[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung zum Verbinden von zwei Wandelementen
an ihren vertikalen Stoßrändern im Fertighausbau mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1. Die Erfindung ist nicht auf den angegebenen Verwendungszweck beschränkt,
sie bezieht sich allgemein auf die Verbindung von Fertighauselementen.
[0002] Eine derartige Verbinduhgsordnung ist bekannt aus der DE 100 26 769 A1. Die bekannte
Verbindungsanordnung weist zwei Verbinder auf, die durch Zusammenstecken miteinander
verbindbar sind. Jeder der beiden Verbinder wird am Stoßrand eines der beiden Wandelemente
bspw. durch Anschrauben befestigt. Die Steckrichtung der beiden Verbinder verläuft
parallel oder schräg zu den Stoßrändern der zu verbindenden Wandelemente, wobei durch
eine schräge Steckrichtung die Wandelemente an den Stoßrändern werden die Stoßränder
gegeneinander gedrückt werden. Die Steckrichtung ist hier anhand der Stoßränder der
zu verbindenden Wandelemente definiert. Sie bezieht sich auf eine vorgesehene Anbringung
der Verbinder an den Wandelementen.
[0003] Die Wandelemente werden nacheinander aufgestellt, wobei das jeweils zweite Wandelement
mit seinem vertikalen Stoßrand an einem zugewandten vertikalen Stoßrand eines bereits
aufgestellten, ersten Wandelementes entlang abgesenkt wird. Durch das Absenken des
zweiten Wandelements werden die beiden Verbinder der Verbindungsanordnung zusammengesteckt
und verbinden die beiden Wandelemente miteinander. Die Handhabung, d.h. ein Anheben
und Absenken der Wandelemente erfolgt bspw. mittels eines Krans. Es können bspw. zwei
oder auch mehr Verbindungsanordnungen in einem oberen und in einem unteren Bereich
der Stoßränder zweier zu verbindender Wandelemente vorgesehen werden. Die Verbindungsanordnungen
müssen erhebliche Kräfte aufnehmen und übertragen können.
[0004] Bspw. durch Winddruck auf eine Hauswand können die Wandelemente einer dazu rechtwinkligen
Hauswand aufkippen um eine untere, windabgewandte Ecke der Wandelemente beaufschlagt
werden. Aneinanderstoßende Wandelemente werden dadurch auf eine Verschiebung an ihren
Stoßrändern beaufschlagt, die Beaufschlagung kann in Zusammensteckrichtung oder entgegengesetzt
in Auseinanderziehrichtung erfolgen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verbindungsanordnung der vorstehend
erläuterten Art vorzuschlagen, die ein Lösen der Verbindung verhindert.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Verbindungsanordnung weist eine Rückziehsperre auf, die gegen ein
Auseinanderziehen der beiden zusammengesteckten Verbinder sperrt. Die Rückziehsperre
kann nach Art eines mechanischen Gesperres ausgebildet sein, das eine Relativbewegung
der beiden Verbinder in einer Richtung, nämlich der Zusammensteckrichtung, zulässt
und das in entgegengesetzter Richtung, d.h. in der Auseinanderziehrichtung, sperrt.
Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung fixiert zwei miteinander verbundene Wandelemente
gegen Verschieben an ihren Stoßrändern und verhindert, dass die Verbinder auseinandergezogen
und die Wandelemente dadurch voneinander gelöst werden können. Die Stabilität der
Aufstellung der Wandelemente und damit eine Stabilität eines Fertighauses werden erhöht.
Der Vorteil der kurzen Montagezeit, weil die Wandelemente durch das aufeinanderfolgende
Aufstellen zugleich auch miteinander verbunden werden, bleibt bestehen.
[0007] Die Rückziehsperre kann formschlüssig wirken, es können bspw. Verzahnungen an den
Verbindern vorgesehen sein, die beim Zusammenstecken der Verbinder in Eingriff miteinander
kommen und gegen ein Auseinanderziehen sperren. Die Zahnform ist insbesondere sägezahnförmig.
