(19) |
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(11) |
EP 1 417 090 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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12.10.2005 Patentblatt 2005/41 |
(22) |
Anmeldetag: 09.08.2002 |
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/DE2002/002947 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2003/016034 (27.02.2003 Gazette 2003/09) |
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(54) |
VERFAHREN ZUR BEARBEITUNG UND HERSTELLUNG EINER OBERFLÄCHE MIT EINEM GLANZGRAD
METHOD FOR PROCESSING AND PRODUCING A SURFACE WITH A DEGREE OF LUSTRE
PROCEDE DE TRAITEMENT ET DE PRODUCTION D'UNE SURFACE PRESENTANT UN DEGRE DE BRILLANCE
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR |
(30) |
Priorität: |
14.08.2001 DE 20113503 U
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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12.05.2004 Patentblatt 2004/20 |
(73) |
Patentinhaber: Hueck Engraving GmbH |
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41747 Viersen (DE) |
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Erfinder: |
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- Espe, Rolf
44795 Bochum (DE)
- Espe, Oliver
44795 Bochum (DE)
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Vertreter: Menges, Rolf et al |
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Ackmann, Menges & Demski,
Tonhallenstrasse 16 47051 Duisburg 47051 Duisburg (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 509 875 EP-A- 0 847 850
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EP-A- 0 741 195 WO-A-99/47346
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- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 018, no. 585 (M-1700), 9. November 1994 (1994-11-09)
& JP 06 218587 A (HITACHI TOOL ENG LTD), 9. August 1994 (1994-08-09)
- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 014, no. 563 (M-1058), 14. Dezember 1990 (1990-12-14)
& JP 02 240201 A (TOTO LTD), 25. September 1990 (1990-09-25)
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Prägung auf der Oberfläche
eines Werkstückes mit einem reproduzierbaren Glanzgrad sowie ein Presswerkzeug zur
Anwendung des Verfahrens.
[0002] Das gattungsgemäße Verfahren beziehungsweise das hierzu notwendige Presswerkzeug
wird hauptsächlich bei der Beschichtung von plattenförmigen Werkstoffen, insbesondere
Holzwerkstoffen, mit zum Beispiel Aminoplastharzfilmen, eingesetzt. Die Beschichtung
der plattenförmigen Holzwerkstoffe, die in der Praxis auch als Span-, MDF- (Medium
Density Fireboards), oder HDF-Platten (High Density Fireboards) bekannt sind, werden
in der Regel in hydraulischen Heizpressen unter Druck und Temperatur vorgenommen und
für die Möbelindustrie benötigt. Ebenso werden Laminatplatten auf die gleiche Weise
gefertigt. Die zu bearbeitenden Oberflächen können seidenmatt, glänzend oder hochglänzend
hergestellt werden und hierbei ggf. mit einer Oberflächenstruktur versehen werden.
Um die relativ teueren Presswerkzeuge vor Beschädigungen der Oberfläche oder vorzeitigem
Verschleiß zu schützen, werden die Presswerkzeuge vorzugsweise mit einer Hartchromschicht
versehen, die bis zu 20 µm stark sein kann. Bei der Beschichtung von HDF-Platten mit
abriebfesten Oberflächen, die im Fußbodenbereich verwendet werden, haben die bisher
auf dem Markt befindlichen Presswerkzeuge eine relativ kurze Lebensdauer. Bereits
nach 15.000 bis maximal 25.000 Presszyklen zeigen die Presswerkzeuge, trotz vorhandener
Hartverchromung, eine deutliche Veränderung des Glanzgrades, sodass die Oberflächen
der Pressbleche neu bearbeitet und verchromt werden müssen. Der starke Abrieb der
Presswerkzeuge ist auf Substanzen zurückzuführen, die in den zu bearbeitenden Oberflächen
eingebettet sind. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Zusätze aus Korund beziehungsweise
Aluminiumoxid Al
2O
3, die den Oberflächen beigesetzt werden, um die geforderten Abriebwerte für Fußbodenplatten
zu erhalten. Da die geforderten Abriebwerte entsprechend hoch sind, sie können bis
