[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur variablen Einstellung der Schlagenergie
eines elektropneumatischen Schlagwerks in einem damit ausgerüsteten Bohr- und/oder
Meisselhammer, dessen motorisch typischerweise über einen zu- und abschaltbaren Pleuelantrieb
angetriebener Erregerkolben über ein von diesem erzeugtes Fluid-Druckpolster, in der
Regel ein komprimiertes Luftpolster, auch als Luftfeder bezeichnet, auf ein Abbauwerkzeug,
insbesondere einen in einem Werkzeughalter fixierten Meissel, wirkt.
[0002] Bekannt sind grundsätzlich drei Methoden, die Schlagenergie von elektropneumatischen
Schlagwerken für Handwerkzeugmaschinen der genannten Art einzustellen.
[0003] Die erste Möglichkeit (a) besteht darin, die Schlagenergie über die Drehzahl einzustellen.
So wird beispielsweise bei Kombi-Hämmern im Meisselmodus die Motordrehzahl erhöht,
um in dieser Betriebsart eine maximale Leistung aus dem Gerät am Abbauwerkzeug zur
Verfügung zu haben. Normalerweise wird die Leistung des Motors im Hammerbohr-Modus
in etwa zwei gleich große Anteile aufgeteilt. Je zur Hälfte wird das Drehmoment des
Motors für den Drehantrieb und für das Schlagwerk verwendet. Im reinen Meisselmodus,
wenn kein Drehantrieb verlangt wird, kann prinzipiell die komplette Leistung dem Schlagwerk
zugeführt werden. Dies erreicht man durch eine Drehzahlerhöhung. Damit nehmen die
Druckspitzen und somit die kinetische Energie eines Flugkolbens zu, falls das Schlagwerk
beispielsweise mit einem solchen über einen Döpper auf den Werkzeughalter wirkenden
Flugkolben oder Schläger ausgerüstet ist, der über das Fluid-Druckpolster (die Luftfeder)
von einem Antriebs- oder Erregerkolben schlagend angetrieben wird. Mit einer solchen
Drehzahlerhöhung nehmen die Druckspitzen und die kinetische Energie des Flugkolbens
und damit auch die Einzelschlagenergie zu. Bekannt ist auch die umgekehrte Möglichkeit,
d. h. die Drehzahl und damit die Schlagleistung werden gezielt reduziert, um einen
Feinschlag zu ermöglichen.
[0004] Die zweite in vielen Varianten bekannte Methode (b) besteht darin, das Fluid-Druckpolster
des elektropneumatischen Schlagwerks, hier auch als Stoßpolster oder Druckpolster
bezeichnet, mit einer definierten Leckage oder einem definierten Luftaustausch mit
einem geschlossenen, größeren Außenvolumen zu versehen. Dies geschieht meist durch
vom Weg des Flugkolbens und/oder Erregerkolbens abhängiges Öffnen von definiert angeordneten
Schnauföffnungen. Dadurch lässt sich unter anderem bei konstanter Arbeitsfrequenz
eine Absenkung der Schlagenergie erreichen. Ein Beispiel einer solchen Einstellung
der Schlagenergie ist in US 6,112,832 beschrieben.
[0005] Eine dritte Methode (c) besteht darin, den Hub des den Erregerkolben betätigenden
Pleuels durch eine Art Zykloiden- oder Planetengetriebe zu verstellen. Bei verringertem
Hub des Pleuels wird der Flugkolben weniger stark beschleunigt. Dies führt zu einer
geringeren Schlagenergie.
[0006] Im Vordergrund der Untersuchungen, die zur Erfindung führten, stand die zweite beschriebene
Methode (b), d. h. die Schlagenergie über eine definierte Leckage oder einen Luftaustausch
zur Umgebung einzustellen. Probleme bei dieser in vielen Ausführungsvarianten bekannten
Methode, bei der Schieberhülsen zum Betriebsphasen-abhängigen Öffnen und Verschließen
von Schnauföffnungen in einem Führungsrohr oder der Hülse eines Hohlkolbens als Erregerkolben
und dergleichen vorgesehen sind, ergeben sich daraus, dass sich die Bewegungsbereiche
von Flug- und Erregerkolben gegenseitig überlappen. Für diese Art von herkömmlichen
Ventilen gibt es in der Regel keine Möglichkeit, in jedem Moment eines Schlagzyklus'
auf die Luftfeder des Stoß-oder Druckpolsters zuzugreifen. Die Luftfeder bleibt sozusagen
nicht am Ort. Die Schnauföffnungen werden immer entweder durch den Flugkolben oder
den Erregerkolben abgedeckt.
