[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antennenvorrichtung für ein Kraftfahrzeug
sowie ein Kraftfahrzeug und einen Spoiler für ein Kraftfahrzeug, in welchen die Antennenvorrichtung
angeordnet ist.
[0002] In der letzten Zeit hat die Anzahl der in ein Kraftfahrzeug eingebauten Antennen
stark zugenommen. Neben der obligatorischen Hörfunkantenne werden heutzutage unter
anderem auch TV-Antennen, Mobilfunkantennen und Antennen zur Navigation in ein Kraftfahrzeug
eingebaut. Nach dem Stand der Technik werden diese unterschiedlichen Antennen einzeln
an den jeweiligen Fahrzeugtyp angepasst und an meist unterschiedlichen Stellen im
Kraftfahrzeug eingebaut, wodurch die jeweilige Antenne für unterschiedliche Fahrzeugtypen
unterschiedlich ausgestaltet ist, was nachteiliger Weise zu einer hohen Anzahl unterschiedlicher
Antennenvarianten führt. Dabei werden teilweise Leistungseinbußen durch einen nicht
optimalen Einbauplatz in Kauf genommen. Des Weiteren ist es aufwändig, die sich an
unterschiedlichen Stellen befindenden Antennen im Kraftfahrzeug zu verdrahten. Außerdem
kommt es vor, dass wegen starker Karosserierückwirkungen die Karosserie eines Fahrzeugs
für eine Antenne spezifisch angepasst werden muss, was zu erhöhten Kosten führt.
[0003] Deshalb ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Antennenvorrichtung bereitzustellen,
welche die vorab beschriebenen Nachteile und Probleme umgeht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Antennenvorrichtung nach Anspruch 1,
ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 13 und einen Spoiler nach Anspruch 15 erfüllt. Die
abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung.
[0005] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird eine Antennenvorrichtung für ein Kraftfahrzeug
bereitgestellt, wobei die Antennenvorrichtung einen dielektrischen Träger und an diesem
dielektrischen Träger angebrachte Komponenten umfasst. Dabei umfassen diese Komponenten
wiederum mindestens eine Antenne. Zusätzlich kann die Antennenvorrichtung einen dieser
mindestens einen Antenne zugeordneten Impedanzwandler umfassen, wobei der Impedanzwandler
eine Strahlerimpedanz passiv oder aktiv z. B. auf eine darauf folgende Signalschnittstelle
wandelt. Dabei kann die Antennenvorrichtung auch eine Anbindung an die Masse des Kraftfahrzeugs
besitzen. Die mindestens eine Antenne umfasst dabei insbesondere mindestens eine Empfangsantenne
und/oder mindestens eine Sendeantenne.
[0006] Indem unterschiedliche Antennen des Kraftfahrzeuges erfindungsgemäß in der Antennenvorrichtung
konzentriert sind, wird der Einbau dieser Antennen, nicht zuletzt durch die Konzentration
der Bordnetzanschlüsse, gegenüber dem Fall, dass diese Antennen einzeln bzw. verteilt
in das Kraftfahrzeug eingebaut werden, stark vereinfacht, wodurch z. B. die Produktion
des Kraftfahrzeugs kostengünstiger gestaltet werden kann. Außerdem wird durch die
Konzentration unterschiedlicher Antennen in einem Bauraum, d. h. in der Antennenvorrichtung,
die Variantenvielfalt der Kraftfahrzeuge reduziert. Durch den Einsatz eines dielektrischen
Materials für den Träger werden die Sende- und Empfangseigenschaften der Antennen
durch den Träger nicht negativ beeinflusst. Ein weiterer Vorteil betrifft den Service,
der im Fall eines Ausfalls einer Antenne nur die komplette Antennenvorrichtung oder
nur das jeweils betroffene Teil der Antennenvorrichtung austauschen kann, wobei der
Service im zweiten Fall vorteilhafter Weise genau weiß, dass sich das betroffene Teil
nur in der Antennenvorrichtung befinden kann.
