[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochleistungsschutzmatte, insbesondere für den Einsatz
in Strecken und Räumen des untertägigen Berg- und Tunnelbaus, bestehend aus Kunststofffadengruppen,
die gruppenweise eine Art Gitter ergebend in Kett- und Schussrichtung sich kreuzend
verlegt und an den Kreuzungsstellen miteinander verbunden und über eine Kunststoffschicht
festgelegt sind.
[0002] Im untertägigen Bergbau aber auch im Tunnelbau werden dort, wo Stahlbögen oder -ringe
zum Abstützen der Stöße benötigt werden, zwischen diese Stahlbögen oder -ringe Verzugmatten
eingebracht. Diese Verzugmatten bestehen aus miteinander verschweißten, in Streckenlängsrichtung
und rechtwinklig dazu verlaufenden Stahlstäben. Darüber hinaus ist es aber auch bekannt,
für diesen Einsatzbereich und ähnliche Einsatzbereiche so genannte Textilverzugmatten
einzusetzen, die aus gitterartig nach Art von Kett- und Schussfäden verlaufenden Streifen
aus Hochleistungstextilgewebe bestehen und die in der Regel auch gut zu transportieren
sind, weil sie rollbar sind und ein geringes Gewicht aufweisen. Dabei hat man gleichzeitig
zur Verstärkung auch Stäbe mit eingebracht (DE 38 34 701 C2) die aus Kunststoff oder
auch aus Stahl bestehen. Nachteilig ist bei dieser Ausführung unter anderem, dass
diese Verzugmatten - wenn überhaupt - nur noch in einer Richtung aufrollbar sind.
Darüber hinaus sind sie aufgrund der zum Einsatz kommenden und notwendigen Klebetechnik
sehr kostenintensiv. Auch die Verzugmatte gemäß G 91 02 397 A1 ist durch in die eigentliche
Textilmatte integrierte Verzugstäbe gekennzeichnet. Solche Verzugstäbe können nur
mit erheblichem Aufwand ausreichend sicher mit dem eigentlichen Kunststoffmaterial
verbunden werden. Auch bei dieser Matte ist ein Aufrollen - wenn überhaupt - nur in
einer Richtung möglich. Die gleiche Matte ist auch Gegenstand der DE 41 38 506 C2,
wobei hier allerdings die wohl aus Stahl bestehenden Verzugmatten bzw. deren Teile
nur hilfsweise zum Einsatz kommen sollen. Bei dieser Kunststoffmatte wie auch bei
den anderen, ist der Einsatz im Bergbau nur dort zugelassen, wo eine Gefährdung durch
elektrische Aufladung usw. durch sie nicht auftreten kann. Zwar ist es bekannt, für
die Gewebe- oder Kunststofffadengruppen schwer entflammbares Kunststoffmaterial zu
verwenden, nachteilig bleibt allerdings, dass es zu Aufladungen kommen kann. Darüber
hinaus ist die Herstellungsweise in Form eines Gewebes sehr aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine auch für den Einsatz im rauen
Untertagebetrieb sowohl den Verzug ersetzende oder ergänzende als auch in insbesondere
Gas gefährdeten Bereichen einsetzbare Kunststoffmatte zu schaffen.
[0004] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass das Gitter aus den Kunststofffadengruppen
mit einer Kunststoffbeschichtung überzogen ist, die flammhemmend und/oder antistatisch
und/oder ableitfähig ausgerüstet ist, wobei die Kunststofffadengruppen an den Kreuzungsstellen
gegen Verrutschen gesichert vernäht sind.
[0005] Mit einer derartigen Hochleistungsschutzmatte oder auch kurz Verzugmatte ist es möglich,
in praktisch allen Bereichen des Berg- und Tunnelbaus derartige Kunststoffmaterialien
einzusetzen, da sie eine Gefährdung für den Grubenbetrieb nicht darstellen, da sie
antistatisch sind und darüber hinaus flammhemmend und ggf. auch ableitfähig. Dabei
ist das Fadengruppenmaterial vorteilhaft in den "schützenden" Kunststoff eingehüllt,
sodass irgendwelche nachteiligen oder gar gefährlichen Wirkungen ausgeschlossen bleiben.
