[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für Ein- und Ausstiegseinrichtungen,
insbesondere für Türen von Schienenfahrzeugen, mit einer motorbetriebenen Spindel
und mit einer auf dieser geführten Spindelmutter, die mit mindestens einem an einer
Führung gehaltenen Türabschnitt verbunden ist.
[0002] Antriebsvorrichtungen dieser Art sind bekannt. Aus der DE 4 232 593 C1 ist beispielsweise
ein Antrieb für Schwenktüren bekannt, bei der die Schließkraft in der letzten Phase
des Schließvorganges erhöht werden soll. Bei dieser Bauart ist die Schraubenspindelmutter
als Hebel ausgebildet und mit einer Rolle versehen, die in einer Kurvenbahn der Motorgetriebeeinheit
geführt wird. Eine Kupplung für die Notentriegelung trennt den Motorgetriebeblock
von der Schraubenspindel, so dass eine Öffnung der Tür von Hand möglich ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt zum einen die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung,
insbesondere für Schiebetüren, zu schaffen, deren Einbauraum möglichst klein ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Antriebsvorrichtung der eingangs genannten
Art vorgesehen, dass die Spindel als Führung für den Türabschnitt dient und aus einem
Stahlkern besteht, der mit einem den Spindelgang aufweisenden Kunststoffmantel umgeben
ist. Durch diese Ausgestaltung wird eine gesonderte Führung neben oder unterhalb der
Spindel überflüssig. Der entsprechende Türabschnitt kann unmittelbar an der Spindelmutter
angebracht werden. Der Stahlkern der Spindel ist ausreichend stabil genug, um die
Führung und Halterung des Türabschnittes zu übernehmen. Der Spindelgang lässt sich
verhältnismäßig einfach im Kunststoffmantel anbringen.
[0004] Bei einer solchen Anordnung, aber auch bei einer anderen Ausgestaltung von Spindel
und Spindelmutter ist es besonders vorteilhaft, wenn die Spindelmutter mit einem in
den Spindelgang eingreifenden Mitnehmernocken versehen ist und wenn mindestens ein
Abschnitt im Bereich des Stellweges des Spindelganges die Steigung null aufweist,
wobei dieser Abschnitt am Spindelmantel über einen Winkel von weniger als 360° verläuft.
Diese Ausgestaltung nämlich erlaubt es dann, wenn Motorgetriebe und Spindelgangsteigung
nicht selbsthemmend sind, dass der mit der Spindelmutter verbundene Türabschnitt um
einen gewissen vorbestimmbaren Weg gegen die Schließrichtung aufschiebbar wird, wenn
beispielsweise eine Person beim Einsteigen in der Tür eingeklemmt ist. Bekannterweise
weisen nicht alle Türschließeinheiten an der Schließstelle eine Sicherheitsleiste
auf, die bei einem Einklemmvorgang automatisch die Tür wieder öffnet. Durch die eben
beschriebene Ausgestaltung wird der Aufschiebeweg an den Stellen, wo der Spindelgang
die Steigung null aufweist, jedoch begrenzt. Da diese mit der Steigung null versehenen
Abschnitte über weniger als 360° verlaufen, kann der Mitnehmer bei einer erneuten
Drehung der Spindel wieder in den Spindelgang einlaufen.
[0005] Natürlich können zur Arretierung des Türabschnittes in der Schließlage und in der
geöffneten Stellung Spindelgangabschnitte mit der Steigung null ebenfalls vorgesehen
sein und es ist auch möglich, zum Auffangen der Trägheit des sich bewegenden Türabschnittes
Spindelgangabschnitte vorzusehen, die eine negative Steigung haben.
[0006] Schließlich ist es möglich, den Spindelgang mit einer variablen Steigung zu versehen,
die ein sanftes Anlaufen und Abbremsen der Bewegung des Türabschnittes erlaubt, ohne
dass eine aufwendige Motorsteuerung notwendig wird.
