schließlich die Verwendung von Gemischen,
enthaltend
(a) mikroverkapselte Wirkstoffe ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von Squalan,
Chitosan Retinol, Koffein, pflanzlichen Proteinen und deren Hydrolyseprodukten, Carotinen
und Jojobaöl, und
(b) Bindemittel
zur Ausrüstung von Fasern und textilen Flächengebilden.
Beispiele
[0046] Herstellbeispiel H1. In einem 500-ml-Dreihalskolben mit Rührer und Rückflusskühler wurden in der Siedehitze
3 g Agar-Agar in 200 ml Wasser gelöst. Anschließend wurde die Mischung innerhalb von
etwa 30 min unter starkem Rühren zunächst mit einer homogenen Dispersionen von 10
g Glycerin und 2 g Talk in ad 100 g Wasser und dann mit einer Zubereitung von 25 g
Chitosan (Hydagen® DCMF, 1 Gew.-%ig in Glycolsäure, Cognis, Düsseldorf/FRG), 5 g Squalan
0,5 g Phenonip® (Konservierungsmittelmischung enthaltend Phenoxyethanol und Parabene)
und 0,5 g Polysorbat-20 (Tween® 20, ICI) in ad 100 g Wasser versetzt. Die erhaltene
Matrix wurde filtriert, auf 60 °C erwärmt und in eine 0,5 Gew.-%ige Natriumalginatlösung
getropft. Nach dem Sieben wurde eine wässrige Zubereitung erhalten, die 8 Gew.-% Mikrokapseln
mit einem mittleren Durchmesser von 1 mm enthielt. Zum Abschluss wurden die Mikrokapseln
- bezogen auf den Feststoffgehalt - mit Polyethylenglycol (M = 5.000) im Gewichtsverhältnis
40 : 60 vermischt.
[0047] Herstellbeispiel H2. In einem 500-ml-Dreihalskolben mit Rührer und Rückflusskühler wurden in der Siedehitze
3 g Agar-Agar in 200 ml Wasser gelöst. Anschließend wurde die Mischung innerhalb von
etwa 30 min unter starkem Rühren zunächst mit einer homogenen Dispersionen von 10
g Glycerin und 2 g Talk in ad 100 g Wasser und dann mit einer Zubereitung von 25 g
Chitosan (Hydagen® DCMF, 1 Gew.-%ig in Glycolsäure, Cognis, Düsseldorf/FRG), 5 g Koffein,
0,5 g Phenonip® (Konservierungsmittelmischung enthaltend Phenoxyethanol und Parabene)
und 0,5 g Polysorbat-20 (Tween® 20, ICI) in ad 100 g Wasser versetzt. Die erhaltene
Matrix wurde filtriert, auf 60 °C erwärmt und in eine 15 Gew.-%ige Lösung von Sodium
Laureth Sulfate getropft. Nach dem Sieben wurde eine wässrige Zubereitung erhalten,
die 9 Gew.-% Mikrokapseln mit einem mittleren Durchmesser von 1 mm enthielt. Zum Abschluss
wurden die Mikrokapseln - bezogen auf den Feststoffgehalt - mit einem Melamin-Formaldehyd-Kondensat
(M = 8.000) im Gewichtsverhältnis 50 : 50 vermischt.
[0048] Herstellbeispiel H3. In einem 500-ml-Dreihalskolben mit Rührer und Rückflusskühler wurden in der Siedehitze
3 g Agar-Agar in 200 ml Wasser gelöst. Anschließend wurde die Mischung innerhalb von
etwa 30 min unter starkem Rühren zunächst mit einer homogenen Dispersionen von 10
g Glycerin und 2 g Talk in ad 100 g Wasser und dann mit einer Zubereitung von 25 g
Chitosan (Hydagen® DCMF, 1 Gew.-%ig in Glycolsäure, Cognis, Düsseldorf/FRG), 5 g Betacarotin,
0,5 g Phenonip® (Konservierungsmittelmischung enthaltend Phenoxyethanol und Parabene)
und 0,5 g Polysorbat-20 (Tween® 20, ICI) in ad 100 g Wasser versetzt. Die so erhaltene
Matrix wurde filtriert, auf 50 °C temperiert und unter starken Rühren im 2,5fachen
Volumen Paraffinöl, das zuvor auf 15 °C gekühlt worden war, dispergiert. Die Dispersion
wurde anschließend mit einer 15 Gew.-%igen Natriumpyrophosphatlösung und dann mehrfach
mit einer 0,5 Gew.-%igen wässrigen Phenoniplösung gewaschen, wobei die Ölphase entfernt
wurde. Nach dem Sieben wurde eine wässrige Zubereitung erhalten, die 10 Gew.-% Mikrokapseln
mit einem mittleren Durchmesser von 1 mm enthielt. Zum Abschluss wurden die Mikrokapseln
- bezogen auf den Feststoffgehalt - mit Polyethylenglycol (M = 5.000) im Gewichtsverhältnis
70 : 30 vermischt.