Dabei ist es zunächst einmal nicht entscheidend, wie diese Kunststofffadengruppen
miteinander verbunden, d. h. vernäht sind, denn sie werden an den Kreuzungsstellen
über diese geeigneten Maßnahmen auf jeden Fall schiebefest verbunden und die Kunststofffadengruppen
dabei so eingehüllt, dass sie mit der Umwelt nicht in Berührung kommen können. Durch
den Einsatz des geeigneten Kunststoffes, der entsprechend begrenzt flexibel ist, ist
es auch ausgeschlossen, dass durch Reibung oder ähnliches dieser Kunststoff abgelöst
und dann doch bestimmte Teile der Kunststofffadengruppen freigelegt werden.
[0006] Eine andere Möglichkeit der schiebefesten Verbindung an den Kreuzungsstellen ist
die, nach der die sich kreuzenden Kunststofffadengruppen an den Kreuzungsstellen vor
Aufbringen der Kunststoffbeschichtung in Rascheltechnik verbunden sind. Durch diese
Rascheltechnik, also ein Vernähen der einzelnen Kunststofffadengruppen miteinander
ist eine sehr schnell herzustellende und bleibend wirksame schiebefeste Verbindung
an den Kreuzungsstellen erreicht.
[0007] Eine weitere Möglichkeit der Herstellung solcher Hochleistungsschutzmatten ist die,
bei der die sich kreuzenden Kunststofffadengruppen gruppenweise mit einer Kunststoffbeschichtung
versehen, dann sich kreuzend aufeinandergelegt und dann schiebefest miteinander "vernäht"
sind. Mit dem Hinweis "vernäht" soll zum Ausdruck gebracht werden, dass damit vor
allem maschinell herzustellende Verbindungstechniken mit erfasst sein sollen. Dieses
"Vernähen" ist eben auch dann möglich, wenn die Kunststoffbeschichtung auf die einzelnen
Kunststofffadengruppen bereits aufgebracht ist, wobei die weiter vorn beschriebene
Technik allerdings den Vorteil hat, dass dann die wichtige und schützende Kunststoffbeschichtung
nicht durch die nachfolgenden "Näharbeiten" negativ beeinflusst werden kann.
[0008] Weiter vorn ist darauf hingewiesen worden, dass immer mehrere Kunststofffadengruppen
zusammengefasst in Schuss- oder in Kettrichtung zusammengefasst sind, um die Belastung
der gesamten Hochleistungsschutzmatte so gezielt einstellen zu können. Hierzu ist
ergänzend vorgesehen, dass die Kunststofffadengruppen aus drei oder vier Multifilamenten
gebildet sind, die entweder dicht nebeneinander gelegt oder aber miteinander durch
Vernähen verbunden sind. Dabei reicht es in der Regel, wenn beispielsweise die in
Schussrichtung verlaufenden Kunststofffadengruppen vernäht sind, während die in Kettrichtung
verlaufenden Kunststofffadengruppen einfach nebeneinander gelegt sind und nur an den
Kreuzungsstellen dann über das Nähen miteinander und vor allem mit den in Schussrichtung
verlaufenden Kunststofffadengruppen verbunden werden.
[0009] Eine Variante der Ausbildung einer solchen Hochleistungsschutzmatte ist die, bei
der eine Gruppe von Kunststofffadengruppen als runde Multifilamente und die andere
Gruppe von Kunststofffadengruppen als flächige Multifilamente ausgebildet sind. Nur
rund ausgebildete Multifilamente lassen sich schlechter miteinander verbinden, sodass
die hier vorgesehene Ausbildung gerade für die notwendige Verbindung Vorteile aufweist.
