[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Beuteln aus
Kunststofffolie, insbesondere Eiswürfelbeutel, sowie eine Rolle mit einer Vielzahl
von Beuteln aus Kunststofffolie, die über eine trennbare Perforation miteinander verbunden
sind und an einer Stirnseite eine verschließbare Öffnung aufweisen.
[0002] Aus der EP 264 407 ist ein Eiswürfelbeutel aus Kunststofffolie bekannt, in den zur
Herstellung von Eiswürfeln Wasser eingefüllt und gefroren wird. Solche Eiskugelbeutel
werden meist als Einzelbeutel produziert, aufgestapelt und als Bündel in einer Faltschachtel
aufbewahrt und dann vertrieben. Dies liegt auch daran, dass der Ventilverschluss durch
ein Umfalten der Stirnseite und anschließendes Verschweißen hergestellt wird, sodass
der Eiskugelbeutel teilweise zweilagig und teilweise vierlagig ausgebildet ist. Die
einzelne Herstellung der Eiskugelbeutel ist jedoch vergleichsweise aufwendig und die
Bevorratung der Eiskugelbeutel erfordert ein großes Volumen und benötigt viele Handhabungsschritte.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
Beuteln aus Kunststofffolie sowie eine Rolle mit einer Vielzahl von Beuteln zu schaffen,
die einfach herstellbar sind und ein geringes Volumen benötigen.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zur Herstellung von Beuteln mit den Merkmalen
des Anspruches 1 sowie einer Rolle mit den Merkmalen des Anspruches 7 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß wird zunächst eine doppellagige Folienbahn zu einer Faltstation zugeführt
und dort mindestens ein Randabschnitt längs der Bewegungsrichtung der Folienbahn derart
gefaltet, dass die zwei äußeren Kanten des Randabschnittes innen zwischen die zwei
Folienbahnen zur Bildung eines randseitigen vierlagigen streifenförmigen Abschnittes
bewegt werden. Dann wird die Folienbahn zur Bildung von Beuteln verschweißt, wobei
im Bereich des vierlagigen Abschnittes eine Öffnung zur Befüllung des Beutels belassen
wird und der Bereich zwischen zwei benachbarten Beuteln wird dann perforiert, damit
dieser voneinander trennbar sind. Mit dem Falten der äußeren Kanten lässt sich in
einem kontinuierlichen Verfahren ein selbstschließender Ventilverschluss herstellen,
bei dem in dem vierlagigen streifenförmigen Randabschnitt Klappen ausgebildet werden,
die nach einem Befüllen des Beutels für einen sicheren Verschluss sorgen. Da die Öffnung
des Verschlusses randseitig an der Folienbahn angeordnet ist, lässt sich der selbstschließende
Ventilverschluss im kontinuierlichen Verfahren herstellen und es ist keine Vereinzelung
der Beutel erforderlich. Dies ist eine erhebliche Vereinfachung, da eine kontinuierliche
Arbeitsweise mit höherer Effektivität durchgeführt werden kann. Zudem können die Beutel
durch eine Perforation miteinander verbunden bleiben, sodass eine Bahn aus Beuteln
gebildet wird, die einfach in der Handhabung ist und eine Weiterverarbeitung zu Einheiten
aus mehreren miteinander verbundenen Beuteln im automatisierten Verfahren möglich
ist.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Bahn aus benachbarten
Beuteln zu einer Rolle einer bestimmten Anzahl von Beuteln gewickelt und dann die
Bahn zur Bildung einer weiteren Rolle von Beuteln durchtrennt. Auf diese Weise können
die Beutel bei einem geringen Volumenbedarf zu verkaufsfertigen Einheiten konfektioniert
werden, wobei die Rollenform den Vorteil besitzt, dass nur ein Minimum an Verpackungsmaterial
erforderlich ist. Im besten Fall werden die Eiskugelbeutel lediglich mit einer Banderole
umgeben, was eine besonders umweltfreundliche Verpackung darstellt.
[0007] Vorzugsweise wird die Bahn aus benachbarten Beuteln längs der Bewegungsrichtung gefaltet,
bevor die Rolle von Beuteln aufgewickelt wird. Dabei kann die Bahn aus benachbarten
Beuteln längs der Bewegungsrichtung an gegenüberliegenden Seiten gefaltet werden,
um die Breite der Bahn aus benachbarten Beuteln etwa zu halbieren oder gar zu dritteln.
Denn die Eiskugelbeutel sind meist rechteckig ausgebildet und die Öffnung ist an einer
Stirnseite vorgesehen. Ein Aufwickeln in voller Breite würde zwar ebenfalls zu einem
geringen Volumen führen, allerdings sind solche langen dünnen Rollen schlechter zu
handhaben. Insofern ist es ein Vorteil, wenn die Bahn von Beuteln an einer oder beiden
Seiten gefaltet wird, um die Breite zu reduzieren und dann die mehrlagige Bahn aus
Beuteln aufgewickelt wird.