zu 15.000 Taber-Umdrehungen MEMA Standard Nr. LD 1991 3.01 oder bis zu 6500 Taber-Umdrehungen
gemäß neuer Norm pr EN 13329 liegen, werden diesen Oberflächen die o. g. Stoffe in
feinsten Partikeln beigesetzt. Al
2O
3 fügt sich auf Grund seines Brechungsindex von 1,57 besonders gut in den Verbund Zellulose
mit 1,53 und Melaminharz mit 1,55 ein und erzielt dadurch nach der Aushärtung der
Melaminharze relativ transparente Oberflächen. Hochtransparente Oberflächen werden
bevorzugt angestrebt, da der overlayfilm die Funktion hat den darunter liegenden dekorgebenden
Melaminharzfilm vor Zerstörung der Dekorschicht zu schützen. Die Verteilung der Al
2O
3-Partikeln in dem overlayfilm ist sehr unterschiedlich, daher finden sich auch Teilchen
an der Oberfläche. Bei der Beschichtung der HDF-Platten entstehen in der Pressenanlage
Relativbewegungen, wodurch die Oberflächenteilchen des Aluminiumoxids auf der Chromschicht
reiben und eine Glanzgradänderung der Presswerkzeugoberflächen und damit einen vorzeitigen
Verschleiß bewirken. Durch die vorhandenen Beimischungen wird die Abriebfestigkeit
der HDF-Fußbodenplatten verbessert, zeigen aber gegenüber den verchromten Presswerkzeugen
den o. g. negativen Effekt. Aufgrund der großen Härteunterschiede, Al
2O
3 besitzt eine Härte nach Vickers von 1.800 bis 2.000 HV, während die Chromschicht
nur 900 bis 1.000 HV aufweist, entsteht somit ein vorzeitiger Verschleiß der Werkzeugoberfläche
und die Standfestigkeit wird extrem herabgesetzt.
[0003] Aus der europäischen Patentanmeldung EP A 0 509 875 ist beispielsweise die Herstellung
einer harten Schicht eines diamantartigen Pseudokohlenstoffs bekannt, wobei diese
Beschichtung hauptsächlich für Formen aus Stahl oder Aluminium zur Herstellung von
Kunststoffteilen vorgesehen ist. Weitere Einsatzgebiete werden in der Patentanmeldung
beispielsweise für den Maschinenbau, die Hydraulik, Pneumatik, Anstrichtechniken,
den Werkzeugbau und die Verformung von Kunststoffen sowie der Vakuumtechnik angegeben.
Dadurch, dass sich diese Patentanmeldung ausschließlich mit der Herstellung der diamantartigen
Pseudokohlenstoffschicht beschäftigt, sind jedoch allgemeine detaillierte Ausführungsbeispiele
oder besondere Verwendungszwecke nicht offenbart.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Presswerkzeug
zur Anwendung des Verfahrens aufzuzeigen, mit dem die Standfestigkeit wesentlich erhöht
werden kann.
[0005] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die chemische Beständigkeit der
Pressplattenoberfläche gegen Phenolharz-Monomere zu erhöhen.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Verwendung eines Presswerkzeuges mit einer
Beschichtung auf der Presswerkzeugoberfläche gelöst, welche aus Kohlenstoff mit diamantähnlichen
Schichten besteht und eine Oberflächenhärte über 1.800 HV nach Vickers aufweist, wobei
ein fließfähiges Oberflächenmaterial mit dem Werkstück verpresst wird. Durch die diamantähnlichen
Schichten aus Kohlenstoff als zusätzliche Beschichtung wird die Oberflächenhärte wesentlich
verbessert, sodass das eingesetzte Presswerkzeug einer höheren Beanspruchung Stand
hält und keine Verschlechterung des Glanzgrades an dem fertiggestellten Werkstoff
zu beobachten ist. Derartige Presswerkzeuge sind daher sehr gut für die Bearbeitung
hoch abriebfester Oberflächen, die beispielsweise mit Zusatzstoffen wie Korund beziehungsweise
Aluminiumoxid Al
2O
3 oder ähnlichen Materialien angereichert sind, geeignet. Hierbei ist gegebenenfalls
darauf zu achten, dass die Oberflächenhärte der zu bearbeitenden Werkstoffe unterhalb
der der Beschichtung des Presswerkzeuges liegt, um keine Beeinträchtigung der Standzeiten
hervorzurufen. Bei einer derartigen Beschichtung hat sich gezeigt, dass die verwendeten
Al
2O
3 haltigen Oberflächen kaum einen Abrieb auf den eingesetzten Presswerkzeugoberflächen
hervorrufen, obwohl bei der Bearbeitung eine Relativbewegung zwischen Werkstück und
Presswerkzeug entsteht, die für den Abrieb beim Presswerkzeug verantwortlich ist.