[0049] Herstellbeispiel H4. In einem 500-ml-Dreihalskolben mit Rührer und Rückflusskühler wurden in der Siedehitze
3 g Gelatine in 200 ml Wasser gelöst. Anschließend wurde die Mischung innerhalb von
etwa 30 min unter starkem Rühren zunächst mit einer homogenen Dispersionen von 10
g Glycerin und 2 g Talk in ad 100 g Wasser und dann mit einer Zubereitung von 25 g
Chitosan (Hydagen® DCMF, 1 Gew.-%ig in Glycolsäure, Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG),
5 g Sojaprotein, 0,5 g Phenonip® in ad 100 g Wasser versetzt. Die erhaltene Matrix
wurde filtriert, auf 60 °C erwärmt und in eine 0,5 Gew.-%ige Lösung von Hydagen® SCD
(succinyliertes Chitosan, Cognis) getropft. Nach dem Sieben wurde eine wässrige Zubereitung
erhalten, die 8 Gew.-% Mikrokapseln mit einem mittleren Durchmesser von 1 mm enthielt.
Zum Abschluss wurden die Mikrokapseln - bezogen auf den Feststoffgehalt - mit Polyethylenglycol
(M = 5.000) im Gewichtsverhältnis 70 : 30 vermischt.
[0050] Herstellbeispiel H5. In einem 500-ml-Dreihalskolben mit Rührer und Rückflusskühler wurden in der Siedehitze
3 g Agar-Agar in 200 ml Wasser gelöst. Anschließend wurde die Mischung innerhalb von
etwa 30 min unter starkem Rühren zunächst mit einer homogenen Dispersionen von 10
g Glycerin und 2 g Talk in ad 100 g Wasser und dann mit einer Zubereitung von 25 g
Chitosan (Hydagen® DCMF, 1 Gew.-%ig in Glycolsäure, Cognis, Düsseldorf/FRG), 5 g Jojobaöl,
0,5 g Phenonip® (Konservierungsmittelmischung enthaltend Phenoxyethanol und Parabene)
und 0,5 g Polysorbat-20 (Tween® 20, ICI) in ad 100 g Wasser versetzt. Die erhaltene
Matrix wurde filtriert, auf 60 °C erwärmt und in eine 0,5 Gew.-%ige Natriumalginatlösung
getropft. Zum Erhalt von Mikrokapseln gleichen Durchmessers wurden die Zubereitungen
anschließend gesiebt. Zum Abschluss wurden die Mikrokapseln - bezogen auf den Feststoffgehalt
- mit Polyethylenglycol (M = 5.000) im Gewichtsverhältnis 70 : 30 vermischt.
[0051] Herstellbeispiel H6. In einer Rührapparatur wurden 0,5 g Konservierungsmittel (Phenonip®) in 50 g einer
2 Gew.-%igen wässrigen Zubereitung von Polyacrylsäure (Pemulen® TR-2) gelöst, wobei
sich ein pH-Wert von 3 einstellte. Anschließend wurde unter starkem Rühren eine Mischung
bestehend aus 1 g Koffein und 0,5 g Coco Glucosides (Plantacare APG 1200, Cognis Deutschland
GmbH) hinzugegeben. Danach wurde unter weiterem Rühren eine solche Menge einer 1 Gew.-%igen
Lösung von Chitosan in Glycolsäure (Hydagen® CMF Cognis Deutschland GmbH) hinzugegeben,
dass sich eine Chitosankonzentration von 0,01 Gew.-% - bezogen auf die Zubereitung
- einstellte. Anschließend wurde der pH-Wert durch Zugabe von Triethanolamin auf 5,5
angehoben und die entstandenen Mikrokapseln dekantiert. Zum Abschluss wurden die Mikrokapseln
- bezogen auf den Feststoffgehalt - mit Polyethylenglycol (M = 5.000) im Gewichtsverhältnis
40 : 60 vermischt.
[0052] Anwendungsbeispiel 1. Marktübliche Strumpfhosen wurden mit einer Mikrokapselzubereitung gemäß Herstellungsbeispiel
H10 durch Zwangsapplikation ausgerüstet und von einem Probandenpanel bestehend aus
10 Freiwilligen über einen Zeitraum von 6 h getragen. Anschließend wurde die Hydratation
der Haut mit Hilfe eines Corneometers 805 PC gegenüber dem unbehandelten Zustand bestimmt.
Zum Vergleich wurde die Versuchsreihe wiederum mit Strumpfhosen wiederholt, die mit
den gleichen Mikrokapseln, jedoch unter Verzicht auf die Zugabe des Bindemittels ausgerüstet
worden waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
Tabelle 3
Anstieg der Hydratation |
Proband |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
MW |
Anstieg der Hydratation [%-rel.] |
Erfindungsgemäßes Beispiel H6 |
6 |
14 |
4 |
16 |
14 |
7 |
9 |
7 |
9 |
13 |
10 |
Vergleichsbeispiel ohne Bindemittel |
5 |
12 |
7 |
8 |
11 |
11 |
4 |
5 |
7 |
10 |
8 |
Man erkennt, dass im Falle des erfindungsgemäßen Beispiels im Mittel eine höhere
Hydratation erzielt wurde.