[0007] Erfindungsgemäß kann die mindestens eine Sendeantenne eine Mobilfunkantenne und/oder
eine Sendeantenne zur Kraftfahrzeugkomfortsteuerung umfassen, während die mindestens
eine Empfangsantenne eine Hörfunkantenne, eine Mobilfunkantenne, eine Fernsehantenne,
eine DAB-Antenne (Digital Audio Broadcast; Antenne zum Empfang eines digitalen Hörfunks),
eine SDARS-Antenne (Satellite Digital Audio Reception System; Antenne zum Empfang
des über einen Satelliten ausgestrahlten digitalen Hörfunks), eine GPS-Antenne und/oder
eine Empfangsantenne zur Kraftfahrzeugkomfortsteuerung umfassen kann. Dabei können
eine oder mehrere Antennen auf den dielektrischen Träger aufgedruckt oder aufgeklebt
sein.
[0008] Insbesondere gehört es zum Umfang der vorliegenden Erfindung, dass alle von dem Kraftfahrzeug
benötigten Antennen zusammen mit allen zum Betrieb oder zur Halterung der Antennen
notwendigen Zusatzkomponenten, wie z. B. Impedanzwandlern, Gehäusen und Halteelementen,
in der Antennenvorrichtung konzentriert bzw. integriert sind.
[0009] Vorteilhafter Weise ist der dielektrische Träger ganz oder teilweise aus einem durchsichtigen
Material oder undurchsichtigen Material ausgebildet. Das heißt, der dielektrische
Träger kann auch teilweise aus einem durchsichtigen und teilweise aus einem undurchsichtigen
Material ausgebildet sein.
[0010] Für den Fall dass der dielektrische Träger zumindest teilweise aus einem durchsichtigen
Material ausgebildet ist, ist es möglich, die Antennenvorrichtung zumindest teilweise
in einem Fensterbereich des Kraftfahrzeuges einzubauen. Falls die Antennenvorrichtung
im Dachbereich des Kraftfahrzeuges angeordnet ist, kann zumindest ein Teil des Dachbereichs
durchsichtig ausgestaltet sein. Dagegen kann es vorteilhaft sein, den dielektrischen
Träger an denjenigen Stellen, an denen eine Komponente angebracht ist, undurchsichtig
auszugestalten, um den Blick auf diese Komponente zu verwehren.
[0011] Erfindungsgemäß kann die Antennenvorrichtung eine Verkleidung umfassen, welche einzelne
oder alle Komponenten einschließt. Alternativ kann die Antennenvorrichtung eine oder
mehrere Verkleidungen aufweisen, wobei die einzelne Verkleidung eine oder mehrere
der Komponenten umgibt.
[0012] Durch die Verkleidung kann die Antennenvorrichtung auch ohne zusätzliche Maßnahmen
an Stellen in das Kraftfahrzeug eingebaut werden, auf welche häufig ein Blick eines
Insassen des Kraftfahrzeugs fällt, z. B. im Bereich des Daches des Kraftfahrzeugs,
oder welchen Berührungen von Insassen ausgesetzt sind.
[0013] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Kraftfahrzeug mit einer Frontscheibe,
einer Heckscheibe und einem Dach bereitgestellt. Dabei erstreckt sich das Dach in
Längsrichtung des Kraftfahrzeugs von der Frontscheibe bis zur Heckscheibe. Die vorab
beschriebene Antennenvorrichtung ist dabei in einem Dachbereich angeordnet, welcher
sich von dem oberen Bereich der Frontscheibe über das Dach zu dem oberen Bereich der
Heckscheibe erstreckt, d. h. dieser Dachbereich beinhaltet sowohl einen Teil der Frontscheibe
als auch einen Teil der Heckscheibe.
[0014] Der Dachbereich bzw. obere Teil des Kraftfahrzeugs bietet zum einen hinsichtlich
von Empfangs- und Sendeeigenschaften der Antennen Vorteile, zum anderen bietet der
Dachbereich genügend Raum, dass die Antennenvorrichtung problemlos untergebracht werden
kann. Dadurch ist es möglich, dass derselbe Antennenvorrichtungstyp für mehrere Fahrzeugtypen
eingesetzt wird, was einen großen Vorteil für den Service (Stichwort: Lagerhalterung)
bedeutet.