Durch die Verwendung der diamantähnlichen Schichten aus Kohlenstoff wird überraschender
Weise die Einsatzdauer der Presswerkzeuge somit erheblich gesteigert und zudem tritt
auch bei einer großen Zahl von Pressvorgängen eine nur äußerst geringe Veränderung
des Glanzgrades bei dem bearbeiteten Werkstück ein. Mit dem Presswerkzeug erfolgt
hierbei die Bearbeitung eines fließfähigen Oberflächenmaterials zur Ausbildung einer
glatten oder strukturierten Oberfläche durch Plastifizierung, Formgestaltung und Verfestigung
innerhalb des Pressvorgangs. Vorzugsweise werden die Presswerkzeuge für die Bearbeitung
großformatiger Planflächen und von ein- oder mehrschichtigen Werkstücken, insbesondere
Kunststoffmaterialien, plattenförmigen Holzwerkstoffen, Laminaten mit oder ohne Overlaypapiere
oder Overlayfolien, eingesetzt. Zur Plastifizierung der zu bearbeitenden Materialien
erfolgt eine Aufheizung des Presswerkzeuges in einem niedrigen Temperaturbereich,
der deutlich unterhalb der Rekristallisationsschwelle der verwendeten Presswerkzeugmaterialien
liegt und bis zum Schmelzpunkt der verwendeten Kunststoffe, Kunststoffbeschichtungen
oder Overlayfilme reicht. Somit kann ohne Beeinträchtigung der Grundmaterialien des
Presswerkzeuges in einem niedrigen Temperaturbereich eine Umformung der zu bearbeitenden
Oberflächenmaterialien erfolgen, die mit einer abschließenden Aushärtung der Oberfläche
verbunden ist.
[0007] Vorzugsweise werden hierbei zur Bearbeitung Duroplastfolien oder Beschichtungen eingesetzt,
die durch die erfolgte Erwärmung zunächst plastifiziert werden, wodurch eine Verflüssigung
der noch nicht ausgehärteten Duroplaste eintritt und durch den Pressvorgang und die
anschließende Polykondensation räumliche Strukturen erzeugt werden, die der gewünschten
Oberflächenstruktur des Presswerkzeuges entsprechen. Nach erfolgter Formgestaltung
und anschließender Polykondensation der verwendeten Duroplaste tritt eine Verfestigung
ein, die zu der gewünschten widerstandsfähigen Oberfläche der Werkstücke führt. Überraschender
Weise hat sich hierbei gezeigt, dass sich die Standzeit der Pressbleche gegenüber
der bisher angewendeten Technologie erheblich vergrößert.
[0008] Zur Anwendung des Verfahrens ist ein Presswerkzeug für Planflächen in Form eines
Pressbleches, Endlosbandes oder einer Presswalze vorgesehen, welches zur Verpressung
eines fließfähigen Oberflächenmaterials mit einem Werkstück vorgesehen ist, wobei
die Presswerkzeugoberfläche festhaftend ausgebildet ist und eine Schichtdicke von
0,1 bis 10 µm und eine Oberflächenhärte über 1.800 HV nach Vickers aufweist, sodass
die Presswerkzeuge mit einer hoch abriebfesten Schutzschicht versehen sind und dadurch
ein vorzeitiger Abrieb bei dem Beschichtungsvorgang von zum Beispiel HDF-Platten mit
Al
2O
3 haltigen Overlayfilmen selbst bei einer ständig wiederkehrenden Relativbewegung zwischen
Presswerkzeugoberfläche und der zur bearbeitenden Oberfläche verhindert wird. Die
Presswerkzeuge werden hierbei nach der bekannten Oberflächenvorbehandlung, wie Toleranzschleifen,
Polieren, Strukturieren und Mattieren, mit einem hoch abriebfesten, festhaftenden
Überzug von Kohlenstoff mit diamantähnlichen Schichten versehen. Bei einem derartigen
Überzug hat sich überraschender Weise gezeigt, dass die verwendeten Al
2O
3 haltigen Overlayfilme kaum einen Abrieb auf den eingesetzten Pressblechoberflächen
erzeugen und daher die Einsatzdauer beziehungsweise Standzeit der Pressbleche oder
Presswerkzeuge erheblich vergrößert wird. Dieser Überzug, der Kohlenstoff mit diamantähnlichen
Schichten enthält, kann in einem plasmaaktivierten Abscheidungsprozess aus der Gasphase
(chemical vapour deposition) bei relativ niedrigen Temperaturen unter 200°C auf die
Oberflächen aufgebracht werden. Der 200°C auf die Oberflächen aufgebracht werden.