Von der mechanischen Funktion her ist eine Klinke an einem der beiden Verbinder vergleichbar,
die bei zusammengesteckten Verbindern eine Hinterschneidung des anderen Verbinders
hintergreift und dadurch gegen ein Auseinanderziehen der Verbinder sperrt.
[0008] Auch eine kraftschlüssig wirkende Rückziehsperre mit einem Sperrkörper an einem Verbinder,
der bei zusammengesteckten Verbindern kraftschlüssig entgegen der Auseinanderziehrichtung
am anderen Verbinder angreift, ist erfindungsgemäß möglich. Der Sperrkörper kann nach
Art eines schräg stehenden Hebels funktionieren, der bei Beaufschlagung in Auseinanderziehrichtung
durch Kraftschluss von einem Verbinder entgegen seiner Schrägstellung beaufschlagt
wird und dadurch gegen ein Auseinanderziehen der Verbinder sperrt.
[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine lösbare Rückziehsperre vor, so dass die
verbundenen Wandelemente erforderlichenfalls von einander gelöst werden können.
[0010] Des Weitern betrifft die Erfindung eine Verbindungsanordnung mit zwei Wandelementen
oder sonstigen Bauteilen eines Fertighauses, die mit zwei zusammengesteckten Verbindern
miteinander verbunden sind. Eine Rückziehsperre verhindert ein Auseinanderziehen der
Verbinder und damit ein Lösen der Verbindung. Die Verbindungsanordnung ist vorstehend
anhand der Verbinder bereits erläutert worden.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Verbindungsanordnung in perspektivischer Darstellung teilweise
geschnitten;
- Figur 2
- einen Verbinder der Verbindungsanordnung aus Figur 1;
- Figur 3
- ein Einzelteil des Verbinders aus Figur 2;
- Figur 4
- ein weiteres Einzelteil des Verbinders aus Figur 2; und
- Figur 5
- eine Seitenansicht der Verbindungsanordnung im Einbauzustand.
[0012] Die in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Verbindungsanordnung 10 ist zum Verbinden
von zwei Wandelementen im Fertighausbau vorgesehen. Die Verbindungsanordnung 10 weist
zwei Verbinder 12, 14 auf, die durch Zusammenstecken miteinander verbindbar sind.
Figur 1 zeigt die Verbinder 12, 14 in zusammengestecktem, d.h. verbundenem Zustand.
Im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung sind beide Verbinder
12, 14 als Blechstanz- und Biegeteile hergestellt. Einer der beiden, nachfolgend auch
als Stecker 12 bezeichnete, Verbinder 12 ist als längliches, zungenförmiges und im
Querschnitt C-förmigens Teil ausgeführt, wobei Schenkel 11 des C-Profils niedriger
sind als ein Joch 13 breit ist, wodurch sich die flache Zungenform ergibt. An einem
Einsteckende läuft der Verbinder 12 keilförmig aus und wird schmaler um einfacher
in den anderen Verbinder 14 zu treffen.
[0013] Der andere, in Figur 2 dargestellte und nachfolgend auch als Kupplung 14 bezeichnete
Verbinder 14 ist zu einem flachen Rechteckrohr gebogen, in das der eine zungenförmige
Verbinder 12 passend steckbar ist. Schräg abstehende Laschen 18, 20 des anderen Verbinders
14 vereinfachen das Einstecken des einen Verbinders 12.