[0015] Die vorliegende Erfindung stellt auch einen Spoiler für ein Kraftfahrzeug zur Verfügung,
wobei dieser Spoiler die vorab beschriebene Antennenvorrichtung umfasst. Dabei kann
der Spoiler entweder aus einem dielektrischen Material oder zumindest teilweise aus
Metall bestehen. Im zweiten Fall bildet die Antennenvorrichtung entweder einen Teil
der Außenfläche des Spoilers oder ein Bereich der Außenfläche des Spoilers besteht
aus einem dielektrischen Material, wobei an diesem Bereich der Außenfläche die Antennenvorrichtung
in dem Spoiler angebracht ist.
[0016] Ähnlich wie der Dachbereich des Kraftfahrzeugs bietet der Spoiler auf Grund seines
exponierten Standorts Vorteile hinsichtlich der Empfangs- und Sendeeigenschaften der
Antennen und bietet genügend Raum zum Unterbringen der Antennenvorrichtung. Auch hierbei
ist es möglich, dass derselbe Antennenvorrichtungstyp für mehrere Fahrzeugtypen eingesetzt
wird.
[0017] Wie vorab beschrieben, eignet sich die erfindungsgemäße Antennenvorrichtung insbesondere
zum Einbau in einen Dachbereich oder einen Spoiler des Kraftfahrzeugs. Sie ist aber
nicht auf diese bevorzugten Einbauplätze beschränkt, sondern kann auch an anderen
Stellen des Kraftfahrzeugs, wie z. B. im Kofferraumdeckel, eingebaut werden.
[0018] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend näher unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert.
Fig. 1 stellt schematisch eine erfindungsgemäße Antennenvorrichtung dar.
Fig. 2 stellt ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug zusammen mit einem erfindungsgemäßen
Spoiler dar.
[0019] In Fig. 1 ist schematisch eine Antennenvorrichtung 8 mit einem dielektrischen Träger
1 und daran angebrachten Komponenten dargestellt. Diese Komponenten umfassen eine
Sendeantenne 3 und eine Empfangsantenne 6 sowie einen auf die Empfangsantenne 6 abgestimmten
Impedanzwandler 5. Der Impedanzwandler 5 ist elektrisch mit einer Schnittstelle 7
der Antennenvorrichtung 8 verbunden, über die zum einen die Signale für die Sendeantenne
3 eingespeist und zum anderen die Signale von der Empfangsantenne 6 abgegriffen werden
können. Die Sendeantenne 3 besitzt keinen ihr zugeordneten Impedanzwandler, da im
vorliegenden Ausführungsbeispiel davon ausgegangen wird, dass das angeschlossene Gerät,
welches über die Sendeantenne 3 sendet, z.B. ein Handy, eine ausreichend hohe Sendeleistung
liefert. Zusätzlich ist die Antennenvorrichtung 8 mit der Masse 2 des Kraftfahrzeugs
verbunden.