Der Abscheidungsprozess findet in einer Hochvakuumapparatur statt, wobei nach dem
Evakuieren bis in den Hochvakuumbereich gasförmige Kohlenwasserstoffe eingeleitet
werden. Zur Verbesserung der Haftung der diamantähnlichen Schichten aus Kohlenstoff
auf der Werkzeugoberfläche kann diese zuvor verchromt werden.
[0009] Für die Bildung der Schicht ist es erforderlich dem Presswerkzeug z. B. Pressblech
eine elektrische Vorspannung (Gleich- oder Wechselspannung) bis zu einigen kV, vorzugsweise
100 bis 800 Volt, anzulegen. Das Pressblech wird dabei auf einer Elektrode in der
Vakuumapparatur angeordnet. Weiterhin ist es für die Bildung der Schichten erforderlich,
dass die verwendeten Kohlenwasserstoffgase nach der Aufspaltung im Plasma einmal Kohlenstoff
und zum anderen energiereiche Ionen bilden.
[0010] Es wird empfohlen, die Abscheidung in einem Hochfrequenzfeld vorzunehmen, um einmal
dickere Schichten abzuscheiden und zum anderen die Reproduzierbarkeit des Prozess
zu gewährleisten.
[0011] Weiterhin sollte zur besseren Haftung der Beschichtung das Pressblech vorher angeätzt
werden. Dieses erfolgt vorzugsweise in derselben Apparatur, in der auch der Überzug
abgeschieden wird.
[0012] Die Anätzung geschieht durch Kathodenzerstäubung mittels Edelgas, wobei zum Beispiel
Argon vorteilhaft ist. Die Einleitung des Edelgases wird unterbrochen, sobald die
Gase die für den Überzug verantwortlich sind (Kohlenwasserstoffe) eingeleitet werden.
[0013] Zur weiteren Verbesserung der Haftfestigkeit des Überzugs an der Pressblechoberfläche,
kann eine Zwischenschicht aus Silicium, Siliciumdioxid, Titanoxicarbid nach den bekannten
Verfahren, z. B. durch Kathodenzerstäubung, aufgebracht werden.
[0014] Es hat sich ebenfalls als Vorteil herausgestellt, dass die Haftfähigkeit des Überzugs
durch die vorherige Verchromung der Pressblechoberfläche gesteigert wird. Edelstahlbleche
mit einem hohen Chromanteil lassen sich ebenfalls ohne vorherige Zusatzverchromung
mit diamantähnlichen Schichten aus Kohlenstoff überziehen. Wichtig ist dabei, dass
die eingesetzten Metalle gute Carbidbildner sind. Edelstähle mit hohen Nickelanteilen
lassen sich entsprechend schlechter beschichten, hier empfiehlt es sich vorher die
empfohlenen Zwischenschichten aufzubringen.
[0015] Die Abscheidung bei relativ niedrigen Temperaturen hat sich ebenfalls als Vorteil
herausgestellt, da die Metallstruktur oder das Metallgefüge, beispielsweise bei Edelstahl
im nachstehenden Ausführungsbeispiel, nicht beeinflusst wird, da die Beschichtungstemperatur
deutlich unter der Rekristallisationsschwelle für Stähle liegt. Weiterhin wird das
Verwerfen der Pressbleche, wie es bei höheren Temperaturen üblich ist, verhindert.