[0010] Schon aus Materialgründen wird der Verwendung von Kunststofffadengruppen, die ein
Gitter bilden, der Vorzug gegeben. Grundsätzlich besteht aber die Möglichkeit auch,
auf eine durchgehende Kunststofffadengruppenfläche mehrere Kunststofffadengruppen
im Abstand zueinander aufzulegen, die damit in Rascheltechnik vernäht sind, wobei
auch die die Kunststofffadengruppenfläche bildenden Kunststofffadengruppen miteinander
zur Fläche oder flächig vernäht sind. Vorteil dieser Ausbildung der Verzugmatte ist,
dass keine Lücken oder Öffnungen verbleiben, sodass eine derartige Hochleistungsschutzmatte
vorteilhaft gleichzeitig auch dazu verwendet werden kann, Baustoff hinter ihr einzubringen,
um so den Hohlraum zwischen Ausbau und Gebirge vollständig auszufüllen.
[0011] Eine andere Möglichkeit die beschriebene Hochleistungsschutzmatte auch gleichzeitig
als sogenannte Hinterfüllmatte einzusetzen ist die, bei der die zwischen den Kunststofffadengruppen
und den dazu rechtwinklig aufgebrachten Kunststofffadengruppen verbleibenden Quadratflächen
beim Aufbringen der Kunststoffbeschichtung folienartig verschlossen sind. Dies bedeutet
also, dass die Kunststoffbeschichtung folienartig insgesamt aufgebracht ist, wobei
sie die Kunststofffadengruppen entsprechend zwischen sich einschließt.
[0012] Die Kunststoffbeschichtung kann auf unterschiedliche Art und Weise aufgebracht werden,
wobei nach einer Variante der Erfindung vorgesehen ist, dass die Hochleistungsschutzmatte
dadurch entsteht, dass die Kunststoffbeschichtung durch Eintauchen des fertiggestellten
Gitters in ein Bad aus flammhemmend und/oder antistatisch und/oder ableitfähig ausgerüstetem
Kunststoff hergestellt ist.
[0013] Eine weitere Möglichkeit des Aufbringens der Kunststoffbeschichtung ist die, bei
der das Gitter mit dem als Paste ausgebildeten Kunststoff eine durchgehende Kunststoffbeschichtung
ergebend beschichtet ist. Ein solches Aufbringen in Pastenform ist vor allem dann
zweckmäßig, wenn nicht ein Geflecht zum Einsatz kommt, sondern vielmehr ein Gitter
aus aufeinander gelegten und an den Kreuzungsstellen vernähten Kunststofffadengruppen.
[0014] Schließlich ist es auch möglich, dass Gitter mit dem flüssigen Kunststoff so zu besprühen,
dass sich eine die Kunststofffadengruppen einbettende Kunststoffbeschichtung ergibt.
Dies hat den Vorteil, dass auf jeden Fall sichergestellt ist, dass überall eine etwa
gleich dicke Beschichtung erreicht ist, die ausreicht, um die eigentlichen Kunststofffilamente
im Bergbau, vor allem in gasgefährdeten Bereichen einsetzen zu können.
[0015] Ein vor allen Dingen in eine Richtung verstärktes Gitter bzw. eine entsprechende
Hochleistungsschutzmatte erreicht man, wenn die als Schussfäden auf die Kettfäden
aufgelegt und dann durch eine weitere Lage von Kettfäden abgedeckt, an den Kreuzungsstellen
schiebefest verbunden, vor allem vernäht und dann mit der Kunststoffbeschichtung versehen
sind. Das Vernähen oder das Herstellen im Raschel-, Web- oder Gelegeverfahren gibt
die Möglichkeit, auch an "dickere" Kreuzungsstellen wirksam so zu bearbeiten, dass
eine schiebefeste Verbindung erreicht ist. Eine ähnliche Verbindung erreicht man auch
dadurch, dass die als Kettfäden verwendeten Kunststofffadengruppen von oberen und/oder
unteren als Schussfäden dienenden Kunststofffadengruppen verwoben und über den aufgebrachten
Kunststoff zusätzlich schiebefest verbunden sind. Die Herstellung im Webverfahren
ist allerdings in der Regel aufwendiger.
[0016] Eine derartige Hochleistungsschutzmatte hat eine vorteilhafte Stabilität, wenn die
Kunststofffadengruppen von miteinander zu Multifilamenten geformten Bündeln gebildet
sind, wobei die Kunststofffadengruppen von miteinander verwobenen oder im Web-, Raschel-,
Gelegeverfahren und ähnlich verbundenen Kunststofffäden gebildet und dann zum Gitter
geformt sind. Dies bedeutet also, dass man zunächst einmal Multifilamente entsprechender
Dicke oder Breite herstellt, die als Kunststofffadengruppen dann weiter verarbeitet
und an den Kreuzungsstellen miteinander verschiebefest verbunden werden.