[0007] In besonders vorteilhafter Weise kann der Mitnehmernocken auch radial zur Spindel
bewegbar aber arretierbar ausgebildet sein, so dass auch eine vollständige Entkoppelung
der Spindelmutter von der Spindel und damit eine Entkopplung des Türabschnittes möglich
wird. Wird der Mitnehmernocken mit einer in der Richtung des Spindelganges gemessenen
Länge versehen, die deutlich größer ist als die Spindelgangbreite, dann wird es auch
möglich, die Spindel mit einem zweiten Spindelgang gleicher Breite aber mit größerer,
außerhalb der Selbsthemmung liegender Steigung und geringerer Tiefe zu versehen, so
dass ein manueller Notbetrieb zur Türbewegung möglich ist, wenn der Mitnehmernocken
sich im zweiten Spindelgang befindet. Da sich erster und zweiter Spindelgang kreuzen,
der zweite Spindelgang aber nicht so tief wie der erste Spindelgang ist, überläuft
der Mitnehmernocken problemlos die Kreuzungspunkte beider Spindelgänge.
[0008] Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Ausgestaltung zu finden, mit
der in einfacher Weise ein Toleranzausgleich eines Versatzes der Oberschiene und der
Unterschiene einer Schiebetüranordnung möglich ist. Zur Lösung dieser Aufgabe wird
bei einer Antriebsvorrichtung der eingangs genannten Art vorgesehen, dass eine Führung
mit einem Gleitstück vorgesehen ist, das sowohl entlang einer Längsachse der Führung
verschiebbar als auch um einen Toleranzausgleichswinkel um die Längsachse der Führung
drehbar ist. Vorteilhafterweise besteht die Führung aus mehreren, insbesondere aus
vier parallel zur Führungsachse verlaufenden Stangen, die zueinander in einem Abstand
stehen, der dem Durchmesser eines zylindrischen Gleitstückes entspricht, an dem wiederum
der Türabschnitt gehalten ist. Diese Ausgestaltung, bei der die Stangen als Gleitführung
wirken, erlaubt ein Pendeln der Türaufhängung in der Führung, ohne dass jedoch, wie
bei bisher bekannten Türaufhängungen, nur eine Seite der Türlagerung zum Tragen kommt.
In vorteilhafter Ausgestaltung einer solchen Anordnung können die Stangen als Rundstangen
ausgebildet sein, deren Achsen in den Ecken eines Rechtecks verlaufen, das symmetrisch
zu einer das Gleitstück durchlaufenden Längsmittelebene liegt. Die Längsmittelebene
kann dann auch die Längsmittelebene für die Spindel, für einen von der Spindelmutter
nach unten ragenden Mitnehmer und für die Befestigungsstücke für den Türabschnitt
bilden.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung kann der Türabschnitt an zwei im Abstand zueinander
in der Führung angeordneten Gleitstücken angebracht sein, wobei ein Gleitstück mit
einem weiteren Gleitstück gekoppelt ist, das mit dem nach unten ragenden Mitnehmer
der Spindelmutter verbindbar ist. Das weitere Gleitstück kann dabei mit Federkraft
beaufschlagte Anschlagstücke aufweisen, die sich jeweils an einer Seite des Mitnehmers
anlegen und manuell oder auch fernbedient gegen die Federkraft bewegbar sind, und
dadurch das Gleitstück in einer Bewegungsrichtung von der Spindelmutter entkoppeln.
Dadurch kann dann beispielsweise manuell ein Öffnen oder auch ein Schließen der Tür
vorgenommen werden.
[0010] In vorteilhafter Ausgestaltung können die Anschlagstücke auf der vom Mitnehmer abgewandten
Seite mit einer Auflaufschräge versehen werden, die beim Wiederauftreffen auf den
Mitnehmer, also beispielsweise dann, wenn der Türabschnitt aus der ursprünglichen
Lage wieder zurückgeschoben wird, ein selbsttätiges Einrasten am Mitnehmer bewirken.
Dies geschieht dadurch, dass die Anschlagstücke durch den auflaufenden Mitnehmer nach
unten gedrückt werden und danach wieder zum Anschlag am Mitnehmer hochfahren.
[0011] Alle bisher geschilderten Ausführungsformen können schließlich in einfacher und vorteilhafter
Weise in einem Strangpressprofil, insbesondere aus Aluminium untergebracht sein, dessen
Außenabmessungen den Innenabmessungen eines vorzugsweise im oberen Bereich der Türöffnung
der Wagenkarosserie angeordneten hohlen Tragprofiles angepasst sind, das von der lichten
Türöffnung aus zugänglich ist. Die modulartig aufgebauten Bauteile der Antriebsvorrichtung
lassen sich dann in einfacher Weise von der offenen Seite der Tür her im Tragprofil,
beispielsweise in einer kanalartigen Führung unterbringen, untereinander kombinieren
und befestigen. Sie lassen sich von der gleichen Seite aus beispielsweise zu Wartungsarbeiten
wieder in einfacher Weise entnehmen.