[0007] Ein weiteres Problem ergibt sich für Bohr- und/oder Meisselhämmer mit elektropneumatischem
Schlagwerk daraus, dass herkömmlicherweise die Leerschlagabschaltung rein mechanisch
unter Berücksichtigung einer relativ großen Wegverschiebung des Abbauwerkzeugs gelöst
ist. Bei den bekannten Konstruktionen ist immer vorgesehen, dass das Werkzeug zur
Leerlaufabschaltung relativ zum Gerät einen Weg von mindestens 1 cm, bei manchen Lösungen
über 2,5 cm zurücklegen muss. Das heißt, sobald das Gerät vom abzubauenden Untergrund
zurückgezogen wird, springt das Werkzeug und damit auch der Döpper nach vorn. Aufgrund
dieser Wegverschiebung werden gewisse Luftöffnungen bzw. Schnauföffnungen zur Luftfeder
des Schlagwerks geöffnet, wodurch verhindert wird, dass der Flugkolben erneut angesaugt
wird. Beispiele für diese Art der Leerschlagabschaltung finden sich in DE 101 21 088
A1, US 6,116,352, DE 198 47 687 C2, DE 100 19 071 A1, DE 198 43 645 C1. Nur beispielshalber,
weil exemplarisch für diese Art der Leerlaufabschaltung, sei die Lösung nach DE 101
21 088 Al betrachtet: Bei in Axialrichtung unbelastetem Bohr-/Meisselhammer (Leerlauf)
drückt eine Feder ein durch zwei Wälzlager abgestütztes stangenartiges Schaltelement
in Richtung Werkzeughalter. Der Schaltweg beträgt dabei deutlich mehr als 1 cm. Dabei
wird ein hinterer Wälzkörper durch eine Radialstufe radial nach außen gedrückt und
öffnet dadurch ein federbelastetes elastisches Verschlusselement zu einer Leerlauföffnung
in einem Hohl- oder Topfkolben. Drückt der Gerätebenutzer, der einen Arbeitsvorgang
beginnen oder fortsetzen will, axial gegen das Schlagwerkzeug, so wird das stangenartige
Schaltelement über eine Scheibe entgegen der Kraft einer Feder nach hinten gedrückt,
wobei der hintere Wälzkörper über eine Stufe radial nach innen schnappt und die Leerlauföffnung
wieder verschließt.
[0008] Abgesehen von der regelmäßig recht aufwändigen Lösung, besteht der Hauptnachteil
dieser wegabhängigen Leerlaufabschaltung darin, dass bei einem Abbauvorgang beim Neu-
oder Wiederansetzen des Geräts zunächst der Leerlaufweg entgegen der Kraft einer Feder
überwunden werden muss. Dies führt bei nach unten gerichtetem Werkzeug nach einer
gewissen Angewöhnungsphase zu keinen Problemen. Anders jedoch, wenn über Schulter-
oder Kopfhöhe zu arbeiten ist. Der Gerätebenutzer muss nicht nur das Gerätegewicht
mit seinen Armen nach oben abstützen, sondern zusätzlich auch noch den Leerlauf-Abschaltweg
entgegen der Kraft einer mehr oder weniger starken Feder überwinden. Der körperliche
Kraftaufwand ist erheblich.
[0009] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, das elektropneumatische Schlagwerk
einer damit ausgerüsteten Handwerkzeugmaschine, insbesondere eines Bohr- und/oder
Meisselhammers, so zu verbessern, dass auf einfache Weise eine variable Einstellung
der Schlagenergie, insbesondere auch der Einzelschlagenergie prinzipiell unabhängig
von der Relativstellung einzelner beweglicher Elemente des Schlagwerks ermöglicht
wird. Darüber hinaus ist es ein Ziel der Erfindung, eine Leerschlagabschaltung ohne
separaten Werkzeugweg zu ermöglichen, so dass insbesondere beim Ansetzen oder Wiederansetzen
des Arbeitsgerätes ohne zusätzlichen Kraftaufwand sofort gearbeitet oder weiter gearbeitet
werden kann.
[0010] Diese Aufgabenstellung wird bei einer Vorrichtung zur variablen Einstellung der Schlagenergie
eines elektropneumatischen Schlagwerks, insbesondere in einem damit ausgerüsteten
Bohr- und/oder Meisselhammer, dessen Erregerkolben über ein von diesem erzeugtes Fluid-Druckpolster
auf ein Abbauwerkzeug wirkt, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein den Erregerkolben
durchsetzendes steuerbares Ventil zur Änderung des Drucks im Fluid-Druckpolster vorgesehen
ist.
[0011] Vorteilhafte Ausführungsvarianten, Verbesserungen und Ergänzungen dieses Erfindungsgedankens
sind in abhängigen Patentansprüchen definiert und werden nachfolgend auch anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0012] Gegenüber herkömmlichen Konstruktionen zur einstellbaren Veränderung der Schlagenergie
eines elektropneumatischen Schlagwerks für den genannten Anwendungsbereich bzw. für
die Leerschlagabschaltung, insbesondere unter Verwendung von Schieberhülsen, sind
mit der Erfindung primär jedoch keinesfalls ausschließlich die folgenden Vorteile
erreicht:
[0013] Durch das den Erregerkolben durchsetzende steuerbare Ventil ist die Luftfeder, also
das Stoßpolster bzw. gegebenenfalls auch das Druckpolster in jedem Moment eines Arbeitszyklus'
zugänglich. Durch diese ständige Zugriffsmöglichkeit auf die Luftfeder kann die Schlagenergie,
insbesondere die Einzelschlagenergie - z. B. über den Erregerkolben - in jeder Betriebsphase
des Schlagwerks durch ein einfaches Ventil verändert bzw. angepasst werden, das bei
einer ganz bestimmten Phase des Erregerkolbenwegs öffnet oder schließt bzw. partiell
geöffnet und partiell verschlossen wird. Zusätzlich oder unabhängig davon kann durch
eine definierte Leckage die Schlagenergie kontinuierlich abgesenkt werden.