[0008] Eine besonders effektive Herstellung einer Bahn aus Beuteln ist möglich, wenn an
gegenüberliegenden Seiten der Folienbahn umgefaltete vierlagige Abschnitte gebildet
werden und aus der Folienbahn zwei voneinander trennbare Bahnen aus Beuteln gebildet
werden. Denn die zweilagige Bahn an Kunststofffolien besitzt an gegenüberliegenden
Seiten sich in Bewegungsrichtung erstreckende Kanten, an denen jeweils selbstschließende
Ventilverschlüsse ausgebildet werden können. Somit können aus einer zweilagigen Folienbahn
zwei Bahnen aus Beuteln hergestellt werden.
[0009] Vorzugsweise wird die Kunststofffolie oder der Beutel mit einer Markierung zur optischen
Erfassung bedruckt, wobei diese Markierung zur exakten Positionierung von Schweißnähten,
Perforationen oder auch nur zum Zählen einer vorbestimmten Anzahl von Beuteln verwendet
werden kann.
[0010] Erfindungsgemäß wird auch eine Rolle mit einer Vielzahl von Beuteln aus Kunststofffolie
bereitgestellt, wobei die Beutel an ihrer Längsseite miteinander über eine Perforation
verbunden und auf eine Rolle aufgewickelt sind. Die Rolle besitzt ein vergleichsweise
geringes Transportvolumen und erfordert nur ein Minimum an Verpackungsmaterial.
[0011] Vorzugsweise weisen die Beutel parallel zur Stirnseite mindestens eine Faltung zur
Verringerung der Breite der Rolle auf. Dabei kann der Beutel auch an gegenüberliegenden
Seiten je eine Faltung aufweisen, sodass die an der Stirnseite des Beutels angeordnete
verschließbare Öffnung in einem Innenbereich der Rolle angeordnet ist, was als besonders
hygienisch empfunden wird. Ferner ist die so gebildete Rolle besonders kompakt und
ermöglicht auch eine übersichtliche Bevorratung nach Anbruch der Rolle und dem Abziehen
der ersten Beutel.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische schematische Ansicht mehrerer Verfahrensschritte eines erfindungsgemäßen
Verfahrens, und
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Eiskugelbeutels.
[0013] Wie in Figur 1 zu sehen ist, werden zwei Folienbahnen 1 und 2 in Längsrichtung bewegt,
wobei die Folienbahnen jeweils von einer nicht dargestellten Mutterrolle abgewickelt
werden. Für die Bereitstellung einer doppellagigen Folienbahn 1 und 2 wäre es auch
möglich, eine einzelne Folienbahn in Längsrichtung zu falten, um eine doppellagige
Folienbahn bereitzustellen. Die Folie kann als HDPE- Polyethylenfolie oder aus LDPE
mit einer Dicke von 10 bis 50 µm, vorzugsweise 12 bis 30 µm hergestellt sein.
[0014] In einem ersten Verfahrensschritt wird eine äußere Kante 5 der doppellagigen Folienbahn
1 und 2 nach innen gefaltet, sodass sich ein randseitiger vierlagiger streifenförmiger
Abschnitt 4 bildet und die vormals äußere Kante 5 in einem inneren Bereich zwischen
den Folienbahnen 1 und 2 liegt. Der wesentlich breitere Abschnitt 3 ist nach wie vor
doppellagig ausgebildet.
[0015] Im nächsten Schritt werden die Folienbahnen 1 und 2 miteinander verschweißt, wobei
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Beutel 6 gebildet wird, der zwei seitliche
Schweißnähte 7 und 8 aufweist, die sich quer zur Bewegungsrichtung erstrecken. An
einer Stirnseite 13 ist ebenfalls eine Schweißnaht vorgesehen, die mit den Schweißnähten
7 und 8 verbunden ist. An der gegenüberliegenden Seite ist eine Öffnung 10 ausgebildet,
durch die der Beutel 6 befüllt werden kann. Die Öffnung 10 ist als selbstschließender
Ventilverschluss ausgebildet, wobei die Kante 5 innen liegt und im Öffnungsbereich
10 dadurch Verschlusstaschen gebildet werden. Der Beutel 6 umfasst im Innenbereich
weitere Verschweißungen 12, um einzelne Abteilungen 11 für die Bildung von Eiskugeln
bereitzustellen. Die benachbarten Beutel 6 sind jeweils durch eine Perforation 9 voneinander
getrennt, die zwischen den Schweißnähten 7 und 8 an den Längsseiten der Beutel 6 angeordnet
sind. Die Perforation 9 ist dabei so gestaltet, dass die Beutel 6 zwar zusammenhängend
verarbeitet werden können, aber bei Bedarf ein Beutel 6 von einem benachbarten Beutel
6 getrennt werden kann, ohne diesen zu zerstören.
[0016] In einem nächsten Schritt wird die Bahn aus benachbarten Beuteln 6 gefaltet, wobei
im kontinuierlichen Verfahren über Rampen randseitige Abschnitte 20 und 21 zur Mitte
hin bewegt werden, um einen mittigen Spalt 22 zwischen sich auszubilden. Die Breite
der Bahn aus Beuteln 6 ist somit halbiert und es bilden sich seitlich neue Faltkanten
24 und 25 aus, bevor die Bahn aus Beuteln 6 zu einer Rolle 23 aufgewickelt wird.