[0017] Eine besonders zweckmäßige Ausführung ist die, bei der die Kunststofffäden Polyamidfäden
und die Kunststoffbeschichtung eine PVC-Masse sind. Die entsprechenden Kunststoffe
lassen sich gut verarbeiten und bringen die schon mehrfach erwähnten Werte bezüglich
der Festigkeit, der Flammhemmung und der Antistatik, sodass eine solche Hochleistungsschutzmatte
vorteilhaft auch in gasgefährdeten Bereichen sicher eingesetzt werden kann.
[0018] Wiederum zur Förderung der Stabilität dient eine Weiterbildung, nach der oder die
den Mattenrand bildenden Randstreifen verbreitert ausgebildet sind, vorzugsweise die
doppelte bis dreifache Breite der übrigen Kunststofffadengruppen aufweisen. Diese
Randstreifen bilden dann eine Art Korsett für die übrigen verarbeiteten Kunststofffadengruppen,
was insbesondere bei der Herstellung des Gitters für den Untertageeinsatz vorteilhaft
ist, das dann mit dem Kunststoff beschichtet ist.
[0019] Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung ist vorgesehen, dass die Kunststoffbeschichtung
einen das gesamte Gitter kennzeichnenden, einzelnen oder allen Kunststofffadengruppen
zugeordneten Farbzusatz aufweist. Dadurch kann auf einfache und zweckmäßige Art und
Weise kenntlich gemacht werden, dass die entsprechend farblich gekennzeichnete Hochleistungsschutzmatte
besondere qualitätsmäßige Eigenschaften aufweist bzw. entsprechende gesetzliche Auflagen
erfüllt.
[0020] Eine besonders einfache und zweckmäßige Ausbildung sieht vor, dass die einander kreuzenden
Kunststofffadengruppen an den Kreuzungsstellen nur übereinander gelegt und nur dort
gewoben oder vernäht und dann mit der Kunststoffbeschichtung versehen sind. Eine solche
einfachte Herstellungsweise ist insbesondere dann machbar, wenn die Kunststofffadengruppen
nicht untereinander noch durch Vernähen verbunden werden müssen. Die Kunststoffbeschichtung
ist immer nur eine zusätzliche Verbindung und reicht nicht dazu aus, eine wirksame
schiebefeste Verbindung an den Kreuzungsstellen zu erreichen.
[0021] Insbesondere zur Erreichung der weiter vorn beschriebenen Ableitfähigkeit ist es
zweckmäßig, wenn gemäß der Erfindung einer der Kunststofffadengruppen, vorzugsweise
den in Kettrichtung verlaufend angeordneten oder einzelnen dieser Gruppen ein oder
mehrere elektrisch leitende Fäden, ihre Wirkung durch die Kunststoffbeschichtung hindurch
entfaltend zugeordnet sind oder nachträglich aufgelegt sind. In der Regel reicht es,
wenn jeder fünften oder sechsten Gruppe ein solch elektrisch leitender Faden zugeordnet
wird, um insgesamt die gewünschte Ableitfähigkeit des gesamten Gitters sicherzustellen.
Vorteilhaft ist dabei, dass diese elektrisch leitenden Fäden dem Gitter die Möglichkeit
belassen, aufgerollt zu werden. Die gesamte Matte bzw. besser gesagt das Gitter kann
also im aufgerollten Zustand nach untertage gebracht und dort abgerollt und "montiert"
werden. Denkbar ist es auch, diese elektrisch leitenden Fäden so anzuordnen und auszubilden,
dass eine Verbindung mit den benachbarten Gittern möglich ist, um so eine durchlaufende
Ableitung zu ermöglichen.