[0016] Ein Beispiel für die Beschichtung mit einer hochabriebfesten Oberfläche des Presswerkzeuges,
das als Pressblech, Endlosband oder Presswalze ausgebildet sein kann, ist nach der
Erfindung dadurch gegeben, dass ein Stahlblech der Werkstoff Nr. DIN 1.4006 oder AISI
410 zunächst beidseitig einen Toleranzschliff erhält, um die geforderte Planparallelität
herzustellen, danach einen Feinschliff und eine Politur erhält, um das Blech für die
anschließende Strukturierung vorzubereiten. Danach wird eine Ätzreserve durch Walzendruck,
Siebdruck oder Direktbeschichtung einer Fotoschicht aufgetragen. Das so vorbereitete
Pressblech wird dann nach den bekannten Ätzverfahren (Elysierverfahren- elektrolytischer
Metallabtrag, konventionelles Ätzen mit Säuren usw.) strukturiert. Der Glanzgrad wird
anschließend mittels Glasperlen oder anderen Strahlmedien im Blasverfahren hergestellt.
Danach wird das Pressblech mit einer Chromschicht in einem Verchromungsbad überzogen.
Die Chromschichtdicke betrug im vorliegenden Fall ca. 20 µm. Auf der Pressblechoberfläche
wurde nun eine Beschichtung aus Kohlenstoff mit diamantähnlichen Schichten und einer
Schichtdicke von ca. 2,5 µm im Hochvakuum aufgebracht. Die Abscheidung erfolgt nach
dem zuvor beschriebenen Verfahren, aus der Gasphase (Kohlenwasserstoff) in einem plasmaaktivierten
Abscheidungsprozess. Dem Pressblech wird eine entsprechende Vorspannung von zum Beispiel
100 V Wechselspannung mit einer Frequenz von 25 - 30 MHz angelegt. Nachdem ein Hochvakuum
erzeugt wurde, wird zur besseren Haftvermittlung ein Ätzprozess mittels Kathodenzerstäubung
mit zum Beispiel Argongas bei einem Druck von 0,03 - 0,06 Pa vorgeschaltet. Danach
wird das zur Beschichtung benötige Kohlenwasserstoffgas zum Beispiel Äthylen in die
Apparatur eingeleitet, gleichzeitig wird die Zuführung von Argon abgeschaltet. Der
Gasdruck des Äthylengases betrug 1,0 - 1,5 Pa.
[0017] Es wurde ein Pressblech mit einer Beschichtung aus Kohlenstoff mit diamantähnlichen
Schichten erzielt, wobei die Oberflächenhärte ca. 3000 HV aufwies. Damit liegt der
Überzug beziehungsweise die Beschichtung in seiner Härte deutlich über den Wert des
Aluminiumoxids, welches in den Overlayfilmen eingesetzt wird und es ergaben sich deutlich
geringere Abriebwerte im Vergleich zu Pressblechoberflächen die nur verchromt waren.
[0018] Die Erfindung wird anhand der einzigen Figur nochmals erläutert. Die Figur zeigt
in einer Ausschnittsvergrößerung ein Presswerkzeug 1 mit einer Presswerkzeugoberfläche
2 aus Chromstahl DIN 1.4006/ AISI 410 1 mit einer Beschichtung 3 aus Kohlenstoff mit
diamantähnlichen Schichten und einer Chromschicht 4 als Zwischenschicht, die eine
Holzporenstruktur 5 aufweist.