[0014] Aufgrund der Verlegung eines Ventils in den Erregerkolben werden notwendige Dichtungselemente
(O-Ringe) am Erregerkolben bzw. am Flugkolben nicht mehr durch Abschaltöffnungen im
Führungsrohr abgewetzt, da solche Ablassöffnungen jetzt entbehrlich sind. Zur Leerlaufabschaltung
wird lediglich das den Erregerkolben durchsetzende Ventil geöffnet.
[0015] Ein besonderer Vorteil ergibt sich auch daraus, dass der Aktor oder die Aktoren für
die Ventilbetätigung, bisher verwirklicht z. B. als Drehmagnet, Schrittmotor oder
Torquemotor, jetzt auf der Elektronikplatine des Geräts plaziert werden kann/können.
Durch ein nicht-leitendes Übertragungsstück zum Ventil kann die Sicherheits-Schutzklasse
II ohne aufwändige galvanische Trennung erreicht werden.
[0016] Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform ist das Ventil ein in einen den
Kolben durchsetzenden Belüftungskanal eingesetztes Drehschieberventil, dessen Ventilspindel
mit einem auf der dem Druckpolster abgekehrten Stirnseite des Erregerkolbens herausgeführten
Betätigungsorgan verdreht wird. Dieses Betätigungsorgan kann als stangenartiges in
axialer Bewegungsrichtung des Erregerkolbens längs erstrecktes Betätigungselement
ausgeführt sein, das eine Schlitzführung für einen in diese gleitend eingreifenden
Mitnehmerzapfen als Axialausgleich für die Verschiebung des Erregerkolbens aufweist,
wobei der Mitnehmerzapfen an einem relativ zur Axialbewegung des Erregerkolbens gehäusefesten
verdrehbaren Stellglied für die Ventilbetätigung ausgebildet ist, um eine Ventilverstellung,
beispielsweise durch einen auf einer Schaltungsplatine gehaltenen Stellmotor, zu ermöglichen.
[0017] Anstelle eines Drehventils kommen auch andere Ventilarten in Frage, beispielsweise
ein Schieberkanten-Ventil, dessen den Erregerkolben axial durchsetzende drehbare Ventilspindel
an ihrer vorderen, dem Druckpolster zugekehrten Stirnfläche eine Abschrägung aufweist,
wodurch ein durch den Erregerkolben geführter Druckausgleichskanal in Abhängigkeit
vom Verdrehwinkel der Ventilspindel relativ zum Erregerkolben über die Abschrägung
oder Schrägfläche zur Änderung des Drucks im Druckpolster mehr oder weniger geöffnet
wird. Vorteilhaft ist es, wenn der Druckausgleichskanal den Erregerkolben schräg zu
dessen Bewegungsrichtung durchsetzt.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit für ein von außerhalb des Erregerkolbens steuerbares
Ventil mit raschem Ansprechverhalten sieht vor, als Ventil-Verschlussorgan einen elektromagnetisch
steuerbaren Shutter, also eine Art Lochblende, für eine den Erregerkolben in Axialrichtung
durchsetzenden Ventilkanal auszuführen. Ein solcher Shutter lässt sich als verschwenkbar
gelagertes Verschlusselement nach dem Reluktanzprinzip steuern, insbesondere dann,
wenn das Verschlusselement ein am Erregerkolben angelenkter Shutterverschlusshebel
aus ferromagnetischem Material ist, der über einen durch eine elektrische Spule erregten,
relativ zum Erregerkolben gerätefesten Stator verdrehbar ist. Für diese Lösung ist
es vorteilhaft, an dem Hebel mindestens ein magnetisches Polschuhpaar vorzusehen,
dem - über einen Luftspalt getrennt - ein korrespondierendes Polschuhpaar am Stator
zugeordnet ist. Insbesondere kann der Hebel zwei gegeneinander in einem Winkel versetzte,
um einen gemeinsamen Anlenkpunkt verschwenkbare Hebelarme aufweisen, wobei der Spreizwinkel
α zwischen den Hebelarmen beispielsweise 45° bis 180°, vorzugsweise etwa 60° bis 100°,
insbesondere 90° oder 180° betragen kann.
[0019] Eine abgewandelte Ausführungsform für den Shutter sieht vor, dass der eine Polschuh
am seinem Anlenkpunkt abgekehrten freien Ende des Shutterverschlusshebels im Bereich
der Mantelfläche des Erregerkolbens und der andere Polschuh an einem mit dem Erregerkolben
fest verbundenen magnetischen Brückenteil ausgebildet ist, das über einen weiteren,
dem Anlenkpunkt zugekehrten Polschuh einen gebündelten und geschlossenen Magnetfluss
über den Shutterhebel sicherstellt.
