[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines segmentierten Treibkäfigs
für ein vorzugsweise großkalibriges unterkalibriges Wuchtgeschoss nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Treibkäfig ist aus der DE 199 44 376 A1 bekannt. Er besteht im wesentlichen
aus einem entsprechend segmentierten Grundkörper aus einem Leichtmetall sowie einer
heckseitigen und einer vorderseitigen Abstützung. Während die heckseitige Abstützung
als geschlossener Flansch ausgebildet ist, umfaßt die vorderseitige Abstützung zur
Reduzierung des Gewichtes des Treibkäfigs mehrere gleichmäßig über den Umfang des
Treibkäfigs verteilt angeordnete, durch Luftstromöffnungen voneinander getrennte radiale
Stege aus Kunststoff, die außenseitig über einen mit Sollbruchstellen versehenen,
ebenfalls aus Kunststoff bestehenden, umlaufenden Ring miteinander verbunden sind.
Über die Art der Befestigung der Stege der vorderen Abstützung des Treibkäfigs an
dem Grundkörper macht die vorstehend erwähnte Druckschrift keine näheren Angaben.
Vielmehr wird lediglich erwähnt, dass der Ring mit den Stegen auch auf den Grundkörper
aufgespritzt werden kann.
[0003] Aus der DE 33 14 749 A1 ist ein Treibkäfig für unterkalibrige Geschosse bekannt,
welcher vorderseitig ebenfalls eine aus mehreren gleichmäßig über den Umfang des Treibkäfigs
verteilt angeordnete, durch Luftstromöffnungen voneinander getrennte radiale Stege
umfaßt. Dabei können die radialen Stege entweder einstückig mit dem Grundkörper verbunden
sein oder als separate Kunststoffteile gefertigt werden, die in sich in Umfangsrichtung
erstreckende, schwalbenschwanzähnliche Nuten der einzelnen Segmente des Grundkörpers
eingeschoben werden.
[0004] Nachteilig ist bei den bekannten Treibkäfigen unter anderem, dass ihre Fertigung,
insbesondere bei einstückiger Ausgestaltung von Grundkörper und Abstützung, sehr arbeits-
und damit auch kostenaufwendig ist, so dass entsprechende Treibkäfige für eine Serienfertigung
nicht geeignet erscheinen.
[0005] Auch das Aufschieben der Führungsteile in die sich in Umfangsrichtung erstreckenden
nutenförmigen Ausnehmungen der Grundkörper hat sich als relativ zeitaufwendig erwiesen,
weil entweder nur ein segmentweises Einschieben oder ein Eindrücken von oben der einzelnen
schwalbenschwanzförmigen Bereiche der Führungsteile in die entsprechenden nutenförmigen
Ausnehmungen des Grundkörpers möglich ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines segmentierten
Treibkäfigs der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei dem ein geringerer Montageaufwand
erforderlich ist als bei bekannten vergleichbaren Verfahren, ohne dass dadurch die
Treffgenauigkeit des entsprechenden Geschosses nachteilig beeinflußt wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0008] Ähnlich wie im Falle der DE 33 14 749 A1 liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde,
die vordere Abstützung des Treibkäfigs separat herzustellen und dann mit dem Grundkörper
zu verbinden. Dabei ist die Abstützung im Gegensatz zur DE 33 14 749 A1 derart ausgestaltet,
dass sie in Richtung der Längsachse des Grundkörpers auf dessen vorderen Bereich aufgeschoben
werden kann. Dadurch ist es unter anderem möglich, die vordere Abstützung des Treibkäfigs
auf einfache Weise auch erst nach der Vormontage des Grundkörpers auf diesen aufzuschieben
und mit diesem form- und/oder kraftschlüssig zu verbinden.