[0012] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung dargestellt und
wird im Folgenden erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer mittig aufgeschnittenen ersten Ausführungsform
einer Antriebsvorrichtung nach der Erfindung, bei der die Spindel unmittelbar Tragkörper
für die Tür ist,
- Fig. 2
- eine andere Ausführungsform, bei der zur Führung der zu verschiebenden Türelemente
unterhalb des Spindelantriebes eine aus Gleitstangen aufgebaute Führung vorgesehen
ist,
- Fig. 3
- die vergrößerte Darstellung eines Schnittes längs der Linie III-III in Fig. 2 und
- Fig. 4
- schließlich die perspektivische Darstellung eines Einbaumoduls ähnlich Fig. 3, der
in nicht näher dargestellter Weise in einen Montage- und Tragkanal am oberen Ende
einer Türöffnung einsetzbar ist.
[0013] Die Fig. 1 zeigt eine von einem Motor 1 über eine Kupplung 2 angetriebene Spindel
3, die beim Ausführungsbeispiel aus einem Stahlkern 3a und aus einem diesen umgebenden
Kunststoffmantel 3b besteht, der in nicht näher gezeigter Weise mit einem Spindelgang
versehen ist. Motor 1 und Spindel 3 sind in einer Halterung 4 angeordnet, die beispielsweise
ein U-Profil sein kann, von dem nur ein Teil gezeigt ist. In dieser Halterung 4 sind
Querwände 5 und 6 eingebaut, von denen die Querwand 5 zur Lagerung des Motors 1 und
seiner Kupplung 2 dient und die Querwand 6 zur Lagerung der Spindel 3 dient, die mit
ihrem dem Motor 1 zugewandten Ende in einem Lager 7 der Querwand 6 gehalten ist. Die
Spindel 3 ist an dem nicht gezeigten und von ihrem im Lager 7 sitzenden Ende abgewandten
Ende ebenfalls in der Halterung 4 gelagert.
[0014] Die Spindel 3 ist von einer Spindelmutter 8 umgeben, die auf dem Kunststoffmantel
3b sitzt und mit einem radial nach innen abragenden Mitnehmer 9 in den Spindelgang
des Kunststoffmantels 3b hereinragt. Die Spindelmutter 8 ist in der Art eines Schlittens
ausgebildet, der unverdrehbar in der Halterung 4 geführt ist. Sie dient als Verstellelement
für einen Türabschnitt, der parallel zur Spindelachse 10 bewegbar ist und der fest
mit dem unteren Teil der als Schlitten ausgebildeten Spindelmutter 8 verbunden ist.
[0015] Eine gesonderte Führung für einen Verstellschlitten der Tür oder des Türabschnittes,
die hier als Schiebetür ausgebildet wird und an ihrem von der Spindelmutter 9 abgewandten
Ende in einer unteren Türschiene geführt ist, ist daher nicht notwendig. Die Spindel
3 dient unmittelbar als Trag- und Führungselement für die Tür. Die Abmessungen dieser
Antriebsvorrichtung sind daher in Richtung der Höhe der nicht gezeigten Tür sehr gering.
Ein größerer Raumaufwand für den Einbau der Antriebsvorrichtung ist daher überflüssig.
Die Ausbildung der Spindel 3 mit einem Stahlkern 3a macht die Tragfähigkeit der Spindel
möglich. Der Kunststoffmantel 3b lässt sich leicht bearbeiten und mit dem Spindelgang
versehen.