[0014] An einer großen, nachfolgend als Oberseite 22 bezeichneten Seite der Kupplung 14
ist durch Stanzen ein Steg 24 ausgebildet (vgl. auch Figur 5), an dem ein Sperrkörper
26 schwenkbar gelagert ist. Der in Figur 3 gezeigte Sperrkörper 26 ist im dargestellten
und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung ebenfalls als Blechstanz- und
Biegeteil ausgeführt, er weist eine ebene Grundplatte 28 auf, von der durch Umbiegen
zwei laschenartige Sperrelemente 30 rechtwinklig zur gleichen Seite abstehen. Der
Sperrkörper 26 weist somit ebenso wie der Stecker 12 einen C-förmigen Querschnitt
auf, wobei der Sperrkörper 26 schmaler als der Stecker 12 ist, so dass sich bei zusammengesteckten
Verbindern 12, 14 die beiden Sperrelemente 30 innerhalb der Schenkel des zungenförmigen
Steckers 12 befinden. Die Sperrelemente 30 sind parallel zu den Schenkeln des Steckers
12 angeordnet. Bei zusammengesteckten Verbindern 12, 14 stehen die Sperrelemente 30
auf dem Joch 13 des zungenförmigen Steckers 12 auf, wobei auf dem Joch 13 aufstehende
Ränder der Sperrelemente 30 Verzahnungen 32 aufweisen. Die Verzahnungen 32 dienen
einer Erhöhung eines Kraftschlusses zwischen dem Joch 13 des Steckers 12 und dem Sperrkörper
26.
[0015] Die Grundplatte 28 des Sperrkörpers 26 steht schräg von der Oberseite 22 der Kupplung
14 ab. Ein V-förmig gebogenes Federblech 34 (Figur 4) ist in einen V-förmigen Spalt
zwischen der Grundplatte 28 des Sperrkörpers 26 und der Oberseite 22 der Kupplung
14 eingelegt. Das Federblech 34 drückt die Grundplatte 28 des Sperrkörpers 26 von
der Oberseite 22 der Kupplung 14 ab und drückt dadurch die Sperrelemente 30 gegen
das Joch 13 des Steckers 12.
[0016] Im Übergangsbereich von den Sperrelementen 30 zur Grundplatte 28 des Sperrkörpers
26 weist der Sperrkörper 26 Aussparungen 36 auf, in denen der Steg 24 der Kupplung
14 einliegt und mit denen der Spreizkörper 26 schwenkbar auf dem Steg 24 gelagert
ist.
[0017] Durch die Geometrie der Verbindungsanordnung 10, insbesondere durch die Lage des
Stegs 24 der Kupplung 14 in Bezug auf das Joch 13 des Steckers 12 und die Geometrie
der Sperrelemente 30 ergibt sich bei zusammengestecktem Stecker 12 und Kupplung 14
eine zum Joch 13 schräge Wirkungslinie 38, die in Figur 1 (und in Figur 5) mit einer
Strichpunktlinie dargestellt ist.
[0018] Die Funktion der erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung 10 ist folgende: beim Zusammenstecken
von Stecker 12 und Kupplung 14 gleitet das Joch 13 des Steckers 12 unter den Sperrelementen
30 des Sperrkörpers 26 hindurch. Der Sperrkörper 26 wird gegen die Federkraft des
Federblechs 34 verschwenkt. Beim Versuch, Stecker 12 und Kupplung 14 auseinander zu
ziehen drückt das Joch 13 des Steckers 12 durch Kraftschluss die Sperrelemente 30
in Richtung der Wirkungslinie 38 gegen den Steg 24 der Kupplung 14. Aufgrund der schräg
entgegen der Auseinanderziehrichtung verlaufenden Wirkungslinie 38 ergibt sich eine
Sperrwirkung, die Sperrelemente 30 bzw. der Sperrkörper 26 sperren gegen eine Relativbewegung
von Stecker 12 und Kupplung 14 in der Auseinanderziehrichtung. Stecker 12 und Kupplung
14 können deswegen nur zusammengesteckt, nicht jedoch auseinander gezogen werden.
Der Sperrkörper 26 bildet ein mechanisches, kraftschlüssig wirkendes Gesperre, er
kann auch als Rückziehsperre 26 bezeichnet werden. Durch Druck auf die Grundplatte
28 des Spreizkörpers 26 kann, sofern die Grundplatte 28 zugänglich ist, der Sperrkörper
26 gegen die Federkraft des Federblechs 34 verschwenkt und dadurch die Sperrelemente
30 vom Joch 13 des Steckers 12 abgehoben werden. Die Sperrung gegen rück- oder auseinanderziehen
von Stecker 12 und Kupplung 14 ist aufgehoben, die Rückziehsperre ist gelöst.