[0022] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass eine auch für den Einsatz
im rauen Untertagebetrieb geeignete und nicht nur dort, sondern auch im Tunnelbau
oder auch im Übertagebereich einsetzbare Hochleistungsschutzmatte geschaffen ist,
die sowohl von ihrer Herstellungsweise wie auch von ihren Eigenschaften her besonders
gekennzeichnet ist. Die entsprechende Hochleistungsschutzmatte besteht aus einzelnen
Kunststofffadengruppen, die insbesondere aus Mulitfilamenten bestehen und die einfach
übereinander gelegt und dann an den Kreuzungsstellen vernäht oder mit einer anderen
Verbindungstechnik verbunden sind, sodass eine schiebefeste Verbindung erreicht ist.
Die aufgebrachte Beschichtung sorgt dann dafür, dass eine solche Verzugmatte im untertägigen
Bergbau und insbesondere auch in gasgefährdeten Bereichen eingesetzt werden kann.
Bevorzugt wird eine Hochleistungsschutzmatte, die ausKunststofffadengruppen besteht,
die aufeinander verlegt und nur an den Kreuzungsstellen miteinander vernäht sind,
weil die Webtechnik für solche Hochleistungsschutzmatten zwar auch möglich ist, aber
eine besondere Verbindung an den Kreuzungsstellen erfordert, was zusätzlichen Arbeits-
und Herstellungsaufwand erfordert.
[0023] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Hochleistungsschutzmatte von miteinander verwobenen Kunststofffadengruppen, die
über eine aufgebrachte Kunststoffbeschichtung abgedeckt sind und die einen stabilisierten
Mattenrand aufweist,
- Figur 2
- eine Hochleistungsschutzmatte bestehend aus miteinander verwobenen Kunststofffadengruppen
ohne Kunststoffbeschichtung,
- Figur 3
- einen Schnitt durch eine Kreuzungsstelle der Hochleistungsschutzmatte nach Figur 1,
- Figur 4
- eine Hochleistungsschutzmatte mit in Rascheltechnik oder Schussrascheltechnik verbundenen
Kunststofffadengruppen,
- Figur 5
- eine Ausbildung einer Hochleistungsschutzmatte mit geschlossenen Quadratflächen zwischen
den Kunststofffadengruppen,
- Figur 6
- eine Ausbildung einer Hochleistungsschutzmatte mit runden und flachen Gruppen von
Kunststofffäden und
- Figur 7
- eine Draufsicht auf eine Kunststofffadengruppenfläche.
[0024] Bei der in Figur 1 dargestellten Matte 1 handelt es sich um ein Gitter 2, das aus
mehreren Kunststofffadengruppen 3, 4, 3', 4', 3", 4" gebildet ist, die jeweils so
miteinander verwebt sind, dass an den Kreuzungsstellen 6 eine annähernd schiebefeste
Verbindung erreicht ist. Bei dem auf der rechten Seite angedeuteten Mattenrand 16
ist ein verbreiteter Randstreifen 17 wiedergegeben, der nur aus einzelnen Kunststofffäden
7, 8 besteht, die dicht nebeneinander und parallel verlaufend angeordnet sind, wobei
die Verbindung hier durch eine Quervernähen oder Ähnliches erreicht ist, bevor die
Kunststoffbeschichtung 5 aufgebracht ist.
[0025] Dieser verbreiterte Randstreifen 17 kann bei einer hier ja nur im Ausschnitt wiedergegebenen
Matte 1 rundum verlaufend angeordnet werden oder aber nur parallel an den beiden Mattenrändern
16.
[0026] Wie schon erwähnt sind die Kunststofffadengruppen 3, 4 hier miteinander verwoben,
was insbesondere anhand der Figur 2 verdeutlicht ist. Die einzelnen Kunststofffadengruppen
3, 4 sind in Form von Schussfäden 9 und Kettfäden 10 miteinander verwoben, um so eine
noch intensivere Verbindung zu erreichen und zwar an den Kreuzungsstellen 6. Jeweils
an den Kreuzungsstellen 6 ist über die Teilung 15 angedeutet, dass hier die Kett-
und Schussfäden 10, 9 praktisch jeweils durch den anderen hindurch gezogen sind. Auch
hier sind die Kunststofffadengruppen mit 3, 3', 3" bzw. 4, 4', 4" bezeichnet.