[0009] Um das erfindungsgemäße Verfahren möglichst einfach und kostengünstig realisieren
zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens die Stege und ein
die Stege tragendes ringförmiges Fußteil als einteiliges Führungsteil hergestellt
wird, wobei das Fußteil derart ausgebildet wird, dass es entweder auf den Grundkörper
aufgeschoben oder in eine zentrale Ausdrehung des Grundkörpers eingeschoben werden
kann. Im letzteren Fall ist es erforderlich, die vorderen Wandbereiche des Grundkörpers
mit schlitzförmigen Ausnehmungen zu versehen, in die beim Verbinden des Führungsteiles
mit dem Grundkörper die Stege einschoben werden.
[0010] Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen,
dass das einteilige Führungsteil der vorderen Abstützung zusätzlich zu den Stegen
und dem Fußteil auch den außenseitig an die Stege angrenzenden Ring umfaßt. Allerdings
ist es auch möglich, den gegebenenfalls mit Sollbruchstellen versehenen Ring ebenfalls
separat herzustellen und erst anschließend an den äußeren Enden der Stege zu befestigen.
[0011] Auf besonders kostengünstige Weise kann der erfindungsgemäße Treibkäfig durch Spritzgießen
eines geeigneten Kunststoffes hergestellt werden, wobei aus Gründen einer ausreichenden
Festigkeit vorzugsweise kohlefaserverstärkter Kunststoff verwendet werden sollte.
[0012] Sofern dieses erforderlich sein sollte, kann das Führungsteil aber auch aus Leichtmetall
oder einer Leichtmetall-Legierung hergestellt werden.
[0013] Um bei Schußabgabe eine reproduzierbare Ablösung der Treibkäfigsegmente sicherzustellen,
sollte das Fußteil des Führungsteiles und der sich an die Stege des Führungsteiles
außenseitig anschließende Ring mit Sollbruchstellen versehen werden, die in der durch
benachbarte Segmente des Grundkörpers definierten Trennebene liegen.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zur genauen
Lagefixierung des Führungsteiles (in Umfangsrichtung) in bezug auf den Grundkörper
an dem Fußteil des Führungsteiles Profilierungen angeordnet werden, die in entsprechend
profilierte, sich in axialer Richtung erstreckende Ausnehmungen des Grundkörpers eingreifen.
So kann beispielsweise in dem Fall, dass das Fußteil des Führungsteiles auf den vorderen
Bereich des Grundkörpers aufgeschoben werden soll, dieses mit einer nach innen vorstehenden
schwalbenschwanzförmigen oder T-förmigen Profilierung versehen werden, welche dann
in eine entsprechende schwalbenschwanzförmige oder T-förmige, sich in axialer Richtung
des Grundkörpers erstreckende nutenförmige Ausnehmung eingeschoben wird.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig.1 und 2 den Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Treibkäfigs vor und nach dem axialen Aufschieben eines vorderen Führungsteiles auf
den Grundkörper;
Fig.3 die Ansicht des in Fig.2 dargestellten Treibkäfigs mit montiertem vorderen Führungsteil
von vorne und
Fig.4 die perspektivische Ansicht des Treibkäfigsegmentes eines zweiten Ausführungsbeispieles
eines erfindungsgemäßen Treibkäfigs mit einem montierten vorderen Führungsteil.
[0016] In den Fig.1-3 ist mit 1 ein aus drei Segmenten 2-4 bestehender erfindungsgemäßer
Treibkäfig für ein unterkalibriges Wuchtgeschoss (nicht dargestellt) bezeichnet. Der
Treibkäfig 1 umfaßt einen entsprechend segmentierten und aus Aluminium bestehenden
Grundkörper 5, mit einer vorderen Abstützung 6 und einer hinteren, eine Lufttasche
7 aufweisenden Abstützung 8.
[0017] Während der Grundkörper 5 und die hintere Abstützung 8 einteilig miteinander verbunden
sind, wird die vordere Abstützung 6 separat hergestellt (Fig.1) und anschließend axial
auf den Grundkörper 5 aufgeschoben und mit diesem form- und/oder kraftschlüssig (z.B.
durch eine Klebeverbindung) verbunden (Fig.2).