[0020] Der Shutterhebel selbst kann bei den soweit beschriebenen Ausführungsformen als geformtes
Blechteil mit in Längserstreckung der Mantelfläche des Erregerkolbens liegendem Ansatz
bzw. Ansätzen für den oder die Polschuh(e) ausgebildet sein. Um wenigstens über einen
Teilbereich, vorteilhafterweise aber über den gesamten möglichen axialen Verschiebeweg
oder Hub des Erregerkolbens, einen geschlossenen geführten Magnetflussweg sicherzustellen,
ist es vorteilhaft wenn sowohl die Polschuhe am gerätefesten Stator als auch der Ansatz
oder die Ansätze am Shutterhebel eine mindestens einem Teilbereich des möglichen Hubs
des Erregerkolbens entsprechende axiale Länge aufweisen. Das Verschlusselement kann
durch eine Drehfeder in eine von zwei Endstellungen vorgespannt sein, d. h. in eine
Endstellung "Ventil offen" oder in die andere Endstellung "Ventil geschlossen".
[0021] Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezug auf die
Zeichnungen in beispielsweisen Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die schematische Darstellung eines Bohr- und/oder Meisselhammers mit pneumatischem
Schlagwerk, dessen Erregerkolben gemäß der Erfindung mit einem steuerbaren Ventil
ausgestattet ist;
- Fig. 2
- mit Teilfiguren 2A, 2B und 2C die schematische Schnitt-Ansichtdarstellung bzw. die
Seitenschnitt- und Draufsicht-Schnittdarstellung eines durch einen Pleuel angetriebenen
Erregerkolbens mit einem diesen durchsetzenden Drehventil gemäß der Erfindung;
- Fig. 3
- die schematische Schnittdarstellung des Erregerkolbens mit einem Schieberkanten-Ventil;
- Fig. 4
- mit Teilfiguren 4A bzw. 4B eine erfindungsgemäße Ventillösung durch den Erregerkolben
mit einem elektromagnetisch nach dem Reluktanzprinzip verschieblichen Shutter als
Ventilverschlusselement bei geschlossenem Ventil (Fig. 4A) einerseits bzw. geöffnetem
Ventil (Fig. 4B) andererseits;
- Fig. 5
- mit Teilfiguren 5A bzw. 5B eine andere Ausführungsform eines Magnetventils mit nach
dem Prinzip des Reluktanzmotors verschwenkbarem Shutter;
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsvariante eines nach dem Reluktanzprinzip verschwenkbaren Shutters
für eine den Erregerkolben durchsetzende Ventilbohrung im geschlossenen Zustand;
- Fig. 7
- eine gegenüber der Fig. 6 abgewandelte Ausführungsvariante mit bügelartigem Magnetjoch;
- Fig. 8
- eine isometrische Prinzipskizze für einen Shutter gemäß Fig. 4, bei der die an den
freien Enden eines zweiarmigen Hebels ausgebildeten Polschuhe in Axialrichtung abgebogen
und verlängert sind, um in unterschiedlichen axialen Positionen des Erregerkolbens
stets einen geschlossenen und in ferromagnetischem Material geführten Magnetfluss
sicherzustellen;
- Fig. 9
- die schematische Darstellung eines den Erregerkolben des elektropneumatischen Schlagwerks
durchsetzenden und in diesen integrierten Solenoid-Ventils mit Stromzuführung über
ein Schleifschienenpaar als Übertrager; und
- Fig. 10
- eine der Fig. 9 entsprechende Ventillösung, bei der ein transformatorischer Übertrager
zur Erregung des in den Erregerkolben integrierten Ventils dient.
[0022] Zur Hinführung auf die Erfindung veranschaulicht die Prinzipdarstellung der Fig.
1 einen elekropneumatischen Bohr- und/oder Meisselhammer 1, an dessen werkzeugseitigem
Ende ein Werkzeughalter 6 (ohne eingesetztes Werkzeug dargestellt) vorhanden ist.
Seitlich auf der Außenseite des Gerätegehäuses befindet sich ein vom Benutzer zu betätigender
Wahlschalter 2, über den sich der Bohrhammerbetrieb einerseits bzw. der Meisselbetrieb
andererseits sowie gegebenenfalls eine Reihe von weiteren Einstellwerten vorwählen
lassen. Die Wahlstellung des Wählschalters 2 wird der mit einem Mikrocontroller (Mikroprozessor)
ausgestatteten elektronischen Steuerung und Regelung 9 mitgeteilt, die bei Betätigung
einer Hand-Drucktaste 12 in einem Griffbereich 14 durch einen EIN-/AUS-Schalter 13
in Funktionsbereitschaft geschaltet bzw. von einer Stromversorgung (nicht dargestellt)
getrennt wird. Ein in seinem Aufbau prinzipiell bekanntes elektropneumatisches Schlagwert
15 ist im vorderen Teil des Gerätegehäuses eingebaut. Zu diesem prinzipiell bekannten
Schlagwerk gehört ein in einem Führungsrohr 16 in dessem hinteren Bereich geführter
Erreger-oder Antriebskolben 3, der über einen Pleuelantrieb 31 bei Wahl des Bohrhammer-
oder Meisselbetriebs vorwärts in Richtung auf den Werkzeughalter 6 und rückwärts angetrieben
wird. Ein nur schematisch dargestellter Flugkolben 4 wird beim Vorschub des Erregerkolbens
3 durch ein von diesem komprimiertes Luft-Stoßpolster 20 angetrieben und wirkt seinerseits
über ein Druckpolster 21 auf einen Döpper 5, der über den Werkzeughalter 6 das Werkzeug,
beispielsweise einen Meissel (nicht gezeigt), schlagend antreibt. Zur Veränderung
der über das Stoßpolster 20 auf den Flugkolben 4 und damit auf den Döpper 5 wirkenden
Schlagenergie sowie auch zur Leerlaufabschaltung ist im Erregerkolben 3 entsprechend
der Erfindung ein diesen in Axialrichtung durchsetzendes, steuerbares Ventil 29 vorgesehen,
das in Fig. 1 als durch einen elektrischen Drehantrieb 60, beispielshalber einen Schrittmotor,
verstellbares Drehschieberventil ausgebildet ist. Letzteres wird nachfolgend mit Bezug
auf die Fig. 2A bis 2C näher beschrieben.