[0027] Figur 3 schließlich zeigt eine Kreuzungsstelle 6 in vergrößerter Wiedergabe, wobei
dies eine Kreuzungsstelle ist bei der zwei Kettfadengruppen zum Einsatz kommen, was
an sich eine Ausnahme darstellt. Erkennbar ist, dass die durchlaufende Kunststofffadengruppen
3 von einem oberen Kettfaden 11 und einem unteren Kettfaden 12 eingepasst ist, wobei
dann die gesamte Kreuzungsstelle 6 über Vernähen miteinander verbunden ist. Die Kunststoffbeschichtung
5 wird nachträglich aufgebracht. Die beiden Kettfäden 11, 12 können dann nicht verrutschen,
sodass die Matte 1 die notwendige Stabilität hat und auch beim Einsatz behält.
[0028] Kenntlich gemacht ist in Figur 3 weiter, dass die entsprechenden Kunststofffadengruppen
3, 4 bzw. die gesamte Matte 1 über einen Farbzusatz 18 beispielsweise mit blauer Grundfarbe
so gekennzeichnet werden kann, dass auch für den Laien sofort erkennbar ist, dass
es sich um eine die beschriebenen besonderen Eigenschaften aufweisende Matte 1 handelt.
[0029] In den Figuren 1 und 2 ist wie erwähnt nur ein Ausschnitt einer solchen Matte 1 wiedergegeben.
Die Matte 1 kann beliebige Abmaße aufweisen, wobei die Mattenränder 16 wie gezeigt
vorteilhaft durch einen verbreiterten Randstreifen 17 gekennzeichnet sind. Bei diesem
Randstreifen 17 kann es sich um die parallel zueinander verlaufenden Kunststofffäden
7, 8 handeln oder auch um ein entsprechendes Gewebe oder Gewirk wie bei den übrigen
Kunststofffadengruppen 3, 4. Natürlich ist es auch denkbar, bei den Kunststofffadengruppen
3, 4 ebenfalls nur parallel verlaufende Kunststofffäden 7, 8 zum Einsatz zu bringen,
wobei über geeignete Verbindungstechniken dann die benötigten Gruppen von Kunststofffäden
hergestellt werden.
[0030] Figur 4 zeigt ein Gitter 2, bei dem die einzelnen Kunststofffadengruppen 3 und 4
lediglich aufeinander gelegt sind, wobei erkennbar die Kunststofffadengruppe 3 aus
durch Vernähen miteinander verbundenen Gruppen besteht. Die Nahtstellen sind mit 28
bzw. 28' bezeichnet, wobei es weitere Nahtstellen 29 in den Zwischenbereichen gibt,
wenn sich dies als notwendig herausstellt. Ansonsten werden diese Nahtstellen 28 bzw.
auch 29 vor allem im Bereich der Kreuzungsstellen 6 liegen. Die jeweils untere Kunststofffadengruppe
4, 4' ist flächig ausgebildet bzw. hier liegen die einzelnen Kunststofffäden einfach
nebeneinander, ohne dass sie durch Vernähen miteinander verbunden sind. Hier wird
die Verbindung dieser einzelnen Gruppen durch die Nahtstellen 28 erreicht, die durch
das anschließende Aufbringen der Kunststoffbeschichtung 5 nicht mehr so einwandfrei
identifizierbar sind, wie dies in Figur 4 im oberen Teil dargestellt ist. Vielmehr
wird die Draufsicht auf das Gitter 2 nach dem Aufbringen der Kunststoffbeschichtung
5 der unteren Hälfte der Figur 4 entsprechend sein. Wichtig ist aber, dass über die
Kunststoffbeschichtung 5 ein insgesamt flammhemmend und antistatisch ausgerüstetes
Gitter 2 erreicht ist. Mit 33 gekennzeichnet sind elektrisch leitende Fäden, die den
in Kettrichtung verlaufenden Kunststofffadengruppen 4 zugeordnet sind. Dadurch wird
die Ableitfähigkeit unterstützt oder aber erreicht, je nach dem wie die sonstige Ausbildung
der Kunststofffadengruppen ist.