[0018] Im wesentlichen besteht die vordere Abstützung 6 aus einem Führungsteil 9, das sechs
gleichmäßig- über den Umfang des Treibkäfigs 1 verteilt angeordnete Stege 10 aufweist,
die mit einem Fußteil 11 und einem die Stege 10 außenseitig verbindenden Ring 12 verbunden
sind.
[0019] Wie Fig.1 entnehmbar ist, ist der Grundkörper 5 in seinem vorderen Bereich innenseitig
mit einer sich in axialer Richtung erstreckenden zylinderförmigen Eindrehung 13 und
in seinem sich seitlich an die Eindrehung 13 anschließenden Wandbereich 14 mit einer
der Anzahl der Stege 10 des Führungsteiles 9 entsprechenden Anzahl schlitzförmiger
Ausnehmungen 15 versehen, so dass zum Verbinden des Grundkörpers 5 mit dem Führungsteil
9 dessen Fußteil 11 axial in die Eindrehung 13 und dessen Stege 10 in die schlitzförmigen
Ausnehmungen 15 eingeschoben werden (Fig.2). Zur Sicherung des Führungsteiles 9 auf
dem Grundkörper können diese Teile dann beispielsweise miteinander verklebt werden.
[0020] Als Material für das die Stege 10, das Fußteil 11 und den Ring 12 umfassende Führungsteil
9 kann jeder spritzgießfähige Kunststoff hoher Festigkeit und geringer Feuchtigkeitsaufnahme
verwendet werden. Insbesondere hat sich das im Handel erhältliche Vestamid L-CF15
(Thermoplast, Polyamid 12 mit 15% Kohlefasern verstärkt) bewährt.
[0021] Um bei Schußabgabe eine reproduzierbare Ablösung der Segmente 2-4 des Treibkäfigs
sicherzustellen, sind das Fußteil 11 des Führungsteiles 9 und der sich an die Stege
10 des Führungsteiles 9 außenseitig anschließende Ring 12 mit Sollbruchstellen versehen
(nicht dargestellt), die in der durch benachbarte Segmente 2-4 des Treibkäfigs 1 definierten
Trennebenen 16-18 liegen.
[0022] In Fig.4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Dabei ist
aus Übersichtlichkeitsgründen lediglich ein einzelnes mit 2' bezeichnetes Segment
des Treibkäfigs perspektivisch wiedergegeben. Mit 5' sind der Grundkörper und mit
8' die hintere Abstützung bezeichnet. Das vordere separat herstellbare Führungsteil
9' umfaßt wiederum Stege 10', ein Fußteil 11' und einen außenseitig an die Stege 10'
angrenzenden Ring 12'.
[0023] Anders als bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wird bei dem in Fig.4
dargestellten Führungsteil 9' das Fußteil 11' auf den vorderen Bereich des Grundkörpers
5' aufgeschoben. Außerdem ist zur sicheren Lagenfixierung (in Umfangsrichtung) das
Fußteil 11' auf seiner dem Grundkörper 5' zugewandten Seite mit einer T-förmigen Profilierung
19 versehen, welche in eine entsprechende, sich in axialer Richtung des Grundkörpers
5' erstreckende nutenförmige Ausnehmung 20 des Grundkörpers 5' eingeschoben wird.
[0024] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die vorstehend beschriebenen Verfahren
beschränkt. So kann beispielsweise der mit Sollbruchstellen versehene Ring auch separat
hergestellt und erst anschließend mit den an dem Grundkörper angespritzten Stegen
form- oder kraftschlüssig verbunden werden. Dabei kann der Ring statt aus einem kohlefaserverstärkten
Kunststoff auch aus einem Leichtmetall oder einer Leichtmetall-Legierung bestehen,
wobei vorzugsweise im Bereich der Trennstellen benachbarter Segmente des Grundkörpers
Sollbruchstellen vorgesehen sind.
[0025] Sofern dieses erforderlich sein sollte, kann das Führungsteil statt aus Kunststoff
auch aus Leichtmetall oder einer Leichtmetall-Legierung hergestellt werden.