[0016] Um bei dieser Ausführungsform, bei der die Steigung des Spindelganges so gewählt
werden kann, dass eine Selbsthemmung nicht eintritt, zu gewährleisten, dass eine in
der Türöffnung eingeklemmte Person die Tür ein Stück weit von Hand aufdrücken kann,
aber nicht beliebig weit, wird in nicht näher dargestellter Weise vorgesehen, dass
mindestens ein Abschnitt im Bereich des Stellweges des Spindelganges die Steigung
null aufweist. Das bedeutet, dass die entsprechende Führungsnut für den Mitnehmer
9 in einer Radialebene zur Spindelachse 10 verläuft, so dass hier eine Arretierung
für die Aufschiebebewegung der Tür eintritt, ohne dass aufwendige Steuerungsmaßnahmen
für den Antriebsmotor notwendig sind. Der Bereich der Nut mit der Steigung null muss
jedoch kleiner als 360° gehalten werden, um wiederum sicherzustellen, dass bei einer
erneuten Drehbewegung der Spindel über den Motor sich der Mitnehmer 9 wieder in den
Spindelgang, der mit einer Steigung versehen ist, einfädelt und die Tür Schließ- oder
Öffnungsbewegungen durchführt. Entsprechende Stellen mit der Steigung null können
auch zur Arretierung der Tür oder des Türabschnittes in der Schließlage und in der
geöffneten Stellung vorgesehen werden. Um die Trägheitskräfte eines sich bewegenden
Türabschnittes in den Endlagen aufzufangen, können auch Spindelgangabschnitte mit
negativer Steigung vorgesehen werden.
[0017] Schließlich ist es auch möglich, den Spindelgang mit einer variablen Steigung zu
versehen, die z.B. ein sanftes Anlaufen und Abbremsen der Bewegung des Türabschnittes
erlaubt, ohne dass hierzu wiederum eine aufwendige Motorsteuerung erforderlich wird.
[0018] Natürlich kann der Mitnehmer 9 auch so angeordnet werden, dass er beispielsweise
gegen Federkraft radial zur Spindel bewegbar aber jeweils arretierbar ist, so dass
auch eine Entkopplung der Spindelmutter 8 von der Spindel 3 möglich wird, die durch
entsprechende Ausbildung des Mitnehmers 9, beispielsweise durch eine Verbindung mit
einem Handhebel oder einem Servomotor, möglich wird. Bei einer solchen Ausgestaltung
wird es auch möglich, die Spindel oder den Spindelmantel 3b mit einem zweiten Spindelgang
gleicher Breite aber mit größerer Steigung und geringerer Tiefe zu versehen. Wird
dann der Mitnehmer 9 radial aus dem ersten Spindelgang herausgezogen und schnappt
in den zweiten Spindelgang ein, wird ein manueller Notbetrieb möglich. Um in diesem
Fall, wo sich beide Spindelgänge an bestimmten Stellen überkreuzen, zu verhindern,
dass der Mitnehmer in den nicht gewünschten Spindelgang hereinrutscht, wird vorgesehen,
dass der Mitnehmernocken in Richtung des Spindelganges eine Länge aufweist, die deutlich
größer als die Breite des Spindelganges ist. Auf diese Weise wird der Mitnehmer an
den Kreuzungspunkten über diese hinweggeführt.
[0019] Die Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der zwar auch eine
Spindel 13 mit einem Spindelkern 13a und einem diesen umgebenden Kunststoffmantel
13b vorgesehen sein kann, bei der aber unterhalb der Spindel 13 eine gesonderte Führungsbahn
14 für Gleitstücke 15 und 16 vorgesehen ist, die jeweils mit nach unten ragenden Laschen
17 zur Befestigung einer Tür oder eines Türabschnittes ausgerüstet sind. Die Laschen
17 sind dabei über Schraubbolzen 18 mit den Gleitstücken 15, 16 verbunden und die
Gleitstücke wiederum sind zylindrisch ausgebildet, wie insbesondere aus Fig. 3 erkennbar
wird. Die
[0020] Führung unterhalb der Spindel 13 wird von vier parallel zueinander und zu der Spindelachse
10 verlaufende Rundstangen 20 gebildet, die jeweils an den Ecken eines Rechteckes
angeordnet sind, das symmetrisch zu einer Längsmittelebene 21 liegt, die durch die
Spindelachse 10 verläuft. Der gegenseitige Abstand von zwei diametral gegenüberliegenden
Rundstangen 20, also beispielsweise der Rundstangen 20a und 20b, ist auf den Durchmesser
der Gleitstücke 15 und 16 und auf den Durchmesser des weiteren Gleitstückes 22 abgestimmt,
das mit einem Mitnehmer 19 koppelbar ist, der Teil der Spindelmutter 23 ist.