[0023] Zur Steuerung oder Regelung der Schlagenergie des elektropneumatischen Schlagwerks
15 zeigt die Fig. 2 mit den Teilfiguren 2A, 2B und 2C eine erste Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Erregerkolbenventils. Gezeigt ist in Fig. 2A eine Schnitt-Ansichtdarstellung,
in Fig. 2B eine Teilschnitt-Seitenansicht und in Fig. 2C eine Teilschnitt-Frontalansicht
des Erregerkolbens 3 mit einer Ringdichtung 30 zum Führungsrohr 16, der in bekannter
Weise über den Kurbel- oder Pleuelantrieb 31 bei Wahl des Hammer- bzw. Meisselbetriebs
am Wählschalter 2 hin- und hergehend bzw. in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung angetrieben
wird. Erfindungsgemäß durchsetzt den Erregerkolben 3 ein Druckablass- bzw. Belüftungskanal
32, der durch das Drehschieberventil 29, im Folgenden Drehventil, mit einem Küken
bzw. einer Ventilspindel 34 zur Änderung des Drucks im Druckpolster 20 geöffnet und
geschlossen werden kann. Zu diesem Zweck ist die Ventilspindel 34 mit einem in Axialrichtung
des Erregerkolbens 3 herausgeführten stangenartigen Betätigungsorgan zum Drehen der
Ventilspindel 34 in Richtung des Doppelpfeils A versehen, das im Wesentlichen aus
einem Gabelelement 35 mit einer Schlitzführung 36 besteht, in die ein an einem Stellglied,
bzw. einem Verdrehstab 38 ausgebildeter Mitnehmerzapfen 37 eingreift, so dass die
Längs- oder Axialbewegung des Erregerkolbens 3 gegenüber dem Betätigungselement 38
entkoppelt ist. Durch Drehen des stangenartigen Gabelelements 35, beispielsweise ausgeführt
als Schlitzhülse, wird das Ventil wahlweise geöffnet oder geschlossen. Der Drehantrieb
60 kann - wie aus Fig. 1 ersichtlich - außerhalb, d. h. im Gehäuseteil 70 des Handgriffs
14, oder auch innerhalb des Getriebegehäuses 61 angeordnet sein. Vorteilhaft ist es
jedoch die Drehbewegung mittels einer Drehdurchführung 62 nach außen bis zum Gehäuseteil
70 des Handgriffs 14 bzw. zur darin untergebrachten Elektronikplattform zu führen,
so dass der Antrieb direkt auf einer Elektronikplatine plaziert werden kann, auf der
auch der die Steuerung bzw. Regelung 9 enthaltende Mikrocontroller angeordnet ist.
[0024] Die Fig. 3 zeigt eine einfachere Ausführungsvariante für das steuerbare Ventil. Anstelle
einer Einlass- und Auslassbohrung 40 bzw. 41 (vgl. Fig. 2C) ist nur eine quer verlaufende
Auslassbohrung 42 vorgesehen. Das Ventil ist als Schieberkanten-Ventil 43 ausgeführt,
bei dem eine dem Druckpolster 20 zugekehrte Stirnfläche 46 einer durch einen Segerring
47 gegen Axialverschiebung gesicherte Ventilspindel 45 eine Abschrägung oder Schrägfläche
44 aufweist, so dass beim Verdrehen über die Betätigungsorgane 35, 37, 38 die Auslassbohrung
42 mehr oder weniger geöffnet bzw. geschlossen werden kann.
[0025] Das Drehventil, beispielsweise in der Ausführungsvariante nach Fig. 2 oder 3, hat
den Vorteil, dass zur Luftfeder bzw. zum Druckpolster 20 kein zusätzliches Totvolumen
hinzugefügt wird, was beispielsweise der Fall wäre, wenn das Ventil aus einem einfachen
Stössel mit Bohrung bestehen würde, der zum Öffnen und Schließen innerhalb des Erregerkolbens
verdreht wird und axial relativ zum Gehäuse fixiert ist. Im Erregerkolben müsste dann
ein Axialausgleich, beispielsweise ein Langloch vorgesehen werden, das mindestens
die Länge des möglichen Erregerkolbenhubs aufweist, um eine Ventilfunktion unabhängig
von der Erregerkolbenposition zu gewährleisten. Ein solches Langloch bedingt aber
ein relativ großes Totvolumen. Ein Totvolumen ist vor allem in den hohen Kompressionsphasen,
also bei hohen Drücken im Druckpolster 20, bei denen sich der Flugkolben 4 und der
Erregerkolben 3 beinahe berühren, von entscheidender Bedeutung. Ist das Totvolumen
zu groß, so ist die Luftfeder zu weich und es kann in diesen Phasen zu einem Zusammenprallen
von Flug- und Erregerkolben kommen. Die höchsten Druckspitzen werden erreicht, wenn
der Flugkolben 4 in der hinteren Position auf der Erregerkolbenseite seine Bewegungsrichtung
ändert. In dieser Phase bewegt sich der Erregerkolben 3 immer noch nach vorn zum Werkzeughalter
6. Der Vorteil des geringen Totvolumens bei den erfindungsemäß einzusetzenden Ventilen
bewirkt aber eine weitgehende mechanische Entkopplung von der Pendelbewegung des Pleuelantriebs.