[0017] Natürlich ist es auch möglich, die Bahn aus Beuteln 6 auf andere Weise zu falten,
beispielsweise um die Breite der Bahn zu dritteln oder es wäre möglich, die Bahn aus
Beuteln 6 mehrfach zu falten, bevor sie zu einer Rolle 23 aufgewickelt wird.
[0018] In Figur 2 ist der Beutel 6 zur Herstellung von Eiskugeln im Detail dargestellt.
Der Beutel 6 umfasst zwei gegenüberliegende Längsseiten 7 und 8, die über Schweißnähte
verschlossen sind. An einer Stirnseite ist ebenfalls eine Schweißnaht 13 vorgesehen,
während an der gegenüberliegenden Stirnseite 30 eine verschließbare Öffnung 10 gebildet
ist. Im Bereich der Öffnung 10 sind jeweils Taschen ausgebildet, da der vierlagige
Abschnitt 4 bis zu der Kante 5 der Folie vorgesehen ist.
[0019] Der Beutel 6 weist ferner einzelne Abteilungen 11 zur Bildung von Eiskugeln sowie
dazwischen angeordnete Verschweißungen auf. Mit den gestrichelten Linien 34 und 35
sind Faltkanten dargestellt, die durch das Falten und Aufwickeln des Beutels 6 gebildet
werden. Ferner ist an dem Beutel 6 eine Markierung 36 aufgedruckt, die zur Positionserfassung
und/oder zum Zählen der einzelnen Beutel 6 bei der weiteren Verarbeitung eingesetzt
werden kann.
[0020] Die Erfmdung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Es ist
beispielsweise möglich, die Folienbahnen 1 und 2 zunächst zu perforieren und dann
erst miteinander zu verschweißen. Ferner kann die Geometrie des selbstschließenden
Verschlusses 10 abgewandelt werden.
[0021] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird lediglich eine Bahn aus Beuteln 6 hergestellt.
Es ist jedoch möglich, eine doppellagige Folienbahn 1, 2 an gegenüberliegenden Seiten
mit einem vierlagigen streifenförmigen Abschnitt 4 zu versehen, um so zwei benachbarte
Bahnen aus Beuteln 6 auszubilden, die dann voneinander getrennt werden können.
1. Verfahren zur Herstellung von Beuteln (6) aus Kunststofffolie, insbesondere Eiswürfelbeutel,
mit folgenden Schritten:
- Zuführen einer doppellagigen Folienbahn (1, 2) zu Faltstation;
- Falten mindestens eines Randabschnittes links der Bewegungsrichtung der Folienbahn
(1, 2) derart, dass die zwei äußeren Kanten (5) des Randabschnittes nach innen zwischen
die Folienbahnen (1, 2) zur Bildung eines randseitigen vierlagigen streifenförmigen
Abschnittes (4) bewegt werden;
- Verschweißen der Folienbahn (1, 2) zur Bildung von Beuteln (6), wobei im Bereich
des vierlagigen Abschnittes (4) eine Öffnung (10) zur Befüllung des Beutels (6) belassen
wird, und
- Perforieren eines Bereiches zwischen zwei benachbarten Beuteln (6), damit diese
voneinander trennbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn aus benachbarten Beuteln (6) zu einer Rolle (23) einer bestimmten Anzahl
von Beuteln (6) gewickelt wird und dann die Bahn zur Bildung einer weiteren Rolle
(23) von Beuteln (6) durchtrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn aus benachbarten Beuteln (6) längs der Bewegungsrichtung gefaltet wird,
bevor die Rolle (23) von Beuteln aufgewickelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn aus benachbarten Beuteln (6) längs der Bewegungsrichtung an gegenüberliegenden
Seiten gefaltet wird und die Breite der Bahn aus benachbarten Beuteln (6) etwa halbiert
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an gegenüberliegenden Seiten der Folienbahn umgefaltete vierlagige Abschnitte (4)
gebildet werden, und aus der Folienbahn zwei voneinander trennbare Bahnen von Beuteln
(6) gebildet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie oder der Beutel (6) mit einer Markierung (36) zur optischen Erfassung
bedruckt wird.
7. Rolle (23) mit einer Vielzahl von Beuteln (6) aus Kunststofffolie, insbesondere Eiswürfelbeutel,
wobei die Beutel (6) über eine trennbare Perforation (9) miteinander verbunden sind,
und die Beutel (6) an einer Stirnseite (30) eine verschließbare Öffnung (10) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Beutel (6) an ihrer Längsseite (32, 33) miteinander über die Perforation (9)
verbunden und auf einer Rolle (23) aufgewickelt sind.
8. Rolle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutel (6) parallel zur Stirnseite (30, 31) mindestens eine Faltung (34, 35)
zur Verringerung der Breite der Rolle aufweist.
9. Rolle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutel (6) an gegenüberliegenden Seiten je eine Faltung (34, 35) aufweisen.
10. Rolle nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (23) aus einer Vielzahl von aufgewickelten Eiswürfelbeuteln (6) mit selbstschließendem
Verschluss gebildet ist.