[0019] Der Stecker 12 und die Kupplung 14 weisen jeweils einen keilförmigen Sockel 40, 42
auf, wodurch sich eine zu einer Montagefläche schräge Steckrichtung ergibt, wie anhand
von Figur 5 zu sehen ist.
[0020] Figur 5 zeigt eine erfindungsgemäße Anwendung der Verbindungsanordnung 10. Die Verbindungsanordnung
10 ist in einer Aussparung 44 an Stoßrändern 46 zweier Wandelemente 48, 50 eines im
Übrigen nicht dargestellten Fertighauses angeordnet. Der Stecker 12 ist mit seinem
Sockel 40 am Stoßrand 46 des einen Wandelements 48 und die Kupplung 14 mit ihrem Sockel
42 an einem zugewandten Stoßrand 46 des anderen Wandelements 50 befestigt. Die Befestigung
erfolgt bspw. mittels nicht dargestellter Schrauben. Aufgrund der Keilform der Sockel
40, 42 ergibt sich die bereits erläuterte Steckrichtung von Stecker 12 und Kupplung
14 schräg zu den Stoßrändern 46. Es wird zunächst ein Wandelement 50 aufgestellt und
anschließend das anderen Wandelement 48 mit seinem Stoßrand 46 entlang des Stoßrands
46 des bereits aufgestellten Wandelementes 50 abgesenkt. Dabei gelangt der Stecker
12 in die Kupplung 14. Aufgrund der schrägen Steckrichtung werden die Wandelemente
48, 50 aufeinander zu bewegt, so dass die Stoßränder 46 gegeneinander gedrückt werden.
Das Absenken des als zweites aufgestellten Wandelements 48 wird nicht durch die Verbindungsanordnung
10 begrenzt sondern endet erst, wenn die Wandelemente 50, 48 an den Stoßrändern 46
anliegen. Der Sperrkörper 26 sperrt in jeder Einstecktiefe des Steckers 12 in die
Kupplung 14 spielfrei gegen rück- oder auseinanderziehen, so dass die Wandelemente
48, 50 spielfrei miteinander verbunden sind.
1. Verbindungsanordnung zum Verbinden von zwei Wandelementen an ihren vertikalen Stoßrändern
im Fertighausbau, mit zwei an den Stoßrändern der Wandelemente befestigbaren Verbindern,
die durch Zusammenstecken verbindbar sind, wobei eine Steckrichtung parallel oder
schräg zu den Stoßrändern verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsanordnung (10) eine Rückziehsperre (26) aufweist, die gegen ein Auseinanderziehen
der beiden Verbinder (12, 14) sperrt.
2. Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückziehsperre Verzahnungen an den Verbindern aufweist, die beim Zusammenstecken
der Verbinder (12, 14) in Eingriff miteinander kommen und gegen ein Auseinanderziehen
sperren.
3. Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückziehsperre eine Klinke an einem Verbinder aufweist, die bei zusammengesteckten
Verbindern eine Hinterschneidung des anderen Verbinders hintergreift.
4. Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückziehsperre einen Sperrkörper (26) an einem Verbinder (14) aufweist, der bei
zusammengesteckten Verbindern (12, 14), kraftschlüssig entgegen einer Auseinanderziehrichtung
am anderen Verbinder (12) angreift.
5. Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückziehsperre (26) lösbar ist.
6. Verbindungsanordnung mit zwei aneinander stoßenden Wandelementen, an deren Stoßrändern
Verbinder befestigt sind, die durch Zusammenstecken verbunden sind, wobei eine Steckrichtung
parallel oder schräg zu den Stoßrändern der Wandelemente verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbinder (12, 14) eine Rückziehsperre (26) aufweisen, die gegen ein Auseinanderziehen
der beiden Verbinder (12, 14) sperrt.