[0026] Magnetisch bzw. elektromagnetisch aktivierte Ventile, für welche die Fig. 4 bis 8
Ausführungsbeispiele zeigen, haben den Vorteil, dass sie durch das Führungsrohr 16
hindurch berührungslos geschaltet werden können. Als besonderer Vorteil ist dabei
keine mechanische Entkopplung der Längsbewegung des Pleuelantriebs 31 erforderlich,
um das Ventil anzusteuern, wie dies beispielsweise bei der zunächst beschriebenen
Drehventil-Lösung der Fall ist.
[0027] Verschiedene nachfolgend durch Beispiele veranschaulichte Ausführungen sind denkbar;
sie alle funktionieren nach dem Reluktanzprinzip, d. h. nach der physikalischen Tatsache,
dass beim Anlegen eines magnetischen Feldes von außen die Feldlinien dazu tendieren,
den Weg des jeweils geringsten magnetischen Widerstands zu suchen.
[0028] Eine erste Ausführungsvariante zeigt die Fig. 4, wobei bei Fig. 4A ein den Auslasskanal
32 schließendes bzw. freigebendes Verschlusselement in Form einer elektromagnetisch
von außen betätigten Wippe, die im Folgenden als Shutter 50 bezeichnet wird, vorgesehen
ist. Die Fig. 4A zeigt die Verschlussstellung und Fig. 4B die (teilweise) Offenstellung
des Shutters 50 für den Auslasskanal 32. Der Shutter 50 ist um einen Anlenkpunkt 51
am Erregerkolben 3 verschwenkbar. Der Shutter 50 kann insbesondere aus einem gestanzten
Blechstück aus ferromagnetischem Material bestehen, das mit einer Drehfeder 55 gegen
einen Anschlag (nicht gezeigt) vorgespannt ist. In diesem Fall kann der Auslasskanal
32 als einfache Bohrung in Axialrichtung des Erregerkolbens 3 ausgeführt sein. Der
Shutter 50 ist wie dargestellt als zweiarmiger Hebel unter Einschluss eines Winkels
α ausgeführt, der Werte im Bereich von 45° ≤ α ≤ 180° annehmen kann, beispielsweise
insbesondere wie in Fig. 4 dargestellt, einen Winkel von ca. α = 90°. An den freien
Hebelarmenden des Shutters 50 sind Polschuhe 52 bzw. 53 ausgebildet, denen - über
einen Luftspalt 54 bzw. 55 getrennt - zugeordnete Polschuhe 48 bzw. 49 eines über
eine elektrische Spule 46 erregbaren Stators 47 in der in Fig. 4A gezeigten Verschlussstellung
gegenüberstehen, in der die Spule 46 von einem Erregerstrom durchflossen ist. Ist
der Strom in der Erregerspule 46 abgeschaltet, so wird der Shutter 50 unter der Wirkung
der Drehfeder 55 in die Offenstellung (Fig. 4B) verschwenkt.
[0029] Aus der Darstellung der Fig. 4A bzw. 4B ist (noch) nicht ersichtlich, dass der Pleuelantrieb
31 einen erheblichen axialen Hub des Erregerkolbens 3 bewirkt. Um dies zu berücksichtigen
und einen geschlossenen Magnetflussweg in allen Hubpositionen oder mindestens über
ein wesentliches Teilstück des Hubs des Erregerkolbens 3 sicherzustellen, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, das winkelige Blechstück des Shutters 50 nicht einfach zweidimensional
zu formen und in eine entsprechende Aussparung im Erregerkolben 3 einzupassen. Vielmehr
ist es zweckmäßig und von besonderem Vorteil, die Polschuhe 52 bzw. 53 durch abgewinkelte
sich in Axialrichtung über die Mantelfläche des Erregerkolbens 3 erstreckende abgewinkelte
Ansätze 52A bzw. 53A zu verlängern (siehe Fig. 8). Das Winkelblech des Shutters 50,
das zentrisch am Erregerkolben 3 beispielsweise mittels eines Stifts 51A verschwenkbar
montiert und mittels der Drehfeder 55 in der einen oder anderen Position (entweder
offen oder geschlossen) gehalten wird, weist also die sich entlang der Mantelfläche
des Erregerkolbens 3 erstreckenden, als Flussführungsflächen dienenden Ansätze 52A
bzw. 53A auf, welche sicherstellen, dass ständig ein geschlossener magnetischer Kreis
mit geringem Luftspalt zu den Polschuhen 48 bzw. 49 gebildet ist. Soll diese Magnetflussführung
für die gesamte Hubposition des Erregerkolbens 3 zuverlässig sichergestellt sein,
so ist es zweckmäßig, einen Überlapp zwischen den Polschuhansätzen 52A, 53A und den
Polschuhen 48, 49 des Stator-Erregermagneten vorzusehen.