[0031] Figur 5 und auch die Figur 6 zeigen Ausbildungen, bei denen das Vernähen oder besser
gesagt das Verbinden im Raschel- oder Gelegeverfahren verwirklicht ist, sodass sich
die schon weiter vorn erwähnte stabile Ausbildung des Gitters 2 bzw. der Matte 1 ergibt.
Nach Figur 5 sind die Quadratflächen 31 ebenfalls durch die Kunststoffbeschichtung
5 mit abgedeckt, sodass sich eine insgesamt durchgehend flächige Ausbildung der Matte
1 ergibt. Eine solche durchgehend flächige Ausbildung der Matte 1 ermöglicht den Einsatz
als Hinterfüllmatte, wie das weiter vorne schon erläutert ist.
[0032] Die Darstellung nach Figur 6 unterscheidet sich gegenüber den weiter vorn erläuterten
Ausführungen dadurch, dass hier gezielt die Kunststofffadengruppen 4 zu runden Einzelgruppen
25 zusammengefasst sind, sodass sich praktisch einzelne "Stränge" ergeben, während
die anderen Kunststofffadengruppen 3 flächiger ausgebildet sind, was endseitig durch
die Darstellung mit dem Bezugszeichen 26 verdeutlicht ist. Auch bei dieser Ausführung
sind die notwendigen schiebefesten Verbindungen im Bereich der Kreuzungsstellen 6
durch Rascheltechnik verwirklicht, wobei die Nahtstellen wiederum mit dem Bezugszeichen
28 versehen sind, um diese besondere Verbindungsstelle zu verdeutlichen. Bei dieser
Ausbildung sind die Quadratflächen 31 offengehalten, d. h. die Kunststoffbeschichtung
5 ist so aufgebracht, dass diese "Öffnungen" frei bleiben.
[0033] Figur 7 schließlich unterscheidet sich insofern, als hier eine Kunststofffadengruppenfläche
30 verwirklicht ist. Dies bedeutet, dass die ganze Fläche dadurch erreicht ist, dass
einzelne Kunststofffäden 7, 8 nebeneinander gelegt und über das schon mehrfach erwähnte
Raschelverfahren miteinander verbunden sind. Zur Verstärkung dieser Kunststofffadengruppenfläche
30 sind dann in Form von Schussfäden 9 Kunststofffadengruppen 3 aufgebracht, die mit
den entsprechenden Teilen der Kunststofffadengruppenfläche 30 verbunden sind. Die
Nahtstellen 28, 29 sind entsprechend gekennzeichnet. Diese Kunststofffadengruppenfläche
30 wird dann mit der schon mehrfach erwähnten Kunststoffbeschichtung 5 abgedeckt,
sodass ein Einsatz insbesondere in gasgefährdeten Bereichen problemlos möglich ist.
Es ergibt sich auf diese Weise ein Gitter 2 bzw. eine Matte 1, die mit der Ausführung
nach Figur 5 vergleichbar ist, nur dass hier die Quadratflächen 31 nicht nur durch
die Kunststoffbeschichtung 5 ausgefüllt sind, sondern durch die Kunststofffäden 7,
8 bzw. 7', 8'.
[0034] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
1. Hochleistungsschutzmatte, insbesondere für den Einsatz in Strecken und Räumen des
untertägigen Berg- und Tunnelbaus, bestehend aus Kunststofffadengruppen (3, 4), die
gruppenweise eine Art Gitter (2) ergebend in Kett- und Schussrichtung sich kreuzend
verlegt und an den Kreuzungsstellen (6) miteinander verbunden und über eine Kunststoffschicht
festgelegt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gitter (2) aus den Kunststofffadengruppen (3, 4) mit einer Kunststoffbeschichtung
(5) überzogen ist, die flammhemmend und/oder antistatisch und/oder ableitfähig ausgerüstet
ist, wobei die Kunststofffadengruppen (3, 4) an den Kreuzungsstellen (6) gegen Verrutschen
gesichert vernäht sind.
2. Hochleistungsschutzmatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die sich kreuzenden Kunststofffadengruppen (3, 4) an den Kreuzungsstellen (6) vor
Aufbringen der Kunststoffbeschichtung (5) in Rascheltechnik verbunden sind.
3. Hochleistungsschutzmatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die sich kreuzenden Kunststofffadengruppen (3, 4) gruppenweise mit einer Kunststoffbeschichtung
(5') versehen, dann sich kreuzend aufeinandergelegt und dann schiebefest miteinander
"vernäht" sind.
4. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststofffadengruppen (3, 4) aus drei oder vier Multifilamenten (3', 3", 3"';
4', 4", 4"') gebildet sind.
5. Hochleistungsschutzmatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Gruppe von Kunststofffadengruppen (4) als runde Multifilamente und die andere
Gruppe von Kunststofffadengruppen (3) als flächige Multifilamente ausgebildet sind.
6. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf eine durchgehende Kunststofffadengruppenfläche (30) mehrere Kunststofffadengruppen
(4) im Abstand zueinander aufgelegt sind, die damit in Rascheltechnik vernäht sind,
wobei auch die die Kunststofffadengruppenfläche (30) bildenden Kunststofffadengruppen
(3) miteinander zur Fläche vernäht sind.
7. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zwischen den Kunststofffadengruppen (3) und den dazu rechtwinklig aufgebrachten
Kunststofffadengruppen (4) verbleibenden Quadratflächen (31) beim Aufbringen der Kunststoffbeschichtung
(5) folienartig verschlossen sind.
8. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststoffbeschichtung (5) durch Eintauchen des fertiggestellten Gitters (2)
in ein Bad aus flammhemmend und/oder antistatisch und/oder ableitfähig ausgerüstetem
Kunststoff hergestellt ist.
9. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
dass das Gitter (2) mit dem als Paste ausgebildeten Kunststoff eine durchgehende Kunststoffbeschichtung
(5) ergebend beschichtet ist.
10. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gitter (2) mit dem flüssigen Kunststoff so besprüht ist, dass sich eine die Kunststofffadengruppen
(3, 4) einbettende Kunststoffbeschichtung (5) ergibt.
11. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schussfäden (3, 9) auf die Kettfäden (4,10, 12) aufgelegt und dann durch eine
weitere Lage von Kettfäden (10, 11) abgedeckt, an den Kreuzungsstellen (6) schiebefest
verbunden und dann mit der Kunststoffbeschichtung (5) versehen sind.
12. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die als Kettfäden (10) verwendeten Kunststofffadengruppen (4) mit oberen und/oder
unteren als Schussfäden (9) dienenden Kunststofffadengruppen (3) verwoben und über
die aufgebrachte Kunststoffbeschichtung (5) zusätzlich schiebefest verbunden sind.
13. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststofffadengruppen (3, 4) von miteinander verwobenen oder im Web-, Raschel-,
Gelegeverfahren und ähnlich verbundenen Kunststofffäden (7, 8) gebildet und dann zum
Gitter (2) geformt sind.
14. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststofffäden (7, 8) Polyamidfäden und die Kunststoffbeschichtung (5) eine
PVC-Masse sind.
15. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der oder die den Mattenrand (16) bildenden Randstreifen (17) verbreitert ausgebildet
sind, vorzugsweise die doppelte bis dreifache Breite der übrigen Kunststofffadengruppen
(3, 4) aufweisen.
16. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststoffbeschichtung (5) einen das gesamte Gitter (2) kennzeichnenden, einzelnen
oder allen Kunststofffadengruppen (3, 4) zugeordneten Farbzusatz (18) aufweist.
17. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einander kreuzenden Kunststofffadengruppen (3, 4) an den Kreuzungsstellen (6)
nur übereinander gelegt und nur dort gewoben oder vernäht und dann mit der Kunststoffbeschichtung
(5) versehen sind.
18. Hochleistungsschutzmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass einer der Kunststofffadengruppen (4), vorzugsweise den in Kettrichtung verlaufend
angeordneten oder einzelnen dieser Gruppen ein oder mehrere elektrisch leitende Fäden
(33), ihre Wirkung durch die Kunststoffbeschichtung (5) hindurch entfaltend zugeordnet
sind oder nachträglich aufgelegt sind.