[0019] Die Presswerkzeuge 1 werden bevorzugt bei der Herstellung von kunststoffbeschichteten
Holzwerkstoff- oder Laminatplatten, die beispielsweise bei der Herstellung von Möbeln
verwendet werden, eingesetzt. Zur Oberflächengestaltung können die Presswerkzeuge
1 eine in ihrer Oberfläche eingeprägte Struktur 5 aufweisen. Das Einprägen einer solchen
Struktur 5 in die zu bearbeitenden Werkstoffe geschieht mit Hilfe der Presswerkzeuge
1 in Form von großformatigen Pressblechen oder Endlosbändern. Die Presswerkzeuge 1
bestehen entweder aus Stahl- oder Messingblech mit einer Oberflächenstrukturierung
oder aus einer mit Kupfer oder Messing beschichteten Stahlplatte, wobei die Oberflächenstrukturierung
in die weitere Beschichtung eingearbeitet ist, die anschließend ggf. mit einer Hartverchromung
versehen wird und eine erfindungsgemäße Beschichtung 3 erhält. Solche Presswerkzeuge
1 werden in einer Pressvorrichtung eingebaut, mit der die kunststoffbeschichteten
Möbelbauplatten, Laminate oder dergleichen gefertigt werden. Zur kontinuierlichen
Fertigung sind hierbei auch Pressen mit zwei umlaufenden Endlosbändern bekannt, zwischen
denen das Pressgut zu Platten gepresst wird. Bei beiden Ausführungen können die dem
Pressgut zugewandten Flächen eine Struktur 5 aufweisen, die in das Presslaminat eingeprägt
wird. Soweit Laminate oder Overlayfolien eingesetzt werden, die mit abriebfesten Partikeln,
beispielsweise Korund beziehungsweise Aluminiumoxid Al
2O
3, versehen sind, kommt die erfindungsgemäße Ausführung eines Presswerkzeugs 1 mit
einer Beschichtung 3 aus Kohlenstoff mit diamantähnlichen Schichten zum Einsatz, die
zusätzlich auf die vorhandene strukturierte Oberfläche aufgebracht wird. Der besondere
Vorteil liegt darin, dass aufgrund der vorhandenen Härte eine wesentlich höhere Abriebfestigkeit
gegenüber den zu bearbeitenden Oberflächen vorhanden ist und somit die Standfestigkeit
vergrößert wird.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Presswerkzeug
- 2
- Presswerkzeugoberfläche
- 3
- Beschichtung
- 4
- Chromschicht
- 5
- Holzporenstruktur
1. Verfahren zur Herstellung einer Prägung auf der Oberfläche eines Werkstücks
gekennzeichnet durch
die Verwendung eines Presswerkzeuges (1) mit einer Beschichtung (3) auf der Presswerkzeugoberfläche
(2), welche aus Kohlenstoff mit diamantähnlichen Schichten besteht und eine Oberflächenhärte
über 1.800 HV nach Vickers aufweist, wobei ein fließfähiges Oberflächenmaterial mit
dem Werkstück verpresst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Bearbeitung von Werkstoffen mit einer hoch abriebfesten Oberfläche durch Zusatz von Korund beziehungsweise Aluminiumoxid Al2O3 oder ähnlichen Materialien, deren Oberflächenhärte unterhalb der der Beschichtung
(3) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch die Ausbildung einer glatten oder strukturierten Oberfläche durch Plastifizierung, Formgestaltung und Verfestigung.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
gekennzeichnet durch die Bearbeitung von ein oder mehrschichtigen Werkstücken, insbesondere aus Kunststoffmaterialien,
plattenförmigen Holzwerkstoffen, oder Laminaten mit oder ohne Overlaypapiere.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch die Aufheizung des Presswerkzeuges (1) in einem niedrigen Temperaturbereich deutlich
unterhalb der Rekristallisationsschwelle der verwendeten Presswerkzeugmaterialien
bis zum Schmelzpunkt der verwendeten Kunststoffe, Kunststoffbeschichtungen oder Overlaypapiere.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch die Bearbeitung großformatiger Planflächen der Werkstücke.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch die Bearbeitung von Duroplasten als Werkstoff oder Werkstoffbeschichtung.
8. Presswerkzeug (1) zur Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7 in Form eines Pressbleches, Endlosbandes oder einer Presswalze,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Verpressung eines fließfähigen Oberflächenmaterials mit einem Werkstück die Presswerkzeugoberfläche
(2) eine festhaftend ausgebildete, gehärtete Beschichtung (3) aus Kohlenstoff mit
diamantähnlichen Schichten aufweist, wobei die Beschichtung eine Schichtdicke von
0,1 bis 10 µm und eine Oberflächenhärte von über 1.800 HV nach Vickers aufweist.
9. Presswerkzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung (3) aus amorphem Kohlenstoff besteht.
10. Presswerkzeug nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zur Bearbeitung vorgesehene Presswerkzeugoberfläche (2) glatt oder strukturiert
ausgebildet ist.
11. Presswerkzeug nach Anspruch 8, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grundmaterial des Presswerkzeuges aus Stahl, insbesondere Edelstahl besteht oder
ein Messingwerkstoff ist.
12. Presswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Presswerkzeugoberfläche (2) vor dem Auftrag der Beschichtung (3) aus Kohlenstoff
mit diamantähnlichen Schichten mit einem Edelgas mittels Kathodenzerstäubung angeätzt
ist.
13. Presswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Beschichtung (3) aus Kohlenstoff mit diamantähnlichen Schichten eine
Zwischenschicht aus Chrom auf der Presswerkzeugoberfläche (2) vorhanden ist.
14. Presswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Beschichtung (3) aus Kohlenstoff mit diamantähnlichen Schichten eine
Zwischenschicht aus Silizium, Siliziumdioxid, Titanoxicarbit durch Kathodenzerstäubung
aufgebracht wird oder dass die Zwischenschicht aus Titannitrit besteht und im Hochvakuum
mittels eines Plasmalichtbogens abgeschieden wird.
15. Presswerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung (3) aus Kohlenstoff mit diamantähnlichen Schichten in einem plasmaaktivierten
Abscheidungsprozess aus der Gasphase (chemical vapour deposition) bei niedrigen Temperaturen
unter 200°Celsius im Hochvakuum auf der Presswerkzeugoberfläche (2) erfolgt.
1. Method for the production of embossing on the surface of a workpiece, characterized by the use of a press tool (1) having a coating (3) on the press tool surface (2) which
consists of carbon with diamond-like layers and has a surface hardness of more than
1800 HV according to Vickers, a flowable surface material being pressed with the workpiece.
2. Method according to Claim 1, characterized by the processing of materials having a highly abrasion-resistant surface by addition
of corundum or aluminium oxide Al2O3 or similar materials, the surface hardness of which is less than that of the coating
(3).
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized by the formation of a smooth or structured surface by plastification, shaping and solidification.
4. Method according to Claim 1, 2 or 3, characterized by the processing of one-layer or multilayer workpieces, in particular comprising plastic
materials, sheet-like wood-base materials or laminates with or without overlay papers.
5. Method according to Claims 1 to 4, characterized by the heating of the press tool (1) in a low temperature range substantially below
the recrystallization threshold of the press tool materials used up to the melting
point of the plastics, plastic coatings or overlay papers used.
6. Method according to one or more of Claims 1 to 5, characterized by the processing of extensive planar surfaces of the workpieces.
7. Method according to one or more of Claims 1 to 6, characterized by the processing of thermosetting plastics as material or material coating.
8. Press tool (1) for use of the method according to one or more of Claims 1 to 7, in
the form of a press plate, a continuous belt or a press roll, characterized in that, for pressing a flowable surface material with a workpiece, the press tool surface
(2) has a firmly adhering, hardened coating (3) comprising carbon with diamond-like
layers, the coating having a layer thickness of from 0.1 to 10 µm and a surface hardness
of more than 1800 HV according to Vickers.
9. Press tool according to Claim 8, characterized in that the coating (3) consists of amorphous carbon.
10. Press tool according to Claim 8 or 9, characterized in that the press tool surface (2) provided for processing is smooth or structured.
11. Press tool according to Claim 8, 9 or 10, characterized in that the base material of the press tool consists of steel, in particular stainless steel,
or a brass material.
12. Press tool according to one or more of Claims 8 to 11, characterized in that the press tool surface (2) is etched with a noble gas by means of cathode sputtering
before application of the coating (3) comprising carbon with diamond-like layers.
13. Press tool according to one or more of Claims 8 to 12, characterized in that an intermediate layer of chromium is present on the press tool surface (2) between
the coating (3) comprising carbon with diamond-like layers.
14. Press tool according to one or more of Claims 8 to 13, characterized in that an intermediate layer of silicon, silicon dioxide or titanium oxycarbide is applied
by cathode sputtering between the coating (3) comprising carbon with diamond-like
layers, or in that the intermediate layer consists of titanium nitride and is deposited in a high vacuum
by means of a plasma arc.