[0020] Die Fig. 2 stellt ein Kraftfahrzeug 10 mit einem Spoiler 11 dar. In diesem Kraftfahrzeug
10 ist die in Fig. 1 beschriebene Antennenvorrichtung 8 entweder in einem Dachbereich
14 oder in dem Spoiler 11 angeordnet. Dabei umfasst der Dachbereich 14 den oberen
Teil der Frontscheibe 12 des Kraftfahrzeugs 10 und den oberen Teil der Heckscheibe
13 des Kraftfahrzeugs sowie das gesamte Dach 15 des Kraftfahrzeugs 10. Sollte der
Einbauplatz der Antennenvorrichtung 8 sowohl einen Teil der Frontscheibe 12 als auch
einen Teil des Daches 15 umfassen, kann die Antennenvorrichtung 8 bzw. der dielektrische
Träger 1 gebogen bzw. geknickt ausgestaltet sein, was selbstverständlich zum Umfang
der vorliegenden Erfindung gehört.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0021]
- 1
- Dielektrischer Träger
- 2
- HF-Masseanbindung
- 3
- Sendeantenne
- 5
- Impedanzwandler
- 6
- Empfangsantenne
- 7
- Schnittstelle
- 8
- Antennenvorrichtung
- 10
- Kraftfahrzeug
- 11
- Spoiler
- 12
- Frontscheibe
- 13
- Heckscheibe
- 14
- Einbaubereich des dielektrischen Trägers
- 15
- Dach
1. Antennenvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennenvorrichtung (8) einen dielektrischen Träger (1) und daran angebrachte
Komponenten umfasst, welche mindestens eine Antenne (3; 6) umfassen.
2. Antennenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Antennenvorrichtung (8) angebrachten Komponenten zusätzlich mindestens
einen Impedanzwandler (5) umfassen, wobei jeweils einer der mindestens einen Impedanzwandler
(5) einer der mindestens einen Antenne (6) zugeordnet ist.
3. Antennenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der mindestens einen Antenne (3; 6) auf den dielektrischen Träger
(1) aufgedruckt oder aufgeklebt ist.
4. Antennenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennenvorrichtung auch eine Anbindung (2) an eine Masse des Kraftfahrzeugs
(10) umfasst.
5. Antennenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Antenne mindestens eine Empfangsantenne (6) und/oder mindestens
eine Sendeantenne (3) umfasst.
6. Antennenvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Sendeantenne (3) eine Mobilfunkantenne und/oder eine Sendeantenne
zur Kraftfahrzeugkomfortsteuerung umfasst.
7. Antennenvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Empfangsantenne (6) eine Hörfunkantenne, eine Mobilfunkantenne,
eine Fernsehantenne, eine DAB-Antenne, eine SDARS-Antenne, eine GPS-Antenne und/oder
eine Empfangsantenne zur Kraftfahrzeugkomfortsteuerung umfasst.
8. Antennenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten auf derselben Seite des dielektrischen Trägers (1) platziert sind.
9. Antennenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dielektrische Träger (1) zumindest teilweise aus einem durchsichtigen Material
und/oder zumindest teilweise aus einem undurchsichtigen Material ausgebildet ist.
10. Antennenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennenvorrichtung (8) mindestens eine Verkleidung von mindestens einer Komponente
umfasst.
11. Antennenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennenvorrichtung (8) eine Verkleidung umfasst, welche einzelne oder alle der
Komponenten einschließt.
12. Antennenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dielektrische Träger (1) gebogen und/oder geknickt ausgestaltet ist.
13. Kraftfahrzeug mit einer Frontscheibe (12), einer Heckscheibe (13) und einem Dach (15),
welches sich in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs (10) von der Frontscheibe (12) bis
zur Heckscheibe (12) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennenvorrichtung (8) nach einem der Ansprüche 1-12 in einem Bereich (14) angeordnet
ist, welcher das Dach (15), einen oberen Bereich der Frontscheibe (12) und einen oberen
Bereich der Heckscheibe (13) umfasst.
14. Kraftfahrzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass diejenige Seite des dielektrischen Trägers (1), auf welcher die Komponenten nicht
angeordnet sind, nach oben ausgerichtet ist.
15. Spoiler für ein Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass der Spoiler (11) die Antennenvorrichtung (8) nach einem der Ansprüche 1-12 umfasst.
16. Spoiler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Spoiler (11) aus einem dielektrischen Material besteht.
17. Spoiler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Spoiler (11) teilweise aus Metall besteht, wobei entweder die Antennenvorrichtung
(1) einen Teil einer Außenfläche des Spoilers (11) bildet oder ein Bereich der Außenfläche
des Spoilers (11) aus einem dielektrischen Material besteht, wobei an diesem Bereich
die Antennenvorrichtung (1) angebracht ist.