[0030] Andere Ausführungsformen für das elektromagnetisch nach dem Reluktanzprinzip zu betätigende
Shutterelement sind denkbar. Zwei davon sind in den Prinzipdarstellungen der Fig.
5A, 5B bzw. Fig. 6 und Fig. 7 wiedergegeben. Soweit entsprechende oder analoge Bauteile
wie bei Fig. 4A, 4B bzw. Fig. 8 vorhanden sind, werden diese nicht erneut beschrieben.
[0031] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5A bzw. 5B ist der Shutter 50 im Wesentlichen als
einseitig am Anlenkpunkt 51 angelenkter einarmiger Hebel ausgebildet, dessen eines
freies und längeres Ende den einen Polschuh 53 bildet, während der zweite Polschuh
52 an einem bogenförmigen Ansatz näher zum Anlenkpunkt 51 vorgesehen ist. Der Magnetflussweg
zu dem dem Polschuh 52 zugeordneten Polschuh 48 am Stator 47 wird durch ein am Erregerkolben
3 fixiertes ferromagnetisches Blechteil 62 überbrückt. Die zu bewegende Masse des
Shutters 50 ist bei dieser Lösung deutlich verringert. Die Fig. 5A zeigt wiederum
die geschlossene Ventilstellung bei erregter Spule 46 und Fig. 5B die durch die Drehfeder
55 (in Fig. 5A und 5B nicht gezeigt) bewirkte geöffnete Ventilstellung.
[0032] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist der Shutter 50 als zweiarmiger gestreckter
Hebel ausgeführt, dessen endseitigen Polschuhen 52, 53 entsprechende Polschuhe 48
bzw. 49 an separaten, in Gegenphase durch Spulen 46 bzw. 46' erregten Statorelemente
47 bzw. 47' gegenüberstehen.
[0033] Die Ausführungsform nach Fig. 7 entspricht der nach Fig. 6. Jedoch ist in diesem
Fall der statorseitige Magnetfluss über ein Joch 65 geschlossen. Die Fig. 6 zeigt
die Shutterstellung "Ventil geschlossen" bei erregten Spulen 46 bzw. 46' und die Fig.
7 die Stellung "Ventil offen" bei nicht erregtem Stator und Rückstellung durch die
(in diesen Figuren nicht gezeigte) Drehfeder.
[0034] Bei allen magnetisch aktivierbaren Ventilen gemäß der Erfindung soll darauf geachtet
werden, dass der Druck der Luftfeder 20 senkrecht auf die Bewegungsrichtung des Shutters
50 wirkt, so dass keine Arbeit durch die magnetische Erregung gegen den Druck der
Luftfeder 20 aufgebracht werden muss. Dadurch muss im Wesentlichen nur die Reibung
und die Trägheit des Shutters 50 überwunden werden. Die Schaltcharakteristik eines
solchen Ventils ist weitgehend druckunabhängig.
[0035] Die Fig. 9 und 10 veranschaulichen zwei weitere vorteilhafte Varianten bzw. Ausführungsformen
für die konstruktive Gestaltung eines den Erregerkolben 3 durchsetzenden steuerbaren
Ventils. Beide Figuren zeigen ein in den Körper des Erregerkolbens 3 integriertes
elektromagnetisches Ventil (Solenoid-Ventil) 90, dessen Erregerstrom im Falle der
Fig. 9 durch ein Schleifschienenpaar 91, 92 als Übertragerelement zugeführt wird,
wobei die eine Schleifschiene 91 in den Außenmantel des Erregerkolbens 3 und die andere
Schleifschiene 92 in das Führungsrohr 16 integriert sind. Der Masseschluss zum durch
die elektronische Steuerung 9 erregten Treiber 60 erfolgt wie durch gepunktete Linien
angedeutet über den Pleuelantrieb 31.
[0036] Bei der abgewandelten Ausführungsvariante nach Fig. 10 erfolgt die Erregung des Solenoid-Ventils
90 über einen transformatorischen Übertrager 94, dessen außerhalb des Führungsrohrs
16 liegende Primärspule 93 eine den möglichen Hubweg des Erregerkolbens 3 abdeckende
axiale Länge aufweist.
1. Vorrichtung zur variablen Einstellung der Schlagenergie eines elektropneumatischen
Schlagwerks (15) in einem damit ausgerüsteten Bohr-und/oder Meisselhammer (1), dessen
Erregerkolben (3) über ein von diesem erzeugtes Fluid-Druckpolster (20) auf ein Abbauwerkzeug
wirkt, gekennzeichnet durch ein den Erregerkolben (3) durchsetzendes, steuerbares Ventil zur Änderung des Drucks
im Fluid-Druckpolster (20).
2. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil ein in einen den Erregerkolben (3) durchsetzenden Belüftungskanal (32)
eingesetztes Drehschieberventil (Fig. 3, 2) mit einem auf der dem Druckpolster (20)
abgekehrten Stirnseite des Erregerkolbens herausgeführten Betätigungsorgan (35, 37,
38) zum Verdrehen seiner Ventilspindel (34; 45) ist.
3. Einstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan ein in axialer Bewegungsrichtung des Erregerkolbens längs erstrecktes
Gabelelement (35) mit einer Schlitzführung (36) für einen in diese gleitend eingreifenden
Mitnehmerzapfen (37) aufweist, der an einem relativ zur Axialbewegung des Erregerkolbens
verdrehbaren Stellglied (38) für die Ventilbetätigung ausgebildet ist.
4. Einstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil ein Schieberkanten-Ventil (Fig. 3) ist, dessen den Erregerkolben axial
durchsetzende drehbare Ventilspindel (45) an ihrer vorderen, dem Druckpolster zugekehrten
Stirnfläche eine Schrägfläche (44) aufweist, wodurch der Belüftungskanal (32) in Abhängigkeit
vom Verdrehwinkel der Ventilspindel relativ zum Erregerkolben über die Schrägfläche
zur Änderung des Drucks im Fluid-Druckpolster mehr oder weniger öffenbar ist.
5. Einstellvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Belüftungskanal (32) den Erregerkolben (3) schräg zu dessen axialer Bewegungsrichtung
durchsetzt.
6. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verschlussorgan des Ventils ein elektromagnetisch steuerbarer Shutter (50) für
einen den Erregerkolben (3) in Axialrichtung durchsetzenden Belüftungskanal (32) ist.
7. Einstellvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Shutter ein nach dem Reluktanzprinzip verschwenkbar gelagertes Verschlusselement
ist.
8. Einstellvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement ein am Erregerkolben angelenkter Shutterverschlusshebel (50)
aus ferromagnetischem Material ist, der über einen durch eine elektrische Spule (46)
erregten relativ zum Erregerkolben gerätefesten Stator (47) verdrehbar ist.
9. Einstellvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Shutterverschlusshebel mindestens ein magnetisches Polschuhpaar (52, 53) ausgebildet
ist, dem, über Luftspalte (54, 55) getrennt, ein korrespondierendes Polschuhpaar (48,
49) am Stator (47) zugeordnet ist.
10. Einstellvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Shutterverschlusshebel zwei gegeneinander in einem Winkel α versetzte, um einen
gemeinsamen Anlenkpunkt (51) verschwenkbare Hebelarme aufweist.
11. Einstellvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel 45° ≤ a ≤ 180° beträgt.
12. Einstellvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel etwa α = 90° beträgt.
13. Einstellvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel etwa α = 180° beträgt.
14. Einstellvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Polschuh (53) des Polschuhpaars am dem Anlenkpunkt (51) abgekehrten freien Ende
des Shutterverschlusshebels im Bereich der Mantelfläche des Erregerkolbens und der
andere Polschuh an einem mit dem Erregerkolben fest verbundenen magnetischen Brückenteil
(62) ausgebildet ist, das über einen weiteren, dem Anlenkpunkt zugekehrten Polschuh
(52) einen geschlossenen Magnetflussweg über den Shutterhebel sicherstellt.
15. Einstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Shutterverschlusshebel als geformtes Blechteil mit in Längserstreckung der Mantelfläche
des Erregerkolbens liegendem Ansatz/liegenden Ansätzen (52A, 53A) für den oder die
Polschuh(e) ausgebildet ist.
16. Einstellvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Polschuhe (48, 49) am gerätefesten Stator (47) als auch der Ansatz oder
die Ansätze (52A, 53A) eine mindestens einem Teilbereich des möglichen Hubs des Erregerkolbens
entsprechende axiale Länge aufweisen.
17. Einstellvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement durch eine Drehfeder (55) in eine von zwei Endstellungen, d.
h. "Ventil offen" oder "Ventil geschlossen" vorgespannt ist.
18. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil ein in den Erregerkolben (3) integriertes elektromagnetisch betätigbares
Ventil (90) ist.
19. Einstellvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung des Errgerstroms für das Ventil (90) über einen zweiteiligen Übertrager
erfolgt, dessen eines Teil in den Erregerkolben (3) integriert und mit diesem axial
verschieblich ist, während das korrespondierende andere Teil radial außerhalb und
gerätegehäusefest angeordnet ist.
20. Einstellvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Teil des Übertragers eine in die Mantelfläche des Erregerkolbens (3) integrierte
erste Schleifkontaktschiene (91) und das andere Teil eine in die Innenmantelfläche
eines Führungsrohrs (16) integrierte und mit der ersten Schleifkontaktschiene in galvanischem
Kontakt stehende zweite Schleifkontaktschiene (92) ist, deren axiale Länge so bemessen
ist, dass in allen Hubpositionen des Erregerkolbens (3) der galvanische Kontakt aufrechterhalten
bleibt.
21. Einstellvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertrager ein transformatorischer Übertrager (94) ist, dessen Sekundärspule
in den Mantel des Erregerkolbens (3) integriert ist, dessen Primärspule (94) gehäusefest
und radial außerhalb des Erregerkolbenwegs angeordnet ist und eine axiale Länge aufweist,
die in allen Hubpositionen des Erregerkolbens eine Erregerstromübertragung zum Ventil
gewährleistet.