15. Press tool according to one or more of Claims 8 to 14, characterized in that the coating (3) comprising carbon with diamond-like layers is applied to the press
tool surface (2) in a plasma-activated deposition process from the gas phase (chemical
vapour deposition) at low temperatures below 200°Celsius in a high vacuum.
1. Procédé de réalisation d'une gravure sur la surface d'une pièce à usiner caractérisé par l'utilisation d'un outil de compression (1) avec un revêtement (3) sur la surface
(2) de l'outil de compression qui est en carbone avec des couches analogues au diamant
et présente une dureté de surface selon Vickers supérieure à 1.800 HV, une matière
superficielle coulable étant comprimée avec l'outil.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le traitement de matières avec une surface à haute résistance à l'abrasion par ajout
de corindon ou d'oxyde d'aluminium Al2O3 ou de matières analogues, dont la dureté de surface est inférieure à celle du revêtement
(3).
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par la création d'une surface lisse ou structurée, par plastification, façonnage et consolidation.
4. Procédé selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé par le traitement d'une ou de plusieurs pièces à usiner multicouches, notamment en matières
plastiques, en matières sous forme de panneaux à base de bois, en laminés, avec ou
sans papier overlay.
5. Procédé selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 1 à 4, caractérisé par l'échauffement de l'outil de compression (1) dans une plage basse température, nettement
inférieure au seuil de recristallisation des matières utilisées pour l'outil de compression
jusqu'au point de fusion des matières plastiques, des revêtements en matières plastiques
ou des papiers overlay utilisés.
6. Procédé selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisé par le traitement de surfaces planes de grand format des pièces à usiner.
7. Procédé selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 1 à 6 caractérisé par le traitement de résines thermodurcissables en tant que matière ou que revêtement
de la matière.
8. Outil de compression (1) pour l'application du procédé selon l'une quelconque ou plusieurs
des revendications 1 à 7 sous la forme d'une tôle de compression, d'une bande sans
fin ou d'un rouleau compresseur, caractérisé en ce que pour la compression d'une matière superficielle fluide avec une pièce à usiner, la
surface (2) de l'outil de compression présente un revêtement (3) trempé, conçu de
façon adhérente en carbone avec des couches analogues au diamant, le revêtement présentant
une épaisseur de couche de 0,1 à 10 µm et une dureté de surface supérieure selon Vickers
à 1.800 HV.
9. Outil de compression selon la revendication 8, caractérisé en ce que le revêtement (3) est en carbone amorphe.
10. Outil de compression selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce que les surfaces de l'outil de compression (2) prévues pour le traitement sont conçues
de façon lisse ou structurée.
11. Outil de compression selon la revendication 8, 9 ou 10, caractérisé en ce que la matière de base de l'outil de compression est en acier, notamment en acier surfin
ou est une matière à base de laiton.
12. Outil de compression selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 8 à 11
caractérisé en ce que la surface de l'outil de compression (2) est décapée au gaz inerte par pulvérisation
cathodique, avant l'application du revêtement (3) en carbone avec des couches analogues
au diamant.
13. Outil de compression selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 8 à 12,
caractérisé en ce qu'une couche intermédiaire en chrome est présente sur la surface de l'outil de compression
(2), entre le revêtement (3) en carbone avec des couches analogues au diamant.
14. Outil de compression selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 8 à 13,
caractérisé en ce qu'une couche intermédiaire en silicium, en dioxyde de silicium, en oxycarbure de titane
est appliquée par pulvérisation cathodique entre le revêtement (3) en carbone avec
des couches analogues au diamant ou en ce que la couche intermédiaire est en nitrite de titane et en ce qu'elle est précipitée sous vide très poussé, à l'arc plasma.
15. Outil de compression selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 8 à 14,
caractérisé en ce que le revêtement (3) en carbone avec des couches analogues au diamant est appliqué au
cours d'un processus de précipitation activé par plasma à partir de la phase gazeuse
(chemical vapour deposition) à basses températures inférieures à 200°C sous vide très
poussé sur la surface de l'outil de compression (2).