[0021] Die Fig. 2 zeigt, dass bei dieser Ausführungsform, die mit der zusätzlichen Gleitführung
für die Gleitstücke 15, 16 und 22 versehen ist, der Mitnehmer 19 fest an der Spindelmutter
23 angeordnet ist und beispielsweise auch die Form von zwei Zapfen haben kann, die
fest in der Spindelmutter 23 stecken. Das Gleitstück 22 ist bei dieser Ausführungsform
mit dem Mitnehmer 19 durch zwei Anschlagstücke 24 und 25 gekoppelt, die radial verschiebbar
im Gleitstück 22 angeordnet sind und mit einer radial verlaufenden Fläche jeweils
seitlich am Mitnehmer 19 anliegen. Dieser radial verlaufenden Fläche gegenüber liegt
eine Anlaufschräge 26 und beide Anschlagstücke 24 und 25 sind in der in Fig. 2 gezeigten
Lage durch Federkraft gehalten, können aber im Sinn der Pfeile 27 über Betätigungsbolzen
28 bewegt werden.
[0022] Das Gleitstück 22 ist über eine Kupplungsanordnung 29 mit dem Gleitstück 16 verbunden
und in der in Fig. 2 gezeigten Lage wird daher das Gleitstück 16 bei einer Drehbewegung
der Spindel 13, die über den Motor 11 und die Kupplung 12 oder ein Getriebe erfolgt,
längs den Gleitstangen 20 bewegt, so dass auch die Tür oder der Türabschnitt, der
an den Laschen 17 der Gleitstücke 16 und 15 angebracht ist, in Richtung der Spindelachse
10 bewegt wird.
[0023] Die Gleitstücke 15, 16, 22 und die daran hängende Tür können vom Spindelantrieb entkoppelt
werden, wenn in der dargestellten Lage das Anschlagstück 24 nach unten gezogen wird
und daher außer Kontakt mit dem Mitnehmer 19 kommt. Wenn das Anschlagstück 25 ebenfalls
nach unten gezogen wird, lässt sich die Tür frei verschieben, was beispielsweise für
einen Notbetrieb erforderlich sein kann. Die Verstellung der Anschlagstücke 24 und
25 kann manuell über entsprechende Getriebeanordnungen oder auch über Servomotoren
erfolgen.
[0024] Die Fig. 3 macht nun überdies deutlich, dass die gewählte Führung durch Gleitstangen
20 den Vorteil aufweist, dass Toleranzen zwischen der Türlagerung oben und unten,
d.h. also zwischen der Führung 14 und der nicht gezeigten unteren Türschiene in einfacher
Weise dadurch ausgeglichen werden können, dass sich das Gleitstück 22 bzw. die Gleitstücke
15, 16 um ihre Achse verschwenken lassen, ohne dass dadurch Nachteile hinsichtlich
der Tragfunktion der Gleitstücklagerung zu erwarten sind.
[0025] Die Fig. 4 schließlich macht deutlich, was Fig. 3 schon andeutet, dass die Spindel
13 und die Gleitstückführung 14 mit den Gleitstangen 20 in einem Gehäuse 30 untergebracht
sind, das als Strangpressprofil insbesondere aus Aluminium hergestellt ist. Vorteil
dieser Ausführungsform ist es, dass das Strangpressprofil 30 einen modularen Aufbau
der Antriebsvorrichtung erlaubt. Wenn die Außenabmessungen des Strangpressprofils
30 den Abmessungen eines Tragkanals im oberen Bereich des Türausschnittes entsprechen,
dann lässt sich dieses Strangpressprofil von der lichten Türöffnung aus in einfacher
Weise in den Tragkanal einschieben und dort auch verankern. Es kann zu einem späteren
Zeitpunkt in ebenso einfacher Weise wieder von der lichten Türöffnung aus aus dem
Tragkanal entnommen und beispielsweise gewartet werden. Diese letzte Ausführungsform,
die Fig. 4 zeigt, kann auch für andere Antriebseinrichtungen vorgesehen werden, bei
denen die Spindel beispielsweise nicht mit einem Stahlkern versehen ist. Dies gilt
auch für die Ausführungsform der Fig. 2, weil hier die Spindel selbst nicht die Tragfunktion
für die Tür übernimmt.
1. Antriebsvorrichtung für Ein- und Ausstiegeinrichtungen, insbesondere für Türen von
Schienenfahrzeugen, mit einer motorbetriebenen Spindel (3) und mit einer auf dieser
geführten Spindelmutter (8), die mit mindestens einem in einer Führung gehaltenen
Türabschnitt verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (3) als Führung für den Türabschnitt dient und aus einem Stahlkern (3a)
besteht, der mit einem den Spindelgang aufweisenden Kunststoffmantel (3b) umgeben
ist.
2. Antriebsvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmutter (8) mit einem in den Spindelgang eingreifenden Mitnehmernocken
(9) versehen ist, und dass mindestens ein Abschnitt des Spindelganges im Bereich des
Stellweges die Steigung null aufweist, wobei dieser Abschnitt am Spindelmantel (3b)
über einen Winkel von weniger als 360° verläuft.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Arretierung des Türabschnittes in der Schließlage und in der geöffneten Stellung
Spindelgangabschnitte mit der Steigung null vorgesehen sind.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Auffangen der Trägheit des sich bewegenden Türabschnittes Spindelgangabschnitte
mit negativer Steigung vorgesehen sind.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spindelgang mit variabler Steigung versehen ist, die ein sanftes Anlaufen und
Abbremsen der Bewegung des Türabschnittes erlaubt.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmernocken (9) radial zur Spindel (3) bewegbar aber arretierbar ist und
so eine Entkopplung ermöglicht.
7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmernocken (9) in der Richtung des Spindelganges eine Länge aufweist, die
größer als die Spindelgangbreite ist, und dass die Spindel bzw. der Spindelmantel
(3b) mit einem zweiten Spindelgang gleicher Breite aber mit größerer Steigung und
geringerer Tiefe versehen ist, so dass ein manueller Notbetrieb möglich ist, wenn
der Mitnehmernocken sich im zweiten Spindelgang befindet.
8. Antriebsvorrichtung für Ein- und Ausstiegeinrichtungen, insbesondere für Türen von
Schienenfahrzeugen, mit einer motorbetriebenen Spindel (13) und mit einer auf dieser
geführten Mutter (23), die mit mindestens einem an einer Führung gehaltenen Türabschnitt
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Führung ein Gleitstück aufgenommen ist, das in Richtung einer Längsachse der
Führung verschiebbar und um einen Toleranzausgleichswinkel um die Längsachse der Führung
drehbar ist.
9. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung aus mehreren, insbesondere aus vier parallel zur Führungsachse (10) verlaufenden
Stangen (20) besteht, die zueinander einen Abstand aufweisen, der dem Durchmesser
eines zylindrischen Gleitstückes (15, 16, 22) entspricht, an dem der Türabschnitt
gehalten ist.
10. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stangen Rundstangen (20) sind, deren Achsen in den Ecken eines Rechteckes verlaufen,
das symmetrisch zu einer das Gleitstück (15, 16, 22) durchlaufenden Längsmittelebene
(21) liegt.
11. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsmittelebene (21) auch die Längsmittelebene für die Spindel (13), einen von
der Spindelmutter (23) nach unten ragenden Mitnehmer (19) und für Befestigungsstücke
(17) für den Türabschnitt bildet.
12. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Türabschnitt an zwei im Abstand zueinander in der Führung (14) angeordneten Gleitstücken
(15, 16) angebracht ist, wobei ein Gleitstück (16) mit einem weiteren Gleitstück (22)
gekoppelt ist, das mit dem nach unten ragenden Mitnehmer (19) der Spindelmutter (23)
verbindbar ist.
13. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Gleitstück (22) mit Federkraft beaufschlagte Anschlagstücke (24, 25)
aufweist, die sich jeweils an einer Seite des Mitnehmers (19) anlegen und manuell
oder auch fernbetätigt gegen die Federkraft bewegbar sind und dadurch das Gleitstück (22) in einer Bewegungsrichtung von der Spindelmutter (13) entkoppeln.
14. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagstücke (24, 25) auf der vom Mitnehmer (19) abgewandten Seite mit einer
Anlaufschräge (26) versehen sind, die beim Wiederauftreffen auf den Mitnehmer ein
selbsttätiges Einrasten am Mitnehmer bewirken.
15. Antriebsvorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass Spindel (3, 13) und Spindelmutter (8, 23) und gegebenenfalls gesonderte Führung (14)
für die Türabschnitte in einem Strangpressprofil (30) mit Außenabmessungen untergebracht
sind, die den Innenabmessungen eines vorzugsweise im oberen Bereich der Türöffnung
der Wagenkarosserie angeordneten hohlen Tragprofils angepasst sind, das von der lichten
Türöffnung aus zugänglich ist.