[0026] Ferner kann die Profilierung des Führungsteiles beispielsweise auch eine schwalbenschwanzförmige
Gestalt aufweisen.
[0027] Schließlich müssen bei dem in den Fig.1-3 dargestellten Ausführungsbeispiel die schlitzförmigen
Ausnehmungen nicht zwingend einen radialen Verlauf in bezug auf die Geschoßachse aufweisen.
Vielmehr können sowohl hinsichtlich des Winkels als auch hinsichtlich der Position
der schlitzförmigen Ausnehmungen weitgehend beliebige Abweichungen in bezug auf die
Geschoßachse zugelassen werden.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Treibkäfig
- 2, 2', 3, 4
- Segmente
- 5,5'
- Grundkörper
- 6
- (vordere) Abstützung
- 7
- Lufttasche
- 8,8'
- hintere Abstützung
- 9,9'
- Führungsteile
- 10,10'
- Stege
- 11,11'
- Fußteile
- 12,12'
- Ringe
- 13
- Eindrehung
- 14
- Wandbereich
- 15
- schlitzförmige Ausnehmung
- 16-18
- Trennebenen
- 19
- Profilierung
- 20
- nutenförmige Ausnehmung
1. Verfahren zur Herstellung eines segmentierten Treibkäfigs (1) für ein unterkalibriges
Wuchtgeschoss, der einen entsprechend segmentierten Grundkörper (5; 5') und eine vordere
an dem Grundkörper (5; 5') befestigte Abstützung (6) aufweist, die gleichmäßig über
den Umfang des Treibkäfigs (1) verteilt angeordnete Stege (10; 10') umfaßt, welche
außenseitig über einen umlaufenden Ring (12; 12') miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (10; 10') der vorderen Abstützung (6) und ein die Stege (10; 10') tragendes
ringförmiges Fußteil (11; 11') als separates einteiliges Führungsteil (9; 9') hergestellt
wird, und dass das Fußteil (11') des Führungsteiles (9') in axialer Richtung auf den
Grundkörper (5') aufgeschoben oder dass das Fußteil (11) des Führungsteiles (9) in
eine zylinderförmige zentrale Eindrehung (13) des Grundkörpers (5) eingeschoben wird,
wobei die Stege (10) in entsprechenden schlitzförmigen Ausnehmungen (15) des vorderen
Wandbereiches (14) des Grundkörpers (5) eingeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das separate einteilige Führungsteil (9; 9') auch den außenseitig an die Stege (10;
10') angrenzenden Ring (12; 12') umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil (9; 9') aus kohlefaserverstärktem Kunststoff besteht und durch Spritzgießen
hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil (9; 9') aus Leichtmetall oder einer Leichtmetall-Legierung hergestellt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil (11; 11') des Führungsteiles (9; 9') und der sich an die Stege (10; 10')
des Führungsteiles (9; 9') außenseitig anschließende Ring (12; 12') mit Sollbruchstellen
versehen werden, die in der durch benachbarte Segmente (2-4; 2')) des Grundkörpers
(5; 5') definierten Trennebenen (16-18) liegen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil (9; 9') der vorderen Abstützung auf seiner dem Grundkörper (5; 5')
zugewandten Seite mit mindestens einer Profilierung (19) versehen wird, welche zur
Verbindung des Grundkörpers (5; 5') mit dem Führungsteil (9; 9') in eine entsprechende,
sich in axialer Richtung des Grundkörpers (5; 5') erstreckende nutenförmige Ausnehmung
(20) des Grundkörpers (5; 5') eingeschoben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung (19) des Führungsteiles (9; 9') schwalbenschwanzförmig oder T-förmig
ausgebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (12; 12') separat hergestellt und mit dem aus Stegen (10; 10') und Fußteil
(11; 11') bestehenden Führungsteil (9; 9') form- und/oder kraftschlüssig verbunden
wird.